Kann man es allein schaffen?

Inga81
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Inga81 »

Hallo Daniela!

Jaaa, wusste jetzt auch nicht, wie ich das anders ausdrücken soll mit ‚passender Diagnose’…
Aber schön, dass es dir geholfen hat, ins Tagebuch zu schreiben. Ich merke auch, wie viel Druck es mir nimmt zu schreiben – mich nicht für jemand anderen verständlich ausdrücken zu müssen, polarisieren zu dürfen, ins kleinste Detail gehen zu können…
Was gibt’s denn in Deutschland in der Glotze? Irgendwas fesselndes? Habe jetzt seid Anfang September kein Fernsehn mehr geguckt, haben keinen hier. Freue mich Weihnachten (nach Hause! Juchu!) mal wieder auf Simpsons. Konntest du noch irgendwas anderes machen heute? Auch Kleinigkeiten sind was wert, ich neige jedenfalls immer dazu die Summer der Kleinigkeiten völlig unter den Tisch fallen zu lassen, oder nur einer oder zwei Sachen überhaupt einen Wert beizumessen und das sind dann natürlich seltsamerweise immer genau die Sachen, die ich nicht geschafft habe. Also?

Ich fand’s klasse, was du über die bei jedem Menschen unterschiedliche Empfindsamkeit geschrieben hast. Trifft ziemlich den Punkt. Trotzdem habe ich das Gefühl mich mit anderen – im Gegensatz zu mir – wirklich Kranken vergleichen zu müssen.
Es ist jedenfalls toll, dass du für dich erkannt hast, dass da Probleme sind, und du dir zugestehst, dass es welche sind. Ich weiß ja nicht, ob das überhaupt ein Problem für dich war, aber aus meiner Sicht ist da schon mal eine Hürde genommen!!!
Und Sensibilität… ja stimmt schon, hat auch seine guten Seiten!

Wegen der englischen Sprache: Ich glaube, ich empfinde die Sprachbarriere sogar als befreiend, es distanziert einen irgendwie vom gesagten, wenn’s nicht in der eigenen Muttersprache ist. Und macht möglich ganz andere, persönlichere Sachen zu sagen. Weiß nicht so genau, wie ich’s beschreiben soll... … so als ob man denken könnte: Ist ja alles nur ein Spiel!

Eben hat mein Freund versucht mit mir zu reden, aber irgendwie gab’s ganz grundlegende Missverständnisse, oder vielleicht will ich auch einfach nicht einsehen, was er meint.
Er meint, wenn ich seit zwei Wochen nur im Forum lese und vor mich hinstarre, dann hat das nicht nur innere Ursachen, sondern ich muss an der Art und Weise zu arbeiten was ändern. Naja, aber dieses sich-absolut-nicht-auf-eine-Sache-konzentrieren-können, das konnte er nicht verstehen.
Er wollte immer wissen auf was, und meinte dann, dass der Ansatz ja auch falsch sei…
Aber es ist mehr so, dass mein Hirn einfach an dem vorbeiguckt und es absichtlich zu ignorieren scheint, wo meine Augen draufstarren… Da ist nix mit Arbeitstechnik zu erreichen, meiner Meinung nach.
Und das seit zwei Wochen! Ich komme so langsam unter Druck, terminlich.
Dann diese Wut, und dass ich mich für meine nicht erbrachten Leistungen (wobei es dann natürlich nicht bleibt, dann wird natürlich gleich die ganze Person Inga unter die Lupe genommen) so fertig machen muss... das ist alles so furchtbar anstrengend.
Und ich weiß nie wohin mit dem Druck, am Ende sieht mein Arm immer wieder gar nicht schön aus. Puh! Jetzt hab ich mich aber verausgabt… ...ich hoffe, dir wurde diese Selbstentblößung von mir zum Schluss nicht zu viel... ...ich weiß nur nicht wohin damit…

Viele liebe Grüße,

von einer erschöpften und dir hoffentlich nicht zuviel zumutenden
Inga
Sternenhimmel
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Sternenhimmel »

Hallo Inga!

Für mich war das schon ziemlich eine Hürde (wohl eher die Zugspitze!) überhaupt zuzugeben, dass ich Probleme habe. Die Zugspitze ist erklommen! War anstrengend; ist aber geschafft!

Ich habe mir viele Gedanken zu Deinem Beitrag gemacht. Ich weiss nicht, ob ich wirklich vestanden habe, was Du meinst. Ich weiss echt nicht ob das Folgende eigentlich stimmt. Es ist, so glaube ich, eher als Frage gemeint:
Mit dem sich-überhaupt-nicht-konzentrieren-können und totalem abschweifem vom Tun meinst Du so was wie einne innere Blockade jedweder Art, die dich hindert etwas zu tun?

Stehst Du unter terminlichen Druck, weil Du Arbeiten abliefern musst oder eine Prüfung vor der Tür steht? Wenn Du weniger Druck brauchst, ist vielleicht dann ein Gespräch mit dem Prof ganz gut. Mit den allermeisten kann man reden, so dass sich auch da Kompromisse schließen lassen.

Dein letzter Absatz hat mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet. Was ist mit Deiner Wut auf Dich selber, wenn Du (Deiner Meinung nach) keine Leistung erbringst? Meinst du vielleicht, dass der Selbsthass irgendwann einen Punkt erreicht, unglaublich anstrengend wird, weil man bei dem Hass doch weiss, dass man sich liebt und mit dem Konflikt dann nicht zurecht kommt (ich weiss nicht ob ich micht klar ausgedrückt habe???) Wohin geht Deine Wut, wenn sie raus MUSS? Bleibt sie in Dir oder lässt Du sie raus? Schreist Du, schmeisst Du Sachen mit voller Wucht auf dem Boden? Was passiert?
Ich habe im Moment ziemlich viele Fragezeichen. Es ist aber ok wenn sie stehen bleiben. Ich bin mir echt nicht im klaren, ob die Fragen jetzt nicht zu weit gehen.

Liebe Grüße

Daniela
Inga81
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Inga81 »

Hallo Daniela!

Ja, das mit der Blockade trifft es ganz gut, weil es weniger ein depressives vor-sich-hindämmern ist (ich mag Bindestriche ), wie ich es verstehe, wie viele hier Depressionen beschreiben.
Sondern ich beschäftige mich ja mit etwas, nur kann ich absolut nicht tun was dran ist – als ob ich es nicht tun könnte, gerade weil es dran ist.
Mir kommt es auch vor, dass ich dann die stärkste Blockade habe, wenn ich damit am meisten Schaden anrichten kann, also wenn es am dringendsten wäre, etwas zu erledigen.

Ja, ich muss einige Arbeiten abliefern. Aber mit den Dozenten reden… Da steh ich ja vor dem gleichen Problem, wie mit dem Beratungsgespräch – ich müsste irgendetwas darüber sagen können, wie’s mir geht und warum.
Abgesehen davon, dass es mir unglaublich peinlich ist (aber damit muss ich wohl umgehen lernen…), hab ich keine Ahnung, wie ich es sagen soll.
Ich neige eher dazu die Leute davon zu überzeugen, dass es mir blendend geht. Wahrscheinlich würde ich mit der Absicht, eine Verlängerung zu bekommen hingehen und schließlich erreichen, dass ich versuche sie zu überzeugen, dass es gar nicht nötig ist und ich mich auch wirklich mal zusammenreißen kann, ist ja alles gar nicht so schlimm.
Aber schon lustig, gestern Abend, bevor ich deinen Beitrag gelesen habe, hat mein Freund mir dasselbe vorgeschlagen.

Das mit dem Selbsthass – schwer zu sagen, wissen tu ich es auch nicht. …eigentlich sogar sehr schwer zu sagen. Ich fange erstmal mit den einfacheren Fragezeichen an…
(mir sind sie nicht zu viel – das Internet macht das ganze ja doch so weit anonym, dass man sich nicht in die Augen blicken muss, nicht hört, wie der andere stottert und trotzdem etwas davon hat – neue Ideen, Selbstreflexion, das Gefühl, dass jemand mitfühlt… und ich glaube, irgendwie bin ich auch ziemlich auf diese Selbstaufarbeitung und damit verbundene Selbstentblößung konditioniert – habe das früher eigentlich so viel getan)
…Meine Wut geht meistens in Gewalt gegen mich selbst.
Mein Freund möchte ja, dass ich dann mit ihm rede, aber habe soviel Angst mit meinen Gedanken, wenn ich sie denn aussprechen würde, viel kaputt zu machen, Dinge zu sagen, die ich gar nicht so meine oder zumindest nicht in der Heftigkeit.
Vielleicht würde ich auch wirklich einen kranken Eindruck erwecken, und das will ich auch nicht.
Irgendwie meine ich auch, dass doch jeder manchmal Sachen denkt, die er lieber nicht ausspricht, ok, „normale“ Leute rasten dann vielleicht nicht so aus und verletzen sich selbst. Aber ist Aussprechen deshalb die Lösung? Vielleicht dann nicht ihm gegenüber? Oder vielleicht auch doch… macht die Beziehung ja nur ehrlicher… oder kaputt. Ach ich weiß nicht.
Außerdem sind diese Gedanken dann ja auch Produkt meines Selbsthasses, also vielleicht wirklich zu hart, jemanden der einem so nah steht mit so was zu konfrontieren…

Selbsthass und –liebe… keine Ahnung! Irgendwie muss da ja auch Liebe sein, sonst würde ich ja nicht wollen, dass es mir gut geht, oder? Sonst hätte ich mir einen *rsch als Freund gesucht, der mich fertig macht, usw. Der Selbsthass scheint sich dann eher so zu zeigen, dass ich versuche, die guten Sachen, die ich eigentlich in mein Leben geholt habe, wieder kaputt zu machen oder mir sie nicht zuzugestehen.
Mehr so ein subtiles Arbeiten gegen meine Ziele – um dann hinterher sagen zu können „siehst du? Ich bin schlecht, habe ich doch gesagt“. Irgendwie will ich aber doch immer wieder Bestätigung von außen, dass es nicht so ist… Ich weiß nicht, das mit dem Selbsthass ist nichts Durchgängiges – Manchmal habe ich das Gefühl es ist Angewohnheit, manchmal verachte ich mich wirklich. Dann dieses Sorgen für sich, aber nicht genießen – keine Ahnung wie das ein Bild ergibt…

Danke für deine Fragen, die Gedanken, die du dir machst - sie regen mich sehr zum Nachdenken an, bringen mich momentan vielleicht mehr durcheinander, als zu ordnen, aber das kann ja auch gut sein. Grundsätzlich sollte ich mir wohl wirklich professionelle Hilfe suchen… auch wenn ich mich noch sträube –

Und heute geht’s mir eigentlich sogar ganz gut – hab mich in der Vorlesung beteiligt (bin also hingegangen!) und hab mich mit Leuten unterhalten (ich weiß, eigentlich nichts besonderes…). Bin auch wieder ‚auf Hormonen’, es ist komisch, weiß auch nicht ob das wirklich damit zusammenhängen kann, kann man so empfindlich auf die Pille reagieren? Ist eigentlich nur eine Micropille, aber selbst wenn ich sie ein wenig später nehme, kann ich mir sicher sein, dass der Tag im *rsch ist… Und die Pillen-freien Tage sind ohnehin gefährlich. Hast du da Erfahrungen mit? Ich weiß, so ein wenig PMS ist normal, vielleicht erhöht es auch nur die Empfindlichkeit.Wie geht’s dir denn heute?
Liebe Grüße!
Inga
Sternenhimmel
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Sternenhimmel »



Hallöchen Inga,

heute ist wahrlich ein guter Tag bei mir. Es gibt eigentlich nichts besonderes zu berichten.

Ich habe den Eindruck, dass Du viele Fragen schon selber beantworten kannst. Nur, dass der innere Schweinehund noch zu groß ist.

Deine Angst, dass durch Deine Wut auf Dich selber Deine Beziehung schadet, kann ich schon verstehen. Was macht man richtig? Was macht man falsch? Ich bin wie Du weisst ja auch kein Beziehungexperte. In dem Zusammenhang habe ich mich an einen Beitrag vom Forum erinnert. Zwei mal wöchentlich nahemen sie/er mit ihrem/seinen Partner sich Zeit um über eigene Gefühle und Gefühle zum anderen zu sprechen. Die Idee hört sich echt praktikabel an.
Und wohin mit deiner Wut?? Einfach so eine Idee: Wenn Du mal mit ihm am reden bist und Dich totale Wut packt; dreh dich um und schreie!! Hört sich bescheurt an. Vielleicht hilft es, schnell mal die Wut raus zu lassen. Wenn Dein Freund bescheid weiss, kann er den Schrei ja auch einordnen. (Ich habe keine Ahnung, wie ich auf die Idee gekommen bin???)
Was die Pille betrifft, da kann ich Dir leider nicht weiter helfen.

Ein Gedanke von Ex-Studentin zu Studentin: Es gibt nur wenige Kommilitionen die fachlich top sind. Die meisten wissen auch nicht mehr, als man selber. Das scheint manchmal nur so!

Liebe Grüße nach England

Gruß Daniela
Inga81
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Inga81 »

Hallo Daniela!
Gute Idee mit dem Schreien - ich war gestern schon mal wieder 'zickiger' als sonst (obwohl ich es eigentlich als ganz schön toll betrachtet hatte, es nicht mehr zu sein, und eher rational auf vieles eingehen zu können - aber hat sich in letzter zeit dann eher dazu entwickelt, dass ich verstumme und meine Wut hinterher an mir auslasse) und konnte die Wut hinterher aufschreiben. Auf jeden fall hab ich sie schon mal rausgelassen, statt sie nach innen zu richten. Auch wenn das was ich dann so gesagt habe, schon auf mich abzielte, aber vielleicht muss man auch erst mal lernen, zuzugeben, dass auch Umstände ungünstig sein können und nicht immer nur man selbst schuld ist.

Woher weißt du, dass ich mich mit den anderen Studenten vergleiche? Stimmt! Aber hab ich gar nicht geschrieben, oder? Na, vielleicht offensichtlich. Ist aber tatsächlich so, dass ich nicht mal mit ihnen über die Arbeiten reden mag, weil ich Angst davor hab, wie ich dann dastehe vor mir selbst und mal wieder feststellen muss, wie schlecht ich bin (Hey! Das ist doch eigentlich Selbstschutz, oder? Ein Zeichen, dass ich mich mag!)

Hab heute sogar einen neuen Beratungstermin gemacht - mal sehen, ob ich mich diesmal traue, aber das ist doch auch schon mal was.

Ich freue mich für dich, dass dein Tag gut war und ich würd mich auch freuen weiterhin ab und zu von dir zu hören - nicht nur wenn I C H Probleme hab . Viele liebe Grüße!
Inga
Sternenhimmel
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Sternenhimmel »

Hallöchen Inga!

Oh Gott! Sorry! Gerade eben habe ich noch mal Deine letzen Beitrag durchgelesen.
Du hast nichts von Vergleichen mit Studenten geschrieben; ich habe mich blöderweise verlesen. Statt "ich weiß, nichts besonderes" habe ich "ich weiß nichts besonderes" gelesen (KOMMA).

Gratulation, dass Du Deine Wut ins Tagebuch schreiben konntest!

Liebe Grüße
Daniela
Inga81
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Inga81 »

Hallo Daniela! Never mind, das ist ja nun echt kein schwerwiegendes Missverständnis! Meine Frage mit "Woher weißt du..." war auch eher überrascht gemeint:)!
Also, wie auch immer , hab noch einen schönen Abend oder falls du schlafen gehst, eine gute Nacht - und ein schönes Aufwachen !
Liebe Grüße!
Inga
Pauline1980
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Pauline1980 »

ich komm mal kurz auf das Ausgangsthema "Alleine schaffen, ja oder nein" zurück.

Also ich kann sehr gut verstehen, dass man es alleine schaffen will, ich war genauso. Musste dann aber ab einem gewissen Punkt einsehen, dass es nicht mehr alleine geht. Hab mich zu erst sehr geschämt, dass mich mein Hausarzt zu einem Psychiater überwiesen hat, aber mein HA meinte da zu mir, dass es viel viel klüger ist, sich bei in einer Krise helfen zu lassen und die eigentlichen "Verrückten" (sorry, ich will damit niemandem zu Nahe treten, aber das waren seine Worte), sind die, die keine Hilfe annehmen wollen. Und jetzt nachdem ich seit August in psychiatrischer Behandlung bin und auch fast 3 Monate in einer Klinik verbracht habe, muss ich sagen, dass ich heute sehr froh bin, dass ich Leute hatte, die mir in der schlimmsten Zeit meines bisherigen Lebens beigestanden haben und dir mir da durchgeholfen haben.

Ach ja und um mal auf die Eingangsfrage zu kommen: Schafft man es nicht immer allein??? Ich meine, okay, man nimmt sich Hilfe von außen mit dazu, aber (ich geh jetzt von mir aus), wenn ich nichts an meinem Verhalten geändert hätte, dann hätten die anderen sich doch den Mund franselig reden können. Die Arbeit, die hab ich allein gemacht. Ich hatte zwar Unterstutzung, aber trotzdem ist es doch MEIN Erfolg, den ich jetzt habe.

Also gönn dir einfach jemanden, der dir durch die Krise hilft. Es ist keine Schande, ganz im Gegenteil!!
*~*~Du musst nur wissen was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist*~*~
Inga81
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Inga81 »

Hallo Pauline! Da verirrt sich tatsächlich noch mal jemand zu Daniela und mir, die wir so schön vom Ausgangsthema abgeschweift sind – ich hoffe der Initiator, Liontamer, wird es uns verzeihen…
Deine Interpretation der Eingangsfrage finde ich aufbauend und wahr. Viele Grüße - Inga
Siendra
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Siendra »

Diese Frage habe ich mir auch so elend oft gestellt und war mir immer sicher dass ich es allein schaffen werde, denn ich weiß dass nach einem Tief immer auch ein Hoch kommt.
Um mal ganz kurz persönlich zu werden:
Ich bin seid jahren Depressiv, sowohl meine beiden Hausärzte als auch ehemalige Lehrer und Freunde haben mir immer wieder nahe gelegt mich an einen Therapeuten zu wenden, doch genau da hackt es bei mir. Ich bin suizidgefährdet doch komme ich gegen diese "Lust auf das Ende" auch alleine an - schwer aber es geht. Trotzdem weiß ich wie wichtig eine Therapie für mich wäre, zumal mein ganzes Leben an dieser Krankheit zerbricht ( beruflich, Freundeskreis etc ), aber bis jetzt habe ich es nur zu 4 Vorgesprächen bei versch. Institutionen geschaft ( die psychosomatische Klinik bei uns wollte mich sogar stationär haben ( nein danke)). Weiter komme ich nicht. Ich stehe mir selbst im Weg.
Aber ich kann nur jedem raten- mach eine Therapie, tritt dir selbst in den Hintern. Man kann sich zwar über Wasser halten, mit Müh und Not, aber gesund wird man dadurch nicht und das Leben verliert auch seinen Glanz.
Pauline1980
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von Pauline1980 »

Hallo Siendra!!!

Oh ich kenne das was du beschreibst, dieses "sich selbst im Weg stehen" nur zu gut. Aber ich hatte Gott sei Dank Leute, die in dem Moment einfach für mich entschieden haben. Die entschieden haben was für mich am Besten ist. Damals war ich sehr sehr wütend deswegen, kam mir entmündigt vor, dachte sie wollten mich abschieben. Aber heute weiß ich, dass sie damals das einzig richtige für mich getan haben und ich bin froh, dass sie mich damals mehr oder weniger gezwungen haben, Hilfe anzunehmen....

Wenn dir der Gedanke stationär in einer Klinik zu sein Angst macht, hast du dann schon mal über die Möglichkeit einer Tagesklinik nachgedacht??? Morgens hin und abends wieder zurück. Mir hat das sehr viel gebracht. Sollte auch erst vollstationär rein. Als ich dann auf meinem Zimmer war hat mich die Panik gepackt und ich wollte die Therapie sofort abbrechen. Da wurde mir von meiner Ärztin angeboten als Tagespatient reinzugehen und das hab ich letztendlich getan. Ich war in Behandlung, hatte aber trotzdem abends meine gewohnte Umgebung wieder, was mir sehr gut getan hat. Vielleicht wäre das ja auch was für dich???

Liebe Grüße Pauline
*~*~Du musst nur wissen was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist*~*~
kleine-lady
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Re: Kann man es allein schaffen?

Beitrag von kleine-lady »

@ Hallo

Wer suchet der findet:
Ich hab das gefunden.........

Das Leben wird immer komplizierter. Immer weniger Menschen sind in der Lage, ihre Probleme selbst zu lösen. Immer mehr Menschen erkennen, dass Medikamente keine Heilung und Geld oder Erfolg keine dauernde Erfüllung bringen. Immer mehr Menschen sind bereit, sich zu < entwickeln >, den Weg nach innen zu gehen, ihr wahres Selbst zu ent-decken und brauchen dazu einen kompetenten Helfer und Freund.
Einen Lebenslehrer, der ihnen zeigt, wie man das Unternehmen „Leben“ meistert und sein Leben wirklich „führt“.
Wirklich zu leben ist eine Kunst. Die Tragik des heutigen Menschen ist nicht nur, dass er immer weniger über den Sinn des eigenen Lebens weiss, sondern, dass es ihn immer weniger interessiert. Wenn das Weltbild aber nicht stimmt, fehlt das Fundament für eine harmonische Lebensführung.
Irgendwann stehen wir vor der Aufgabe, wirklich zu leben und müssen erkennen, dass wir das nicht gelernt haben.
In der Schule haben wir Rechnen und Schreiben und Lesen gelernt. Wir haben gelernt, wieviele Einwohner New York hat, wie lang der Nil ist und wieviel Gold in Australien gefördert wird.
Was wir aber nicht gelernt haben ist, wie man richtig lebt. Wie man seinen Beruf und später vom Beruf über die Berufung zur Erfüllung findet. Wie man den richtigen Partner findet und mit ihm auch glücklich wird, oder das Alleinsein meistert.
Wie man seine Probleme löst, seine Wünsche erfüllt und seine Ziele sicher erreicht. Wie man im Leben Erfolg hat, sein Leben bewusst gestaltet und auch im Alter jung und vital bleibt. Wie man zu sich Selbst findet und ein wirklich erfülltes Leben lebt. Wir haben nicht einmal gelernt, wie man mit seinem „Denkinstrument!“ optimal umgeht und seine faszinierenden Möglichkeiten nutzt, um sein Leben bewusst nach seinen Wünschen zu gestalten. Wir haben nicht gelernt, wie man ein Leben wirklich „führt“
das Leben ist einfach zu wichtig, um es dem Zufall zu überlassen.
Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters der Menschheitsgeschichte.Die Zeit ist reif, sich über den reinen Verstandesmenschen hinaus zu ent-wickeln und endlich „zu Bewusstsein zu kommen“. Die in uns schlummernden geistigen Kräfte zu erkennenund zu aktivieren und so unser geistiges Erbe anzutreten.
Es ist Zeit zu erkennen, dass der Verstand die Wertschätzung, die er bekomt, nie wirklich verdient hat, denn auf alle wirklich wichtigen Fragen kann er uns keine brauchbare Antworten geben.
Dabei haben wir alle ein umfassendes, optimales Werkzeug seit jeher zur Verfügung BEWUSSTSEIN + INTUITION. Hier liegt das grösste Versäumnis unserers noch immer nach längst veralteten Kriterien arbeitenden Schulsystems, dass die Kinder, die unsere und ihre Zukunft gestalten werden, nicht an ihr Geistiges Erbe herangeführt werden. Statt dessen werden sie auch starren Lehrplänen mit Wissensbalast vollgestopft, der keine Rücksichtnimmt auf individuelle Entwickluingsschritte und letztlich die natürliche Freude am Lernen zerstört.
Das Ganze nennen wir dann stolz „Allgemeinbildung“.
Das was Leben wirklich ausmacht,
wird in der Schule kaum berührt.

Fortsetzung hier: http://www.tepperwein.net/

Gruss Enga

Wo ein Wille ist - ist auch ein Weg!
! - " ich bekämpfe meine Krankheit nicht, ich toleriere sie und lasse mich von ihr nicht bestimmen."


! - "niemand hat uns versprochen, dass das Leben einfach ist."
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