Angst vor Alltag

[Svenni]

Zuerst einmal HALLO,
Ich bin bei hier, aber leider nicht neu mit dieser Krankheit. Genau genommen bin ich seit 18 Jahren mit Depressionen und Zwängen in Behandlung und seit 5 Jahren damit in Rente (bin 38).
Wie euch allen Macht auch mit dir Corona Krise zu schaffen. Zum Einen aus Angst vor der Krankheit, zum anderen hilft die Isolation nicht gerade die Psyche zu stabilisieren. Und trotzdem: Mir ist speiübel und ich bin mir sicher es ist psychosomatisch, denn meine Anspannung wuchs extrem als ich mir vorhin den Wecker sehr früh stellen musste. Es steht morgen seit langem mal wieder einiges auf meinem Tagesplan und meine Tochter soll in einer Woche wieder zu Schule. Und das macht mir Angst!!!! Ich habe richtig Angst vor dem Alltag, der auf mich wartet. Momentan komme ich soweit klar, bis auf einzelne Episoden. Aber jetzt, wo ein kleines Stück Normalität näher rückt, bekomme ich Panik. Panik das alles nicht zu meistern, Panik vor erneuter Überlastung, Panik vor der erhöten Ansteckungsgefahr, wenn die Kinder wieder zur Schule gehen, usw.
Ich weiß Grad gar nicht wohin mit meinen Gefühlen und sollte doch eigentlich viel besser damit umgehen können nach all den Jahren der Therapie. Ich weiß Grad nicht wohin mit meinen Gefühlen. Bin wirklich kurz vorm Durchdrehen!

[Kirsten29]

Hallo Svenni,

mach dir bitte keine Vorwürfe, dass du irgendwas "besser" können müsstest. Du hast große Angst vor einer Veränderung (so verstehe ich dich zumindest) und das ist einfach erstmal so. Da brauchst du nichts "besser" können. Und du gehst mit deiner Angst offen um und schreibst über sie. Das ist doch ein mutiger Schritt! Ich kann deine Angst und Überforderung verstehen. Gibt es irgendetwas aus deiner Therapie, was dir in größeren Angstsituationen hilft?

Und herzlich Willkommen natürlich .

Liebe Grüße
Kirsten

[Strohi]

Hallo Svenni,
anschliessend an das, was Kirsten Dir schon geschrieben hat (und was ich mit meinem Hinweis sozusagen unterstreichen möchte), bitte ich Dich, Dich nicht weiter verrückt zu machen oder gar durchzudrehen.
Ich weiss, was das Hirn und das Denken mit uns anstellen kann und auch anstellt. Bei mir, ich bin 60 Jahre alt und bekomme seit 2014 Erwerbsunfähigkeitsrente, ist es nämlich so, dass sich z.B. die zwei Termine, die ich mal über einen Tag mit mehr als ausreichend Zeit dazwischen habe, und dass sich die drei oder vier Termine, die ich mal habe, in meinem Hirn/Denken zusammenziehen und sich zu einem unbezwingbaren Bergmassiv zusammenballen.
Versuche, langsam und Schritt für Schritt zu gehen, und sage Dir selbst dabei "ich mache es, aber in meinem Tempo, so wie ich es machen kann". Das hilft nicht gleich, aber "über die Zeit hinweg dann schon. Liebe Grüsse, Strohi

[TheTower12]

Hallo Svenni,

ich gehe jetzt mal den anderen Weg Mich würde ein Alltag bzw. der Gang zu einem "normalen" Rhythmus freuen. Wenn die Kinder wieder Ihren geregelten Gang in die jeweilige Einrichtung haben, kann ich mir wieder MEHR Zeit für mich nehmen! Ich bin wieder FREIER in meinen Entscheidungen, darauf freue ich mich extrem, nur ist leider bei uns noch nichts in dieser Richtung in Sicht.

Vielleicht kannst du ja auch diese Sichtweise für die Übernehmen und etwas positives für dich daraus gewinnen. Es gibt ja auch immer MEHR Sichtweisen der Dinge, vergesse das nicht.

Ich drücke dir die Daumen für ganz viel Kraft und Stärke,

Liebe Grüße

The Tower