Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Antworten
Lalune
Beiträge: 18
Registriert: 14. Jun 2019, 12:02

Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lalune »

Liebes Forum,

ich schreibe in einiger Verzweiflung, weil ich schon seit sehr langer Zeit nicht weiter weiß und in einer Sackgasse stecke.

Jetzt bin ich 39 und bin seit meiner Jugend immer wieder in psychotherapeutischer und psychiatrischer Behandlung.

Nach einer schweren anorektischen Phase damals mit einem Jahr Klinik war ich in den Folgejahren länger in psychotherapeutischer Behandlung, teils mit längerer Unterbrechung wegen Auslandsaufenthalten. Bis ich schließlich 2008 im Ausland total unten war und erstmalig die Diagnose Depression (sowie abhängige Persönlichkeitsstörung) bekam. Die damalig angesetzte Medikation und stationäre Psychotherapie halfen auf jeden Fall. Ich bekam den Rat, erst mal keine Therapie weiter zu machen, woran ich mich leider hielt. 5 Jahre später war ich schließlich wieder ganz unten, nach meiner ersten "richtigen" Stelle nach dem Studium (Geisteswissenschaften). Dann bei einem ambulanten Psychologen in Behandlung, den ich auch noch selbst bezahlte vom mageren Gehalt, das ich damals hatte ("Fachfremd" als Verkäuferin), 2 Jahre später, nach zunehmender Frustration im "einfachen" Job war ich wieder ganz unten und ging in die Klinik, die 8 Wochen halfen mir, mich wieder aufzurappeln. Die anschließende Tagesklinik eher weniger, da wurde mir noch eine stationäre Psychotherapie angeraten und ich war ganz verwirrt mit dieser Entscheidung, da ich gerade eher auf dem Weg ins "normale Leben" war. Schließlich entschied ich mich dagegen.
Anschließend machte ich ambulant mit einer Verhaltenstherapie weiter und fand auch irgendwann einen Job, der mehr mit meinem Studium zu tun hatte, im Bereich Verwaltung. Dann ging es mir erst mal wieder besser, ich hatte eine Aufgabe, das Gehalt, lernte Neues... Doch eigentlich war ich wohl damit überfordert, ich häufte Überstunden an, kam nicht voran, auch durch das Nicht-Entscheiden können, meinen Perfektionismus, meine Unsicherheit, Überzeugung, dass ich nichts kann, Angst vor Fehlern. Und es ging mir wieder schlechter, bis ich schließlich wieder in die Klinik ging, nach 1,5 Jahren in dem Job. Es ging mir besser in den 3 Wochen dort, dann aber wieder sehr schlecht in den 2,5 Wochen Wartezeit auf die stationäre Psychotherapie. Meine Psychiaterin wollte mich aber nicht noch mal einweisen (dann könnte ich ja auch "gleich ins Pflegeheim gehen")
Als ich diese Therapie antrat, ging es mir eigentlich zu schlecht dafür. Ich wechselte in die Akutpsychiatrie, dort verbesserte sich aber auch nichts, dann wieder Psychotherapiestation, dort versuchte ich es auch mit Schlafentzug, der half nur kurzfristig leider. Schließlich wurde mir doch noch eine EKT-Behandlung angeboten, wonach ich nach eigenen Recherchen gefragt hatte. Diese EKT-Serie brachte mich in einen Zustand, den ich so wahrscheinlich noch nie hatte in meinem Leben. Ich dachte, so fühlt sich wahrscheinlich "normal" an, hatte Kraft, war zukunftsgerichtet, grübelte weniger, hatte endlich mal Lust, "etwas zu gestalten", war klar im Kopf, es war wieder Bewegung im Kopf, weniger Angst. Und vielleicht erstmalig in meinem Leben dachte ich auch "ich bin ok" und hatte so einen stabilen festen Kern in mir, auf den ich mich wohl verlassen könnte.
Nach 5 Monaten Klinik war ich dann etwa eine Woche zu Hause. Dann zog meine Mitbewohnerin aus, ich trennte mich von meinem damaligen Freund - und begann mit der Wiedereingliederung bei der Arbeit - ich dachte, mein Krankengeld läuft aus und wollte es noch mal probieren mit der Stelle. Die Wiedereingliederungsphase musste ich mehrmals verlängern, nach 4 Wochen wurde mir die Kündigung nahegelegt. Und ich fühlte mich trotz nur 4 Stunden echt überfordert - und schließlich war es ja auch schon vorher schwierig gewesen am Arbeitsplatz. Schließlich war ich nach 2 Monaten wieder ganz unten. Stattdessen hätte ich es wohl viel langsamer angehen sollen alles, vom Gefühl her war ich auch noch nicht bereit gewesen zu arbeiten, traute mich aber auch nicht, auf dieses Gefühl zu hören... dachte, ich muss doch jetzt mal wieder...
Ich ging wieder in die Klinik, sie wollten die EKTs nicht wiederholen ("zu passiv" u.a. als Begründung), stattdessen Versuch mit L-Thyroxin, brachte keine Besserung. Nach 6 Wochen Entlassung, weil ich mir ein Jobangebot ansehen wollte. Entschied mich jedoch dagegen. Das war im März 2019. Und seitdem stecke ich fest.

Ich konsultierte noch Ärzte an einer renommierten deutschen Uniklinik und ging dort nach etlichen Wochen hin für eine erneute EKT-Behandlung. War dort 2 Monate bis August 2018. Aber leider halfen die EKTs nicht wirklich, meine Hoffnungen erfüllten sich nicht. Dann war ich noch ambulant in Behandlung dort, das ist jetzt jedoch auch abgeschlossen. Und seitdem dümpele ich herum. Treffe Freunde, mache Sport, fahre umher. Aber arbeite nicht, habe keine berufliche Perspektive. Und drehe mich seit Monaten im Kreis mit dem Gedanken, dass es vielleicht noch irgendetwas gibt, das mir helfen könnte, wieder in den guten Zustand nach der ersten EKT-Serie zu kommen. Aber was? Ketamin als Behandlungsoption hätte es noch gegeben in dieser Klinik, das wurde mir jedoch nicht angeboten.

Ich sprach auf zwei Kongressen mit den Koryphäen des Faches. Lithium wäre noch eine Option oder Schlafentzug über Wochen hinweg immer wieder. Oder Jatrosom. Oder die Vagusnervstimulation.

Und die Option einer stationären CBASP-Therapie, die sich mir gerade stellt.
Die letzte Empfehlung der Ärzte der Uniklinik war eine ambulante CBASP-Therapie sowie ein leichterer Nebenjob. Ich sei inzwischen "hospitalisiert", würde mich zu viel mit der Krankheit beschäftigen. Ja, das mag schon so sein. Aber das tue ich ja nur aus Verzweiflung. Und weil ich diesen guten Zustand nach der ersten EKT-Serie hatte und nicht weiß, wie ich wieder dahin kommen kann.
Meine Entscheidungsproblematik ist dabei auch noch sehr lähmend. Und das ewige Grübeln: was hätte ich anders machen können, sodass ich jetzt schon weiter wäre. Dann wieder Grübeln über Grübeln: so viel Zeit ist nun in der Warteschleife vergangen. Ich bin nicht vorangekommen.

Mein Krankengeld läuft bald aus (meine Angst vor dem Ende des Krankengeldes damals war unberechtigt, ich hatte die falschen Informationen, ein Anruf hätte damals geholfen, dann hätte ich nicht den falschen Druck gehabt), ich will aber nicht in der EU-Rente landen. Aber was wie stattdessen?

Meine Psychiaterin hat Sorge, dass ich "die Kurve gar nicht mehr bekomme", sie ist allgemein oft zynisch: ich könnte "ja auch noch zur Delphintherapie nach Amerika". Wenn es so wie jetzt weiterginge wäre das ja "Lebensmodell Patient", also auch wenn ich z.B. noch mal in die Klinik gehen würde/weiterhin nicht arbeite. Jedoch hat sie mich bislang auch nicht so wirklich unterstützt, eine Alternative zu finden. Wahrscheinlich wäre ich in einer PIA besser betreut worden, also nur einmal im Monat bei der ambulanten Psychiaterin. Ende 2018 hatte die Psychologin auf Station mich jedoch davon abgehalten, in die PIA zu gehen, das sei nur für ganz schwere Fälle, was so aber auch nicht stimmt.

Eine feste Einzeltherapie habe ich auch nicht, schon das ganze Jahr nicht, ich habe mich nicht so gekümmert, dachte, ich ziehe ja sowieso vielleicht um. Nun hatte ich inzwischen wenigstens ein paar erste Gespräche.
An sich denke ich, ich hätte eine engmaschigere Betreuung gebraucht in diesem Jahr, das nun so im Nichts vergangen ist. So alleine drehe ich mich im Kreis, erst recht ohne Partnerschaft/Kinder/wenig Unterstützung durch meine Herkunftsfamilie, in der alle genervt und überfordert sind.
Zudem habe ich nun schon seit 1 Jahr eine (offizielle) Lücke im Lebenslauf, denn ich habe einen Aufhebungsvertrag für meinen Job unterschrieben - nochmal dorthin zurückzukehren hätte ohnehin keinen Sinn gemacht.

Ich bin zutiefst verzweifelt. Wie kann es noch mal besser werden? Was kann ich noch tun? Noch mehr Ärzte konsultieren? Viele sagen, ich suche die Lösung zu sehr im Außen. In der Tat habe ich wohl wenig Verbindung zu meinem Inneren, aber so leicht entsteht die auch nicht.
Soll ich noch mal in die Klinik für eine CBASP-Therapie oder bin ich tatsächlich "hospitalisiert" und das hilft auch nichts mehr, macht alles noch schlimmer?
Ich habe Angst über Angst über Angst. Und stecke schon so lange fest.

Das klingt jetzt alles sehr jammerig glaube ich. Mich kotzt mein Zustand ja auch schon sehr an. Immer muss ich sagen, dass es mir nicht so gut geht, wenn jemand fragt. Ich bin es leid und will nicht auch noch in der zweiten Lebenshälfte immer nur leiden. Gute Phasen hatte ich in meinem Leben bislang kaum. An sich im Ursprung bin ich jedoch wohl ein anderer Mensch, aktiver, positiver, mehr im Tun. Doch dieser eigentliche Charakter ist schon sehr verschüttet, seit sehr, sehr langer Zeit.

Nun habe ich nicht alles, aber dennoch viel geschrieben. Vielleicht hat jemand von euch noch Gedanken oder Ideen dazu? Oder Erfahrungswerte, auch was diesen EKT-Effekt, dem ich so nachtrauere, angeht?
Cynthia
Beiträge: 445
Registriert: 29. Dez 2014, 17:04

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Cynthia »

Google mal die Seite "Warum eine Therapie oft nichts bringt"
mime
Beiträge: 1281
Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von mime »

Hallo Lalune,

ich kann nicht auf alles eingehen, was du geschrieben hast (meine Konzentration ist nicht die beste bei längeren Texten) und EKT-erfahren bin ich auch nicht. Es tut mir leid, dass du so einen Behandlungsmarathon hinter dir hast.
Lalune hat geschrieben:"...ich will aber nicht in der EU-Rente landen."
Meine Frage: wieso nicht? Wenn dein Krankengeld bald ausläuft und du nicht arbeitsfähig bist, wird dir wahrscheinlich erst mal nichts anderes übrig bleiben.

Wenn du EU-Rente beziehst, kannst du immer noch in Ruhe überlegen, was du evtl. tun / arbeiten könntest, wenn es dir wieder besser geht.
Lalune hat geschrieben:"Zudem habe ich nun schon seit 1 Jahr eine (offizielle) Lücke im Lebenslauf..."
Das haben andere (insbesondere Frauen) auch... Was ist so schlimm daran, wenn es dir so schlecht geht, dass du nicht arbeiten kannst?

Mir ist des Weiteren aufgefallen, dass du von L-Thyroxin geschrieben hast, was ja nur ein Schilddrüsenhormon ist aber kein Antidepressivum.

Was die EKT-Behandlung angeht, kenne ich mich nicht aus und kann dazu und dem Zustand danach nichts sagen.

Wenn du dich bei deiner aktuellen Psychiaterin nicht gut aufgehoben fühlst, wieso gehst du dann nicht zu einer PIA? Nicht alle sind nur auf "Schwerstfälle" beschränkt - ich bin selbst auch in einer PIA beim Facharzt - und mal ehrlich, deine Vita liest sich für mich auch nicht gerade als "leichter Fall", ganz im Gegenteil. Und es kann ja nicht schaden, sich noch eine zweite Meinung einzuholen.
Lalune hat geschrieben:"Eine feste Einzeltherapie habe ich auch nicht, schon das ganze Jahr nicht, ich habe mich nicht so gekümmert, dachte, ich ziehe ja sowieso vielleicht um. Nun hatte ich inzwischen wenigstens ein paar erste Gespräche."
Wie sind die ersten Gespräche so verlaufen? Hast du Aussicht auf einen Therapieplatz?

Mehr fällt mir momentan nicht zu deinen Ausführungen ein, aber ich wollte, dass du eine (weitere) Antwort bekommst.

Viele Grüße
Mime

P.S. Ich musste meinen Beitrag kurz editieren, weil ich ein Medikament verwechselt hatte (uups :oops: ).
P.S.S. Hm, ja, wieso kam dein Beitrag doppelt ins Forum? Den ersten hatte ich gar nicht gesehen, bin aber durch die Reaktion der anderen darauf aufmerksam geworden....
Zuletzt geändert von mime am 9. Feb 2020, 15:41, insgesamt 3-mal geändert.
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lieblingsuli
Beiträge: 1253
Registriert: 28. Sep 2018, 12:22

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lieblingsuli »

Lalune, warum schickst du mir eine PN und antwortest mir nicht öffentlich?
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
Arpeggio
Beiträge: 78
Registriert: 30. Okt 2017, 17:34

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Arpeggio »

Hallo Lalune,
die Beschreibung deiner Not und deiner inneren Zustände kann ich nur allzugut nachvollziehen.Diese Erkrankung zermürbt (mich und mein Umfeld!!).................Die Sehnsucht nach innerer Erträglichkeit / Leichtigkeit (wie nach deiner 1. EKT Serie!) ist doch mehr als nachvolziehbar und auch zutiefst menschlich!Ich hatte eine ähnliche positive Aufhellung für wenige Stunden Mitte Oktober 2019 nach sehr langer Zeit ohne dieses emotionale Luftholen! (trotz jahrelanger Medikation mit AD's)Bei mir war es wohl ein kleines Strohfeuer nach einer !VORSICHTIGEN! Tavoreinnahme (2 x 1/2 0,5mg Tablette den Tag vorher).Leider ließ sich diese Entlastung/Aufhellung nicht reproduzieren geschweigedenn stabilisieren.
Es fühlte sich an,als ob mein Bewusstsein für wenige Stunden wirklich hier im Hier und Jetzt angekommen war.
Eine Befindlichkeit die ich seit 15 Jahren! nicht hatte.Keine Euphorie , aber innerer Frieden , Antrieb ,Zustimmung , unaufgeregte Wachheit!Es ist schon fast zynisch,daß dieser Zustand irgendwo da in mir (in uns )steckt , aber durch die Depressionserkrankung weitestgehend/völlig verschüttet ist (ist das unsere primäre Persönlichkeit?)
Die Statements deiner Ärztin (Psychiaterin?) erschrecken mich.Wie kann jemand so unsensibel sein?
Du brauchst weiterhin empathische , kompetente Begleitung.Und auch menschlichen Zuspruch.

Ein Ansatzpunkt wäre noch das Thema Traumatherapie jenseits eines Schocktraumas (Stichwort Bindungs-/Entwicklungstraumata).

Alles Gute!

In mitfühlender Verbundenheit,
Arpeggio
Cést ca
Beiträge: 8
Registriert: 11. Aug 2019, 12:42

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Cést ca »

Ganz ehrlich: Mir hat es in meinem Leben immer geholfen, wenn/dass es halt laufen mußte……...ich keine Zeit zum Grübeln (über mich und mein Dasein) hatte: Ich habe 3 Kinder faktisch alleine groß ziehen MÜSSEN, habe meinen Vollzeitjob ausüben MÜSSEN und mich nebenbei auch um meinen schwerbehinderten Vater kümmern MÜSSEN (Korrektur: Ich wollte! auch.....)
Das Merkwürdige ist: Mir ging es erst deutlich schlechter, als all diese Aufgaben weitgehend wegfielen...…...Ich schätze, jeder Mensch profitiert von dem Gefühl, gebraucht zu werden...……..
Ich behaupte damit nicht, daß erst die Langeweile einen depressiv werden läßt…...ganz und gar nicht!!- Es gibt mir durchaus (!) zu denken, daß ich mein Selbstwertgefühl hauptsächlich aus dem Umstand beziehe, gebraucht zu werden......Definitiv ist das nicht gesund!

Aber gelegentlich - schätzungsweise noch genau so lange, wie brauche, um mich selbst mehr wert zu schätzen....- bin ich doch froh über die Anforderungen des stinknormalen Alltags an mich...:-)))

Und froh, wenn ich sie denn auch bewältige.:-)))

Das ist beileibe nicht immer der Fall.

Doch das Leben besteht eben darin, es einfach zu leben...…..so, wie es eben kommt. Und leider liegt vieles eben einfach nicht in unserer Macht.

Immer: Einen Fuß vor den nächsten...….nicht mehr und nicht weniger. Die Bewegung zählt!

Alles Liebe, Du wirst das schaffen!
Lalune
Beiträge: 18
Registriert: 14. Jun 2019, 12:02

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lalune »

Liebe Schreiber*innen,

vielen herzlichen Dank für eure Gedanken, Tipps, Inspirationen und Erfahrungen! Ich habe mich sehr über eure Beiträge gefreut und mich etwas weniger alleine mit dem ganzen Mist gefühlt. Ich antworte hier mal gesammelt auf eure Beiträge:

@Cynthia: Danke für den Hinweis! Ich habe mir die Seite kurz angeschaut und finde die Argumente sehr einleuchtend, kann aber auch nicht sagen, ob ich mich da wiederfinde. Ehrlich gesagt waren meine Therapien bislang immer eher "Hilfe beim Überleben", anstatt mich weiter zu bringen - nur nach der ersten EKT-Serie hatte ich plötzlich ein ganz anderes Verständnis von Therapie und die Kraft, von dort aus wirklich an mir zu arbeiten. Aber das habe ich ja dann leider nicht wirklich gemacht, sondern mich aus verschiedenen Gründen wieder ins Arbeitsleben gestürzt. Ich hoffe, ich finde noch einen hilfreichen Ansatzpunkt, um auch von diesem jetzigen schlechteren Zustand aus therapeutisch irgendwie weiter zu kommen.

@mime: Nun ja, EU-Rente war jetzt nicht unbedingt meine Lebensvorstellung, die wäre bei mir ohnehin sehr gering und von einem Teil meiner Behandler wurde mir davon abgeraten – es soll halt auch schwer sein, da wieder raus zu kommen, wenn man einmal in diesem System drin ist. Und vielleicht würde mir arbeiten ja auch gut tun, wenn es einigermaßen passt und nicht zu sehr unter- oder überfordert. Arbeit als „Therapie“ wird ja auch immer wieder gepredigt. Und wahrscheinlich knüpfe ich auch einen großen Teil meines Selbstwertes an eine Arbeitsstelle…
Die Lücke im Lebenslauf … naja, ich habe insgesamt trotz meines Alters noch nicht so viel Arbeitserfahrung im Vergleich zu anderen (Gesunden), denke, das lässt mich noch unsicherer im Arbeitskontext agieren. (Wobei dazu auch kommt, dass ich keinen „handfesten“ Beruf erlernt habe, sondern dieses mehr oder weniger diffuse Studium absolviert – im Nachhinein denke ich, dass was Konkreteres mit mehr Wirklichkeitsbezug sinnvoller gewesen wäre. Somit ist es auch noch schwer greifbar, was ich eigentlich kann).
L-Thyroxin ist in der Tat ein Schilddrüsenhormon –aber wird auch als Augmentationsstrategie bei Depressionen verschrieben (ist aber wohl kein Standard). Siehe z.B. https://www.springermedizin.de/l-thyrox ... on/8060516" onclick="window.open(this.href);return false;
Und Danke für die Ermutigung zum Psychiater-Wechsel! Wollte ich eigentlich schon längst mal machen, hatte auch mal einen Termin in einer PIA, bin dann aber irgendwie wieder zu ihr gegangen, war damals auch noch ein Durcheinander, weil ich ja noch zur Spezialsprechstunde in der Uniklinik war und somit schon eine weiter Meinung und Behandlungsempfehlung dazu kam. Jetzt bereue ich das, hab auch schon darüber gegrübelt („warum habe ich damals nicht…“, aber das nutzt ja jetzt auch nichts mehr).
Oft denke ich mir Sachen auch komplizierter, als sie eigentlich sind, habe Angst, dass es der Krankenkasse nicht passt, wenn ich mehrere Ärzte konsultiere oder befürchte vielleicht auch, durch weitere Meinungen noch verwirrter und unsicherer zu werden.
Ich hatte in den letzten Wochen Gespräche mit 3 Therapeuten, bei der einen könnte es was werden, dauert aber auch bis Therapiebeginn ein paar Monate und ich muss da 2 Stunden hinfahren – ist eine CBASP-Therapeutin in einer anderen Stadt. In meiner Stadt gibt es keine Therapeuten mit dieser Spezialisierung (nur eine privat abrechnende). In den nächsten Wochen habe ich noch 2 weitere Erstgespräche.
Und noch zuletzt: keine Ahnung, warum der Beitrag zweimal gepostet wurde – kann auch mein Fehler sein, ich komme mit der Benutzeroberfläche hier noch nicht so ganz klar… Spiegelt mich mit meiner Zerrissenheit und Unstetigkeit jedoch auch treffen wieder ;-)

@Lieblingssuli: Keine Ahnung, ich dachte vielleicht, das muss ich jetzt nicht öffentlich schreiben.

@Kolibri2: Danke für den Tipp, ich habe die Suchfunktion schon mal genutzt, war teils auch hilfreich. Aber wollte gerne mal Feedback zu meiner Gesamtsituation, die ja durchaus sehr komplex ist.

@Arpeggio: Schade, dass auch dein guter Zustand nur so kurz angehalten hat. Tavor habe ich auch mal kurz genommen ohne Wirkung. Ansonsten bin ich auch mal kurz durch mehrmaligen Schlafentzug jeweils in eine andere Stimmung gekommen. Hielt aber dann leider nur bis zur nächsten Nacht. Vermutlich ist die primäre Persönlichkeit die, die sich gut anfühlt, wäre zumindest wünschenswert. An das depressive Grundgefühl bin ich auch sehr gewohnt, die permanente innere Anspannung („wie vor einer Prüfung“ sagt man ja) hat man im gesunden Zustand wohl nicht. Außenstehende „Gesunde“ wären sicher sehr überrascht, würden sie auch nur mal eine Stunde in „unseren“ Zustand eintauchen mit dieser dauerhaften Not.
Meine Psychiaterin wollte mich mit ihren Aussagen vielleicht „wachrütteln“ oder/und sie weiß auch nicht mehr weiter mit mir. Hilfreich ist das jedenfalls nicht, bringt mich eher erst recht noch in die Panik und Blockade/Angst. Ähnlich gehen auch meine Familienmitglieder der Herkunftsfamilie mit mir um. Andererseits bringt „Verhätscheln“ und alles abnehmen natürlich auch nichts. Eher konkrete lösungsorientierte Hilfe und Begleitung, die mir schon lange fehlt und die ich noch nicht gefunden habe. An sich weiß ich sicherlich auch viel, theoretisch zumindest. Nur hapert es an der Umsetzung. Sprüche wie „einfach mal umsetzen“, „du kannst es doch“ helfen mir aber auch nicht so im Allgemeinen. Insgesamt bin ich im Vergleich zu früher mutloser geworden, auch durch die mehrmaligen Einbrüche gerade im Arbeitsleben, sodass ich mir nun kaum noch was zutraue. Ist vielleicht auch gut nachvollziehbar, aber in dem Gefühl verharren bringt auch nichts. Ich suche noch nach Wegen, wieder voran zu kommen.
Zum Thema Bindungs-/Entwicklungstraum: so eine Art Ansatz dafür ist CBASP vielleicht – da wird von einer Entwicklungsblockade seit der Jugend ausgegangen, die man nicht überwunden hat und die einen vielleicht in dieser Hilflosigkeit verharren lässt.
Danke auch für dein Mitgefühl und die Solidarität!

@Cést ca: Alle Achtung vor dem, was du geleistet hast, das klingt ja sehr heftig. Von einer guten Freundin mit Kindern habe ich ähnliches gehört und auch von anderen – zu viel Zeit zum Grübeln ist ungesund. Und man braucht eine Aufgabe. „einfach zu leben“ klingt gut, wenn es denn so möglich wäre – da denke ich wohl schon zu kompliziert dafür. Vielleicht versuche ich zu viel zu beeinflussen, aber an sich denke ich schon, dass man selbst doch große Einflussmöglichkeiten darauf hat wie das eigene Leben verläuft. Siehe „Selbstwirksamkeit“ und so, auch wenn ich die derzeit noch nicht habe und in der Vergangenheit nur teilweise hatte.
Vielen herzlichen Dank für deine Ermutigung! Das „Schritt-für-Schritt“ verliere ich öfter aus den Augen – das große Ganze erschlägt und blockiert dann tatsächlich eher.
Ich wünsche dir auch alles Gute!

@Kolibri: Schade, dass dir die EKTs auch nicht so geholfen haben. Wieso wurde bei dir eine zweite Serie angesetzt, wenn die erste anscheinend schon nichts half?
Schade auch, dass Jatrosom bei dir nicht viel bewirkt.
Ja, es ist wirklich schwierig zu wissen, wer man eigentlich ist mit diesen ganzen unterschiedlichen Zuständen. Das trägt sicher auch noch zur Verunsicherung bei. Vielleicht kann man es auch nicht so Schwarz-Weiß – „so oder so“ sehen, sondern man ist einfach vielfältig und man muss sich so annehmen, in all dieser Unterschiedlichkeit und Bandbreite. Das lässt mich auch an mein schwankendes Gewicht denken, je nach Befindlichkeit – habe nun Kleidung in verschiedenen Größen – meine Schwester hat ihr Gewicht stabil seit 10 Jahren. Wenn das so ist, kann man damit rechnen, man weiß, was einem passt und so bleibt es auch weitgehend. Ist bestimmt einfacher so.

Also Fazit „gebraucht werden“ ist gut, zu einem gesunden Maß zumindest. Das spricht wieder dafür, zumindest ein Ehrenamt auszuüben (ist auch schon ewig auf meiner Liste und noch nicht richtig angegangen…). Sicherlich auch keine alleinige Dauerlösung, man verdient ja nichts damit. Aber man hat zumindest soziale Kontakte, etwas Sinn, man lernt etwas dabei etc., besser für’s Selbstbewusstsein als „zu Hause sitzen“ auf jeden Fall.
Lieblingsuli
Beiträge: 1253
Registriert: 28. Sep 2018, 12:22

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lieblingsuli »

Lalune hat geschrieben:@Lieblingssuli: Keine Ahnung, ich dachte vielleicht, das muss ich jetzt nicht öffentlich schreiben.
Ich hätte mich aber gerne öffentlich dazu geäußert.
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

Lothar de Maizière
soulivre
Beiträge: 273
Registriert: 2. Dez 2019, 07:02

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von soulivre »

Guten Morgen Lalune,
ich bin beeindruckt wie fein reflektiert Du zu Deiner Situation und angedachten Möglichkeiten zur Heilung schreibst.

Deine „Selbstwirksamkeit“ und Achtsamkeit sehe ich damit gut unterstützt.
Das Kopfkarussel zu durchbrechen und angstfreier zu einer Entscheidung zu kommen wünsche ich Dir.

Etwas mutlos zu werden nach den ganzen Anläufen finde ich nicht verwunderlich. Mir scheint es das neben der Hilfe von aussen(Therapie..) Du auch die Eigenhilfe mit täglichen positiven Aktivitäten nicht aus den Augen verlieren solltest. Soziale Kontakte auch ausserhalb Familie vorhanden ?

Grüße

Soul
Succubus
Beiträge: 357
Registriert: 9. Aug 2016, 06:44

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Succubus »

Lalune hat geschrieben:Nun ja, EU-Rente war jetzt nicht unbedingt meine Lebensvorstellung, die wäre bei mir ohnehin sehr gering und von einem Teil meiner Behandler wurde mir davon abgeraten – es soll halt auch schwer sein, da wieder raus zu kommen, wenn man einmal in diesem System drin ist. Und vielleicht würde mir arbeiten ja auch gut tun, wenn es einigermaßen passt und nicht zu sehr unter- oder überfordert. Arbeit als „Therapie“ wird ja auch immer wieder gepredigt. Und wahrscheinlich knüpfe ich auch einen großen Teil meines Selbstwertes an eine Arbeitsstelle…
Die Lücke im Lebenslauf … naja, ich habe insgesamt trotz meines Alters noch nicht so viel Arbeitserfahrung im Vergleich zu anderen (Gesunden), denke, das lässt mich noch unsicherer im Arbeitskontext agieren. (Wobei dazu auch kommt, dass ich keinen „handfesten“ Beruf erlernt habe, sondern dieses mehr oder weniger diffuse Studium absolviert – im Nachhinein denke ich, dass was Konkreteres mit mehr Wirklichkeitsbezug sinnvoller gewesen wäre. Somit ist es auch noch schwer greifbar, was ich eigentlich kann).
Hallo Lalune,
zum Thema Erwerbsminderungsrente gibt es sicher unterschiedliche Vorstellungen und Meinungen.
Ich habe es z.B. so kennen gelernt dass erst einmal eine Befristung der Rente erfolgt, zum Ablauf der Frist kann dann ein Verlängerungsantrag gestellt werden. Ich habe nicht das Gefühl, da schwierig aussteigen zu können. Eine (befristete) EM-Rente räumt einem ggf. Zeit ein, die man zur Besserung des Zustandes benötigt und nimmt gleichzeitig den finanziellen Druck (ein Stück weit) weg.
Liebe Grüße
Don't feed the troll :-)
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Zarra »

Hallo Lalune,

ich hatte mir schon gedacht, daß die Doppelung des Threads aus purer technischer "Spinnerei"/"Unkenntnis" entstanden ist. - Ich glaube aber, daß es ungut ist, zwei Threads weiterzuführen. Du hast hier ausführlich geantwortet. Mein Vorschlag, Tipp, was auch immer wäre, hier weiterzuschreiben und hier auch ggf. auf Beiträge vom anderen Thread zu antworten (wenn man gut ist, kann man das verlinken; wenn nicht, werden es die Betroffenen schon irgendwie sonst kapieren).

LG erst mal,
Zarra
MaWe
Beiträge: 174
Registriert: 8. Feb 2020, 10:03

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von MaWe »

Eine grundsätzliche Frage:
Gibt es bei Dir eine Traumatisierung in der Vergangenheit? Deine schwere Symptomatik lässt an Trauma denken. Die Therapieansatz wäre dann auch ein anderer.
mime
Beiträge: 1281
Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von mime »

Lalune hat geschrieben:@mime: Nun ja, EU-Rente war jetzt nicht unbedingt meine Lebensvorstellung, die wäre bei mir ohnehin sehr gering und von einem Teil meiner Behandler wurde mir davon abgeraten – es soll halt auch schwer sein, da wieder raus zu kommen, wenn man einmal in diesem System drin ist. Und vielleicht würde mir arbeiten ja auch gut tun, wenn es einigermaßen passt und nicht zu sehr unter- oder überfordert. Arbeit als „Therapie“ wird ja auch immer wieder gepredigt. Und wahrscheinlich knüpfe ich auch einen großen Teil meines Selbstwertes an eine Arbeitsstelle…
Hallo Lalune, erst einmal danke, das du ausführlich geantwortet hast. Hm, ich verstehe deine Einstellung, was das Arbeiten betrifft schon einigermaßen: es kann durchaus Struktur und Halt geben, arbeiten zu gehen. Was die EM-Rente betrifft: bei mir ist es so, dass sie befristet gewährt wird, d. h. es findet alle 2 - 3 Jahre eine Überprüfung statt, ob die Voraussetzungen noch vorliegen oder sich der Gesundheitszustand so gebessert hat, dass sie nicht weitergewäht wird. Wenn ich keinen Verlängerungsantrag stelle, wird auch keine EM-Rente mehr gezahlt.

Bei bestimmten Diagnosen könnte es allerdings sein, dass du ggf. eine unbefristete EM-Rente bekämst (das weiß ich nicht und hängt von den jeweiligen Gutachten ab). Ich weiß nicht, ob es schwer ist, "da wieder rauszukommen", zumal es ja auch die Modelle der Teil-EM-Rente gibt (also die Kombination, einige wenige Stunden zu arbeiten - sofern du arbeitsfähig bist - und dann noch einen Teil EM-Rente zu bekommen).

Aber gut, Schwamm drüber, wenn du das mit der EM-Rente nicht möchtest, deine Behandler sowieso nicht dahinter stehen (denn die müssten für die Rentenversicherung auch Formulare ausfüllen) und Krankengeldmäßig noch Puffer hast, ist das vielleicht momentan auch nicht die richtige Option für dich. Andererseits schriebst du ja ein deinem ersten Beitrag, dass du dich bereits mit 4 Stunden Arbeit überfordert gefühlt hast. Das könnte das Vorhaben, vollzeitig arbeiten gehen zu wollen, auch wieder zunichte machen.

Du könntest dir beim Rentenamt evtl. trotzdem mal die Höhe ausrechnen lassen, dann wüsstest du mal konkrete Zahlen für den Fall der Fälle. Es gibt auch die Möglichkeit, zusätzlich zur (geringen) EM-Rente noch Grundsicherung zu beantragen, wenn das mal Thema werden sollte.
Lalune hat geschrieben:Die Lücke im Lebenslauf … naja, ich habe insgesamt trotz meines Alters noch nicht so viel Arbeitserfahrung im Vergleich zu anderen (Gesunden), denke, das lässt mich noch unsicherer im Arbeitskontext agieren. (Wobei dazu auch kommt, dass ich keinen „handfesten“ Beruf erlernt habe, sondern dieses mehr oder weniger diffuse Studium absolviert – im Nachhinein denke ich, dass was Konkreteres mit mehr Wirklichkeitsbezug sinnvoller gewesen wäre. Somit ist es auch noch schwer greifbar, was ich eigentlich kann).
Hm, also ich hatte in meinen Berufsschulzeiten (ist allerdings auch schon einige Jahre her) auch Kolleginnen deines Alters sitzen... aber klar, die waren dann finanziell abgesichert (durch Ehe usw.), da war es kein Problem, nur ein Azubi-Gehalt zu bekommen. Gäbe es denn einen beruflichen Bereich, den du dir vorstellen könntest, in den du nochmal von Grund auf einsteigen möchtest?
Lalune hat geschrieben:L-Thyroxin ist in der Tat ein Schilddrüsenhormon –aber wird auch als Augmentationsstrategie bei Depressionen verschrieben (ist aber wohl kein Standard). Siehe z.B. https://www.springermedizin.de/l-thyrox ... on/8060516" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;"
Ok, ich verstehe. Meine Therapeutin (die auch Fachärztin war), hatte damals auch darauf hingewirkt, dass der TSH-Wert aus psychiatrischer Sicht bei 2,0 liegen sollte (um die Depression etwas zu verbessern). Andere klassische Antidepressiva haben bei dir keine Wirkung oder werden dir nicht verschrieben?
Lalune hat geschrieben:Und Danke für die Ermutigung zum Psychiater-Wechsel! Wollte ich eigentlich schon längst mal machen, hatte auch mal einen Termin in einer PIA, bin dann aber irgendwie wieder zu ihr gegangen, war damals auch noch ein Durcheinander, weil ich ja noch zur Spezialsprechstunde in der Uniklinik war und somit schon eine weiter Meinung und Behandlungsempfehlung dazu kam. Jetzt bereue ich das, hab auch schon darüber gegrübelt („warum habe ich damals nicht…“, aber das nutzt ja jetzt auch nichts mehr).
Oft denke ich mir Sachen auch komplizierter, als sie eigentlich sind, habe Angst, dass es der Krankenkasse nicht passt, wenn ich mehrere Ärzte konsultiere oder befürchte vielleicht auch, durch weitere Meinungen noch verwirrter und unsicherer zu werden.
Hm, OK, wie wäre es dann mit einem erneuten Versuch? Ich kann nachvollziehen, dass es verwirrend ist, von mehreren Behandlern mehrere Möglichkeiten (und ggf. noch mehr Diagnosen) aufgezeigt zu bekommen - da weiß man dann gar nicht mehr, was man machen soll. Aber so, wie sich deine Psychiaterin gibt (sie weiß ja offenbar auch nicht mehr so recht, was dir helfen könnte), könnte ggf. ein neuer Blick auf dich und deine Situation hilfreich sein. Du müsstest ja nicht sofort wechseln, aber du könntest dir noch eine weitere Meinung einholen (wenn du das möchtest). Wenn es nur eine Sprechstunde ist (und nicht 2 parallel laufende Behandlungen bei zwei Psychiatern), zur Einholung einer Zweit-Meinung, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Krankenkasse muckt. Wenn du ganz sicher gehen möchtest, könntest du dich ja vorher bei deiner Krankenkasse mal informieren.
Lalune hat geschrieben:Ich hatte in den letzten Wochen Gespräche mit 3 Therapeuten, bei der einen könnte es was werden, dauert aber auch bis Therapiebeginn ein paar Monate und ich muss da 2 Stunden hinfahren – ist eine CBASP-Therapeutin in einer anderen Stadt. In meiner Stadt gibt es keine Therapeuten mit dieser Spezialisierung (nur eine privat abrechnende). In den nächsten Wochen habe ich noch 2 weitere Erstgespräche.
Es freut mich, dass du versuchst, einen neue Therapie zu beginnen. Allerdings: 2 Stunden Fahrt (hin und zurück? oder einfache Strecke?? mit dem Auto selbst zu fahren oder mit dem Zug/Bus?) ist schon eine Hausnummer... Therapien können ja auch anstrengend sein, ob es dann sinnvoll ist, jeweils noch so lange Fahrten zu haben (die auch wiederum anstrengend sein können), müsstest du m. E. gut abwägen. Ich verstehe, die Problematik wegen der CBASP-Spezialisierung der Therapeutin, die nur in der anderen Stadt erreichbar ist. Aber vielleicht ergibt sich ja auch eine andere Therapiemöglichkeit bei den nächsten Erstgesprächen, die ggf. örtlich näher liegen.
Lalune hat geschrieben:Und noch zuletzt: keine Ahnung, warum der Beitrag zweimal gepostet wurde – kann auch mein Fehler sein, ich komme mit der Benutzeroberfläche hier noch nicht so ganz klar… Spiegelt mich mit meiner Zerrissenheit und Unstetigkeit jedoch auch treffen wieder ;-)
Ach, das ist nicht so wichtig (und kann wirklich ein technischer Fehler gewesen sein), es war nur etwas verwirrend für uns; es gibt mache User hier, die ständig das Gleiche posten und nie auf das eingehen / antworten, was andere geschrieben haben, daher auch meine Nachfrage.

Dann drücke ich dir mal die Daumen für die zwei nächsten Erstgespräche und dass sich Hilfreiches für dich ergibt.

Viele Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lalune
Beiträge: 18
Registriert: 14. Jun 2019, 12:02

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lalune »

Liebe alle,
vielen Dank für eure Antworten/Beiträge!
Ich habe im anderen Thread darauf geantwortet:
https://www.diskussionsforum-depression ... 57&t=40412" onclick="window.open(this.href);return false;
Lalune
Beiträge: 18
Registriert: 14. Jun 2019, 12:02

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lalune »

hier noch mal der vollständige Link:
https://www.diskussionsforum-depression ... 57&t=40412" onclick="window.open(this.href);return false;
Lalune
Beiträge: 18
Registriert: 14. Jun 2019, 12:02

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lalune »

https://www.diskussionsforum-depression ... 57&t=40412" onclick="window.open(this.href);return false;
Lalune
Beiträge: 18
Registriert: 14. Jun 2019, 12:02

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lalune »

Ok, der Link scheint sich immer zu verkürzen. Ich hoffe, er funktioniert trotzdem...
Lalune
Beiträge: 18
Registriert: 14. Jun 2019, 12:02

Re: Chronische Depression, Hospitalisierung? Was tun?

Beitrag von Lalune »

Also hier bitte nicht mehr weiter schreiben, sondern im anderen Thread.
Herzlichen Dank!
Antworten