Bin neu hier
Verfasst: 17. Dez 2010, 12:11
Hallo zusammen,
ich habe heute morgen schon einige Treads gelesen und möchte mich vorstellen: Ich bin 43 J. alt, bin seit 2 Jahren in psychologischer Betreuung. Mir war anfangs nicht bewusst dass ich depressiv bin, mir ist jetzt erst klar: ich bin nicht alleine, es gibt mehr Menschen mit dieser Krankheit als ich dachte, auch wenn jede D. anders verläuft. Auch ich habe oft Schuldgefühle, denn Aussenstehende interpretieren die Antriebslosigkeit vielleicht als Faulheit. Ich habe viele Jahre im kaufmännischen gearbeitet, mein Psychologe hat mich wegen vieler Kränkungen am Arbeitsplatz gut unterstützt. Ich habe Fortschritte gemacht, doch die letzte Kündigung vom Arbeitgeber hat mich total zurückgeworfen und nun bin ich schon seit 3 Monaten arbeitsunfähig geschrieben. Ich habe seit meiner Ausbildung immer nur für ca. 1 Jahr es an einem Arbeitsplatz ausgehalten, habe entweder selber die Stelle gekündigt oder wurde gekündigt.
Nach der letzten Kündigung habe ich das Vertrauen in meine beruflichen Leistungen und auch in die Menschen verloren und kann zur Zeit keine neue Stelle beginnen, denn ich habe Angst wieder enttäuscht zu werden.
Mein Therapeut fragt mich, ob ich mich beruflich neu umorientieren möchte, doch ich weiss nicht was ich sonst machen sollte. Ich mag meinen Beruf auch, ich glaube wenn ich einen anderen Beruf hätte würde ich genauso Schwierigkeiten mit Vorgesetzten und einigen Kollegen/innen bekommen. Da ich mich immer weiter fortgebildet habe gehe ich auch davon aus das ich keine falsche Berufswahl damals getroffen habe. Doch manchmal träume ich von den perfekten Job oder ein eigenes Geschäft wo ich mich wohlfühle.
Habe zwar schon zwei Vorstellungsgespräche gehabt, doch durch mein Misstrauen habe ich beide Stellen abgesagt.
Das vor einem Monat meine Mutter gestorben ist hat mir den Rest gegeben. Es ist das erste Mal nach einen Job dass ich mich zur Zeit auf nichts neues mehr einlassen kann und das beunruhigt mich und gibt mir das Gefühl mich in einer Sackgasse zu befinden.
Auch habe ich in Euren Beiträgen viel über Geduld gelesen, da geht es mir genauso. Ich weiss nicht was ich dazu beitragen kann um nun gesund zu werden und habe ein schlechtes Gewissen nicht mehr arbeiten gehen zu müssen/können. Früher bin ich zu Fortbildungen und zur Abenschule neben einer Vollzeitstelle gegangen, seit ich 2 Kinder habe bin ich vormittags in Teilzeit arbeiten gegangen.
Auch habe ich in einigen anderen Beiträgen darüber gelesen, dass auch andere schwierig, wenig bis gar nicht Freundschaften haben, auch da finde ich mich selber wieder. Da ich mich nun zur Zeit nicht mehr über meine Arbeit und Fortbildungen flüchten und definieren kann wird mir das zur Zeit schmerzlich bewusst.
Mein Therapeut schlägt mir einen Aufenthalt in einer stationären Klinik vor, da habe ich schon unterschiedliche Meinungen Pro und Contra auf dieser Seite gelesen.
Ich denke das kommt für mich nicht in Frage, wegen der Familie und um die Beziehung nicht zu gefährden und die Kinder nicht alleine zu lassen. Ich weiss zwar dass man eine Hilfe einstellen bzw. bei der Krankenkasse beantragen kann, jedoch sehe ich da wegen Schichtarbeit meines Mannes und Überbelastung auch Probleme.
Gibt es da noch Alternativen? Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
Da ich mich noch nicht aufraffen konnte zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen habe ich diese Forum als ersten Schritt zu einer Alternative gesehen und freue mich über regen Kontakt und Austausch über dieses Forum mit Euch.
Es grüßt Euch
Secret (L.)
ich habe heute morgen schon einige Treads gelesen und möchte mich vorstellen: Ich bin 43 J. alt, bin seit 2 Jahren in psychologischer Betreuung. Mir war anfangs nicht bewusst dass ich depressiv bin, mir ist jetzt erst klar: ich bin nicht alleine, es gibt mehr Menschen mit dieser Krankheit als ich dachte, auch wenn jede D. anders verläuft. Auch ich habe oft Schuldgefühle, denn Aussenstehende interpretieren die Antriebslosigkeit vielleicht als Faulheit. Ich habe viele Jahre im kaufmännischen gearbeitet, mein Psychologe hat mich wegen vieler Kränkungen am Arbeitsplatz gut unterstützt. Ich habe Fortschritte gemacht, doch die letzte Kündigung vom Arbeitgeber hat mich total zurückgeworfen und nun bin ich schon seit 3 Monaten arbeitsunfähig geschrieben. Ich habe seit meiner Ausbildung immer nur für ca. 1 Jahr es an einem Arbeitsplatz ausgehalten, habe entweder selber die Stelle gekündigt oder wurde gekündigt.
Nach der letzten Kündigung habe ich das Vertrauen in meine beruflichen Leistungen und auch in die Menschen verloren und kann zur Zeit keine neue Stelle beginnen, denn ich habe Angst wieder enttäuscht zu werden.
Mein Therapeut fragt mich, ob ich mich beruflich neu umorientieren möchte, doch ich weiss nicht was ich sonst machen sollte. Ich mag meinen Beruf auch, ich glaube wenn ich einen anderen Beruf hätte würde ich genauso Schwierigkeiten mit Vorgesetzten und einigen Kollegen/innen bekommen. Da ich mich immer weiter fortgebildet habe gehe ich auch davon aus das ich keine falsche Berufswahl damals getroffen habe. Doch manchmal träume ich von den perfekten Job oder ein eigenes Geschäft wo ich mich wohlfühle.
Habe zwar schon zwei Vorstellungsgespräche gehabt, doch durch mein Misstrauen habe ich beide Stellen abgesagt.
Das vor einem Monat meine Mutter gestorben ist hat mir den Rest gegeben. Es ist das erste Mal nach einen Job dass ich mich zur Zeit auf nichts neues mehr einlassen kann und das beunruhigt mich und gibt mir das Gefühl mich in einer Sackgasse zu befinden.
Auch habe ich in Euren Beiträgen viel über Geduld gelesen, da geht es mir genauso. Ich weiss nicht was ich dazu beitragen kann um nun gesund zu werden und habe ein schlechtes Gewissen nicht mehr arbeiten gehen zu müssen/können. Früher bin ich zu Fortbildungen und zur Abenschule neben einer Vollzeitstelle gegangen, seit ich 2 Kinder habe bin ich vormittags in Teilzeit arbeiten gegangen.
Auch habe ich in einigen anderen Beiträgen darüber gelesen, dass auch andere schwierig, wenig bis gar nicht Freundschaften haben, auch da finde ich mich selber wieder. Da ich mich nun zur Zeit nicht mehr über meine Arbeit und Fortbildungen flüchten und definieren kann wird mir das zur Zeit schmerzlich bewusst.
Mein Therapeut schlägt mir einen Aufenthalt in einer stationären Klinik vor, da habe ich schon unterschiedliche Meinungen Pro und Contra auf dieser Seite gelesen.
Ich denke das kommt für mich nicht in Frage, wegen der Familie und um die Beziehung nicht zu gefährden und die Kinder nicht alleine zu lassen. Ich weiss zwar dass man eine Hilfe einstellen bzw. bei der Krankenkasse beantragen kann, jedoch sehe ich da wegen Schichtarbeit meines Mannes und Überbelastung auch Probleme.
Gibt es da noch Alternativen? Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
Da ich mich noch nicht aufraffen konnte zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen habe ich diese Forum als ersten Schritt zu einer Alternative gesehen und freue mich über regen Kontakt und Austausch über dieses Forum mit Euch.
Es grüßt Euch
Secret (L.)