Mit Liebe wird alles gut?

[krimi56]

Hallo Bianca,

wir sind mit diesem Thema mittlerweile im Betroffenen-Thread. Ich verstehe beide Seiten sehr gut, Angehörige wie Betroffene. Und es ist für beide Seiten schwer.

Für mich als Betroffene oftmals noch mehr. Meine Familie weiß um meinen Zustand, meine Zustände und hat teils Angst und lebt meistens doch so als wenn es nur eine Phase der Verstimmung ist.

Ich merke manchmal wie es mich wie eine Welle überkommt, ich für mich sein möchte. Jedes Geräusch das eine Familie verursacht stört. So wie jetzt: Der Fernseher läuft für meinen Mann. Mein Sohn ist in seinem Zimmer und telefoniert, laut über den Lautsprecher am Handy. Und ich? Wo soll ich jetzt hin? Es brodelt in mir hoch und kann es doch nicht raus lassen.

Du schreibst, dass du dich selbst fragst welchen Zustand du als stabil erachten möchtest. Wie es in einem Jahr aussehen soll.

Ich für mich weiß nicht wie ich einen stabilen Zustand konkret in Worte fassen soll. Vielleicht so: Ich möchte nicht mehr so empfindlich sein, mehr gelassen.
Und wie ich diesen Zustand auf längere Sicht sehen möchte – da kann ich noch gar nicht drüber nachdenken. In einem Jahr? Das ist sooo weit!

Gerbera, du hast recht. Diese Krankheit lässt das Positive verblassen. Das Positive einer Familie fällt mir spontan so schwer zu sehen. Ich fühle mich einfach überfordert. Und unseren Angehörigen geht es mit uns genauso.

Ich bin noch nicht soweit, dass ich mir meine Freiheit wirklich mit allen Konsequenzen für alle nehme. Von einigen habe ich gelesen, dass sie in ihren schlimmen Zeiten im Bett liegen. Ich kann das nicht. Das Bett ist mein Feind. Genauso wie dann meine Familie mein Feind ist. Weil sie genau dann wenn es mir schlecht geht immer etwas von mir wollen.

Im Moment erlebe ich gerade wieder so eine Welle. Und ich weiß nicht wohin ich entfliehen kann um allem zu entgehen.
Zu solchen Zeiten wünsche ich mir allein zu sein. Nur meine Wohnung und ich.

anna, du sprichst mir aus dem Herzen: Wenn ich mein anstrengendes Kind nicht mehr ertrage,es nicht mehr aushalte,dann darf ich das sagen,aber lieben tu ich es trotzdem.

Mein schwieriger Sohn hat das Letzte von mir gefordert,ich konnte nur helfen,ihm zur Seite stehen.

Aussprechen kann ich auch nicht. Ich muss einfach aushalten.

Und da ist dann wieder die Frage: Wo möchte ich in einem Jahr sein? Einfach gesund, in jeder Beziehung, obwohl ich weiß, dass das nicht möglich sein wird.

krimi

[Sommerland]

Hallo Krimi, ich kenne das gut, mit der Übersensibilität. Lärm, Geräusche, Stimmen - sobald es mehr als eine Quelle ist, krieg ich einen zuviel. Deshalb ist auch Familie für mich schwierig, da reden immer mindestens 3. Ich kann dann keinen klaren Gedanken mehr fassen, werde unruhig und fahrig.
Diese "Sensibilität" ist eine Folge der Depression und wird wohl bleiben. Es ist schwer für mich das auzuhalten - kann dann eh nicht klar denken und wünsch mir nur noch Ruhe - Alleinsein.

Langfristig möchte ich es irgendwie hinbekommen, mich soweit zu festigen, dass ich auch im Beisein anderer solche Momente besser meistern kann - jetzt hab ich nur den Rückzug. Obwohl "meine Leute" soweit über meine "Zustände" Bescheid wissen - sie wissen dann, dass es mir zu viel wird. Aber wie bei Dir, geht mein Umfeld davon aus, dass es sich nur um eine Verstimmung handelt...


Anna,

ich beneide Dich um die Zeiten, in denen Du fast beschwerdefrei bist! Bei mir gab es das seit Beginn der Erkrankung nicht. 2005 wurde ich krank, 2007 trat eine leichte Besserung ein - auch Dank Therapie ging es in kleinen Schritten voran. Bis zu einem gewissen Level und dann immer mal wieder bergab. Aber so kraftvoll und mit Freude am Leben wie früher wurde es bei mir nicht mehr. Ich muss damit leben lernen - irgendwie...

Bianca

[rm]

Guten Abend Bianca,
guten Abend Krimi...

entschuldige bitte, Bianca, wenn ich kurz eine Frage in Deinem thread hier an Krimi stelle, welche überhaupt nichts mit dem Thema selbst zu tun hat:

Liebe Krimi,

wäre es möglich, irgendwie (wie weiß ich nicht ) Deine Beiträge so zu 'gestalten' , daß auch ich sie bequemer lesen kann? Sie erscheinen hier im Gegensatz zu den anderen Beiträgen soooo breit angelegt, daß ich ständig hin und her scrollen muß, um vollständig den Text pro Zeile zu erfassen.

Liegt das an meinem PC ? Keine Anhnung und nochmals keine Ahnung. Aber ich muß ja nicht alles und jedes verstehen, gelle?

Liebe Grüße an Dich/ Euch
von mir, dem absoluten PC - fan .

Reinhart

[roco]

hallo reinhart,

bin ja auch ne pc-niete... aber von meinem verständnis her würde ich sagen, es liegt an deinem monitor/pc...

bei mir jedenfalls sind alle beiträge gleich breit und gut lesbar

es könnte netürlich sein, das beiträge besagter userin (hab den namen nicht und man sieht hier nicht, wie in anderen foren, die beiträge wenn man schreibt) deshalb breiter sind, weil sie über der signatur eine schmuckzeile eingefügt hat.

diese schmuckzeile wird nicht, wie der text, in die nächste zeile *unterbrochen* wenn das zeilenende erreicht ist. wenn man dann einen kleineren monitor hat könnte es da die von dir angesprochenen probleme geben...

das ist aber nur ne vermutung von mir

[rm]

Danke, roco.....

wird wohl so sein wie Du sagst. Ist auch nicht so tragisch, denn scrollen geht ja im Notfall auch .

Ich wünsch Dir und allen hier eine gute Nacht.
Reinhart