Unordnung + Erschöpfung

DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr Lieben,

mir geht es so naja. Diese Woche habe ich den Antrag für die Weiterbewilligung der Haushaltshilfe gestellt und hoffe, dass die Erhöhung auf zwei Stunden pro Woche genehmigt wird. In den zwei Stunden schaffen wir auch noch das anstrengende Ausmisten. Ich habe jetzt beschlossen, dass ich Herrn Hase tatsächlich operieren lasse. Nach dem ersten Schock habe ich jetzt ein ganz gutes Gefühl dabei. Ich werde mir demnächst eine Küchenmaschine kaufen und dann schon vor der OP anfangen ihm auch zerkleinertes Futter zu geben, dann ist er es schon etwas gewöhnt und nicht alles so fremd. Habe heute festgestellt, dass Herr Hase tatsächlich ein paar weiße Haare im Fell hat. Er ist tatsächlich schon ein Hasen-Opa. Nach der OP wird es wahrscheinlich recht anstrengend mit dem päppeln, aber ich versuche meine Termine so zu legen, dass ich da auch genügend Zeit habe.

Ansonsten habe ich es geschafft, dass es zwei Tage, nachdem die Haushaltshilfe da war, in der Wohnung wieder aussah wie S.. Aber habs heute hingekriegt, nochmal zu saugen und aufzuräumen. Ich beschäftige mich grade auch mit dem Thema, das ich bei der Beratung ansprechen will, das ist sehr herausfordernd.

@ Claudia: Bekommst du eine neue Hüfte oder was musst du operieren lassen? Gut, dass du das mit dem Konto klären konntest. Das kostet schon immer Nerven mit diesen Hotlines. Hab die Woche auch bei einer Hotline angerufen und war auf Platz 19 in der Warteschleife :roll: Habs dann gelassen und wollte es per Mail klären, aber es war keine Mailadresse angegeben, sondern man hätte sich extra ein neues Mailkonto anlegen müssen, um mit denen zu kommunizieren. :roll: Habs dann doch noch hingekriegt, aber so schnell will ich nichts mehr mit denen zu tun haben.

Liebe Grüße,
DieNeue
Sunshine5678
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Sunshine5678 »

Ja es wird eine neue Hüfte, nach rechts vor 13 Jahren kommt nun die Linke dran.
Bei der rechten wurde der Oberschenkelnerv verletzt (ich kann bis heute das rechte Bein kaum heben), deswegen habe ich so lange gewartet.
:hello:
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr Lieben,

wie geht es euch?

Ich bin heute total k.o. und blockiert. War auch wieder bis vier Uhr morgens wach. Immerhin war ich heute aber auch mal draußen und hab mich bewegt. Die kalte Luft tat gut.

Mich nervt immer noch die Aussage der Dame vom Bezirk, das Ziel der Haushaltshilfe sei, dass ich irgendwann auch mal wieder selber klarkomme. Das ist mir auch klar, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals wieder besser wird. Ich hab mich jahrelang dagegen gewehrt und hab es selber versucht und dass ich dann doch eine Haushaltshilfe brauchte, war für mich eher eine Niederlage. Und jetzt ist wieder der Anspruch, ich soll es doch eigentlich alleine hinkriegen. Ich habs doch schon ewig alleine versucht... Ich hab doch jetzt auch nicht mehr Energie als vor nem Jahr. :( Ich bin froh, dass ich durch die Hilfe jetzt mehr Luft habe,
um auch mal ein bisschen was anderes zu machen als mich mit dem Haushalt rumzuschlagen.

@ Claudia: Das mit dem Nerv ist ja blöd. Hoffentlich läuft dann bei der nächsten OP alles gut.

Liebe Grüße,
DieNeue
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo die Neue

Vielleicht solltest du dir ein Attest vom Psychiater besorgen, daß du auf Dauer Hilfe im Haushalt brauchst. Ich will auch den Antrag stellen und wenn ich das so lese warte ich wohl auf den Termin bei meiner neuen Psychologin. Ich habe gestern meinen Kühlschrank sauber gemacht weil da immer Wasser unter dem Gemüsefach steht der reinste See und total eklig. Ich habe ein Duschhandtuch genommen um das Wasser aufzusaugen. Ich habe mir ein Reinigunsset bestellt damit kann man das Loch hinten im Kühlschrank säubern jetzt läuft das Wasser wieder ab. Die Hilfe im Haushalt kann ich auch gut gebrauchen weil soviel liegen bleibt.

Ich habe zur Zeit viel Papierkram zu erledigen und unterstütze meine Mutter. Wir haben uns mit dem Makler einen Knebelvertrag aufs Auge drücken lassen. Wir sind beide zu gutgläubig und naiv. Wir werden den Vertrag zum Termin kündigen und später das Haus selbst verkaufen ohne Makler. Meine Mutter hat wegen einer Wohnung telefoniert und prompt kommt ein Schreiben von einem anderen Makler wo drin steht, wenn sie nicht Widerruft gilt das Schreiben als Vertrag. Absolut unseriös und hinterhältig. Morgen werde ich beim Verbraucherschutz anrufen und fragen bzw. diese Typen melden. Ich sollte wieder im Büro arbeiten. Seit zwei Wochen bin ich mit Schreiben, Rechnungen und Telefonaten beschäftigt. Habe mir ein Heft für die Buchführung gekauft um die Kosten im Blick zu haben. Die Gebäudeversicherung hat uns auch auflaufen lassen. Die Police wurde im November auf meine Mutter überschrieben und wir haben keine Police bekommen sondern eine saftige Rechnung. Der Dödel von der Versicherung hat nicht dazu geschrieben oder uns informiert das wir ein neues Lastschriftverfahren unterschreiben müssen. Den werde ich morgen anrufen. Nur noch zum aus der Haut fahren.

Liebe Grüße Bittermandel
Marlene57
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Bittermandel,
wie wäre es, wenn ihr euch an eure Bank oder Sparkasse wegen des Hausverkaufes wendet.
Zumindest bei uns bieten die Sparkassen bzw. Raiffeisen/RV Banken das so an, dass eine Maklerprovision nur im Erfolgsfall anfällt. Und man hat einen seriösen Partner an der Hand.
Denke selbst wenn man dort nicht Kunde ist, nehmen die Sparkassen oder RV Bankrn den Auftrag an, weil die möchten ja möglichst viele Objekte im Angebot haben.
LG Marlene
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Marlene

Der Berater von der Bank war da und hat sich den Vertrag angesehen und mit dem Kopf geschüttelt. Leider haben wir nicht aufgepasst und uns einen Knebelvertrag aufhalsen lassen. Wir müssen den Vertrag kündigen zum Ende der Laufzeit hin, sonst muss meine Mutter eine saftige Strafe zahlen. Ist leider passiert weil wir zu gutgläubig sind. Wenn einem ordentlich Honig ums Maul geschmiert wird, lässt man alle Vorsicht fahren. Der nächste schickt einen Brief nach einem Telefonat wegen Wohnungssuche auch wieder so ein Machwerk wo drin steht wenn das Schreiben nicht widerrufen wird gilt das als Antrag angenommen. Ich Frage beim Verbraucherschutz nach. So was finde ich absolut unseriös.

Liebe Grüße Bittermandel
belladonna_
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von belladonna_ »

Ich bin immer noch krank geschrieben.

Heute hab ich mich mit zwei Freundinnen getroffen, das erste Mal seit zwei Monaten, dass ich das Haus alleine verlassen habe. Auch mit meinem Mann an meiner Seite schaffe ich es kaum raus.
Die beiden sind nett, ich kenne sie aber erst seit 1,5 - 2 Jahren.
Irgendwie leben die in einer anderen Realität als ich. Die eine hatte jetzt in der Schwangerschaft Depressionen. Aber ich glaube, wie es bei mir ist, das können die sich nicht einmal vorstellen.

Ich war 1,5 Stunden dort, und mir war das schon viel zu viel. Ich hab erst zum Schluss gesagt, dass ich immer noch krank geschrieben bin. Wie lange noch? Naja, zumindest die nächsten drei Wochen. Sie meinten dann, ich soll mir auf jeden Fall die Zeit nehmen. Aber irgendwie halten die das anscheinend für Urlaub? Das wäre ja so super, dann können wir uns die nächsten Wochen immer treffen und Kaffee trinken gehen.

Ich hab nichts gesagt, weil ich mich so geschämt habe. Ich schaffe es ja kaum aus dem Bett. Gleichzeitig denke ich, dass ich nicht krank genug bin, um überhaupt krank geschrieben zu sein...
Marlene57
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Bittermandel,
da seit ihr sicher nicht die einzigen Menschen denen so etwas passiert. Leider sind diese Makler wie Vertreter eben gute Verkäufer und man unterschreibt zu schnell. Das mit dem Verbraucherschutz finde ich eine gute Idee.
LG Marlene
Marlene57
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Belladonna,
genau so ging es mir auch in meiner Depressionen. Man schämt sich, und denkt das kann doch nicht sein. Und zweifelt daran, ob man berechtigt ist sich krank schreiben zu lassen.
Versuche bitte diese Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. Eine Depression ist eine Krankheit, und wie bei jeder anderen Krankheit hat man das Recht sich eine Auszeit vom Beruf zu nehmen um wieder gesund zu werden,
Ich habe das damals auch erst in der Klinik gelernt, damit umzugehen. Also das schlechte Gewissen ablegen, das hat mich auch geholfen wieder aus dem Loch raus zu kommen.
Ich habe damals zu meinem Mann gesagt, er soll auf Fragen der Nachbarn antworten, dass ich auf Reha bin wegen meinem Rücken. Nach dem Aufenthalt konnte ich offen damit umgehen und erzählen, was mit mir los war.
Also bitte kein schlechtes Gewissen einreden. Die Depression ist schon Belastung genug.
LG Marlene
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Marlene

Mit dem einen Makler könnte ich das telefonisch klären. Der hat auch mit dem Kopf geschüttelt über unseren Vertrag. Ich habe heute die Kündigung geschrieben aber ich kann sie nicht ausdrucken weil das W-LAN spinnt. Ich Versuche es halt morgen.

Dafür bin ich vorhin alleine mit dem Auto zum Einkaufen gefahren und es hat mir richtig Spaß gemacht.

Liebe Grüße Bittermandel
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr Lieben,

@ Belladonna: Das kenne ich auch, dass ich mich immer wieder frage, ob ich tatsächlich krank genug bin, um die Rente zu kriegen, eine Haushaltshilfe etc. oder ob ich mir das alles einbilde.
Manchmal ist es echt so, dass andere einen nicht verstehen und ich das Gefühl habe, man kann sich den Mund fusselig reden und die ziehen immer noch die falschen Schlüsse draus. Ich habe zu meiner früheren besten Freundin auch öfter gesagt, dass ich sie nicht besuchen kann, weil ich nicht so belastbar bin. Sie wohnte damals weiter weg in der Großstadt und ich hätte mit Zug und U-Bahn hinfahren müssen und dann sollte ich mit ihr auch noch in die Stadt gehen usw. Ich war körperlich viel zu schwach und die schnelle Reizüberflutung war damals auch voll schlimm. Nach so einem Tag wäre ich tagelang plattgewesen. Aber sie hat immer wieder gesagt, ich könnte sie doch besuchen und ob ich nicht kommen will usw. :roll: Ich wusste irgendwann nicht mehr, wie ich es ihr noch erklären soll.
Einen Querschnittsgelähmten fragt man doch auch nicht ständig, ob er mit einem im Wald joggen gehen will. :?
Schon komisch, dass sie denken, ihr könntet euch jetzt ständig treffen. Macht man bei anderen Krankheiten ja auch nicht, wenn jemand krankgeschrieben ist. Meinst du, du kannst mit ihnen mal nochmal drüber reden?

@ Bittermandel: Cool, dass dir das Autofahren Spaß gemacht hat. :) Ich muss nachher auch noch einkaufen. Hab überhaupt keine Lust drauf, in die Kälte rauszugehen. Aber die Hasis brauchen Futter...
Heute war meine Haushaltshilfe da und wir haben zwei Stunden zusammen gearbeitet. Eigentlich reichts mir auch jetzt. Aber muss halt sein...

Mittlerweile habe ich wieder Lust auf Nähen bekommen und habe angefangen aus einem alten Hemd ein Kinderkleid zu machen. Es funktioniert und sieht bis jetzt sehr süß aus.

Liebe Grüße,
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr,

heute ist das Online-Beratungsgespräch. Ich bin schon ziemlich angespannt.
Nachdem ich gestern noch spontan einkaufen gehen musste, hab ich das Haare waschen nicht mehr geschafft.
Was mich auch echt nervt, ist dass ich hier so wenig Privatsphäre habe. Bei einer Therapeutin in der Praxis stört keiner, es klingelt keiner, es guckt keiner rein usw. Ich hab immer noch keine Vorhänge und jeder kann reingucken, wenn er vor der Haustür steht. Vorhin hat sich meine Mutter gemeldet, dass sie noch vorbeikommen würde, weil sie mir Muffins gebacken hat. Eigentlich total nett, aber sie ist schon seit Wochen nicht mehr da gewesen, aber ausgerechnet heute muss sie vorbeikommen. Hab ihr gesagt, dass ich da einen wichtigen Telefontermin habe. Eigentlich wollte ich meinen Eltern gar nichts davon erzählen. Aber es wird mit Sicherheit wieder nachgefragt, was das für ein wichtiger Termin war. Ich weiß nicht, was ich dann sagen soll. Ich hasse lügen, aber es geht einfach keinen was an. Wenn ich meinen Eltern sag, es geht sie nichts an, sind sie beleidigt und machen sich Sorgen.
Hab gesagt, ich hol die Muffins heute abend selber. Keine Ahnung, ob sie sich dran halten oder ob sie später dann doch plötzlich hier aufkreuzen...

Liebe Grüße,
DieNeue
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo die Neue

Berichte mal wie der Telefontermin war. Mich nervt das auch immer wenn alles zusammen kommt. Aber oft ist das so. Ich wollte heute früh einkaufen aber das hat nicht geklappt, weil ich dringend Wäsche waschen musste. Dazu warte ich noch auf Päckchen und der Computer muss gemacht werden. Ich habe es tatsächlich geschafft den Drucker wieder mit dem W-Lan zu verbinden und konnte wichtige Briefe ausdrucken. Den Rest macht mein Nachbar.

Liebe Grüße Bittermandel
belladonna_
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von belladonna_ »

Liebe DieNeue,

ich hab in deinen anderen Thread noch etwas geschrieben. Ich hab das immer so gemacht, auch als ich noch alleine gewohnt habe, dass ich, wenn ich nicht wollte, dass jemand kommt, und der dann trotzdem gekommen ist, ich die Tür nicht aufgemacht habe. Mein Handy war dann auf lautlos bzw. jetzt immer. Man ist doch nicht verpflichtet, immer zuhause zu sein oder Zeit zu haben, wie es den anderen passt.

Danke für die, die mir gestern geschrieben haben.

DieNeue, du hast gefragt, ob ich da noch einmal mit ihnen darüber reden kann. Ja, darüber hab ich auch schon nachgedacht, aber es ist nicht nur die Scham, die mich davon abhält.

Ich hab die letzten Jahre, Jahrzehnte immer mich erklärt. Bei meiner Familie, Freunden, Bekannte, Uni, Arbeit, Behörden... egal wo. Ich bin ein freundlicher, zugewandter Mensch, der immer für jeden Verständnis hat. Ich bin höflich, mach mir Gedanken um meine Mitmenschen. Wenn es jemandem schlecht ging, war ich für ihn da. Ich hab das nie in Frage gestellt (auch bei Kleinigkeiten).
Bei mir selbst war es zu 95% so wie bei dir in deinem Beispiel, ich bin immer in eine Rechtfertigungsspirale gekommen. Warum weshalb und wieso ich wirklich so sehr krank bin. Warum weshalb und wieso das wirklich jetzt nicht geht. Tausende Ratschläge, Bagatellisierungen, Vorwürfe.
Wirkliches Verständnis habe ich selten erfahren. Oder gar Unterstützung, auch wenn es nur Kleinigkeiten waren, die den anderen gar nichts "gekostet" haben.
Selbst bei harten Fakten, wenn ich einmal wirklich etwas gebraucht habe, wie zum Beispiel eine Verlängerung bei einer Hausarbeit für die Uni, oder dass ich halt keinen Schichtdienst arbeiten kann beim Arbeitsamt, hat selbst mein unbefristeter Schwerbehindertenausweis nicht gezählt, es musste immer mein Psychiater ein Attest schreiben. "Einfach so" wurde mir nie geglaubt.
Auch jetzt ist es so, von denen die mich schon länger kennen, wie zb meiner Familie, kommen Fragen, warum ich nicht arbeiten gehe.
Ich hoffe, du kannst verstehen, dass ich nicht mehr mag. Ich will mich nicht mehr erklären, denn geglaubt wird mir ja eh nicht.
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Belladonna,

ich würde ja auch einfach die Tür nicht aufmachen, aber man sieht halt von außen, ob ich da bin oder nicht. :roll: Ich muss mir jetzt echt bald mal Vorhänge zulegen.

Ja, versteh ich, dass du dann keine Lust mehr hast, dich zu erklären. Vielleicht kapieren sie es ja eher, dass du nicht im Urlaub bist, wenn du dann in den nächsten drei Wochen nicht jede Einladung zum Kaffeetrinken annimmst und stattdessen sagst, dir geht es zu schlecht.
So krass wie bei dir ist es bei mir nicht. Die meisten verstehen schon, warum ich nicht arbeite - oder zumindest akzeptieren sie es. Praktische Hilfe bekomme ich schon immer wieder, manchmal auch ungewollte Ratschläge und das mit dem Rechtfertigen bei Behörden und der Uni kenne ich auch. Da kommt man sich immer vor als wäre man ein Simulant, wenn man alles belegen muss, selbst wenn man es schon x-mal erklärt und belegt hat.

Ich muss dann mal...

Liebe Grüße,
DieNeue
belladonna_
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von belladonna_ »

Ich weiß noch, als ich mal im Studentenwohnheim gewohnt hatte, war ich im Erdgeschoß und man konnte direkt an mein Fenster laufen. Ich hatte Vorhänge, aber es hat mich trotzdem genervt. Um die Vorhänge würde ich mich bald kümmern.

Dazu kommt dann ja auch noch, wenn ich dann mal "etwas" bekommen habe, dann haben mich viele total abgwertet, mir meinen Intellekt, meine Entscheidungsfähigkeit abgesprochen und sich in die privatesten Dinge eingemischt.

Viel Erfolg bei deinem Gespräch!
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

das Gespräch ist um und ich bin noch etwas geflasht davon. Muss ich erstmal sacken lassen. Aber es lief wirklich gut. Die Technik hat funktioniert und die Beraterin war nett. Dadurch, dass sie auf das Problem spezialisiert ist, konnten wir auch ziemlich schnell über das Thema reden. In vier Wochen haben wir wieder einen Termin. Ich habe so vier bis fünf Termine vorgeschlagen und sie meinte, in der Zeit werden wir viel schaffen. Es klingt auf jeden Fall sehr produktiv und ich bin froh, dass ich sie kontaktiert habe. Allein das Gespräch heute war schon gut. Wird auf jeden Fall herausfordernd.

@ Belladonna: Es ist zum Glück keiner vorbeigekommen. Aber das mit den Vorhängen werd ich dann echt mal angehen.
belladonna_ hat geschrieben: 23. Jan 2024, 14:07 Dazu kommt dann ja auch noch, wenn ich dann mal "etwas" bekommen habe, dann haben mich viele total abgwertet, mir meinen Intellekt, meine Entscheidungsfähigkeit abgesprochen und sich in die privatesten Dinge eingemischt.
Das ist echt gemein. Kann es sein, dass die Leute neidisch sind? Meiner Freundin ist auch mal rausgerutscht "Du hast ja ein Leben...", als ich erzählt habe, wie spät ich erst aufstehe. Habs dann mal so stehen lassen, weil sie zu der Zeit ein kleines Baby hatte und nicht viel zum Schlafen kam.
Aber echt fies, wenn einem auch noch so Sachen wie Intellekt und Entscheidungsfähigkeit abgesprochen werden. Als wäre man plemplem, wenn man eine psychische Erkrankung hat. Tut mir leid, dass die Leute so reagieren.

Jetzt fahr ich dann mal noch zu meinen Eltern die Muffins abholen. Muss ja was für meine Figur tun. ;)

Liebe Grüße,
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo die Neue

Du klingst sehr positiv nach dem Gespräch. Irgendwie Energiegeladen und richtig fröhlich. Welche Methode wendet die Therapeutin an?

Lass dir Muffins schmecken und genieße es. Das Thema um meine Figur habe ich langsam auf Eis gelegt. Obwohl ich das Olanzapin los bin, habe ich noch kein Gramm abgenommen. Vielleicht mache ich eine Ernährungsberatung über die Krankenkasse.

Liebe Grüße Bittermandel
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Bittermandel,

sie macht u.a. Systemische Therapie. Ja, mir hat das Gespräch Hoffnung gegeben, dass ich weiterkommen kann und ich finde es beruhigend, eine Ansprechpartnerin zu haben, die sich auskennt. Da musste ich heute nicht viel drum rum erklären, sie kennt das einfach. Selbst wenn es nur ein paar Termine sind, weiß ich, dass ich auch notfalls in Zukunft jemanden habe, den ich bezüglich des Themas ansprechen kann, um ein paar Gedankenanstöße zu bekommen. Sie hat mir auch ein Buch empfohlen, das habe ich mir gleich bestellt und werde ich versuchen bis zum nächsten Mal zu lesen.

Ich hab auch nicht abgenommen, seit ich das Amitriptylin reduziert habe. Seit ich es wieder erhöht habe, habe ich mich noch gar nicht gewogen.
Sag doch mal Bescheid, falls du so eine Ernährungsberatung machst. Wollte ich auch mal noch machen, wenn ich jemand passendes gefunden und Zeit und Muse dafür habe. Jetzt ist erstmal die Beratung dran und die OP von Herrn Hase. Im März ist dann Familientreffen, da freu ich mich schon drauf. Ich versuche, die OP erst nach das Familientreffen zu legen, dann hab ich da keinen Stress.

Liebe Grüße,
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von belladonna_ »

DieNeue, das sagt mein Mann auch... obwohl ich das gar nicht verstehen kann... wer ist neidisch aufs Krank sein?

Ich habe übrigens einiges abgenommen, als ich jetzt Metformin nehme. Bei mir wurde eine Insulinresistenz festgestellt, allerdings nicht beim Hausarzt, obwohl der auch Blut abgenommen hatte. Erst, als der HOMA-Index bestimmt wurde.

Ich habe einmal eine Online Ernährungstherapie gemacht, das hat die KK gezahlt, über den Hausarzt. Viel neues hab ich da aber nicht erfahren.
DieNeue
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von DieNeue »

Hallo Belladonna,

die Leute sind nicht neidisch aufs Kranksein, nur auf die Vorteile, die du bekommst.
Sie sehen nicht das ganze Bild, nicht die Gründe dafür. Als ich nach meinem Studienabbruch (ungewollt) umziehen musste und eine Wohnung gefunden hatte, hat mir meine damalige beste Freundin später gesagt, dass sie da auch neidisch war, dass ich eine Wohnung gefunden hatte und sie nicht. Sie war mit ihrer WG schon lange unzufrieden und wollte eine eigene Wohnung, hat aber nichts gefunden bzw. es nicht auf die Reihe gekriegt, sich endlich zu entscheiden, was sie will. Ihr war das scheinbar schon etwas bewusst, dass es kein Grund ist neidisch zu sein, aber sie war trotzdem neidisch. Das ist denk ich oft ziemlich irrational. Für mich war es furchtbar, dass ich umziehen musste und ich wäre niemals da hingezogen, wenn ich mein Studium hätte fertig machen können. Für mich ist da ein Traum geplatzt. Für sie wäre es der Traum gewesen endlich rauszukommen. Aber scheinbar sieht man da nicht mehr das Ganze.
Es liegt aber dann an den Leuten, ob sie noch in der Lage und willens sind sich das Ganze anzuschauen und zu entscheiden, wie sie die andere Person dann behandeln.
Ich glaube, je unzufriedener Leute sind, desto mehr sind sie auf das fixiert, was sie gerne hätten und sehen dann nur noch, dass andere das kriegen. Wenn man dann auch noch krank ist, kann es auch sein, dass man sich denkt "Sogar die Kranke hat es besser als ich, weil sie dieses und jenes hat..."
Und wenn man dann sauer ist, weil die Kranke es ja so viel besser hat, behandelt man sie schlecht.

Vielleicht ist es aber auch anders und sie sprechen dir deinen Intellekt, Entscheidungsfähigkeit etc. ab, weil durch die "Vorteile", die du kriegst, deutlich ist, dass du krank bist und mit dir also was nicht stimmen kann. Nach dem Motto "Wenn sie sogar nen Behindertenausweis hat/ne Rente kriegt/mehr Urlaub kriegt etc., dann muss es schon echt schlimm bei ihr sein. Sie kann dann bestimmt auch nicht mehr dieses und jenes und deshalb behandeln wir sie jetzt auch so, als hätte sie einen an der Waffel." Aber ist nur so ein spontaner Gedanke.
Rechtfertigt auch alles nicht, dass man dich so behandelt. Ich denke, dass da eine Menge eigene Unzufriedenheit mit dahintersteckt.

Ich hab mich auch schon mal auf Diabetes testen lassen. Allerdings war das ein anderer Wert als bei dir. Echt super, dass du abgenommen hast. Anfangs ging es mir mit dem Gewicht eher ums Aussehen, aber mittlerweile macht mir das Gewicht auch körperlich zu schaffen. Man trägt einfach viel Gewicht mit sich zusätzlich rum, ist nicht mehr so beweglich, alles ist anstrengender usw. Das ist schon ätzend.
Eine Ernährungsberatung von der Kasse habe ich auch schon gemacht, aber die hat mir auch nichts gebracht. Die Dame hat nicht mal ernstgenommen, was ich alles nicht vertrage und mir Pläne erstellt mit genau den Sachen :roll: Deshalb wollte ich mal zu jemand anders.

Liebe Grüße,
DieNeue
Bittermandel
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo zusammen

Ich werde mich über die Krankenkasse schlau machen ob es hier eine Ernährungsberatung gibt. Aber erst wenn der Winter vorbei ist.

Liebe Grüße Bittermandel
belladonna_
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von belladonna_ »

Liebe DieNeue,

du hast natürlich Recht. Auch wenn das für mich unverständlich ist.
Danke für deinen Beitrag!
Senif
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von Senif »

Hallo ihr :hello: ,

ich muss nochmal (haha, ihr könnt es vielleicht nicht mehr hören :lol: ) was dazu schreiben:
Ich hab die letzten Jahre, Jahrzehnte immer mich erklärt. Bei meiner Familie, Freunden, Bekannte, Uni, Arbeit, Behörden... egal wo. Ich bin ein freundlicher, zugewandter Mensch, der immer für jeden Verständnis hat. Ich bin höflich, mach mir Gedanken um meine Mitmenschen. Wenn es jemandem schlecht ging, war ich für ihn da. Ich hab das nie in Frage gestellt (auch bei Kleinigkeiten).
Bei mir selbst war es zu 95% so wie bei dir in deinem Beispiel, ich bin immer in eine Rechtfertigungsspirale gekommen. Warum weshalb und wieso ich wirklich so sehr krank bin. Warum weshalb und wieso das wirklich jetzt nicht geht. Tausende Ratschläge, Bagatellisierungen, Vorwürfe.
Wirkliches Verständnis habe ich selten erfahren. Oder gar Unterstützung, auch wenn es nur Kleinigkeiten waren, die den anderen gar nichts "gekostet" haben.
Selbst bei harten Fakten, wenn ich einmal wirklich etwas gebraucht habe, wie zum Beispiel eine Verlängerung bei einer Hausarbeit für die Uni, oder dass ich halt keinen Schichtdienst arbeiten kann beim Arbeitsamt, hat selbst mein unbefristeter Schwerbehindertenausweis nicht gezählt, es musste immer mein Psychiater ein Attest schreiben. "Einfach so" wurde mir nie geglaubt.
Auch jetzt ist es so, von denen die mich schon länger kennen, wie zb meiner Familie, kommen Fragen, warum ich nicht arbeiten gehe.
Ich hoffe, du kannst verstehen, dass ich nicht mehr mag. Ich will mich nicht mehr erklären, denn geglaubt wird mir ja eh nicht.
So hab ich früher auch gedacht. Hab auch gedacht, ich muss mich für alles rechtfertigen etc ... und wisst ihr was: nö, muss man nicht. Im Grunde ist das ein eigenes Gefühl, dieser Rechtfertigungsdruck entsteht aus uns heraus. Weil wir selbst unsicher sind, ob uns das jetzt zusteht oder nicht, ob wir uns nur mehr zusammenreißen müssen usw .... es ist diese Selbstunsicherheit - und die kann man nur selbst ändern, weil sie hat etwas mit uns zu tun. Ich arbeite schon sehr lang an meinem Selbstwert und der Selbstsicherheit und das war sicher nicht einfach. Aber es brachte mich irgendwann nicht weiter, mich über die Leute zu beschweren, zumal man sie ja auch nicht ändern kann und auch die Zustände in den Ämtern werden wir nicht ändern. Wir können nur uns selbst ändern. Vieles hat damit zu tun, wie wir uns sehen ... wie stark wir uns innerlich kritisieren und wie wenig nachsichtig wir mit uns sind, wie sicher wir uns selbst sind, wirklich krank zu sein. Denn je sicherer wir sind, desto "egaler" :lol: ist das, was andere denken, sagen und tun. (klappt bei mir auch nicht immer, aber ich durfte schon die Erfahrung machen, wie sich das anfühlt - und ich sage euch: einfach geil :D )

Vieles hängt wirklich an meiner Bewertung. Heute erst wieder auf Arbeit gemerkt - keiner bewertet meine Arbeit so schlecht, wie ich es tue. Ich bin mein größter Kritiker. Aber selbst wenn was nicht so gut war (das kommt bei jedem vor), dann kann ich darüber reden und mir wohlwollend sagen: das mindert nicht meinen Wert. Es ist ok, auch mal zu scheitern oder Fehler zu machen.

Was den Neid angeht: so entsteht auch der Sozialneid. Der andere hat mehr als ich, ist doch nur schlimm, wenn man selbst mit dem was man hat unzufrieden ist. Und aufgrund politischer Entscheidungen, wird auch oft die Unzufriedenheit noch verschärft. Aber wie zufrieden ich selbst mit dem bin, was ich habe, entscheidet die innere Einstellung zu den Dingen. Ich hatte auch so einen Freundeskreis, wo es fast nur ums Geld ging oder materielles - eher noch als um das eigene Kind - da war der Nachbar eben mit seinem Ferrari :lol: der böseste Kapitalist, den es gab. :D Und ich dachte so, mir ist es eigentlich egal, was mein Nachbar für ein Auto fährt.

Viele Menschen schielen oft nur auf die anderen, dabei liegt der Schlüssel in einem Selbst.

LG Senif :hello:
belladonna_
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Re: Unordnung + Erschöpfung

Beitrag von belladonna_ »

Senif, es liegt nicht (immer) am Selbstwert. Ich habe einen ganz guten Selbstwert. Ja, dass ich mir zugestehe krank zu sein, fällt mir schwer, aber wahrscheinlich weil ich weiß, dass es auch noch viel schlimmer geht. Aber ich weiß zb dass ich gute Arbeit mache.

Ich denke es ist eher so, wie DieNeue angesprochen hat: Ich bin "offiziell" krank und trotzdem "hab" ich noch einiges. Ich denke, einige Leute sind der Meinung (und von einigen weiß ich das auch sicher), ich soll mich doch "begnügen", nicht "aufmucken", immer schön brav und lieb sein. Ich setze mich - gerade in den letzten Jahren - immer mehr für meine Grenzen und Rechte ein, das gefällt nicht jedem. Und das hat dann primär nichts mit mir zu tun, aber ich spüre ja die Auswirkungen trotzdem. Natürlich ziehe ich daraus meine Konsequenzen, zb dass ich den Kontakt abgebrochen habe, aber das geht nun mal nicht in jedem Lebensbereich.
Vielleicht meinst du das nicht so, aber ich finde es eh - aus professionelller Sicht, nicht nur auf meinen persönlichen Fall bezogen - schwierig, mit der Einstellung an Betroffene heranzutreten, sie müssten sich ja nur ändern, also zb ihre Einstellung, dann würde alles gut werden. Es gibt nun einmal Situationen, die sind schwierig, das Umfeld spielt eine destruktive Rolle oder auch zb Schicksalsschläge. Dann praktisch zu sagen, es liegt ja nur an deinem Mindset, entweder du änderst dich oder du bist selbst "Schuld", dass es dir so schlecht geht, halte ich nicht für hilfreich. Und nicht ich bin für meine Diskriminierung verantwortlich, sondern andere.
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