Hallo!
Ich bin neu im Forum und hoffe, ihr habt vielleicht einige Tipps für mich...
Bei mir wurden 2013 Depressionen und eine Angststörung diagnostiziert. Nach einer Therapie und viel Arbeit an mir selbst führe ich heute ein ausgeglichenes, schönes Leben. Auch wenn es natürlich manchmal dunklere Tage gibt. Ich bin zufrieden.
Online habe ich nun einen Mann kennen gelernt, der mir bei unserem ersten Date erzählte, dass ihm eine mittelschwere Depression diagnostiziert wurde. Zwei Therapien vor Jahren brach er ab, aktuell startet er eine erneute.
Der Mann gefällt mir sehr. Zumindest soweit ich ihn bisher kennen lernen konnte. Nun habe ich jedoch große Angst, mich in eine Co-Abhängigkeit zu begeben oder ihn mehr als Patienten als als Menschen zu sehen, sehr viel Energie in ihn zu investieren, die mir selbst dann fehlt.
Bei unserem Date war er eloquent, charmant, freudig, vereinnahmend. Das kenne ich von mir und weiß auch, wie viel Kraft dies kostet. Ich ahnte bereits gestern, dass er sich anschließend wahrscheinlich erst einmal zurückziehen wird. Tatsächlich war sein Profilbild heute plötzlich schwarz und ein nachdenkliches Lied wurde gepostet...
Da ich dies gleich werte, interpretiere und mit meinem früheren Verhalten vergleiche, sorge ich mich, ob ich genug Abstand wahren kann, um mich selbst nicht zu gefährden.
Habt ihr Tipps, wie mir dies gelingen könnte?
Und glaubt ihr, dass es möglich ist, sich auf einen anderen Menschen emotional einzulassen ohne ihn als rettendes Ufer zu sehen, während man sich selbst in einer depressiven Phase befindet?
Date mit Depressionen
Re: Date mit Depressionen
Meiner Ansicht nach ist das harte Arbeit!Wirrkopf hat geschrieben:Hallo!
Da ich dies gleich werte, interpretiere und mit meinem früheren Verhalten vergleiche, sorge ich mich, ob ich genug Abstand wahren kann, um mich selbst nicht zu gefährden.
Habt ihr Tipps, wie mir dies gelingen könnte?
Denn Beziehung bedeutet nichts anderes als große Nähe.
Und große Nähe bedeutet große Offenheit für alles, was vom anderen kommt.
Du müsstest also ständig darauf achten, was kommt,
damit nicht "das Falsche" deine offenen Türen einrennt und dein zartes System umhaut.
Immer die "Türen" in der Hand zu halten, um Dich rechtzeitig zu schützen finde ich harte Arbeit.
Und wahrscheinlich entspricht das auch weder deiner noch seiner Vorstellung von Beziehung.
Grüße,
Viginia
Re: Date mit Depressionen
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich hatte tatsächlich um meine eigene Stabilität gefürchtet und auch das sehr anstrengende Beobachten der Reaktionen und Handlungen des Mannes befürchtet. Eben damit es mich nicht mitreißt.
Schon nach dem dritten Treffen habe ich festgestellt, dass er zwar nicht mit meinen Gefühlen spielte, aber innerlich so unausgeglichen ist, dass ich mir langfristig nichts mit ihm vorstellen konnte. Schade eigentlich, er ist ein toller Mann! Aber ganz offensichtlich eben mit vielen inneren Baustellen. Das täte mir nicht gut...
Danke nochmal für die Antworten und alles Gute für euch!
Ich hatte tatsächlich um meine eigene Stabilität gefürchtet und auch das sehr anstrengende Beobachten der Reaktionen und Handlungen des Mannes befürchtet. Eben damit es mich nicht mitreißt.
Schon nach dem dritten Treffen habe ich festgestellt, dass er zwar nicht mit meinen Gefühlen spielte, aber innerlich so unausgeglichen ist, dass ich mir langfristig nichts mit ihm vorstellen konnte. Schade eigentlich, er ist ein toller Mann! Aber ganz offensichtlich eben mit vielen inneren Baustellen. Das täte mir nicht gut...
Danke nochmal für die Antworten und alles Gute für euch!