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Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 14:57
von temotshin
Nun drehen wir uns im Kreis. Die selbe Floskel, die im selben Nichts endet, weil es das Problem nicht angeht. Ich kann nicht schwimmen und wer in einem reißenden Strom ist, kann nur schwer wenn überhaupt noch Schwimmen lernen. Ich weiß immer noch nicht, was ich nun tun soll. Was jetzt der Schritt ist, für Menschen die daran scheitern.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 15:49
von ghm
Hallo temotshin,

hier helfen sich Betroffene, mit ihren Erfahrungen und erzählen sich von ihren Wegen.

Keiner unserer Wege hat vor Deinen "Aber" bestehen können.

Mein Latein ist am Ende (ich hab auch seit der Schule viel zu viel vergessen)

Ich bitte um Verzeihung, ich kann nicht mehr schreiben als ich schrieb.

Ich fürchte, Du brauchst einen "Profi".

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 17:16
von flyingangel
Hallo temotshin,

wenn für dich alles, was wir dir hier anbieten, leere Floskeln sind, dann weiß ich auch nicht, was du willst. Wenn du dich auch nicht einem Profi anvertrauen kannst oder willst, dann bin ich sprach- und ratlos. Dann nämlich kann dir keiner helfen, nur du selbst. Und dann scheinst du einfach weiter leiden zu wollen, denn die Vergangenheit bleibt Vergangenheit, so sehr du sie dir auch in die Gegenwart wünschen magst.

flying angel

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 17:16
von FrauRossi
Hallo,

Ich habe deinen Thread bis zur Hälfte gelesen, dann war es mir zuviel Text und es dreht sich sowieso im Kreis.

Meine Meinung:
du hast deine Freundin als Stütze benutzt. Wer soll das auf Dauer aushalten?
Jetzz machst du ne Therapie, weil du denkst du liebst sie über alles und würdest alles für sie tun.

Ich denke da irrst du dich. Weder liebst du sie übertrieben noch tust du das für sie. Sondern für dich, weil du den Verlust nicht erträgst, weil du aus ihr heraussaugen konntest was du in dir selbser nicht finden kannst.
Eine Therapie ist nutzlos wenn du sie jemand anderen zu liebe machst. Du musst es selber wollen, sonst kannst du dir die Zeit sparen.

Dir wurde die Frage hier schon gestellt: was willst du in einem Selbsthilfeforum?
Du willst nichts von deine Gefühlen schreiben, wei das auch nichts bringt etc. Du willst den technischen Istzustand aufzählen. O.k.

Jedem Beitrag anderer begegnest du verneinend.

Willst du Hilfe? Ja oder nein? Und nicht das ganze "Abergequatsche"!

Warum sind die Dinge so tief in dir vergraben, dass du sie selber nicht mehr finden kannst oder zulassen willst?

Was könnte dir denn schlimmes passieren? Dir geht es doch schon total Scheiße. Warum also nicht genauer hinsehen mit der Changse etwas zu erkennen und dann mit der Changse etwas zum besseren hin zu Verändern? Das ist schmerzhaft. Ja! aber wie gesagt jetzt bist du doch auch erfüllt von Schmerz.

LG FrauRossi

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 17:22
von FönX
Sorry, wenn ich einen Meta-Einwurf mache.

Ich finde es wirklich schade, dass sich hier eine Helfer-Schicht nach der anderen quasi verheizen lässt. Und es wäre noch mehr schade, wenn ihr euch bei diesem sicher sehr leidenden Mitglied so verausgaben würdet, dass der nächste Neuling nicht mehr das kriegt, was er verdient hätte. Eine gewisse Resistenz gegen Vorschläge jeder Art ist doch schon seit viel weiter oben erkennbar.

War das jetzt wieder unangemessen? Dann haut mich bitte.

Liebe Grüße

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 17:39
von FrauRossi
@Fönx,

das ist ganz und garnicht unangemessen! Gib deinem inneren Kritiker einen Tritt und einen von mir

LG FrauRossi

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 17:46
von otterchen
Nein lieber FönX, das ist nicht unangemessen.
Aber wenn er mich "verheizt" hat (hehe, das liegt an mir, das zuzulassen bzw. zu steuern), kann es ja sein, dass jemand anders die passenden Worte findet, bei denen es Klickt macht.

Ich fürchte allerdings, die Chancen sind sehr gering.

Ich jedenfalls habe meine Energie heute in etwas für MICH investiert, und ich bin gerade emotional recht labil, weshalb ich mich mit einem alten Tagebuch und ein paar Taschentüchern auf meine Couch zurückziehen werde.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 17:48
von temotshin
Zu FönX Beitrag: Es tut mir Leid, wenn ich hier Menschen entmutige mit mir. Das soll natürlich nicht Sinn und Zweck des Ganzen sein. Ich habe eigentlich gehofft, dass ich schon im ersten Beitrag klar gemacht habe, welche Reaktionen bei mir zu erwarten sind. Ich möchte nicht, dass ich Menschen jetzt so entmutige, dass sie anderen nicht mehr helfen. Aber der Egoismus treibt mich an, dass ich hier schreibe.
Zitat
„du hast deine Freundin als Stütze benutzt. Wer soll das auf Dauer aushalten?
Jetzz machst du ne Therapie, weil du denkst du liebst sie über alles und würdest alles für sie tun.

Ich denke da irrst du dich. Weder liebst du sie übertrieben noch tust du das für sie. Sondern für dich, weil du den Verlust nicht erträgst, weil du aus ihr heraussaugen konntest was du in dir selbser nicht finden kannst.“

Ich habe nicht behauptet, dass es schön ist mit mir zusammen zu sein. Ich bin insoweit ehrlich, als dass ich es ihr auch gesagt habe, dass ich so bin. Aber das ist keine Entschuldigung für mein Verhalten. Ich lebe meine Komplexe auf Kosten anderer aus. Das habe ich aber schon geschrieben. Ich bin mir dessen bewusst. Ebenso habe ich natürlich auch Verlustängste. Diese hatte ich schon mehrfach in meinem Leben und ich kann das sehr gut von meinen Gefühlen differenzieren. Ich bin mir sehr sicher, dass diese Trennung anders ist. Ich möchte mir hier die Gefühle zu ihr nicht absprechen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass sie existent sind. Und diese Therapie die ich begonnen habe, tue ich für die Beziehung, um nochmal eine Chance zu bekommen. Nur werde ich wohl jetzt diese Therapie erst mal brauchen, um dieses sehr große Tief zu überwinden.

Zitat
„Eine Therapie ist nutzlos wenn du sie jemand anderen zu liebe machst. Du musst es selber wollen, sonst kannst du dir die Zeit sparen.“

Ok. Und was ist die Alternative? Was ist die Alternative? Das frage ich doch schon die ganze Zeit. Eine Therapie kann mir nicht helfen ok. Was ist dann der nächste Schritt. Was machen Menschen die Depressionen haben und die nicht therapiert werden können. Was ist der nächste Schritt für sie? Was soll ich tun?

Zitat
„Dir wurde die Frage hier schon gestellt: was willst du in einem Selbsthilfeforum?
Du willst nichts von deine Gefühlen schreiben, wei das auch nichts bringt etc. Du willst den technischen Istzustand aufzählen. O.k.“

Ich habe irgendwann heute schon mal etwas über meine Gefühle geschrieben. Aber es ändert ja nichts, meine Schmerzen und Trauer zu verbildlichen. Aber was ich hier will, habe ich nun schon mehrfach formuliert. Ich will wissen, was ich nun tun soll. Ich weiß es nämlich nicht. Ich bin schwer verzweifelt und weiß weder ein noch aus. Ich will nicht mehr leiden müssen, es saugt alle Lebenskraft aus mir heraus. Und deswegen bin ich in einem Forum gelandet, dass sich mit Depressionen beschäftigt. Ich habe die Hoffnung gehabt, hier Menschen zu finden, die wissen wie ich empfinde und mir helfen können damit klar zu kommen.

Zitat
„Jedem Beitrag anderer begegnest du verneinend.

Willst du Hilfe? Ja oder nein? Und nicht das ganze "Abergequatsche"!“

Ich denke das ist nun beantwortet oder? Auch das ich so reagiere, habe ich schon im ersten Beitrag formuliert. Und um nochmal Luther zu bemühen: „Ich stehe hier, ich kann nicht anders!“. Was für eine Form von Hilfe habe ich auch formuliert. Wenn ich ganz genau wüsste, was ich für Hilfe brauche, dann würde ich es selbst machen. Das hier ist einfach nur ein Schritt der Verzweiflung. Ich weiß einfach nicht mehr weiter und was ich nun tun soll.

Zitat
„Warum sind die Dinge so tief in dir vergraben, dass du sie selber nicht mehr finden kannst oder zulassen willst?“

Weil es schmerzhafte Erfahrungen sind, die ich am liebsten vergessen würde, dass sie stattgefunden haben. Ich nehme mal an, dass ist ein Schutzmechanismus.

Zitat
„Was könnte dir denn schlimmes passieren? Dir geht es doch schon total Scheiße. Warum also nicht genauer hinsehen mit der Changse etwas zu erkennen und dann mit der Changse etwas zum besseren hin zu Verändern? Das ist schmerzhaft. Ja! aber wie gesagt jetzt bist du doch auch erfüllt von Schmerz.“

Wir kommen wieder zu der Floskel, tus doch. Und worauf hin ich nur sagen kann, dass ich daran scheiter. Und es kann immer schlimmer kommen. Es gibt Menschen die leiden mehr als ich. Ich bin nicht an der Spitze des Leidens. Es geht mir einfach nur schon furchtbar mies. Und ich wehre mich gegen Veränderungen von meiner Natur heraus aus. Ich kämpfe dagegen an, habe aber das Gefühl, dass ich dabei scheitere. Und schon drehen wir uns im Kreis.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 18:22
von Antiope
Hej Temotschin,

Du hast es ja ganz klar gesagt: Du willst Dich nicht ändern, Du willst keine Hilfe, Du willst, dass Du Dich im Kreis drehst.

Noch ein paar Fakten, die mich so in Deinen Postings anspringen:
Du findest Dich gut so, wie Du bist. Weil Du das Beste bist, was Du haben kannst oder was die Welt verdient hat.
Du willst die Beziehung zurück - unter Deinen Bedingungen.

Du hebst Deine Exfreundin in den Himmel: sie ist die Sonne, Du bist das Nichts.

Aber irgendwann hat sie sich aus der Beziehung verabschiedet.
Weil sie sie nicht mehr leben konnte.

Das hast Du zu akzeptieren. Genauso wie Deine Exfreundin zu akzeptieren hat, dass Du bist, wie Du bist.

Dein einziger Wille ist: eine Beziehung zu haben, zu welchem Preis auch immer.
Du hast gesehen, die Beziehung ist nicht gut gelaufen.
Du denkst, es könnte auch an Dir liegen.
Du denkst, dann könnte die Beziehung klappen, wenn Du die Fehler, die Du gemacht hast, nicht nochmal machst.

Bist Du davon überzeugt, dass Du Dich ändern willst, weil das der Preis ist, den Du für eine Beziehung zahlen musst? Und nein, ich meine jetzt nicht die Beziehung, die beendet wurde.
Wenn ja, dann versuche den ersten Schritt zu gehen.

Es ist nun mal Tatsache, dass sie *jetzt* und *heute* und *hier* beendet ist. Was sein wird, vermag niemand zu sagen. Aber zwingen kannst Du nichts und niemand zu irgendetwas.

Du hast geschrieben, es wäre wie eine Querschnittslähmung. Also, wenn Du jetzt ein Rolli-Fahrer bist, dann musst Du Dich mit dem Rolli anfreunden. Dann musst Du Deine Arme kräftigen, dass du ihn bewegen kannst. Dann musst Du mit diesem Hilfsmittel umgehen lernen.
Wenn Du das nicht willst, dann bleibt Dir als Querschnittsgelähmter nur eines: im Bett liegen bleiben.
Wenn Du aber wieder raus willst, dann musst Du Dich bewegen.

Noch was:
Warum eigentlich hat Deine Ex-Freundin die Beziehung beendet? Ist sie gegangen oder bist Du gegangen?
Kannst Du Dir vorstellen, dass sie in bestimmten Punkten recht gehabt haben könnte?
Was denkst Du, was sie an Dir geschätzt hat - und was hat sie verabscheut?

Willst Du Dich ändern?

---
Ergänzung:
Du willst die Gefühle nicht aufgeben, weil sie Dir wichtig waren, weil sie Dir ein Gefühl der Ordnung gaben.
Du möchtest Defizite ausgleichen.
Dir ist bewusst, dass es so nicht weitergehen kann.

Also, dann kämpfst Du die letzten Postings eigentlich quasi gegen mich oder uns im Forum stellvertretend statt gegen Dich selbst.
Du willst die Gefühle nicht aufgeben. Das ist doch okay so.
Sie sind jetzt durch das, was geschehen ist, verletzt worden. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass es nicht nochmals jemanden gibt, dem ähnliche Gefühle gelten könnten.

Du merkst die Defizite und möchtest Dich ändern.
Das aber macht Dir so sehr Angst, dass Du Dich mit Händen und Füßen dagegen wehrst.
Weil Du davon überzeugt bist, es kommt nichts Gutes dabei raus, Du musst Dich selbst aufgeben - oder was weiß ich...

Manchmal jedoch *muss* man sich ändern, ob man will oder nicht. Und diese Änderungen können einen im tiefsten Grund zerrütten, weil man Angst hat, weil man unsicher ist. Das ist äußerst schmerzhaft, aber manchmal muss man einfach springen. Einfach, weil es jetzt ansteht.
Wieder eine Floskel, die Du sicher mit Missvergnügen konsumieren wirst: eine Raupe muss sich verpuppen, um zum Schmetterling zu werden.

Vielleicht ist es jetzt für Dich an der Zeit. Und das wäre dann ein ganz großes Geschenk Deiner Ex-Freundin an Dich: sie hat Dich dazu veranlasst, den nächsten Schritt zum Schmetterling zu gehen.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 18:37
von temotshin
Ich finde es nicht gut so wie ich bin. Ich bin zufrieden mit dem, weil ich funktioniere. Dennoch hasse ich mich, weil ich mich selbst als verwerflich empfinde. Aber als kleinster Kosens um zu funktionieren, muss ich das dann ausblenden. Aber sobald ich über mich nachdenke, empfinde ich mich selbst als eklig. Es ist aber der einfachste Weg so zu bleiben, wie man ist. Und warum ich mich nicht verändere, hat wie ich schon angedeutet habe diverse Gründe. Sei es dass ich 22 Jahre lang so gelebt habe und es nicht sinnlos gewesen sein soll. Das ich ein paar Dinge die durch meinen Charakter ausgelöst wurden, durchmachen musste, was mich praktisch dazu getrimmt hat, so bleiben zu wollen, weil ich das alles durchstanden habe. Es hat diverse Gründe. Nun aber will ich mich ändern, (zwei Seelen schlagen in meiner Brust) um die Beziehung zu retten. Und diesen ersten Schritt habe ich gemacht, in dem ich begonnen habe eine Therapie zu machen. Ich komme einfach nur nicht mehr weiter. Auch mein Therapeut sieht in meiner Natur, dass ich mich dagegen wehre Hilfe anzunehmen, ein schweres Problem und weiß eben nicht, ob ich therapierbar bin.

Zitat
„Es ist nun mal Tatsache, dass sie *jetzt* und *heute* und *hier* beendet ist. Was sein wird, vermag niemand zu sagen. Aber zwingen kannst Du nichts und niemand zu irgendetwas.“

Ich kann und will sie nicht zwingen. Akzeptieren wohl nicht. Aber ich werde kämpfen. Auch das habe ich schon geschrieben: „ Du sollst nicht friedlich übergehen, kämpfe, wüte!“

Zitat
„Du hast geschrieben, es wäre wie eine Querschnittslähmung. Also, wenn Du jetzt ein Rolli-Fahrer bist, dann musst Du Dich mit dem Rolli anfreunden. Dann musst Du Deine Arme kräftigen, dass du ihn bewegen kannst. Dann musst Du mit diesem Hilfsmittel umgehen lernen.
Wenn Du das nicht willst, dann bleibt Dir als Querschnittsgelähmter nur eines: im Bett liegen bleiben.“

Hier wird die Metapher aus dem Kontext genommen. Es ging darum, dass man von mir gerade fordert, tu es doch. Und ich sage ich schaffe es nicht. Ich scheitere daran. Das wäre wie einem solchen Querschnittsgelähmten zu sagen, steh doch einfach auf.

Zitat
„Warum eigentlich hat Deine Ex-Freundin die Beziehung beendet? Ist sie gegangen oder bist Du gegangen?
Kannst Du Dir vorstellen, dass sie in bestimmten Punkten recht gehabt haben könnte?
Was denkst Du, was sie an Dir geschätzt hat - und was hat sie verabscheut?“

Sie hat mich verlassen. Ich habe sie erst sexuell vernachlässigt und irgendwann auch emotional. Sie ist irgendwann dann fremdgegangen. Aber ihr Verhalten lässt sich auf meine Fehler zurückführen. Ich nehme dafür die Schuld auf mich, etwas was ich sonst nicht mache. Sie hat mich dann für ihn verlassen.
Sie hat an mir meine Kreativität geschätzt, meinen Humor, mein Irres Dasein, das ich einfach Anders bin und auch mein Aussehen. Sie konnte an mir meine depressive Grundeinstellung nicht aushalten. Das zieht sie nach unten. Das ich asozial bin und sie damit auch vereinsamt ist. Und das ich eben sie so vernachlässigt habe, weil ich alles als selbstverständlich irgendwann hingenommen habe, weil ich wunderbar funktioniert habe. Das hat sie dann dazu bewegt mich zu verlassen. Das sie sich gleich in eine andere Beziehung gestürzt hat, gehört in ihr Wesen. So ist sie.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 18:43
von FrauRossi
Ja vielleicht aber wenn man immer weiter fragt kann man zum Kern kommen. Muss nicht aber kann.

Du willst dass es aufhört.

Du sagst du hast Angst vor Veränderung. Aber du sagst nicht: ich will keine Veränderung.

(also zwischdurch formulierst du es zwar auch mal so, aber das ist nicht das gleiche)

In deinem letzten Beitrag endest du mit der Angst vorm Scheitern. Dann schau jetzt da genauer hin. Warum wäre scheitern so schlimm?

Das was ich jetzz schreibe wurde mir hier auch mal geraten:
Sie dir deine Gefühle an
- Angst vor Verlust
- Angst vor Veränderung
- Angst vor Versagen

jetzt versuche dahin zu gehen wo dir diese Gefühle dass erstemal begegnet sind.

Ich stelle dir keine Fragen damit du dich rechtfertigst. Sondern damit du sie dir selber stellen kannst und damit näher an dich selbst herankommst.

Keiner wird hier jemals sagen dann tu es doch einfach.
Da hier jeder weis dass man nicht einfach etwas tun kann, wenn man derart gelähmt ist.

Du kommst mir vor als würde in dir eine irrsinnige Kraft schlummern. Ein unglaublich starker Wissensdrang. Ein sehr starker Abtrieb. Ein Hunger nach etwas. Weiterhin bist du jedoch in der Lage dein Befinden nicht gänzlich abzutun.

Ich denke daher bist du schon auf dem Weg. Du stellst Fragen nach dem Wie? Wir können es dir nur aus unserer Sicht sagen. Aber mein Weg ist anders als der von Otterchen oder der von Gregor. Trotzdem können wir von einander lehrnen und uns beim anderen herauspicken was auf uns passt. Manchmal kann ein anderer Bluckwinkel hilfreich sein.

Die Fremdwahrnehmung interscheidet sich bei jedem Menschen von der Eigenwahrnehmung.

Ich denke du bist recht intelligent und schnell in deinen Gedanken. Wenn wir einser gegenübersäßen Stelle ich mit vor würdest du ungeduldig mit lauter Stimme und gehetzt reden. : ja ich weis, neun das nicht, ist doch klar, hab ich doch schon gesagt etc.

Wie gesagt mache den Anfang da wo du die Gefühle das erste mal verspührt hast. Mit der Schutzfunktion hast du sicher recht. Möglicherweise aber kannst du wenn du die Situation betrachtest, feststellen dass du diese Schutzfunktion heute nicht mehr brauchst. Im Gegenteil sie dir sogar deine große Liebe vergrätzt hat.

Versuche inne zu halten. Bewusst ruhig zu atmen und bewusst eine Körperliche Entspannung herbei zuführen wenn die Gedanken mit dir durch gehen. Das ist ein Anfang.

Und deine Ungeduld, tja. Du bist nicht von gestern auf heute so geworden wie du jetzt bist. Du wirst es auch nicht von heute auf morgen wieder los.

Nimm dir einen Punkt aus der Liste und erforsche ihn.
Wo in deinem Leben war es schlimm zu versagen? Was ist geschehen wenn du vermeintlich versagt hast? Was hast du unternommen damit es nicht zu neuerlichem Versagen kommt?

Bei deiner Freundin hast du versagt. Aber das hast du von Anfang ab so eingeleitet. Du hast ihr gesagt womit sie zurechnen hat. Sie sagte sie liebt dich wie du bist. Das hast du nicht geglaubt und sie mit deinem Verhalten auf die Probe gestellt. Solange bis sie nicht mehr konnte. Und da hattest du es, du hast recht behalten: man kann dich nicht lieben, du versaust es immer. Dabei hast du übersehen dass du die Situation herbeigeführt hast um dich auf für dich sicherem Terrain zu bewegen. Als ungeliebter Versaget zu gelten das kennst du das ist dir vertraut. Einfach geliebt zu werden und einfach selbstlos zurück zu lieben hast du nicht gelernt. Das wäre dir unbekannt und damit mit Angst verbunden.

LG FrauRossi

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 18:54
von FrauRossi
Kennst du Platons Höhlengleichnis? Lies es

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 18:55
von temotshin
Zitat
„In deinem letzten Beitrag endest du mit der Angst vorm Scheitern. Dann schau jetzt da genauer hin. Warum wäre scheitern so schlimm?“

Weil ich dann nicht weiß, was dann passiert. Was passiert mit mir, wenn ich darin scheitere. Was ist der nächste Schritt für Menschen die es nicht schaffen sich therapieren zu lassen.

Zitat
„jetzt versuche dahin zu gehen wo dir diese Gefühle dass erstemal begegnet sind.“

Ich denke das Verhalten das jetzt kommt, sollte man in einer Therapie aufwühlen. Ich möchte eigentlich nur ungerne wirklich mal etwas aus mir herauskramen, außer man ist hier wirklich der Meinung es ist nötig, dass ich das jetzt mal mache.

Zitat
„Wie gesagt mache den Anfang da wo du die Gefühle das erste mal verspührt hast. Mit der Schutzfunktion hast du sicher recht. Möglicherweise aber kannst du wenn du die Situation betrachtest, feststellen dass du diese Schutzfunktion heute nicht mehr brauchst. Im Gegenteil sie dir sogar deine große Liebe vergrätzt hat.“

Das denke ich nicht. Als ich es bei der ersten Sitzung herausgeholt habe aus mir und mich wieder daran erinnert habe, hat es Schmerzen ausgelöst und seit dem verfolgt mich auch dieser Schmerz. Ich versuche es wieder zu verdrängen…

Zitat
„Und deine Ungeduld, tja. Du bist nicht von gestern auf heute so geworden wie du jetzt bist. Du wirst es auch nicht von heute auf morgen wieder los.“

Ich erwarte nicht, Morgen therapiert zu sein. Meine Ungeduld beschränkt sich darauf, dass ich endlich mal wieder gerne schlafen würde. Eine Nacht in der ich nicht soviel weine, in der ich nicht das Bedürfnis habe zu schreien. In der mich die Einsamkeit einholt und mich überdeckt. Mit den gesamten Selbstzweifeln wieder alleine zu sein, die mich dann quälen. Wenn ich mir Hoffnungslosigkeit vor Augen führe und Angst davor habe, dass sie mir keine 2 Chance gibt.

Zum Thema mit meiner Freundin. Ich habe es nicht darauf angelegt. Die Beziehung ging über 2 ½ Jahre. Also ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich es nicht darauf angelegt habe. Mein asoziales Verhalten hat einfach nach und nach dazu geführt, dass ich sie vernachlässigt habe. Ich wollte ihr nicht beweisen, dass man mich nicht lieben kann.

Edit natürlich kenne ich Platons Höhlengleichnis. Aber ich mag die Ideenlehre die daraus resuliert nicht sonderlich. Und wenn sie das jetzt als Metapher nehmen wollen, finde ich sie eher unangebracht.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:02
von Antiope
Die Metapher, Temotshin, mit der Querschnittslähmung, wurde von mir als Metapher weiterverwendet und war genauso gemeint: eine ausgeführte Metapher.

Okay, jetzt haben wir einen kleinen Schritt gemacht.

Du schreibst selbst: Du willst Dich nur deshalb nicht ändern, weil Du dann alles, was bisher war, für falsch und sinnlos erklärst, denkst Du.
Nein, das stimmt so nicht - und ich denke, wenn Du nachdenkst, weißt Du es.

Also, Du selbst sagst ja, Du willst bestimmte Punkte ändern und Du willst trotz aller Widerstände es angehen.

Das ist doch schon der nächste Schritt, jenen, dessen Lösung Du hier immer wieder gesucht hast: "was soll ich jetzt tun?" und den Du zur einen Hälfte nicht gehen willst. Weil Dir der Erfolg nicht garantiert wird?

Welche Widerstände sind es?

Und noch eine Frage: was ist der Gewinn, wenn Du Dich nicht änderst, wenn Du jetzt genauso bleibst, wie Du jetzt bist? Was macht es für Dich so attraktiv, Dich nicht zu ändern, Dich nicht auf irgendetwas anderes einzulassen?
Hast Du Angst, dass andere mehr Recht haben, dass andere über Dich bestimmen könnten?

Welchen Nutzen hat es für Dich, wenn Du im Eingangsposting schreibst, Du möchtest etwas ändern, und gleichzeitig Dich wehrst? Es muss ja einen Nutzen für Dich haben, heute und hier.

Möchtest Du therapierbar sein - oder ist es für Dich ein Qualitätskriterium, eben NICHT THERAPIERBAR zu sein? Weil es Deine Andersartigkeit bestätigt?

Welche Vorteile hätte es für Dich, wenn Du Dich in der Therapie ändern könntest? Und wenn Du plötzlich eine andere Frau kennenlernst, in die Du Dich Hals über Kopf verknallst?

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:07
von FrauRossi
Du hast es nicht bewusst darauf angelegt, denn du bist kein Idiot. Das ist etwas unbewusstes.

Ja ich will es als Metapher anwenden. Du sitzt in deiner Höhle und glaubst lieber weiter an die bekannten Schatten.

Zu deiner Ungeduld nimm dir die Zeit und ließ mein letztes Posting noch mal, auch gern zwei dreimal
und dann antworte mir morgen nochmal wenn du magst. So manches was du heraus oder hinein lesen möchtst habe ich garnicht geschrieben.

Ich denke nicht dass du die Situationen hier beschreiben musst. Das gehört, wie du sagst in die Therapie. Wie ich zuvor schon anmerkte: Stelle ich Fragen als Anregung an dich selbst.

Jetzt gilt es den Schmerz zu betrachten. Was kann dabei im schlimmsten Fall passieren? Maximal tut es so weh dass du in Ohnmacht fällst. Du wirst nicht sterben, wahrscheinlich nicht mal in Ohnmacht fallen, möglicherweise wirst du kotzen. Gibt schlimmeres wie du weist.

LG FrauRossi

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:18
von temotshin
Zitat
„Du schreibst selbst: Du willst Dich nur deshalb nicht ändern, weil Du dann alles, was bisher war, für falsch und sinnlos erklärst, denkst Du.
Nein, das stimmt so nicht - und ich denke, wenn Du nachdenkst, weißt Du es.“

Zunächst einmal habe ich mich das Leben und diese Welt gewöhnt. Diese loszulassen fällt schon mal sehr schwer. Ich habe den Drang in mir auch so zu bleiben wie ich bin. Nach mehreren Geschehnissen in meinem Leben, denke ich, habe ich das Bedürfnis auch so geliebt zu werden wie ich bin. Und nun kommt bitte nicht mit dem Argument, dass man sich selbst lieben muss, damit man geliebt werden kann. Ich wurde über sehr lange Zeit geliebt. Ich war nur irgendwann nicht mehr zu ertragen.

Zitat
„Das ist doch schon der nächste Schritt, jenen, dessen Lösung Du hier immer wieder gesucht hast: "was soll ich jetzt tun?" und den Du zur einen Hälfte nicht gehen willst. Weil Dir der Erfolg nicht garantiert wird?“

Es ist nicht so, dass ich Angst davor habe, weil der Erfolg mir nicht sicher ist. Sondern weil ich an mir selbst scheitere. Ich merke es doch hier. Ich kann keinen der Ratschläge annehmen, sofort fange ich an mit einem aber zu antworten und zu erklären, warum das nicht so geht. Ich fang damit an und kann mich dagegen nicht wehren. Ich tue es einfach. Das ist der Widerstand. Das ich aus meiner Art heraus, sofort dagegen bin.

Zitat
„Und noch eine Frage: was ist der Gewinn, wenn Du Dich nicht änderst, wenn Du jetzt genauso bleibst, wie Du jetzt bist? Was macht es für Dich so attraktiv, Dich nicht zu ändern, Dich nicht auf irgendetwas anderes einzulassen?“

Es scheint der Vorteil zu sein, dass ich weiterhin ich bin. Das ich immer noch die Person bin, zu der ich geworden bin. Das die Zeit davor eben nicht vertan war und ich mir das alles hätte ersparen können. Aber sie meinen, dem wäre nicht so. Ich verstehe nur noch nicht warum. Ich habe schon wieder gesiezt…Verzeihung.

Zitat
„Möchtest Du therapierbar sein - oder ist es für Dich ein Qualitätskriterium, eben NICHT THERAPIERBAR zu sein? Weil es Deine Andersartigkeit bestätigt?“

Natürlich wäre ich gerne therapierbar. Ich werde immer ein Stück weit anders sein. Darum geht es mir nicht. Ich will kein Härtefall sein. Ich will funktionieren. Ich will nicht leiden müssen, nicht in dem Ausmaß.

Zitat
„Welche Vorteile hätte es für Dich, wenn Du Dich in der Therapie ändern könntest? Und wenn Du plötzlich eine andere Frau kennenlernst, in die Du Dich Hals über Kopf verknallst?“

Das ist nun wieder alles hochspekulativ. Außerdem vertraue ich tatsächlich mal in eines meiner Gefühle. Etwas was ein so rationaler Mensch wie ich, sonst selten macht. Ich bin wirklich davon überzeugt, sie sehr innig zu lieben und habe einen Antriebsmotor auch mal gegen mich selbst zu arbeiten. Ich kann nicht mal darüber nachdenken eine andere Person zu lieben. Ich will das auch gar nicht. Ich hoffe einfach mal, dass das wahrhaftige Gefühle sind, die einen nicht betrügen. Ich habe mich immer gewehrt gegen eine Aussage wie, ich möchte mit dir alt werden. Bin dafür zu unromantisch, in der Form, als dass ich weiß, was im Gehirn eigentlich passiert, wenn wir sagen, ich bin verliebt. Aber jetzt habe ich so starke Gefühle für einen Menschen entwickelt, als dass ich diese nicht verlieren will.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:21
von uss12345
hi temotshin.

ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht alles gelesen habe, was in den ganzen beiträgen hier steht, aber es ist auf eine merkwürdige art faszinierend, das alles zu überfliegen...
auf eine erschreckende art fazinierend.

du hast jeden einzelnen beitrag sofort beantwortet und einige scheinen sich hier die zähne an dir auszubeißen;-)

ich habe den eindruck - neben all deinen trennungsschmerzen - , dass dir das ein gewisses vergnügen bereitet. du scheinst auch deine art zu schreiben, deine formulierungen sehr zu mögen und das schreiben auf eine gewisse art zu genießen.

beim überfliegen konnte ich mir richtig vorstellen, wie du deine freundin in den wahnsinn getrieben hast...
tut mir leid, dass ich das so schreibe... ist mein eindruck...

es tut mir leid für dich, dass es dir nach der trennung so schlecht geht. das können hier viele bestimmt sehr gut nachvollziehen.

aber du scheinst sehr viel reflexionsarbeit und zeit zu benötigen, in der du dich mit dir selber auf eine realistische art und weise auseinandersetzt und dein ego mal in den hintergrund stellst.

natürlich nur, wenn du das auch selber willst. ansonsten: versinke im depressionsschmerz und in der depressionsästhetik deiner beiträge.

gute besserung,

penny

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:24
von temotshin
Zitat
„Ja ich will es als Metapher anwenden. Du sitzt in deiner Höhle und glaubst lieber weiter an die bekannten Schatten.“

Ich denke nicht, dass ich nur Schatten von der Welt sehe. Es ist möglich das ich nur einen Teil durch meinen Pessimismus wahrnehme. Ich verzerre dadurch die Realität. Aber es ist nicht so, als dass ich in einer Scheinrealität leben würde.

Zitat
„Jetzt gilt es den Schmerz zu betrachten. Was kann dabei im schlimmsten Fall passieren? Maximal tut es so weh dass du in Ohnmacht fällst. Du wirst nicht sterben, wahrscheinlich nicht mal in Ohnmacht fallen, möglicherweise wirst du kotzen. Gibt schlimmeres wie du weist.“

Ich hoffe nicht, dass ich das durchmachen muss. Mir ist so schon übel genug. Und hier ist keiner der da ist um mich aufzuhalten. Ich denke, wenn es soweit gehen würde, müsste ich mich sogar einweisen lassen. Aber die Klinik hier in der Stadt, hat so fürchterliche Bewertungen, dass ich da niemals freiwillig hingehen würde. Selbst das Personal rät davon ab, in dieses Klinikum zu gehen. Ich hasse Privatisierungen. Zudem bin ich generell ein Feigling und stelle mich meinen Ängsten nicht. Ich denke das sollte ich wirklich nur in einer Therapie machen und nicht zu Hause ausprobieren. Ich halte davon lieber weiten Abstand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas gutes heraus kommt, wenn ich anfange wirklich tief in meiner Psyche zu wühlen. Ich kann dir gerne den Schmerz (ich habe geduzt…Mensch Wahnsinn) genau beschreiben. Ich kann dir meine Emotionen in Worte fassen, aber den Schmerz auf den Grund gehen… davor habe ich Angst.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:26
von FrauRossi
Eines meiner Lieblingsgedichte möchte ich dir für heute noch da lassen. Titel hab ich grad vergessen. Es ist entweder aus "Absinth und Patina" oder aus das Sonett und sein Segment" von Oskar Borkowski

"Beständig sucht man nach der einen Antwort
und kapriziös hält man die Enden offen
denn das allein berechtigt alles Hoffen
so wird aus einem Selbstbetrug ein Standort

Von dieser Warte aus sieht man die Nebel
der Angst sich legen wie sie immer lagen
es gibt drei Antworten auf alle Fragen
da sitzt ein anderes Prinzip am Hebel"

LG FrauRossi

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:29
von temotshin
Zitat
„dass dir das ein gewisses vergnügen bereitet. du scheinst auch deine art zu schreiben, deine formulierungen sehr zu mögen und das schreiben auf eine gewisse art zu genießen.“

Ich versuche für mich prägnante Formulierungen wieder zu nutzen, bei denen ich denke, dass sie es gut beschreiben. Ich mag sie deshalb nicht. Ich finde sie geeignet. Aber ich genieße das hier keines Falls. Ich bin froh das es mich ein wenig beschäftigt. Aber genießen kann ich es nicht. Vieles was ich hier lese, ist sehr schwer zu verdauen, könnte man sagen. Mit vielen Formulierungen fühle ich mich stark angegriffen, wofür die Person nichts kann. Insbesondere mit der Formulierung „tus doch“ kann ich nicht umgehen. Weil ich das Gefühl habe, es nicht zu können.

Ansonsten weiß ich leider nicht viel zu ihrem Beitrag schreiben zu können. Es sind viele Einschätzungen die sie ruhig haben können. Ich kann vieles von ihren Einschätzungen verstehen. Weiß aber nichts dazu zusagen. Außer eben das ich das hier sehr ungern tue. Ich habe echte Probleme mich hier vor anderen Menschen zu öffnen. Auch wenn ich froh bin, ihnen nicht in die Augen zu sehen, sondern die Distanz durch das Internet zu haben. Aber es fällt mir nicht leicht. Und meine Ästhetik lasse ich nicht heraus. Mein Leid ästhetisch zu verwerten, damit habe ich vor Jahren aufgehört, weil ich gemerkt habe, dass es mir nicht gut tut. Viele Kurzgeschichten und Gedichte, die mich einfach noch depressiver stimmen.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:43
von uss12345
ok, dann war das eine falscheinschätzung meinerseits. ich kann hier ja auch nur ferneinschätzungen abgeben. du genießt dein leid nicht....

ich denke aber dennoch, dass du sehr polarisierend wirkst. das ist weder gut noch schlecht, höchstens schwierig.
durch deine polarisierenden beiträge erhälst du möglicherweise auch für dich sehr harte antworten. das stelle ich mir auch wirklich nicht einfach vor.

ich hatte halt den eindruck, dass dieses hin und her, dir irgendwie befriedigung oder so was in der art verschafft. vielleicht auch nur, um dich lebendig zu fühlen.

und ich denke weiterhin, dass der weg für dich sehr hart sein wird, den du gehen musst. aber ich wünsche dir dafür ehrlich viel glück.
das ist schlimm, wenn man in sich selbst gefangen ist. ich (und einige andere hier) kenne das.

es braucht jede art mensch auf dieser welt, auch wenn das nicht immer einfach ist. und du bist der, der mich siezt;-)

ihre penny

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:50
von justforus2
Hi,
leider ist dein Profil nicht freigegeben, ich hätte dir lieber eine aussagefähigere Antwort gegeben. Ich versuche es jetzt mal so: Man beachte:
Dominanzverhalten plus sexuelle Unlust plus Gedanken, dass du dich doch eigentlich nicht an anderen vergreifst...mich erinnert das an die Vorgeschichte meiner Frau...Vor Allem deine sexuelle Unlust hat mich alarmiert...diese vereint mit Dominanzverhalten könnte besser zu einer DS-Beziehung passen (nicht das DS der Esotheriker, die damit Dualseelen meinen, das meine ich NICHT!). Wenn du mehr wissen möchtest, schreib mir doch bitte eine PN. OK?

Ich wünsch dir was, LG,
SilA

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 19:57
von temotshin
Tut mir leid, dass wir jetzt in das OT gehen. Aber ich weiß nicht wie man eine PN schickt. Ich sehe in ihrem Profil einzig ihre Emailadresse und könnte ihnen über diese eine Nachicht schicken. Vielleicht könnte mich ja jemand aufklären. In dem eher verschwendeten Beitrag, könnte man mir ja auch noch erklären, ob man das Passwort noch ersetzen kann.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 20:51
von Antiope
mhm, hätten wir nicht schon ein erster Punkt auf der Änderungsliste?
- den Widerstand erkennen, wenn irgend jemand etwas sagt, und nicht alles sofort abwehren?

Nun, ich erwarte nicht, dass irgendein Gedanke von Ihnen/Dir befolgt wird. Mir ging es nur darum, Denkanstöße zu geben, damit vielleicht ein Perspektivenwechsel eintreten kann, auf dass das, was so sehr gewünscht wird, in nächster Zeit eher möglich wird.

Ob das Bedürfnis, sich nicht ändern zu wollen, oder das Recht dazu besteht - das muss Temotshin selbst entscheiden.

Nur eines dürfte klar sein: gegen sich selbst zu arbeiten, das dürfte nicht lange gut gehen.

Man schreibt, man möchte nur funktionieren und auf jeden Fall nicht mehr leiden. Aber: das ist wohl nicht das eigentliche Bedürfnis. Welches es wohl sein wird, das zu entdecken könnte eine Aufgabe Temotshins werden.

Aber zaubern, zaubern geht halt einfach nicht. Der Schmerz und das Leid kann von nichts und niemanden hinweggefegt werden, und Vergangenes kann nicht mehr zurückgeholt werden.

"Therapierbar" oder "Nicht therapierbar", das hat auch jeder selbst in der Hand. Wenn die Widerstände gegen Änderungen zu groß sind, dann kann man zwar versuchen, die Widerstände zu verstehen, man kann versuchen, sie durch "Training" in Griff zu bekommen (nicht stets denselben Weg zum Einkaufen gehen, z.B.) - aber das muss auch gewollt werden. Schlussendlich jedoch, wenn sie nicht zu ändern sind, dann gibt es halt keine Änderung.

Es ist nicht so, dass ich Angst davor habe, weil der Erfolg mir nicht sicher ist. Sondern weil ich an mir selbst scheitere. Ich kann keinen der Ratschläge annehmen, [...] Ich [...] kann mich dagegen nicht wehren.
Nicht "können" heißt "nicht wollen". Die Frage, warum nicht der nächste Schritt zur Änderung getan wird, wird nicht wirklich beantwortet. "Ich ändere mich nicht, weil ich darin scheitere." Ist dies nun nur der Versuch einer Begründung, warum eine Änderung nicht angegangen wird? Nämlich "ich scheitere sowieso." Oder: "Ich will, dass ich scheitere."
Dann jedoch ist die Ausgangsfrage, welcher Schritt nun zu tun ist, nicht beantwortbar. Weil kein Schritt zu tun ist, weil kein Schritt gemacht wird.
Aber ich kann niemandem zum Jagen tragen (eine Metapher ...)

Temotshin muss sich selbst entscheiden. Es ist geschrieben worden:
Weil ich dann nicht weiß, was dann passiert. Was passiert mit mir, wenn ich darin scheitere. Was ist der nächste Schritt für Menschen die es nicht schaffen sich therapieren zu lassen.
Er möge sich nochmals fragen: traue ich mich, mich zu verändern - ein kleines bisschen?
Die Situation, wie sie dargestellt wurde, scheint wohl aussichtslos genug zu sein. Eine Änderung von Verhalten, Sichtweise oder Einstellung wird wohl keine noch schlimmere Auswirkung haben - oder? Hat man Angst, dass man sich auflöst? Nein, doch ganz sicher nicht. Wenn jedoch die Chance auf Verbesserung sehr groß ist, dann ist ein Scheitern nicht zu erwarten.
Manches mag anders werden - aber ist dies so schlimm? Nicht zu verändern, das scheint wohl viel schlimmer zu sein. An dieser Situation würde sich dann nichts mehr ändern. Es gäbe keine Verschlechterung mehr - aber ganz sicher auch keine Verbesserung.
Und die Schmerzen und das Leid sind wohl jetzt groß genug, dass eine Veränderung wohl gleichzeitig eine Verbesserung bedeuten würde.
Wo bliebe hier nun das Scheitern?

Ist es nicht nur ein "Totschlagargument", eine Floskel? "Ich möchte nichts ausprobieren, ich könnte scheitern." Etwas nicht zu versuchen, das heißt einfach, das Scheitern von vornherein zu akzeptieren.

"Ich würde mich gerne ändern, aber ich möchte nichts verändern."
Wie lohnenswert ist das Ziel, sich weniger zu hassen, sich weniger "eklig" zu fühlen? Ist es eine Perspektive, die man sich (auch mühsam) erarbeiten kann?
Oder ist es ein Ziel, sich gegen jede Änderung zu sträuben, den Status Quo mit aller Macht zu erhalten?
Welche dieser beiden Möglichkeiten (und es gibt nur diese beiden) ist die vielversprechendere?

Okay, es mögen 22 Jahre Leben hinter Temotshin liegen - aber wieviel Jahre Leben liegen noch vor ihm? Sollen sie genauso wie die letzten 22 Jahre sein? Sind nicht die vor ihm liegenden Jahre es wert, *jetzt* eine Änderung zu risikieren? Oder sind die vermutlich 60 Jahre noch nicht gelebtes Leben es nicht wert, sind sie völlig irrelevant, ist es besser, auch sie eklig zu verleben?

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P.S.: da ich mir nicht mehr sicher bin, wie Temotshin angesprochen werden möchte (Sie/Du), wird es nun in ausweichender Form geschehen müssen.

Re: Neu hier und ich trete meine Probleme hier gleich auch breit

Verfasst: 8. Okt 2011, 21:35
von temotshin
Zunächst es mir egal. Ich sieze generell einfach Menschen. Ist eine Angewohnheit von mir, aber ich wurde gebeten hier zu duzen. Es ist mir schlicht weg egal. Ich habe es mir nur Angewöhnt zu siezen. Soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden.

Was ich nun bei Ihrem Beitrag nicht verstehe ist, dass sie einerseits sagen, es kann nicht gut gehen, wenn man gegen sich arbeitet, aber dann wird wieder verlangt das ich gegen mich arbeite. Ich kann es nicht gut beschreiben, aber ich wehre mich generell gegen Veränderungen. Meine Welt ist wie eine kleine Blase. Ich habe mir feinsäuberlich ausgesucht, was in die Welt darf und was nicht. Der Status Quo sollte eigentlich aufrecht erhalten werden, denn dieser lässt mich eben funktionieren. Nun muss ich aber gegen mich arbeiten, wenn ich das aufbrechen will. Aber es scheint mir so, als wäre meine Natur in diesen Belang einfach stärker. Ich habe sofort das Bedürfnis mich rechtfertigen zu müssen. Ich habe nicht mal die Möglichkeit einen solchen Rat anzunehmen, weil ich gar nicht wüsste wie. Ich halte es schlicht weg für falsch. Ich finde das hat wenig mit wollen zu tun. Und daher habe ich auch nicht, so wie sie es gesagt haben, das Gefühl es selbst wirklich in der Hand zu haben, ob ich therapierbar bin oder nicht. Ich will mich therapieren lassen, um für die Beziehung zu kämpfen. Und es sind keine Rituale die ich durchbrechen müsste.

Zitat
„Nicht "können" heißt "nicht wollen". Die Frage, warum nicht der nächste Schritt zur Änderung getan wird, wird nicht wirklich beantwortet. "Ich ändere mich nicht, weil ich darin scheitere." Ist dies nun nur der Versuch einer Begründung, warum eine Änderung nicht angegangen wird? Nämlich "ich scheitere sowieso." Oder: "Ich will, dass ich scheitere."“

Nun ich würde sagen, dass da eine Kraft in mir ist, die sich gegen jede Änderung auflehnt und das auch schon im Unterbewusstsein. Ich weiß nicht ob ich es im Endeffekt auch will, dass ich scheitere. Momentan denke ich es nicht. Dieses Scheitern wurde mir ja erst nahe gebracht, als mein Therapeut in der wenigen Zeit sehr viel Zeit darauf verwendet hat, mich zu fragen, wie man mich überhaupt therapieren kann. Ob der Wille da ist, wo man ansetzt, weil ich eben immer gleich entgegen wirke. Es erscheint mir einfach nie sinnvoll bei mir. Es mag sein, dass diese Ratschläge bei anderen funktionieren, aber ich finde sie bei meinem Fall niemals als passend. Und sobald ich denke, dass ist nicht passend für mich argumentiere ich dagegen. Und für gewöhnlich sind das alle Ratschläge. Selbsteinsichten bei mir sind eher Feststellungen wie ich bin, aber ich ändere deswegen mein Verhalten nicht. Und die Angst das ich mich auflöse, so wie sie es formuliert haben, ist auch da, auch wenn nicht wirklich prägnant.

Zitat
„Und die Schmerzen und das Leid sind wohl jetzt groß genug, dass eine Veränderung wohl gleichzeitig eine Verbesserung bedeuten würde.
Wo bliebe hier nun das Scheitern?
Wie lohnenswert ist das Ziel, sich weniger zu hassen, sich weniger "eklig" zu fühlen? Ist es eine Perspektive, die man sich (auch mühsam) erarbeiten kann?
Okay, es mögen 22 Jahre Leben hinter Temotshin liegen - aber wieviel Jahre Leben liegen noch vor ihm? Sollen sie genauso wie die letzten 22 Jahre sein? Sind nicht die vor ihm liegenden Jahre es wert, *jetzt* eine Änderung zu risikieren? Oder sind die vermutlich 60 Jahre noch nicht gelebtes Leben es nicht wert, sind sie völlig irrelevant, ist es besser, auch sie eklig zu verleben?“

Wenn man die Beiträge von mir vorher verfolgt hat, hat man sicher auch den Ausspruch gelesen, dass ich für mich nicht das Leben sehe, dass ich ein glücklicher Mensch sein will. Der Wille dazu fehlt. Es ist nicht nur direkt das, ich hätte ein glückliches Leben nicht verdient. Das gehört dazu. Ich fühle mich einfach sehr überflüssig in der Welt, was daran liegt, dass ich keine Zukunftsperspektive habe. Bei der Berufsberatung hat man mir ans Herz gelegt, nach einem langen Gespräch doch in der Beerdigungsindustrie anzufangen, da ich mit Menschen nicht arbeiten kann, nicht schreibe, und nicht lehren kann. Ich bin handwerklich nicht sonderlich geschickt und komme mit monotonen Arbeiten erst recht nicht klar. (ich habe in meinem Leben sehr viel immer nebenher gearbeitet in den verschiedensten Branchen und hatte bei allen Tätigkeiten verschiedene Probleme) Aber das habe ich auch ausgeschlagen, schon alleine deswegen, weil ich mit dem Tod nicht klar komme und auch in keiner Weise christlich bin und ich halte dieses Zeremoniell für überdreht. Ich sehe mich nicht sonderlich als Mehrwert. Gründe dafür gibt es ausreichend. Ich bin sehr oft eine Last. Und auch durch eine Therapie werde ich das alles niemals ablegen können. Ich werde kein absolut neuer Mensch. Ich werde Schwächen vielleicht abbauen können und Stärken ausbauen, weil ich mir nicht mehr so im Weg stehe und doch werde ich der selbe Mensch bleiben. Und ich werde mich wohl auch immer als eklig empfinden, alles andere ist Spekulation, obwohl im Grunde genommen, dass natürlich auch nur spekulativ ist. Aber es liegt bisher außerhalb des für mich vorstellbaren mich nicht als eklig empfinden zu müssen. Ich habe auch sehr viel in meinem Leben falsch gemacht, sehr vielen Menschen Leid angetan, alles Dinge die ich mit mir herumtrage. Und ich kann das nicht verdrängen. Nicht wenn ich weiterhin bei der Sicht bleibe, die ich richtig finde, dass man Schlechtes mit Guten nicht aufwiegen kann. Und ich habe einfach nicht das Ziel in meinem Leben glücklich zu sein. Ich habe das Ziel zu funktionieren und ein paar Dinge zu schaffen, wie eben Wissen zu sammeln und noch ein paar große Auftritte zu gestalten. Aber es geht mir nicht darum, irgendwann glücklich zu sterben und zu wissen, ich habe etwas geschafft. Viel mehr geht es darum, nicht ständig aus der Bahn zu schlagen und einfach für mich berechenbar zu funktionieren. Nennen wir es genügsam. Ich weiß es nicht. Andere versuchen das zu sein, andere versuchen glücklich zu sein. Jeder hat so seine Ziele.