iFreiwasser hat geschrieben: ↑9. Okt 2024, 15:33 Hallo Stummer Schrei,
In meinem Umfeld gibt es ein Positivbeispiel. Es sah jahrelang extrem nach Trennung aus, aber jetzt sind beide wieder happy miteinander. Die erkrankte Person hat irgendwann irgendwie ihren Weg gefunden, und dann gab es auch wieder einen Weg als Paar. Insofern ja, es gibt Hoffnung, aber auch ja, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ich glaube, die Erkrankten kämpfen um sich, und wir können nur für uns selbst sorgen und ansonsten einfach da sein. Wo wir versuchen zu kämpfen, ist es meistens sinnlos.
LG Freiwasser
Ich bin da auch ganz bei @Freiwasser, @Suchende2 und @Mario81Suchende2 hat geschrieben: ↑9. Okt 2024, 12:19 Guten Tag Stummer Schrei,
Ich bin die von Depressionen Betroffene. Anders als hier im Angehörigenteil immer wieder zu lesen ist, wollte mein Mann sich von mir trennen, als ich aus der Klinik kam. Ich war schwer depressiv und er hat mir damit das bisschen Boden, daß ich gerade wieder unter die Füße bekommen hatte, komplett weggerissen.
Inzwischen sind wir 3 Jahre weiter, sind diesen Weg gemeinsam gegangen und ich denke auf lange Sicht wird es einen positiven Ausgang nehmen.
Ich bin auch ganz bei @Mario81, Eine Beziehung sollte nicht nur auf Liebe basieren. Das ist der Grund, warum man zusammenkommt und sie sollte ein Teil des Fundaments der Beziehung sein. Aber eine gute Beziehung besteht für mich unter anderem auch aus gemeinsamen Werten und es darf in einer Beziehung sehr viel wachsen wie zum Beispiel Vertrauen und Zusammensammenhalt. Die Liebe darf sich im Laufe der Zeit auch verändern.
Alles Gute,
Suchende
auch ich habe als Angehörige einen jahrelangen "Kampf gegen Windmühlen" hinter mir. Habe jedoch auch daran geglaubt, dass es wieder werden kann. Bis kurz vor der Kapitulation.
Bei uns sieht es inzwischen so aus, dass mein Partner wirklich sehr an sich arbeitet, ADs nimmt und auch in der Klinik war. Ggfs. geht er auch ein zweites Mal in die Klinik. Aber nur, wenn er merkt, dass es ihm noch zu schlecht geht.
Begonnen hat es mit der KRANKHEITSEINSICHT, ohne die ÜBERHAUPT nichts möglich ist. Ich schreibe das extra groß, weil auch ich das erst einmal nicht kapiert habe. Die Depression verschleiert das Gehirn so sehr, dass die Einsicht oft ganz schwer ist. Auch hat mein Partner im Nachhinein gesagt, dass er dachte, eine Depression fühle sich immer gleich an. Tut sie aber nicht.
Inzwischen ist unser Miteinander wieder sehr gut . Wir können miteinander reden, Dinge lösungsorientiert besprechen und er ist auch wieder sehr zugewandt. Seine Mauer ist weg.
Ich muss jedoch auch erst lernen, ihm zu vertrauen und das stellt sich als oft recht schwierig raus. Ich werde ganz oft getriggert und habe mir Verhaltensweisen angeeignet, an denen ich dann auch wieder arbeiten muss.
4 Jahre bleiben eben nicht einfach in den Klamotten hängen…
Trotzdem: es ist noch nicht das HAPPY END, aber fast. Ich habe jetzt hoffentlich dem ein- oder anderen hier Hoffnung gegeben.
Ganz liebe Grüße von
Ellen