Fieses Vorgespräch
Verfasst: 8. Mär 2008, 20:50
Hallo zusammen!
Ich habe gestern bei einem Vorgespräch mit einer potenziellen Therapeutin etwas erlebt, was mich derart ausser Gefecht gesetzt hat, dass ich erst heute in der Lage bin, darüber zu berichten.
Ich bin voller positiver Erwartungen in das Gespräch gegangen und mit der Hoffnung, dass es endlich was wird. Ich kam also rein, die Th. wieß mir einen Stuhl zu und verschwand kurz wieder, um die Versichertenkarte einzulesen. Die beiden Stühle standen sich seitlich gegenüber, woraufhin ich den "meinen" dem ihren zuwandte. Ich hatte der Th. bereits am Telefon erzählt, dass ich unter Depressionen und quälenden Ängsten aufgrund von Flashbacks (Bilder vom Missbrauchserlebnis als Achtjährige) leide.
Als sie sich dann gesetzt hatte, sagte sie: "Sie haben den Stuhl umgedreht!"
Ich: "Ja! Es würde mir Angst machen, wenn ich Sie nicht ansehen könnte, weil ich mich in dieser Situation sehr unsicher fühle!"
Von ihrer Seite null Reaktion auf meine Gefühle nur eine Erklärung, dass das so üblich sei, weil "man" sich dann besser konzentrieren könne...
Sie stellte dann im Verlauf allerhand Fragen, unter anderem, was mich belastet.
Da erzählte ich von dem Missbrauch, den damit verbundenen Ängsten, der Hilflosigkeit, die ich empfinde, wenn mich die Horror-Bilder beherrschen und davon, dass ich die Krankheit noch immer nicht wirklich akzeptieren kann und oft (wenig hilfreich...) denke, dass es doch vielleicht gar nicht so schlimm war und es anderen viel schlimmer erging... Und dass ich lernen will, mich ernst zu nehmen. Mit meinem Leid.
Sie entgegnete mir: "Sie müssen sich immer wieder sagen, dass das alles gar nicht so schlimm war. - Und Sie müssen die Angst zu ihrer Freundin machen!"
Ich war wirklich baff!!! Worüber ich mich im Nachhinein freue, ist die Tatsache, dass ich endlich mal zeitlgleich zu einer Situation ein Gefühl hatte. Es war der sofortige Impuls, aufzustehen, das Gespräch zu beenden und zu gehen.
Könnt Ihr mich da verstehen?? Habe ich überreagiert oder kann ich meinen Gefühlen vertrauen?
Ich bin übrigens nicht gegangen und habe mir das bis zum Schluss angehört. Auf meine Frage, wie die Therapie ablaufen würde, sagte sie nur, ich würde das alles ja schon kennen, weil ich bereits eine Therapie gemacht habe...! Sonst nix!
Als ich dann im Treppenhaus war, kamen mir erstmal die Tränen, weil ich mich so überfahren, so wenig ernstgenommen und so völlig unverstanden gefühlt hab.
Mann, Mann... Und da dann immer wieder Kraft finden, um weiter zu machen... *seufz* Is hart! Hab schon einige Absagen und brauche doch so dringend professionelle Hilfe. Will am Liebsten morgens gar nicht Aufstehen, weil mir der Antrieb fehlt und ich solche Angst vor "da draußen" hab!
Dabei bin ich noch ein Glückskind, weil ich so ´ne liebe Partnerin hab, die mich immer und immer wieder aufbaut und tröstet!
Erschöpfte und traurige Grüße von Bianca
Ich habe gestern bei einem Vorgespräch mit einer potenziellen Therapeutin etwas erlebt, was mich derart ausser Gefecht gesetzt hat, dass ich erst heute in der Lage bin, darüber zu berichten.
Ich bin voller positiver Erwartungen in das Gespräch gegangen und mit der Hoffnung, dass es endlich was wird. Ich kam also rein, die Th. wieß mir einen Stuhl zu und verschwand kurz wieder, um die Versichertenkarte einzulesen. Die beiden Stühle standen sich seitlich gegenüber, woraufhin ich den "meinen" dem ihren zuwandte. Ich hatte der Th. bereits am Telefon erzählt, dass ich unter Depressionen und quälenden Ängsten aufgrund von Flashbacks (Bilder vom Missbrauchserlebnis als Achtjährige) leide.
Als sie sich dann gesetzt hatte, sagte sie: "Sie haben den Stuhl umgedreht!"
Ich: "Ja! Es würde mir Angst machen, wenn ich Sie nicht ansehen könnte, weil ich mich in dieser Situation sehr unsicher fühle!"
Von ihrer Seite null Reaktion auf meine Gefühle nur eine Erklärung, dass das so üblich sei, weil "man" sich dann besser konzentrieren könne...
Sie stellte dann im Verlauf allerhand Fragen, unter anderem, was mich belastet.
Da erzählte ich von dem Missbrauch, den damit verbundenen Ängsten, der Hilflosigkeit, die ich empfinde, wenn mich die Horror-Bilder beherrschen und davon, dass ich die Krankheit noch immer nicht wirklich akzeptieren kann und oft (wenig hilfreich...) denke, dass es doch vielleicht gar nicht so schlimm war und es anderen viel schlimmer erging... Und dass ich lernen will, mich ernst zu nehmen. Mit meinem Leid.
Sie entgegnete mir: "Sie müssen sich immer wieder sagen, dass das alles gar nicht so schlimm war. - Und Sie müssen die Angst zu ihrer Freundin machen!"
Ich war wirklich baff!!! Worüber ich mich im Nachhinein freue, ist die Tatsache, dass ich endlich mal zeitlgleich zu einer Situation ein Gefühl hatte. Es war der sofortige Impuls, aufzustehen, das Gespräch zu beenden und zu gehen.
Könnt Ihr mich da verstehen?? Habe ich überreagiert oder kann ich meinen Gefühlen vertrauen?
Ich bin übrigens nicht gegangen und habe mir das bis zum Schluss angehört. Auf meine Frage, wie die Therapie ablaufen würde, sagte sie nur, ich würde das alles ja schon kennen, weil ich bereits eine Therapie gemacht habe...! Sonst nix!
Als ich dann im Treppenhaus war, kamen mir erstmal die Tränen, weil ich mich so überfahren, so wenig ernstgenommen und so völlig unverstanden gefühlt hab.
Mann, Mann... Und da dann immer wieder Kraft finden, um weiter zu machen... *seufz* Is hart! Hab schon einige Absagen und brauche doch so dringend professionelle Hilfe. Will am Liebsten morgens gar nicht Aufstehen, weil mir der Antrieb fehlt und ich solche Angst vor "da draußen" hab!
Dabei bin ich noch ein Glückskind, weil ich so ´ne liebe Partnerin hab, die mich immer und immer wieder aufbaut und tröstet!
Erschöpfte und traurige Grüße von Bianca