Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

DieNeue
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von DieNeue »

Hallo Philomena,
Philomena hat geschrieben: 25. Jul 2023, 18:59 Aber - auch wenn man alles akzeptiert und an sich arbeitet heißt das nicht, dass dann alles gut ist oder wird. Auch bei all diesen positiven Voraussetzungen kann einem diese Krankheit vieles "zerstören", was ohne die Erkrankung wohl nicht passiert wäre.

Ja, finde ich auch. Man hat nicht auf alles einen Einfluss, z.B. schon allein, wenn auch andere Menschen im Spiel sind. Dann kommt es nicht nur auf einen selbst, sondern auch auf den anderen an. Hat jemand Verständnis für die Situation, kommt er damit klar, wird mir gekündigt, wenn ich zu oft fehle, wird einem verziehen, werden Anträge bewilligt, usw. Andere Menschen sind ja nicht unsere Marionetten und wir keine Götter, die alles können.
Allerdings weiß man auch nicht, was passiert wäre, wenn man keine Depression gehabt hätte. Vielleicht wären z.B. Freundschaften auch so auseinandergegangen?

Liebe Grüße,
DieNeue
Philosophin
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Philosophin »

Ich finde diesen Thread auch super spannend und frage mich gerade: was lässt diejenigen von euch, die annehmen ihre Situation sei (durch die Depression) weitgehend unveränderbar so überzeugt davon sein?

Glaubt ihr, dass Menschen wie ich, die recht erfolgreich gegen die Depression ankämpfen einfach mehr Glück, Unterstützung, Kraft haben? Was ist es, was euch glauben lässt, dass es für euch aussichtslos ist, wieder in ein gesundes, glücklicheres und erfolgreicheres Leben zu starten?

Ich kann euch von mir sagen, dass ich ca. 8 stationäre Klinikaufenthalte absolviert habe, die genau wie Psychotherapien wenig geholfen haben. Ich bin mit 13 Jahren das erste Mal an Depressionen erkrankt und wollte nicht mehr leben. Neben der Depression habe ich die Diagnose KPTBS. Meine Kindheit war von viel Gewalt geprägt, meine Eltern psychisch krank. Ich bin von Zuhause rausgeflogen, habe die Schule abgebrochen. Auf Antidepressiva habe ich nie angesprochen, nur die Nebenwirkungen gespürt. Lange Zeit war ich allein und hatte keinerlei Unterstützung. Ich war ein Kind, das viel traurig war und kann nicht von mir behaupten mit einem "sonnigen Gemüt" und angeborener Resilienz zur Welt gekommen zu sein.

Und trotzdem kämpfe ich und behaupte, dass ein glückliches Leben ohne Trauma und Depressionen möglich ist! Dass ich genau das erreichen kann, was andere "gesunde" Menschen, die einen besseren Start ins Leben hatten, auch erreichen können- nur etwas langsamer und mit mehr Anstrengung.

Wir verfügen als Menschen zum Glück über die Fähigkeit der "Neuroplastizität"- das ist die lebenslange Lern- und Umwandlungsfähigkeit unseres Gehirns. Muster, wie das der erlernten Hilflosigkeit, lassen sich umwandeln; unsere Einstellungen sind veränderbar. Damit möchte ich aber keineswegs behaupten, dass eine Depression nur eine Sache der richtigen Einstellung und der Kognition ist.

Der Ausweg aus der Depression besteht aus vielen kleinen Schritten und erfordert ein Ansetzen an verschiedenen Lebensbereichen. Es benötigt die Bereitschaft zu Veränderungen, das Erlernen von Frustrationstoleranz und Selbstwirksamkeit.

Wenn ich mal wieder einen Rückschritt erfahren habe, frage ich mich, woran es lag und analysiere, was ich für den nächsten Versuch brauche, damit es besser klappt. Ich sehe das Leben gewissermaßen als "Experimentierfeld"- das einzige Scheitern ist der Stillstand, die Resignation.

Ich bin auch erschöpft, habe oft Schlafstörungen, zahlreiche Ängste, depressive Tage... Die kleinen Erfolgserlebnisse halten mich aufrecht. Genau die Erfolgserlebnisse, die man sich selbst nimmt, wenn man Zuhause im Bett liegen bleibt und entscheidet, dass alles aussichtslos ist und nichts mehr bringt.
Man hat ja eine Krankheit, die rechtfertigt das und wird nicht mehr weggehen... eine Erklärung für all die Beschwerden und das Leid. So ein schweres Schicksal!
Nein... das muss wirklich nicht sein! Besonders schlimm finde ich diese Einstellung bei den jungen Forumsteilnehmern hier, die noch so viel Lebenszeit vor sich haben. Ich habe oft das Gefühl, dass hier nicht verstanden wurde, dass das Leben endlich ist. Es gibt nichts schlimmeres als den Tod, der das "Experimentierfeld" Leben beendet.

Scheitern tut weh, wieder einen Job nicht durchgehalten zu haben, wieder eine Trennung zu erleben etc. Aber so lange wir leben, können wir nochmal einen neuen Anlauf nehmen. Die depressive Stimmung, die nach einem Rückschlag eintritt, ist keine Bestätigung, dass es an Belastbarkeit fehlt und darf für denjenigen der kämpfen will, keine Rechtfertigung sein aufzugeben.

Liebe Grüße
Philosophin
Aurelia Belinda
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hach, wie gut dass meine Seele ruhig ist....
es gibt doch nichts über eine innere Mitte...
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Senif
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Senif »

Hallo,

ja, auch ich war mehr als 10 mal in der Klinik, und auch ich habe ein Trauma. Ich habe von mir erzählt und bin auch der Meinung, dass die Menschen nicht ausschließlich nur Opfer ihrer Erkrankung sind oder von anderen Dingen. Und damit meine ich definitiv nicht, dass man kein Opfer in der Traumasituation war. Warum reagieren da so viele mit unglaublicher Wut ? Da lohnt es sich auch mal genauer hinzuschauen. Am besten in der Therapie. Für mich war das größte Geschenk, wieder Selbstwirksamkeit zu erfahren und zu erkennen, dass ich mein Leben in der Hand habe (wer auch sonst). Das war aber wie oben beschrieben erst der 2. Schritt. Im 1. Schritt ging es bei mir darum, die Schuldgefühle zu reduzieren, und selbstfürsorglich zu sein. So dass sich die körperlichen Zustände bessern.

Philosophin: der Glaube an den Umbau des Gehirns macht mir unglaublich Mut. Für mich heißt das, es ist nicht in Stein gemeißelt. Als ich damals hier aufgeschlagen bin, war ich so verzweifelt, und ich fand hier keine positive Geschichte. Ich habe nach der Hoffnung gesucht, dass ein gesundes Leben möglich ist mit aller Verantwortung, die das Leben eben so mit sich bringt.

LG Senif
Aurelia Belinda
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

Es geht doch wohl eher um Lebensqualität glaube ich.... und dafür ist es m. E. nicht ein Leben lang notwendig, kämpfen zu müssen....
Diese Qualität definiert aber jeder für sich anders.
Der eine braucht zwingend Anerkennung von außen....na ja, wer's braucht...
Verletzte Seelen die Gewalt erfahren haben, sind ja hier wohl in der Überzahl.
Viele Betroffene haben bei langem Verlauf, den Wunsch, wieder der oder die "alte" zu werden... das klingt in meinen Ohren wie Hohn... das gibt es für mich nicht.... es gibt kein Vorher/Nachher Abbild, sondern NUR ein ICH welches uns vorbestimmt ist....und manch einer oder eine, rennt ein Leben lang dem Wahn hinterher, das sein zu wollen, was erwartet oder verlangt wird, oder gesellschaftlich gut taugt.... tja....
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Aurelia Belinda
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Senif,
jeder Betroffene hat in seiner Laufbahn und auch bei der Therapie, seine eigenen Themen, zu beackern....ja, die Opferrolle zu verlassen, war auch für mich ein wichtiger Schritt in eine sehr gute Richtung...wobei ich dies in Eigenregie schaffte u. v. m.

@ all.... Die Vergleiche die hier gezogen werden sind ungut!
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Maxegon
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Maxegon »

Philosophin hat geschrieben: 26. Jul 2023, 11:36

I

Glaubt ihr, dass Menschen wie ich, die recht erfolgreich gegen die Depression ankämpfen einfach mehr Glück, Unterstützung, Kraft haben? Was ist es, was euch glauben lässt, dass es für euch aussichtslos ist, wieder in ein gesundes, glücklicheres und erfolgreicheres Leben zu starten?
...

Und trotzdem kämpfe ich und behaupte, dass ein glückliches Leben ohne Trauma und Depressionen möglich ist! ...
- nur etwas langsamer und mit mehr Anstrengung.

Wir verfügen als Menschen zum Glück über die Fähigkeit der "Neuroplastizität"- ...
Damit möchte ich aber keineswegs behaupten, dass eine Depression nur eine Sache der richtigen Einstellung und der Kognition ist.


Wenn ich mal wieder einen Rückschritt erfahren habe, frage ich mich, woran es lag und analysiere, was ich für den nächsten Versuch brauche, damit es besser klappt. Ich sehe das Leben gewissermaßen als "Experimentierfeld"- das einzige Scheitern ist der Stillstand, die Resignation.
...
Willkommen auf dem Experimentierfeld!
Das Leben ist nichts anderes, nicht alle Experinente glücken.

Genau die hier erwähnte Neuroplasizität, die Veränderung des Denkens, um es Mal einfach auszudrücken, kurz um, neue Dinge, Verhaltensweisen zu erlernen, zu begreifen, das bringt uns weiter, es ist sogar lebensnotwendig, will man nicht in seiner Einöde verharren.

Das eint alle Lebewesen, von der Kieselalge bis zum Säugetier.
Wer sich nicht verändert, wird so bleiben!

Nun sind die Menschen in der Lage, bewusst ihre Situation zu beeinflussen, sogar vorausschauend.

Wer soll denn unser Leben verändern, wenn wir es nicht tun???

Gut, der eine hat mehr Glück, ein anderer hat es schwerer.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Mensch es selbst ändern kann.

Tue ich nichts, wird sich auch nichts ändern. Na ja ... vielleicht das Wetter.

Alle rufen immer nach Hilfe. Andere sollen es richten oder zumindest unterstützen.
Doch wenn niemand da ist oder keiner Zeit hat?
Was dann?

Ich fiel auch oft auf die Nase, nicht immer waren andere Schuld.
Eines fiel mir auf, ich (!) kann etwas verändern.
Zuletzt geändert von Maxegon am 26. Jul 2023, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
Maxegon
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Maxegon »

Winfried 123 hat geschrieben: 26. Jul 2023, 13:16 Wenn es mir sehr schlecht geht ,hilft mir auch der Satz "Ich will nicht, ich muss auch nicht,
ABER ICH KANN !
Noch treffender, einfacher kann man es nicht sagen!
Katerle
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Katerle »

@ alle

aufgeben ist für mich auch keine Option, sondern weitermachen! Momentan zumindest...

LG Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 26. Jul 2023, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
Maxegon
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Maxegon »

Katerle hat geschrieben: 26. Jul 2023, 14:58
aufgeben ist für mich auch keine Option, sondern weitermachen!
Aufgeben ist legitim.
Das darf jeder selbst entscheiden, doch wäre es wünschenswert, täte man es mit Courage.
:hello:
Aurelia Belinda
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Philosophin,
kann es sein, du machst dir selbst etwas vor?
nicht resignieren und kämpfen ist auch mein täglich Brot. Und ich bin mein eigener Motivator.. Ich hatte "anno dazumal" einen Zusammenbruch der mich etwas lehrte...
seither habe ich mich in kein Bett gelegt.... nein, auch kein Klinikbett.... und bin auch nicht am Däumchen drehen den lieben langen Tag.... sondern habe gerade durch das häufige Scheitern und schwerwiegende Lebenssituation und Dauerbelastung, in höchster Not, am größten Punkt des Scheiterns, mich selbst gefunden....Scheitern ist nicht schlimm... nur liegen bleiben, da gebe ich dir recht.
Aber Bitte, urteile hier nicht pauschal....
sorry, aber bei dir klingt das nicht nach glücklichem Leben.... ich persönlich, lese aus deinen aktuellen Zeilen kein zufriedenstellendes Leben heraus....
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 26. Jul 2023, 15:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

Egon, wo du recht hast, hast du recht.... nicht alle Experimente glücken....das wäre ja auch zu einfach.....dann wäre das Forum längst ausgestorben....
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Katerle »

Maxegon hat geschrieben: 26. Jul 2023, 15:06
Katerle hat geschrieben: 26. Jul 2023, 14:58
aufgeben ist für mich auch keine Option, sondern weitermachen!
Aufgeben ist legitim.
Das darf jeder selbst entscheiden, doch wäre es wünschenswert, täte man es mit Courage.
:hello:
So ist es...
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

Aber die Überlegung aufzugeben, entspringt doch aus einer Perspektivlosigkeit....oder?
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Maxegon
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Maxegon »

@BelindaAurelia
Gut beobachtet, aus diesem Grunde gibt man ja auf.
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Egon, viell. neue Perspektiven sich schaffen?
ja, ja, ich weiß, das willst du nicht hören... :)
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Maxegon
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Maxegon »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 26. Jul 2023, 16:15 viell. neue Perspektiven sich schaffen?
Leicht gesagt, wenn der Ideenpool leer ist.
Aurelia Belinda
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

Jou... so isses.. kann ich aus eigener Erfahrung zustimmen... war alles andere als "leicht"...
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

Dankeschööön liebe Brigitte,

für die Umarmung....
Tolstoi mag ich gern....
nun ja, das Bedürfnis zu lieben liegt in jedem von uns.....nur jeder kann es nicht WEIL zu arge Verletzungen statt gefunden haben...
Ich persönlich habe den Hass, die Gewalt, die Demütigungen.....mir G. s. D. zu eigen gemacht, in Liebe umgewandelt....irgend jemand musste diesen verdammten Kreislauf der Hasserfüllung, unterbrechen in meiner Herkunftsfamilie...und dies war ich. Und das ist gut so. Gutes in Liebe weiter tragen halte ich für sinnvoll und wertvoll.
Die Narben und Spuren bleiben natürlich.
Aber LIEBE wird immer stärker sein... :)

Herzliche Grüße an dich, Aurelia
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Maxegon »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 26. Jul 2023, 16:29 Jou... so isses.. kann ich aus eigener Erfahrung zustimmen... war alles andere als "leicht"...
Häää???

Zu Tolstoi fällt mir ein: "Jeder denkt daran die Weit zu verändern, niemand denkt daran, sich selbst zu ändern."
Womit wir wieder beim Thema wären.
Senif
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Senif »

Maxegon hat geschrieben: 26. Jul 2023, 17:07
Zu Tolstoi fällt mir ein: "Jeder denkt daran die Weit zu verändern, niemand denkt daran, sich selbst zu ändern."
Womit wir wieder beim Thema wären.
Sehr guter Umschwung auf das Thema ;-).

Hallo an alle,

die eigenen Geschicke wieder in die Hand zu nehmen nach der Depression: birgt vielleicht das Risiko sich selbst ! wieder zu überfordern und übers Ziel hinauszuschießen. Deshalb halte ich Achtsamkeit für wichtig.
Es gab eine Zeit, da hab ich das mit der Achtsamkeit gehasst, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie das bei einer Depression helfen sollte. Aber jetzt so im Nachhinein bedeutet es für mich einfach, Risikofaktoren vorher erkennen.
Auch im Arbeitsleben kann ich darauf achten, die Erwartungen an mich nicht höher als mein eigenes Leistungsvermögen zu stellen. Aber auch nicht niedriger.

LG Senif
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Angelika 1964 »

Auch ein Kämpferherz hat irgendwann keine Kraft mehr!
Aufgeben sehe ich als legitim, wenn's nicht mehr geht ist aufgeben eine Option
Lg Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Aurelia Belinda
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Maxegon...das sehe ich anders....
das registrieren, dass man die anderen und die Welt schlecht ändern kann, war mir hilfreich für meinen Weg. Stichwort Achtsamkeit ist hier gefallen....diese halte ich für überaus wichtig, um nicht zu kapitulieren, aber auch, um nicht ständig in alte Muster zu verfallen, die einen krank machen....Veränderung sollte zuerst bei sich selbst beginnen...bevor man Erwartungen an andere stellt...
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Katerle »

Angelika 1964 hat geschrieben: 26. Jul 2023, 17:32 Auch ein Kämpferherz hat irgendwann keine Kraft mehr!
Aufgeben sehe ich als legitim, wenn's nicht mehr geht ist aufgeben eine Option
Lg Angelika
Sehe ich auch so...
Angelika 1964
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Re: Wie psychische Erkrankungen das Leben zerstören können

Beitrag von Angelika 1964 »

@Katerle
Danke!
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
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