Wie komme ich hier wieder raus?

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ursela
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Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von ursela »

Hallo - ich bin neu in diesem Forum - erhoffe mir aber Hilfe von Euch: seit ca. 3 Wochen geht es mir jetzt schon ziemlich bescheiden - ich zittere öfters am ganzen Körper, wache nachts oft auf und kann dann nicht mehr einschlafen. Das schlimmste aber ist, dass ich absolut nichts mehr essen kann - ich habe einfach keinen Appetit mehr. Beim Arzt war ich schon - Blut abgenommen - alles ok - dann habe ich ihm meinen Kummer erzählt (Schuldgefühle, Verlust eines Angehörigen, viel viel Stress ...). Ich weiß, wahrscheinlich steigere ich mich hier ganz unnötig in etwas hinein, aber ich habe solche Angst, dass dieser Zustand gar nicht mehr aufhört, dass ich erst recht nicht mehr aufhöre zu zittern ... irgendwie dreh' ich mich im Kreis - bin total traurig und ängstlich.

Mein Arzt hat mir Stangyl verschrieben, die habe ich aber nur 2 Tage genommen, denn die machten mich furchtbar müde - Baldrian (500mg Kapseln) hilft nicht viel - wer von Euch hat einen Rat auf Lager? Gibt es vielleicht vielversprechende homöopathische Mittel oder Akupunktur?

Ich komm' da allein nicht mehr raus, traue mich aber auch nicht, das Stangyl zu nehmen aus Angst vor Abhängigkeit (eher psychisch als physisch).

Ich habe einen ganz ganz lieben Mann und einen süßen Sohn für die ich so gerne da sein möchte. Normalerweise bin ich ein positiver Mensch, meistens frohgelaunt und lustig, doch jetzt kenne ich mich selbst nicht mehr. Bitte helft mir!
emriye
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Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von emriye »

Liebe Ursel,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum
Ich kenne deine Lage sehr gut und ich hatte anfangs auch eine riesen Panik vor Medis, aber ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, quäl dich nicht zu lange!! Ein Medikament kann sehr hilfreich sein und man findet wieder die Freude am Leben. Manchmal kann es sein, dass ein Medi nicht gleich die erhofft Wirkung bringt, muß dann die Geduld aufbringen, ein nächstes auszuprobieren. Geduld ist sowieso das, was man in einer Depression lernen muß. Aber es gibt einen Weg heraus und man sollte/kann alles tun was einem gut tut. Dazu gehören auch homöopathische Mittel usw...
Ich würde es aber eher zusätzlich tun, zusätzlich zu einem Medikament das Erleicherung schafft.
dir liebe Grüße und eine Portion Mut und Vertrauen
emriye
ursela
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Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von ursela »

Danke für Deine liebe Antwort - ich denke, wahrscheinlich habe ich auch so eine Art Angststörung - ich bilde mir ständig ein, nichts essen zu können (was ja dann auch tatsächlich nicht geht) - dann hab' ich natürlich Angst, einen Ernährungsmangel zu erleiden und wirlich krank zu werden... es ist zum k..
emriye
Beiträge: 631
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Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von emriye »

Liebe Ursela,
Depressionen und Angst gehören eigentlich fast zusammen. Ich hatte auch massive Ängste während der Depression. Kennst du diese Ängst auch schon aus Zeiten als du dich nicht depressiv gefühlt hast??
In der Depression hatte ich auch riesige Angst schwer krank zu sein, bildete mir ein einen Tumor im Magen zu haben (wegen der Übelkeit u. dem Gewichtsverlust), einen Hirntumor hatte ich auch in Verdacht wegen meiner komischen Konzentrations- und Sprachprobleme, dann dachte ich noch, es könnte auch eine ganz frühe Form von Alzheimer sein. Gefühlsstörungen im Gesicht und im Arm wiesen dann aber wieder auf einen Hirntumor hin!!! Hört sich jetzt fast witzig an, aber ich war davon überzeugt!! Auch diese starken Schmerzen im Körper, diese Erschöpfung usw. dachte ich, kann alles doch nicht nur psychischer Natur sein!! Naja, ich lebe noch - bin und war körperlich kerngesund und weiß was die Psyche für unterschiedliche Symptome und Befürchtungen produzieren kann. Wenn du körperlich gut durchgecheckt wurdest und du einen Arzt des Vertrauens hast, würde ich ihn/sie fragen was das alles bei dir ist und ob er/sie denkt, dass du noch zusätzlich an einer Angststörung leidest.
dir liebe Grüße
emriye
ursela
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Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von ursela »

Oh Mann - was Du geschrieben hast, könnte wirklich von mir sein - auch mir fällt ständig irgendeine andere Krankheit ein, an der ich leiden könnte. Natürlich war ich beim Arzt und es ist so ziemlich alles in Ordnung. Daher hätte ich auch gar keinen Grund mir Sorgen zu machen. Es ist nur - wie gesagt: ich habe Angst und kann vor lauter Angst und Aufregung nichts essen - weil ich nichts essen kann, mache ich mir Sorgen, dass ich zuviel abnehme (obwohl ich mindestens 10 kg zuviel wiege)- und wegen dieser Sorgen kann ich erst recht nichts essen. Sobald ich aber meinen Kopf "ausschalte" (wie ich es nenne), also z.B. total abgelenkt bin, oder so gegen Abend 'mal ein kleines Bierchen (wirklich nur 0,25 l) trinke, bin ich total entspannt und kann essen - zwar nicht Unmengen, aber immerhin. Dann gehe ich abends (so gegen 22.30 Uhr) völlig gelöst und entspannt ins Bett und wache nach 3 bis 4 Stunden Schlaf wieder völlig verängstigt und mit Herzklopfen auf - wälze mich herum, döse noch ein wenig bis zum frühen Morgen und mache mir immer mehr Sorgen - nach dem Aufstehen dann, geht das ganze Spiel wieder von vorne los: Ängste, nichts essen können usw. usw.

Ich weiß, dies ist ein Karussel und ich muß irgendwie den Absprung schaffen, weiß aber nicht wie. Denkst Du denn das Medikament (Stangyl) könnte mich hierbei unterstützen? Danke im voraus - Gruß Ursela
röschen
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Registriert: 21. Feb 2005, 15:11

Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von röschen »

Hallo Ursula
Ein Tip von mir Lass die Stangyl sofort weg . Das sind richtige Hämmerchen. Die wollte mir mein Arzt damals auch aufschreiben. Nur Mut gehe zu einem richtigen Psychiater der wird dir ein richtiges medi verschreiben was dich wieder ins NORMALE Leben bringt und nicht wie die Stangyl nur müde macht.Ganz liebe Grüße
Roswitha
ursela schrieb:
> Hallo - ich bin neu in diesem Forum - erhoffe mir aber Hilfe von Euch: seit ca. 3 Wochen geht es mir jetzt schon ziemlich bescheiden - ich zittere öfters am ganzen Körper, wache nachts oft auf und kann dann nicht mehr einschlafen. Das schlimmste aber ist, dass ich absolut nichts mehr essen kann - ich habe einfach keinen Appetit mehr. Beim Arzt war ich schon - Blut abgenommen - alles ok - dann habe ich ihm meinen Kummer erzählt (Schuldgefühle, Verlust eines Angehörigen, viel viel Stress ...). Ich weiß, wahrscheinlich steigere ich mich hier ganz unnötig in etwas hinein, aber ich habe solche Angst, dass dieser Zustand gar nicht mehr aufhört, dass ich erst recht nicht mehr aufhöre zu zittern ... irgendwie dreh' ich mich im Kreis - bin total traurig und ängstlich.
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> Mein Arzt hat mir Stangyl verschrieben, die habe ich aber nur 2 Tage genommen, denn die machten mich furchtbar müde - Baldrian (500mg Kapseln) hilft nicht viel - wer von Euch hat einen Rat auf Lager? Gibt es vielleicht vielversprechende homöopathische Mittel oder Akupunktur?
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> Ich komm' da allein nicht mehr raus, traue mich aber auch nicht, das Stangyl zu nehmen aus Angst vor Abhängigkeit (eher psychisch als physisch).
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> Ich habe einen ganz ganz lieben Mann und einen süßen Sohn für die ich so gerne da sein möchte. Normalerweise bin ich ein positiver Mensch, meistens frohgelaunt und lustig, doch jetzt kenne ich mich selbst nicht mehr. Bitte helft mir!

ursela schrieb:
> Hallo - ich bin neu in diesem Forum - erhoffe mir aber Hilfe von Euch: seit ca. 3 Wochen geht es mir jetzt schon ziemlich bescheiden - ich zittere öfters am ganzen Körper, wache nachts oft auf und kann dann nicht mehr einschlafen. Das schlimmste aber ist, dass ich absolut nichts mehr essen kann - ich habe einfach keinen Appetit mehr. Beim Arzt war ich schon - Blut abgenommen - alles ok - dann habe ich ihm meinen Kummer erzählt (Schuldgefühle, Verlust eines Angehörigen, viel viel Stress ...). Ich weiß, wahrscheinlich steigere ich mich hier ganz unnötig in etwas hinein, aber ich habe solche Angst, dass dieser Zustand gar nicht mehr aufhört, dass ich erst recht nicht mehr aufhöre zu zittern ... irgendwie dreh' ich mich im Kreis - bin total traurig und ängstlich.
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> Mein Arzt hat mir Stangyl verschrieben, die habe ich aber nur 2 Tage genommen, denn die machten mich furchtbar müde - Baldrian (500mg Kapseln) hilft nicht viel - wer von Euch hat einen Rat auf Lager? Gibt es vielleicht vielversprechende homöopathische Mittel oder Akupunktur?
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> Ich komm' da allein nicht mehr raus, traue mich aber auch nicht, das Stangyl zu nehmen aus Angst vor Abhängigkeit (eher psychisch als physisch).
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> Ich habe einen ganz ganz lieben Mann und einen süßen Sohn für die ich so gerne da sein möchte. Normalerweise bin ich ein positiver Mensch, meistens frohgelaunt und lustig, doch jetzt kenne ich mich selbst nicht mehr. Bitte helft mir!
röschen
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Registriert: 21. Feb 2005, 15:11

Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von röschen »

Hallo, diese Symptome wie du sie beschreibst kenne ich nur zu gut und bin froh das ich nicht allein damit bin.Habe das wieder seit einer Woche. Wenn ich davon erzähle werde ich nicht so richtig ernst genommen. Zittern Übelkeit Sprachstörungen. Meine Gedanken sind dann sofort immer die schlimmsten dann verstärkt sich die Angst noch mehr. Habe jetzt angefangen Johanniskraut zu nehmen und ein pflanzliches Beruhigungsmittel und möchte hoffen das es bald wieder weg ist.Lieber Gruß Roswitha
emriye
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Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von emriye »

Hallo Ursula,
bist du bei deinem Hausarzt oder bei einem Facharzt für Psychiatrie??? In der Klinik hab ich auch mal wegen meiner Schlafprobleme zusätzlich zum Trevilor Stangyl bekommen, aber es hat mich eigentlich auch nur ziemlich down gemacht und schlafen konnte ich erst nicht.
Ein Psychiater hat halt mit psychischen Erkrankungen mehr Erfahrung und vor allem mit der Medikation. Wenn du mit Stangyl nicht klar kommst (was ich verstehen kann), solltest du unbedingt mit einem Psychiater sprechen.
Dass du nachts, nach 3-4 Std. wieder mit Herzklopfen aufwachst, kenne ich auch sehr gut aus meiner schlechten Zeit. Das hat auch was mit den Stresshormonen zu tun, dein Körper ist sozusagen durch die Depression in Dauerstress, es wird kräftig Adrenalin produziert. Nachts ist die Produktion etwas heruntergefahren und gegen 4.00 fängt der Körper normalerweise wieder langsam an, das Hormon zu produzieren. Ist aber eh schon zu viel Stress da und Hormon im Blut, ist der Stressspiegel natürlich gleich wieder zu hoch und du wachst auf mit Ängsten. Das ist ein Teufelskreislauf den man unterbrechen sollte, es treibt einen immer weiter in die Depression rein.
Ich wünsche dir, dass du einen kompetenten Arzt hast oder schnell einen Termin bei einem Psychiater ausmachst. Die Psychiater geben oft erst Termine in ein paar Wochen, ich würde an deiner Stelle, gleich von deiner Dringlichkeit und Not sprechen - dass du in die Notfallsprechstunde gehen kannst, da mußt du zwar ein bißchen längere Wartezeit in Anspruch nehmen, aber Hauptsache du bekommst jetzt Hilfe.
Liebe Grüße
emriye
ursela
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Registriert: 17. Feb 2005, 09:53

Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von ursela »

Hallo Roswitha - danke für den Tip - ich nehme die Stangyl z.Z. gar nicht mehr - eben weil sie sooooo müde machten. Dosierung war übrigens total klein (3 x tgl. 5 Tropfen) und trotzdem hat mich das Zeug vom Stuhl geworfen...

Hallo Emriye -Ich bin bei meinem Hausarzt - wohne ziemlich in der Pampa der nächste Psychiater wird wohl so ca. 30 bis 50 km weg sein.

Morgen habe ich einen Termin bei einer Heilpraktikerin mit sehr gutem Ruf - ich verspreche mir davon vor allem etwas gegen die Eßstörungen. Vielleicht gibt's ja auch was homöopathisches gegen die Ängste?

Ich dank' Euch jedenfalls sehr - es tut unendlich gut zu erfahren, dass es auch noch andere gibt, denen es genauso geht. Ich hab' ja auch noch Glück und einen total verständnisvollen Mann und ganz ganz liebe Freunde, die mich immer wieder beruhigen und mir gut zureden. Diese positive Energie allein tut ja schon gut!!!

Lieber Gruß - Ursela
Martina71
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Registriert: 27. Jun 2003, 01:35
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Re: Wie komme ich hier wieder raus?

Beitrag von Martina71 »

Hi Ursela,

also pflanzlich bzw. homöopathisch gegen Ängste gibts Bachblüten. Das soll ganz wirksam sein. Aber bei richtigen Panikattacken mit Depressionen verbunden weiss ich nicht ob das reichen wird.

Hast du die Stangyl denn morgens genommen? Wenn sie dich so müde gemacht haben, wär doch sinnvoller gewesen sie abends zu nehmen damit du schlafen kannst oder?

Das mit den Ängsten vor Krankheiten kenn ich auch sehr gut. Ich seh auch immer gleich die Totale Katastrophe wenn ich mal ein bisschen was habe... Wenn dann im Bekannten- oder Verwandtenkreis sowas passiert, haut mich das total um. (vor 2 Jahren starb mein Onkel an magenkrebs und meine Cousine hat grad ne OP hinter sich, eine Niere musste entfernt werden die befallen war)

Ich hatte auch schon so sehr Panik, das der berühmte Kloss im Hals so dick war, das ich nichts essen konnte. Ist ein sch.... Gefühl... ich hab auch wie du schon gemerkt, das mich ein Bierchen oder ein Glas Wein "entspannt" und die Panik dann verschwindet.

Du solltest dich trotzallem um eine Therapie kümmern, denn allein schafft man es so gut wie nicht da raus.
Schön das du deinen Mann auf deiner Seite hast und auch Freunde.
Alles Gute für dich.

VLG Martina
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Das menschliche Dasein ist zu beschwerlich, darum will man es wenigstens in der Phantasie abschütteln!



(Franz Kafka)
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