2. Amtsarztvorstellung

Rolfe
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2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Seid lieb gegrüßt,
es geht mir viel besser als noch vor einigen Wochen, aber anderen Betroffenen
Tips zu geben - dafür habe ich mich noch nicht gut genug gefühlt. Ich hoffe, Ihr seid mir nicht böse, dass ich mich immer (oder fast immer) nur melde, wenn ich Euren Rat brauche, ohne Euch selbst etwas zurück
zu geben. Es hätte wirklich keinen Sinn gemacht, mich in Eure Probleme einzumischen und Euch etwas zu raten, wenn ich selbst noch nicht so weit bin. Entschuldigung.
Aber jetzt hat mein Dienstherr erneut den Amtsarzt beauftragt, die Frage zu beantworten, ob ich als Beamter in den nächsten 6 Monaten wieder voll dienstfähig sein werde. Ich bin mir da eigentlich sicher, aber wie soll ich das dem Amtsarzt klar machen? Der wird vielleicht sauer sein, weil seine erste Prognose sich nicht bewahrheitet hat. Aber was kann ich denn dafür, dass nach meiner Entlassung aus der
Klinik (6.3.05) mehr als 4 Monate vergangen sind, bis ich meine Psychotherapie überhaupt beginnen durfte. Und dabei habe ich die Liste der Psychotherapeuten (die mir meine Psychiaterin gegeben hat) von oben nach unten abtelefoniert: ich habe die Psychologin genommen, die zuerst einen Termin für mich hatte - Ende April 2005.
Dann kamen die probatorischen Sitzungen (5) - und danach das Genehmigungsverfahren
der Versicherung und der Beihilfestelle.
Ich konnte trotzdem erst am 12.7.05 mit
der Therapie beginnen.
Was wird der Amtsarzt bei diesem Werdegang
wohl sagen? Die Psychotherapie läuft ganz gut; leider sind die genehmigten 25 Stunden bald herum. Ich hätte schon gern noch mehr.
Aber egal: Weche Erfahrungen habt Ihr mit einem evtl. 2. Termin beim Amtsarzt?
Liebe Grüsse, Rolle
zweifler
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von zweifler »

Hallo Rolle!


Könnte es sein,dass Dein Arbeitgeber Dich gerne in Rente sehen würde? Mir jedenfalls kommt es so vor.Da ich auch im oeffentlichen Dienst bechäftigt bin und bei mir im Amt Personalüberhang besteht war man bei mir eher froh das ich in EU-Rente geschickt wurde.Beamte können auch von Amts wegen in den Ruhestand versetzt werden.Deine Vorladung zum Amtsarzt hat Dein Brotchengeber angeleiert nehme ich an.
Taucht die Frage auf ob Deine Rückkehr erwünscht ist?
Kann es sein ,dass Du Angst hast "Zwangsverrentet" zu werden? Hier im Forum haben die meisten eher Angst nicht zu dürfen.Ich hatte bisher nur 2 Termine bei Amtsärzten.Einmal bei der AOK einmal Gutachter von BfA.Beide male hielt man mich für nicht arbeitsfähig.Schauspielern hat eh kein Zweck.Ein guter Arzt merkt das bestimmt.Mußt halt Deine sichtweise der Dinge dem Doktor glaubhaft vermitteln.
Viel Glück dabei,und eine gute realistische Selbsteinschätzung!

gruß herbert
Kroki
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Beitrag von Kroki »

Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Hallo Herbert, hallo Kroki,
und ob ich Angst habe, man will mich auf diese Weise loswerden. Aber ich hoffe, der Amtsarzt sieht den bisherigen Erfolg der Therapie. Und dass es seit der ersten Entlassung aus der Klinik sage und schreibe 4 Monate gedauert hat, bis ich meine erste Therapiestunde hatte - dafür kann ich doch nun wirklich nichts. Glücklicherweise hat meine Frau bereits im April 2005 den Amtsarzt angerufen und ihm das Dilemma mit-
geteilt. Und er: "Ja, die psychiatrische Versorgung in unserer Stadt ist eine Katastrophe!" Auch deshalb hoffe ich, dass er mir nochmal eine positive Prognose für
die nächsten 6 Monate gibt. Und das wäre auch realistisch. Meine Psychiaterin hat ohnehin geplant, Anfang 2006 die Wiedereingliederung zu beginnen. Also liege ich doch ganz gut in der Zeit. Und ich würde es mir auch zutrauen. Aber ich befürchte, die wollen mich nicht mehr - wegen des Strafverfahrens. Es besteht die Gefahr, dass sie einer Wiedereingliederung nicht zustimmen, weil das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist. Aber was kann ich denn dafür, dass die Ermittlungsbehörden
seit Januar 2005 an einem Wirtschaftsprüfbericht arbeiten und diesen bis jetzt nicht fertiggestellt haben - nach Auskunft meines Rechtsanwalts. Es geht überhaupt nicht vorwärts! Die Frage ist, ob sie eine Wiedereingliederung mit dieser Begründung überhaupt ablehnen dürfen - und mir damit die Möglichkeit nehmen, wieder ins
Berufsleben zurückzukehren.
Und wenn ich ohne Wiedereingliederung einfach wiederkomme, werde ich evtl. vom
Dienst supendiert oder mit Arbeit zugeschüttet - in der Hoffnung, ich schaffe es nicht.
Es ist eine verzwickte Situation, aber irgendwie muß ich da durch...
Gruß Rolle
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Seid lieb gegrüßt,
nun hat mir heute früh der Amtsarzt meinen Termin (28.11.05 11.00 Uhr) auf den Anruf-
beantworter gesprochen. Diesmal will (oder muß?) er eine Kollegin mit hinzuziehen, die
selber Psychiaterin ist. Wenn es mir am Montag genauso mies wie heute geht, werde ich wohl keine gute Figur machen. Zwar habe ich mir heute von meiner Psychiaterin was Schriftliches geben lassen (jetziger Stand
der Behandlung und Planung der Wiedereingliederung für Anfang 2006), aber
ich befürchte, der Amtsarzt und die Psychiaterin werden sich ihr eigenes Bild von mir machen wollen. Sollen sie ja auch, aber was ist, wenn ich da gerade so schlecht drauf bin wie heute?! Können die
ihre Prognose einfach von der momentanen
Stimmung abhängig machen? Das geht doch nicht, oder? Ich habe eine Scheiß Angst vor Montag; das kann sich keiner vorstellen.
Ich will mich aber auch nicht verstellen;
das liegt mir nicht. Aber ich will auch nicht, dass mich meine Ehrlichkeit meinen
Job kostet - nur, weil ich mich mal eine halbe Stunde nicht zusammenreißen kann.
Wenn ich das verhaue am Montag, muß meine Familie darunter leiden! Das darf ich nicht zulassen! Habt Ihr da vielleicht irgendwelche Tips?
Gruss Rolle
BeAk

Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von BeAk »

Rolle,

versuche Dich in möglichst guter seelischer Verfassung zu bringen. Mir ist das durch Entspannungsübungen gelungen. Und damit fängst Du am besten noch heute Abend an und dann bis zum Thermin jeden Tag ein bis zwei mal. Wichtig ist unmittelbar vorm Thermin die Übungen zu machen.
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Ja, ich versuche es, obwohl es mir heute nach langer Zeit ziemlich mies ging. Bin erst Mittag aus dem Bett gekrochen.
Aber der Gedanke an Montag macht mich fast
wahnsinnig. Die Erfolge der letzten Monate können doch nicht umsonst gewesen sein.
Den nächsten Termin bei meiner Psychologin habe ich erst am 5.12.05. Vielleicht sollte ich versuchen, vor dem 28.11.05 noch einen Termin bei ihr zu kriegen, aber da habe ich nicht viel Hoffnung. Da käme ja nur noch morgen oder Freitag in Frage.
Hoffentlich stellt mir der Amtsarzt keine Fragen, bei denen ich wieder in Lethargie
verfalle und er mir dann eine negative Prognose stellt. Ich bete darum, dass es mir Montag besser geht als heute...
Gruss Rolle
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Seid alle lieb gegrüßt,
meine Frau hat mir zur Entspannung (hat sie selbst schon probiert) eine Fußreflexzonen-
therapie empfohlen und mich heute praktisch "vorangemeldet". Ich war auch da und bin absolut begeistert. Das soll auch gegen Depressionen helfen. Vielleicht nicht beim ersten Mal, aber trotzdem ging es mir während der Therapie, aber auch danach deutlich besser. Auch wenn ich nicht weiß, wie das funktioniert. Zwar hat die Therapeutin mir vorher alles Mögliche erzählt, z.B., dass man mit diesen Druckpunkten am Fuß praktisch jedes Organ erreichen und beeinflussen kann - auch das Gehirn. Und damit eben auch die Psyche und
die Stimmungslage. Das wäre ja schön, wenn
das so wäre. Ich wünsche mir, dass meine heutigen Empfindungen dabei kein Zufall waren und diese Therapie mir auch in Zukunft hilft. Ich würde ja gern auch dem Amtsarzt am Montag sagen, dass ich von mir aus diese Therapieform gewählt habe, auch wenn die Kasse sie nicht bezahlt, aber in der Hoffnung, dass es hilft und ich wieder bald arbeitsfähig bin.
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen es damit gibt und ob die mich am Montag da nicht vielleicht auslachen, weil das vielleicht doch nur Einbildung ist?! Aber ich glaube das nicht.
Gibt es da schon Erfahrungen?
Gruß Rolle
BeAk

Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von BeAk »

Lieber Rolle,

ich denke das jede Art von Entspannung unsere verspannten Seele gut tut.

Noch was Rolle, Sport setzt Glückshormone frei, mit Sport habe ich verhindert in seelische Tiefs zu fallen. Ich habe vor einigen Tagen noch mal ein Gespräch mit meinem Psychiater gehabt. Man kann sagen es war ein Abschlußgespräch, denn meine Episode ist zu Ende. Mein Psychiater sagte mir, das ich eine schwere Episode hatte, diese habe ich aber nie so empfunden, da ich nie völlig hoffnungslos war. Und das ich nie völlig hoffnungslos war lag darann, das ich täglich ca. 20 km mit meine Rad gefahren bin.

Also Rolle, such Dir irgendeine Ausdauersportart oder geh ins Sportstudio und power Dich aus, es wird sich sehr positiv auf Deine Seele und damit auf Deine Beurteilung auswirken. Und fang damit noch an diesem Wochenende an.
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Ja, Bea, ich werde am besten wieder schwimmen gehen; das habe ich etliche Monate vor meiner Einweisung auf die geschützte Station (genau vor einem Jahr)
auch getan. Aber selbst beim Schwimmen bin ich aus dem Grübeln nicht herausgekommen.
Egal, es hat trotzdem gut getan.
Morgen werde ich alle Aktivitäten seit März
(der ersten Vorstellung beim Amtsarzt) schriftlich fixieren, damit er sich ein Bild davon machen kann, was sich seitdem getan hat und dass es wirklich vorwärts geht. Dabei kann mir mein Tagebuch sehr nützlich sein.
Wünscht mir bitte Glück für Montag. Bei einer negativen Prognose bin ich meinen Job los, weil es im Beamtengesetz bei fehlender positiver Prognose (für die nächsten 6 Monate) heißt: "... i s t der Beamte in den Ruhestand zu versetzen." Da steht eben nicht: "...kann in den Ruhestand versetzt werden." Auch die mir bekannten Kommentare zum Beamtengesetz bestätigen das eindeutig.
Somit entscheidet nicht mein Chef oder dessen Vorgesetzter über meine berufliche Zukunft, sondern am Montag der Amtsarzt.
Hoffentlich weiß er das...
Ich weiß nicht, was ich tue, wenn er gegen mich entscheidet. Was kann ich dann meiner Familie noch bieten? Meine Frau ist vor kurzem nach über 3-jähriger Krankheit mit 46 Jahren berentet worden! Ich kann doch nicht auch noch (mit 43 Jahren) zu Hause bleiben! Abgesehen vom Geld habe ich meinen Job wirklich gern gemacht! Und nur, weil da irgendwelche Leute glauben, ich hätte mich strafbar gemacht, nach über 18 Monaten Ermittlungstätigkeit aber immer noch zu keinem Ergebnis gekommen sind (oder wissen sie, dass ich nichts getan habe, wollen es sich aber nicht eingestehen?), wollen sie mich weichkochen? Das könnte denen so passen: darauf spekulieren, ich werde pensioniert und dann das Verfahren klammheimlich einstellen, weil man mich ja dann los ist und erreicht hat, was man will.
Ich könnte kotzen! Hoffentlich verlassen mich am Montag meine Nerven nicht und ich hinterlasse einen guten Eindruck, hoffentlich.
Liebe Grüße, Rolle
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Seid lieb gegrüßt,
vom heutigen Amtsarzttermin weiß ich nicht so recht, was ich halten soll. Er hat sich eine Psychiaterin zum Gespräch dazugeholt, die mich alles Mögliche nochmal gefragt hat,
weil sie mich ja nicht kennt. Trotzdem ich mir Mühe gegeben habe, positiv zu wirken, sagt sie: "Sie sehen ziemlich blaß und bedrückt aus..." und "wir werden uns am 13.12.05 nochmal sehen, bis dahin habe ich mit ihrer Psychiaterin und ihrer Psychologin gesprochen...". Natürlich habe ich die Schweigepflichtsentbindung unterschrieben, habe aber ziemliche Angst davor, dass diese Gespräche unter Ärzten und Psychologinnen anders ausfallen, als ich mir erhoffe. Schließlich hat die Psychiaterin angedeutet, es käme auch eine Pensonierung zunächst für 2 Jahre in Betracht - aber abgesehen vom extremen finanziellen Verlust habe ich meine Arbeit immer gern getan und will auf keinen Fall,
dass die Entscheidungsträger in meinem Strafverfahren mich so kleinkriegen!
Es ist mir wohl heute doch nicht so gelungen, meine Gefühle zu verbergen.
Aber wie soll man auch in so kurzer Zeit
eine positive Entwicklung der letzten Monate beschreiben?! Ich weiß es nicht -
vor allem weiß ich nicht, wie ich die nächsten 2 Wochen überstehen soll bis zum 13.12.05. Diese Ungewißheit macht mich fertig. Und dazu kommt, dass ich bei meinem Dienstherrn eine schriftliche Erklärung abfordern soll, ob ich von ihm aus ab Januar die stufenweise Wiedereingliederung
machen darf. Und wenn nicht? Wie soll es denn dann weitergehen? Alles Scheiße!
Gruss, Rolle
zweifler
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von zweifler »

Hallo Rolle!


Im Moment machst Du Dir eigenntlich den größten Stress selber.Aber aus eigener Erfahrung weis ich auch,dass man in so einer Situation nicht in der Lage ist sich wieder "herunter zu fahren".Mußte mir einmal unter Zeitdruck einen Therapeuten suchen weil mir sonst die Krankenkasse alle Zahlungen verweigert hätte.Ich war eh schon so fertig aber das gab mir den Rest.Da wurde mir auch klar ,dass beim med.Dienst der KK bzw.der KK selbst der Sachverstand im Umgang mit seelisch kranken fehlt.Sex und Geld regiert die Welt.
Ich kann mir jetzt nicht vorstellen,dass Dein Arbeitgeber zu einem Arbeitsversuch nein sagt.Bei mir im oeffentl.Dienst gab es kein Problem,bis auf die Tatsache nicht durchgehalten zu haben.
Ich wünsche Dir noch eine ruhige Zeit,auch wenn es leichter gesagt als getan ist.



gruß herbert
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Hallo, Herbert,
mag ja sein, dass es normalerweise keinen Sinn macht, die Wiedereingliederung zu versagen, wenn man im öffentlichen Dienst tätig ist. Aber es macht evtl. Sinn, wenn man jemanden loswerden will, gegen den ein Straf- und Disziplinarverfahren läuft wegen angeblichen Betruges (Aufnahme von Krediten, die dann geplatzt sind) und wegen angeblichen außerdienstlichen ungebührlichen Verhaltens (Insolvenz).
Meine beiden Anwälte (einer wegen des Strafverfahrens, der andere wegen des Diszi) wollen mich morgen sprechen, weil es angeblich "neue Erkenntnisse" gibt.
Aber auf Anfrage haben sie bestätigt, dass es solche in der Sache selbst nicht gibt.
Was soll es denn dann sonst sein, als den Drang meines Dienstherren, mich auf dem Wege der Pensionierung mich loszuwerden?
Ich habe gestern meine Anwälte vom Ausgang und der Forderung des Amtsarztes, eine Bescheinigung des Dienstherren am 13.12.
vorzulegen, ob sie einer schrittweisen Wiedereingliederung zustimmen, vorzulegen,
informiert. Ich denke, sie haben sofort meinen Chef angerufen - und der wird wohl
(letztlich auf Weisung des Ministeriums)
abgelehnt haben. Was wollen die mir denn morgen offenbaren?
Wenn die mich zur Pensionierung drängen, raste ich aus! Das weiß ich! Dann weiß ich nicht mehr, was ich tun soll! Ich kann doch nicht mit 43 Jahren in Pension gehen!
Ich habe meinen Job doch wirklich gern gemacht! Wenn die Anwälte mir so was raten sollten, weiss ich nicht, auf welcher Seite die eigentlich stehen!
Ich könnte schreien, so mies fühle ich mich. Ich hoffe nur, dass es vielleicht doch nicht so schlimm wird.
Gruss, Rolle
zweifler
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von zweifler »

Hallo Rolle!


Ich habe leider nicht geahnt,dass Deine Situation so ist,wie Du sie mir in Deiner letzten Antwort geschildert hast.Natürlich verstehe ich es,dass Du wieder an Deinen alten Arbeitsplatz zurück willst.
Ich denke gerade an meine eigene Situation als ich durch mobbing sehr krank geworden war und versuchte mit allen Mitteln meine Versetzung abzuwenden.Jeder andere hätte vermulich schon sehr viel früher die Notbremse gezogen und wäre gegangen.Mein jahrelanger Vorsatz mich nicht kleinkriegen zu lassen und das ständige schwimmen gegen den Strom haben mich zu dem gemacht was ich heute bin,kaum mehr belastbar.Ob ein erkämpfter Arbeitsplatz Dich wieder glücklich macht bleibt abzuwarten.Ich wünsche es Dir!Aber kein Arbeitsplatz der Welt ist die eigene Gesundheit wert!
Einstweilen alles Gute!!!

gruß herbert
herbstsonne
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von herbstsonne »

hallo rolle

auch ich verstehe jetzt, warum du so ein "bammel" vor dem amtsarzt hattest. ist ja auch kein wunder in dieser situation.
ich wünsche dir viel glück und sehr viel kraft das alles durchzustehen. und vor allem wünsche ich dir eine gute rückkehr, mit der es dir auch gut geht.
liebe grüße
antje


Liebe Grüße Antje
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Seid alle lieb gegrüßt,
aber die Lage spitzt sich zu: ich war heute bei meinen Anwälten (einer ist zuständig für Beamtenrecht, der andere für Strafrecht)
und beide haben von meinem Chef erfahren, dass er (wohl auf Weisung des Ministeriums)
keiner Wiedereingliederung zustimmt und ich im Falle der Gesundschreibung sofort vom
Dienst suspendiert werde! Wie soll man mit
dieser Perspektive gesund werden?
Was soll ich denn am 13.12.05 dem Amtsarzt sagen? Wenn ich das erzähle, kriege ich doch niemals eine positive Prognose, weil
die Situation in 6 Monaten doch keine andere sein wird! Wenn die mich "hinhängen"
wollen, werde ich bis in die letzte Instanz gehen, weil ich mir wirklich nichts vorzuwerfen habe. Aber das kann dauern!
Wohl mehr als 2 Jahre. Bis dahin wird mir kein Amtsarzt ständig wieder eine positive Prognose aller 6 Monate geben - schon gar nicht, wenn er weiß, dass die Ursache meiner Depressionen weiter anhält.
Ich könnte schreien!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Was soll ich tun? Meine Frau meint, ich soll mich dann eben pensionieren lassen, wenn es nicht anders geht. Dann hätte ich auch die Zeit, mich auf meine Verteidigung vorzubereiten. Aber das kann ich finanziell meiner Familie doch nicht antun; das geht doch nicht! Ich würde mir dabei so schäbig vorkommen! Ich würde wohl fast die Hälfte meiner jetzigen Bezüge verlieren.
Es ist alles so schwierig. Meine Anwälte sehen das nicht so verbissen, aber sie müssen ja auch nicht von der Hälfte ihres Einkommens leben. Das würde bedeuten, uns würde so ziemlich das Geld fehlen, was meine Frau gerade erst durch ihre Rente zuerkannt bekommen hat! Sie muß sich da doch ziemlich mies dabei fühlen! Das will ich nicht! Und meinen Job habe ich doch auch immer gern getan.
Wie soll ich am 13.12.05 dem Amtsarzt gegenüber treten? Die merken doch sofort, was mit mir los ist! Und nachdem ich meine Schweigepflichtsentbindung meiner Psychiaterin und meiner Psychologin gegenüber abgegeben habe (also der Amtsarzt darf jetzt mit beiden reden), muß ich am Montag doch gegenüber meiner Psychologin vorsichtig sein. Was weiß ich denn, was sie dem Amtsarzt bzw. der beigeordneten Psychiaterin, von mir und meinen Äußerungen erzählt????? Aber ich kann und will nicht schauspielern!! Wo, wenn nicht bei meiner Psychiaterin und Psychologin, darf ich denn offen reden???? Diesen letzten Zufluchtsort dürfen die mir doch nicht nehmen, oder??
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll!
Habt Ihr vielleicht eine Idee? Ich werde (und kann auch nicht) meiner Psychologin gegenüber am Montag offen alles sagen, weil ich einfach nicht mehr anders kann.
Soll sie dem Amtsarzt doch erzählen, was sie will. Ich kann nicht mehr.
Gruss, Rolle
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
Wenn meine Frau und meine Tochter nicht wären, würde ich mir das alles nicht antun.
Ich habe nichts getan!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich kann doch nichts dafür, dass die das nicht begreifen! Ich habe keine andere Chance, als das Verfahren durchzuziehen -
aber meine Anwälte befürchten, dass sich dann die Medien einschalten werden!
Kann ich das denn meiner Familie antun?
Aber, wenn ich das nicht durchziehe, kann ich meiner Familie erst recht nicht mehr in die Augen schauen! Mit meiner Frau bin ich mir darüber einig, dass wir das durchziehen.
Aber was soll denn aus unserer Tochter werden? Wir wollten ja eine Trauma-Psycho-
therapie für unsere Tochter, weil sie auch jetzt nach einem Jahr immer noch von der Hausdurchsuchung im November 2004 redet und
immer wieder fragt, wann "die denn wiederkommen". Aber die Versicherung zahlt
eine Trauma-Therapie nicht!!!! Das ist alles so ungerecht! Ich weiß nicht, wie weit ich gehen darf und soll, um einerseits meine Familie zu schützen und andererseits
nachweisen zu können, dass ich wirklich nichts getan habe. Ich kann und darf auf keinen Fall mich auf irgendwelche Deals
einlassen, die man mir seitens der Staatsanwaltschaft bereits angeboten hat (über meine Anwälte). Ich sehe nicht ein, warum ich etwas zugeben soll, was ich nicht getan habe bzw. was gar nicht strafbar ist!!!!!
Und das alles nur, weil die sich nicht vorstellen können, wie wir jahrelang mit den beiden Pflegefällen gelebt haben und dass ich etliche Kredite für deren Pflege aufnehmen musste. Aber trotzdem haben alle Banken mir nach Prüfung der Schufa und der Bonität mir immer weitere Kredite gegeben -
was soll denn daran Betrug sein? Ich habe niemals falsche Angaben gemacht. Allerdings habe ich auch Fragen nicht beantwortet, die man mir gar nicht gestellt hat.
Ich war doch froh, das Geld zu kriegen.
Und jetzt wollen die mich "hinhängen" - mein Dienstherr hat meinen Anwälten klipp und klar gesagt, dass er mich loswerden will! Aber ich kann das nicht hinnehmen.
Ich will und muß (und darf gar nicht anders) das irgendwie durchstehen! Ich könnte niemals weiterleben mit der Schuld,
dies nicht durchgehalten zu haben! Um mich geht es schon lange nicht mehr! Es geht mir nur noch um meine Familie! Sie sollen und müssen wissen und erfahren, dass ich nichts gemacht habe!! Nichts, was man mir straf-
rechtlich vorwerfen kann! Ich muss diesen Weg gehen - durch alle Instanzen, auch wenn die (die Richter) sich nicht vorstellen können, wie sehr ich gehofft und gebangt habe, über Kredite den sehnlichsten Wunsch meiner Frau zu erfüllen: ihre Mutter und Oma nicht ins Heim geben zu müssen. Und das habe ich gern getan. Warum will man mich denn dafür bestrafen? Ich verstehe das nicht! Ich verstehe das nicht!!
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, ich weiß es nicht.
Gruß, Rolle
herbstsonne
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von herbstsonne »

hallo rolle,

ich verstehe gar nicht, was du gemacht haben sollst. ich sehe nur, dass du total verzweifelt bist und irgendetwas furchtbares dir und familie zustößt. ich weiss aber auch gar nicht, wie ich dir helfen kann.
vielleicht trautst du dich únd beschreibst es mal genauer. außenstehende sehen die sache ja noch mals anders. vielleicht gibt es ja auch andere wege, an die du noch nicht gedacht hast.

liebe grüße antje


Liebe Grüße Antje
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Liebe Antje,
mir kann niemand mehr helfen.
Wenn ich es nicht schaffe, den Ermittlungsbehörden klar zu machen, dass ich wirklich nichts getan habe, ist alles vorbei. Dann kann ich wirklich Schluß machen, aber das kann und wird noch etwa 2 Jahre dauern, weil ich nicht zulassen werde, dass mich ein Gericht für etwas verurteilt, was ich nicht getan habe.
Schlimmstenfalls werde ich bis in die letzte Instanz gehen -und das dauert eben solange. Ich bin einfach nicht in der Lage, alles nochmal darzulegen - Antje, benutze einfach die Such-Funktion mit meinem Namen Rolle - und dann hast Du alle Beiträge seit Juli 2004 und damit auch alle Antworten auf Deine Frage. Tut mir leid, aber ich habe einfach nicht mehr die Kraft, alles nochmal zu schildern. Nimm es mir bitte nicht übel.
Gruß, Rolle
nachteule
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von nachteule »

Hallo Rolle,
ich kenne Deine Geschichte, habe alle Deine Beiträge gelesen.

Bitte nimm es mir nicht übel, wenn ich Dir den gleichen Rat gebe, den Du Antje gegeben hast: Lies all Deine Beiträge und vor allem all die ANTWORTEN darauf noch einmal durch.
Es haben Dir so viele hier Rat und Denkanstöße gegeben...was draus machen musst Du schon selbst.

Liebe Grüße
Tina
herbstsonne
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von herbstsonne »

hallo rolle,

nachdem ich einige deiner alten treads gelesen habe, habe ich das gefühl, dass du immer die gleichen fragen stellst und leider auch immer zu den gleichen antworten kommst. vielleicht solltest du einfach mal deine ganze situation unter dem gesichtspunkt einer negativ-positv-stress-analyse betrachten.
auch habe viele schulden und wäre sehr froh, wenn ich sofort in die insolvenz gehen dürfte. aber meine anwältin will noch warten, bis mein erbe kommt, um dann einen vergleich machen zu können und so die insolvenz umgehen zu können. aber das erbe kann leider noch dauern, weil die zweite frau meines vaters kein geld bzw. so wenig geld wie möglich geben will. und so lebe ich von hartz IV, mein bankkonto ist gepfändet und gerichtsvollzieher laufen regelmäßig auf. beruflich muss ich mich nach meiner genesung (auch das wird dauern) völlig neu orientieren. ich bin 44 und da kannst du dir sicher vorstellen, dass das sehr schwierig wird. klar, ich habe kein kind und bin alleine. aber das auch nachteile.
ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, in deiner situation wieder an den alten arbeitsplatz zurückkehren zu wollen. ein zuckerschlecken wird das wohl nicht werden. selbst nach einer pensonierung würdest du noch soviel geld erhalten wie viele es nicht mal, wenn sie arbeiten gehen. und nach der pensonierung muss dein arbeitsleben doch nicht vorbei sein. es gibt so viele möglichkeiten, etwas zu tun! ich kann dir nur einen tipp geben, mach deinen kopf frei, beginne die dinge neu zu denken und bereite dich dann lieber auf deine verteidigung vor,
hoffentlich nimmst du mir meine ehrlichkeit nicht übel, aber ich habe das gefühl, dass du alles willst und dich dabei total überforderst.

liebe grüße antje


Liebe Grüße Antje
Skipi
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Skipi »

Komme jetzt hier nicht mehr rein, um was es jetzt genau geht.

Aber zu Antje 3!
Klar wenn ich eine große Erbschaft erwarte kann ich vielleicht warten mit einer INso, aber kann man sagen wann es soweit ist? ich würde jeden anraten, der eine Inso machen kann, es auch zu tun. Ich bin selber in einer drin, ist immer besser als der Gerichtsvollzieher ständig an der Tür Klingelt. nach 6 Jahren ist alles vorbei, die Erbschaft wohl nicht, wollen doch hoffen das jeder lange lebt.
Eins muss man auch bedenken, man will die Inso wieder ändern, zum Nachteil der Schuldner.

Michi
herbstsonne
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von herbstsonne »

hallo micha,

ich wäre froh, wenn meine anwältin in die insolvenz gehen würde! ich hätte dann einige probleme weniger: keine gerichtsvollzieher, keine drohbriefe, ein benutzbares konto und nicht die monatliche tortour mir einmal mein alg II-geld von der bank zu holen. auch wäre mir persönlich lieber, wenn mein vater noch leben würde als auf das erbe, welches nicht so groß ist - kein neid bitte - zu warten und mich mit seiner zweiten frau deswegen rumzuschlagen. das ist alles überhaupt kein vergnügen, sondern kostet mich nerven und kraft, die ich nicht habe.

gruß antje


Liebe Grüße Antje
Rolfe
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von Rolfe »

Seid lieb gegrüßt,
vielleicht wäre es wirklich besser, die Pensionierung hinzunehmen und sich auf die Verteidigung vorzubereiten. Aber mit 43 Jahren ist das doch eine Katastrophe!
Die Insolvenz an sich ist für uns (auch meine Frau musste diesen Weg gehen) ein Segen, aber nicht, wenn der eigene Dienstherr mir Betrug vorwirft und alles droht, den Bach herunterzugehen. Dann wäre im Falle einer Verurteilung, die ich nicht hinnehmen werde, auch die Insolvenz gefährdet, weil die Gläubiger wegen "vorsätzlich begangener unerlaubter Handlung" beim Insolvenzgericht beantragen würden, mir die Restschuldbefreiung zu versagen! Und dann hätte ich doch wieder 30 Jahre lang den Gerichtsvollzieher am Hals
und vor allem auch keine Pension mehr, weil die dann natürlich versuchen werden, mir alle beamtenrechtliche Rechte abzuerkennen!
Aber das Risiko, suspendiert zu werden und per Aushang innerhalb der Behörde Hausverbot zu bekommen, ist mir zu groß.
Irgendwann würden davon auch die Medien Wind bekommen und sich zerfetzen.
Ich habe nun mal keinen Allerweltsjob, will aber auch hier im Forum nicht deutlicher werden.
Was ich morgen meiner Therapeutin sagen soll, ohne dass es mir durch den Amtsarzt auf die Füße fällt, weiß ich nicht. Am wohlsten wäre mir, einfach weiter so reden zu dürfen, wie bisher - ohne taktieren zu müssen. Aber dann werden die mich pensionieren, das weiß ich.
Es ist alles so verfahren. Wenn nicht gerade kurz vor Weihnachten wäre, wäre ich schon längst wieder in der Klinik, aber das kann und will ich meiner Familie nicht antun. Außerdem können die meine Probleme auch nicht lösen.
Gruß, Rolle
herbstsonne
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Re: 2. Amtsarztvorstellung

Beitrag von herbstsonne »

hallo rolle,

ich kann ja verstehen, dass du wieder arbeiten möchtest. aber vielleicht ergeben sich auch einfach andere wege, an die du jetzt noch nicht denken kannst, weil dein kopf noch zu voll ist.
deine therapeutin wird in deinem interesse handeln; sie ist für dich da. ebenso deine psychiaterin. ich würde mit ihr sprechen. vielleicht überlegt ihr zusammen, was sie dem amtsarzt mitteilt. das gleiche würde ich bei der psychiaterin machen.
wenn das nicht so wäre, dann gäbe es keine vertrauensvolle zusammenarbeit.
alles gute morgen
antje


Liebe Grüße Antje
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