geminderte Leitungsfähigkeit

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ecureuille

geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von ecureuille »

Hallo,

ich bin nun nach 14wöchiger Dienstunfähigkeit mit stationärem Aufenthalt wieder arbeiten und musste schnelle merken, dass ich einfach nicht so leistungsfähig bin.
Ich arbeite schon keine ganze Stelle und bin trotzdem nach der Arbeit immer so müde, dass ich erstmal schlafen muss.
Ich habe einfach auch Angst, dass ich dem Arbeitsleben nicht gewachsen sein könnte.
Hinzu kommt, dass ich durch Albträume bedingt auch nicht sonderlich gut schlafe.

Wie ergeht es euch? Was macht ihr gegen die Müdigkeit?

Viele Grüße
ecureuille
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

Du darfst nicht zuviel von dir erwarten

schlafen, schlafen, schlafen. Das tue ich. Denn wenn ich müde bin hat das seinen Grund.

Ich merke mittlerweile den Unterschied zwischen: wenn ich wirklich müde bin und Schlaf da gut tut - und - dieser depri Müdigkeit die mich nur noch kaputter aufwachen lässt.

Sonst mach was schönes und grübel nicht über die Arbeit.

LG FrauRossi
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von Bellasus »

Liebes Eichhörnchen,

schön dass du wieder da bist also erstmal: Nach so langer Pause strengt arbeiten natürlich besonders an, ein bißchen besser wird es ja vielleicht noch, wenn du dich wieder dran gewöhnt hast. Ansonsten: Minipausen einbauen, wann immer es geht, im Schulalltag gucken, was dich besonders anstrengt und ob sich da etwas ändern läßt. Mich schlaucht z.B. in der Kantine zu essen total, so viele Leute, Stimmengewirr, das kann ich gar nicht ab, und seit mir das klar ist, gehe ich da nicht mehr hin und es ist viel besser. Nur so als Beispiel. Wichtig ist, dass du nicht guckst, was die Kollegen sagen, wenn du dich irgendwo raushältst, sondern das machst, was für dich am besten ist.

Ganz liebe Grüße

Annette




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flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von flora80 »

Liebes Hörnchen,

na, dann will ich mich nach längerer Abstinenz auch mal wieder hier melden...

Zunächst schicke ich dir ganz, ganz viele liebe Grüße. Ich war eine Weile abgetaucht.

Leistungsfähigkeit... Ohja. Also, ich merke auch mehr und mehr, dass so ein voller Job einfach tierisch anstrengend ist. Und ich glaube, dass er mit weniger Stunden gar nicht mal so viel unanstrengender ist, weil man oft einfach die selbe Zeit in der Schule verbringt, als wenn man einfach volle Stundenzahl macht. Denn wenn man die erste und die fünfte Stunde Unterricht hat, dann hängt man trotzdem für fünf Stunden da, auch wenn man nur zwei davon unterrichtet. Und sehr beliebt sind dann Aufgaben wie "kannste mal in die 5a, da hat ein Kollege die Vertretung vergessen" o.ä.
Aber selbst ohne das finde ich es nahezu gleich anstrengend, ob ich fünf Stunden unterrichte oder drei davon "rumsitze". So viel erst mal zu deinem Gefühl, so viel weniger leisten zu können. Nee... Es IST einfach anstrengend.

Soll ich dir was verraten? Ich habe letzte Woche jeden Tag geschlafen, wenn ich nach Hause gekommen bin. Jeden verdammten Tag. Und auch ich merke immer deutlicher, dass neben dem Job keine (und zwar wirklich KEINE) Zeit und Energie für anderes übrig bleibt. Zu manchen Sachen zwinge ich mich (rausgehen, mein Hobby voran treiben, Sozialkontakte aufrecht erhalten soweit es geht), für andere geht selbst sich zwingen nicht.

Da leidet auch mein Umfeld drunter. Manch einen Job gebe ich gerade ab, weil es einfach echt nicht machbar ist. Insofern beruhigt mich dein Posting eigentlich etwas, weil ich auch immer denke, dass andere das doch auch hinkriegen und warum nur ich das nicht kann.

Andere sind andere. Ich bin ich. Ich schaffe das nicht. So ist es halt. Das tut manchmal weh. Manchmal will ich es auch nicht wahrhaben. Oft tut es mir leid, wenn andere das dann ausbügeln müssen. Deshalb trete ich auch an der ein oder anderen Stelle den Rückzug an.

Letztlich finde ich es aber sehr schade, dass dieser Job einfach so verdammt zeitintensiv ist, obwohl ich ihn gern mache. Er powert aus. Und ich brauche ihn zugleich. In den Ferien ging es mir nicht unbedingt besser. Ich fühle mich viel erfüllter, seit ich wieder Schule hab. Es ist ja auch spannend. Ich habe eine 5. Klasse übernommen. Super süß. Und super stressig. So ist es eben. Auf Dauer werde ich vielleicht auch Stunden reduzieren. Aber da ich ja nicht verbeamtet bin, ist das für mich finanziell nicht machbar. Ich komme so grade klar und ich will mir auch mein Hobby leisten können. Das könnte ich dann nicht. Ich will auch den Lohn ernten, wenn ich so viel Energie da rein stecke.

Man darf den Beruf einfach nicht unterschätzen, egal, was einem die vielen Leute erzählen, die nie eine Schule aus anderer Perspektive als der Schülerperspektive von innen gesehen haben.
Aber auch das macht mir zumindest im Hintergrund immer noch ein schlechtes Gewissen. Alle Leute reden davon, wie gut man es habe und wie viel Freizeit, etc. Da fange ich irgendwann an zu glauben, dass ich wohl echt viel zu wenig leiste. Wenn ich dann mal zusammenrechne, dann zeigt sich ein ganz anderes Bild. Letzte Woche hatte ich eine Wochenarbeitszeit von über 50 Stunden, habe ich gerade mal überschlagen. Das ist echt nicht wenig und es hat noch keine Klausurphase stattgefunden, denn dann erhöht sich das schlagartig um noch mal gut zehn. Bei Quarks& co lief letztens eine Reportage über Lehrer. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit ist weitaus mehr als 40 Stunden. Und wenn du deine Arbeitszeit mal zusammenrechnest, dann kommst du trotz reduzierter Stundenzahl mit Sicherheit auf einen Wert, der einer "normalen" Vollzeit Stelle entspricht oder zumindest annähernd entspricht, oder? Rechne mal. Alles mitrechnen. Also Unterrichtszeit, Konferenzen, Schülergespräche, Elterngespräche, Kollegengespräche, Vorbereitung, Korrekturen. Das ist alles JOB. [EDIT]

Auch wenn man dabei teilweise zu Hause ist und das keiner sieht es.

Wunderst du dich immer noch?

Hey. Du hast vielleicht etwas weniger Leitungsfähigkeit als der Kollege, der nächstes Jahr in der Burnout Klinik ist. Aber du leistest de facto wahrscheinlich eine Menge. "Nur" Teilzeit ist immernoch ausreichend anstrengend. Und wenn ich es mir leisten könnte ohne enorm an Lebensstandard zu verlieren, würde ich das auch machen. Aber da bin ich einfach auch materialistisch. Zugegeben. Ich arbeite, damit ich mir Dinge leisten kann, die mir Freude bereiten und Ausgleich bringen.

Ohgott, jetzt ist es ein halber Roman geworden. Du siehst: Das Thema beschäftigt auch mich derzeit, weil ich mir sehr wünsche, manche Dinge schaffen zu können und schmerzhaft einsehen muss, dass das nicht geht.

Meine ehemalige Therapeutin hat immer gesagt: "Ja, das Leben IST anstrengend!"

Aber ohne den täglichen (Spät-)Nachmittagsschlaf überlebe ich das auch nicht. (Und der Nachbar, der dann meint, man sei ja nachmittags zu Hause und könnte faul auf der Terrasse liegen und den Tag genießen, der weiß nicht, bis wann ich nachts am Schreibtisch sitze und wie viele unterstützungsbedürftige Kinder nachts über meine Bettdecke laufen...)

Viele liebe Grüße,

Flora

PS: Um deine eigentliche Frage dann auch noch zu beantworten, die Antwort lautet "schlafen"
ecureuille

Re: geminderte Leistungsfähigkeit

Beitrag von ecureuille »

Guten morgen ihr Lieben und danke für eure hilfreichen und Mut machenden Worte.
Flora, schön von dir zu lesen. Ich habe schon befürchtet, dass es dich gar nicht mehr gibt...
In der Klinik habe ich gelernt, dass der Freitzeitausgleich sehr wichtig ist und dass ich vor allem die Wochenenden gut lanen muss und mir etwas vornehmen muss.
Das gelingt mir gott sei Dank noch gut und ich merke auch, dass es mir gut tut.
Was halt echt doof ist sind die vielen Freistunden, in denen ich doof rumhänge. Ich versuche zwar die Vorbereitung in diese Stunden zu legen, um zu Hause weniger Arbeit zu haben, aber so richtig komme ich in der Schulke dann auch nicht dazu. Außerdem merke ich, dass es einfach anstrengend ist, wenn 30 Schüler die volle Aufmerksamkeit von einem fordern. Und Flora, es geht mir da wie dir: ich brauche die Schule, wie langweilig war es mir während meiner Krankheitshase als es mir langsam besser ging, auch in den Ferien merke ich immer wieder, dass ich diesen Job gerne mache und einfach brauche. Es macht einfach auch viel Saß.
Blöd ist, dass ich nachts auch so schlecht schlafe und mitunter schlimm träume letzens hat mein erster Ex im Traum meinen Bruder vom Balkon geworfen, das hing mir den ganzen Tag nach). Da merke ich einfahc, dass noch wahnsinnig viel in mir arbeitet. Und ich kann und will nicht jeden abend eine Zoiclon nehmen, die ja auch nicht immer unbedingt hilft.,
Na ja, da muss ich mit meinem sychiater noch mal drüber reden.
Vielleicht sollte ich es akzetieren und annehmen, dass ich schnell müde werde, aber es schwingt halt immer die Angst mit den Job auf Dauer nicht zu schaffen, dass es immer schlimmer statt besser wird und ich irgendwann in Frührente den ganzen Tag alleine zu Hause sitzen. DAS Horrorszenario für mich.
Na ja zumindest habe ich jetzt mal beschlossen nicht den Austausch zu übernehmen. So gerne ich das mache, sollte ich wohl erstmal sehen, dass ich mit dem normalen Arbeitsalltag zurecht komme und stabil bleibe. Das ist denke ich die richtige und eine gute ENtscheidung.
Was mich wohl auch müde macht ist die Angst, Angst meinen Job nicht richtig zu machen, Angst, dass die Schüler nichts bei mir lernen etc. Davon sollte ich mich auch frei machen, ich weiß nur noch nicht so recht wie. Habt ihr eine Idee

Ganz liebe Grüße
euer Hörnchen
kaitain
Beiträge: 819
Registriert: 13. Jan 2007, 23:31

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von kaitain »

Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von Lioness »

Hallo Hörnchen,

ich kann Flora und Dir in punkto Erschöpfung nur zustimmen: Ich falle nach 6 Stunden Unterricht ebenfalls völlig fertig ins Bett und muss erstmal schlafen. Und das, obwohl ich mich in punkto Depressionen seit mehreren Jahren stabil fühle.

Vor Schülern zu stehen erfordert nun mal 100 % Aufmerksamkeit. Da ist kein Raum zum Pause machen, sich mal kurz zurückziehen und sammeln, einen Moment abschalten - all die netten Sachen, die man in ambulanter Therapie oder in der Klinik vorgeschlagen bekommt. Von TherapeutInnen, die sich auch kein Bild davon machen, wie der Alltag einer Lehrerin konkret aussieht.

Gut in Erinnerung ist mir der Vorschlag, zwischen zwei Stunden in der Pause doch eine Baummeditation durchzuführen, mit dem Bild eines Baumes, zu diesem Behufe im Klassenraum aufgehängt: "Ommmm ich bin ein Bau-haum. Ommm ich bin fest verwurzelt. Ommmm nichts kann mich erschüttern........" *lol*

Sehr reizend, der Alltag sieht anders aus: Die 8 c geht, schnell noch Noten über die mündliche Mitarbeit gemacht, nachher ist das alles weg, Mist, da liegt ja noch das Klassenbuch der 8 c, und da kommt schon die 9 a, was wollte ich heute mit denen noch mal machen, habe ich auch den Vokabeltest für die kopiert? *Argh*, der liegt noch im Lehrerzimmer, wen schicke ich den jetzt holen? Und danach kommt die 6 b mit diesem schrecklichen Kevin (ersatzweise: Marvin, Dustin, Justin, Steven, Brandon......), der hat mich gestern schon zur Weißglut gebracht und es genossen, heute muss ich mal wirklich versuchen ruhig bleiben, ich MUSS....... "Ommm ICH bin die Lehrerin, Ommm, ICH habe alles unter Kontrolle..."
Usw. usw., ohne Luftholen bis mittags um eins oder länger.

Kein Wunder, dass man mit einem vorbelasteten bzw. angeknacksten Nervenkostüm bald am Rad dreht! Das schlechte Gewissen, so nicht gut zu unterrichten, das kenne ich auch nur zu gut! Hat mich jahrelang begleitet und tut es manchmal immer noch. Ich sehe für mich klar die Ursache zum einen in meinem persönlichen Perfektionismus. Zum anderen aber ist es das vermaledeite Referendariat mit seinen vielen tollen Methoden und Ansprüchen, ohne die die Schüler angeblich keinesfalls gut lernen können.

Es dauert ein paar Jahre, sich davon frei zu machen. Indem man merkt, dass die Schüler auch mit althergedienten Methoden nachweislich etwas lernen (schließlich habe auch zumindest ich ein Abitur geschafft, ohne je Gruppenarbeit nach kooperativem Prinzip oder Stationenarbeit kennengelernt zu haben oder gar anschließend mittels einer Zielscheibe nach meinem Eindruck des Unterrichts gefragt worden zu sein.) Indem man irgendwann in der Lage ist, nach rechts und links zu schauen und festzustellen, dass auch die anderen Kollegen nur mit Wasser kochen. Wer im Kollegium zieht denn überhaupt mit mannigfaltigem Material für ausgeklügelte Stationenarbeit zu Felde? Doch nur die ReferendarInnen, die darob vom gestandenen Kollegium belächelt werden.

Es WIRD leichter mit der Zeit: Weil man eben sieht, dass das Gros der Schüler bei einem etwas lernt. Weil man irgendwann für sich beschließt, dass einzelne nicht so prickelnde Stunden (weil man kaputt ist, weil man nicht so gut hat vorbereiten können) nicht der Weltuntergang sind. WEIL man irgenwann von den eigenen hohen Ansprüchen runtergehen kann und feststellt, dass frau trotzdem ganz gute Arbeit macht und die Schüler bislang nicht der Verblödung anheimgefallen sind.

Und natürlich wird es besser, weil man automatisch mehr Routine und damit mehr Sicherheit bekommt, auf allen Ebenen der Lehrertätigkeit. Aller Anfang ist schwer, so abgedroschen das sich anhören mag. Es dauert, bis die ganzen Prozesse und Abläufe vertraut sind; bis man die Zeit- und Planungsfallen entdeckt hat (immer wieder gerne genommen: die letzten Arbeiten vor den Zeugnissen mit Blick auf das Datum der Zeugniskonferenz zu terminieren und nicht zu bedenken, dass die Noten TAGE vor der Konferenz bei der Schulleitung und nochmal TAGE davor beim jeweiligen Klassenlehrer vorliegen müssen - hat mir diesen Sommer wieder zusätzlichen Stress bereitet, obwohl ich es mittlerweile doch wissen müsste....)

Nicht zu unterschätzen die Zeit und Energie, die man als BerufsanfängerIn in die Vorbereitung investieren muss: Da ist doch alles neu, das Lehrwerk, der Lehrplan... Und auch hier dauert es Jahre, bis sich die Klassen und die Themen wiederholen. Dann kann man auf Bewährtes zurückgreifen, was eine unheimlich Erleichterung ist. Man hat Arbeitsblätter, Teste, Zusatzmaterialien parat, man weiß, welche Übung im Buch nicht geklappt hat oder suboptimal ist.....

Es wird, es braucht halt seine Zeit! Und es wird immer ein anstrengender, kräftezehrender Knochenjob bleiben - der Dir und Flora und mir und (hoffentlich) vielen anderen trotzdem am Herzen liegt und Spaß macht. Freizeitplanung ist tatsächlich das Ah und Oh, ich achte immer mehr darauf, die Wochenenden nicht zu voll zu packen, beispielsweise nicht zweimal hintereinander viel Action, wegfahren etc.

Wie Flora sind mir meine Hobbies sehr wichtig. Und doch ist es manchmal so, dass ich sie sausen lasse, weil ich einfach nicht mehr kann. Meine Kantorei muss fast immer in den letzten Wochen vor den Sommerferien auf mich verzichten. Und die Chorfahrt nächstes Jahr plane ich erst gar nicht ein, die liegt 5 Wochen vor den Zeugnissen von Mittwoch bis Sonntag. Das hieße Mittwoch direkt nach der Schule zum Bus hechten, Fahrt ins tiefste Bayern, volles Programm mit Konzerten und Besichtigungen, Sonntags abends spät zurück sein und Montag dann wieder 7 Stunden Schule bis 15:30, ohne Vorbereitung - wie soll das gehen?

Also verzichte ich zähneknirschend darauf, meiner Gesundheit wegen. Andere Chormitglieder sind ebenfalls im Schuldienst und reagieren auf meine Entscheidung mit Unverständnis: Das ließe sich doch alles regeln und vorbereiten...... Ich denke nur: Ihr habt schließlich keine Ahnung! Und zucke mit den Achseln: Meine Entscheidung. Das war auch nicht immer so.....

Auch das ist ein Prozess: Zu realisieren, dass der Lehrerberuf Einschränkungen und Zugeständnisse für das Privatleben mit sich bringt. Und dies zu akzeptieren und damit klarzukommen.

Für Dich gilt es aktuell, Schritt für Schritt den Schulalltag durchzustehen. Und für DICH den besten Weg durch die Belastungen hindurch zu finden. Und alles andere auf später zu vertagen. Das wird, das kommt irgendwann quasi von selbst, wirklich!

Alles Gute
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von flora80 »

Hallo Kaitain

ja, genau das ist es: Ein Drahtseilakt. Ich finde es unglaublich schwierig, die Balance zwischen "extrem anstrengend, aber gut" und "totale Überforderung" zu halten. Wie du schon sagst, es ist durchaus hilfreich eine Struktur zu haben und eine feste Aufgabe. Andererseits kann man sich aber eben auch schlecht da raus ziehen, wenn es eben eigentlich schon zu viel ist.

Zu deiner Situation fällt mir ein: Versuch es! Ich würde es versuchen, den einen Monat zu überstehen und wenn ich merke, dass es wirklich nicht geht, dann eben doch aufhören und nach einer neuen Lösung suchen...

Vielen Dank für den Hinweis auf das Medikament!

Dieses Wochenende fühle ich mich schon wieder deutlich fitter, als letzte Woche. Die erste Schulwoche ist einfach immer super anstrengend, aber so langsam pendelt es sich wohl hoffentlich halbwegs ein.

Viele liebe Grüße,

Flora
Deprus
Beiträge: 90
Registriert: 7. Jun 2011, 00:16

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von Deprus »

@ecureuille,

schau wegen viel Schlafen eventuell auch hier nach:

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1315140729

und eventuell hier:

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1308366314
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: geminderte Leitungsfähigkeit

Beitrag von FönX »

Hallo ecureuille,

ich habe jetzt nicht jeden Beitrag vollständig durchgelesen, aber so, dass ich mich in allen Posts mehr oder weniger wiederfinde. So habe ich es auch hier (http://bit.ly/qWdBF1) beschrieben. Die verminderte Leistungsfähigkeit habe ich mit einkalkuliert. Das ist auch keine Katastrophe, sondern so normal, wie die Umstände eines ledigen Singles mit 22, mit dem sich ein verheirateter Anfangsvierziger mit zwei Kindern vergleicht. Meine Depression ist nicht weg. Ich baue sie und ihre Begleiterscheinungen in mein Leben ein. Was geht, mache ich, was nicht geht, lasse ich.

Ach ja, was ich gegen die Müdigkeit mache? Schlafen. Und wenn ich das nicht tue, schlafe ich später. Aber dieses natürliche Bedürfnis zu verdrängen, hat mich vor Jahren dahin gebracht, wo ich nicht hin wollte aber jetzt bin.

Es gibt einen interessanten Ausdruck: "Schlafschulden".
Ich google mal für dich: http://lmgtfy.com/?q=Schlafschulden

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
ecureuille

Re: geminderte Leistungsfähigkeit

Beitrag von ecureuille »

Hallo zusammen,

ich danke euch für eure trostspendenden Worte und entschuldige mich, dass ich jetzt erst antworte, aber ich habe geschlafen *lach*. Ne hatte einfach viel zu tun und irgendwie nicht den Kopf und die Konzentration euch angemessen zu antworten.
@Deprus: danke für die Links, aber eine organische Ursache für die Müdigkeit kann ausgeschlossen werden. Bei mir leigt das wirklich daran, dass ich teilweise schlecht schlafe und wild träume und mein Leben mit der Erkrankung einfach anstrengend ist. Un wie meine lieben Kollegen schrieben, liegt es nicht zuletzt daran, dass unser Job einfach anstrengend ist.

@ Flora und Lioness: DANKE, DANKE, DANKE. Dass ihr mir klar gemacht habt wie anstrengend unser Job ist und wie viel wir den Tag über verteilt tatsächlich arbeiten. Das hat mir viel Kraft und Aufwind gegeben. Lioness, bei deinem Beitrag musste ich ganz schön schmunzeln.

Im Moment gelingt mir die RAbeit ganz gut. Nicht zuletzt weil ich durch den letzten Krankenhausaufenthalt wesentlich besser drauf bin, entspannter, ruhiger, wieder Freizeit habe und weil ich mir liebe Katain genau dadurch Nischen der Erholung schaffen kann.

Gestern hatte ich ein Gespräch mit meinem Chef, der mir tatsächlich riet,lieber mal einen Tag zu Hause zu bleiben als mich zu überfordern!! Toll!

Na ja, ich versuche es zu genießen, dass ich gerade Energie habe und nicht die Angst an mich heranzulassen, dass sich das wiedre ändern könnte.

Ich habe auch durch eure Beiträge akzeptiert, dass ich einfach müder bin als andere und schlafe dann eben. Und siehe da, seitdem bin ich schon viel fitter.

Ich wünsche euch allen ein erholsames WOchenende.

Liebe Grüße
euer Hörnchen
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