Hallo,
ich komm mir ein wenig wie ein Simulant vor, wenn ich all die Krankheitsbilder hier lese..
Ich bin vor zwei Jahren an einer mittelschweren Depression erkrankt (Diagnose Hausarzt) mit Nicht-schlafen-können, Kopfschmerzen rund um die Uhr, andauernde Übelkeit, Hautjucken, Durchfall......mit Citalopram und Therapie war ich nach einem dreiviertel Jahr schon wieder fit und medikamentenfrei.
Aber es kommen immer wieder so Aggressionsschübe mitTraurigkeit......es fäng ganz harmlos an mit dauernd schlecht drauf sein und genervt und steigert sich dann soweit, daß ich manchmal sogar wildfremde Leute auf der Straße anschnauze, nur weil sie vielleicht versehentlich vor mir auf dem Radlweg rumlaufen. Ich muß mich so zusammen reissen, daß ich den Kollegen, der mich um einen Gefallen bittet, nicht umgehend anschreie und wenn im Büro gelacht wird, dann denk ich sofort, die lachen über mich und werde soooo sauer. Und wenn ich dann zwei-drei Wochen lang meine Stinkewut gepflegt habe, kommt langsam aber unaufhaltsam die große Traurigkeit. Ich wollte heute in die Arbeit fahren, aber ich hab unterwegs so sehr zum weinen angefangen, daß ich wieder umgekehrt bin. Mein Freund war so nett und hat für mich im Büro angerufen, weil ich sowieso nur ins Telefon geheult hätte und das will ich nicht. Ich muß andauernd weinen. Und ich will keine Freunde treffen, das ist mir zu anstrengend und ich weiß nicht, was ich da erzählen soll.
Sonst hab ich keine Beschwerden, kann schlafen (nur wache ich jede Nacht klitschnass geschwitzt auf, kennt das wer auch?), habe normalen Apettit, kein Kopfweh, kein Durchfall, nix.
Ich mach fast jeden zweiten Tag Sport, schwimmen und laufen, aber das hilft nur kurzfristig, nach vier, fünf Stunden bin ich schon wieder so kreuzunglücklich.
Ich will auch nicht raus, ich hab Angst, daß die Leute über mich lachen und daß ich zum weinen anfang und außerdem werde ich so wütend, wenn ich an die Leute da draussen denke.
Ach man, was ist bloß los!?
Draußen ist alles grün und blüht und ich hock hier.
Och menno.........
ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Viele Grüße
Olga
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
(Hildegard v. Bingen)
Olga
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
(Hildegard v. Bingen)
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Hallo Olga,
wenn ich mir hier die Beiträge ansehe, muss ich feststellen, das es mir noch ziemlich gut geht. Aber das kann doch für mich und für Dich kein Maßstab sein. Du mußt Dich mit deiner Krankheit ernst nehmen. Nachdem was du geschrieben hast, bist du alles andere, als eine Simulantin.
Ich kann dich aber gut verstehen.
Da ich noch am Anfang der Krankheit/Therapie stehe, habe ich mir auch immer wieder gesagt, ist doch nicht so schlimm. Das hab ich mir aber schnell abgewöhnt. Das ist mein erster Schritt, die Depri zu überwinden, indem ich sie versuche anzunehmen.
Liebe Grüße
deer
wenn ich mir hier die Beiträge ansehe, muss ich feststellen, das es mir noch ziemlich gut geht. Aber das kann doch für mich und für Dich kein Maßstab sein. Du mußt Dich mit deiner Krankheit ernst nehmen. Nachdem was du geschrieben hast, bist du alles andere, als eine Simulantin.
Ich kann dich aber gut verstehen.
Da ich noch am Anfang der Krankheit/Therapie stehe, habe ich mir auch immer wieder gesagt, ist doch nicht so schlimm. Das hab ich mir aber schnell abgewöhnt. Das ist mein erster Schritt, die Depri zu überwinden, indem ich sie versuche anzunehmen.
Liebe Grüße
deer
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Hallo Olga,
hormonell ist alles in Ordnung bei Dir? Dachte ich spontan, als ich das vom Schwitzen las. Stimmungsschwankungen kann es auch bei hormonellem Ungleichgewicht geben. Wäre das ein Ansatz?
Grüße Julimond
hormonell ist alles in Ordnung bei Dir? Dachte ich spontan, als ich das vom Schwitzen las. Stimmungsschwankungen kann es auch bei hormonellem Ungleichgewicht geben. Wäre das ein Ansatz?
Grüße Julimond
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Hallo Deer, hallo Julimond,
vielen Dank für die Beiträge.
Daß das Unglück anderer nicht der Maßstab ist, an dem ich mein Glück messen kann, daß hat mir meine Hausärtzin auch eingeschärft, aber mir fällt das schon noch schwer zu unterscheiden, obs nur mal eine schlechte-Laune-Phase ist oder ob es wieder losgeht.
Ich muß das erst üben ,daß sich selbst ernst nehmen. Wenns über die nächsten Tage weiter so bleibt, geh ich mal zur Ärtzin. Vielleicht wieder eine Therapie, aber ich glaube, man hat nur alle X Jahre Anspruch darauf, meine ist erst vor einem Jahr abgeschlossen worden. Ich frag mal nach.
Vielleicht wirklich nur Hormonschwankungen, da muß ich bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung mal fragen. Wie wird das festgestellt? Und woher kommt das?
Mein Firmenhandy klingelt immer mal wieder. Ich mag nicht ran gehen, ich weiß nicht, was ich sagen soll......ich will das nicht erklären müssen. Ist es gut, wenn man in die Offensive geht? Oder ist eine Ausrede besser? Ich befürchte, daß man mich für labil und nicht belastbar hält, wenn ich erzähl, was los ist. Wobei ich sehr sehr liebe Kollegen habe. Ich geh im Grunde wirklich gern in die Arbeit!
Es gäbe keinen Grund, traurig zu sein. Mein Privatleben stimmt, ich habe einen schönen Job....alles in Ordnung.
Die Traurigkeit und die Wut kommen so von innen raus, ohne erkennbaren Auslöser. Sie schleichen sich an, ganz langsam und auf einmal sind sie so groß und haben mich umzingelt und ich kann die Welt dahinter nicht mehr richtig wahrnehmen und denke mir aus, daß alle gemein sind und ich allen egal bin und ich nix kann und dumm bin und peinlich und und und.......
und jede Verkäuferin, die nicht grüßt ist ein Beweis dafür, die sieht sofort, daß ich ein unwichtiger Mensch bin, denke ich, und darum grüßt die nicht. Und dann denke ich weiter und weiter und versinke immer mehr in diesem Trübsinn.
Kennt Ihr die Unendliche Geschichte? Da gibt es die Sümpfe der Traurigkeit und wer da rein gerät und sich von der Traurigkeit einfangen lässt, der geht unweigerlich unter. So ähnlich ist das.
Ich danke Euch nochmal für die Beiträge!
vielen Dank für die Beiträge.
Daß das Unglück anderer nicht der Maßstab ist, an dem ich mein Glück messen kann, daß hat mir meine Hausärtzin auch eingeschärft, aber mir fällt das schon noch schwer zu unterscheiden, obs nur mal eine schlechte-Laune-Phase ist oder ob es wieder losgeht.
Ich muß das erst üben ,daß sich selbst ernst nehmen. Wenns über die nächsten Tage weiter so bleibt, geh ich mal zur Ärtzin. Vielleicht wieder eine Therapie, aber ich glaube, man hat nur alle X Jahre Anspruch darauf, meine ist erst vor einem Jahr abgeschlossen worden. Ich frag mal nach.
Vielleicht wirklich nur Hormonschwankungen, da muß ich bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung mal fragen. Wie wird das festgestellt? Und woher kommt das?
Mein Firmenhandy klingelt immer mal wieder. Ich mag nicht ran gehen, ich weiß nicht, was ich sagen soll......ich will das nicht erklären müssen. Ist es gut, wenn man in die Offensive geht? Oder ist eine Ausrede besser? Ich befürchte, daß man mich für labil und nicht belastbar hält, wenn ich erzähl, was los ist. Wobei ich sehr sehr liebe Kollegen habe. Ich geh im Grunde wirklich gern in die Arbeit!
Es gäbe keinen Grund, traurig zu sein. Mein Privatleben stimmt, ich habe einen schönen Job....alles in Ordnung.
Die Traurigkeit und die Wut kommen so von innen raus, ohne erkennbaren Auslöser. Sie schleichen sich an, ganz langsam und auf einmal sind sie so groß und haben mich umzingelt und ich kann die Welt dahinter nicht mehr richtig wahrnehmen und denke mir aus, daß alle gemein sind und ich allen egal bin und ich nix kann und dumm bin und peinlich und und und.......
und jede Verkäuferin, die nicht grüßt ist ein Beweis dafür, die sieht sofort, daß ich ein unwichtiger Mensch bin, denke ich, und darum grüßt die nicht. Und dann denke ich weiter und weiter und versinke immer mehr in diesem Trübsinn.
Kennt Ihr die Unendliche Geschichte? Da gibt es die Sümpfe der Traurigkeit und wer da rein gerät und sich von der Traurigkeit einfangen lässt, der geht unweigerlich unter. So ähnlich ist das.
Ich danke Euch nochmal für die Beiträge!
Viele Grüße
Olga
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
(Hildegard v. Bingen)
Olga
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
(Hildegard v. Bingen)
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Hello ,
na, so wie Du schreibst, hört sich das nach ner richtig "fetten" Depression an. Ich kenne mich nicht so richtig aus, aber wenn die letzte Therapie schon ein Jahr her ist, kann eine neue Genehmigung nicht unbedingt außer Frage stehen. Aber all das sei mal dahin gestellt. Du kannst auch weiterhin regelmäßig zu Deiner Hausärztin gehen oder zu einem Psychiater, hier sind diese Beschränkungen nicht da. Das ist zwar nicht das gleiche wie eine Therapie, aber stützt doch und man ist einfach nicht so allein.
Was das "Outen" vor Deinen Kollegen angeht, wäre ich ein bißchen vorsichtig. Meiner Erfahrung nach verstehen das nicht unbedingt alle Menschen und im Beruf kann es auch einmal passieren, dass so ein Geständnis ausgenutzt wird. Es kann aber auch anders sein. Ich für meinen Teil habe es nie gesagt und werde es auch nicht tun, aus Angst, nicht mehr für voll genommen zu werden und im beruflichen Fortkommen ausgebremst zu werden. Man ist im Beruf auch eigentlich doch irgendwo Konkurrent, d.h. eine sog. Freundschaft kann schnell vergessen sein, wenn es um die Vergabe einer Beförderung geht.
Letztlich ist das aber Deine Entscheidung. Ich wäre aber vorsichtig.
Das mit den Hormonen kann man bei einer Blutuntersuchung sehen, soviel ich weiß.
Liebe Grüße Julimond
na, so wie Du schreibst, hört sich das nach ner richtig "fetten" Depression an. Ich kenne mich nicht so richtig aus, aber wenn die letzte Therapie schon ein Jahr her ist, kann eine neue Genehmigung nicht unbedingt außer Frage stehen. Aber all das sei mal dahin gestellt. Du kannst auch weiterhin regelmäßig zu Deiner Hausärztin gehen oder zu einem Psychiater, hier sind diese Beschränkungen nicht da. Das ist zwar nicht das gleiche wie eine Therapie, aber stützt doch und man ist einfach nicht so allein.
Was das "Outen" vor Deinen Kollegen angeht, wäre ich ein bißchen vorsichtig. Meiner Erfahrung nach verstehen das nicht unbedingt alle Menschen und im Beruf kann es auch einmal passieren, dass so ein Geständnis ausgenutzt wird. Es kann aber auch anders sein. Ich für meinen Teil habe es nie gesagt und werde es auch nicht tun, aus Angst, nicht mehr für voll genommen zu werden und im beruflichen Fortkommen ausgebremst zu werden. Man ist im Beruf auch eigentlich doch irgendwo Konkurrent, d.h. eine sog. Freundschaft kann schnell vergessen sein, wenn es um die Vergabe einer Beförderung geht.
Letztlich ist das aber Deine Entscheidung. Ich wäre aber vorsichtig.
Das mit den Hormonen kann man bei einer Blutuntersuchung sehen, soviel ich weiß.
Liebe Grüße Julimond
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Nabend Olga,
ich kann das gut nachvollziehen, was du schreibst. Bei mir ist es aber eher ein Sumpf der Unsicherheit, der mich täglich begleitet... Und viel Ratlosigkeit darüber, wie man(n) als "der Optimist" so abstürzen kann...
Liebe Grüße
deer
ich kann das gut nachvollziehen, was du schreibst. Bei mir ist es aber eher ein Sumpf der Unsicherheit, der mich täglich begleitet... Und viel Ratlosigkeit darüber, wie man(n) als "der Optimist" so abstürzen kann...
Liebe Grüße
deer
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Guten Abend Olga,
was du gerade durchmachst, das kenne ich auch. Ich hatte vor 10 Jahren eine recht schlimme Depression, das habe ich gut überstanden. Doch so ab und zu packen mich auch mal wieder so kleine Tiefs. Das finde ich, steht uns zu. Andere tuen es ab als "nicht mein Tag". Aber was du da beschreibst, daß du jeden anschreien könntest, diese Phase hatte ich zwischendurch auch. Es war bei mir hormonell bedingt. (Wechseljahre).Wenn dann noch dazu kam, daß man sich überfordert fühlt u. das ist in den Wechseljahren nun mal so, dann wird es noch schlimmer. Darf ich fragen, wie alt du bist? Die Hormonuntersuchung macht dein Gynäkologe. Doch soviel ich weiß, muß man diese Untersuchung mitlerweile selber zahlen. Mir geht es, seitdem ich Hormone einnehme - ich weiß, daß ist auch umstritten, aber ohne war ich kein Mensch mehr - viel viel besser.
Wenn es bei nicht die Hormone sind, dann begib dich doch schnell wieder in Behandlung, damit die Depression richtig behandelt wird.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft
Ulrike
Olga schrieb:
> Hallo,
>
> ich komm mir ein wenig wie ein Simulant vor, wenn ich all die Krankheitsbilder hier lese..
> Ich bin vor zwei Jahren an einer mittelschweren Depression erkrankt (Diagnose Hausarzt) mit Nicht-schlafen-können, Kopfschmerzen rund um die Uhr, andauernde Übelkeit, Hautjucken, Durchfall......mit Citalopram und Therapie war ich nach einem dreiviertel Jahr schon wieder fit und medikamentenfrei.
> Aber es kommen immer wieder so Aggressionsschübe mitTraurigkeit......es fäng ganz harmlos an mit dauernd schlecht drauf sein und genervt und steigert sich dann soweit, daß ich manchmal sogar wildfremde Leute auf der Straße anschnauze, nur weil sie vielleicht versehentlich vor mir auf dem Radlweg rumlaufen. Ich muß mich so zusammen reissen, daß ich den Kollegen, der mich um einen Gefallen bittet, nicht umgehend anschreie und wenn im Büro gelacht wird, dann denk ich sofort, die lachen über mich und werde soooo sauer. Und wenn ich dann zwei-drei Wochen lang meine Stinkewut gepflegt habe, kommt langsam aber unaufhaltsam die große Traurigkeit. Ich wollte heute in die Arbeit fahren, aber ich hab unterwegs so sehr zum weinen angefangen, daß ich wieder umgekehrt bin. Mein Freund war so nett und hat für mich im Büro angerufen, weil ich sowieso nur ins Telefon geheult hätte und das will ich nicht. Ich muß andauernd weinen. Und ich will keine Freunde treffen, das ist mir zu anstrengend und ich weiß nicht, was ich da erzählen soll.
> Sonst hab ich keine Beschwerden, kann schlafen (nur wache ich jede Nacht klitschnass geschwitzt auf, kennt das wer auch?), habe normalen Apettit, kein Kopfweh, kein Durchfall, nix.
> Ich mach fast jeden zweiten Tag Sport, schwimmen und laufen, aber das hilft nur kurzfristig, nach vier, fünf Stunden bin ich schon wieder so kreuzunglücklich.
> Ich will auch nicht raus, ich hab Angst, daß die Leute über mich lachen und daß ich zum weinen anfang und außerdem werde ich so wütend, wenn ich an die Leute da draussen denke.
> Ach man, was ist bloß los!?
> Draußen ist alles grün und blüht und ich hock hier.
> Och menno.........
was du gerade durchmachst, das kenne ich auch. Ich hatte vor 10 Jahren eine recht schlimme Depression, das habe ich gut überstanden. Doch so ab und zu packen mich auch mal wieder so kleine Tiefs. Das finde ich, steht uns zu. Andere tuen es ab als "nicht mein Tag". Aber was du da beschreibst, daß du jeden anschreien könntest, diese Phase hatte ich zwischendurch auch. Es war bei mir hormonell bedingt. (Wechseljahre).Wenn dann noch dazu kam, daß man sich überfordert fühlt u. das ist in den Wechseljahren nun mal so, dann wird es noch schlimmer. Darf ich fragen, wie alt du bist? Die Hormonuntersuchung macht dein Gynäkologe. Doch soviel ich weiß, muß man diese Untersuchung mitlerweile selber zahlen. Mir geht es, seitdem ich Hormone einnehme - ich weiß, daß ist auch umstritten, aber ohne war ich kein Mensch mehr - viel viel besser.
Wenn es bei nicht die Hormone sind, dann begib dich doch schnell wieder in Behandlung, damit die Depression richtig behandelt wird.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft
Ulrike
Olga schrieb:
> Hallo,
>
> ich komm mir ein wenig wie ein Simulant vor, wenn ich all die Krankheitsbilder hier lese..
> Ich bin vor zwei Jahren an einer mittelschweren Depression erkrankt (Diagnose Hausarzt) mit Nicht-schlafen-können, Kopfschmerzen rund um die Uhr, andauernde Übelkeit, Hautjucken, Durchfall......mit Citalopram und Therapie war ich nach einem dreiviertel Jahr schon wieder fit und medikamentenfrei.
> Aber es kommen immer wieder so Aggressionsschübe mitTraurigkeit......es fäng ganz harmlos an mit dauernd schlecht drauf sein und genervt und steigert sich dann soweit, daß ich manchmal sogar wildfremde Leute auf der Straße anschnauze, nur weil sie vielleicht versehentlich vor mir auf dem Radlweg rumlaufen. Ich muß mich so zusammen reissen, daß ich den Kollegen, der mich um einen Gefallen bittet, nicht umgehend anschreie und wenn im Büro gelacht wird, dann denk ich sofort, die lachen über mich und werde soooo sauer. Und wenn ich dann zwei-drei Wochen lang meine Stinkewut gepflegt habe, kommt langsam aber unaufhaltsam die große Traurigkeit. Ich wollte heute in die Arbeit fahren, aber ich hab unterwegs so sehr zum weinen angefangen, daß ich wieder umgekehrt bin. Mein Freund war so nett und hat für mich im Büro angerufen, weil ich sowieso nur ins Telefon geheult hätte und das will ich nicht. Ich muß andauernd weinen. Und ich will keine Freunde treffen, das ist mir zu anstrengend und ich weiß nicht, was ich da erzählen soll.
> Sonst hab ich keine Beschwerden, kann schlafen (nur wache ich jede Nacht klitschnass geschwitzt auf, kennt das wer auch?), habe normalen Apettit, kein Kopfweh, kein Durchfall, nix.
> Ich mach fast jeden zweiten Tag Sport, schwimmen und laufen, aber das hilft nur kurzfristig, nach vier, fünf Stunden bin ich schon wieder so kreuzunglücklich.
> Ich will auch nicht raus, ich hab Angst, daß die Leute über mich lachen und daß ich zum weinen anfang und außerdem werde ich so wütend, wenn ich an die Leute da draussen denke.
> Ach man, was ist bloß los!?
> Draußen ist alles grün und blüht und ich hock hier.
> Och menno.........
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Hallo,
also zum Thema "Hormone und Wechseljahre": ich bin erst 34! Bitte erzählt mir jetzt nicht, daß es durchaus sein kann, daß man mit mitte 30.......bitte nicht.....
Und der Optimist, der so ratlos und unsicher wird, das kenn ich so ähnlich. Ich bin die Lustige, die Unkomplizierte, die Komunikative. Und auf einmal ist es, als stünde man nicht mehr sicher auf festem Boden, so ganz ohne Basis und man hat nichts, worauf man zurückgreifen kann ("ich weiß, das ich das kann weil....."), man hat keine Sichterheit mehr in sich selbst. So ähnlich.
Trotz allem wünsche ich Euch einen schönen Feiertag!
Erholt Euch gut.
also zum Thema "Hormone und Wechseljahre": ich bin erst 34! Bitte erzählt mir jetzt nicht, daß es durchaus sein kann, daß man mit mitte 30.......bitte nicht.....
Und der Optimist, der so ratlos und unsicher wird, das kenn ich so ähnlich. Ich bin die Lustige, die Unkomplizierte, die Komunikative. Und auf einmal ist es, als stünde man nicht mehr sicher auf festem Boden, so ganz ohne Basis und man hat nichts, worauf man zurückgreifen kann ("ich weiß, das ich das kann weil....."), man hat keine Sichterheit mehr in sich selbst. So ähnlich.
Trotz allem wünsche ich Euch einen schönen Feiertag!
Erholt Euch gut.
Viele Grüße
Olga
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
(Hildegard v. Bingen)
Olga
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
(Hildegard v. Bingen)
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Hallo Olga,
so wie und was Du schreibst, klingt mir auch nach einer Depression. Aber auch ich bin kein Arzt. Ich kann hier nur aus eigenen Erfahrungen sprechen. Es gibt so viele Arten von Depressionen. Und dazu zählt auch die endogene Depression. Das ist eine Depression ohne ersichtlichen Grund bzw. Anlass. Aber dazu kann Dir ein Arzt mehr sagen. Auch vielleicht warum die Depressionen wieder kommen. Da steckt vielleicht mehr dahinter. Eine neue Therapie wäre dann wohl das beste.
Das mit dem Erzählen auf der Arbeit. Hm... da wäre ich auch sehr sehr vorsichtig. Man sollte solche intimen Dinge nur Leuten erzählen, denen man wirklich vertraut. Du bist krank und basta. Bei mir war das so, dass ich eine Klinik mußte und der Arbeitgeber bekam natürlich die Bescheinigung der Klinik. Sie wußten also, wo ich war. Erzählt habe ich ihnen nie etwas, auch wenn sie gefragt haben. Aber dennoch kamen nach der Klinik Kommentare. Ich bin im Personalbüro und habe auch mit krankheitsbedingten Kündigungen zu tun. Es gibt Krankheiten, die sollte man dem Arbeitgeber erzählen, aus Schutzgründen (Alkoholsucht etc.), aber es sollte genau überlegt sein.
Wünsch Dir alles Gute und wenn Du reden magst....dann poste.
Sunblume
so wie und was Du schreibst, klingt mir auch nach einer Depression. Aber auch ich bin kein Arzt. Ich kann hier nur aus eigenen Erfahrungen sprechen. Es gibt so viele Arten von Depressionen. Und dazu zählt auch die endogene Depression. Das ist eine Depression ohne ersichtlichen Grund bzw. Anlass. Aber dazu kann Dir ein Arzt mehr sagen. Auch vielleicht warum die Depressionen wieder kommen. Da steckt vielleicht mehr dahinter. Eine neue Therapie wäre dann wohl das beste.
Das mit dem Erzählen auf der Arbeit. Hm... da wäre ich auch sehr sehr vorsichtig. Man sollte solche intimen Dinge nur Leuten erzählen, denen man wirklich vertraut. Du bist krank und basta. Bei mir war das so, dass ich eine Klinik mußte und der Arbeitgeber bekam natürlich die Bescheinigung der Klinik. Sie wußten also, wo ich war. Erzählt habe ich ihnen nie etwas, auch wenn sie gefragt haben. Aber dennoch kamen nach der Klinik Kommentare. Ich bin im Personalbüro und habe auch mit krankheitsbedingten Kündigungen zu tun. Es gibt Krankheiten, die sollte man dem Arbeitgeber erzählen, aus Schutzgründen (Alkoholsucht etc.), aber es sollte genau überlegt sein.
Wünsch Dir alles Gute und wenn Du reden magst....dann poste.
Sunblume
Re: ist es was Ernstes oder nur schlechte Stimmung?
Hallo Olga,
geht es dir heute etwas besser? Ich wünsche es dir!
Die nächtlichen Schweißbäder kenne ich auch. Ich bin seit einem guten Jahr in Therapie, und oft schweißgebadet aufgewacht bin ich ein paar Wochen lang, als in der Therapie ganz tiefsitzende Probleme dran waren. Der Tag und meine Kraft haben nicht gereicht, das alles zu verarbeiten, und offensichtlich fanden nachts ziemliche innere Kämpfe statt. Ich habe auch sehr intensiv und beängstigend geträumt und war insgesamt sehr angespannt.
Momentan bin ich sehr viel ruhiger, nicht so aufgewühlt, träume weniger und bin schon länger nicht mehr schweißgebadet aufgewacht.
Du bist ja momentan auch angespannt, weißt nicht, wie du dein Befinden einordnen sollst und was du tun sollst. Das ist schon ganz ordentlicher Streß, und ich kann mir vorstellen, dass daher auch das starke Schwitzen kommt.
Ich denke auch, nach dem was du schilderst, wird dich dein Arzt ganz bestimmt nicht nach Hause schicken nach dem Motto, stell dich nicht so an, das wird schon wieder. Geh hin und laß dir helfen, du hast ja schon einmal erlebt dass es wieder besser werden kann.
Alles Liebe für dich
Annette
geht es dir heute etwas besser? Ich wünsche es dir!
Die nächtlichen Schweißbäder kenne ich auch. Ich bin seit einem guten Jahr in Therapie, und oft schweißgebadet aufgewacht bin ich ein paar Wochen lang, als in der Therapie ganz tiefsitzende Probleme dran waren. Der Tag und meine Kraft haben nicht gereicht, das alles zu verarbeiten, und offensichtlich fanden nachts ziemliche innere Kämpfe statt. Ich habe auch sehr intensiv und beängstigend geträumt und war insgesamt sehr angespannt.
Momentan bin ich sehr viel ruhiger, nicht so aufgewühlt, träume weniger und bin schon länger nicht mehr schweißgebadet aufgewacht.
Du bist ja momentan auch angespannt, weißt nicht, wie du dein Befinden einordnen sollst und was du tun sollst. Das ist schon ganz ordentlicher Streß, und ich kann mir vorstellen, dass daher auch das starke Schwitzen kommt.
Ich denke auch, nach dem was du schilderst, wird dich dein Arzt ganz bestimmt nicht nach Hause schicken nach dem Motto, stell dich nicht so an, das wird schon wieder. Geh hin und laß dir helfen, du hast ja schon einmal erlebt dass es wieder besser werden kann.
Alles Liebe für dich
Annette