Herzinfarkt

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wennfrid
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Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Herzinfarkt

Beitrag von wennfrid »

Hi an @alle. Leider Gottes bekam ich zu meinen Depressiven Leben einen Herzinfarkt. Ich wurde sehr schnell ins KKH eingeliefert und mir wurde ein Stent eingesetzt. Ich habe keine Beschwerden mehr. Wenn mich jemand fragen würde, wie schlimm eine Depression und wie schlimm ein Herzinfarkt ist, wäre meine Antwort: Die Depression ist mind. doppelt oder dreifach schlimmer. Sie wirkt quälend in meine Lebensstruktur, ein Herzinfarkt ist dagegen eine Bagatelle.
Die Fahrt nit Notarzt ins KKH war schnell. Auch das Einsetzen des Stent verlief schnell und ohne Koplkationen. Bei der Entlassung wurde kein Bericht an meinen Hausarzt geschickt. (Er hatte zur dieser Zeit Urlaub.) So wußte niemand, welche Medikamente ich zusätzlich einnehmen sollte und dieser Ablauf verwundert mich sehr. Statt um die Kosten im Gesundheitswesen zu streiten, sollte doch sichergestellt werden, daß Bericht und Medikamentöse Einstellungen des Patienten, weitergegeben wird. (Kopfschütteln)
Viel Kraft und Energie

Fridolin
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Herzinfarkt

Beitrag von elas »

Guten Abend Fridolin,

haben wir deswegen solange nichts mehr von Dir gelesen?

Das tut mir Leid mit Deinem Herzinfarkt. Und Du hattest ja viel Glück in meinen Augen, dass alles so reibungslos und komplikationslos gelaufen ist.

Weißt Du, eine jede Erkrankung ist widerlich und beeinträchtigt den Menschen irgendwie.
Aber, es gibt, so sehe ich das, eben Krankheiten, die sind gesellschaftlich tolerierter als eine Depression.

Wenn ich über meine Arthrose rede, kann ich ganz öffentlich machen, hab ich gleich viele Mitstreiter, die das auch haben, die mit mir reden etc. etc.
Wenn ich über mein Asthma rede, dann fragen die, die es nicht haben auch nach, wie es sich äußert etc.
Rede ich "ober_vorsichtig" über meine
Depressionen, wirds oft schnell still, Augen werden aufgerissen, und meistens sind alle froh, wenn das Thema vom Tisch ist.
Hmm, außer bei denjenigen, die selber betroffen sind, da können sich dann ab und an gute Gespräche entwickeln.

Ich für meinen Teil meine nicht unbedingt, dass mich eine Depression stärker einschränkt als meine Körperbaustellen, die ja auch nicht fein sind.
Es ist und bleibt der Umgang, mein eigener mit der Depression, und der meines Umfeldes damit. Depression ist und bleibt für mich und mein Umfeld ein Eiertanz, also nicht ganz so gut akzeptiert.

Bei jeder Körpererkrankung, sodenn sie physikalisch bestätigt werden kann, bekomme ich ohne Wenn und Aber sofort Hilfe.

Das Gekämpfe mit meiner Privaten Krankenkasse um ambulante Therpiestunden geschweige denn um einen Klinikaufenthalt, auch in schwerer Depression mit schwarzen Gedanken , haben das Seine dazu getan, dass ich diese Erkrankung als bedrohlicher empfinde, wenns wieder schlimmer wird, als meine körperlichen Baustellen.

Hmmh, Fridolin, warum Du keinen gescheiten Abschlussbericht in Deine Pfötchen gekriegt hast, das kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen.
Ist es die allgemeine Überforderung im medizinischen Sektor??

Dir alles Liebe und Gute
elas
________________________________

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Reve
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Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: Herzinfarkt

Beitrag von Reve »

Hallo Fridolin,

auch wenn es sich abgedroschen anhört, mit ist auch letztes Mal durch den Kopf gegangen, dass ich schon länger nichts mehr gelesen habe von dir.

Was nun den direkten Vergleich mit anderen Krankheiten betrifft, da durfte ich auch mal reinschmecken und ich muss sagen, da würde ich immer wieder die liebe Depression wählen. Da kann ich halt doch eingreifen und gegensteuern,...
Aber wie gesagt, das empfindet jeder anders....

Gute Besserung, lieben Gruß auch an die

Elas
LaLeLu

Re: Herzinfarkt

Beitrag von LaLeLu »

Hallo Fridolin

Von ganzem Herzen alles, alles Gute und das Du Dich bald von den Eingriffen erholt hast.

Pass gut auf Dich und - im wahrsten Sinne des Wortes - Dein Herz auf.

Es kann so schnell gehen: Am 3. Juli bekam mein früherer Nachbar mit 43 Jahren während des Radfahrens einen Herzinfarkt.

Anzumerken ist: dieser Mann ist Nichtraucher, Nichttrinker, treibt Sport, ist schlank und war bis zu dem Infarkt völlig gesund!

Er hatte so viel Glück, da in dem unwegsamen Gelände gerade eine Joggerin unterwegs war und er unmittelbar vor ihr vom Rad kippte. Sie erkannte, dass es um Leben und Tod ging rief 112 und rannte zu einem Reiterhof, der in der Nähe war. Dort fand sie eine Frau, die mit ihr zu unserem Nachbarn rannte. Die Frau war OP-Schwester und begann sofort bis zum Eintreffen des Notarztwagens mit der Herzdruckmassage. Sie massierte so heftig, dass sogar einige Rippen brachen. Doch darüber lacht unser Nachbar. Sie hat ihm damit das Leben gerettet!

Falls es Dich interessiert, kannst Du es hier nachlesen:

http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/us ... 40.de.html

Alles Liebe und Gute für Dich
lernfee
Beiträge: 19
Registriert: 27. Aug 2011, 14:36

Re: Herzinfarkt

Beitrag von lernfee »

Lieber fridolin,

ich war wirklich ziemlich erschrocken, von Deinem Herzinfarkt zu lesen und bin erleichtert, dass Du ihn scheinbar so gut überstanden hast.

Vor einiger Zeit gabe es im Stern mal einen Bericht über den Zusammenhang zwischen Depression und Erkrankungen des Herzens. Dieser hat mich damals lange sehr beschäftigt. Wir Depressiven nehmen uns viele Dinge unseres Lebens leider meist viel zu sehr zu Herzen. Gewiss ist die Sensibilität eines Menschen auch eine gute Eigenschaft. Doch wenn der eigene Körper Schaden nimmt und das kann ich mir wirklich dabei nur allzu gut vorstellen, ist es eben auch nicht wünschenswert.

Aber wie kann ich mich schützen? Was kann mir helfen, mich nicht immer für alles verantwortlich zu fühlen und mich zu sorgen (meist eher um andere, als um mich)?
Manchmal wünschte ich, ich hätte ein dickeres Fell und könnte in vielen Situationen ruhiger und gelassener bleiben.
Doch so wirke ich nur nach außen.

Allerdings wirkst auch Du in Deinen Beiträgen oft so ruhig und gelassen, als ob Du gut bei Dir sein könntest. Vermutlich sah oder sieht es in Dir aber auch oft ganz anders aus.

Dein Herzinfarkt war jetzt sicherlich eine Warnung für Dich. Was wirst Du jetzt danach für Dich ändern? Dieses wäre sicherlich auch ein gutes Thema für die Therapie oder auch einen Facharzt.

Ich werde jedenfalls Deine Erkrankung auch für mich als Anlass nehmen, um für mich noch einmal darüber nachzudenken, wie es mir vielleicht gelingen kann, mir einiges etwas weniger zu Herzen zu nehmen.

Dir wünsche ich erstmal wieder eine gute Genesung und einen guten Blick für das, was Dir schadet, aber vor allem das, was Dir gut tut.
Passe bitte gut auf Dich auf!

Herzliche Grüße

vergissmeinnicht
Nichts ist gut oder schlecht an sich.
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Herzinfarkt

Beitrag von wennfrid »

Hi an alle
Vielen Dank für die guten Wünsche! Es ist für mich nicht gerade einfach, die guten Wünsche anzunehmen. Obwohl mir bewußt ist, das ich dazu mehr als berechtigt bin, taucht irgendwie ein unangenehmes Gefühl dabei auf.
Auf jeden Fall mach ich die nächsten 3 Wochen eine Reha in Bayerisch Gmain, Klinik Hochstaufen. Ich freu mich schon darauf. Hoffentlich sind ein paar Mit-Patienten dabei, mit denen ich tiefere Gespräche über Gott und die Welt machen kann.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Herzinfarkt

Beitrag von ghm »

Hallo fridolin,

ich wünsche Dir erstmal alles Gute und eine gute Genesung

(Es hat ein wenig gedauert, weil ich mich erstmal etwas abgrenzen musste)

(Es erinnert mich daran, dass ich mich auch besser um meinen Körper und seine Organe kümmern müsste, z.B. mit Aquajogging)

Ich hoffe, Du kannst Dir aus der Reha noch einiges mitnehmen, damit Du in Zukunft etwas mehr auf Dich achtest.
(auch wenn es im täglichen Leben immer so schwer eizuhalten ist)

Also, pass gut auf Dich auf und werde Dir ein besserer Freund
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Lady_Godiva

Re: Herzinfarkt

Beitrag von Lady_Godiva »

Ich wünsche dir eine gute Besserung und daß dir die Reha nicht nur beim Wiederherstellen nach dem Herzinfarkt hilft, sondern auch bei allem anderen und daß du die Patienten findest, mit denen du über Gott und die Welt und noch vieles mehr sprechen kannst

LG
Emerahl
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