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Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 28. Dez 2011, 11:09
von ratfragender
Hey Pia!

Na wie gehts? Ich hoffe es geht Dir halbwegs gut und die Aussicht auf den herannahenden Friseurtermin hat Deine Stimmung etwas aufgehellt. Ich persönlich habe meine Freundin jetzt in Ruhe gelassen. Seitdem ich ihr am 26. geschrieben habe das ich sie liebe dachte ich mir, dass es vielleicht besser ist sie jetzt mal "depressiv" sein zu lassen. Also ich meine damit, dass ich ihr nicht helfen kann.
Gestern hab ich mich mit einer guten Freundin getroffen die mir davon erzählt hat das sie ebenfalls Depressionen plagen. Interessanterweise konnte ich dafür jede Menge Verständnis aufbringen und sie hat mir erzählt wie es in ihr aussieht wenn es ihr nicht gut geht bzw. hat mir ihren Tagesablauf und ihre Gefühle beschrieben. Sie selbst hat mir dann gesagt, dass sie etwas dagegen unternehmen möchte sich aber derzeit nicht zum Telefonanruf zum Psychologen überwinden kann. Ich hab sie gefragt, dass sie gerne Hilfe haben kann wenn sie eine braucht und habe gesagt, dass ich es gut finde, dass sie etwas dagegen unternehmen möchte. Ich finde es interessant, dass ich trotz des ganzen Problems mit meiner Freundin und den vielen Nerven die es mich kostet immernoch Geduld und Verständnis für eine andere Freundin habe ist interessant. Wobei das natürlich auch nicht so verwunderlich ist - immerhin steht mir diese nicht so nah und wenn es ihr schlecht geht betrifft mich das nicht so stark wie bei meiner Partnerin. Ich finde es prinzipiell total interessant wenn ich mir einen Film anschaue und sozusagne kurz die "Randdaten" präsentiert bekomme. Z.B.: eine sehr komplexe Persönlichkeit in einem Film die einem sehr Mitfühlenden anderen Charakter viel Ärger macht. Dennoch bringe ich da beim zusehen sehr viel Verständnis dafür auf - ich durchschaue die Bedürfnisse und reagiere sehr diplomatisch. Wenn ich doch diesen Blick auch haben könnte wenn "ich" betroffen bin, dann wäre es viel viel leichter. Vielleicht ist das "Hauptproblem" meine Liebe zu ihr. Wenn sie mir nicht so viel bedeuten würde, dann wäre es mir egal. Ich würde mir dann einfach denken "sie spinnt" und es interessiert mich nicht weiter - sie kann sich ja wieder melden wenn sie sich "ausgesponnen" hat.
Ich muss aufpassen, dass meine Tage nicht davon beeinflusst werden, dass meine Freundin Depressionen hat - das wird in deinem Fall nicht so leicht sein weil ihr zusammenlebt. Wobei ich aus Erfahrung auch weiß, dass man sich selbst wenn man zusammenlebt recht gut aus dem Weg gehen kann.
Auch wenn ich mir wünschen würde, dass ich meinen Urlaub mit meiner Freundin "sinnvoll" nutzen könnte und wir gemeinsam schöne Tage verbringen - wenn sie das nicht kann kann ich leider auch nichts machen. Ich kann nichts dafür, dass es ihr nicht gut geht - ich kann aber sehr wohl dafür wie es mir geht. Daher tue ich das was mir gut tut.
Die einzige etwas traurige Sache ist im Prinzip bloß, dass diese Krankheit so viel Zeit kostet. Es ist echt traurig wieviel Zeit das kostet. Ich darf zum Teil mit meiner Freundin darüber diskutieren ob wir heute mal "zusammen" einschlafen. Das kommt mir fast so vor als sei ich ein 15jähriger der seinen Freunden sagt: "stell Dir mal vor in 2 Wochen am Wochenende darf ich mal bei meine Freundin übernachten" Das ist irgendwie lächerlich und traurig zugleich. In einer normalen Beziehung diskutiert man höchstens darüber, dass man mal nicht zusammen einschläft. Da ist dieses Ereignis eher das Highlight und nicht umgekehrt.
Inzwischen bin ich so frustriert, dass ich meine Urlaube in Zukunft wahrscheinlich eher mit Freunden verplane anstelle mit meiner Freundin. Ich kann die Uhr nach ihren (entschuldige den Ausdruck) "Anfällen" stellen. Feiertage und Geburtstage, Urlaub - das sind meistens auslöser für Depression. Dann sucht sie ganz ehrgeizig nach etwas schlechtem was ich getan habe oder sie provoziert mich so lange bis ich etwas schlechtes mache. Ich muss der Feind werden bzw. sie will mich "weg" haben. Inzwischen tut sie das nicht mehr weil sie schon weiß, dass sie das wieder bereut wenn sie eine gute Phase hat. Auch finde ich es gut, dass sie sich tatsächlich von mir isoliert weil sie früher versucht hätte ihren "Sturm" bei mir auszutragen. Obwohl es sich ein bisschen lächerlich anhört - das ist ja schonmal ein kleiner Fortschritt.
Ich frage mich wie man so viel Kraft und Zeit dafür aufwenden kann so negativ zu sein. Mir wäre die Zeit zu schade. Ich bin zwar noch ein junger Mensch dennoch ist mir bewusst, dass ich nicht Zeit im überfluss habe - und die Zeit die ich habe die möchte ich lieber damit verbringen eine schöne Zeit zu haben. Wenn sie das nicht will oder kann, dann kann ich da leider auch nicht helfen.

Herzliche Grüße
ratfragender

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 28. Dez 2011, 17:08
von Schemata
Hast Du schon mal daran gedacht, dass Dich ein depressiver Partner anzieht, weil er eben so unglücklich wirkt und ist wie er ist?
Wie stellst Du Dir den Partner vor, beschreibe doch mal deine Wunschsituation.

- Vielleicht gleicht sich eine Beziehung aus, wenn der eine Partner ein positiv und der andere ein negativ denkender Mensch ist...

- Wie würden denn zwei positiv denkende Menschen miteinander auskommen? Nie streiten, immer happy, ist das die Lösung? Klingt ziemlich langweilig und unspektakulär, meinst Du nicht? Doppelt positiv gedacht, geht wohl nicht.

Gegensätze ziehen sich an! Vielleicht ist es von der Natur gewollt, dass es zufriedene und unzufriedene Menschen gibt. Um das Gleichgewicht auf der Erde zu halten. Vielleicht ist das die Energie, die uns am Leben und Streben erhält. Wenn alles in Ordnung wäre, wäre das ziemlich öde und demotivierend.

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 28. Dez 2011, 18:58
von 3193e42
Liebe Pia,

ja ich kann das nachvollziehen, was Du schreibst.
Es ist auch sehr wichtig, da es Dir dabei nicht schlecht geht, bzw. das die Sache dich so runter zieht, da Du deswegen krank würdest!

Das ist mir schon wichtig auch zu schreiben, und zu verstehen zu geben!

Außerdem ist das ja auch eine Form des Grenzen setzen für und an den Partner, da wo "fremde" Grenzen verletzt werden. Und je nach Charakter, Intelligenz, Sensibilität, Empathie etc. ist ja jeder Mensch anders, und legt auch unterschiedliche Kreativität an den Tag, was er so alles "anstellt", je nachdem wie krank er ist.

In Sofern haben es die Koma-Patienten leichter. die reagieren überhaupt nicht, bzw. jedes leichte Zucken, wird als ein mögliches positives Zeichen gewertet. Wir Depressive gehen ja ggf. noch arbeiten, ich war auch noch bis Jan. 2011 beruflich tätig, und ab Oktober dann wieder, und da kann man manchmal von Außen gar nicht verstehen, wie man da krank sein kann.

Ich habe ja viele Versuche gar nicht verstanden, meine Frau legte mir eine Trennungsvereinbarung vor, und ich habe mich tagelang mit der Entscheidung gequält sie gehen lassen zu müssen, und habe daher letztlich unterschrieben. Weil ich sie ärgern und behindern wollte. Das war aber eigentlich ein Weckruf, den ich aber gar nicht so verstanden habe. Sie hätte das schon sagen können, das hätte nichts geändert, nur den Druck in die richtige Richtung gelenkt.

Das ist ja auch das fatale an der ganzen Situation, nur unter dem größten Druck, den der Betroffenen aushalten kann, der nat. individuell unterschiedlich ist, entsteht unter der Krankheit die Bereitschaft eine Änderung zuzulassen. Das kann von außen durch Gespräche nicht beeinflusst werden, bestenfalls unterstützt.

Deswegen kann sich jemand in dieser Krankheit gewissermaßen einrichten, wenn er nicht so fertig ist, das er noch arbeiten kann, als weiterhin eine permanente Geldquelle, welche auch immer, man die Wohnung nicht verliert, sich jemand kümmert etc.

Bei mir war letzteres noch gegeben, aber alles Andere war bereits weg, kein Geld, OGV am Hals bis zum Abwinken, etc. Hat aber immer noch nach der Diagnose (da war ich schon 3 Jahre Depressiv, wusste es aber nicht, und die Familie natürlich auch nicht!) immer noch ein 3/4 Jahr gedauert, bis ich die Chance zur Klärung hatte.

Wünsche Dir das es schneller ginge, und die nötige Kraft, falls es doch nicht so ist!

Henry

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 29. Dez 2011, 08:23
von bigappel
Guten Morgen liebe Forianer,

@ Ratfragender:

Na klar; auf mich ist verlass. Immer .

Frisörtermin schafft immer klarheit; ob es jetzt daran liegt, dass mir der Kopf
gewaschen wird : ich weiß es nicht: hab mein Gehirn wiedergefunden und
bin nicht mehr verletzt.

Ich weiß nicht, wie Du das siehst, aber ich empfinde es so, dass die Erkrankung unserer
Partner auch immer ziemlich deutlich die eigenen Baustellen aufzeigt und letztlich
sollte man sich darum wohl dann mal in erster Linie kümmern .

Die Story mit dem Verständnis für andere, nicht so nahe stehende Menschen, erscheint
mir logisch. Geht mir auch so.
Mal abgesehen davon, dass man böse formuliert drüber nachdenken könnte, ob wir
charakterlich einfach nur nett sind, oder ein Helfersyndrom haben (die Sucht gebraucht
zu werden) hat es meines Erachtens schlichtweg etwas mit den Erwartungen zu tun.

Deiner Kumpel-Freundin helfen; würde Dir ein gutes Gefühl geben, wenn es klappt;
wenn nicht, wäre Dir das sicherlich nicht egal, es wäre bedauerlich aber eben was ganz
anderes, als wenn es um Deine Freundin geht.

Die Monate, in denen ich meinen LG wie einen laufenden Komapatienten hinter mir
her "schleppte", habe ich mich extrem mit dem Thema Erwartungen - in de Beziehung -
auseinandergesetzt.

Dabei mußte ich mir ehrlich eingestehen, dass ich meine Tochter bedingungslos
lieben kann, ohne jegliche Erwartung, dass irgendwas zurückkommt, aber meinen
LG nicht so ganz.

Das hat mir ziemlich zugesetzt, weil es phasenweise einfach schlichtweg nicht möglich
ist, dass er ansatzweise irgendwelche Erwartungen, sei es noch die Kleinsten, erfüllen
könnte. Ich kam mir ziemlich sch…. vor; irgendwann (obwohl ich mich für normal
intelligent halte ) leuchtete mir, dass eigentlich jede Beziehung ein Stück weit
egoistisch ist, also mit gegenseitigen Erwartungen geführt wird und wenn ein
Ungleichgewicht da ist, dann die Beziehung ggf. auf Dauer gefährdet ist.

Ja, Ungleichgewicht könnte man das wohl nennen, was wir erleben .
Da ich meinen LG aber nicht verlassen möchte, weil die Verbundenheit einfach viel
zu tief ist, händle ich das ganze also so, dass ich meine Erwartungshaltung halt auf
andere Personen verteile. Damit meine ich nicht, dass ich fremd gehe , sondern
ich weiss z.B., dass er in Situationen, in denen es mir schlecht geht, nicht stützen
kann, dann muss eine Freundin "dran glauben", fertig. Das klappt eigentlich ganz
gut. Aber es gibt halt Sachverhalte, in denen mein LG halt nicht zu ersetzen ist;
heiraten z.B. .

Naja, das leben geht auch ohne Heirat weiter. Wir leben zusammen und das ist auch
gut so.

Abgrenzen von seiner manchmal durchaus sehr ansteckenden Negativität kann ich mich
eigentlich im gemeinsamen Leben meist gut. Bin ja eh mindestens 10 Stunden täglich
außer Haus und dann mit Kind, das mich auch mal sehen möchte und Hausarbeit,
geschweige denn eigene Hobbies, ist die Zeit, in der ich runter gezogen werden kann,
begrenzt. Wir können uns auch im Haus aus dem Weg gehen………

Urlaubsplanung.
Mh. Nicht ganz so einfaches Thema.

Wir waren dieses Jahr im gemeinsamen Familienurlaub; aber er war weit entfernt von
genießen und das ist natürlich sehr schade.
Es ist einfach wunderschön, mit dem Partner diese wirklich seltene, kostbare Zeit genießen
zu können; ging halt nicht………. er konnte nicht wirklich genießen.

Dein Gedanke, mit Freunden den Urlaub zu planen, ist vielleicht nicht ganz verkehrt.
Aber sprich doch bitte vorher mit ihr drüber; sonst fühlt sie sich übergangen.

Könntest Du denn einen 2wöchigen Urlaub ohne sie genießen?

Ich bin da selber mit mir noch nicht im Klaren;
hab auch darüber nachgedacht, mit einer Freundin wegzufahren, aber …… mh.

@ Henry
Danke für Deine Zeilen.
Ja, das Thema Leidensdruck ist ein echtes Reizthema für mich.

Leider hat er keinen. Er hat sich eingerichtet.
Mein LG ist seit der Jugend (also gute 30 Jahre) krank, erst vor knapp 2 Jahren, als ich
mal nachgefragt habe, ob er das denn alles so für "normal" empfindet, was er da so macht
und nach einem Komplett-Zusammenbruch, natürlich nur rein körperlicher Art (kotz! selbst
belügen ist auch so ein Thema!) hat er wenigstens einen winzigen Gedanken daran
verschwendet, ob das so richtig ist.

Mittlerweile ist er verrentet, kommt - leider - soweit finanziell gut aus; wir haben ein
schönes Haus, Garten, Auto, Urlaub, wo soll der Anreiz sein?

Etwa ein schönes, gesundes Leben? Kennt er nicht.

In Gedanken könnte ich ihn manches Mal würgen, damit er aufwacht oder alternativ
(den Gedanken fand ich übrigens klasse) ihm den Dornröschen-Kuss verpassen, aber
wie wir ja alle wissen, wird das wohl nix.

Tja.
Ob sich bei ihm jemals wirklich etwas verändern wird, bezweifle ich aus genannten Gründen.

Er ist manches Mal sehr verzweifelt, weil er die Erwartungshaltung hat: Therapeuten, Ärzte,
macht mich gesund, aber ohne mein Zutun (nicht bewußt).
Er akzeptiert nichtmal seine Erkrankung.

Es gibt immer Hoffnung, immer einen Weg …… alllerdings halt nur, wenn man die Krankheit
annimmt und lernen will, mit ihr zu leben.

Was mache ich?
Ich kann die Krankheit akzeptieren und gucke, wieweit ich damit zu Recht komme, dass er sie
nicht akzeptieren kann…….. verstehen, nachvollziehen kann ich es nicht.

Realistisch betrachtet ist es ja nunmal auch so, dass wenn man über 30 Jahre mit dieser
Erkrankung lebt, arbeiten war, quasi am Wochenende versucht hat irgendwie Kraft zu
gewinnen, sich eingerichtet hat, es nicht wirklich verwunderlich ist und dauert, bis dieser
intelligente, studierte, tolle Mann, seinen Verstand wiederfindet (oder was immer es benötigt)
und anfängt zu akzeptieren.

Herzliche Grüße
Pia

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 29. Dez 2011, 11:53
von 3193e42
Liebe Pia,

das macht mich betroffen, was Du schreibst. Diesem mann würde ich gerne mal begegnen, um zu erfahren, wie er das macht, mit seiner nicht vorhandenen Krankheit um zu gehen.

Es ist leider eine sehr weit verbreitete Einstellung, sich mal eben schnell helfen zu lassen. Die weit verbreitete Unkenntnis zur Depression, macht so etwas auch leicht.

Wir hatten auch in der SHG bereits mehrmals Menschen mit dieser Einstellung bei uns. Diese kommen mit gezücktem Bleistift und Papier, und wollen ganz schnell Medis, Ärzte und Behandlungsmethoden genannt bekommen. Damit sie in 14 Tagen wieder gesund sind.

Leider wird so der "Schicksalsschlag", den andere durch Depression erleben, nicht entstehen. Und die zusätzliche Einstellung "hier wird man geholfen", nimmt dem Ganzen den letzten Rest von Realitätssinn.

Leider ist auch meine Erfahrung, das Intelligenz bei dieser Krankheit leider hinderlich ist, denn wird die Realisierungsgrenze nicht überschritten, wird der IQ nur zur Ablenkung, Verdrängung oder gar zur Versteifung auf Methoden wie "positives Denken" etc. eingesetzt. Und das führt bekanntlich definitiv in die falsche Richtung.

Ich würde dir gerne eine ganz einfache Antwort schicken, so wie den D.-Kuss, aber es gibt sie nicht. Ein Grund mehr, das du hier im Forum nach Möglichkeiten, und vor allem nach Unterstützung und Kraft suchst.
Das ist das allerwichtigste, das es Dir gut geht, dauerhaft und das Du dich nicht auch kaputtmachen lässt. Auf keinen Fall!

Dafür schicke ich Dir die nötige Kraft und den Mut, sie immer dort einzusetzen, wo Du sie brauchst!

Henry

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 29. Dez 2011, 13:51
von bigappel
Hallo Henry,

vielen Dank für Deine netten Worte.

Die Zeit wird zeigen, wie es weitergeht.
Ich vermute, er kennt die positiven Gefühle eines eigenverantwortlichen
Lebens mit normalen Auf- und Abs einfach nicht.
Was soll er dann vermissen?

Ich passe schon auf mich auf .
Entgegen meinem LG weiß ich sehr gut, wie wertvoll mein Leben ist bzw. vielleicht
eher, wie ich Leben definiere.
Ich werde es soweit möglich mit ihm führen; aber leider in vielen Bereichen wohl eher
neben oder ohne ihn.

Deine Wünsche für Kraft und Mut für mich, sind sehr nett.
Vielen Dank dafür.
Davon kann man nie genug haben; auch nicht in Guten Zeiten, finde ich.

Ich kenne meinen LG 30 Jahre; allerdings haben wir uns ewig nicht gesehen und
dann durch Zufall wiedergefunden; da ist mir dann erstmal das Herz in die Hose
gerutscht, als ich ihn "auffand" in seinem "normalen" Leben *grusel*.

Seine "innigste" Freundin hat 25 Jahre nicht gemerkt oder merken wollen, was mit ihm
los ist. Mh…….
Das Thema "gute Freunde" hatten wir hier ja mit Ratfragender auch schon.

Aus seiner gesamten Lebensgeschichte vermute ich, immer auf der Suche nach dem Warum
und wie kann es sein, dass es nicht Tschaka macht, dass der Schlüssel in der Kindheit liegt.
Klar, Eltern bzw. hier der Mutter kann man locker die "Schuld" geben, aber mein LG hat
nie gerlernt, sein Leben zu bewältigen.

Er kommt aus einerseits extrem überbehütetem, reichem Hause (wo hinter der Kulisse,
aber natürlich niemals nach Außen Perfektion herrschte und drinnen wurde mit dem Teppichklopfer erzogen wurde) ; Probleme - waren es schulische oder mit anderen bösen, bösen Kindern -
wurden nicht besprochen; es wurde ohne Beteiligung der Kinder und ohne Bekanntgeben der Lösungswege, schlichtweg erledigt.

Das war zwar angenehm und mein LG ist charakterlich eh ruhiger Natur, aber es bereitet
nicht auf das Leben vor…….. gelinde gesagt. Mal von den Prügeln abgesehen und einer
Mutter, die nicht zu Emotionen fähig ist , selber hochgradig psychisch krank, weil sie schon immer
allein das Leben und sie hatte aus gesunder Sicht ein verdammt Einfaches, als Überforderung
angesehen hat, und einem Vater, der zu schwach war, seine Kinder zu beschützen.

Als ich vor Kurzem aus Anstandsgründen bei den Eltern meines LG saß und Muttern voller
Verzweiflung (sie ist die Negativität in Person) zu mir sagte: wo hat er die Krankheit wohl her?
Was haben die in der Klinik eigentlich gefragt?

Manche von diesen Unfähigen (Ärzten, Therapeuten) suchen ja so lange in der Kindheit,
bis sie einen Schuldigen gefunden haben. Er hatte eine wundervolle Kindheit …..
und ich kann wegen ihm gar nicht mehr schlafen, weil ich mich so sorge *kotz*.
Wo er das wohl her hat?

Lieber Henry, das war für mich Körperbeherrschung pur.
Mir war bis dahin nicht klar, über welche schauspielerischen Fähigkeiten ich verfüge
(ich konnte ja nun nicht meinem LG, der das alles mit ihr derzeit nicht klären möchte,
in den Rücken fallen und die Dame erwürgen).

Wenn ich bedenke, dass von 4 Kindern drei Depressionen haben und eins trinkt…… ja.
Das hat keine Ursprünge. Schon klar. Familienidylle pur.

Als ich zu Hause meinen Aggressionen in der Erzählung mit meinem LG freien Lauf lies,
antwortete er: "Noch fragen" .

Nennt man wohl Galgenhumor.

Für Deine eigene Situation wünsche ich Dir aber auch alles erdenklich Liebe und
Gute und auch weiterhin so viele positive Erkenntnisse, die Dich weiterbringen.

Du kannst echt Stolz auf Dich sein und Deinen Weg, den Du gehst!

LG
Pia

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 29. Dez 2011, 18:36
von 3193e42
Liebe Pia,

oh wow! das war toll. das hast du aber wirklich eine suuuper leistung hingelegt.

hat bei mir 51 jahre gebraucht, bis ich erkennen durfte. das wir mit unseren emotionen zu 100% das produkt unserer eltern sind.

besser spät als nie, und so ging es natürlich aus unseren eltern (meine sind nicht so extrem wie du es von deinem LG beschrieben hast, aber im verdrängen sind die beiden auch ganz ganz groß!)

ich fragte mich früher immer, wieso ist in in so vielen familien etwas nicht in ordnung. heute weiß ich, das erziehung uns immer verbeigt, den einen mehr, den anderen weniger, aber es gibt immer schatten auf die kleine kinderseele, deswegen gibt es auch KEINE familie (mit kindern) OHNE solche probleme, aber die lassen sich lösen. ich werde meiner familie die tipps geben, und sie werden alles ausräumen können.

unglaublich, was manche Leute/Eltern/Mütter, so alles von sich geben können.
Das Du sie nicht gewürgt hast, ist eine echte Leistung. wenn er 2 woche zuhause wäre, käme das alles raus. bei mir hat es etwas länger gedauert, aber die probleme waren auch nicht ganz so heftig.

jeder mensch sollte ab 30 alle 5 Jahre für 4 wochen mit seinen eltern zusammen sein, bis alle elterlichen probeleme erledigt sind, auf staatskosten. wir wären in kürze allen anderen nationen lichtjahre voraus.

vielen dank für die guten wünsche, ich habe jetzt eine sehr stabile plattform, auf die ich aufbauen kann. vielen dank!
du wirst sehen, euch wird es auch noch so gehen, das es besser wird. da ist noch potential.

wie sagen die nabu aus avatar so schön, "Ich sehe Dich!"

Henry

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 29. Dez 2011, 20:12
von wiwi
ich würde so gerne etwas zu den erwartungen schreiben. ich glaube es ist soweit steuerbar die erwartungen umzulenken oder zu hinterfragen, soweit es eben nicht liebesfragen betrifft, denn da kann uns niemand ausser der person unsere erwartungen erfüllen. und auch wenn ich immer sage es ist besser nichts zu erwarten, erwartet man dennoch zumindest an manchen tagen etwas... ich zumindest. ich glaub das ist einfach menschlich.

sonst verstehe ich euch sehr gut ... grad heute.

liebe grüße, wiwi

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 30. Dez 2011, 00:29
von ratfragender
Guten Abend Pia, guten Abend Henry!

ich hab Neuigkeiten von der front und wollte erst mal die Dinge etwas sickern lassen bevor ich das erlebte preisgebe. Am 28. hatten wir Kontakt. Treffen ja nein? Sie: Ja, lust hat sich weder heute, noch morgen, noch übermorgen noch überübermorgen aber Zeit nimmt sie sich. Dann hatten wir uns also heute getroffen. Ich hatte ihr ihr Weihnachtsgeschenk mitgebracht und wollte es ihr geben. Sie meinte dann: "wieso denn hier - das machen wir später ich hab meins für dich noch bei mir" (wie gesagt wir wohnen 50 m auseinander) Während des spazierengehens hat sie mir dann erzählt, dass sie unseren gemeinsamen besten freunden die freundschaft kündigen und nicht zu silvester kommen will. grund: sie antwortete nicht auf eine SMS und überhaupt läuft sie ihr wohl hinterher. Sie will aber nicht immer hinterherlaufen und die meldet sich nie. ich hab ihr dann aufgezeigt, dass das nicht stimmt, dass wenn es einen menschen gibt der sich so gut wie nie meldet, dass eher "sie" (also meine Freundin) ist und ich nicht zulasse, dass sie so schlecht über diese zwei Goldstücke von Menschen in meiner Gegenwart spricht. Ich hab ihr gesagt, dass es ihre Sache ist ob sie den Freunden die Freundschaft kündigt aber ich wüsste nicht wen sie dann noch hat außer ein paar Bekannten. Sie hat mir dann eine andere Bekannte aufgezählt mit der sie vor 2 Monaten noch Spinnefeind war. Ich meinte dann: "toll, die war glaub ich noch nie für dich da wenn du sie gebraucht hast und die ist außerdem damit beschäftigt eine ehe zu führen ich weiß nicht in wie weit sie es verdient als neue beste Freundin auserkoren zu sein. ich scheine freundschaft anders als zu zu definieren zumal die zwei dir nichts getan haben was das rechtfertigt. sie haben dich nicht belogen oder betrogen oder sonst was." Naja - wie dem auch sei, nachdem also sie unsere Freunde abgefrühstückt hat war ich dran. "ich glaube Du liebst mich mehr als ich Dich." im weiteren Verlauf dann "ich weiß nicht ob ich Dich heiraten und mit Dir Kinder kriegen will." Ich hab ihr dann gesagt, dass das derzeit nicht zur Debatte stand. Ich hab sie dann darauf aufmerksam gemacht, dass was sie da gerade tut dafür spricht, dass sie erneut eine schlechte Phase hat: "nein das stimmt nicht, mir gehts gut, du versuchst mir nur einzureden dass es mir schlecht geht, ich bin glücklich mir gehts gut." Ich hab dann resigniert und gesagt, dass ich leider nicht wüsste was ich darauf noch sagen soll da jedes Wort Verschwendung ist. Bei ihr angekommen wollte sie dann mein Weihnachtsgeschenk erst nicht mehr annehmen: "ich will nichts von dir geschenkt haben." Ich: "Ah ja - gerade eben wolltest Du noch, dass wir uns gegenseitig beschenken und jetzt willst du das nicht mehr? Ich schenke dir mein Geschenk und ob du mir deines schenkst oder nicht ist dir überlassen." Dann hat sie doch mein Weihnachtsgeschenk geholt und ich hab ihr meines geschenkt. Abschließend hab ich sie gefragt ob es in Ordnung ist wenn ich sie in den Arm nehme. Die Erlaubnis wurde mir erteilt. Ich hab sie gedrückt und sie hat auf dem Weg zur Tür mit der Fassung gerungen.
Ich bin sicher, dass das mit einer der schlimmsten Phasen ist die ich bei ihr erlebt habe. Offenbar scheint diese Phase so schlimm zu sein, dass sie nicht erkennt, dass sie nicht sie selbst ist. Noch viel schlimmer: sie kündigt zwei äußerst guten Freunden die Freundschaft. Das ich für sie Verständnis und Geduld aufbringe ist eine Sache - aber die beiden lassen sich nicht zum Narren halten. Sie vernichtet ihr soziales Umfeld. Ich sehe das ehrlich gesagt nur mit kopfschütteln. Ich hab zwar meine beiden Freunde gewarnt aber das wird meiner Freundin keine Immunität bringen.
Was soll man noch tun wenn der Depressive der Überzeugung ist er sei voll und ganz gesund. Und im Prinzip bin ich der Teufel der an allem Schuld ist. Mit dem Finger kann sie wunderbar auf andere zeigen. Die ganze Welt ist im Prinzip an ihrer Misere Schuld - hauptsache nicht sie.
Obwohl ich das jetzt schon 5 mal erlebt habe - es ist nicht so, dass diese Verletzungen spurlos an mir vorbeigehen. Das tut mir doch immer ein bisschen weh was sie da zu mir sagt. Immerhin ist das meine Freundin die da sowas zu mir sagt. Ich weiß nicht was ich da noch tun soll. Ich weiß es echt nicht.

Herzliche Grüße
ratfragender

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 30. Dez 2011, 23:39
von bigappel
Lieber Rat,

hier der Dornröschen-Kuss an Dich, damit Du das, was Dein Verstand weiß, vielleicht irgendwann wieder fühlen kannst, wenn Du nicht mehr so verletzt bist:

wir können unsere Partner nicht ändern; wir können sie nicht zum "Aufwachen" bewegen... leider.

Selbst wenn Deine Freundin Euren gemeinsamen Freunden "kündigen" sollte; wenn diese sich mit der Erkrankung bereit sind auseinander zu setzen, muss es nicht endgültig sein oder vielleicht gar nicht sein.

Wenn meine Freundin zu mir käme und die Freundschaft kündigen würde, weil ich auf eine SMS nicht geantwortet habe, wäre mir (und Dir) doch wohl ziemlich klar, dass da was im Argen ist...... dafür braucht man sich nicht mit Depressionen auszukennen, sondern nur ehrliches Interesse an dem anderen Menschen zu haben.

Wenn doch: tja, es ist leider nicht gerade selten, dass die Erkrankung die soziale Isolation auf Dauer mit sich bringt.

Davon können wir hier ja bei den Erkrankten Romane lesen.

Wobei ich zumindest auf meinen LG bezogen sagen kann, dass ich seine Kontakte, die er als beste Freunde bezeichnet, selber eher als gute Bekannte, wenn überhaupt bezeichnen würde, da schlichtweg keine wirkliche Nähe (zumindest nach meiner Definition) da ist, geschweige denn, Gemeinsamkeiten.

Freundschaften wollen halt ein kleines, winziges Stück weit beidseitig gepflegt sein.... zumindest auf ganz lange Sicht.

Lieber Rat, das hin und her, Auf - und Ab in dem Maß ist sehr anstrengend.
Pa8 gut auf Dich auf.

@ all: Ich wünsche Euch allen, alles Liebe und Gute für 2012!

Bis dahin
Pia

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 31. Dez 2011, 03:15
von 3193e42
Lieber Ratsuchender!

Sorry, jetzt fällt mir erst mal nur Fäkalsprache ein!

Tja, wie sagt Murphy, "Was passieren kann, passiert", und "Wenn Du denkst, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, dann kommt es noch schlimmer!"

Wenn ich dir jetzt sage, das meine Frau, die vor 10 Tage ausgesprochene Rücknahme der Trennung zurückgenommen hat, nachdem Sie mir gestern, Ihre Bedingungen für eine gemeinsame Fortführung erfolgreich und ohne Streit präsentiert hat, dann weißt du auch nicht mehr, wer von uns Beiden, Meine Frau oder ich, krank ist?!

Zur Erinnerung, ich bin der depressiv Kranke, und Sie hat mir heute erklärt, dass Sie es mir, entgegen mehrfachen anders lautenden Beteuerungen in der Vergangenheit, doch persönlich übel nimmt, dass ich depressive bin.

???

Ich kann glaube ich, wie nur wenige Menschen auf diesem Planeten, direkt nachfühlen, wie Du dich fühlst. Das Gefühl ist so zerrissen und eigenartig, ich habe noch keinen Namen
dafür.

Deswegen wünsche ich dir alles erdenklich Gute, von ganzem Herzen, und mit all meiner Kraft. Und Du kannst mir glauben, das ich kein Esoteriker bin, und trotzdem merke, das es etwas bewirkt.

Flitzekacke!

Henry

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 31. Dez 2011, 03:17
von 3193e42
Herzliche Grüße an Pia!

Gutes Neues!


Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 2. Jan 2012, 19:34
von julcas
Hallo Ihr Lieben,

ich wünsche uns allen ein gutes Jahr 2012. Ich wünsche uns, das wir gut auf uns aufpassen können und das wir von Zeit zu Zeit im "Jetzt" glücklich und zufrieden sind.

Leider bin ich im "Jetzt" weder zufrieden noch glücklich. Ich habe momentan das Gefühl das mich dieser ganze Irrsinn erdrückt und ich würde gern davonlaufen.

Liebe Pia,
beim Friseur war ich schon, das hat mir auch gut getan, doch nur kurzzeitig. Ich fühle mich momentan einfach überfordert, ohne mich läuft nichts. Ich habe diese Woche noch Urlaub, wie schön.... Morgen werde ich anfangen meine Küche zu malern. Das lenkt mich wenigstens etwas ab. Ich habe ständig einen Klos im Hals und habe das Gefühl in meinem Leben etwas ändern zu müssen. Ohje, ich weiß gar nicht was mit mir los ist.

Mein Freund klammert wie dumm, läuft mir den ganzen Tag in Schuldgefühlen ertränkt hinterher, will hier ein Küßchen und da ein Küßchen. Er erdrückt mich. Ich habe überhaupt keine Lust ihn zu küssen.

Am 12.01. hat er den nächsten Termin bei seiner Psychologin. Ich werde ihn zu diesem Termin fahren, weil er den Termin sonst platzen lässt. Er hat große Angst irgendwohin zu gehen. Am 31.01. ist dann endlich der Termin beim Psychiater. Auch da werde ich ihn hin fahren. Ich habe ja sonst nichts zu tun. Warum kann er denn nicht in die Klinik gehen ????? Ja, warum sollte er, er ist ja NICHT krank. Ich habs einfach satt, jedenfalls im Moment.

Ich hoffe das es euch allen im "Jetzt" besser geht als mir.

lg julcas

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 2. Jan 2012, 22:16
von bigappel
Liebe Julcas,

mh. Kommt mir sehr bekannt vor, was Du schreibst.

Nein, auch mir geht es im Jetzt nicht gerade gut.

In die Klinik gehen..... tja, ich dachte auch, das ist gut..... aber auf was für Menschen da mein LG gestossen ist mit was für Ansichten...... das hat meine Phantasie gesprengt, muss ich sagen.

Sind in der Klinik für Depressionen, weil sie putt, putt Mobbing-Opfer sind und mobben in der Klinik alle Neuen, weil sie neu sind..... ja, ne is klar......

In dem Kaliber lief das drei Monate und da hat sich mein LG erst Recht wohl gefühlt (ich hab eine Schramme im Auto und weil ich überfordert bin, es in die Werkstatt zu bringen, kaufe ich halt ein neues und weil ich selber kein Geld habe, weil ich armes Hasi, Hasi ja krank bin, muss das mein Mann zahlen, weil der geht ja arbeiten).

Ich glaub, ich muss in die Klinik!

Ach liebe Julcas.
Es hilft Dir nicht, aber ich vesteh Dich.

Bist Du aus dem Rheinland?
Dann könnten wir glatt mal einen männerfreien Abend gestalten?

Du Idee mit dem Malern ist gut.
Körperliche Betätigung ist sehr erlösend.....

Meld Dich doch bitte mal wieder...

LG
Pia, ohne die neuerdings auch rein gar nix mehr geht und die das so alles nicht will
und deren LG zwar krank ist, aber nicht richtig doll.... oder so ähnlich

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 3. Jan 2012, 20:23
von julcas
Hallo Pia,

ja körperliche Betätigung ist seeeeehr erlösend. Ich habe heute meine Küche geweißt und morgen, wenn alles schön trocken ist kommt Farbe dazu. Meinen Freund habe ich aus der Küche verbannt. Er wollte heute eigentlich in seine Wohnung fahren wegen Post u.s.w., doch wie nicht anders zu erwarten war er nicht in seiner Wohnung. Er stand anfangs ständig hinter mir und wollte helfen. Ich sagte ihm das er sich um seinen Kram kümmern soll. Das hat gesessen. War vielleicht nicht nett, doch ich weiß er hätte mir nur im Weg gestanden. Er ist Kellner. Handwerklich nicht wirklich begabt. Das ist ja nicht schlimm, doch dann bitte schön soll er seinen Kram machen.

Morgen ein neuer Versuch in seine Wohnung zu fahren. Schauen wir mal. Ich werde morgen jedenfalls meine Küche fertig machen, nachdem ich eine große Runde mit meinen Fellnasen gegangen bin.

Ja, die Klinik, ich weiß auch nicht ob das die Lösung ist, doch so geht es doch auch nicht. Ich habe manchmal wirklich das Gefühl, das er mich erdrückt. Er läuft echt ständig hinter mir her und will gedrückt und geküßt sein. So als ob ALLES gut ist, wenn er sein Küßchen hat. Das bedeutet wohl für ihn das ich auf seiner Seite bin und er keine Angst haben muss. So oder so ähnlich.

Für diesen Sommer habe ich endlich wieder eine Gartenparty geplant. Darauf freue ich mich jetzt schon. Keine Rücksicht auf die Befindlichkeit meines Freundes. Wenn es ihm zuviel ist, kann er sich gern zurück ziehen, doch ich will endlich die vielen lieben Menschen mal wieder bei mir haben.

Nach unserer letzten Gartenparty im August 2010 fiel mein Freund in das depressive schwarze Loch. Auslöser war sein "bester" Kumpel, der sich einfach unterirdisch benommen hat und danach den Kontakt zu meinem Freund abbrach. Für mich kein Verlust, denn ich stelle mir unter Freunden definitiv etwas anderes vor. Für meinen Freund war es halt schlimm. Und seitdem bekommt er seinen Hintern nicht mehr hoch. Ich weiß, er ist krank, doch leider weiß er das noch immer nicht.

Liebe Pia, nein ich komme nicht aus dem Rheinland. (leider) denn auf einen männerfreien Abend mit dir hätte ich große Lust. Ich komme aus dem grünen Herzen Deutschlands, aus dem wunderschönen Thüringen.

Du irrst dich, es hilft mir sehr wohl was du schreibst. Manchmal, wenn ich denke das es nicht mehr weiter geht, hilft es mir so sehr verstanden zu werden. Ich weiß das mich dieser Mann liebt und ich liebe ihn, doch der Alltag ist mitunter so unendlich schwer zu ertragen. Ich will mich nicht so sch.... fühlen, doch ich kann manchmal einfach nichts dagegen tun. Es ist so schön das es dich gibt und wir uns austauschen können. Danke dafür.

Sag mal, wie verbringt denn dein LG die Tage? Hat er so etwas wie einen geregelten Tag? so mit kleinen Aufgaben u.s.w.

Übrigens war mein Freund mit bei dem Besuch seines Vaters. Ich hätte es nicht erwartet. Er wußte das ich auch allein gefahren wäre, er wollte mich begleiten. schön. Ein kleiner Lichtblick?.

Liebe Pia, ich freue mich von dir zu lesen. Wir sind schon zu zweit, die das alles nicht so wollen.

lg julcas

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 4. Jan 2012, 08:53
von bigappel
Guten Morgen liebe Julcas,

Küche neu gestrichen?
Super!

Gartenparty für dieses Jahr!
Noch viel besser.

Das freut mich.

Die Küsschen-Belohnungsgeschichte zeigt, so finde ich es zumindest, dass Dein Freund
derzeit im "Kleinkind-Modus" ist (das innere Kind).

Schön, dass wir hier alle Mütter sind und das bedingt ertragen;
aber irgendwo sind echt Grenzen.
Wir sprechen hier nicht von unseren Kindern.

Mein LG ist aus der Depression momentan wieder aufgetaucht; nachdem ich ihm
malwieder massivste Grenzen gesetzt habe; das scheint - bei ihm - richtig zu sein,
aber auch das empfinde ich als sehr anstrengend und irgendwo nicht als Dauerlösung.
Ich hab schließlich noch ein pubertierendes Kind, was natürlicherweise Grenzen benötigt,
aber zwei davon brauche ich echt nicht.

Jetzt, wo er wieder aufgetaucht ist und ich wieder einen erwachsenen Mann vor mir
habe, ist das Leben natürlich ganz, ganz anders. Augenhöhe ist angesagt.
Herrlich!

Er hat einer Paartherapie zugestimmt, was ich sehr, sehr gut finde und ich hoffe, wir können


da Regelungen finden.

Ich würde vermuten, dass Dein Freund vielleicht auch nett vermittelt langsam mal Grenzen
benötigt; ich weiß noch nicht wirklich, inwieweit wir nämlich unsere Männer in der Kleinkind
- Position halten, wenn wir zusehr drauf eingehen.

Unterstützen, Verständnis, nicht überfordern und trotzdem klare Grenzen setzen, manchmal
echt zuviel und gar nicht so klar, was richtig ist.

Aber ich empfinde es so, dass Du auf dem guten Weg bist.

Was macht mein LG den lieben langen Tag ist echt ein Reizthema für mich.

Wenn er im Erwachsenen-Modus ist, ist das gar kein Thema.
Er kann dann durchaus selbständig und ohne Ansagen (hey, Getränke wachsen nicht nach im
Kühlschrank, sondern müssen aus dem Keller geholt werden ) den Haushalt machen,
er ist ein super Heimwerker (ich bin bei uns die Heimwerkerflasche ) , ein toller
Recherchierer (generelle Infos über anstehende Themen oder die preisgünstigsten Dinge),
liebt eigentlich Sport…….

Soweit so gut.

Wehe dem…… die Depression hat ihn in den Krallen.

Dann geht in der Hausarbeit gar nix mehr. Ist auch nicht schlimm, kann ich selber, das ist
kein Thema….. alles, wirklich alles, muss ich ansagen…… keine Selbständigkeit mehr
vorhanden; wobei das allerdings witzig klingt, es aber nicht ist.
Weil er kann es dann effektiv nicht.

Hätte ich auch nie gedacht, bevor ich auf diese Krankheit traf, aber es ist wirklich so.
Die allereinfachsten Dinge fallen ihm nicht mehr ein; gelinde gesagt geht dann wirklich
gar nichts mehr.

Aber zuletzt war es wirklich so, dass er 12 bis 14 Stunden am PC rumgehangen hat
(kurze Pipi-Pausen, aber sonst nix anderes).
Und das macht mich echt aggressiv.

Gott sei dank chattet er nicht oder treibt sonst was, sondern er hat ein PC Spiel
(eine virtuelle Stadt), die er akribisch ausbaut, vergrössert, umräumt und was weiß
ich.

Im Grundsatz auch kein Thema; aber nur istdas keine Lösung, das ist Flucht und für mich
geht das in Richtung PC-Sucht und wird auch noch thematisiert!
Dann wird tagelang nicht vor die Tür gegangen……..

In diesen Phasen komme ich gar nicht mehr an ihn ran; dann wird er auch schonmal
echt kiebisch (eine Art unterdrückte Aggression durch echt doofe Sprüche); das
"klassische" Depressionsverhalten, am späten Vormittag aufstehen pp.

Er kann dann auch nicht mehr richtig denken, Zusammenhänge erkennen, sich
verbal schlecht ausdrücken. Vergisst andauernd irgendwas, auch seine Tabletten-
einnahme, streitet das hinterher ab usw. usw. usw. ….. echt anstrengend.

Keine Zeit, in der es ihm ansatzweise gut gehen würde.

Naja, jetzt wie gesagt, ist er aufgetaucht und in dieser Zeit werde auch ich mich
erstmal wieder erholen.

Auch, wenn ich auf mich achte, die schlechten Phasen sind auch für mich und meine
Tochter richtig, richtig anstrengend.
Da müssen wir etwas verändern; irgendwie mehr rausnehmen.
Da muss ich noch einen Weg finden.

Liebe Julcas; ich wünsch Dir weiterhin Kraft und viel Erfolg beim Malern und dass auch
Dein Freund bald wieder auftaucht!

Ich bin sehr gespannt, wie auch gerade therapeutisch der Weg Deines Freundes
weitergeht……… und hoffe für uns beide, dass die beiden irgendwann mal die Kurve
kriegen und die Krankheit akzeptieren, denn das erscheint mir der einzige Weg zu sein
(ist auch logisch,finde ich), mit der Krankheit zu leben.

Drück Dich mal!
Herzlichst

Pia

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 5. Jan 2012, 15:12
von julcas
Liebe Pia,

so, jetzt war ich 1,5 Stunden unterwegs mit den Mädels. Der Kopf ist frei und körperlich fühl ich mich gut. die Küche ist fertig, stolz auf mich bin.

Mit dem "Kleinkind-Modus" könntest du Recht haben. Ich werde nachher schauen ob ich etwas dazu finde und ein wenig nachlesen. Gestern Vormittag übte ich Druck auf meinen Freund auf. Er kam in der Nacht vorher erst um 4,30 Uhr ins Bett und hatte dann dementsprechend keine Lust in seine Wohnung zu fahren. Ich war stinksauer und teilte ihm das auch ziemlich unverblümt mit. Gegen 13,00 Uhr machte er sich dann doch auf, in seine Wohnung. Gegen 19,00 Uhr rief er mich an und erklärte das er gern in seiner Wohnung bleiben würde, er habe wichtigen Schreibkram zu erledigen. In der Post war wieder mal ein Vollstreckungsbescheid, wegen einer nicht bezahlten Rechnung, um den er sich kümmern müsse. Das ist eines seiner größten Probleme, das er sich immer erst kümmert, wenn buchstäblich die Luft brennt. Da kriege ich solche Knoten, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich weiß das er seit vielen Jahren einiges an Schulden hat, doch er ist nicht bereit sich damit mal wirklich auseinander zu setzen. Er weiß die genaue Höhe der Schulden nicht. Privatinsolvenz lehnt er genauso ab, wie Therapie wg. seiner Depression.

Ich kann nicht einschätzen, ob das jetzt ehr an der Depression liegt, oder ob es ihm einfach nur unangenehm ist, sich dem zu stellen. Wenn er ein Leben mit mir möchte, wird er dazu irgendwann eine Entscheidung treffen müssen. Eigentlich weiß er das , doch so richtig scheint er sich dessen nicht bewußt zu sein. Ich kann nicht einschätzen, ob er diesem Druck momentan standhalten kann. Das ist verflixt wie Alles was mit Depression zu tun hat. Wenn er jetzt Privatinsolvenz beantragt, fühlt er sich ja noch mehr als Verlierer und die Depression hat neue Nahrung.

Für mich als Gesunde wäre das gar kein Thema. Dieses, immer auf schlimme Post warten und immer auf das Schlimmste gefasst sein müssen, würde er ja beenden mit diesem Schritt. Leider ist mein Freund nicht gesund und kann deshalb nicht rational denken.

Schön das dein LG aufgetaucht ist. Ich kann gut nachfühlen, das dieses massivste Grenzen setzen sehr anstrengend ist. Genies die Zeit und erhol dich so gut es geht.

Ich versuche, wie du, gut auf mich zu achten, doch manchmal geht es mir echt sch.... Mein Freund ist ja nicht meine einzige Baustelle.
Ich bin selbständig mit einem Saisonbetrieb. Im Frühjahr und Sommer geht das ganz gut, doch im Herbst, Winter kommt nicht viel Umsatz. Da kann es auch passieren, das die Privatentnahme mal ausfällt.
Zudem habe ich einen Geschäftspartner, der nicht immer einfach ist. Er hat sich in den Jahren verändert, die anfängliche Berufung und Freude am Job, hat sich gewandelt in nur noch Job. Ihm ist oft alles einfach zu viel und die Kunden nerven ihn. Er ist permanent unzufrieden, bei viel Arbeit und bei wenig Arbeit, einfach immer. Manchmal überlege ich, ob ich das wirklich alles so weitermachen will. Ich weiß, dass ich das nicht will, doch so einfach ist das auch nicht. Die Firmenimmobilie ist noch finanziert und auch mein Haus, sowie das Haus meines Geschäftspartners sind noch finanziert. Ich kann also nicht einfach, etwas anderes machen. Mein Geschäftspartner und seine Lebenseinstellung sind glaube ich mein Problem. Ich muß ihn ständig motivieren um ihn irgendwie bei Laune zu halten. Es dreht sich viel zu oft nur um die Befindlichkeiten meines Geschäftspartners. Das kostet mich viel Kraft.

Ich werde das jetzt nicht noch weiter vertiefen, denn jetzt hier habe ich keine Lösung dafür.

Nun die Zeit wird zeigen, wie das alles weiter geht.

Liebe Pia, ich freue mich sehr von dir zu lesen.

lg julcas, die sich auch wünscht das ihr Freund seine Krankheit akzeptiert.

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 7. Jan 2012, 11:42
von Tom72
...ich hasse Depressionen, weil meine Frau sich darauf ausruht, ihre Medikation absetzt, ihr Leben "genießt". Oh Gott, ich will hier nicht weiter ausholen. Es ist schlimm. Nur Dummheiten im Kopf. Angefangen von dieser Facebook- Sucht und Handy-Sucht, jetzt sind junge Kerle im Spiel, mit denen sie sich trifft. Wie soll ich damit umgehen? Es hat sich relativ gut eingespielt bei uns, aber jetzt geht es wieder los. Sie ist sexuell unbefriedigt, ja weil auch ich am Wochenende keine Kraft mehr hatte (Wahrscheinlich) nun geht es rund mit sms, Treffs usw. Ich bin selbst ziemlich am Ende gewesen letztes Jahr, jetzt geht es wieder, aber nun das, es ist uns gestern aufgefallen. Die Kinder habens auch mitbekommen.
Meine Frau in einem für sich perfektem Leben. Nach aussen eine heile Familie mit allen Vorteilen und nicht arbeiten zu müssen. Nun das. Das ganze soll sich Depression nennen ? Nein bei meine Frau nicht! Ich werde mir trotz intensiver Recherchen immer sicherer, das meine Frau nicht mehr krank ist, sondern zu faul zum arbeiten und nur noch für die schönen Dinge des Lebens zu haben ist.Hausarbeit gelingt ihr nicht mehr, mache ich meistenteils, einkaufen geht sie nicht mehr. Der Umgang mit Geld eine FArce.Den Kindern schenkt sie keine Beachtung mehr.
Musste mir erstmal Luft machen. So unterschiedlich kann die "Krankheit" sein.
Irgendwann wird es aus mir rausplatzen. Mal sehen, wann. Ich bin leider die Woche über weg, muss die Kinder aufklären, da sie auf sich allein gestellt sind. Sie machen relativ gut mit und sind sehr intelligent. Aber es sind Kinder, die im Moment wohl ihre Mama abgeschrieben haben.
Ich liebe sie, sonst würde mir das alles nichts ausmachen. Aber ich verfalle dazu mein eigenes Leben zu leben und mich so gut es geht, um die Kinder zu kümmern. Versuche mich auch um sie zu kümmern, aber wenn man sowas mitbekommt, fällt es natürlich immer schwerer und die Enttäuschung ist groß.
ratfragender schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> Ich hab gerade das Glück, dass meine Partnerin wieder in einer schlechten Phase steckt und ich trotz aller Strategien damit umzugehen langsam aber sicher immer wütender geworden bin. Damit nicht meine depressive Freundin Opfer meiner Wut wird will ich dem hier Luft machen und aufzählen was ich an der Krankheit alles hasse in der Hoffnung, dass mich das beruhigt. Ich lade jeden herzlich gerne dazu ein ebenso zu sagen was er daran "hasst".
>
> Ich hasse es, dass mein Partner leidet und ich nicht helfen kann. Ich hasse es dabei zuzusehen wie traurig mein Partner ist und ich egal wie viel ich suche und wie gut ich es probiere keine Worte finden kann die zu meinem Partner durchdringen. Ich hasse es, dass Du mir zwischenzeitlich nicht das Gefühl geben kannst, dass Du mich liebst - bzw. Deine Art mir das zu zeigen für einen gesunden Menschen das Gegenteil bedeutet. Ich hasse es, dass ich vom Himmel in die Hölle geschickt werde und ich überhaupt nichts dafür kann. Ich hasse es, dass ich nicht die geringste Ahnung habe ob Du wieder gesund wirst oder Dein Leben lang damit zu kämpfen hast. Ich hasse es, dass Du Dir selbst nicht gestattest glücklich zu sein. Ich hasse es, dass ich mir selbst erklären muss warum Du mich nicht sehen oder hören kannst. Ich hasse es geduldig zu sein und Verständnis zu haben. Ich hasse es zu wissen, dass wir nicht in den Urlaub fahren können weil Dich das überfordert. Ich hasse dieses ewige hin und her. Und am aller meisten hasse ich es, dass ich Dich so sehr liebe mich so schrecklich hilflos fühle und ich nichts gegen meine Liebe zu Dir unternehmen kann!

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 9. Jan 2012, 18:57
von ratfragender
Dazu hab ich Dir ja bereits schonmal gesagt, dass das für mich ein Trennungsgrund ist. Egal ob sie nun Depression oder "Besessenheit", ein Dämon - ganz egal was auch immer erklärt warum sie sich so verhält. Treue ist für mich persönlich der Grundbaustein einer Beziehung. Ab einem gewissen Punkt muss man sich vielleicht eher fragen ob es die Partnerin ist die man liebt oder ob man so große Angst vor der Ungewissheit (nach der Trennung) hat, dass man lieber beim Partner bleibt. Das hat nichts mit Depression zu tun - das ist eher vergleichbar mit einer Frau die z.B. vom Mann verprügelt wird aber trotzdem bei ihm bleibt. Es gibt immer zwei in einer Beziehung: einer der es macht und einer der es mit sich machen lässt!

Herzliche Grüße
ratfragender

Re: Ich hasse Depression

Verfasst: 10. Jan 2012, 00:11
von 3193e42
Liebe fredteilnehmer!

das sehe ich auch so, wie ratsuchender das schreibt. es gibt grenzen, und jeder sollte dies von ihm selbst gesteckten grenzen nicht überschreiten, wenn er sie voller überzeugung vertreten kann.

meine beiden elternpaare, das eigene und das angeheiratete, habe sich beide nicht getrennt, obwohl jeweils mindestens ein partner allen grund dazu hatte. endergebnis, bei meine eltern führt das mittlerweile im 7-14 tage rhythmus zu schwerem stress, bei dem natürlich nicht das eigentliche problem, sondern völlige kleinigkeiten aufgebauscht werden, und es so zu einer unerträglichen keiferei kommt, bis beide sich so weit hochgeschaukelt haben, das einer aufgibt (in dem fall ist es eigentlich immer mein vater).

bei den schwiegereltern, hat meine schwiegermutter, leider sogar bis zum demenz-tod meines schwiegervaters unter ihm gelitten. erst jetzt, ca. ein 3/4 jahr später, lockert sich das etwas, und sie kann ihr restliches leben etwas genießen. heute sagt sie, ich hätte ihn mit den beiden kindern verlassen müssen. früher war das anders, da wurden vomn ihr die umstände, gesellschaft, "die anderen zeiten" und anderes vorgeschoben.

ich hoffe sehr, es geht euren familien anders!

henry