verhaltensvorschläge...

nick
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verhaltensvorschläge...

Beitrag von nick »

liebes forum....
es geht mir um den rundumschlag von herrn dr. niedermeier...
ich habe gerade den ganzen tread gelesen und musste teilweisse echt den kopf schütteln, denn ich finde er hat recht und wie empfindlich und übertrieben manche reagierten, zeigt mir wiedermal, welch beschissene begleiterscheinungen Depressionen haben...
Er hat doch recht, "jammern und bauchpinseln" hat noch niemand aus der depression geholfen, im gegenteil es macht einem das sowieso bekannte nur noch grösser ... klar gibts tage, da könnte man von morgens bis abends jammern, aber das haben "gesunde" menschen auch z.b. bei vollmond.
ich finde es total schade, dass wenn ich versucht habe einen positiven tread zu eröffnen nur wenig resonanz bekam, wenn ich aber geschrieben hätte ,hilfe ich kann nicht mehr, wären es bestimmt doppelt soviele antworten gewesen,,,traurig für mich, dass man nur anschluss in diesem forum zu finden scheint wenn es einem jeden tag schlecht geht...überzeugt mich vom gegenteil...ich habe versucht in einem tread verhaltensweisen zu sammeln, die uns aus dieser depression raus bringen dinge zur ablenkung und ich hab nur ganz wenige antworten bekommen, manchmal denke ich dieses forum hat mir anfangs meiner depri geholfen um zu sehen, ich bin nicht alleine, damit!!! aber ist es nicht ein natürlicher reflex von jedem von uns gesund werden zu wollen??? ich denke dieser abschnitt wird oft umgangen, da eine depression ja auch recht praktisch sein kann, man ist immer der arme, bekommt rücksicht, muss sich nicht mehr rechtfertigen...ja sehr gemütlich, aber hallo, ist das dsa reale leben??? ich denke nicht und einige aus diesem forum schreiben dies ja selbst
ich will auch niemanden entwerten, versteht das nicht falsch, ich weiss es gibt die krassesten formen der depression, aber schlechtes mit schlechtem zu füttern kann doch nicht gut sein! ich hätte nie gedacht, welch auswirkungen ein hobbie oder ne aufgabe haben kann...ich hab mir welche gesucht und auch wenns mir schlecht ging, hab ich nicht zugelassen sie zu vernachlässigen, das ist echt gut fürs ego!!! aufräumen kann ja so gut tun, weil man danach etwas sieht, von dem was man getan hat, womit ich nicht sagen will das putzen eines meiner neuen hobbies geworden ist es gibt viele möglichkeiten...

bekomme ich nun antworten, zerreist ihr mich, bekomme ich zuspruch???

auf jeden fall wünsche ich jedem in diesem forum, alles alles gute
euer nico
DepriXX
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von DepriXX »

hallo
<du schriebst,
ich denke dieser abschnitt wird oft umgangen, da eine depression ja auch recht praktisch sein kann, man ist immer der arme, bekommt rücksicht, muss sich nicht mehr rechtfertigen...ja sehr gemütlich, aber hallo, ist das dsa reale leben??? >

also das kann ich nicht nachvollziehen!
du findest also, dass man immer jammert?!
ich jammer nicht, ich rechtfertige mich auch nicht. warum sollte ich?

depressionen können doch bei jedem menschen andere auswirkungen haben!?!

wenn ich etwas depressiv bin, kann ich mein hobby noch machen, es gibt aber stadien, da geht fast nichts mehr.
es gibt bestimmt nicht die verhaltensregel für jeden depressiven. es kann nur jeder versuchen, soweit wie er es kann, sich davon einiges anzunehmen.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



jeanny2010
Beiträge: 96
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von jeanny2010 »

Ich sehe das nur teilweise so.
Mal geht es mir echt schlecht und dann verkrieche ich mich. Dann schreibe ich hier und nicht nur gutes dann möchte ich auch Mitleid.
Dann geht es mir wieder gut und ich sehe alles positiv. Dann gebe ich hier auch nur positive antworten. Den unterschied merkt man sehr schnell.
So jetzt mal meine Frage:
Sind Depressionen für dich positiv oder warum willst du nur positive beiträge????

Naja denk auch mal darüber nach
Gruß INGA
ursus
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von ursus »

Hallo Nico,

in einem anderen Forum habe ich folgende "6 Punkte zur Gesundung" gefunden:


1. tabletten regelmäßig in passender dosierung

2. leben ordnen, geregelt, nicht rumgammeln

3. selbstbewusstsein stärken

4. problemlösestrategien entwickeln

5. leute zum probleme besprechen haben

6. hoffnung nicht verlieren

Hinzuzufügen wäre aus meiner Sicht - gerade aktuell -, dass es hilfreich ist, gewisse Zeit draußen zu verbringen. Man muss in Kauf nehmen, dass man, während man sich an der Luft aufhält, in der Regel nichts "Produktives" erledigt bekommt (von Einkäufen vielleicht abgesehen), aber es nützt, um einen klareren Kopf zu bekommen. Man darf sich dann natürlich nicht von den vertrauten und möglicherweise unbefriedigenden Umständen der eigenen vier Wände wieder herunterziehen lassen.

Und noch etwas anderes: Gegen akute Beklemmungen hilft erstaunlicherweise auch das Fernsehen (= parasoziale kommunikation?).

Das Problem an der Aufzählung oben liegt natürlich darin, dass man 2, 3, 4 und teilweise 6 in einer Phase der Depression nicht verwirklichen kann. Vielleicht liegt es daran, dass Du keine Resonanz auf positive Beiträge bekommst.

Liebe Grüße
ursus
DepriXX
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von DepriXX »

ich hab das problem,

das ich immer noch kein geeignetes antidepressivum gefunden habe ...
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



kr
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von kr »

Hallo Nico,

ganz von der Hand zu weisen ist es nicht: Sehr wohl kann ich mich in der Depression einrichten, kann meine Medis schlucken, auf den Therapeuten warten usw. Nur wenn ich nicht auch den Willen habe etwas zu ändern, wird meine Situation bleiben wie sie ist. Es wird mal ein Hoch geben, auf das ein nächstes Tief folgen wird. Nein, ich muss mir die Frage stellen "Was will ich in meinem Leben ändern, um aus der Depri herauszukommen?" Und das ich etwas ändern kann, das ich es schaffe, dabei sollen mir der Thera und die Medis helfen.

Grüße vom Kleinen Raben
___________________________________________________


IMPOSSIBLE IS NOTHING.
DepriXX
Beiträge: 1498
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von DepriXX »

was ist wenn man nur wenig lebenswillen hat?
dabei sollten die medis doch wohl auch helfen oder? dann ist man erst therapiefähig...
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



ConnyS
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von ConnyS »

Hi Nico,

mir geht es zurzeit viel besser, ich bin zwar noch krankgeschrieben (seit 22.03.04), aber die Depression wird von Tag zu Tag weniger.

Ich versuche meine Gedanken wieder in das ruhige Fahrwasser zu schieben, mal sehen ob es mir gelingt (mit Unterstützung meiner Hausärztin (Ärztin und Psychotherapeutin) und dem Erlernten.

An meine Medikation halte ich mich jetzt gewissenhaft, ändere nichts mehr auf eigene Faust. Nach Abklingen der Depression bekomme ich „Lithium“ als Stimmungsaufheller und zur Stabilisierung.

Es ist wirklich frappierend wie schlecht ich mit mir selbst umgehe, niemanden - wirklich niemanden - würde ich so gnadenlos aburteilen, wie ich das mit mir selbst tu!

Mal was Positives!

Wenn ich mich schlecht fühle schreibe ich Gedichte und Geschichten, dass hilft mir auf andere Gedanken zu kommen.

Ich lege mir ein oder mehr Sorgenpüppchen (nur eine Puppe für eine Sorge)unter das Kopfkissen.

ja - in der heilen Welt - da wäre es schöner

Sorgenpüppchen

In dem kleinen Afrika-Lädchen auf der Hohen Straße sah ich im Schaufenster verschiedenartige 3 bis 10 cm große, bunte Stoff-Püppchen in einer Bastschale sitzen. Die Bedeutung der Puppen war mir unklar, und so ging ich in das Geschäft und erkundigte mich.

“Das sind Sorgenpüppchen“, erklärte der redegewandte afrikanische Verkäufer. Zu allen Zeiten gab es Menschen, die sich ihrer Einheit mit Mutter Erde und dem Himmel bewusst waren. Man benutzte verschiedene Boten, um mit der Erde oder dem Universum zu korrespondieren. Sorgenpüppchen sind Überbringer der Nachrichten und Verstärker gezielt gelenkter Gedanken- und Wunschkraft.

„Sorgenpüppchen sind kleine Freunde! Erzählen Sie jedem der Sorgenpüppchen eine Sorge oder unerfüllten Wunsch, und legen Sie die Püppchen unter ihrem Kopfkissen schlafen. Wenn Sie viele Sorgenpüppchen ansprechen, dann stecken Sie die Püppchen in einem Stoffbeutel.

Wenn Sie es schaffen ihre Sorgen völlig den Püppchen zu überlassen, wird sich jedes Problem in Luft auflösen und ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Sie wissen ja: Woran Sie glauben, das funktioniert auch! Am anderen Morgen sind die Sorgen verschwunden – nur die Püppchen sind noch da.“

Das indianische Ritual stammte ursprünglich aus Guatemala (Lateinamerika). Die so genannten Sorgenpüppchen – kleine, bunte Baumwollfiguren sind ein beliebter Gegenstand, um Ängste und Wünsche zu bewältigen. Der Mythos spielt auch in einigen Ländern Afrikas eine Rolle.

Ritualgegenstände sind hilfreich. Auch bei Krankheiten helfen Rituale besonders gut, den Menschen bei Laune zu halten. Ein Gegenstand (z.B. Talisman, Kuscheltier, Puppe u.a.) verstärkt viele Rituale, indem er bestimmte Kräfte signalisiert und dem Menschen einen realen Halt bietet. Wünsche gehen in Erfüllung, und der Glaube versetzt Berge.

(Die Püppchen können aus sämtlichen Materialien gebastelt oder in einem Umweltladen gekauft werden.) Selbst basteln macht mehr Spaß!
C.S.

Salü
Conny
Wenn unsere eigenen Gefühle im Vordergrund stehen, können wir nicht mitfühlend sein; wenn wir uns nur noch nach anderen Leuten richten, ohne Rücksicht auf unsere eigenen Bedürfnisse können wir nicht wir selbst sein.


Ruth Cohn


tomroerich
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von tomroerich »

Hallo Nico,

danke, dass du das angesprochen hast, ich finde, im Kern hast du ganz Recht und ich habe mich oft das Gleiche gefragt wie du.

Die Depr. lässt einen machmal recht paradox denken und fühlen. Denn einerseits sagen eigentlich alle "Ich will, dass das aufhört" weil jeder leiden muss. Und andererseits wird aber auch gedacht und gefühlt, dass es ja sowieso nicht besser werden kann, dass alles nur noch schwarz und hoffnungslos ist. Deshalb ist es so schwer, etwas Positives auch wirklich positiv zu finden und für manche unmöglich, etwas Positives zu fühlen.

Manche werden sogar bitter und abweisend, wenn man ihnen positive Vorschläge macht weil es ihnen mehr darauf ankommt, in ihrem Leid verstanden und gehalten zu werden- für die ist jemand, dem es schlecht geht, viel attraktiver. Das ist sehr verständlich und trotzdem nur bedingt gut für denjenigen. Ein gewisses Maß an Verständnis braucht jeder aber damit ist es nicht getan, da hast du Recht.

Trotzdem kann es sein, dass die krankheitsspezifische Hoffnungslosigkeit etwas Konstruktives nicht zulässt und der Betroffene dann kaum eine andere Wahl hat, als sich allen positiven Anstößen zu verschließen. Zumindest will er nicht auch noch dazu sagen "Prima, so mach ich das". Ich glaube aber, das wird gelesen und im stillen Kämmerlein bedacht. Wenn ich mich an meine eigenen schlimmen Zeiten erinnere, da war es auch so, dass ich mich mit Händen und Füßen gewehrt habe, dass ich je wieder gesund werden könnte. Aber Sätze wie "Du kommst wieder in Ordnung, es wird wieder gut" habe ich trotzdem aufgesogen wie ein Schwamm.

Deshalb denke ich, schreib nur weiter!

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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nick
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von nick »

hi @all!!!
danke für eure meinungen, ich bin ganz überrascht, ich dachte schon ich werd zerrissen...
zu dir SuMu : es ist okay manchmal nicht mehr zu können!!!völlig in ordnung nur darf man nicht in diesem zustand hängen bleiben...
zu inga: depressionen sind die furchtbarste erfahrung, die ich je gemacht habe, also nicht positiv,und natürlich ist mitleid manchmal motivierend, keine widerrede meinerseits, dennoch sollte man nicht darauf hin arbeiten...
kleiner rabe: genau! irgendwoher kommt die depri, event. auch weil im bisherigen leben etwas schief lief und deshalb ist es ja so schwierig, ganz neu anzufangen,
conny: ich finde kleine helfer super, ob es püppchen, talismänner oder hobbies sind ist letztendlich egal,
thomas: DANKE!!! ich hab mich viel mit meinen wünschen auseinandergesetzt und mit meinem doc bin ich darauf gekommen, dass viele depressionen, daraus stärker werden, weil wir sie zu ernst nehmen uns darauf versteifen:MIR GEHTS SCHLECHT"!!! wenn ich diesen satz jetzt noch n paar mal lese fällt mir bestimmt etwas ein, dass mir die laune vermiesst!!! ich verdränge nichts ich setzte mich mit meiner depri schon auseinander, aber was passiert ist lässt sich nicht ändern, nur meine einstellung dazu kann sich sehr wohl verändern!!!das ist natürlich nicht immer leicht, aber was hinter mir liegt ist ein teil von mir, der geprägt wurde von mir, von ereignissen usw. und er liegt HINTER mir!!!aber was vor mir liegt ist noch unberührt, weshalb sollte ich angst davor haben...
bescheiden sein ist ein tip...
ich freu mich auf antworten, alles liebe nico
Lora
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Lora »

Hallo,
um welchen Rundumschlag von Dr. Niedermeier geht es eigentlich.
LG
Nunca
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Nunca »

Hallo Nico

ich bin ja erst seit gestern hier, aber ich muss sagen es hat mir so gut getan, endlich mal "jammern " zu dürfen und auf Verständniss zu treffen. Endlich werd ich mal ernstgenommen, es wird nicht mit einem lapidaren " wird schon wieder " abgetan.
Und deswegen war ich echt froh, das ich hier mal vieles ausprechen durfte, was ich bis jetzt immer zurückgehalten habe.
Schon alleine das aufschreiben des Leids hat meine Gedanken klarer werden lassen.
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, vor allem, da ich noch nie bei einer Theraphie geschweige denn bei einem Arzt in diese Richtung war, aber ich bin sehr froh, hier "jammern" zu dürfen.

Liebe Grüsse

Nunca
Caroline1
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Nick

Ganz spontan: dein Posting ist auch nicht ganz frei von Jammerei! Du beschwerst dich, dass niemand dir schreibt, wenn du was positives berichtest, dass man hingegen anscheinend hier nur mit Jammern Resonanz findet.

Sobald mit Wörtern wie "anscheinend", "nur" etc operiert wird, sträuben sich mir die Nackenhaare. Aber nichts für ungut, ich betone das Spontane meines Postings ausdrücklich, die Nackenhaare legen sich bald wieder flach

Herzliche Grüße

Caroline
Schnarchi
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Schnarchi »

Hallo alle zusammen !
Wenn ich da auch nochmal meinen Senf zugeben darf....
Jammern........Jammern heißt "helft mir bitte"
Das Gegenstück dazu wäre beschönigen. Und dazwischen gibt es noch das Hinunterschlucken.
Bei einem Beinbruch oder Zahnschmerzen versteht das jeder. ...Da isses OK. Aber bei Depressionen.....da jammert man doch nicht.

Ich werde nie begreifen warum manche dieses einfach nicht tolerieren können.
Wer nicht jammert und nicht weint, dem wird nicht geholfen. Is' doch logisch...Woran soll ich denn auch sonst den Schmerz einer Person "messen" ?
Vorschläge sind jederzeit willkommen.
Ich denke mal, Mutter Natur hat schon gewußt warum sie uns diese Fähigkeit mitgegeben hat.

Meine Meinung dazu

Wünsche allen einen schönen Abend
maggy
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von maggy »

Hallo Michael,

ich wünsche Dir auch einen schönen Abend und freue mich, wenn ich hier jemanden treffe, der, wie ich, die Depression als Fähigkeit erlebt.
Für mich ist Depression die Fähigkeit, mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren.
Ja, und seit ich so denken kann, erlebe und empfinde ich die Depression als etwas zu mir gehörendes, das mir nicht irgendeinen Weg sondern MEINEN WEG weist (z.B. mich immer neu und mit unterschiedlichsten Varianten auf Konflikte einzulassen).

Alles Liebe
von
Maggy
-------------------------------------------

Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
nick
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von nick »

oh je, das meinte ich...ich hab doch nicht gesagt, dass ich jammern schrecklich finde, oder es nicht toleriere, nein, ich sagte auch, dass jammern manchmal gut ist nur habe ich eben die meinung, dass man sich darauf nicht ausruhen sollte, dass war die message!!!
und mit wegrennen hat es nichts zu tun ich sagte auch, dass ich mich mit der depri auseinander setzte !!! aber eben nicht so viel dass garnichts anderes mehr in meinem leben platz hat!!! ich hoffe, das war nun verständlich... es ist gut wenn jeder eine eigene meinung hat und um eure kennen zu lernen poste ich hier, nicht um intollerant zu sein, liebe grüsse nico
Schnarchi
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Schnarchi »

Mensch Nico....nu hömma auf zu jammern *lach*. So bös' war's nicht gemeint. Nehme das Wort intolerant auch gerne zurück. Mir fiel halt keen anderes ein.

Mach' Dir nix draus und schreib' was Du willst. Is' schon OK so.

'N prima Abend wünsch' ich Dir
albert
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von albert »

Hallo Nico,
ich finde, dass Jammern zur Depression gehört. Nicht für alle Phasen einer Depression, aber für bestimmte Zeiten tut es dem Betroffenen gut, sich auszuschütten, meistens nach den Depri-schüben. Als ich einmal solche Briefe schrieb, rief mich meine Therapeutin an, und meinte, ob ich nicht in eine Klinik gehen wolle, ich leide doch so sehr. Aber ich hatte nur meine Probleme zum Ausdruck gebracht. Es ist auch heute noch so, ich brauche jemanden, mit dem ich mich besprechen kann, hinterher fühle ich mich wohler.
Und bitte schau dich mal weiter um, ich jammere nicht nur, vor kurzem habe ich erst in guter Erinnerung an frühere Zeiten einen schönen Thread, den über
"Was mir gut tut" wiederbelebt. Dort darf erzählt werden, was Depris als gut und schön für sich empfinden und erleben.
In diesem Sinne
frohe Grüße
Albert
Schnarchi
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Schnarchi »

Hey Maggy,
Depression als Fähigkeit ........ui...ob ich das sooo sagen würde (wollte) ??? Hatte das eher auf das Zeigen, bzw. das Transportieren von Gefühlen gemünzt.
Aber Unrecht haste nicht...nee. Bin auch der Meinung, daß Depressionen etwas sind, aus dem wir etwas ziehen können, was "Normalos" nur eher oberflächlich erfahren können. In gewissem Sinne ist das etwas ...hm...bewustseinserweiterndes. Keine Frage. Zumindest was die menschliche Gefühlsebene betrifft.
Konnte ich früher mitfühlen ? ...Nee, ich habe nur gedacht das ich es kann. Erst als ich im Laufe einer Erkrankung mit meinem Latein am Ende war und geglaubt habe nie wieder ein halbwegs normales Leben zu führen, da konnte ich mitfühlen. Aber das war so extrem, daß, immer wenn ich jemanden sah dem es noch schlechter ging als mir, ich heulen mußte wie'n Schloßhund. Und auch heute noch kann ich mir so manche Filme oder Reportagen einfach nicht anschauen, ...weil's mir wehtut zu sehen welches Leid manche Menschen erfahren müssen.
Doch, es fühlt sich manchmal gut an das zu können.
Von daher zweifle ich auch daran, daß es gut ist gegen Depressionen ...anzukämpfen. Das bin doch ich ! Soll ich mich selbst bekämpfen ?
Sollte ich sie nicht lieber benutzen; mich mit ihr in gewisser Weise arrangieren ?
Aber nichts desto trotz.....Ich wäre sie lieber wieder los. Es lebt sich einfach unbeschwerter ohne Depris.
Und man stelle sich mal vor.......Der Fuchs hat Mitgefühl mit der Maus, der Löwe mit der Antilope...oder die Politiker mit den Arbeitslosen ...wo kommen wir denn da hin ? Das würde ja die ganze Evolution auf den Kopp stellen.
Aber wenn ein wenig von den Erfahrungen bleiben würden, das wäre schon nicht schlecht, denn schließlich bezahlen wir sie ja auch recht teuer wenn man so will.

Wünsche auch Dir alles Liebe und mögest auch Du bald wieder so hell strahlen das einem die Augen anfangen zu tränen...........naja
...Is' schön Dein Spruch

Mach's gut, ...und schlaf' schön
artemis
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von artemis »

Also, ich kann Nicos Einstellung und Postings was Abgewinnen und es geht in eine Richtung die ich hier vermisse.

Nicht, daß ich was dagegen habe, daß hier gejammert wird und werden darf. Sich erstmal ausjammern kann auch der Anfang vom Ende der Depression sein.

Aber ich bin raus aus der Jammerei. Und wenn ich die doch mal habe, dann kann ich nicht formulieren, schriftlich schon gar nicht. Bestenfalls kann ich jemanden anrufen, aber meist mache ich das mit mir alleine ab, halte es aus, weil ich weiß, daß es wieder vorbei geht. Das ist halt meine Art damit umzugehen, andere haben andere. Akzeptiert!

"Jammer-Raum" ist hier genug und er sei "gegönnt". Aber warum darf es nicht auch einige Threads geben in dennen nicht gejammert wird (werden darf)? Nur weil manchen nach Jammern ist, dürfen andere sich nicht in positiven Gedanken und Strategien üben und müssen sich runter ziehen lassen?

Mir geht es wieder relativ gut. Stimmung ist nicht schlecht, Alltag läuft wieder, morgens aus dem Bett ist noch immer ein kleiner Kampf. Was ich gerne hätte wäre Austausch mit Leuten, die auch aus dem Gröbsten raus sind. Die mir vielleicht raten können, wie ich es endlich schaffe mich auch wieder um die kleinen Freuden des Lebens zu kümmern. Ausgehen, neue Freunde suchen, Sport machen, ein Hobby pflegen... Dafür fehlt mir nämlich noch der Antrieb, aber das ist was, wo ich mir wohl selber in den Hintern treten muß, um den Anfang zu finden und dabei zu bleiben. Ich könnte mir gut vorstellen, das dabei eine gegenseitige Motivation und positive Verstärkung möglich ist, falls es denn Leute hier gibt, die an einem ähnlichen Punk stehen.

LG Arte
Caroline1
Beiträge: 831
Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Caroline1 »

Liebe Arte

Für einen Austausch hier, wie du ihn dir vorstellst, bin ich immer zu haben, das haben wir ja schon mal besprochen, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt .

Ich will mal einen präzisen Punkt aus deinem Posting ansprechen. Du redest von Hobbys pflegen. Hast du etwas genauere Vorstellungen davon, was das sein könnte? Ich glaube, auf dem Weg raus aus den Depressionen macht es weniger Sinn, ziemlich querbeet Freizeitaktivitäten zu frönen, sondern es ist hilfreicher, sich zuerst mal auf ein einzelnes Thema zu konzentrieren. Davon abgesehen, dass es ja auch eine Frage der Zeit ist. Sportlich aktiv, kreativ tätig, eher intellektuellen Beschäftigungen frönen, das alles zusammen ist in meinen Augen zuviel. Viele Menschen fangen mehr oder weniger 1000 Dinge gleichzeitig an, aber ziemlich unstrukturiert und daher sind solche Aktivitäten gewöhnlich nicht von langer Dauer. Ich will dir das nicht unterstellen, das ist jetzt nur so ein Gedanke von mir als Denkanstoß gewesen. Hast du für dich eine Vorstellung, in welchem Bereich das liegen könnte, in den du dich investieren wolltest?

Ich kann dir von meiner eigenen Erfahrung berichten. Ich selber habe auch so auf mehreren Ebenen rumgewurschtelt, nach dem Motto "ich hab noch soooo viel vor, packen wirs an", und mich dann ziemlich schnell verheddert. Ich glaubte, Sport betreiben zu müssen, wieder mehr lesen zu wollen, ehrenamtlich tätig zu sein, in Konzerte und ins Theater gehen zu wollen usw usw. Hat alles nichts gebracht, weils viel zu viel auf einmal war. Dann hab ich für mich entdeckt, was wirklich mein Ding ist, nämlich Musik, der ich bereits mein ganzes Leben auch mehr oder weniger verbunden war. Passiv als Zuhörer sowieso , aber auch jahrelang aktiv. War aber die letzten Jahre ( Jahrzehnte ) fast völlig zum Erliegen gekommen. Dann hab ich mich entschlossen, in einen Chor einzutreten. Der latente Wunsch dazu war schon sehr lange in mir, aber ich musste mir einen schweren Tritt in den Hintern verpassen, um diesen Wunsch in einen Entschluss und dann auch in die Tat umzusetzen. Das war vor 3 Jahren, und rückblickend kann ich sagen, das hat mich sehr viel weiter gebracht, auch auf meinem Weg aus den Depressionen heraus! Abgesehen vom Spaß, welchen das Singen macht, ich habe wieder ( oder überhaupt erst mal? ) gelernt, eine richtige Begeisterungsfähigkeit zu entwickeln. Ich habe auch das große Glück gehabt, in eine wunderbare Truppe hinein gekommen zu sein, so ganz nebenher haben sich da auch neue und wertvolle Freundschaften für mich ergeben.

Singen ist für mich eine wunderbare Therapie. Stecke ich in einem Depriloch, so ist eine Probe das beste Mittel, mich da heraus zu holen. Sowohl körperlich als auch seelisch. Mittlerweile ist es wirklich so, dass dies ein wichtiger Punkt in meinem Leben geworden ist. Es kostet mich phasenweise sehr viel Zeit, aber die investiere ich gern, ich tue das für mich allein, und ich stehe auch dazu, ich lass mich da nicht davon abbringen. Unter anderm hab ich das durch meine Depr. gelernt, mir unbedingt einen Bereich für mich allein freizuhalten, da kann die Welt neben mir fast untergehen. Ich denke, du verstehst, wie ich das meine. Und insofern hilft mir das sehr in meinem heutigen Leben.

Was könntest du dir für dich vorstellen? Ich bin gespannt! Ich hab kürzlich eine Doku auf Arte ( hihi *ggg* ) gesehen, da gings um Menschen, die sich vorgenommen haben, am New Yorker Marathon teilzunehmen. Und das hat deren Leben teilweise gewaltig verändert. Es war sehr interessant. Ist auch so ein Beispiel für das, was ich meine: sich EINE Sache überlegen, in die man einsteigen will.

Ganz liebe Grüße an dich von

Caroline
tomroerich
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von tomroerich »

Hallo Lora,

für dich zum Nachlesen:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1077896928

Hmm, das ist jetzt schon 2 Monate her und immer noch klingt der große Rundumschlag nach. Das saß, Doc!

Thomas
Betroffene für Betroffene

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DepriXX
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von DepriXX »

interessanter beitrag vom doc!

es kann ja sein, dass er nie depressiv war, dann kann er auch nicht wissen, wie so etwas ist! er hat bestimmt einiges darüber gelesen...
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



tomroerich
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Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von tomroerich »

Liebe Arte,

tja, da hat die Caro eine Möglichkeit für sich gefunden mir unbedingt einen Bereich für mich allein freizuhalten
Ich denke auch, das ist überhaupt DER Punkt. Und ich habe auch die Arte-Sendung gesehen, von der Caro berichtet. Wirklich beeindruckend, wie das Festhalten an einem Ziel dazu führen kann, einen Lebensmittelpunkt zu finden. Es ist dabei nicht so entscheidend, was das genau ist, ob es sinnvoll ist, es muss halt zu einem passen, das ist klar. Aber dann hat so etwas einen merkwürdigen Effekt: Weil ich mir selbst diesen Mittelpunkt schaffe, trete ich in den Vordergrund und alles andere in den Hintergrund. Das brauchen Depris, andere mögen auch mal das Gegenteil brauchen Ich fange wieder mit dem Joggen an gerade, und obwohl ich es erst seit 2 Wochen mache, ist es bereits ein ganz wichtiger Termin für mich geworden, dafür lasse ich schon mal was anderes sausen.

Ich glaube auch zu wissen, was diesen Effekt auslöst: Wir richten durch solche Tätigkeiten unsere Aufmerksamkeit auf uns selber. Viele östliche Schulen machen darauf aufmerksam, dass wir mit unserer Aufmerksamkeit praktisch nie bei uns selbst sind sondern immer im Außen und so verlieren wir uns selbst. Und die Depression kann man als extreme Steigerung dieses Zustands auffassen.
Eine Frau, die ich aus dem Forum kenne, hat mir aus ihrem Klinikalltag erzählt, dass man dort spezielle "Achtsamkeitsgruppen" hat in denen nur geübt wird, sich selbst wahrzunehmen, wie man etwas wahrnimmt.
Ich glaube, hier liegen die Voraussetzungen dafür, zurückzufinden zur Lebensfreude und einem guten Gefühl mit sich selbst.

LG

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Monemaus
Beiträge: 6
Registriert: 21. Apr 2004, 00:58

Re: verhaltensvorschläge...

Beitrag von Monemaus »

Hallo,

bin noch neu im Forum, Du sprichst mir aber aus der Seele. Genau aus den von Dir angesprochenen Gründen habe ich hier zwar öfters gelesen, mich dann aber doch nicht beteiligen wollen.
Denn ich denke, es ist super, dass es so ein Forum gibt, wo man sich austauschen kann, grade auch anonym, da fällt vieles zu Sagen leichter.
Was mir aber nach öfterm Lesen auffiel, ist, dass sich die Leute ein bißchen runterziehen. Bitte nicht falsch verstehen!!
Ich kenne diese Sch......... Krankheit, und sie ist verdammt noch mal eine Plage, und oft wie ein Krebsgeschwür, wo man denkt, o gott, ist da noch ein Rest, krieg ich das denn nie los????
Jammern muss sein, und grad am Anfang, wenn man hilflos und dumm seinen seelischen und körperlichen Schmerzen gegenübersteht und nix kapiert, und seine 2% Hoffnungen, die noch übrig sind,in fremde Hilfe und Medikamente setzen muss, ist es ein entsetzlicher Zustand. Aber immer wieder seitenweise über das Schlechte der Welt schreiben, bringt einem der Besserung keinen Schritt weiter!!
Ich vermisse ihr ein paar positive Stimmen, die auch mal sagen, das Reden ist schön, aber geh auch mal raus, und schau dir was an, Wald, Natur, ein Museum und versuch (!) es zu geniessen. Ich weiss wie schwer das ist, aber nur so gehts. Tablettennehmen und Schuld suchen, bringt auf die Dauer nicht weiter.
Ich wünsch euch was,

Mone
Liebe Grüße,


Mone
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