Hilflos

[Amy098]

Hallo Ihr Lieben ich bin recht neu hier . Und würde einfach mal meine Situation beschreiben . Also bis vor 3 Monaten habe ich nicht einmal an Depressionen gedacht , sondern dachte mir gut ich bin halt ein etwas pessimistischer Mensch . Das ist doch ganz normal. Dann wurde es aber alles immer schlimmer. Ich stehe morgens auf um bin einfach nur genervt von meinem Leben ich hasse es . Dann fange ich einfach an zu weinen und habe keinen wirklichen Grund dafür . Ich kann es aber nicht kontrollieren. Am schlimmsten ist es wenn ich alleine bin mein Freund weg ist oder bei Freunden . Dann Dreh ich regelrecht durch zuhause mache mir über dumme Sachen einen Kopf rede mir ein er liebt mich bestimmt nicht mehr , oder hart eine andere solche Sachen gehen mir im Kopf rum . Ich selber habe mich von Freunden zurück gezogen weil ich einfach keine Lust und Kraft habe mich mit ihnen zu treffen . Und wenn ,muss ich mich wirklich zwingen dort hin zu gehen. Wenn ich nach Hause komme will ich einfach nur ins Bett . Ich zwinge mich den Haushalt zu machen . Einfach alles kostet mich so viel Kraft und Überwindung . Meine Beziehung leidet sehr unter meiner ständigen schlechten Laune und meinen unbegründeten Ängsten . Aber ich kann es nicht abstellen . Dazu kommt noch das ich mich selbst so schrecklich finde . Ich merke oft selbst das ich über die Stränge schlage aber kann es nicht abstellen oder gar unterdrücken .

[saneu1955]

Hallo Amy, herzlich willkommen und einen guten Austausch hier.

Als erstes, sowie du es beschreibst, stimmt da wirklich etwas nicht und das hat nichts mit schlechter Laune zu tun.
Mein Rat, so schnell wie möglich zum Arzt, evtl. erst Hausarzt oder noch besser ein Psychiater, damit abgeklärt werden kann, was zu tun ist.

Allein schaffst du das nicht.

Alles andere wird dann die Diagnose bringen.

Lg Saneu1955

[shivaladiva]

Hallo Amy,

erstmal herzlich willkommen!

Ich möchte mich der Antwort von saneu anschließen: bitte suche einen Arzt auf! Ich habe es so gemacht, dass ich damals meine Hausärztin aufgesucht habe, die mich sofort an eine Psychiaterin weitergeleitet hat, so dass ich schnellstmöglich Hilfe bekam. Und die braucht man auch in so einer Situation. Bitte lassen Dir helfen!

Herzliche Grüße

[Amy098]

Danke schon mal für eure netten Antworten .
Beim Hausarzt war ich bereits die haben ein blutest gemacht wegen meines Vitamin D Spiegels . Da stellte sich raus das ich einen sehr niedrigen Vitamin D Spiegel habe . Worauf sie mir Vitamin D verschrieben hat . Sie sagte das könne auch damit zusammen hängen . Das hat minimal was gebracht . Nur jetzt merke ich wieder wie es mir schlechter geht . Das ist mal so mal so . Eine Überweisung zum Psychologen habe ich auch bekommen , nur habe ich mir noch keinen in meiner Nähe ausgesucht . Irgendwie schiebe ich das wohl vor mir her Im Moment ist es wieder so das ich mich am liebsten nur verkriechen will . Nach viel Aufmerksamkeit bei meinem Freund suche , nur ich merke das ich auch ihn mit meiner ständigen Aufmerksamkeitsuche belaste .. und eigentlich will ich niemand damit belasten . Ich glaube wenn er sich von mir entfährt Dreh ich komplett durch . Der Gedanke ich könnte wieder alleine zuhause sitzen und Grübeln macht mich noch verrückt . Ich kann mich überhaupt nicht entspannen .

[shivaladiva]

Liebe Amy,

bitte gehe es an, Dir psychologische Hilfe zu suchen. Du kannst Dich auch an Deine Krankenversicherung wenden, die Dir dabei behilflich sein kann und damit Du möglichst schnell einen Termin bekommst. Viele Praxen haben lange Wartezeiten.

Du hast ja schon festgestellt, dass es nicht allein am niedrigen Vit. D Spiegel liegt. Nach meiner Einschätzung aus der Ferne steckt da auch noch mehr hinter und das packt man nunmal leider nicht allein. Also: bitte warte nicht, sondern suche Dir schnellstmöglich Hilfe. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du schnell einen Termin in einer psychologischen Praxis bekommst.

Alles Gute für Dich

[vierUhrdreißig]

Hallo Amy,

das ist doch schon ein super Schritt, dass du beim Hausarzt warst. Außerdem scheinst du den Willen zu haben, etwas zu verändern - sonst wärst du wohl kaum hier im Forum. Mir fällt auf, dass du dich und dein Verhalten gut reflektieren kannst, weil du ja selbst merkst, dass der aktuelle Zustand deine Lebenssituation weiter negativ beeinflusst. Das sind eine Menge positive Eigenschaften und Voraussetzungen, um dagegen anzugehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass dein Freund a) mehr Verständnis für dich aufbringen kann, wenn gesichert ist, dass du eine Krankheit hast. Das hat mir geholfen, einen positiven Aspekt an der Diagnose zu erkennen - es führt zu einer grundlegenden Erklärung und zu Verständnis. Und b) wird das Ganze einen Prozess ins Rollen bringen, bei dem du dich selbst mehr wertschätzt und auf die Ursachen zugreifen kannst. Das wird sicherlich nicht einfach, aber es wird den Rattenschwanz an Symptomen (sich selbst schlechtreden, Zweifel, sozialer Rückzug usw.) nachhaltig lindern.

Ich möchte dich nicht unter Druck setzen, das tust du selbst glaube ich schon mehr als Genug. Ich möchte dich ermutigen, dass du dich aufraffst, dir einen Psychiater in der Nähe zu suchen und das nicht vor dir herzuschieben. Außerdem könntest du nochmals zum Hausarzt gehen, um weitere körperliche Ursachen auszuschließen. Aber das wird ein guter Psychiater auch mit dir besprechen. So gesehen verlängerst du mit dem Aufschieben nur dein eigenes Leiden. Und sind wir mal ehrlich: Auch wenn du und ich und die meisten anderen hier im Forum das in dunklen Zeiten nicht wahrhaben und glauben können - aber das Leben ist viel zu kurz und bietet uns viel zu viele positive Dinge, als dass man es verschwendet, indem man sich von einer Krankheit dazu bringen lässt, sich selbst zu sabotieren. Denn etwas anderes macht Depression meiner Ansicht nach nicht. Sie veranlasst uns zu Gedanken und Verhaltensweisen, die unser eigenes Glück sabotieren.


Ich schicke dir ganz viel Motivation und Antrieb, den nächsten Schritt auf deinem Weg zu gehen!
Viele Grüße, halb 5

[uli2705]

Hallo.

Das ist wohl leider eine Depression, wie sie wohl bereits viele aus diesem Forum (ich leider auch) kennen. Sich dagegen zu wehren macht sie leider nur noch schlimmer. Diese erst einmal (für den Moment) zu akzeptieren ist, auch wenn es schwer fällt, der 1. Schritt zur Erleichterung / Lösung. Du brauchst jetzt Mitgefühl und Verständnis.

Ich habe einen neuen Thread erstellt, in dem es eine neue Therapieform online per Krankenkasse gibt. Ich mache so etwas gerade seit 1 Woche. Konnte mich sofort anmelden...ohne Wartezeit. Meine Kasse zahlt 100 %.
Vielleicht wäre das etwas für Dich, wenn die Depression nicht zuweit fort geschritten ist. Du benötigst aber mit diesem Leiden unbedingt aktive, ärztliche (psychologische) Hilfe. Deine Symptome sind wohl (leider) auch vielen hier bekannt.

[Amy098]

Ich habe gestern versucht bei einem Psychologen anzurufen der hat gesagt die warte Schlangen sind trauriegerweise ziemlich lang . Und hat mir ein paar Nummern gegeben für zentralen wo ich mich melden kann . Dort werde ich heute noch einmal mein Glück versuchen . Gestern hat mein Freund mir gesagt er geht in 2 Wochen auf eine Feier . Und das bringt mich jetzt schon zum durchdrehen , ich konnte nicht schlafen meine Gedanken kreisen nur darum das er weg ist und ich alleine bin . Habe heute morgen so bitterlich geweint hatte das garnicht unter Kontrolle . Mich macht so eine blöde Sache so fertig und bringt mich aus der Fassung ich kann garnicht klar denken ..... das ist doch nicht normal , ich kann an nichts anderes denken außer das er weg ist und ich weis genau das ich dann durchdrehe . Ich laufe dann auf und ab und rede mir Sachen ein . Ich fühl mich im Moment einfach wieder nur total alleine und ungeliebt . Das so eine Sache mich so aus der Fassung bringt .... schlimm .

[Belli]

Hallo,

ich bin ebenfalls recht neu hier. Zumindest in der Form mich hier zu beteiligen. Mir ging es damals nahezu wie dir. Dazu kam noch das Gefühl absolut nicht zu Wissen was mit mir los gewesen ist. Erst relativ spät ging ich zu meiner Ärztin die mir ein Medikament verschrieben hat. Das half mir aber nicht. Und als es so schlimm war das ich an einem Tag ganze 3 mal bei ihr gewesen bin kam zum ersten mal das Wort Depressionen auf. Für mich damals absolut Undenkbar. Das war für mich eine Krankheit die andere bekommen weil sie ihren Hintern nicht hoch kriegen. Die sich einfach mal mehr zusammenreißen müssen und aufhören müssen zu Jammern. Das mich das selbst betrifft hätte ich nie gedacht. Aber ab da wusste ich zumindest was los war und konnte dagegen etwas tun. Denn meine Freundin die damals alles ja Hautnah mitbekommen hat das es mir immer schlechter ging war so langsam dabei vor lauter Sorge irre zu werden. Was sie letztlich tatsächlich auch wurde als ich mich Umbringen wollte. Auch ich kann mich da den anderen nur Anschließen und dir raten zum Hausarzt bzw. Hausärztin zu gehen. Das ist das beste was du tun kannst.

LG belli