Bin verzweifelt - Bitte helft mir

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betina
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Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von betina »

Hallo, ich weiss nicht, ob dieses jemand liest, es ist ja nicht so einfach, immer das richtige Thema zu finden.

Aber mir geht es so schlecht, ich muß es einfach an euch schreiben, dieses ist vielleicht im Moment meine einzige Hilfe.

War ja am Mittwoch wieder bei einer neuen Neurologin/Psychiaterin. Sie verschriebe mir Noveril, 1/1 Tabl., nach 2 Wochen 1 ganze Tablette. Das Cipramil, was ich vorher hatte und vertragen habe, brauchte nur einen Teilerfolg, deshalb verschriebe diese Ärztin mir dieses Medikament. Sie war auch nicht sehr freundlich und hörte auch kaum zu, als ich über meine Probleme sprach. Sagte nur, wenn Cipramil nicht hilft, warum nehmen sie es noch. Und schrieb dieses auf. Bisher hatte ich mit den übrigen Ärzten auch nicht viel Glück. Hatte dieses aber bereits hier schon geschrieben. Auch mußte ich zu einer Neurologin, da ich seit fast einem Jahr Ellenbogenschmerzen (Golfarm) habe und bisher auch niemand helfen konnte.

Das neue AD sei antriebsfördernd. Davon habe ich bisher nicht viel gemerkt. Eher geht’s mir schlechter und ich spreche kaum noch. Außerdem habe ich jetzt jede Nacht schlimme Träume (Alpträume?). Eigenartig ist auch, daß ich 3 Nächte geträumt habe und die folgende Nacht immer die Fortsetzung des Traumes war. Vergangene Nacht war der schlimmste Traum. Ich war in Urlaub in den Bergen und mit einer Gruppe wandern. Es kam ein schlimmes Gewitter. Wir suchten Schutz und fanden eine Unterstellmöglichkeit unter einer großen Brücke. Dann stürzten die Bäume ein, die Brücke stürzte ein. Große Brocken und Bäume stürzten auf uns. Wasser stürzte auf uns. Wir liefen durcheinander, suchten Schutz, immer wieder kamen uns reißende Fluten entgegen, Betonklötze usw. Kinder, Menschen schrieen. Ich hatte ein Handy und konnte einen Rettungshubschrauber rufen. Dieser konnte immer nur ein wenig Menschen mitnehmen. Jeder drängte und wollte mit in den Hubschrauber. Ich kam nicht rein, gab immer wieder anderen Menschen den Vortritt. Es war schrecklich. Ich wurde wach.

Ich leide auch unter Tinnitus, vor allem wenn ich in Streßsituationen bin. Mein Tinnitus war kaum auszuhalten. Ich konnte nicht mehr sprechen, mir war schwindelig, ich verwirrt, stellte die Spülmaschine an, kochte Kaffe, war mir im nachhinein gar nicht bewußt war. Mein Mann war ganz erschrocken. Aber wie gesagt, in den letzten Tagen war ich schon sehr daneben. Ich weiss nicht mehr weiter. Die Ärzte helfen wir auch nicht, ich konnte im Traum auch niemanden mehr helfen. Warum soll ich mir noch selber helfen können.

Habe mein Leben lang immer allen geholfen, wo bleibt die Hilfe, die ich brauche. Soll ich jetzt die Ärztin anrufen und sagen, daß mir die ADs wohl nicht bekommen??. Dann bekomme ich wieder eine "dumme Antwort". ?? Ich kann doch auch nicht so einfach die ADs absetzen?? Ich möchte auch nicht mehr zu der Ärztin. Och möchte nicht mehr zum Arzt. Ich will nicht mehr.

Mein Hausarzt ist noch in Urlaub. Ich bin so verzweifelt. Ich will nicht mehr. Ich möchte gesund werden, ich habe mich jetzt über ein Jahr bemüht, immer neue Kraft versucht, immer wieder mir gesagt, Du mußt, Du mußt selber etwas tun; auch tue und tat es, aber ich komme nicht heraus. Ich schreibe hier so wild durcheinander, aber so sieht es in mir aus. Ich träume von meiner toten Mutter, der ich in den letzten Wochen nicht mehr helfen konnte, ich sehe ihre traurigen, fast toten Augen, ihren toten Körper. Ich kann nicht mehr.

Ich habe auch hier im Forum immr versucht, Euch anderen Mut zu machen, Trost zu geben, es tut mir immer so leid, wenn ich lese wie schlecht es auch anderen geht, ich würde so gerne helfen. Aber ich kann nicht mehr. Ich habe einfach keine Kraft immer wieder zu versuchen, daß es mir besser geht. Ich freue mich, wenn ich hier lese, daß jemand wieder an seinen Arbeitsplatz zurück gehen kann. Ich wurde in den letzten ca. 4 Jahren immer entlassen, wenn es mir schlecht ging.

42 Jahre habe ich gearbeitet. Immer war ich zur Stelle, hatte nette Chefs und Kollegen, habe immer auch dort geholfen und war für alle ein Ansprechpartner. Leider hatte ich Pech bei meinen 2 Firmen, daß sie dann irgendwann in Konkurs gingen. Aufgrund meines Alters konnte ich in den letzten Jahren auch nicht wählerischsein. Aber ich bekam trotzdem immer wieder eine Stelle als Sekretärin, nur aufgrund dre vielen Jahre im Stress, Streß mit den Problemen meiner Familie, 2 kranke Elternpaare, lange Pflege meiner Mutter, klappte ich dann irgendwann zusammmen. Dank bekam ich nie, habe geholfen wo ich konnte und jetzt fühle ich mich so verlassen. Mein Mann hilft mir, aber ich möchte auch nicht immer jammenr.
Was soll ich tun. Ich bin so, so , so traurig.
Entschuldig meine Fehler und mein wirres Zeug, aber ich bin selbe so verwirrt. Muß jetzt aufhören. Kann nicht mehr schreiben
Emily
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von Emily »

Liebe Betina,

ich nehme dich mal in den Arm und halte dich fest. Es ist ja furchtbar, was du alles auszuhalten hast. Ich lese immer mit, wenn du hier schreibst, es ist einfach zuviel, was da alles auf dich einstürzt. Deinen anderen Thread wegen der Medis habe ich auch gelesen, kann dir aber damit leider nicht helfen, weil ich mich mit Medis überhaupt nicht auskenne. Aber du bekommst bestimmt im Laufe des Tages noch von den anderen Rückmeldungen dazu.

Was kann man tun? Ich verstehe deine Verzweiflung sehr gut. Man kommt an Punkte, an denen nichts mehr geht, und muss trotzdem versuchen hindurchzugehen. Wenn du mit den Medis so schlecht zurechtkommst, dann frage vielleicht doch noch mal bei einem anderen Arzt nach, auch wenn du die Nase von all diesen Arztbesuchen gestrichen voll hast. Oder vielleicht wäre auch der kurzfristige Gang in eine Klinik ein brauchbarer Gedanke? Wenn du so unter Dauerstress stehst, dass du es nicht mehr aushalten kannst, dann sollte man diesen Gedanken sicherlich mal in Erwägung ziehen. Ich weiß, du willst immer deine Pflichten erfüllen, willst unbedingt "funktionieren". Du bist ein äußerst pflichtbewusster Mensch, hast unglaublich viel in deinem Leben geleistet. Sicherlich ist an vielen Punkten einfach auch zuviel von dir verlangt worden. Diese Erkenntnis nutzt dir aber im Moment herzlich wenig. Es muss jetzt einfach darum gehen, dich schnellstmöglich zu entlasten. Es kommen so viele Schmerzen und Beschwerden bei dir zusammen, dass eine Klinik vielleicht ein guter Gedanke wäre. Dann könntest du wenigstens mal für eine Weile die Verantwortung für dein Befinden in andere Hände legen. Und danach könnte man wieder weitersehen.

Alles Liebe wünscht dir
Emily.
geborgenheit
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Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von geborgenheit »

Liebe Betina

Dein Posting macht mich betroffen. Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht im Moment. In Gedanken stelle ich Dir eine Kerze hin, die Dich trösten soll mit ihrem ruhigen, warmen Licht!

Du hast schon so viel geleistet, bist für so viele Menschen da gewesen. Davor habe ich eine grosse Achtung!

Warum hast Du das Gefühl, dass nur Du helfen kannst in Deinem Traum? Es waren doch auch noch andere Menschen da? Deine Welt scheint zusammenzustürzen, unaufhaltsam, brutal. Aber ich bin sicher, es gibt eine neue Welt danach für Dich. Du wirst sie eines Tages finden. Das Durchhalten bis dahin wird im Moment besonders schwierig sein, da Du so verzweifelt bist. Aber ich wünsche Dir sehr, dass es Dir gelingen mag. Wie Emily schon geschrieben hat, würde ich auch auf jeden Fall nochmals Hilfe holen, ev. auch einen Klinikaufenthalt in Erwägung ziehen. Du musst nicht mehr alleine kämpfen, Betina. Hole Dir die Unterstützung, die Du Dir im Moment nicht alleine geben kannst. Das ist nichts als Richtig.

Meine Gedanken sind bei Dir. Auch wenn ich nur virtuell für Dich da sein kann, so hoffe ich doch, dass von meiner Kraft ein wenig zu Dir kommen mag.

Liebe Grüsse
Geborgenheit
fabien
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von fabien »

Liebe Betina,

sehr erschreckend zu lesen, was mit dir geschieht, wie du dich fühlst. So ähnlich ging es mir auch eine ganze Zeit. Nur hatte ich das Glück an wirklich tolle Ärzte zu geraten.
Für mich ist es unverständlich, wie dir deine Ärztin raten oder sagen kann, das du mit dem Cipramil aufhören sollst. Manchmal ist es halt so, das ein Medikament alleine nicht reicht.
Als ich mit den AD's anfing bekam ich zuerst Insidon und zusätzlich Citalopram....gehört glaub ich zur selben Gruppe wie das Cipramil.
Ich habe das Citalopram genommen und merkte zwar einen Antrieb, aber die Nebenwirkungen waren zu stark, sodaß ich es absetzen musste. Ich musste über 2 Wochen warten, bis ich mit Zoloft anfangen konnte. Darüber hinaus dauert es ja auch immer einige Zeit bis ein neues Medikament anschlägt. Dieser Zwischenraum war das schlimmste überhaupt.
Ich befürchte das du gerade in dieser Zeitspanne "feststeckst".
Du hast das Cipramil abgesetzt, wodurch die Wirkung (auch wenn sie noch so gering war) sofort aufhört. Bis das neue Medikament allerdings wirkt, dauert es seine Zeit.

Ich kann dir nur raten sofort den Arzt zu wechseln. Auch wenn es dir schwer fällt. Such dir einen neuen Neurologen....erkläre ihm deine Sachlage. Auch das du das Cipramil gut vertragen hast, aber es nicht ausreichend gewirkt hat. Manchmal benötigt man mehr als ein AD. Auf die richtige Kombination kommt es halt an.
Ich bin mit meiner Zusammenstellung (Insidon, bzw. jetzt Opipramol und Zoloft) sehr zufrieden. Seit einigen Wochen geht es mir so gut, das ich vieles was in meiner Depri-Phase war garnicht mehr nachvollziehen kann.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, das es dir bald auch besser geht.

Fabi
winnie
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von winnie »

Hallo Betina,

lese jetzt grad, daß Dir hier auch schon viele geschrieben haben und im Prinzip das gleiche empfahlen wie ich.
Such Dir kompetentere Hilfe und gib nicht auf!

Alles Liebe von Winnie
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von betina »

Liebe Emily, ich lese gerade Deine liebe Antwort. Ich habe mich entwas gefangen. Habe bereits mit der Ärztin telefoniert.Sie schickt ein anderes AD. Ja, die Klinik. Vor 3 Jahren war ich bereits in einer einige Wochen. Dann ging es wieder etwas besser, habe mir ja auch eine neue Stelle gesucht und dann gings wieder schlechter seit Anfang 2002 und ich verlor die Stelle. Mein Arzt stellte ein Krankenhauseinweisung aus. Die Krankenkasse lehnte die Einweisung ab und der MdK teilte mit, daß meine Erwerbsfähigkeit so stark gemindert/Gefährdet sei da, daß eine Reha der BfA in Frage kommen soll. (Hier geht doch um Kosten. Diese wurde im Eilantrag beantragt. Wurde abgelehnt, erfolgte Widerspruch (ich habe mich wirklich bemüht, ich wollte unbedingt in die Klinik, mir ging es doch so schlecht). Dann eingie Gutachter und endlich eine Schnelleinweisung im Herbst 02. NAch 4 Wochen wurde die Reha nicht verlängert, da man mir sagte, es besteht keine Aussicht auf Besserung, ein EUR-Rente wäre wohl sinnvoll. Wollte diese kann als ich zu HAuse war beantragen, steht doch im Gutachten, ich solle jetzt bestimmte ADs nehmen und dann sei ich wieder voll arbeitsfähig. Seitdem geht das LAufen von einer Psychiaterin zur anderen, zum MdK, der schreibt wieder AU uws. Du siehst, mann kann schon verzeifeln. Ich habe einfach im Moment einfach keinen Snn mehr zum Arzt zu gehen. Mein Hausarzt ist leider in Urlaub. Aber - wie gesagt - ich versuche nicht vom dem Seil, welches ich mir gezogen habe - runterzufallen, aber das auf dem Seil bleiben, ist oft schwer, nur wen ich auf dem Boden liegen, ist doch das Leben ausgelöst, das will ich doch nicht. Danke für die lieben Worte, es tut so gut
betina
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von betina »

Hallo hier in betina, ich danke Euch, daß Ihr mir so lieb und schnell geantwortet habt. Ich muß jetzt richtig weinen. Es tut so gut, daß Ihr da seit. Ich habe gerade an Emily geschrieben. SOmit auch eine NAchricht, die für Euch auch alle bestimmt ist, damit ich mich nicht wiederholen muß. Da ich doch auch so Schmerzen mit meinem beiden Golfarmen habe, tut mir das Schreiben auch weh. Es geht inzwischen. Ich habe mich etwas gefangen. War schon wieder bei der Stadt und habe bei der Rentenstelle meinen EU-Rentenantrag abgegeben. Jetzt schickt mir die Neurologin ein neues AD. Ich bin doch schon bei der 4. Neurologin/Psychiaterin. Meine Psychotherapeutin ist sehr nett, habe kurz mit ihr telefoniert. Leider darf sie keine Medis aufschreiben. Entschildigt meine Fehler, ich bin noch etwas wackelig. Vielleicht klappt es mit der Rente, dann häte ich endlich etwas Ruhe. Und wenn es mir besser gehen sollte, kann ich nebenbei immer noch etws arbeiten. Danke, für Euren Trost und Eure Umarmungen. Ich mache mir jetzt einen Kaffee und versuch, ob mir ein Stück Kuchen guttun. Danke betina
Faustus
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Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von Faustus »

Liebe Betina !


Ich druecke Dich auch mal ganz fest ... Du hast es mehr als verdient. Dein Traum zeigt mir, dass Du ein sehr hilfsbereiter Mensch bist. Du hast viel Leid erlebt, aber immer geholfen. Deine Mutter bis zum bitteren Ende gepflegt. Auch hier in diesem Forum hast Du oft ein troestendes Wort fuer andere, auch fuer mich.

Meines Erachtens ist die Katastrophe, die im Traum ueber Dich hereinbricht, die allgemeine Bedrohung, die Du in Deiner Depression empfindest. Du kannst HELFEN (den Hubschrauber rufen), aber Dir wird nicht geholfen (andere draengeln sich bei der Rettung vor). Eine typische Struktur der Depression, wie ich sie auch kenne. Ich will helfen, habe andererseits das Gefuehl dass andere Mitmenschen mehr Liebe/Hilfe/Zuneigung bekommen als ich selbst. Dieses Bild gilt es zu ueberwinden. Du hast genausogut das Recht, gerettet zu werden wie alle anderen Menschen in Deinem Traum. Und in der Realitaet hast Du genauso das Recht auf ein sorgenfreies Leben ohne Depression wie jeder Mitmensch.


Alles Liebe und Kraft, aus diesem Loch herauszukommen (ich bin selber gerade wieder in der "Anlauf-Phase" ...)


Faustus
DYS-
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Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von DYS- »

Hallo Betina

Ich würde dir so gerne helfen. Ich kann sehr gut nachempfinden wie es dir geht.

Ich kann aber auch nicht mehr tun als an Dich zu denken, dich in Gedanken zu trösten.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft diese Phase durchzustehen.

Alles Liebe DYS
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von Emily »

Liebe Betina,

ich bin froh, dass es dir wenigstens ein kleines bisschen besser geht. Aber achte gut auf dich, ja? Wenn die Signale dir zeigen, dass du akut Hilfe brauchst, dann hole sie dir. Und dann müssten sich die Ärzte in der Klinik eben Gedanken um dich machen, so wie es in den Antworten schon sehr richtig angeklungen war. Es ist schwer, nicht aufzugeben, ich weiß. Ich wünsche dir das Allerbeste.
LG, Emily.
MissMarple

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von MissMarple »

Liebe Betina,

leider komme ich erst jetzt dazu auf Dein posting etwas zu schreiben. Heute hatte ich einen ich einen etwas stressigen Tag. Übers Wochenende hat sich bei mir am Unterkiefer ein Abzess gebildet, der auch gleich operiert werden mußte. Leider hat der Chirurg nicht gleich die Falten im Gesicht mit glattgezogen

Es tut mir sehr, sehr leid, dass es Dir so schlecht geht, dass Du über die lange Dauer Deiner Depression verzweifelt bist, zumal es für Dich noch keine bzw. wenig Besserung gibt.
An anderer Stelle im Forum habe ich schon einmal meinen Krankheitsablauf geschildert. Ich war auch insgesamt 15 1/2 krankgeschrieben, davon war ich 3 Monate stationär in der Psychatrie und die restliche Zeit in einer psychiatrischen Tagesklnik. In der Tagesklinik wurde so lange gesucht, bis ein AD gefunden wurde mit dessen Nebenwirkungen ich leben kann und mich die Depression leichter ertragen lässt. Die Ärzte und ich brauchten fast 12 Monate dazu. Nach meinem stationären Klinikaufenthalt wollte ich auch eine Reha bzw. eine Kur machen. Die Ärzte hielten nicht viel davon, denn, und da haben sie sicher recht, in der Kur ist man vom täglichen Leben weit entfernt - deshalb Tagesklinik. Meine Diagnose lautet schwere depressive Episode. Da ich fast so jung bin wie Du (54), sage ich mir immer, dass die Episode bei mir eben länger dauert als bei einer 20jährigen. Es war oft der einzige Trost und mein obglidatorischer fast trotziger Satz "Die Krankheit schafft mich nicht" mein einziger Antrieb jeden Tag in die Klinik zu gehen.
In der Tagesklinik war auch eine Sozialarbeiterin, die den anderen Patienten half, mit Behörden, Krankenkassen etc. umzugehen und nach Lösungsmöglichkeiten für jeden einzelnen zu suchen.

Vielleicht gibt es für Dich ja auch die Möglichkeit in eine Tagesklinik zu gehen. Frage Deine Krankenkasse noch besser, suche Dir eine Tagesklinik, stelle Dich vor und, wenn Du angenommen wirst,lass die Ärzte alles für Dich regeln. Es gab Mitpatienten, die noch einen Arbeitsplatz hatten,andere, die Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe bezogen und auch welche, die EU-Rente erhielten. Den Mitpatienten, die aufgrund zu langer Krankheit ausgesteuert wurden, half die Sozialarbeiterin mit ihrem Wissen auch.

Liebe Grüße und die Krankeit schafft auch Dich nicht


Birgit
betina
Beiträge: 198
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Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von betina »

Hallo Fabi,

ja, Cipramil bekam ist erst und danach Citalopram (Citalogram ist ein Generika = gleicher Wirkstoff, nur billiger).

Auch stellt man fest, daß die Ärzte sehr unterschiedliche Auffassungen haben. Ich habe jetzt mit der Neurologin tel. und ich soll 3 Tage gar nichts nehmen und dann ein neues AD (Sulp). Aber ich will einmal versuchen, wies mir geht, wenn ich weiterhin kein Medi einnehme. Im Augenblick geht’s so einigermaßen, mir ist etwas schwindelig und zittrig. Das Cipramil scheint wohl bei mir zuwenig antriebssteigernd zu sein.

Für heute danke für Dein Mitfühlen und tschüß betina
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von betina »

Liebe Birgit,

geht’s Dir nach Deiner OP wieder besser? Und danke für die hilfreichen Worte.

Ja, vielleicht ist es eine erklärung, daß es im Alter auch etwas länger dauern kann. Ich versuche auch, mich nicht hängen zu lassen. Heute abend gehe ich das 2. Mal zum Töpferkurs. Ich hatte viele Hobby. Seidenmalerei, Rupfenpuppen basteln, Fimo, Kränze, Gestecke basteln. Oft bleib es hintdr meiner Arbeit zurücj, zumal in den letzten Tagen die Pflege meiner Mutter hinzu kam. Aber jetzt muß ich auch viel Kraft aufbringen, um hier wieder anzuknüpfen. Ich war ja vor 3 Jahren schon in der Klinik, dann gings wieder und nach dem Tod meinr Mutter, kam der totale Zusammenbruch. Eine Klinikeinweisung wurde von der Krankenkasse dann aber leider abgelehnt und wenn ich nicht alle "Hebel in Bewegung gesetzt" hätte, so wäre ich heute noch nicht wieder in der Klinik. Ich war dann in der Reha, die mich dann eben damit entlassen haben, daß sie mir nicht mehr helfen können. Nunmehr ist im Augenblick nichts mehr drin. Sollte auch noch eine Therapie für meine schmerzenden Ellenbogen bekommen, wurde aber bisher von der Krankenkasse nicht bewilligt. Nun ja. dann sollen die doch endlich zu meiner Rente JA"- sagen,denn so kann ich auch nicht arbeiten. Schön ist es, wie Du schreibst, da in der Tagesklinik jemand war, der beim Behördenkram hilft. Ich habe gestern meinen EU-Rentenantrag abgesandt. War sehr mühsam. Ich habe mich versucht, wieder aufzurappeln, anders geht es ja nicht. Der Trotz und Zuspruch aller hier im Forum, tut mir immer gut und hiflt mir. Danke
Alles Liebe und Grüße bis bald betina
Reni
Beiträge: 71
Registriert: 20. Mai 2003, 18:16

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von Reni »

Hallo Betina,
Du kennst mich unter dem Namen Nattl, den ich aber jetzt wegen Schwierigkeiten beim Anmelden geändert habe.
Es tut mir sehr leid, wenn es Dir jetzt so schlecht geht. Du hast mir oft sehr lieb geantwortet, wenn es mir schlecht ging. Heute ist wieder mal ein besserer Tag aber 2 x die Woche geht es mir sehr sehr schlecht und ich habe heute mit meinem Neurologen darüber gesprochen und gefragt, ob es keine Krisenambulanz gibt, wenn man an Selbstm.... denkt. Jetzt habe ich eine Adresse. Ich möchte schon gerne leben, aber manchmal denke ich , alles hat keinen Sinn.
Ich möchte auch hier nicht rumjammern und versuche trotzdem, immer wieder weiterzumachen.

Es haben Dir auch schon sehr viele lieb geantwortet. Aber mir ist noch etwas dazu eingefallen: Du schreibst, daß Dir immer wieder gekündigt wurde. Hast Du schon mal versucht, beim Versorgungsamt einen Schwerbehinderten-Ausweis zu bekommen ?
Ab 50 % Behinderung hast Du nämlich Kündigungsschutz. Mir hat 1989 mein Neurologe dabei geholfen. Nach der ersten Absage haben wir sofort Wiederspruch eingelegt und jetzt wird mein Ausweis alle 5 Jahre verlängert.

Hoffe, daß es ein brauchbarer Tipp war.
Es grüßt Dich ganz herzlich
Renate
MissMarple

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von MissMarple »

Liebe Betina,

erst einmal bin ich sehr, sehr froh, dass Du Dich wieder im Forum zurück gemeldet hast. Man macht sich so seine Sorgen, wenn es jemandem so schlecht ging wie Dir vor Tagen. Also mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen........., hast Du ihn fallen gehört?

Die OP ist vorbei und jetzt darf ich jeden Tag zum Verbinden gehen. Es sieht schon sehr komisch aus. Bevor ich 2001 mit Depressionen ins Krankenhaus kam, war ich kaum krank, vielleicht im ganzen Jahr maximal eine Woche. Kaum bin ich nach 17 1/2 Monaten (1. Mai 2003) wieder voll berufsfähig, schon bin ich erneut krankgeschrieben. Ich sitze in der Wohnung und habe schon wieder ein schlechtes Gewissen meinen Kollegen und meinem Arbeitgeber gegenüber. Gott sei Dank gibt es die ADs, ohne sie wäre ich wohl schon wieder im Krankenhaus. So läßt es sich wenistens leichter ertrageb.

Ich bin froh, dass Du es geschafft hast, Deinen EU-Rentenantrag zu stellen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Dir jetzt etwas besser geht.

Bis zum nächsten Mal

Birgit
shiva
Beiträge: 1
Registriert: 27. Mai 2003, 16:23

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von shiva »

liebe betina,

vielleicht hilft Dir dieser Tipp ein wenig,
daß Du wenigstens etwas beschwerdefreier auf
körperlicher Ebene sein kannst :

Bei dem Tennisarm (Golfarm ?)hilft eine gute
Krankengymnastik mit dem Schwerpunkt der
"Brügger-Therapie".

Beim Tinnitus empfehle ich Osteopathie.

Viele liebe Grüße
Shiva
betina
Beiträge: 198
Registriert: 20. Mär 2003, 17:39

Re: Bin verzweifelt - Bitte helft mir

Beitrag von betina »

Hallo Renate und an alle anderen die so lieb geschrieben haben.Lese gerade Renates Antwort. Ja, meinen Antrag ans Versorgungsamt habe ich bereits im JAnuar 03 gestellt. Habe auch schon nachgefragt, er leigt beim Med. Dienst. Nun ja. es dauert eben.

Ansonsten kann ich einfach im AUgenblick nicht allen antworten; mir ghts nicth so gut; besonders heute hatte ich einen arg schlimmen TAg, da ich erst ab Morgen wieder ein neues AD bekomme. ich habe schon zu meinem Mann gesagt, er solle mich ab besten ncith ansprtechen, ich kann nicht antworten, aber ich gebe die Hoofnugn nicht auf, habe sovie lÄrger auch mit meinen Armen, haben heute soag schon bei der Ärztekammer angerufen. Ich mache für heute Schluß. Melde mich in den nächten TAgen wenn besser geht. Entschuldig meine Fehler, ich kann kaum schriebne betina
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