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Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 13:41
von Clown
Hallo Time,

wie geht es dir heute?

>Ich hab nur Wut auf mich, weil ich zu feige bin.
Ich finde nicht, dass du feige bist. Die Ängste, mit denen du klarkommen musst, sind nicht von Pappe. Und du hast deine Ängste nicht selbst verschuldet, ist dir das schon mal klar geworden?

Du kannst nichts dafür, dass du so massive Ängste hast. Trotzdem bist du (leider eben) die Einzige, die sie nach und nach überwinden kann. Gottseidank musst du es nicht allein schaffen, Medikamente und Psychotherapie helfen dir dabei.

Ich bin beeindruckt, wie genau du deine Erlebnisweise schildern kannst - das ist eine gute Voraussetzung für Psychotherapie! Das Ganze in schriftlicher Form den BeraterInnen / ÄrztInnen / Theras vorzulegen, wenn dir die Luft zum Reden wegbleibt, ist immer ein guter Weg und du wärst nicht die erste und einzige, die sich so Hilfe sucht.

Ich freue mich, dass du der von dir geliebten Person das Versprechen gegeben hast nicht aufzugeben. Kannst du dir vorstellen, ihre Seele mit ihrer ganzen Liebe für dich ist bei dir und gibt dir Kraft, wenn du zum Telefon greifst, um z.B. beim sozialpsychiatr. Dienst nach Hilfe zu fragen?

Lieben Gruß,

Clown

PS: Babies riechen wunderbar, ist wirklich so! (Na ja, ok, die Windeln müssen schon sauber sein. )

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 16:00
von Time4Tea
"Und du hast deine Ängste nicht selbst verschuldet, ist dir das schon mal klar geworden?"

- Doch ich allein habe daran Schuld, es sind meine Ängste die in mir sind, ich bin dafür verantwortlich sonst niemand.

"[...]Medikamente und Psychotherapie helfen dir dabei."

- Doxepin war das einzige Medikament was ich seit langem mal ausprobiert habe, ich nehme nie Tabletten und ich hab auch nicht vor welche zu nehmen. Ich will kein Zeug haben, was mich fliegen lässt. Von daher: Keine Medikamente.

"Kannst du dir vorstellen, ihre Seele mit ihrer ganzen Liebe für dich ist bei dir und gibt dir Kraft, wenn du zum Telefon greifst, um z.B. beim sozialpsychiatr. Dienst nach Hilfe zu fragen?"

- Nein, sie ist tot. Da ist keine Liebe, keine Kraft. Sie ist tot. Weg für immer.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 17:20
von wütend
>>Ich will kein Zeug haben, was mich fliegen lässt.<<

He TimeForTea

sowas wirst Du ohnehin von keinem Arzt verschrieben bekommen. Ärzte sind doch keine Drogenhändler.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 17:38
von Clown
>Ich will kein Zeug haben, was mich fliegen lässt. Von daher: Keine Medikamente.
Time, wie kommst du darauf? Woher willst du wissen, dass Psychopharmaka dich fliegen lassen?

>es sind meine Ängste die in mir sind, ich bin dafür verantwortlich sonst niemand.
Ja, du bist verantwortlich, damit umzugehen und sie zu heilen. Aber du hast sie nicht in dir erzeugt. Du hast nicht irgendwann entschieden: "Ich will voller Angst sein." Die Ängste sind in dir entstanden, weil du Dinge erlebt hast, die ein Kind / ein Mensch nicht erleben sollte; die er nicht erleben kann, ohne Schaden davon zu nehmen.

Wenn du denkst, du wärst schuld, dass du Ängste hast, dann ist es so, als ob du von dir erwarten würdest, einen Unfall (z.B. ein Felsbrocken fällt auf dich herab) unverletzt überleben zu können.

Komm auf den Teppich, Time.

Lieben Gruß,

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 18:02
von Time4Tea
"Time, wie kommst du darauf? Woher willst du wissen, dass Psychopharmaka dich fliegen lassen?"

- Erfahrungsberichte von Menschen im Internet und von einem Kollegen, der vor einigen Jahren wegen Burnout/Depressionen in eine Klinik ging. Er sagt, dass Zeug was er da bekommen hat war heftig, teilweise wusste er nicht mehr was er am Tag gemacht hat und fühlte sich die ganze Zeit wie auf Wolke 7 und hat vor sich her gegrinst und zu allem "Ja" gesagt.

Wie gesagt: Keine Medikamente für mich!

"Komm auf den Teppich, Time. "

- Genau

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 19:01
von Clown
>Er sagt, dass Zeug was er da bekommen hat war heftig, teilweise wusste er nicht mehr was er am Tag gemacht hat und fühlte sich die ganze Zeit wie auf Wolke 7 und hat vor sich her gegrinst und zu allem "Ja" gesagt.
Verstehe, das war wahrscheinlich ein Benzodiazepin, das auch zur Angstlösung eingesetzt wird. Es gibt aber noch ganz andere Mittel bei Ängsten, die keine solche Wirkung wie bei deinem Kollegen haben.

Hat der dir erzählt, wie es mit seiner Behandlung weiterging und was ihm letzten Endes geholfen hat?

Welche Meinung hast du denn zur Homöopathie, ist das (auch) Hokuspokus bzw. Teufelszeug für dich?

Warum hast du eigentlich das Doxepin ausprobiert und warum schließt du von diesem einen Mittel, das dir nicht geholfen hat, (aber es hat dich NICHT fliegen lassen, ne? ) darauf, dass andere dir auch nicht helfen? Das kannst du doch schlicht und einfach nicht wissen.

Eine gute Nacht wünsche ich dir schon mal, bis morgen ...

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 19:32
von Time4Tea
"Hat der dir erzählt, wie es mit seiner Behandlung weiterging und was ihm letzten Endes geholfen hat?"

- Ne, ich hab nix mehr von ihm gehört. Das war das letzte was ich von ihm gehört hab, dass er unter Droge gesetzt wurde, und dass er sich nach 2 oder 3 wochen selbst entlassen hat, weil er wohl dauernd das Zeug bekommen hat. Mag an einer schlechten Klinik liegen, geb ich zu, heißt aber nicht das andere besser sind.

"Warum hast du eigentlich das Doxepin ausprobiert und warum schließt du von diesem einen Mittel, das dir nicht geholfen hat, (aber es hat dich NICHT fliegen lassen, ne? ) darauf, dass andere dir auch nicht helfen? Das kannst du doch schlicht und einfach nicht wissen."

- Da hast du recht, ich weiß nicht wie andere Pillen wirken. Ich will es aber auch gar nicht ausprobieren.
Ich nehme niemals Pillen, weder wenn ich Kopfschmerzen habe oder mal Erkältet bin. Als ich im Krankenhaus war, wegen der Knieop habe ich auch jedes Schmerzmittel abgelehnt.
Als ich beim Arzt war, hat er mir auch gleich am Anfang pillen andrehen wollen. Ich habe ihm gesagt, ich will es nicht. Irgendwann meinte sie, es ist nur eine kleine Einschlafhilfe und ich fragte, was da so drin ist. Sie meinte das wäre sowas wie Baldrian, etc. Was ganz natürliches. Ok, ich dachte ich probiere es aus. Zu Hause als ich den Beipackzettel las, war mir gleich klar, was das ist. Von wegen Baldrian^^
Ich dachte ich mir, ich probiere es mal aus, wenn ich schon da war.
Und bis auf schlimme Nebenwirkungen, habe ich nichts gemerkt.
Bisher habe ich durch den Arzt gelernt:
Vertraue ihm nicht, denn er lügt dich an.
Medikamente haben nebenwirkungen und helfen nicht.
Wenn du den Arzt darauf ansprichst, ist es aus mit Hilfe.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 6. Nov 2011, 20:14
von wütend
>>Bisher habe ich durch den Arzt gelernt:
Vertraue ihm nicht, denn er lügt dich an.
Medikamente haben nebenwirkungen und helfen nicht.
Wenn du den Arzt darauf ansprichst, ist es aus mit Hilfe.<<

Genau TimeForTea

Und eins ist 100% sicher, alle Ärzte sind so.
Ich ziehe es auch vor, lieber an der nächsten schlimmen Krankheit zu versterben, als mich irgend einem Arzt anzuvertrauen, und sei er noch so gut.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 15:02
von Clown
Hallo Time,

und nun? Sackgasse? Weiter in Angst und Qual leben? Oder auf ein Wunder warten?

Alles Gute,

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 15:09
von Time4Tea
Danke für eure Ratschläge und Hilfe.
Thema kann geschlossen und mein Account kann gelöscht werden.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 15:16
von Clown
Time, was ist?

Zur Homöopathie hast du dich nicht geäußert, auch nicht zu diesen Hinweisen:

> Du hast nicht irgendwann entschieden: "Ich will voller Angst sein." Die Ängste sind in dir entstanden, weil du Dinge erlebt hast, die ein Kind / ein Mensch nicht erleben sollte; die er nicht erleben kann, ohne Schaden davon zu nehmen.

Grüße,

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 15:29
von Time4Tea
Ich glaube ich verärgere die Menschen hier nur.

Homöopathie: das sind doch die kleinen Kugeln, die genau die Symptome hervorrufen unter denen der Kranke leidet oder?

"Du hast nicht irgendwann entschieden: "Ich will voller Angst sein." Die Ängste sind in dir entstanden, weil du Dinge erlebt hast, die ein Kind / ein Mensch nicht erleben sollte; die er nicht erleben kann, ohne Schaden davon zu nehmen.
"
Aber es ist ja nichts passiert. Ich hab da auch schon lange drüber nachgedacht. Es ist nichts passiert, dass in mir eine Angst vor Menschen auslöst.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 15:54
von Clown
>Aber es ist ja nichts passiert. Ich hab da auch schon lange drüber nachgedacht. Es ist nichts passiert, dass in mir eine Angst vor Menschen auslöst.
Time, was du als Säugling / kleines Mädchen erlebt hast, hast du wahrscheinlich vergessen bzw. aus Selbstschutz verdrängt.

Jetzt bist du erwachsen und deine Seele ist - mit therapeutischer Begleitung - sicherlich in der Lage, angsterregende Erlebnisse zu verarbeiten.

Vielleicht können andere ForumsteilnehmerInnen noch berichten, wodurch ihre Ängste entstanden sind?

Versuche, dich selbst zu verstehen, Time. Und vor allem, gestehe dir das Recht zu, in Frieden und mit Freude dein Leben zu leben. Du hast das Recht glücklich zu sein und deshalb sollst du dir Hilfe suchen und so lange verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, bis du mit der Unterstützung zufrieden bist und du merkst, dass du deine Ängste überwinden und auflösen kannst.

Bis später,

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 15:58
von Time4Tea
ich bin männlich

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 18:11
von Clown


Entschuldige bitte, Time, da war meine Übertragung am Werk. Ich bin übrigens weiblich .

Grüße,

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 7. Nov 2011, 18:43
von Time4Tea
Das macht nichts. Wenn ich ehrlich bin, tut es mir auch Leid, denn ich hielt dich für männlich. ^^

Ich geb zu mein Name ist nicht maskulin gewählt.


"Und vor allem, gestehe dir das Recht zu, in Frieden und mit Freude dein Leben zu leben. Du hast das Recht glücklich zu sein"

- Das ist schwer, ich kenne es nicht anders als so. Ich kenne es zumin. schon sehr lange so.
Ich weiß dass niemand das verstehen kann, aber ich kann diese Angst nicht überwinden. Ich schaff es einfach nicht. Sie lähmt mich.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 8. Nov 2011, 22:18
von Clown
>denn ich hielt dich für männlich.
Ok, dann sind wir quitt, und mein Name ist ja auch nicht typisch weiblich.

>aber ich kann diese Angst nicht überwinden. Ich schaff es einfach nicht. Sie lähmt mich.
Ich finde gut, dass du dir das eingestehst. Es sind also nicht (nur) die verständnislosen Ärzte, die dir den Schritt hin zur Hilfe schwermachen. (Obwohl es sicher genug verständnislose Ärzte gibt, aber es gibt eben auch genug verständnisvolle.)

Vielleicht musst du dir Zeit lassen und Geduld haben. Die Angst beobachten, mit ihr reden, verhandeln, ausprobieren, was sie dir erlaubt und was nicht ... Fragen, ob sie dich beschützen will und wenn ja, wovor ...

Diese Ideen kommen dir vielleicht komisch vor, aber es merkt ja niemand, wenn du sie ausprobierst.

Gute Nacht, und lass von dir hören bzw. lesen!

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 9. Nov 2011, 15:21
von Bummel
>Das ist schwer, ich kenne es nicht anders als so. Ich kenne es zumin. schon sehr lange so.
>Ich weiß dass niemand das verstehen kann, aber ich kann diese Angst nicht überwinden. Ich schaff es einfach nicht. Sie lähmt mich.

Hier hast Du doch schon mal einen Ansatz. Von wegen es gibt nichts Schlimmes was Dir passiert ist.
Eine Frage ist: kannst Du den Zeitpunkt ungefähr fest machen? Kindheit? Jugend? Junges Erwachsen sein?
Es muß nicht Tod, Krankheit, Unfall oder sonst ein "tragisches" äüßeres Erlebnis sein, es kann ein permanentes Tröpfchen sein, das Dich "aushölt" Deine Eltern, Deine Geschwister ( falls vorhanden) oder ein Lehrer oder sonst wer der Dir sehr nahe stand.
Der Dir das Gefühl gab Du bist es nicht Wert oder Du bist unge- / beliebt, Du bist dumm oder sonst irgendwelche Sachen.
Mir sind tatsächlich auch äußere schlimme Erlebnisse begegnet, aber die Schlimmeren für mich, die mich viel mehr niederdrücken sind die stetig tropfenden kleinen Kränkungen durch Menschen denen ich vetraut habe, ursprünglich auch vertrauen mußte.
Bei Ärzten habe ich oft festgestellt, das ich nur irgendein Patient bin, der Zeit kostet, weil er nicht schon eine "Diagnose" mitbringt. Es gibt aber auch andere, manchmal hat es mich Überwindung gekostet zu wechseln, jetzt bin ich froh darüber.
Bleib auf jeden Fall dran, je länger Dein Verhaltensmuster sich festigt, desto länger um es zu verändern, denn: wir können nur uns selbst verändern und nicht die Menschen um uns herum. Dazu haben wir auch kein Recht!
Deine Veränderung ruft aber auch automatisch eine Veränderung der Dir nahestehenden Personen aus.
Etwas Mut und neues Vertauen, sowie eine erfolgreiche Suche nach einem Dich verstehenden Arzt.
Bummel

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 9. Nov 2011, 22:24
von Time4Tea
Sie soll doch nur aufwachen, bitte sie soll anrufen, so wie früher. Ich vermisse sie, sie soll anrufen. Ich gebe alles dafür, wenn ich nochmal einmal mit ihr reden kann. Nur ein einziges mal. Warum ruft sie nicht an? Warum wacht sie nicht auf?

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 9. Nov 2011, 22:57
von Clown
Time, kannst du mit jemandem über deine große Trauer reden?

Clown

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 10. Nov 2011, 00:24
von TelefonTelAviv
Ich hatte bereits am Anfang des Threads angesetzt, Dir eine Antwort zu geben, sie dann allerdings wieder gelöscht. In diesem Board hier herrscht irgendwie der Common Sense, man müsse nur zum Arzt gehen, dann würde schon wieder alles gut werden – und entsprechend haarsträubend waren die Replies, die Du die hier erhieltest.

Ich kann Dir auch nicht helfen, natürlich nicht. Du hast den einzigen Menschen verloren, den Du liebtest – und niemand kann dieses Menschen zurückbringen. Sie wird nicht zurückkommen, sie wird nicht aufwachen. Meine Ex-Freundin hatte ihre Vater verloren, sie war damals 17. Kroatien – Hochhaus – Suizid oder Mord, es ist bis heute nicht bekannt. Ich hatte meine Freundin jahrelang in ihrer Trauer begleitet. Und auch in den letzten Monaten erlebte ich ähnliches, teilweise noch schlimmeres.

Klar, Du brauchst jemanden, mit dem Du reden kannst. Jemanden, der wirklich mit Dir fühlt, keinen Seelsorger, Therapeuten oder sonstige Phrasendrescher. Wer könnte das sein? Kannst Du mit ihren Eltern reden oder mit ihren Freunden, also mit Leuten, die ihr Tod ähnlich fassungslos hinterließ wie Dich?

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 10. Nov 2011, 02:36
von TelefonTelAviv
Ich korrigiere mich: Sie wird aufwachen. In welcher Form weiß ich nicht – das Gefühl, das Du mit ihr hattest, wird wieder aufwachen. Das Gefühl, für das es sich zu leben lohnt: Liebe, Vertrauen, whatever. Das ist, was Du suchst, oder? Du hast diese Gefühle bisher nur in ihr gefunden, so liest es sich. Menschen sterben irgendwie, wenn das Gefühl der Liebe in ihnen stirbt.

Anyway, Du musst (sorry) Dich irgendwie bewegen, musst irgendwie einen neuen Anlauf nehmen. Ich halte auch nicht viel von Ärzten im allgemeinen; ist mir auch egal, da ich keinen brauche. Aber es gibt auch einige wenige coole, authentische Ärzte (lebe mit einer solchen zusammen) oder Therapeuten (bin mit einem solchen befreundet) – solche, für die Du keine Nummer bist.

Du willst leben und Du willst aus Deinem Gefängnis raus, sonst würdest Du Dich nicht hier verbalisieren. Aber Du wirst auch Dich ein wenig ändern müssen, dem Leben eine (neue) Chance geben müssen – soviel 'müssen', sorry.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 10. Nov 2011, 02:52
von TelefonTelAviv
'Telefon Tel Aviv' wählte ich metaphorischerweise als meinen Nick, weil auch ein Teil von mir starb – irgendwann oder immer wieder, ist nicht so wichtig [ http://en.wikipedia.org/wiki/Telefon_Tel_Aviv ]. Anyway, egal, das schreibe ich nur, damit Du Dich vielleicht ein klein wenig verstanden fühlst.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 10. Nov 2011, 09:47
von Time4Tea
Tut mir Leid wegen gestern Nacht.
Sowas sollte ich nicht schreiben.

Sie hatte nicht viele Freunde, nur noch einen der ihr Näher stand. Aber er steckt selbst in großen Problemen, ein Burnout wie sich wohl jetzt heraus gestellt hat. Er ist in einer Klinik und instabil, ich kann ihn also nicht mit meinem Dreck noch belasten. Er meidet auch etwas den Kontakt zu mir, was ich verstehen kann, weil ich ihn an sie erinnere.

Meine Eltern, wissen zwar, dass jemand gestorben ist, aber nicht wer oder wie nahe er mir stand. Sollen sie auch nicht wissen.

Vielleicht ist das ja auch alles nur ein böser Traum? Sie liegt vielleicht noch im Koma und wacht auf und ruft an.

Re: Arzt hat nicht verstanden

Verfasst: 10. Nov 2011, 10:55
von TelefonTelAviv
Hi TimeForTea, doch, das war völlig in Ordnung – ich denke sogar, es war sehr gut. Sorry, ich hatte etwas überreagiert, weil ich den Eindruck hatte, dass das wesentliche in Deine Beiträgen überlesen wurde. Und sorry an alle, dass ich schrieb, "die Antworten seien haarsträubend". Geschah im Eifer des Gefechts irgendwie und weil ich eben als quasi "Angehöriger" die Erfahrung machte, dass die Hilfe von professioneller Seite in vielen solchen Fällen nicht die beste ist.

Er ist in einer Klinik und instabil, ich kann ihn also nicht mit meinem Dreck noch belasten.

Ja, okay. Aber es ist kein "Dreck" – sondern es sind "ganz normale" Folgen der traumatischen Erfahrungen beziehungsweise eben einer Depression, die sicherlich ihre Wurzeln auch in Deiner Beziehung zu Deinen Eltern zu haben scheint. Für die notwendige Trauerarbeit brauchst Du eben eine Begleitung.

Meine Eltern, wissen zwar, dass jemand gestorben ist, aber nicht wer oder wie nahe er mir stand. Sollen sie auch nicht wissen.

Warum nicht? Vielleicht wäre es kein Fehler, Dich Ihnen zu öffnen.

Vielleicht ist das ja auch alles nur ein böser Traum? Sie liegt vielleicht noch im Koma und wacht auf und ruft an.

Wie gesagt: dass Du das schreibst, ist eben ein Zeichen, dass Du ihren Tod seelisch noch nicht verarbeitet hast – was ich verstehen kann, denn das kann durchaus Jahre in Anspruch nehmen. Ich wünsche Dir wirklich von Herzen professionelle Hilfe in Form einer Therapie, in der es ernstgenommen wird, wie sehr Du unter den Ereignissen leidest...