Hallo Frau Rossi,
Dir fehlt das liebevolle? Bist du liebevoll zu dir selbst? Du räumst und cremst usw. Irgendwie ist das ja schon ein Stück Selbstführsorge. Aber machst du das auch gefühlt liebevoll?
Ähm... ganz ehrlich: nein.
Zumindest fühlt es sich nicht so an. Es fühlt sich eher an wie ein Kampf. Naja, nicht Kampf, eher so wie "durchhalten, nicht aufgeben, weitermachen, meinen Zielen näher kommen".
Aber liebevoll? Nicht wirklich.
Heute allerdings... da hab ich endlich meinen neuen Esstisch leergeräumt. Von jetzt an wird mich also ein schöner Esstisch begrüßen, wenn ich nach der Arbeit heimkomme. Und ich weiß: darüber werde ich mich freuen, und ich werde mir selbst gegenüber auch dankbar sein. Und dann kann auch so ein "liebevoll"-Gefühl einziehen. Glaube ich.
Ich nutze es als "heilbringendes" Programm (weil die vergangene Erfahrung gezeigt hat dass es das ist) aber ich ziehe es nur noch durch ohne das liebevolle Gefühl dahinter. Ist es dann noch heilbringend?
Oh, gute Frage. Aber ich denke schon... so wie die Dosis "täglicher Spaziergang" gut für einen ist, auch wenn man keine Lust hat, es aber dennoch durchzieht. Langfristig helfen solche Sachen eben doch; man verliert wohl zwischendurch manchmal den Bezug dazu und gibt sowas dann auf.
Abnehmen, pflegen, Wohnung, Aktivitäten, neue Kontakte. Prüfst du noch was fühlt sich richtig und stimmig an? Bringt es noch Freude? Oder ist es Zeit für ein Innehalten? Und Orientierung? Was passt noch?
Abnehmen: derzeit gebremst. Ich hab's ja nicht um des Abnehmens willen getan, sondern es passierte einfach so. Mir gefällt aber der Zustand, keine Heißhunger-Attacken mehr zu haben und mit weniger Nahrung auszukommen.
Pflegen... hm... könnte mehr sein.
Wohnung: kurz vor Stillstand - irgendwie geht es nicht weiter. Da würde ich wieder einen Push benötigen, um einen gewissen Status Quo zu erreichen, den ich dann (hoffentlich) halten kann.
Aktivitäten: welche Aktivitäten? Da ist mir zu wenig los...
Neue Kontakte: auch das geht für meinen Geschmack zu schleppend.
Ich merke, dass ich derzeit eine niedrige Frustrationsschwelle habe... und dann würde ich manchmal gerne die Brechstange nehmen und alles direkt ändern. Doch das geht nicht, und so verfolge ich alles mit einer aufgezwungenen, zähneknirschenden Geduld.
Das fühlt sich nicht so gut an...
eben weil es nicht aus Freude passiert, sondern weil es mir wichtig ist
(das habe ich aus der CD "Herzmagnet": wenn man etwas verfolgt, weil es einem wichtig ist, verkrampft man, und man erreicht das Gegenteil von dem, was man möchte).
Ja, das sind alles Dinge, die ich in mein Leben integrieren möchte, das stimmt also noch... aber ich verliere darüber auch den Blick für das, was da ist und was gut ist. Ich schaue auf das, was fehlt, was nicht klappt, was ich nicht hinbekomme, und das macht mich unzufrieden.
Hallo Mim,
Es gibt auch nicht immer ein intensives Glüpcksgefühl - aber gerade diese kleinen Fürsorglichkeiten, immer mal wieder bewusst angeschaut, können in ZEiten, in denen alles "bäh" ist doch eine Auffangnetz sein? Da ist etwas, was unerschütterlich weitergeht?
Dazu habe ich mal etwas Nettes aufgeschnappt: sowas entwickelt sich mit der Zeit zu einer Art Treppengeländer. Nicht wirklich was Schmückendes, aber gut, um sich daran festzuhalten.
Dieser Vergleich gefiel mir.
Puh Otterchen, so ganz verstehe ich nicht was Du schreibst. Du fühlst im Moment keine Liebe, möchtest aber gerne so sein?
Ja, ich möchte diese Seite in mir wieder mehr zum Vorschein bringen. Manchmal komme ich mir so vor, als würde ich wieder auf alten Gleisen laufen. Herz und Hirn zu wenig eingeschaltet.
Impulsiv reagieren statt innehalten und mich fragen "was möchte ich jetzt aus meinen Reaktionsmöglichkeiten wählen - wie soll die Situation weitergehen - was würde meinem inneren Kern entsprechen".
Naja, zumindest sind auch meine impulsiven Reaktionen mittlerweile netter als noch vor einigen Jahren, aber ich möchte im Umgang mit mir selbst und mit meinen Mitmenschen noch zugewandter werden.
Und gerade jetzt denke ich daran, dass "liebevoll" eben nicht nur ein Gefühl ist, sondern auch HANDELN.
Und dieses Handeln ist dann auch wichtig, wenn eben keine Lust vorhanden ist.
Beispiel: man liebt sein Haustier, also füttert man es, pflegt es, führt es Gassi oder macht den Käfig oder das Katzenklo sauber usw.
Mal ausfallen lassen, weil man keine Lust hat? Nee - ein echter Tierfreund macht das jeden Tag.
Was ist aber mit uns selbst? Kümmern wir uns um uns selbst jeden Tag? So wie wir es brauchen würden?
Hm.
Und dennoch komme ich gerade an den Punkt "Selbstannahme". Menno.
Ich will mich bzw. mein Verhältnis zu mir selbst immer noch verbessern.
Ist es ok, wenn ich NICHT spazierengehe, wenn ich mich NICHT regelmäßig eincreme, wenn ich dies und das und jenes alles NICHT für mich tue?
Wäre das ein Punkt "ich bin halt so"??? <- Selbstannahme
Oder funktioniert dieses "zu sich stehen" am besten, wenn man die Dinge, die gut für einen sind, auch tatsächlich durchzieht?
Ist die Selbstannahme vielleicht so ein Mischding von "ich bekomme es derzeit nicht hin, würde es gerne integrieren, akzeptiere mich aber trotzdem so, wie ich aktuell bin"??
Ui, jetzt wirds kompliziert... und das gibt mein Kopf gerade nicht her