Welchen Beruf bei Depressionen machen?

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24061981
Beiträge: 3
Registriert: 13. Mär 2005, 02:40

Welchen Beruf bei Depressionen machen?

Beitrag von 24061981 »

Hallo,

ich bin 23 Jahre und habe schon seit Jahren Depressionen. Ich habe eine Ausbildung gemacht und auch in diesem Beruf gearbeitet, aber das will ich nicht mehr.

Was für einen Beruf würdet Ihr mir empfehlen? Ich habe kein Abitur und ich möchte einen Beruf, wo ich so wenig wie möglich mit Menschen zu tun, weil ich sehr schlechte Erfahrungen mit Kollegen und Chefs gemacht habe, die mich jetzt immer noch fertig machen und auch zum teil Auslöser meiner Depresionnen waren.
Dazu kommt noch, das ich Tiere auch nicht so gerne mag und nicht so viel Geld habe, das ich nicht arbeiten muss.

Ich freue mich sehr über eure Antworten
Michaela
Beiträge: 435
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Welchen Beruf bei Depressionen machen?

Beitrag von Michaela »

Liebe(r) Mari,

Du schreibst, dass Du zu wenig Geld hast, um nicht arbeiten zu müssen.

Das heißt, dass Du am liebsten gar nicht arbeiten gehen möchtest. Kann ich ja auch gut verstehen, wenn Du (wahrscheinlich) einen Beruf gelernt hast, den Du nicht gerne ausübst. Sehe ich das so richtig?

Eine Frage, Mari: Wie könntest Du Dir Dein Leben vorstellen? (Auch wenn es praktisch nicht machbar ist; mich würde es einfach interessieren)

Liebe Grüße, Michaela
Sadness
Beiträge: 812
Registriert: 5. Apr 2003, 19:56

Re: Welchen Beruf bei Depressionen machen?

Beitrag von Sadness »

Hallo,

es ist schwer, Dir einfach so einen Beruf zu raten, wenn man gar nicht weiß, was Dich interessiert. Eine Arbeit ohne Kontakt zu Chef oder Kollegen ist sowieso kaum möglich. Da müsstest Du Dich schon selbständig machen Ich denke, Du solltest Dich nicht unter Druck setzen, dass Du JETZT unbedingt DEN Beruf für's Leben finden musst, da Du einmal Probleme mit den Leuten auf der Arbeit hattest. Das muss sich ja nicht wiederholen. Deshalb wäre es sicher wichtig, zu lernen, wie man sich in solchen Situationen verhält, eben damit es sich nicht wiederholt. Und Du solltest Dich fragen, welcher Beruf oder welcher Bereich Dich reizen könnte. Vielleicht auch nur erstmal für den Moment. Solange bis es Dir bzgl. der Depression besser geht. Du bist erst 23. Sich jetzt zurück ins stille Kämmerlein/Büro zu ziehen, hilft Dir sicher nicht dauerhaft. Ich würde vielleicht lieber erstmal einen Job suchen ohne große Verantwortung, wo Du nicht unter starkem Erfolgsdruck stehst. Eine simple Tätigkeit, die Dir den Lebensunterhalt sichert, aber keine Angst macht, weil so vieles Neues oder Schweres auf einen zukommt, und sei es im Sonnenstudio oder in einer Bäckerei oder so. Das könnte ich mir als Zwischenlösung denken, um eben diese Zeit zu nutzen, Dich um Dich und Deine Depressionsauslöser zu kümmern und um herauszufinden, was Du wirklich machen willst und wie Du das angehen kannst. Bist Du denn in Therapie?

Gruß
Sadness
24061981
Beiträge: 3
Registriert: 13. Mär 2005, 02:40

Re: Welchen Beruf bei Depressionen machen?

Beitrag von 24061981 »

Hi,

danke für eure Antworten. Ihr habt recht, ich habe einen Apothekenberuf gelernt, den ich hasse und die Ausbildung habe ich nur gemacht, weil ich sonst keinen Ausbildungsplatz gefunden habe.

Ich habe nicht nur einmal sehr schlechte Erfahrungen (Mobbing usw.) mit Chefs und Kollegen gemacht, sondern dreimal, ich habe schon in drei verschiedenen Apotheken gearbeitet.

Leider habe ich auch nicht das Geld um mich selbstständig zu machen.

Dazu kommt das ich in keinem Gebiet total gut bin und kein Computerass oder Sprachengenie.

Ja, damit habt ihr Recht, wenn ich nicht Geld verdienen müsste, würde ich auch nicht arbeiten gehen und das nicht weil ich faul bin, sondern damit ich nicht mehr gemobbt werden kann von gemeinen Kollegen.

Mein ideales Leben, wäre Einsiedlerin in Canada oder Australien. Vielleicht noch mit einem kleinen Bauernhof. Die Länder sind so groß und haben nicht so viele Menschen wie Deutschland.

Ich habe darüber nachgedacht Landwirtin zu werden, aber ich habe Angst vor Vorurteilen und Gemeinheiten, weil Landwirt ja immer noch ein Männerberuf ist.
Oder Köchin, weil ich gerne koche, aber das ist auch ein Männerberuf und der Umgangston soll so rau sein in der Küche und es soll dort so stressig zugehen.

Auch gefällt es mir nicht wenn ich morgens im Dunklen aus dem Haus gehe und spätabends erst wieder komme, dann habe ich nichts vom Tag gehabt und ausser im Sommer kann man dann nur noch Fernsehen schauen und am nächsten Tag geht derselbe Mist wieder von vorne los.

Was ratet Ihr mir? Ich freue mich auf eure Antworten
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Welchen Beruf bei Depressionen machen?

Beitrag von Nachttaube »

Marie
denke mal darüber nach, warum Du gleich drei mal gemobt wurdest.... Kann es auch an Dir liegen? Und Wichtig: Was ist denn überhaupt für Dich mobbing, was haben Kollegen und Chefs Dir angetan, dass Du gleich drei mal so schlecht behandelt wirst? Bitte erzähl mal

Deine Wünsche sind sehr irrational und widersprüchlich. Du magst es nicht morgens im Dunkeln zur Arbeit zu gehen und Abends in Dunkeln wiederzukommen,.........aber Du überlegst Landwirtin werden zu wollen..... Meinst Du denn, Landwirtinen stehen erst auf, wenn es hell ist und hören dann auf, wenn es dämmert? Dann solltest Du dir noch einwenig Info-material zum Thema Landwirtin holen

In übrigen gebe ich Sarah recht, kaum jemand wird heutzutage noch in seinem Ausbildungsberuf beschäftigt sein. (ich übrigens auch nicht)

Und noch etwas: sich zu verstecken und ein Einsiedler-dasein zu führen, wird dich kein Stück weiterbringen. Deine Ängste (evt. Panik?) und Deine Depri werden nicht davon verschwinden, dass Du auswanderst (und ich gehe einfach davon aus, dass es nur ein hirngespinnst ist)

Du musst leider raus, aus Deiner wehleidigen Passivität und Dich selber umgucken, welches leben Du leben willst, wie Du Dein Geld verdienen möchtest um Leben zu können (nocheinmal Bauernhof, wie konkret sind denn die Pläne? oder sind es nur Luftschlösser?)

naja und was ich Dir noch rate.......... und ich entschuldige mich aufrichtig jetzt schon ...


sorry, Du musst schon selber etwas FÜR DICH tun. Es hilft Dir gar nix auf die anderen zu schauen, wie gemein sie zu Dir sind (und das wahrscheinlich nur aus Deiner selektiven Wahrnehmung).
24061981
Beiträge: 3
Registriert: 13. Mär 2005, 02:40

Re: Welchen Beruf bei Depressionen machen?

Beitrag von 24061981 »

Hi,

ich würde deswegen mal gerne für eine Zeit in Australien (Queensland) leben, wo dort immer Sommer ist und das hat man in Deutschland nicht.

Ich meine Landwirtin deshalb weil ich dort nicht soviel mit Menschen zu tun hätte.
Das mit dem morgens im Dunkeln weggehen meinte ich auch anders, ich meine ich musste von morgens bis abends und am samstag arbeiten mit einer Menge Überstunden und ich kenne viele die im öffentlichen Dienst arbeiten oder Lehrer sind und die haben schon um 16 Uhr oder mittags schon frei und das hat mich sehr traurig gemacht, das die Nachmittags schon frei haben und ich erst um 8 Uhr abends.

Das lag nicht an mir das ich gemobbt wurde, bei der 3 Apotheke wo ich gearbeitet hat der Apotheker (er würde gerade von seiner Frau verlassen) sehr oft schlecht über Frauen geredet und er war depressiv und er meinte nur er hat ein schweres Leben.

Bei der zweiten Apotheke war es so das alle Angst um ihren Arbeitsplatz hatten und deswegen war das Betreibsklima schon nicht gut und der Chef meinte, das keine seiner Angestellten ihren Job gut machte. Er war sowieso nie zufrieden.

In der ersten Apotheke war ich Auszubildene und viele Auszubildene haben einen schweren Stand im Betreib. Der Chef war schon Dorfbekannt, das schon viele Angestellte bei ihm gekündigt haben, aber das wusste ich nicht vorher. Er war/ist ein mieser Mensch den es Spaß machte andere Menschen zu quälen, auch die anderen Angestellten wurden von ihm gemobbt, außer eine die sein Liebling war.
Wie ihr seht hatte ich bisher nur Pech bei der Wahl meiner Arbeitsstelle.
thea
Beiträge: 59
Registriert: 30. Nov 2004, 07:52

Re: Welchen Beruf bei Depressionen machen?

Beitrag von thea »

Hallo,

Was du schreibst kommt mir sehr bekannt vor.
Bist du wegen Depressionen in Behandlung?

Ich bin 24 Jahre alt und kämpfe schon jahrelang mit Depressionen.

Ich finde, dass es in einer Krise schwer ist, berufliche Entscheidungen zu treffen, weil man einfach zusehr belastet und entkräftet ist.

Vielleicht geht es dir ja gleich wie mir:

Auch ich hatte Probleme im Job (ich bin Sekretärin), weil ich mit Kollegen und Chefs nicht konnte.

Jedesmal wenn es mir schlechter ging hatte ich große Konzentrationsprobleme, wodurch ich viele Fehler machte. Ich brauchte unendlich viel Zeit um Entscheidungen zu treffen, im Beruf bleiben dann viele Sachen viel zu lange liegen. Je mehr Angst ich vor meinen Fehlern hatte, umso mehr Fehler machte ich.

In meinen Depressionen zog ich mich total in mich zurück, ich war total gehemmt und derart verkrampft, dass mir täglich alle Muskeln schmerzten.

Dadurch musste ich mir schon die eine oder andere "Aussage" von Chef und Kollegen gefallen lassen. Die fingen an mir alles zweimal zu erklären und mich nach jeder Tätigkeit zu fragen, ob diese auch erledigt wurde. Der Job machte mich jeden Tag fertig.


Doch ich hatte auch keine Idee welchen Beruf ich sonst machen sollte:
Bei mir lag es daran, dass ich nicht an mich selbst glaubte und keinerlei Begabungen an mir sah. Im Gegenteil ich hasste mich selbst, alles was ich war und machte, war negativ.

Ich sehnte mich damals auch nach einem Beruf in dem ich nicht mehr mit Menschen arbeiten musste..

Letztendlich habe ich einsehen müssen, dass es meine Situation nicht besser macht, wenn ich mich von den Menschen abkapsle.

Nach langen Hin und Her bin ich zum Neurologen und habe mir einen Therapeuten gesucht.

Ich muss sagen, dass es mir jetzt erheblich besser geht:

Ich bin durch die Therapie viel kontaktfreudiger geworden und habe mittlerweile einen recht guten Draht zu meinen Kollegen.

Obwohl ich einen Chef habe, den man es nicht leicht Recht machen kann, hat sich mein Berufsalltag normalisiert. Mir kommen erst jetzt Ideen, was ich alles machen kann und welche Berufe für mich interessant wären...



LG



Andrea
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