Ist das noch Depression? Bin sprachlos

[Akazie]

Hallo zusammen, einige haben meine Geschichte schon mitbekommen. Ich war irgendwann an einem Punkt, dass ich gemerkt habe, dass ich mit meinem Partner so nicht mehr zusammen sein kann. Er verhielt sich beratungsresistent, weigerte sich eine Therapie zu machen usw.
Als ich dabei blieb, dass es besser sei die Beziehung zu beenden, ist er komplett ausgerastet.
Drohungen, wüste Beschimpfungen folgten, die ich mich nicht wage auszusprechen.
Nur so viel, er versuchte mich emotional zu erpressen, er wünschte mir dass ich verunglücke und gab mir die Schuld an allem. Ich sei Schuld an seiner Depression.
Ich bin immer noch sprachlos angesichts dem geballten Hass und frage mich, ob das jetzt noch mit Depressionen zu tun hat.
Da auf einmal kann er reagieren, kann mich bombardieren, mir drohen, von Antriebslosigkeit keine Spur mehr.
Ich denke in Richtung Borderline.
Fakt ist, ich habe jeglichen Kontakt versucht abzubrechen und jetzt bin ich am Boden zerstört.
Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit so etwas.
Jetzt brauche ich vermutlich auch fachliche Unterstützung.
Kennt ihr das, klingt das noch nach Depression?

Traurige Grüße
Akazie

[FrequentFlyer]

Hi Akazie!

Googel mal den Begriff "männliche Depression". Diese Krankheit hat ja so viele Ausprägungen...
Bevor ich mich mit dem Thama beschäftigte bin ich davon ausgegangen, das depressiv Erkrankte einfach nur "lethargisch in der Ecke liegen". Ich hab das einfach mit dem verglichen was ich persönlich kenne - mit einer Art Trauer. Das aggressives Verhalten durchaus auch dazugehören, hätte ich nie gedacht.

LG

[Akazie]

Vielen Dank Frequent Flyer,
Für deine Antwort. Allerdings geht das alles weit hinaus über aggressives Verhalten.
Emotionale Erpressung, wüste Drohungen und massive Beschimpfungen die ich hier im Detail nicht schreiben möchte gehen glaube ich über eine männliche Depression weit weit hinaus. Das ist mir inzwischen leider klar.

Lg Akazie

[Howa]

Hallo Akazie,

ich habe davon gehört, dass manche einen starken Kontrollzwang etc in der Depression behalten und der Mann einer ehemaligen Kollegin verhielt sich in seinen manisch depressiven Phasen gleich.

Aber im allgemeinen finde ich dass man so ein Verhalten nicht dauerhaft ertragen kann, egal wie sehr man jemanden liebt. Es klingt vielleicht egoistisch, aber sich selbst sollte man meiner Meinung nach mindestens genauso lieben. Also bitte entscheide was du dir zumuten willst und was nicht, egal was andere sagen...

LG Howa

[Akazie]

Hallo Howa,
Vielen Dank für deine Antwort!

Nein, ich sehe es genauso. Sich selbst zu lieben hat mit Egoismus nichts zu tun.
Ich hätte vlt schon viel früher die Notbremse ziehen müssen aber ich habe immer noch gehofft, dass er sich irgendwann einsichtig zeigt und Hilfe annimmt.
Aber er sieht überhaupt nicht, dass er selbst dabei ist sich und andere zu zerstören und hält daran fest, dass er das Opfer ist.
Dass es so eskaliert, ich hätte es nicht für möglich gehalten.
Habe mir professionelle Hilfe geholt,um das aufarbeiten zu können.

Lg Akazie

[Bittchen]

Liebe Akazie,

als ich dein Post las fiel mir spontan das Gedicht von Charlie Chaplin ein ,das er zu seinem 70. Geburtstag geschrieben hat.

Ich zitiere den Absatz über die Selbstliebe.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
befreite ich mich von allem was nicht gesund für mich war.
Von Speisen,Menschen,Dingen,Situationen und von allem was mich runter zog,
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich diese Einstellung gesunden Egoismus.
Heute weiß ich ,es ist Selbstliebe.

Alles Gute für dich und liebe Grüße
Bittchen

[Akazie]

Liebe Bittchen
Hab Dank für deine lieben Zeilen!

[Katerle]

Hallo zusammen, einige haben meine Geschichte schon mitbekommen. Ich war irgendwann an einem Punkt, dass ich gemerkt habe, dass ich mit meinem Partner so nicht mehr zusammen sein kann. Er verhielt sich beratungsresistent, weigerte sich eine Therapie zu machen usw.
Als ich dabei blieb, dass es besser sei die Beziehung zu beenden, ist er komplett ausgerastet.
Drohungen, wüste Beschimpfungen folgten, die ich mich nicht wage auszusprechen.
Nur so viel, er versuchte mich emotional zu erpressen, er wünschte mir dass ich verunglücke und gab mir die Schuld an allem. Ich sei Schuld an seiner Depression.
Ich bin immer noch sprachlos angesichts dem geballten Hass und frage mich, ob das jetzt noch mit Depressionen zu tun hat.
Da auf einmal kann er reagieren, kann mich bombardieren, mir drohen, von Antriebslosigkeit keine Spur mehr.
Ich denke in Richtung Borderline.
Fakt ist, ich habe jeglichen Kontakt versucht abzubrechen und jetzt bin ich am Boden zerstört.
Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit so etwas.
Jetzt brauche ich vermutlich auch fachliche Unterstützung.
Kennt ihr das, klingt das noch nach Depression?

Traurige Grüße
Akazie

Hallo liebe Akazie,

ich kam ja in letzter Zeit nicht so zum Schreiben, aber gerade lese ich deinen Beitrag und es macht mich auch ein Stück traurig, was dir alles vorgeworfen wurde. Als ich mir damals traute, Grenzen zu setzen, musste ich auch einiges einstecken von meinem P.
Ich kann verstehen, dass dein Freund sauer ist, dass du diese Beziehung so nicht weiterführen möchtest, jedenfalls bist du nicht Schuld an seiner Depression. Denke, er reagiert deshalb so, weil es ihn verletzt hat, weil du geäussert hast, diese Beziehung zu beenden, was ja auch nicht auszudenken ist.
Wichtig ist natürlich, dass du dir auch fachliche professionelle Unterstützung suchst.
Bitte entschuldige, dass ich derzeit nicht soviel schreiben kann. Muss erst mal wieder Kraft tanken, da ich ja Besuch hatte und mich das auch angestrengt hatte.

Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute weiterhin,
LG Katerle

[Akazie]

Liebe Katerle,

ich freue mich sehr von dir zu lesen und es ist doch völlig ok dass du erst mal für dich selbst Kraft sammelst. Ich hoffe dein Besuch war trotzdem toll...

Ich habe eine sehr gute Therapeutin, mit der ich das alles aufarbeite, nur sind Termine zur Zeit rar sodass ich längere Durststrecken zu bewältigen habe.
Ich bin immer noch geschockt über seine heftige Reaktion. Angefangen von Suizid Drohungen die er dann wieder zurück nahm als ich ankündigte sofort den Notruf abzusetzen bis hin über derbste Beleidungen über meinen Körper und ich solle mich selbst umbringen etc bis hin zu Liebesbekundungen und wieder Beleidigungen war alles dabei.

Ich verstehe, dass er verletzt war und wohl auch geschockt über das Beenden der Beziehung meinerseits, aber erstens habe ich das schon öfter geäußert dass sich etwas ändern muss und zweitens rechtfertigt das in keinster Weise sein Umgehen damit.

Ich versuche, meinen schock und mein angeknackstes Selbstwertgefühl so gut es geht zu verarbeiten aber es wird dauern bis ich mich wieder heil fühle glaube ich.

Liebe Grüße an alle und besonders an dich, Katerle

[Katerle]

Hallo liebe Akazie,

danke für deine Worte. Ja mein Besuch war toll, auch wenn es für mich nicht so einfach war... Und gestern war noch mein Sohn am Abend bei mir bis heute und das war auch sehr schön.

Verstehe dich sehr gut wegen der Suiziddrohungen u. a. Beleidigungen.

Ich hatte mich damals dann r. g..., nachdem ich es einfach nicht mehr zulassen wollte, dass schlecht mit mir umgegangen wurde...

Wichtig ist, dass du alles mit deiner Therapeutin weiter aufarbeitest, um das Ganze zu verarbeiten... Und wenn du magst, kannst du ja weiter mir PNs senden. GLG Katerle

[Akazie]

Freut mich sehr, Katerle:-) PN folgt bald