Hallo,
Bei mir geht es zur Zeit nicht gut. Auf Arbeit läuft es nicht rund und ich stecke gerade in einer großen Episode und es gelingt mir nicht einen Platz für eine Therapie zu ergattern.
Ich habe mich bei einer Kollegin ausgekotzt und geweint. Jetzt habe ich Angst, dass sie das falsch versteht. Ich bekomme derzeit keinen Termin bei irgendwelchen Therapeuten im Umkreis von 200km, darüber hinaus, bekomme ich keine Vorschläge…
Ich habe solch große Angst, dass hier auf meiner „neuen“ (seit 2 Jahren) Arbeitsplatz, die Leute genauso negativ mit mir umgehen, wie an meinem letzten Arbeitsplatz. Von Depressionen will doch keiner etwas hören.
Ich habe soooo große Angst davor, dass ich hier auch einfach nur als „die Bekloppte“ behandelt werde. Ich halte das nicht nochmal aus.
Ich weiß nicht weiter…
Was soll ich nur machen????
Ich habe mich auf der Arbeit verplappert
Re: Ich habe mich auf der Arbeit verplappert
Hallo Bibutz,
erst einmal tief durchatmen und ein bisschen Ruhe in die Gedanken bringen, würde ich sagen. Vielleicht kannst du deine Kollegin bitten, dass sie das von dir Gesagte für sich behält - dann muss es nicht gleich die Runde zu anderen Kollegen machen. Ich kann deine Angst nachvollziehen, dass sich dein negativ Erlebtes wiederholt. Aber das muss nicht zwangsläufig so sein. Wenn du schon 2 Jahre im Betrieb bist, ist das doch schon eine Zeit.
Dass mit der Therapeutensuche ist echt eine Katastrophe, daran kann man leider nichts ändern. In manchen Landstrichen ist es besonders schlimm mit raren Therapieplätzen. Vielleicht gibt es Wartelisten, auf die du dich setzen lassen kannst. (Ich habe vor 4 Jahren mal einen Versuch gestartet, da haben viele schon gar keine Wartelisten mehr geführt, weil auf lange Sicht nichts frei war.) Ich habe da leider auch keinen Tipp, ich nehme an, dass du dich schon an deine Krankenkasse gewendet oder auf eigene Initiative losgesucht hast. Vielleicht ergibt sich ja nach weiterer längerer Suche irgendwann ein Platz für dich.
Vielleicht kannst du niederschwellig kurzfristig einen Kontakt zur Telefonseelsorge herstellen? Dort wird jeder Anruf anonym behandelt, soweit ich weiß, geht das auch per E-Mail. Ich weiß von ein paar Usern von hier, dass sie diese Möglichkeit hin und wieder nutzen, um einfach mal über Problematisches zu reden. Das ersetzt natürlich keine Therapie, wäre aber vielleicht ein Zwischenschritt?
Wegen der Kollegen nochmal: mach dir nicht so viele Sorgen - du hast über dich gesprochen, fertig. Und dass es dir nicht gut geht, und du dich "ausgekotzt" hast, ist doch OK. Vielleicht ist ein halb offener Umgang (du erzählst ja nicht jedem alles) auch ein Weg, der gangbar ist, ohne dass du als "bekloppt" hingestellt wirst. Ich wünsche es dir sehr.
LG Mime
erst einmal tief durchatmen und ein bisschen Ruhe in die Gedanken bringen, würde ich sagen. Vielleicht kannst du deine Kollegin bitten, dass sie das von dir Gesagte für sich behält - dann muss es nicht gleich die Runde zu anderen Kollegen machen. Ich kann deine Angst nachvollziehen, dass sich dein negativ Erlebtes wiederholt. Aber das muss nicht zwangsläufig so sein. Wenn du schon 2 Jahre im Betrieb bist, ist das doch schon eine Zeit.
Dass mit der Therapeutensuche ist echt eine Katastrophe, daran kann man leider nichts ändern. In manchen Landstrichen ist es besonders schlimm mit raren Therapieplätzen. Vielleicht gibt es Wartelisten, auf die du dich setzen lassen kannst. (Ich habe vor 4 Jahren mal einen Versuch gestartet, da haben viele schon gar keine Wartelisten mehr geführt, weil auf lange Sicht nichts frei war.) Ich habe da leider auch keinen Tipp, ich nehme an, dass du dich schon an deine Krankenkasse gewendet oder auf eigene Initiative losgesucht hast. Vielleicht ergibt sich ja nach weiterer längerer Suche irgendwann ein Platz für dich.
Vielleicht kannst du niederschwellig kurzfristig einen Kontakt zur Telefonseelsorge herstellen? Dort wird jeder Anruf anonym behandelt, soweit ich weiß, geht das auch per E-Mail. Ich weiß von ein paar Usern von hier, dass sie diese Möglichkeit hin und wieder nutzen, um einfach mal über Problematisches zu reden. Das ersetzt natürlich keine Therapie, wäre aber vielleicht ein Zwischenschritt?
Wegen der Kollegen nochmal: mach dir nicht so viele Sorgen - du hast über dich gesprochen, fertig. Und dass es dir nicht gut geht, und du dich "ausgekotzt" hast, ist doch OK. Vielleicht ist ein halb offener Umgang (du erzählst ja nicht jedem alles) auch ein Weg, der gangbar ist, ohne dass du als "bekloppt" hingestellt wirst. Ich wünsche es dir sehr.
LG Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.
(Dietrich Bonhoeffer)
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.
(Dietrich Bonhoeffer)
-
GuntherBandel
- Beiträge: 158
- Registriert: 29. Dez 2020, 13:07
Re: Ich habe mich auf der Arbeit verplappert
Hallo Bibutz,
ich habe positive Erfahrungen damit gemacht, auf der Arbeit von meinen psychischen Problemen zu erzählen. Mein Arbeitgeber und mein Team
ist da sehr offen dafür und grenzt mich nicht aus.
Evtl. gibt es bei Dir in der Region einen sozialpsychiatrischen Dienst oder Beratungsstellen (meist kirchliche Träger), wo Du zur Überbrückung Termine
mit Psychologen bekommen kannst?
Viele Grüße
G.
ich habe positive Erfahrungen damit gemacht, auf der Arbeit von meinen psychischen Problemen zu erzählen. Mein Arbeitgeber und mein Team
ist da sehr offen dafür und grenzt mich nicht aus.
Evtl. gibt es bei Dir in der Region einen sozialpsychiatrischen Dienst oder Beratungsstellen (meist kirchliche Träger), wo Du zur Überbrückung Termine
mit Psychologen bekommen kannst?
Viele Grüße
G.
Re: Ich habe mich auf der Arbeit verplappert
Danke für die Antworten,
Meine Erfahrungen in diesem Konzern waren bisher eher negativ, wenn ich versucht habe offen damit umzugehen. Weswegen ich ja auch den Standort gewechselt habe.
Hab deswegen die Panik bekommen.
Ich hab mich heute bei ihr für meinen „Ausbruch“ entschuldigt. Sie hat glücklicher weise sehr nett reagiert und mir versichert, es für sich zu behalten.
Jetzt bin ich etwas beruhigter. Gestern musste einfach aus mir raus.
Werde mich jetzt wohl erstmal nach euren vorgeschlagenen Anlaufstellen bemühen.
Meine Erfahrungen in diesem Konzern waren bisher eher negativ, wenn ich versucht habe offen damit umzugehen. Weswegen ich ja auch den Standort gewechselt habe.
Hab deswegen die Panik bekommen.
Ich hab mich heute bei ihr für meinen „Ausbruch“ entschuldigt. Sie hat glücklicher weise sehr nett reagiert und mir versichert, es für sich zu behalten.
Jetzt bin ich etwas beruhigter. Gestern musste einfach aus mir raus.
Werde mich jetzt wohl erstmal nach euren vorgeschlagenen Anlaufstellen bemühen.
Re: Ich habe mich auf der Arbeit verplappert
Der ärztliche Bereitschaftsdienst 116/117 kann dir auch meistens innerhalb von 4 Wochen einen Termin besorgen. Ansonsten bietet es auch die Krankenkasse (HKK) an.
Einen mitfühlenden Gruß,
Slin.
Einen mitfühlenden Gruß,
Slin.
Re: Ich habe mich auf der Arbeit verplappert
Wenn du bei der AOK bist gibt es dort das sog. Facharztprogramm. Wenn du da teilnimmst bekommst du schneller einen Termin. Bei mir hat das gut funktioniert.
Letztendlich musst du einen Vertrag unterschreiben, der dich verpflichtet immer erst deinen Hausarzt aufzusuchen und dort eine Überweisung zu holen.
Letztendlich musst du einen Vertrag unterschreiben, der dich verpflichtet immer erst deinen Hausarzt aufzusuchen und dort eine Überweisung zu holen.