wie geht es weiter? der Teufelskreis nimmt kein Ende ....

[Haida]

Wie geht es weiter?

kurz zu mir:

Ich leide schon seit sehr vielen Jahren unter Depressionen und habe schon eine Klinikaufenthalt, Kur und Gesprächstherapien hinter mir.
Vor knapp 3 Jahren gab es dann eine Zeit in der es Anfing mir wieder besser zu gehen.
Die zurückgewonnene Energie habe ich dann direkt verwendet um wieder zu funktionieren und um es allen anderen recht zu machen. Habe 70 Stunden die Woche gearbeitet und dies über mehrere Monate weg.
Das Ende vom Lied war dann das ich mich mit meinem damaligen Arbeitgeber überworfen habe und mir gekündigt wurde.
Dies war im Februar diesen Jahres.

Seit März bin ich in einem neuen Unternehmen, hier ist es ruhiger und geordneter.......... aber..... und jetzt komme ich zum eigentlichen Problem............ ich fühle mich nicht in der Lage zu Arbeiten.

Um ehrlich zu sein fühle ich mich aktuelle auch nicht in der Lage zu Leben (nein, ich würde mir niemals etwas antun)
Jeder Tag ist ein Kampf, morgens aufstehen und mich an den Haaren in die Dusche schleifen, auf Arbeit fahren, dort den Affen spielen weil ich ja immer dur lustige bin, dann nach Hause völligst erschöpft auf dem Boden liegend ausharren bis ich dann um 21:00 Uhr ins Bett gehe .........das ganze Spiel geht dann bis Samstag morgen....

Was die Arbeit anbetrifft war dies bisher immer mein Anker zum abschalten und nicht nachdenken zu müssen. Aber ich spüre wie mich das mehr und mehr auffrisst. Mir glaubt auch niemand wenn ich sage ich fühle mich nicht Arbeitsfähig und das in meiner Probezeit in der neuen Firma. Was soll ich denn machen? Klar kann ich zum Arzt gehen und mich krankschreiben lassen, aber was hilft es mir denn? Es ändert sich doch nichts, nach Ende der Krankschreibung geht der Zirkus wieder von vorne los ......... und die Abstände werden immer kürzer.

Das sich etwas ändern und verändern muss das weiß ich, aber woher soll ich diese Energie nehmen? Ich weiß doch noch nicht einmal was ich möchte, was mir gut tut, was mir helfen würde.
Mein abgrundtiefer Selbsthass ist hier leider auch keine wirkliche Hilfe und würgt jede Idee bereits im Keim ab. Aus diesem Teufelskreis komme leider nicht raus und ohne Hilfe schon mal gar nicht.

Ich habe alle meine Hobbys aufgegeben weil mir nichts mehr Spaß bringt und ich keine Energie habe um mich zu irgendwas aufzuraffen. Nicht einmal einen Freund treffen und reden, noch nicht einmal dazu kann ich mich aufraffen.
Meine Familie leidet darunter das spüre ich jeden Tag und diese Hilflosigkeit in den Augen meiner Frau macht mich zusätzlich noch fertig.

Meine Therapiestunden sind aufgebraucht und ich kann laut Aussage der Therapeutin, nur noch Notfall-stunden in Anspruch nehmen.

Ehrlich gesagt fühle ich mich irgendwie alleine gelassen und hilflos im Moment. Ist es denn wie immer Leben das erst etwas schlimmes passieren muss bis sich was ändert??
Meine Umwelt bemerkt nicht wie schlecht es mir geht und ich habe keine Kraft mehr den Clown zu spielen und weiterhin einen auf "heile Welt" zu machen.

Entschuldigung für den langen Text aber irgendwie ist das so alles aus mir herausgesprudelt. Mir ist bewusst das es keine "allesmachgut" Tablette gibt und dies ein langer Weg zurück in ein normales Leben werden wird.

LG Haida

[Bittchen]

Lieber Haida,

herzlich willkommen hier und einen guten Austausch.

Dass du psychisch erkrankt bist,hast du ja schon akzeptiert,nur du hast dein Verhalten nicht verändert und dich weiter überfordert.
Eine 70 Stunden Arbeitswoche haut ja den stärksten Gaul um.
Auch Hobbys aufgeben ist nicht gut.
Zur Arbeit einen Ausgleich zu haben wie ein Hobbys,was auch irgendwann auch wieder Spaß machen kann, ist sehr wichtig.
Verstehen tue ich dich sehr gut,auch wenn ich schon eine ältere Frau bin und ich jetzt die Depression leider immer wieder Mal mit mir rum schleppe.
Das ist bei mir in jüngeren Jahren sehr viel falsch gelaufen,du hast noch Chancen jetzt etwas zu verändern.
Vor meinem Zusammenbruch habe ich vor lauter Beruf (ich hatte zuletzt auch 150 Überstunden)und Pflichten in der Familie nicht auf mich geachtet.
Da kam aber Vieles noch dazu und peng,dann ging nichts mehr.
Das hast du ja schon einmal hinter dir,passe jetzt besser auf dich auf.
Hobbys hatte ich keine ,denn das war nicht drin in meinem "Funktionieren müssen".
Lese und schreibe hier,denn wir verstehen deine Gefühle und Gedanken.
Damit bist du hier nicht alleine.
Gute Besserung und liebe Grüße
Bittchen

[Haida]

Hallo Bittchen,

Vielen Lieben Dank für deine Zeit und deine Worte. Schön das du dir die Zeit genommen hast mir zu schreiben.

Mir ist durchaus bewusst das sich etwas verändern muss ......... aber mir fehlt jegliche Kraft und Antrieb!
Seit Monaten leide ich wieder an Schlafproblemen bin um 0:00 Uhr schlafen gegangen und seit 2:23 Uhr wieder auf den Beinen. Sitze, wie gewünscht und von mir erwartet im Büro und versuche meinen Job zu machen. Komme ich heute Abend nach Hause bin ich so erschöpft das ich zu nichts in der Lage bin.

Vor der Nacht habe ich bereits schon jetzt Angst weil ich genau weiß das der Kreislauf wieder beginnt ....

.... und täglich grüßt das Murmeltier .......

Ich habe es einfach satt. (entschuldigt meine Ausdrucksweise)

Welche Alternativen bleiben denn?
- Klinik? Psychiater? Tabletten? Krankschreiben? Job kündigen? "michinluftauflösen"?

lg Haida

[Spowooken]

Hallo,
für mich klingt das nach einem Punkt an dem du nicht mehr in der lage bist dir selber zu helfen.
Wenn es dir möglich ist geh in eine Klinik/Tagesklinik und lass dich Krank schreiben.
glaub mir, in Luft auflösen klappt nicht
MfG

[Haida]

Hallo Spowooken,

Danke das du dir Zeit genommen hast meinen Beitrag zu lesen und Danke für deine Worte. Ich sehe es mittlerweile auch so das ich da von alleine nicht mehr raus komme .....
Leider befinde ich mich noch in meiner Probezeit und ich weiß sicher das, wenn ich mich krankschreiben lasse ich meinen Job verlieren werde....

und dann wäre die "kacke" wirklich am dampfen ........

Also muss ich es irgendwie parallel zur Arbeit schaffen.

LG Haida