Verflachte Wahrnehmung

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lucya
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Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von lucya »

Hallo Ihr Lieben,

Kennt Ihr das...

Ich hatte ein wirklich grandioses Wochenende, in das ich eine Menge Arbeit gesteckt habe. Ich habe ein Seminar organisiert und die Teilnehmer waren total begeistert. Ich habe so viel Lob und Anerkennung bekommen wie noch nie in meinem Leben.

Ich habe mich schon gefreut, aber so ganz ist es in meinem Gefühl nicht angekommen.

Ich habe vor allem eine These. Und zwar, dass ich Angst habe, dass es mir richtig gut geht und ich dann umso tiefer abstürze. Das kenne ich schon.

Die andere These ist, dass ich einfach nicht annehmen kann, dass andere mich anerkennen. Ich glaube schon, dass ihre Bekundungen aus dem Herzen kamen, aber ich kann es nicht richtig fühlen.

Fast ein Jahr Arbeit steckte in dem Jahr und ich fühle mich dumpf, leer und abgeflacht....


Kennt Ihr das?

Lucya
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Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
cookie80
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von cookie80 »

hi Lucya,

hhmm ja, ich glaube, das kennen viele.

zu These 1: was würde denn deiner Meinung ein tiefer Absturz sein? Vielleicht lässt du das Glücklichsein und Stolzsein mal zu und beobachtest, was danach kommt?! Die Achterbahn wurde ja schon oft erwähnt. So ist das Leben.

zu These 2: wenn du nicht annehmen kannst, dass andere dich anerkennen, dann erkennst du dich wahrscheinlich selbst nicht an. Mehr Vertrauen und Liebe in dich selbst - wenn du in den Spiegel schaust und ohne Nachzudenken antworten solltest, was du siehst, wie würdest du dich beschreiben?
"Wenn du an den Punkt kommst, wo du niemanden mehr beeindrucken musst, wird deine Freiheit beginnen."
lucya
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von lucya »

Liebe Cookie,
Danke für Deine Antwort.
Ja, stimmt schon, Achterbahn kennt jeder, denn das ist das Leben. Aber Abstürze bei mir (und viele werden das kennen) sind wirklich tief und endeten auch schon auf der Geschlossenen bei mir. Daher meine tiefe Angst.

Das mit dem Zulassen von Freude und Stolz ist nicht so ganz leicht. Stolz wurde mir immer verboten und Freude beinhaltet eben die Angst vor der extremen Talfahrt.

Wenn ich mich immer um die gedachte Nulllinie bewege, erlebe ich weniger Ausschläge nach oben oder unten. Aber der Preis ist hoch.

Leider ist es ja keine willentliche Entscheidung.

Tja, Selbstannahme ist schon ein schwieriges Thema. Ich komme mir eher vor als sei alles selbstverständlich was ich leiste. Nur wehe wenn ich nichts leiste.

Wenn ich in den Spiegel schaue, dann sehe ich mich selten positiv. Am liebsten würde ich dann weglaufen.

Lucya
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cookie80
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von cookie80 »

Ich kenne natürlich dich und deine Situation nicht. Aber unabhängig davon ist das Wichtigste, sich selbst zu lieben. Du bist da und du bist zu Recht da. Wenn ich in den Spiegel schaue, sage ich dem Bild jeden Tag, dass es schön ist - heute sogar ungeschminkt ;) und dass es so genug ist. dann gehen die Mundwinkel automatisch ein Stückchen höher.
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lucya
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von lucya »

Ich bin froh überhaupt wieder in den Spiegel blicken zu können. Das habe ich mehrere Jahre so gut wie gar nicht getan.

Ich weiss ja, dass Selbstliebe so wichtig ist. Aber momentan ist sie mur abhanden gekommen.

Ich weiss aber, dass es schon bessere Zeiten gab und die auch wieder kommen.
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von cookie80 »

ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Liebe! was für eine Augenfarbe hast du? bestimmt nicht nur eine?!
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lucya
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von lucya »

Na, sie sind schon ziemlich blau... und gar nicht hässlich.;-)
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cookie80
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von cookie80 »

ja Blau ist wunderschön. ich habe mich meistens in blaue Augen verliebt. :D
Meine sind im Sommer so witzig grün, fast schon unnatürlich. Also: bei den Augen anfangen ;)
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wohin geht die reise
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Lucya,
" ich habe mich schon gefreut, doch so ganz ist es in meinem Gefühl nicht angekommen", - ja, das kenne ich sehr gut.
Auch ich habe es schon mehrmals erlebt, dass mir nach Veranstaltungen gedankt wurde, einerseits denke ich, ja, das hast du auch gut gemeistert, aber auf der anderen Seite kommt dieses Gefühl der Freude nicht bei mir an.
Und dann habe ich es, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, so nach dem Motto: Du müsstest dich jetzt aber eigentlich freuen.
Woran das liegt? Ich schiebe es darauf zurück, dass meine Gefühle insgesamt abgeflacht sind, echte Freude erlebe ich leider nicht mehr. Und ich denke, dass da die Medikamente eine große Rolle spielen, ich habe die Alternative ausprobiert und keine Medis mehr genommen, da bin ich völlig abgeschmiert.
lore
lucya
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Re: Verflachte Wahrnehmung

Beitrag von lucya »

Danke für Deine Antwort. Ja, da ist was dran.

Mir sagte nun ein befreundeter Therapeut, dass es auch daran liegen kann, dass das Unbewusste mich vor etwas schützen will. Ich solle mur Gedanken machen was das sei...

Und dass ich einen hohen Preis bezahlen würde für diese Art des Selbstschutzes.

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