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Re: An Hans- Richard

Verfasst: 15. Jul 2009, 10:02
von Karla
Hallo Thomas,

das hast Du wirklich gut geschrieben, es ist auch ein interessantes Thema. Es geht hier ja um Hans-Richard.
Wie können wir als Leidgenossen Hans-Richard helfen eine Baustelle in seinem Leben zu schließen, die ihn unbewußt in eine Krankheit hineingebracht hat?
Ich denke man kann nur Baustelle für Baustelle abarbeiten, denn alle Baustellen auf einmal geht nicht.

Das Thema interessiert mich brennend, da ich zwar nicht persönlich davon betroffen bin, aber meine Tochter, 29 Jahre alt, bipolar, ihr Leben besteht nur aus Baustellen, so dass sie in die Krankheit abrutschte und zur Zeit stationär behandelt wird. Meine Tochter soll aber nicht das Thema sein, denn es geht um Hans-Richard.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, ich habe meine Baustellen so in Laufe der Zeit abgebaut und bin dadurch zu mehr Lebensqualität gelangt. Es ist ein langer schwieriger Weg mit Höhen und Tiefen, doch das Ergebnis zählt.
Dies wünsche ich mir auch für Hans-Richard.

HG von Karla

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 15. Jul 2009, 16:55
von HANRIKA
Hallo Zusammen
Ich wollte hier eigentlich nicht einen
Hans-Richard Fan Club haben und finde den Austausch hier gut.Ihr habt einiges bei mir bewirkt.Ich habe nächsten Montag Temin bei meinem Psychiater und werde einen erneuten Klinikaufenthalt besprechen.
LG
Hans-Richard

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 15. Jul 2009, 16:57
von HANRIKA
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Bipolar 1 und 2 ?

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 15. Jul 2009, 17:06
von rajo1

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 15. Jul 2009, 17:07
von Unkraut
Hi Hans-Richard!
Scherzkeks, ich glaub das is hier eher ein "Mut-mach-Club" . Da wünsch ich dir viel Erfolg für den Antrag für den Klinikaufenhalt.
Ich glaub, Cool/Polarbärchen hat einen Infothread Bipolar, wenn du mal 2 Seiten weiter klickst.
LG, Mien

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 15. Jul 2009, 17:22
von Inkognito

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 16. Jul 2009, 17:22
von HANRIKA
Hallo Zusammen
Wie schon erwähnt ist meine Frau auch depressiv und läßt sich nicht behandeln.
Wie kommen eure Partner, Verwandte oder Freunde mit eurer Krankheit zurecht? Habt ihr da Hilfe oder gibt es eher Unverständniss? Von meinen Freunden aus drei Klinikaufenthalten ist nur noch eine da.Meine Verwandten scheinen mir überfordert und haben sich zurückgezogen.
LG
Hans-Richard

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 16. Jul 2009, 17:50
von Karla
Hallo Hans-Richard,

da bist Du ja doppelt belastet. Besser wäre es, wenn sich Deine Frau behandeln lassen würde. Wie könnte man sie dazu bewegen? Vielleicht mag sie hier im Forum einmal mitlesen?
Ich hatte auch 2 schwere Depris, doch in Laufe der Jahre ist es mir immer wieder gelungen, meine Lebensqualität zurück zugewinnen. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben. Mit meinen Freunden und Bekannten gehe ich mit der Krankheit offen um, allerdings geht es mir nicht mehr so schlecht, so daß ich über die Krankheit mit ihnen nicht spreche, sondern es gibt auch andere Themen.

Wie ich Dir bereits geschrieben hatte, ist es bei der Krankheit auch sehr wichtig, dass Passende Medikament zu finden, was Dich herausholt aus dem Tief, um dann nach Besserung sich therapeutisch behandeln zu lassen.
Ich muss aber sagen, ich habe 4,5 Jahre gebraucht, um auf meinen jetzigen Gesundheitszustand zu kommen.

HG von Karla

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 16. Jul 2009, 18:48
von himmelskörper
Hallo Hans- Richard,

mein Mann kann mit Depressionen auch nichts anfangen.

O.K. es machts dadurch alles a bißle schwerer, aber wenn man ein Ziel hat, so wie ich jetzt mein Klinikaufenthalt, dann geht das auch ohne verständnissvolle Worte vom Ehepartner.

Wozu hat man den das Forum hier, ist doch ein super Ersatz.

liebe grüße

sedna

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 16. Jul 2009, 20:33
von Unkraut
Hallo Hans-Richard!
Meine Freunde haben erst einmal sehr positiv reagiert, als ich ihnen mitgeteilt habe, dass ich eine Therapie anfange, aber so genau wollten sie's dann doch nicht wissen, wie ich mich fühle etc, damit waren sie oft überfordert. Ganz besonders eine (jetzt eher ehemalige) Freundin hat mir ins Gesicht gesagt, dass alles nur eine Sache der Einstellung sei und dass ich mich einfach ein bißchen zusammenreißen soll. Sie hat es nicht böse gemeint, aber das hat mir schon zu schaffen gemacht.
Was deine Frau angeht, finde ich den Tip von Karla auch sehr gut, dass sie hier einfach mal mitliest.
Vielleicht lässt sie sich auch von deiner Motivation nochmal eine Therapie zu beginnen "anstecken". Allerdings musst du nich den "Motivationstrainer" für sie spielen, denn in erster Linie musst du dich ja erst einmal um dich kümmern, finde ich. Du kannst deine Frau ja zu nichts zwingen, was sie nicht will. Natürlich wäre es schön, wenn ihr gemeinsam wieder aus dem Loch herausfindet.

Mien

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 16. Jul 2009, 21:10
von flocke
Hallo, ich hoffe es ist ok, wenn ich mal kurz unterbreche.

Hanrika, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es war nicht ok, dich einen miesen Feigling zu nennen und ich hätte lieber genauer nachfragen sollen was du mit "jammern" und "nicht wollen" und "Pflegen" meinst, statt meine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Das was im zweiten Thread vor sich ging hatte mit dir eigentlich nichts zu tun (sondern damit dass ICH ein Problem habe wenn ich das Gefühl habe falsch verstanden und zu unrecht immer und immer wieder kritisiert zu werden und ausserdem wollte ich mein Verhalten erklären), aber ich kann mir gut vorstellen dass es sich für dich wie ein ewiger Angriff gegen dich angefühlt haben muss.

Flocke

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 12:46
von HANRIKA
Hallo Flocke
Entschuldigung angenommen!!!

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 13:31
von Guinevere
*coolest* - Flocke *freu und wieder weg bin*

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 13:38
von HelH3
@Flocke

Das find ich sehr gut

@Hans-Richard

... ebenso finde ich deine Reaktion gut und dass du dir helfen lassen willst...

LG Helena

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 17:10
von rajo1
Hallo,

@hans-richard:

Sehr gute Idee, dass du in eine Klinik gehen willst.
Vielleicht hattest du den Gedanken schon ganz weit hinten, bevor du hier ins Forum kamst und hast nur noch einen Anstoß und bissel Zeit gebraucht.

@Flocke:
Jetzt erscheinst du mir authentischer und ich kann dich und dein Verhalten etwas besser verstehen und erkennen. Gut. Sorry für meine Anmerkungen und Fragen, die sich aber auf deine etwas unangemessenen Ton und Reaktionen bezogen.
Ich bezweckte damit etwas, was aber leider nicht griff.

rajo


rajo

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 19:21
von HANRIKA
Hallo zusammen
Meine Frau war schon mal mit mir zusammen bei meinem Arzt, aber es hat nichts genutzt.
Momentan ist sie in einer Selbsthilfegruppe
wegen ihrem Gewicht und ich hoffe, dass es dort vielleicht einen neuen Anstoß gibt.
Mein 20 jähriger Sohn ist überfordert und ist auch nicht zum Arzt zu bewegen.Was mich damals sehr erschrocken hat,war als ich nach meinem Suizid aus der Klinik kam, dass
mein Sohn sich die Schuld an meiner Krankheit gab.( er hätte mir die Pillen wegnehmen und auf mich aufpassen müssen )
Ich mußte da erst einmal einiges mit ihm klären.Nach dieser Zeit hat er sich in der Schule sehr verbessert und übernimmt auch bei den Pfadfindern verantwortung.Seine Ausbildung zum Industrieschlosser macht er mit links.
LG

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 20:37
von flocke
Ähm, @Rajo, dar ich fragen was? Also muss ja nicht hier sein, also auch nicht im Forum, weil die Mods mittlerweile wahrscheinlich auch schon keinen Bock mehr auf die Konflikte hier haben und auf die, leider meist misslungene wie ich finde, Klärung wohl auch nicht mehr.

Ich könnte mein Profil freischalten... wie wäre das?

An Hanrika, danke fürs annehmen.

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 20:57
von Unkraut
Hallo Hans-Richard!
Wann warst du mit deiner Frau beim Arzt? Meinst du in letzter Zeit oder ist das schon länger her? Das ist mir gerade nicht so ganz klar, aber ich nehm an, dass es schon etwas länger zurückliegt. Immerhin hat sie sich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen, gehst du da auch manchmal mit?
Ich denke, dein Sohn wird sicher eine Menge Selbstbewusstsein aus seiner Ausbildung ziehen, wenn sie so gut läuft und das wirkt sich dann auch auf andere Bereiche aus.
Ich lehn mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und stell eine gewagte Vermutung in den Raum, bitte nimm es mir nicht übel, falls ich damit zu weit gehen sollte. Aber hast du schon mal daran gedacht, dass die Depression deiner Frau auch daran liegt (sicher u.a.), dass sie sich, genau wie dein Sohn (daher diese Vermutung), schuldig fühlt bzw. verantwortlich für deinen Suizidversuch? Sie war zwar diejenige, die den Arzt gerufen hat, auch neine, der Pfarrer, oder? Aber sie hat Hilfe gerufen. Jedenfalls, ich weiß ja nicht inwieweit du darüber auch mit deiner Frau gesprochen hast, möglicherweise macht sie sich auch deswegen Vorwürfe? Du sagst, dass du mit deinem Sohn darüber gesprochen hast, dass es nicht seine Schuld war, und danach für ihn alles besser lief. Er war natürlich ein Kind/Jugendlicher und deine Frau war erwachsen, aber ...naja, es muss ihr ja nicht einmal selbst bewusst sein..
Ich will dir jetzt auch keine Schuldgefühle machen! Hoffe, das kommt nicht so bei dir an, aber irgendetwas scheint ja deine Frau noch davon abzuhalten Hilfe anzunehmen. Vielleicht ist es gar nichts Bestimmtes, kann sein, dass sie sich einfach nicht mehr vorstellen kann, dass es ihr jemals besser ging oder gehen wird.
Mir ist eben nur dieser Gedanke gekommen, weil du gerade geschrieben hast, wie dein Sohn damals reagiert hat.
LG
Mien

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 21:18
von HANRIKA
Hallo Mien
Jetzt wird es für mich schwierig!
Meine Frau und ich haben eine ähnliche Geschichte. Wir waren beide schon depressiv als wir heirateten und wir konnten uns bis heute nie gegenseitig helfen.Ein normales Gespräch ist mit meiner frau nicht möglich.
Ich weiß von einem Gutachten aus der klinik
wo sie wegen ihrem übergewicht war, dass sie
auch oft Suizidgedanken hat und es wurde ihr dringend empfohlen einen Psychiater aufzusuchen, aber seitdem kommt von ihr garnichts mehr.Unsere Ehe ist eine Bedarfsgemeinschaft.Wir können uns nicht trennen, aber wir sind uns auch keine Hilfe.
Wir sind im nächsten Jahr 25 Jahre zusammen.

Das ist für andere sicher schwer oder garnicht zu verstehen, aber es ist so.
...
LG

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 21:27
von Unkraut

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 21:28
von Unkraut

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 21:30
von Unkraut

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 21:31
von Unkraut

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 21:31
von Unkraut
Nochmal ich!
Bin heute ein bißchen lahm, naja, eigentlich häufiger , aber egal.
Noch etwas zu deinem Sohn. Du schreibst, dass er überfordert ist, aber die Ausbildung läuft doch gut für ihn und wenn er sich bei den Pfadfindern engagiert (immer noch nehme ich an, manchmal bin ich mir nicht sicher, ob du von der Vergangenheit oder der Gegenwart sprichst) hat er doch auch Anschluss zu Gleichaltrigen?
Mein Gefühl ist (und da sprech ich jetzt auch aus eigener Erfahrung als Tochter, muss also nicht auf deinen Sohn zutreffen), dass er ein bißchen Angst hat, dich bzw. euch alleine zu lassen. Er ist ja gerade dabei unabhängig zu werden und ich nehm an, dass er auch bald ausziehen will oder könnte.
Es kann einem ja so schon Angst machen, natürlich ist es auch toll, wenn man "flügge" wird und die meisten Eltern stehen dem ja auch mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Ich bin ja nun mal beides, Angehörige und Betroffene, so wie du auch, und als Angehörige fühl ich mich oft total hilflos und ohnmächtig, möchte unbedingt helfen, aber das kann eben nur jeder selbst, man kann nur Anregungen geben und hoffen, dass für den Betroffenen etwas Brauchbares dabei ist. Dann kommt noch die eigene Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung dazu, das verstärkt sich oft gegenseitig.
Aber in erster Linie brauchst du deine Kraft ja jetzt für dich selbst, denke ich. Bei der eigenen Familie ist man außerdem grundsätzlich betriebsblind, daher kann ich dir, aus eigener Erfahrung, nur den Rat geben, dich so gut es dir möglich ist, um dich zu kümmern.
Puh, das ist wirklich sehr komplex, weil's deine ganze Familie betrifft und ich bin ja kein Familientherapeut, nur Angehörige, Betroffene und ab und an Hobbypsychologe

Ich wünsch dir und deinen Lieben ein schönes Wochenende und drück dir die Daumen für den Arztbesuch am Montag!
Mien

Re: An Hans- Richard

Verfasst: 17. Jul 2009, 21:45
von Unkraut