Das Leben danach

Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Das Leben danach

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

deine Zeilen bringen mich zum schmunzeln,danke für den schönen Start in den Tag.
Ja,Liebe ist..... mache weiter so ,es ist eine Freude von dir zu lesen.

Liebe Grüße
Bttchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Aurelia Belinda
Beiträge: 7925
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Guten Morgen Peter,
“Alle eure Dinge lasset in LIEBE Geschehen...
Dann kann euch auch kein Wind mehr verwehen....! :-)

Es ist voll cool dass du hier deinen allerersten Beitrag rein gestellt hast.
Und im Gegenzug kann man lesen wo du heute stehst.

Dazu gehört natürlich viel Willenskraft,
Mut zur Veränderung, und die Einsicht, Hilfe zu benötigen.
Du hast alles richtig gemacht.
Sei stolz auf dich.
Deine positive Wandlung hast “Du dir verdient“....alles gute weiter.

Es grüßt Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo Kati, Bittchen, Aurelia
In einem anderen Thread habe ich von einer kleinen Flamme erzählt, die in meinen unsinnigen und manchmal auch wertvollen Gedanken, ganz tief versteckt, brennt. Von dieser Flamme hat mir Lissy erzählt, als sie mich in der Klinik besuchte, und ich ihr sagte, das ich nicht mehr weiter leben wolle. Bei dem Gespräch hatte ich das Gefühl, als säße mir meine Mami gegenüber. Lissy ist zwar immer geschäftsmäßig, aber gleichzeitig ein wunderbarer Mensch. Sie hat eine ganz besondere Art auf andere Menschen zuzugehen, und sich in sie einzufühlen. Sie hat mir damals von der kleinen Flamme, der Hoffnung, erzählt, und das sie in jedem Menschen brennt. Seit dem denke ich immer wenn es mir mies geht, an das kleine Licht, das mir sagen soll, „Es kommen auch wieder bessere Zeiten“ Diese Begebenheit hat mir schon oft geholfen, einen Sinn in meinem Leben zu sehen. In letzter Zeit brauche ich das Lichtlein immer seltener, denn jetzt zeigen mir andere Dinge, wie schön das Leben sein kann. Ich wünsche euch allen, das auch eure Flamme niemals erlischt.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Waldbär
Beiträge: 120
Registriert: 1. Mär 2018, 09:38

Re: Das Leben danach

Beitrag von Waldbär »

Peter1 hat geschrieben: Sie hat mir damals von der kleinen Flamme, der Hoffnung, erzählt, und das sie in jedem Menschen brennt.
Wunderschönes Gleichnis!
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
In einer Stunde kommt Lissy, um mich zu besuchen. Sie mussw wieder einmal einen Bericht für das Betreuungsgericht schreiben. Sie will mit mir die Einlassungen meines Psychiaters und meiner Therapeutin besprechen. Die Berichte meines Psychiaters lesen sich sehr Besorgnis erregend. Er weist immer wieder auf meine Suizidalität hin, obwohl die Gedanken rein passiv sind. Außen stehende können das aber nicht wissen, und erschrecken daher regelmäßig, wenn sie die Berichte lesen. Die Richterin hat bei unserem letzten Meeting sehr traurig geschaut, als erwarte sie, das ich gleich in den Baumarkt gehe, und mir einen Strick kaufe.
Lissy war gerade da, und möchte mit mir nächste Woche in eine beschützende Werkstatt fahren, um mir einen Job zu besorgen. Dort arbeiten Behinderte, die alleine keine Maschinen bedienen dürfen. Ich soll ihnen zeigen, wie man sicher mit den Maschinen umgeht. Ich glaube auch, das es für mich interessant wäre, vor allem komme ich so unter Menschen, und sitze nicht so oft sinnlos zu Hause herum.Also macht sich mein Meisterbrief, entgegen den Voraussagen meines Vaters doch bezahlt. Schauen wir mal, was draus wird.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Heute morgen wurde ich ganz „sanft“ geweckt. Das gesamte Orchester der Oper in Zürich spielte lautstark die Ouvertüre zu Don Pasquale. Dabei fiedeln die Streicher so schnell, als wollten sie ihre Instrumente zersägen, und der Mann an den Trommeln schlägt fast ein Loch in seine Felle. Ich saß natürlich Augenblicklich hochkant im Bett, und wusste im ersten Moment nicht, wo ich war. Als ich Barbara hämisch grinsend in der Tür stehen sah, hätte ich ihr am liebsten den Hals umgedreht. Zum Schluss spielte auch noch Chilly bekloppt, und sprang wie wild durchs Zimmer und das Bett. So laute Musik ist sie bei uns nicht gewöhnt, aber die anderen Hausbewohner sind um die Zeit arbeiten, da kann man schon mal ein bisschen mehr aufdrehen.
Als ich aus dem Bad kam, stand das Frühstück schon fertig auf dem Tisch, nur noch setzen und zuschlagen. Warme Brötchen, ausnahmsweise mal mit Butter und Honig. Mein Diabetologe hätte das bestimmt nicht schön gefunden, aber er war ja nicht dabei. So kann der Tag gerne weiter gehen.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Das Leben danach

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

hin und wieder kannst du dir eine kleine Sünde gönnen,da wird dein Diabetologe nichts dagegen haben.
Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Wir haben gestern leider eine Horror Nachricht bekommen. Claudia, Barbaras Tochter hat Magenkrebs. Die kleine wird bald einunddreißig, und ist vollkommen durcheinander. Barbara ist nach Duisburg gefahren, um ihre Tochter für ein paar Tage zu uns zu holen. Sie braucht jetzt ihre Mama. Ich wäre gerne mit gefahren, aber wer passt auf die Hunde auf? Also sitze ich jetzt hier, und warte auf die Beiden.
Es gab gestern auch eine gute Nachricht. Wir haben die Heiz und Nebenkosten Rechnung für letztes Jahr bekommen, 231 Euro Guthaben. Normal wäre das ein Grund zum feiern, aber gestern.....
Ich würde den gestrigen Tag am liebsten vergessen, als hätte es ihn nie gegeben. Ich würde liebend gerne wissen, was jetzt in Barbaras Kopf vorgeht. Sie ist eine sehr gute Schauspielerin, die nur selten ihre Gefühle offen zeigt. Auch heute Morgen war sie vollkommen souverän, keine Spur mehr, von den Tränen gestern Abend. Ich bewundere diese Frau immer wieder. Sie trifft Entscheidungen nur mit dem Verstand, nicht so wie ich mit Gefühlen. Ich glaube zwar nicht an den Gott, den die Kirche uns nahe zu bringen versucht, aber ich danke ihm trotzdem, das diese Frau und ich zusammen gefunden haben.

Viele Grüße von einem sehr nachdenklichen Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Aurelia Belinda
Beiträge: 7925
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Lieber Peter,
Lass dich mal kurz drücken.

So eine Nachricht wie bei euch gestern braucht kein Mensch!!
Diese Hiobsbotschaft muss man ja irgendwie erst mal verdauen.
Schön dass Barbara für ihre Tochter da sein will. Ihr beide könnt Claudia wohl gerade am besten beistehen, indem ihr einfach euer Ohr anbietet, und Nähe und Verbundenheit zeigt.
Krebs, egal welcher Art ist immer erst mal extrem niederschmetternd, und auch bedrohlich. Da kommt es aber ganz auf die Ausprägung an.
Lebt denn Claudia alleine?
Du sagst Barbara macht viel mit dem Verstand....Ich glaube, mit Herz und Verstand, so wie du sie beschreibst.
Vielleicht möchte sie dich auch nicht so arg mit ihrer Angst belasten. Kann auch sein. Aber ihr beide seid mittlerweile ein gutes “Gespann“ und ich denke ihr könnt offen über Sorge und Not sprechen.
Vielleicht hilft es Claudia wenn sie ein paar Tage bei euch ist. Es ist schwierig mit so einer Diagnose erst mal.
Ihr werdet es bestimmt schaffen ihr das Gefühl zu geben, dass sie Rückhalt hat.
Viel Kraft u. Alles Gute dafür!

P.S. das was Lissy vor hat, mit der Werkstatt finde ich echt gut.
Aber ich dachte du bist erst mal drei mal die Woche ehrenamtlich am Schreibtisch....wird das nicht zu viel?
Nur so eine Überlegung.

Liebe Grüße, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Emma52
Beiträge: 331
Registriert: 4. Nov 2016, 00:01

Re: Das Leben danach

Beitrag von Emma52 »

Lieber Peter, es tut mir unendlich leid. Ich wünsche Euch unendlich viel Kraft, Glück und Zuversicht. Alles, alles Gute, herzlichste Grüße, Emma
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo Aurelia
Sicher spielt bei Barbara auch das Herz eine Rolle, aber Entscheidungen werden nur mit dem Verstand getroffen. Natürlich wollte sie mich nicht belasten, aber sie konnte ihre Tränen nicht vor mir verstecken. Ich kann jetzt nur versuchen, für sie stark zu sein. Mit Chemo und einer evtl Operation sollen die Heilungschancen relativ hoch sein. Viel wichtiger ist jetzt, ihrer Tochter den Lebenswillen zu erhalten. Barbara, und auch ich haben im Leben schon so einiges erlebt, und das war nicht alles gut. Darum glaube ich, das wir auch das meistern werden.

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Das Leben danach

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

klar werdet ihr das auch meistern,trotzdem ist das eine sehr schwere Diagnose und belastet Mutter und Tochter sehr.
Da kann ich nur viel Kraft wünschen und so eine junge Frau will ja leben und wird den Kampf auch gewinnen.
Es tut mir sehr leid,dass ihr eurer Glück,Barbara und du, nur relativ kurz, ohne Schatten genießen konntet,das wird auch wieder anders werden.
Gebe du jetzt von deiner Stärke was ab an Barbara und ihre Tochter.
Das Leben ist immer ein Geben und ein Nehmen.
Du hast so viel bekommen,jetzt darfst du der Fels in der Brandung sein.

Ganz liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
@Aurelia
Der Job in der Werkstatt fordert mich nur 4 Stunden am Tag, und auch nur jede zweite Woche, weil die Stelle auf vier Rentner aufgeteilt wird. Im Betreuungsverein rechnen wir nach den ersten Wochen mit einem Rückgang der erforderlichen Zeit auf drei mal 1,5 bis 2 Stunden. Trotzdem möchte ich es gerne weiter machen, weil ich dort durch meine Erfahrungen mit der Krankheit und drm anderen Mist den ich in den letzten Jahren erlebt habe anderen Menschen viel Kummer und Leid ersparen kann.
Claudia ist mittlerweile mit ihrer Mama eingetroffen, und hat gleich das Bad besetzt. Sie wollte sich nur ein bisschen frisch machen. Nach einer halben Stunde kam sie wieder raus, mit ganz rot geweinten Augen. Barbara hat sie jetzt erst mal schlafen geschickt. Mal sehen, wie es morgen weiter geht.
@Bittchen
Wenn eine von den Beiden mich braucht, werde ich stark sein. Ich kenne Claudia schon von Geburt an, und habe sie genau so in mein Herz aufgenommen, wie ihre Mutter.

Peter
Ps. Vielen dank für eure guten Wünsche. Barbara, ich und vor allen Dingen Claudia können sie jetzt sehr gut gebrauchen. Die Kleine tut mir so leid.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
DieNeue
Beiträge: 5486
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Das Leben danach

Beitrag von DieNeue »

Hallo Peter,

ich möchte euch auch mein Mitgefühl aussprechen. Claudia ist ungefähr so alt wie ich...
Ich hoffe, dass die Therapie gut anschlägt und ihr das alles gut übersteht. Zum Glück hat Claudia euch.

Liebe Grüße,
DieNeue
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Das Leben danach

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

das mit der Werkstatt hört sich sehr gut an.
Mache das,wenn du da was von deiner Erfahrung weiter geben kannst, ist das sehr gut und es ist ja auch nicht so viel.
Meine Gedanken sind bei Barbara ,ich kann mich gut in sie rein versetzen.
Wenn eine meiner Töchter diese Diagnose hätte,es wäre für mich erst einmal die Hölle.
Aber dann würde ich alles tun,um mein Kind zu unterstützen und mit gegen die Krankheit zu kämpfen.
Genau wie sie es auch tut.
Es ist gut ,dass die junge Frau erst einmal bei euch ist.
Den Umständen entsprechend einen erträglichen Sonntag.
Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
GiseEli
Beiträge: 396
Registriert: 9. Sep 2018, 11:20

Re: Das Leben danach

Beitrag von GiseEli »

Guten Morgen Peter,

es tut mir sehr sehr leid, dass die Tochter deiner Lebensgefährtin in so jungen Jahren an Magenkrebs erkrankt ist.
Da muss im Moment für sie eine ganze Welt zusammengebrochen sein.

Was mir noch einfällt:

Alle Kliniken, die Krebs behandeln, beschäftigen auch Psychoonkologen, bzw. vermitteln diese.
Auch gibt es ambulant viele Psychotherapeuten, die u.a. auf Krebserkrankungen spezialisiert sind.
Jedenfalls hier bei mir in der Großstadt.

Aber wahrscheinlich wisst ihr das ALLES schon.

Ich wollte es vorsichtshalber mal dalassen für euch.


Viel Kraft euch allen.
GiseEli
Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen,
wird nie alt werden.


Franz Kafka
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
So wie ich meinen Schatz kenne, wird sie nach dem ersten Schock beginnen zu kämpfen, und wenn es um ihr Kind geht, wird,wird sie zur Löwin. Wehe dem,der ihr dann im Wege steht. Eigentlich ist Barbara eher zurückhaltend,und spricht sehr überlegt. Ihr würde nie, so wie mir, ein Wort raus rutschen, das ich eigentlich nicht sagen wollte. Doch wenn jemand ihre Tochter oder mich angreift, kann die ganz schnell böse werden. Zwei Nachbarinnen haben die Erfahrung schon hinter sich. Sie haben meine leichten Gleichgewichtsstörungen auf den Alkohol geschoben, bis mein Schatz ihnen den Kopf gerade gerückt hat. Mich hat die dumme Laberei der Beiden nicht gestört, aber Barbara hasst Tratsch genau so, wie Ungerechtigkeit.
Ich habe heute von fünf bis sieben Uhr mit Claudia gesprochen, und sie scheint langsam zu begreifen, das ihre Diagnose nicht das Ende bedeutet, sondern der Anfang ist. Der Anfang eines vermutlich etwas längeren Kampfes, den sie aber nicht alleine ausfechten muss, denn wir beide werden sie nach Kräften unterstützen, wo es nur geht.
Barbara hat mich heute Morgen ganz nachdenklich angeschaut, als befürchte sie einen Rückfall, aber ich konnte sie beruhigen. Ich rechne eher damit, wenn überhaupt einer kommt, erst, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist. Zur Not kann ich immer noch meine Thera anrufen, sie weiß immer Rat, und Lissy auch.

Viele liebe Grüße Peter
Ps. Ich soll mich auch bin Barbaras Namen bei euch für die guten Wünsche bedanken. Das ist hiermit geschehen.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
janedoe
Beiträge: 556
Registriert: 6. Mai 2017, 21:17

Re: Das Leben danach

Beitrag von janedoe »

Lieber Peter, ich bin in Gedanken bei euch und drücke alle Daumen und Fußdaumen, dass es ein gutes Ende der Krankheit gibt. Psychoonkologen sind mir als Hilfe auch eingefallen, für Claudia, aber auch für Barbara als Angehörige. Bitte jetzt schon daran denken und Hilfe holen, nicht erst, wenn sich der Stress, die Erschöpfung und Belastung bemerkbar machen. Gut, dass Deine Thera für Dich noch da ist.
Janedoe
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Wir haben in den letzten Tagen sehr viel nachgedacht, und sind zu dem Schluss gekommen, das Barbara und ich morgen zum Notar gehen, und unser Testament aufsetzen lassen. Die Geschichte mit Claudia hat uns wieder ins Gedächtnis gerufen, wie schnell es gehen kann. Ich möchte nicht, das meine Herkunftsfamilie auch nur einen Cent meiner Ersparnisse bekommt. Durch Nachforschungen von Lissy sind zwei Konten aufgetaucht, eins bei Wüstenrot, und eins bei der Volksbank in Haltern. Ich war im Glauben, die Konten wären gekündigt, waren sie auch. Nur konnten die Banken mir das Geld nicht überweisen, da sie weder meine neue Anschrift noch meine neue Bankverbindung kannten. Das ganze ist während meiner, wie ich immer sage, Asbach Phase geschehen. Das die immer noch Geld von mir haben,war mir vollkommen entfallen. So viel zum Alkohol, wenn er in Massen genossen wird.
Claudia hat nächste Woche Montag einen Termin an der Uni Klinik in Essen, zur ersten Untersuchung. Dann soll sie auch erfahren, wie die Therapie verläuft, und ob operiert wird oder nicht. Komischer weise bin ich immer noch stabil.GsD.

Alles Gute und Schöne Peter
Ps. Janedoe Vielen dank für deinen Hinweis, und das Daumen drücken.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Das Leben danach

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

immer wieder habe ich in ganz schwierigen Situationen weiter funktionieren können.
Für Menschen die mir sehr am Herzen lagen und liegen, geht das in Notsituationen nach meiner Erfahrung.
Besser wie für mich selber zu sorgen,das vergesse ich dann gerne..
Du hast schon so viel gelernt, setze das weiter um,passe auch auf dich weiter auf.
Mache für Barbara und ihre Tochter das was du kannst.
Den Alltag regeln Zuhause, bringt schon sehr viel Erleichterung, in dieser mit sehr viel Angst besetzten Situation.
So jung an Krebs zu erkranken ist ein echter Horror, auch das kann uns allen passieren.
Diese Angst,nicht um mich ,sondern um meine Liebsten, habe ich immer in meinem Hinterkopf.
Ich reagiere panisch bei gesundheitlichen Problemen in meiner Familie.
Das hat was mit meiner Verlustangst zu tun und der Angst das wieder erleben zu müssen.
Trotzdem bleibe ich ruhig und kann ,wenn es sein muss ,auch sehr überlegt handeln.
Das wird Barbara auch können,da bin ich mir sicher .

Es ist ja noch nicht raus, inwieweit die Therapie greifen muss,das wird in der Uniklinik untersucht werden.
Von meinem Gefühl her,ist die Tochter da gut aufgehoben.
Ich kenne die Onkologie in den städtischen Kliniken in Dortmund,da konnte ich vor 14 Jahren auch nichts Negatives sagen damals.
Auch die Onkologie ist schon wieder viel weiter, wie das vor vielen Jahren noch der Fall noch war.

Ich verstehe dich sehr gut ,wenn du nicht auch noch was von deinem Ersparten hinterlassen willst, an deine Herkunftsfamilie.
Das würde ich auch schnell regeln.
Aber nehme den Groll aus deinem Herzen,du bist kein Opfer mehr.
Außerdem hast du ja noch Zeit,dir und Barbara und auch ihrer Tochter, davon was Gutes zu tun.
Weiterhin viel Kraft und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
sonnenblume71
Beiträge: 332
Registriert: 17. Sep 2019, 08:13

Re: Das Leben danach

Beitrag von sonnenblume71 »

Lieber Peter,
ich sende dir, Barbara und ihrer Tochter alle guten Mächte zu.
Herzliche Grüße
Sonnenblume
Leben heißt, nicht zu warten bis der Sturm vorbeizieht, sondern, zu lernen im Regen zu tanzen!
Sternenreiter
Beiträge: 8
Registriert: 21. Okt 2019, 13:44

Re: Das Leben danach

Beitrag von Sternenreiter »

Hallo Peter,

ich liebe Deinen Humor! Du solltest ein Buch schreiben!

Liebe Grüsse!
Bärbel/Sternenreiter
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
@Sternenreiter
Den Gedanken hatte ich schon öfter, habe ihn aber immer wieder verworfen, weil ich glaubte nicht gut genug zu schreiben. Jetzt, wo mir die Depression nicht mehr die Gedanken vernebelt, sollte ich es mir vielleicht doch noch mal durch den Kopf gehen lassen.
@Bittchen
Das mit deinen Verlustängsten wäre auch bei einer gesunden Frau so. So was kann man nicht erklären, oder nachempfinden, außer, man hat es selbst erlebt. Gestern war es 30 Jahre her, das wir meine Mami zu Grabe getragen haben. Ich habe an dem Tag, zum ersten mal nicht geweint. Erst jetzt, wo ich es schreibe, fließen die Tränen. Meine Thera hat gesagt, das ich ruhig auch mal weinen darf, weil Tränen sehr erlösend sein können. Nur soll ich bewusst sagen „Stopp, du kommst jetzt wieder in den Tresor“. Meistens klappt es, manchmal aber auch nicht.
Meinen Vater und die andere Bagage habe ich schon vor längerer Zeit eingeschlossen,das klappt auch ganz gut.
Heute hatte ich zum ersten mal das Gefühl, eifersüchtig auf Barbara zu sein, weil sie ihr Baby noch hat. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen. Es ist das erste mal, das ich meinem Schatz nichts von meinen Gedanken erzählen kann, und das tut mir weh. Ich fühle mich wie ein Betrüger. Es fühlt sich fast so an, als würde ich wieder in eines dieser verd... Löcher fallen. Zum Glück sehe ich Donnerstag meine Thera wieder, hoffentlich kann ich mich bis dahin fest halten.

Peter
Ps. Hallo Sonnenblume, vielen dank für deine Anteilnahme
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Das Leben danach

Beitrag von Bittchen »

Liebe Peter ,

bei mir sind es die Schubladen ,die ich zu mache ,um nicht immer wieder an die Vergangenheit zu denken.
Da versuche ich im Hier und Jetzt zu leben.
Leider gibt es immer wieder Situationen, die diese Schubladen auch wieder öffnen,das nennt man Trigger.
Das Leben geht nicht immer fair mit uns um,aber es hilft auch nicht zu fragen:"Warum gerade ich wieder Mal ?
Ich glaube nicht,dass du eifersüchtig, bist weil Barbara ihre Tochter noch hat,sondern,weil du jetzt nicht mehr der Mittelpunkt in ihrem Leben bist.
Das tut weh.
Aber auch bei mir kommt das Wohl meiner Kinder immer an erster Stelle,auch wenn ich meinen Mann sehr liebe.
Das ist bei liebenden Müttern so ,gilt auch für Väter,wie du selber weißt.
Viel Kraft weiterhin,du schaffst das, du wirst gebraucht.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Marlene57
Beiträge: 504
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Das Leben danach

Beitrag von Marlene57 »

Lieber Peter,
ich könnte mir vorstellen, dass sich zwischen der Tochter von Barbara und dir auch eine sehr gute Beziehung/Freundschaft entwickelt. Gerade weil ihr jetzt ja beide für sie da seid. Und du ein weltoffener Mensch bist. Grade weil du auch viel durchgemacht hast, kannst duhre Ängste im Moment wahrscheinlich gut verstehen. Und auch positive Gespräche mit ihr haben, die ihr über die Krankheit hinweg helfen.
Bei uns in der Nachbarschaft hatte auch eine junge Mutter mit 2 kleinen Kindern Brustkrebs. Sie war damals auch ca. 30, das ist jetzt ca. 5 Jahre her und sie hat alles gut überstanden.
Liebe Grüße
Marlene
Antworten