Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

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FRAMPL
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Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von FRAMPL »

Hallo liebe Community,

Ich richte mich mal mit meiner Geschichte an dieses Forum, weil ich absolut verzweifelt bin. Ich bin 27 Jahre alt und leide gerade an meiner 2. sehr schwere depressiven Phase. Sowohl die erste Phase mit 25/26 Jahren als auch diese Phase sind quasi ausschließlich durch eine Liebesbeziehung ausgelöst worden.

Derzeit bin ich wieder nur sehr eingeschränkt lebensfähig und versuche irgendwie aus dem Bett zu kommen. Ich habe schon viele Ratschläge zu meiner ehemaligen Beziehung bekommen, aber wollte nunmal gerne aus der Sicht der Depression diese beleuchten und hinterfragen wie die Depression alles beeinflusst.

Kurz zur Geschichte:
Die Geschichte ist eeeewig lange, aber ich versuch sie einigermaßen kurz zu halten. Sommer 2020, ich war 25 Jahre, kurz vor einem Auslandsmaster und hatte noch nie eine Freundin. Hatte aber mein Studium sehr erfolgreich abgeschlossen (Jura 1. Staatsexamen) und nie eine depressive Phase. Ich verliebte mich das erste Mal richtig heftig in eine Frau, die auch ins Ausland zum studieren ging. Diese Frau "lovebombte" mich und sagt mir sehr schnell, dass sie noch nie so Gefühle für eine Person hatte wie für mich. Wir daten ca. 1-2 Monate und die Zeit war unfassbar intensiv und emotional. Die ersten Gefühlsbekundungen gingen klar von ihr aus und sie bestand darauf trotz der Entfernung unbedingt Kontakt zu halten und ich solle ihr versprechen, dass ich sie besuchen komme.

Nach drei Wochen im Ausland flachte der Kontakt sehr schnell ab zwischen uns, weil sie kein Interesse mehr zeigte. Als ich sie konfrontierte meinte sie, dass bei ihr die Gefühle schnell verflogen seien. Sie offenbarte schon ihre extremen Bindungs- und Verlustängste.

Ich brach damals meinen Auslandsmaster (auch aus anderen Gründen) nach 2 Monaten ab, ging zurück in die Heimat und stürzte in eine sehr schwere Depression und war auch kurz vor der Einweisung. Ich rappelte mich langsam, aber sicher auf durch Therapie und Antidepressiva, aber einen großen Schub gab mir die Neuigkeit, dass die Frau aus dem Ausland zurückkehrte.

Ich war mit ihrer besten Freundin damals eng befreundet und mein bester Freund kam mit dieser zusammen. Als sie zurückkehrte, musste sie quasi mit mir in Kontakt treten. Dann ging es ganz schnell: Nach einer Woche hatten wir Sex und 3-4 Wochen später waren wir zusammen.
Die Beziehung ging dann etwa 7 Monate bis ich Schluss machte. Seitdem bin ich komplett fertig und wieder in einer tiefen Depression.

Die Beziehung würde ich als sehr toxisch bezeichnen. Sie hat psychische Probleme aufgrund ihrer Kindheit, weshalb sie starke Bindungs-und Verlustängste hat. Ich hatte wohl noch große Narben von der schweren Depression, welche durch sie ausgelöst wurde. Ich habe unglaublich Angst, dass meine Erwartungen zu hoch waren und meine Depression alles zerstört hat. Die Beziehung hat sich sehr einseitig angefühlt, da ich gefühlt mehr investierte und sie 70 Std die Woche arbeitete. Ich machte nach unzähligen Streits bereits einmal Schluss und sie bettelte mich fast schon an, dass wir es nochmal probieren sollten. Ich musste sie regelmäßig trösten und unterstützen, aber wenn ich Probleme hatte (meine Mutter bekam Krebs) kam wenig emotionale Unterstützung.

Ein ganz zentrales Thema war auch Sex und meine Eifersucht. Ich hatte gerade wegen der Ablehnung 2020 unfassbare Probleme mit ihrer sexuellen Vergangenheit. Sie hatte sehr viele ONS bei denen sie sehr offensiv Männer ansprach und man wurde auch oft konfrontiert mit diesen Geschichten im Freundeskreis. Ich erfuhr auch, dass sie 2020 in unserer Kennenlernphase mit einem Freund eine Wette abschloss wer mehr Sexualpartner in einem Jahr haben wird. In der Beziehung war sie aber oft sehr schüchtern im Bett und hat 2x geheult, weil sie sich benutzt fühle. Wir hatten auch nur ca. 1-2x die Woche Sex. Das lag aber auch stark an ihrer vielen Arbeit und sie meinte sie brauche Geduld und Vertrauen für Sex. Schließlich heulte sie bei unserem ersten Städtetrip wieder vor dem Sex und brach diesen ab. 5 Tage später machte ich Schluss. In der Woche darauf war sie mit zwei verschiedenen Typen im Bett. Dazu muss man wissen, dass ich generell nicht so offensiv bei Frauen bin und auch kaum sexuelle Erfahrungen vor der 1. Beziehung hatte.

Die Geschichte ist eig noch zu knapp zusammengefasst, aber möchte euch nicht noch mehr überfordern.

Das alles ist jetzt 3 Monate her und ich denke nur noch an diese Frau. Ich bin vollkommen besessen. Auf dem Papier haben wir in so vielen Punkten zsm gepasst und sie wollte ja auch unbedingt mit mir zusammen sein. Ich habe Angst, dass wir nur aufgrund unserer psychischen Probleme die Beziehung versemmelt haben.

Ich befürchte, dass letztes Mal meine Depression nur wegging, weil ich mit meiner Ex zusammenkam.
Ich denke nur noch daran mit wem sie alles gerade schläft und bin einfach nur noch hinüber. Wenn ich mit meinen Freunden was unternehme, kreisen meine Gedanken PERMANENT nur darüber. Mit meiner Therapeutin habe ich schon Techniken versucht zu entwickeln das zu unterbrechen.
Ich habe jeden morgen Übelkeit vor den Bildern wie sie mit anderen Männern Sex hat. Ich weiß, dass es kein zurück mehr gibt.

Ich hoffe, dass mir hier irgendjemand sinnvolle Tipps geben kann. Ich weiß selber, dass ich krank und emotional abhängig mit einer hohen Intensität. Ich habe große Angst, dass meine Depression chronisch wird und ich nicht mehr richtig lebensfähig sein werde.
Bauchtänzer
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von Bauchtänzer »

Hi Frampl,

soweit es um deine Freundin geht, schmeiss ich mal schnell den Begriff 'Borderline' in den Raum. Muss natürlich nicht zutreffen, aber vielleicht magst du mal googlen.

Ansonsten, diese überaus heftige sehnsuchtsvolle Verliebtheit, dieses Begehren, das einen 24/7 über Monate und Jahre an die Andere denken lässt, das kenn ich auch. Da hilft m.E. nur rigider Entzug, Kontaktabbruch und beständiges Durchsprechen mit der Therapeutin, mit dem Ziel, über die Zeit klarer zu sehen, was bei einem hinter dieser unmässigen Sehnsucht steckt.
Bauchtänzer
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von Bauchtänzer »

bin ne Frau und möchte Dir nicht zu nahe treten mit meiner Frage :o ...und brauchst nicht antworten...

Zitat:
Ich denke nur noch daran mit wem sie alles gerade schläft und bin einfach nur noch hinüber. Wenn ich mit meinen Freunden was unternehme, kreisen meine Gedanken PERMANENT nur darüber.


Warum ausgerechnet wegen dem Sex?
Naja, manu, ich will dem Frampl nicht vorgreifen, aber du liegst wohl schon richtig mit diesem Mann/Frau Dingens. Ein Mann hat überlicherweise (?) eine gewisse Grundaggressivität, er will tendenziell erobern und besitzen, und wenn sich ein anderer mit der Begehrten lustvoll vergnügt, könnte mann vor Eifersucht in helle Raserei verfallen, oder eben je nach Mood und Selbstvertrauen auch in Depression verfallen.

Ist nach meiner Küchenpsychologie recht zeitlos,- tief verankert :)
Bauchtänzer
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von Bauchtänzer »

Ich beneide deinen Dad :lol: . War mir zeitlebens nie vergönnt, solch locker-fröhliche Vögelei en masse.
Bauchtänzer
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von Bauchtänzer »

Ja klar, war sicher auch für deine Mom nicht einfach zu ertragen.

Aber nun lass uns mal hören, was der FRrampl so zu sagen hat :hello:
FRAMPL
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von FRAMPL »

Guinevere7 hat geschrieben:bin ne Frau und möchte Dir nicht zu nahe treten mit meiner Frage :o ...und brauchst nicht antworten...
Ich denke nur noch daran mit wem sie alles gerade schläft und bin einfach nur noch hinüber. Wenn ich mit meinen Freunden was unternehme, kreisen meine Gedanken PERMANENT nur darüber.
Warum ausgerechnet wegen dem Sex? Weil Du noch nicht soviel Erfahrung hast diesbezüglich, oder warum?
Also ich denke nicht nur über den Sex nach sondern an alles, an jeden Streit und an alle uneingehaltenen Versprechen, aber ja Sex ist aufjedenfall ein dominierendes Thema und ich kann dir erklären warum.

Mein Hauptproblem war, dass sie im Bett wirklich sehr verkrampft war und wie gesagt zwei Mal nach dem Sex geheult hat und meinte sie fühle sich benutzt. Ich musste sie sogar nach dem Sex einmal trösten. Generell war dieser sehr einseitig und sie schlief auch mehrmals ein nachdem sie gekommen war. Dazu kam noch, dass sie am Anfang der Beziehung meinte in 2-3 Jahren würde sie wahrscheinlich eine offene Beziehung führen wollen und dann wurde ich auch noch regelmäßig mit ihren ganzen Sexgeschichten konfrontiert. Sie hatte recht viele ONS (weit über 20) bei denen sie mit komplett fremden Männern schlief und es auch oft initiierte. Noch dazu versprach sie mir im Bett mit mir so viel auszuprobieren (ich bin in dieser Hinsicht sehr sehr offen) und niemals kam es dazu. Ein ONS ist auch ein enger Freund von ihr, am Anfang der Beziehung schlief direkt ein Kollege bei ihr auf der Couch mit dem sie mal rumgemacht hat. Diese Themen beurteilt ja jeder selbst, aber dass sie da so offen ist und gleichzeitig bei mir Sex als etwas so Schlimmes darstellt ist schon hart.

Die Frau, die mir gesagt hat sie wolle mich heiraten heult in einer frischen Beziehung wo die Hormone noch sehr hoch sind während des Sex und eine Woche nach der Trennung schläft sie mit zwei verschiedenen Männern. Sie darf ja machen was sie will, aber dieser Widerspruch ist schon heftig und verletzt mich zutiefst.
Und ja weil ich nicht so viel Erfahrung habe, ist es natürlich noch härter, wenn sowas bei der ersten Freundin passiert. Das hat bei mir schon eine tiefe Verletzung ausgelöst.

Also sie hatte durch ihre Kindheit schon einige Traumata und psychische Probleme. Ihre Mutter hat sie geschlagen und hart kontrolliert und eingeschränkt. Mein bester Freund und ihre beste Freundin haben da auch schon den Begriff Narzissmus in den Raum geworfen, Borderline hatte ich auch schonmal im Kopf. Aber letztendlich halte ich mich von solchen Diagnosen fern, weil das wohl ein Psychologe machen muss.

Im Endeffekt müsste ich noch vieeeel mehr schreiben über die Beziehung, aber das würde wohl den Rahmen sprengen und das Wesentliche wurde schon genannt.
Maxegon
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von Maxegon »

Hallo FRAMPL,

den von mir geschilderten Zustand, kenne ich. Ähnlich (!) ging es mir, je mehr ich mich in diesen Zustand hineinsteigerte, desto schlimmer ging es mir.
Auch meine damalige Freundin machte damals viel rum (genau das meine ich!), ich verliebt, brauchte eine ganze Weile, ich heulte, zweifelte an mir selbst, machte allerlei idiotische Dinge, im Nachhinein betrachtet, und litt unsäglich.
Irgendwann begriff ich, es ist wie es ist, wenn der Andere nicht will, kann ich hoch und niedrig springen, ich ändere nichts daran, egal wie oft ich es probiere.
Ich lenkte mich ab, verscheuchte immer wieder diese Gedanken an die Ex, machte mich auf die Suche nach einer anderen Freundin und siehe da, ich kam darüber hinweg.
Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, das braucht Zeit.
Das Leben ist ein Zustand, der sich ständig verändert.
Ich verändere ich mich, alles was am Anfang neu und interessant erscheint, verändert sich.
Ich kann mir Gedanken über andere machen und daran verzweifeln oder loslassen.
FRAMPL
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Registriert: 16. Mai 2022, 22:33

Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von FRAMPL »

Guinevere7 hat geschrieben:Hey Frampl,

herzlichen Dank für Deine Antwort, warum ausgerechnet wegen dem Sex....und tut mir sehr leid!
Also sie hatte durch ihre Kindheit schon einige Traumata und psychische Probleme. Ihre Mutter hat sie geschlagen und hart kontrolliert und eingeschränkt. Mein bester Freund und ihre beste Freundin haben da auch schon den Begriff Narzissmus in den Raum geworfen, Borderline hatte ich auch schonmal im Kopf. Aber letztendlich halte ich mich von solchen Diagnosen fern, weil das wohl ein Psychologe machen muss.
ja, schon klar, dass das keine richtige Diagnose sein kann. Ich bin ein "warum?" Mensch :-) , und, wenn ich mir was erklären kann, dann kann ichs besser verarbeiten, loslassen.
Ich habe jeden morgen Übelkeit vor den Bildern wie sie mit anderen Männern Sex hat.
Die Übelkeit wegen Angst oder schwer verdaulich? Ansonsten welche Gefühle da? Wut, Trauer?

Liebe Grüße,
manu
Ja wegen Wut, Trauer und auch sehr viel Ekel. Ich fühle mich einfach nur komplett verarscht. Ständig wurden Versprechen nicht eingehalten nachdem ich mich nach 2020 nochmal darauf eingelassen habe. Es ist für mich auch traumatisierend meine Freundin nach dem Sex trösten zu müssen um dann zu sehen wie sie vogelwild mit vielen Menschen schläft. Ich halte das alles nicht mehr aus.
FRAMPL
Beiträge: 10
Registriert: 16. Mai 2022, 22:33

Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von FRAMPL »

Grinch hat geschrieben:
Ich habe jeden morgen Übelkeit vor den Bildern wie sie mit anderen Männern Sex hat.

Es ist für mich auch traumatisierend meine Freundin nach dem Sex trösten zu müssen um dann zu sehen wie sie vogelwild mit vielen Menschen schläft. Ich halte das alles nicht mehr aus.



Könnte nicht auch eine Nymphomanie dahinter stecken?

https://www.fem.com/liebe-lust/ich-brau ... ymphomanin" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;[/quote]

Schön wärs wenn Nymphomanie dahinter stecken würde. Sie hat einen niedrigen Sexualtrieb und wir hatten nur ca. 1x die Woche Sex.
Aurelia Belinda
Beiträge: 7983
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe manu,
Ein super Satz von Dir.
Heilung kann nur statt finden wenn der Geist zu Hause ist.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
FRAMPL
Beiträge: 10
Registriert: 16. Mai 2022, 22:33

Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von FRAMPL »

Joanni hat geschrieben:Ich könnte Dir zwar sagen, wie Du sie bekommst, aber es ist doch eher die Frage, was Du willst für Deine Zukunft.
Entweder Du bekommst sie und musst sie mit anderen teilen/findest Dich damit ab oder Du suchst Dir eine, bei der es passt - für beide Seiten.

Mir wäre diese Wette schon zu dumm gewesen.

Selbst, wenn sie irgendwann beteuert, nichts mehr mit anderen zu haben, wirst Du kein Vertrauen finden.
Wer einmal lügt...

Männer sind Jäger, Frauen auch.
Was ich will, bekomme ich nicht, was ich hab, das will ich nicht.

In meinen jungen Jahren war ich auf der Suche nach jemandem, mit dem es auf beiden Ebenen funktioniert. Auf der Suche nach dem Sex, der Spaß macht und der gemeinsamen Wellenlänge in allen Bereichen. Das führte mich zu vielen und mitunter war es auch so, dass ich mich benutzt gefühlt habe.
Das hatte nichts mit Nymphoman zu tun, eher damit, dass wir unerfahren waren.

Bei ihr könnte es zwar so sein, muss es aber nicht.

Als Du Schluss gemacht hast, ist sie Dir hinterher gerannt.

Was hindert Dich daran, das nochmal zu tun und selbst auf die Jagd zu gehen. Dabei sammelst Du Erfahrungen und lernst vielleicht jemanden kennen, wo es besser klappt.
Wenn sie dann wieder ankommt, halte sie auf Abstand.

Es scheint nämlich so zu sein, dass sie Dich nur warmhalten will, weil Du ihr so treu ergeben bist.
Das ist nur eine Vermutung!

Man kann allerdings spekulieren, so viel man will, es nützt nichts.

Finde heraus, was Dich wirklich glücklich macht. Jemanden mit einem ständigen Auf und Ab oder eine friedliche, schöne Beziehung.

Das ist zwar schwierig, wenn man gerade im Rausch der Hormone ist und dazu noch in einer Depression, aber vielleicht kommst Du ja noch dahinter, wie Du am besten damit umgehen kannst.
Gefühle ausschalten, Hirn einschalten? Nimm Dir einen Zettel und schreibe auf, was Du willst für deine Zukunft, bzw einer Partnerin und was Du von ihr eigentlich bisher bekommen hast.
Und denke daran, es geht dabei nicht nur um Sex.

Ich hoffe, ich habe nicht zu viel geschwafelt :oops:
Du hast nicht zu viel geschwafelt.

Also ich habe die Beziehung schon rational und emotional von allen Ecken und Winkel analysiert. Mit Freunden, mit der Therapeutin und vielem mehr. Für mich ist das ganze unglaublich kompliziert.

Also objektiv erfüllt sie super viele Punkte von meiner Liste: Sie hat den besten Humor überhaupt, extrovertiert, liebt es unter Menschen zu sein, ist bei Freunden sehr emphatisch und ist Akademikerin.

Und auch zu mir hat sie immer gesagt, dass ich echt viele Punkte auf ihrer Liste erfülle.

Das Problem begann wirklich 2020 als sie mir unglaubliche Gefühle offenbarte und ich dann nach ihrem schnellen Sinneswandel in eine Depression glitt. Ab dem Zeitpunkt war es schon unfassbar schwierig für mich wohl eine gesunde Beziehung zu führen. Sie war der Auslöser (nicht die Ursache) für die Depression. Schwierig, mit dieser Person dann eine Beziehung zu führen. Ich wurde durch dieses Auf und Ab dann schnell emotional abhängig.

Sie versprach mir so viele Dinge am Anfang der Beziehung, vor allem das wir eben auch viel gemeinsam erleben. Man merkte aber schnell, dass sie mit mir aufgrund ihrer Bindungsängste anders war. SIe wollte immer früh schlafen, war gehemmter, schüchterner. Sie wollte mich dann selten mit zu ihren Freunden mitnehmen und ist dann mit denen oft eskaliert.

Ja und dann ist da eben noch die Sache mit dem Sex. Sie hat einen geringen Sexualtrieb und weinte mehrmals beim Sex und zwar zaghaft einerseits, andererseits gab es dann Geschichten wie diese Wette, diese ganzen ONS und der Wunsch nach einer offenen Beziehung in der Zukunft. Das alles passte echt nicht zusammen. Im Urlaub mit mir kam es nicht zum Sex. Nach der Trennung erzählte sie mir dann, dass sie sich mit mir am freisten gefühlte hätte beim Sex und irgendwie schien es als kämen wir wieder zusammen. In der Zwischenzeit hatte sie aber schon zwei Typen im Bett. Leider habe ich sie dann, weil ich gar nicht mehr in Kontrolle war auch ziemlich beleidigt.

Ja, ich hatte dann auch Komplexe, war eifersüchtig in der Beziehung. Ich hatte auch viele hohe Erwartungen und Verlustängste. Sie arbeitete 80 Std die Woche als Investmentbankerin. Selbstverständlich hat man da auch nicht ständig Sex sagte ich mir dann und ja man kann sich ja auch nicht immer sehen und ausgehen. Aber mit ihren Arbeitskollegen und Freunden tat sie es auch regelmäßig. Das wurde aber teilweise besser und wir unternahmen auch immer mehr.

Ich gehe an diesen Widersprüchen komplett kaputt. Von ihrem Charakter, so wie sie bei Freunden auftritt liebe ich sie. Ich denke manchmal mit der Zeit hätte sie sich auch dahin entwickeln können.

Ich bin regelrecht süchtig und besessen von ihr. Den ganzen Tag denke ich nur an sie. Dahinter liegen wahrscheinlich andere Gründe. Ich habe sehr große Angst, dass ich diesmal meine Depression nicht besiege und vermute, dass sie das letzte Mal nur wegging, weil ich mit ihr zusammenkam.

Wir haben keinen Kontakt mehr, aber ich habe trotzdem keine Kontrolle mehr über meine Gedanken. Manchmal spaziere ich nachts herum in der Nähe des Rückwegs von ihrer Arbeit in der Hoffnung sie irgendwie zu sehen. Ich hab das Gefühl, dass ich ein komplett Verrückter bin.
Bauchtänzer
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von Bauchtänzer »

Guinevere7 hat geschrieben: Ist nur meine Meinung! :-)
Nö, meine auch :P
FRAMPL
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von FRAMPL »

Naja ich meine nicht nur ihre Persönlichkeit bei Freunden, sondern generell außerhalb einer Beziehung und so wie ich sie kennen gelernt habe. Durch die Bindungsangst verhält sie sich in der Beziehung halt anders.
FRAMPL
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Re: Schwere Depression durch kranken Liebeskummer

Beitrag von FRAMPL »

Guinevere7 hat geschrieben:Ah, ok :) an Bauchtänzer.
Naja ich meine nicht nur ihre Persönlichkeit bei Freunden, sondern generell außerhalb einer Beziehung und so wie ich sie kennen gelernt habe. Durch die Bindungsangst verhält sie sich in der Beziehung halt anders.
Hm, meine Freunde kennen mich auch anders, als mein Partner. Der war nebenbei erwähnt damals total überfordert mit meinem Burnout. Ich hätte mir Verständnis gewünscht, kein "Depression gibts nicht, ist nur ne Kopfsache". Mittlerweile hat sich rausgestellt, dass er halt Kindheitsbedigt mit psych. Erkrankungen schlecht umgehn kann. Wegschaun muss.

Weiß nicht, ob Du das mit der Bindungsangst nicht zu sehr verallgemeinerst?
Sie arbeitete 80 Std die Woche als Investmentbankerin.
Der Neffe meiner Schwester hat so nen Job, in London, größte Bank. Da werden m.E. die Menschen "verheitzt" , den Job macht man i.d. R. nicht lange.

Ich hab auch schon so viele Arbeitsstunden gearbeitet, bis zum aus, Burnout. War zuvor einiges an Jahren, wo sich zum Ende der Sommersaison hin im September ein Loch in mir auftat. Wo ich dann absolut niemanden sehen wollte, mal Zeit für mich brauchte und zum Sex, wie bei Dir, Euch :? . Ich halt durch weinen wieder in Kontakt mit meinen Gefühlen kam. Vielleicht war sie auch nur so überwältigt von den Gefühlen beim Sex, dass sie geheult hat....und Du hast da was reininterpetiert, was nicht war, dass der Sex schlecht gewesen wäre.

Also:
Sie versprach mir so viele Dinge am Anfang der Beziehung, vor allem das wir eben auch viel gemeinsam erleben. Man merkte aber schnell, dass sie mit mir aufgrund ihrer Bindungsängste anders war.
Also hinsichtlich des Sex hat sie ja ganz bewusst gesagt, dass sie sich benutzt fühlt. Es war nicht nur so, dass sie sich überwältigt gefühlt hat.

Vielleicht die Erwartungshaltung Deinerseits, dass ihr das dann zusätzlich zuviel Druck war?
Meine Erwartungshaltung war sicherlich etwas zu hoch. Dennoch hat sie die meisten Erwartungen selber geschaffen. Naja, ich könnte alles stundenlang analysieren. Was ich ja auch tue in meinem Kopf.
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