Liebe und Geborgenheit - Kaminzimmer/Pavillon

[malu60]

Hallo Zusammen,vielen lieben Dank für Eure Umarmungen und Grüße.
Muss gleich zurück,hab Glück,eine Freundin fährt mich,sonst bin ich fast
3Stunden unterwegs,mit dem Auto nur 1Stunde,da unter 80km,liegt nur blöd für ÖPNV.

Liebe Anna,ich denk heut an Dich,wirst sehen,nach der Anfangszeit wirst Du froh sein,dass Du
den Mut hattest.Lieber Markus,da könnten wir uns glatt mal treffen.Wünsche Dir gute Besserung.
Bin aber nächstes Wochenende und über den 1.Mai daheim.
Rhein in Flammen ist am 05.Mai,da bleib ich am Wochenende dort.
Ich bin auf P1,Dr.Pape.EssStörung und Trauma.Du warst bei Frau Dr.Kruse.P3,wenn ich nicht irre.....

Im Speisesaal ist immer haligali,viele sind dort Psychosomatisch- Erkrankte.Wir auf der Trauma-
Station sind ruhiger und meiden die umliegenden Lokalitäten.Die Tagesklinik ist sehr schön
restauriert,sieht dort aus wie im Hotel,mit Strandkorb und so...im Moment ist es wirklich außen ein Traum.Als ich damals dort war,vor 21Jahren war es eine verfallene Katzenvilla,so nannten wir das Haus.

Bin froh,wenn ich gleich hier wegkomme,fühl mich komisch.Tschüss Ihr LiebenMalu

[Katerle]

Liebe malu, eine gute Fahrt wünsche ich und weiterhin einen angenehmen Klinikaufenthalt.

GLG Katerle

[gvman]

Gute Rückfahrt, Malu..
Ja, ich war St.IV (heute Abt. 2) bei Fr.Dr.Kruse...weiterhin einen guten Aufenthalt..falls ich wieder dorthin fahre, werde ich das mitteilen.LG

[Pummelchen]

Hallo alle zusammen,

@Malu ich wünsche dir weiterhin alles Gute bei deiner Reha!!!

Ich will auch mal kurz berichten wie es mir geht. Leider hat es mit meiner AD Reduzierung (Paroxetin) nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe richtig gemerkt wie es mir immer schlechter ging, ich war sehr schnell gereizt, die Ängste waren wieder mehr da und die Stimmung merklich schlechter. So habe ich mich schweren Herzens entschlossen wieder meine gewohnte Dosis zu nehmen. Nächsten Monat habe ich einenTermin bei meinem Psychiater werde ihm erzählen wie es mir ergangen ist.
Jetzt geht es mir insgesamt schon wieder besser, muss mich wahrscheinlich damit abfinden das es ohne AD nicht funktioniert bei mir???

Viele liebe Grüße an Malu, Bittchen, Katerle, Seide, Gertrud Star, Zarra, T-Ally, Petra, Irma, Anna, Akai, Ziege und selbstverständlich an Alle!! anderen. Pummelchen

[Katerle]

Hallo liebe pummelchen, schön von dir zu lesen. Schade, dass es dir wieder schlechter ging. Mir ging es damals ohne Medikamente auch wieder schlechter mit der Angst, so dass ich erneut auf Medis angewiesen bin. Inzwischen geht es mir gut soweit, bin stabil. Klar ist es mir auch lieber ohne Medikamente, aber wenn es mir damit besser geht, dann ist es doch sinnvoll. Werde wohl auch weiter darauf angewiesen sein und akzeptiere es. Du bist also nicht allein, auch wenns vielleicht kein Trost ist.

Wünsche dir weiterhin gute Besserung, glg Katerle

[Pummelchen]

Vielen Dank Katerle, es tröstet mich schon ein bisschen das ich nicht allein mit der Problematik bin. Du hast vollkommen recht wenn du es akzeptierst das du die Medikamente brauchst! Aber ich kann auch gut nachvollziehen dass es dir selbstverständlich ohne auch lieber wäre. Aber das geht den vielen Menschen die aufgrund körperlicher Erkrankungen auf Medikamente angewiesen sind mit Sicherheit genauso. Ich hadere halt zwischendurch immer wieder damit, aber ich versuche es auch zu akzeptieren.

Es drückt dich Pummelchen!

[T Ally]

Hallo,

es tut so gut, zu lesen, wie Malu das Leben genießen kann und einen Klinikaufenthalt nicht negativ sieht, ihm etwas positives abgewinnt. Ich habe mich damals so sehr geschämt und mir damit selbst im Weg gestanden. Malu, mach weiter so und genieße die gestützte Zeit und auch die andere Umgebung mit neuen Impulsen. Schön, dass Du in die Bewegung kommst und nicht nur auf dem Gelände herumhängst. Weiterhin alles Gute und viel Kraft für Dich!

Pummelchen, Dir wünsche ich, dass Du einen Weg für Dich findest, sei es mit oder ohne Chemie. Da gibt es wohl kein richtig und kein falsch. Auch ich habe versucht, zu reduzieren und bin nun bei 150mg Venlafaxin stehen geblieben. der Arzt wollte schon verdoppeln oder etwas anderes probieren, ich möchte einfach nur meine Ruhe. Meinen Weg suche ich noch.
Hör auf Dein Gefühl und Dein Befinden, dabei kann einem leider niemand helfen.

Momentan geht es mir eher nicht gut. Heute Nacht hat ein lautes Piepen in einem Ohr mich aufgeweckt und mich nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Den Arbeitstag habe ich irgendwie geschafft und bin dann zum Hausarzt, der mir überhaupt nicht zugehört hat. Also bin ich mit dem Gefühl, ein Hypochonder / Jammerlappen zu sein, unverrichteter Dinge wieder gegangen.
Ende Mai habe ich wieder einen Termin beim Psychiater und hoffe, so lange durchzuhalten.
Ich suche wirklich nicht oft nach Hilfe und wenn ich mich dann durchgerungen habe, dann falle ich auf die Nase. Was stimmt nur nicht mit mir?

Herzliche Grüße an alle

[Katerle]

Liebe T-ally

Tut mir leid, dass es dir so schlecht geht.Ich denke nicht, das mit dir was nicht stimmt. Du bist ganz einfach an den falschen HA geraten.
Auch das Piepen im Ohr ist ernstzunehmen. Wann ist denn der nächste Termin beim Psychiater? Weiterhin alles Gute für dich und halte durch. Glg Katerle

[Seide]

T-ally
bei Geräuschen im Ohr solltest Du sofort zu einem Ohrenarzt oder in die Klinik gehen.
Ich habe Tinnitus schon über 20 Jahre und ich habe mich bis heute nicht daran gewöhnt.
Damals bin ich zu spät zum Arzt gegangen. Den gleichen Fehler hat meine Tochter leider jetzt
auch gemacht. Sie hat 2 Wochen gewartet weil sie dachte, die Geräusche gehen alleine
wieder weg. Zu ihr wurde schon am Telefon gesagt, daß sie zuspät kommt.
Sie hat Cortison eingenommen, die Geräusche sind geblieben.

[Final Masquerade]

Hallo T Ally,

wie Katerle schon sagt, bist du einfach an einen falschen Arzt geraten bzw. hat er dich nicht verstanden.
Bis Ende Mai ist doch noch eine ganze lange Zeit, gerade wenn es einem nicht gut geht.
Ich könnte dir noch den Tipp geben, dass du auch in die psychiatrische Ambulanz eines Krankenhauses gehen kannst. Mir hat das persönlich sehr geholfen, da ich mit den Psychiatern vor Ort nicht wirklich warm geworden bin und mein Hausarzt auch langsam rumzickt bezüglich Krankschreibung.
Ich wünsch dir weiter alles Gute.

[Septembre]

Guten Morgen zusammen,

@ T-Ally

geht es dir wieder besser mit deinen Ohrbeschwerden?

@ Pummelchen

Ich habe auch bereits einen Versuch mein Medi zu reduzieren abgebrochen und musste danach sogar die Dosis erhöhen. Jetzt mache ich gerade nach zwei Jahren 30 mg Cita wieder einen Versuch auf 20 mg zu kommen. Mir ist auch klar, dass ich ohne Medi wohl nicht auskomme doch inzwischen kann ich das annehmen. Mal schauen wie dieser Reduzierungsversuch läuft.

Wünsche euch allen ein schönes erholsames Wochenende!!!

Septembre

[Bittchen]

Liebe Pavillonbesucher,

das Thema Medikamente ist ja nicht einfach.
Da muss jeder seinen Weg selber finden und Rat ist da von nicht Fachleuten nicht angebracht.
Aber meine eigene Erfahrung darf ich hier schildern.

Nachdem ich über 20 Jahre sehr viele Antidepressiva ausprobiert habe,mit sehr mäßigen Erfolg,
habe ich mich vor 16 Monaten entschlossen 20 mg Es -Citalopram aus zu schleichen.
Meine Diagnose war oder ist rezidivierende Depression,mittelgradig.
Es ist wichtig das zu berücksichtigen,denn es gibt ja Diagnosen, da darf man nicht mit den Verordnungen experimentieren.
Immer wieder hatte ich depressive Krisen,die die Medikamente nicht verhindert haben
7 Jahre habe ich das letzte Ad eingenommen und 20 mg sind für mein Alter doch sehr hoch dosiert.
4 Monate habe ich reduziert und dann war ich auf null.
Mein Psychologe war nicht begeistert,aber ich habe es nicht bereut.
Nach den 4 Monaten ging es mir erst einmal 6 Monate schlecht.
Allerdings gab es auch viel Ereignisse die mich immer wieder getriggert haben.
Körperlich hatte ich durch den Entzug auch einige unangenehme Symptome ,aber ich wollte die gravierenden Nebenwirkungen der Medikamente nicht mehr.
Heute geht es mir besser,ich bin klarer und habe auch mehr Emotionen.
Auch weinen ist wieder möglich,das will ich aber nicht so oft ausprobieren ,aber ihr wisst was ich
meine.
Im Medikamenten Thread gab es damals eine rege Diskussion.
Auch auf Medikamenten kritische Bücher und Foren wurde da aufmerksam gemacht.
Das möchte ich jetzt hier nicht näher thematisieren.
Wer Interesse hat wird den Austausch dazu finden.
Mir geht es auch jetzt nicht immer gut,aber das ist ja auch bei gesunden Menschen der Fall.
Im Moment fühle ich mich nicht depressiv, aber etwas lustlos,das will ich jetzt nicht dramatisieren und hoffe es hängt auch mit der Frühjahrsmüdigkeit zusammen.

Euch Allen ein gutes Wochenende mit schönen Aktivitäten,egal was,Hauptsache es geht euch dabei besser oder sogar gut.
Liebe Grüße
Bittchen

PS Liebe Pummelchen,vielen Dank für deine Grüße ,auch für dich alles Liebe und einen herzlichen Gruß von mir zurück.

[Bittchen]

Liebe TAlly,

dir noch gute Besserung für dein Ohr.
Passe gut auf dich auf.

LG Bittchen

[Septembre]

Vielen Dank für deine Schilderung liebe Bittchen!

Ich bewundere, wie du deinen Weg gegangen bist und auch noch gehst.

Bei mir ist meine Depression auch mit 30 mg Cita wieder gekommen und das hat zu der Überlegung geführt, dass ich erneut versuche zu reduzieren. Ganz auszuschleichen traue ich mich nicht, auch wenn ich gerne mal wieder weinen könnte. Es stimmt schon, dass man sich oftmals etwas emotionsgehemmt fühlt doch die volle Wucht meiner Emotionen zu tragen ist auch nicht einfach.

Liebe Grüße Septembre

[Bittchen]

Liebe Septembre,

die sehr belastenden Emotionen habe ich einige Wochen ertragen.
Wut,Tränen,Aggressionen ,es war alles dabei,aber ganz langsam wurde es besser.
Gefühle hatte ich ja so lange nicht gehabt,eher so einen antriebslosen Einheitsbrei.
Das ist auch bei jedem anders.
Heute halte ich mich nicht für geheilt,ich werde empfindlich bleiben,aber es geht mir besser wie mit Medikamenten.
Mein letzter Zusammenbruch, der übelsten Art,war vor 9 Jahren.
Da bin ich wieder in der Klinik gelandet und es ging gar nichts mehr.
Seit dem habe ich viel an meinem Verhalten geändert und bin auch noch in Gesprächstherapie.
Auch ich habe weiterhin Angst vor der nächsten Krise und bin auch unsicher wenn ich Mal wieder kleine Einbrüche habe.
Langzeitbetroffenen wie ich,die mehrere Krisen hatten,denken immer gleich, dass es wieder los geht.
Oft nicht grundlos,aber ich hoffe dass ich das doch jetzt ohne Zusammenbruch und mit sehr viel Selbstliebe wieder hin bekomme.
Medikamente nehmen kann ich immer wieder ,da bin ich nicht militant .
Allerdings macht mir die Aussage, ein Leben lag darauf angewiesen zu sein, ein schlechtes Gefühl.
Es sind halt doch keine Schilddrüsentabletten und welcher Stoff sollte meinem Gehirn fehlen ?
Die Serotoninthese ist lange widerlegt.
Auch Fachleute weichen da immer mehr von ab.
Verlasse dich auf dein eigenes Empfinden,aber so ganz ohne Veränderung geht eine Reduktion nicht ab.
Schonen ist wichtig und genau wie in einer Krise auf sich achten.
Es fühlte sich bei mir an ,als wäre die Krankheit wieder sehr stark aufgetreten,aber es ging langsam wieder Berg auf.
Vor allen Dingen noch langsamer reduzieren wie ich,dann kann man viele Nebenwirkungen vermeiden.
Geduld ist da sehr wichtig,das Gehirn braucht sehr viel Zeit um die Veränderung, auch durch sehr kleinen Dosen weniger der Medikamente,sich wieder selbst zurück zu regulieren.
Auch sehr gute Ärzte unterschätzen das gerne und vertrauen dann wieder auf die Chemie.
Ein Teufelskreis,zwar anders wie bei Sucht und doch ist es ein Entzug .
Wie heißt es:"So viel wie nötig und so wenig wie möglich."

Alles Gute für dich.

Liebe Grüße
Bittchen

[Septembre]

Liebe Bittchen,

Vielen Dank für deine Worte!

Ja, diese Angst vor einem Rückfall, die wird uns wohl ständig begleiten und ist ja letztlich auch nicht wirklich unbegründet. Ich versuche mir immer damit zu helfen, dass es schlechte Tage auch bei Freundinnen gibt, die noch nie depressiv waren.

Das, was du schreibst mit dem sich schonen, ist wohl sehr wichtig. Manchmal vergesse ich einfach, dass ich auch in der schönen Jahreszeit Tage für mich ganz allein brauche und das ist nicht gut.

Ich bin jetzt seit 1 Woche bei 20 mg Cita angekommen. Spüre schon, dass da etwas anders ist, ich mehr Ruhe brauche. Mein Schlaf ist unruhiger geworden doch ich hoffe, dass sich das wieder einpendelt.

Gestern habe ich erfahren, dass einer meiner Söhne in dieser Woche operiert wird. Da kommen natürlich meine Ängste auch wieder hoch und das trägt nicht wirklich zu einem guten Schlaf bei.

Wie geht es dir? Hast du am Wochenende zur Ruhe kommen können und ist die Stimmung wieder etwas besser?

Dir auch alles Gute!
Septembre

[Septembre]

Guten Morgen ihr "Pavillianer/ innen,

heute können wir wohl eine Pause mit dem Sonnenbad einlegen und uns den Wind um die Nase wehen lassen.

Ich wünsche euch allen eine angenehme Woche ohne große Krisen und mir schönen Momenten!

Liebe Grüße Septembre

[Bittchen]

Liebe Septembre,

danke ,mir geht es einigermaßen.
So richtig gut ist es ja selten,da habe ich mich langsam daran gewöhnt.
Das Wochenende war aber OK
Es spielen äußere negative Einflüsse,die seit langem nicht gelöst sind ,eine große Rolle.
Da würden mir Medikamente auch nicht helfen.
Deine Sorge um deinen Sohn kann ich gut verstehen.
Wenn mit den Kindern was ist,dann ist das die größte Belastung,da habe ich auch gleich Ängste.
Aber ich glaube wenn es anders wäre,wäre das eher ungewöhnlich.
Alles Gute für deinen Sohn.
Was das Citalopram betrifft,gehe ganz langsam vor.
Lasse erst einmal das zentrale Nervensystem zur Ruhe kommen,da du jetzt sowieso angespannt bist.
Dann siehst du in ein paar Wochen weiter.
Wie ich reduziert habe und es mir danach sehr schlecht ging,war ich öfter im ADFD Forum.
So ganz kann ich mich der Meinung nicht anschließen,es ist mir zu radikal.
Aber es gab da schon wertvolle Hinweise,die mir geholfen haben,viele Symptome zu verstehen..

Liebe Grüße
Bittchen

[Bittchen]

Hallo ihr Lieben hier,

einen guten Wochenstart wünsche ich, mit vielen positiven Gedanken und Momenten.

Liebe Grüße
Bittchen

[Seide]

T-ally
bei Geräuschen im Ohr solltest Du sofort zu einem Ohrenarzt oder in die Klinik gehen.
Ich habe Tinnitus schon über 20 Jahre und ich habe mich bis heute nicht daran gewöhnt.
Damals bin ich zu spät zum Arzt gegangen. Den gleichen Fehler hat meine Tochter leider jetzt
auch gemacht. Sie hat 2 Wochen gewartet weil sie dachte, die Geräusche gehen alleine
wieder weg. Zu ihr wurde schon am Telefon gesagt, daß sie zuspät kommt.
Sie hat Cortison eingenommen, die Geräusche sind geblieben.

Da ich nicht weiß ob Du den Beitrag gelesen hast, schiebe ich ihn mal hoch.
Ich wollte den Beitrag Dir per PN schicken, leider funktioniert das bei mir nicht.


Wie geht es Dir inzwischen mit den Ohren ?
Liebe Grüße Seide

[T Ally]

Hallo zusammen,

ihr seid so lieb, dass ihr an mich denkt und Mitgefühl ausdrückt. Das kenne ich gar nicht. Dankeschön

Am Montag hatte ich im Job das Gefühl, ich hätte Watte im Ohr. Das Gefühl ging nach einiger Zeit wieder. Aber mein ohnehin vorhandenes Piepen ist leider deutlich lauter geworden. Nun muss ich sogar das Radio und den Fernseher lauter drehen.

Eine Kollegin meinte zudem zu mir, ich würde nur zu viel schlafen und daher immer müde sein. Es versteht wohl wirklich kaum jemand, dem es nicht ähnlich geht, wie total erschöpft man sein kann.

Ich fühle mich momentan vom ganz normalen Leben schon überfordert. Eine Freundin erwartet Unterstützung bei einer anstehenden Feier - ich kann nicht. Muss aber um die Freundschaft nicht zu gefährden. Wenn Anfragen zu Verabredungen kommen, bekomme ich totale Beklemmungen, da ich Angst habe, diese überfordern mich. Da ich mich nicht abkapseln möchte, nehme ich Verabredungen an. Dabei weiß ich, dass mir alles zuviel wird.

Ich bin grundsätzlich zuverlässig und sage auch nicht ohne triftigen Grund ab. Wenn ich etwas beginne, führe ich es auch zu Ende - egal um welchen Preis. Daher enttäuschen mich zunehmend meine unverbindlichen Mitmenschen, auch im nahen Umfeld.

Heute Nachmittag saß ich weinend in meiner Wohnung. Ich mochte niemanden anrufen und um Hilfe bitten, da ich nicht stören und belasten möchte. Einen Grund für diese Traurigkeit gab es nicht, es war wohl diese Mega-Erschöpfung. Immerhin konnte ich mal wieder weinen.
Ich glaube, es weiß niemand in meinem Umfeld, wie es mir wirklich geht! Dabei schreie ich innerlich, es hört nur niemand. (ich selbst ja auch nicht)

Übrigens passt das heutige Wetter mit Sturm und Dauerregen zu meiner Verfassung. Ich konnte mich ohne schlechtes Gewissen in meiner Wohnung einschließen.

Danke für Euer Ohr und Eure Ausdauer, mein ständiges Klagen zu lesen. Ich wünschte so sehr, ich könnte Euch mal etwas zurück geben.

Wenn ich positive Beiträge von Euch lese (bittchen, malu, Seide, Katerle und allen anderen) dann gebt ihr mir ein klein wenig Hoffnung, dass auch für mich dieses triste und dauerhafte Dunkel sich einmal lichten wird.

[Bittchen]

Liebe TAlly,

es wird sich keine Besserung einstellen,solange du es jedem Recht machen willst.
Nur wenn du dich selbst gut behandelst und Rücksicht auf deine Bedürfnisse nimmst,
hast du eine Chance,dass es dir auch wieder besser gehen kann.
Es geht nur um dich ,du bist der wichtigste Mensch überhaupt.
Die Voraussetzung für eine Besserung deiner Symptome ist, einzugestehen dass du an einer depressiven Störung leidest und erst einmal nicht so belastbar bist.
Auch Aktivitäten, die im Grunde dir ja gut tun sollten, wie Einladungen und Sport, sind in einer akuten Phase zuviel.
Da gehen nur ganz kleine Schritte.
Meiner Erfahrung nach brauchst du dringend erneute professionelle Hilfe.
Du hast sehr viel Stress,das ist der Auslöser ,dass es dir immer wieder noch schlechter geht.
Der Tinnitus deutet da auch sehr stark darauf hin.
Immer wieder wirst du vom Müssen gesteuert,das kann nicht gut sein.
Fange bitte an gut zu dir zu sein ,da ist es nicht richtig,sich durch Leistung und Hilfsbereitschaft
Zuneigung holen zu wollen.
Habe das Selbstbewusstsein und sage ,wenn es dir psychisch schlecht geht.
Zumindest bei Freunden und Verwandten ist das der richtige Weg.
Sei es dir selber Wert!!!
Bei einer körperlichen Krankheit würdest du doch auch kürzer treten.
Selbst hier willst du zurückgeben,geht es noch?
Du gibst immer zuviel und das macht dich zusetzlich auch körperlich fertig.
Ziehe endlich die Reißleine.
Ich kann dir nur dringend empfehlen dich wieder in Therapie oder auch in eine Klinik zu begeben.
Mir bleibt nur, dir von ganzem Herzen gute Besserung zu wünschen.

Liebe Grüße
Bittchen

[Gertrud Star]

Liebe T-Ally,

ich kann Bittchen nur noch ergänzen.
Ich habe mich gewundert, wie man es schaffen kann, in dauernder Depression noch Wettkampfsport zu machen. Das wäre mir vielzuviel Druck, nämlich Leistungsdruck. Du arbeitest schon sehr viel, hast im Job sehr hohe Ansprüche. Du solltest runter schrauben.

Bewegung würde ich nur noch zum Spaß und aus Freude machen.
Arbeiten vielleicht nur noch Teilzeit.
Ambulante Therapie alleine wird nicht reichen.

Ich habe da so ein Bild im Kopf, was du brauchen könntest.
Ich habe aber (aus eigener leidvoller Erfahrung) den Eindruck, dass du noch nicht bereit bist, die Konsequenzen zu ziehen.
Steckst zu tief im Hamsterrad aus Leistungsansprüchen und Selbstzweifeln.

Ja ich weiß....

Ich habe im Sport Leute kennen gelernt, die das nur aus Spaß eimal die Woche machen, biespielsweise eine Gymnastik, und im Sommer laufen, nur für sich selbst.
Ich kenne viele, die krank wurden und nix mehr arbeiten können.

Ich weiß auch um die Gefahr, dass in manchen Regionen man die Arbeitsplätze um jeden Preis halten will, weil es einfach viel zu wenige gibt (von guten und mit auskömmlichen Lohn rede ich nichtmal).
Ich zog sogar weg, und es wurde nix.
In dieser Falle saß ich auch mal.
Bin bis heute nicht heraus.

Als ich jung war, hatte ich mal einen Hörsturz. Der musste sofort am nächsten Tag behandelt werden (war abends beim Allgemeinarzt, weil ich dachte Gehörschutzwatte blieb drin stecken).
Ich wurde sofort 14 Tage krank geschrieben. Normalerweise war die Behandlung stationär, aber da da umgebaut wurde und geschlossen war, musste ich nur (fast?) jeden Tag in die Sprechstunde.
Meinen Tinnitus von vor Jahren, der wird mir jetzt bleiben (der ist aber erträglich).

Ich wünsche dir so, dass du den Absprung schaffst.
Egal was kommt, Gesundheit ist das wichtigste. Ohne die ist alles nix, und das Leben zu schwer bis fast nicht möglich.
Es gibt immer Möglichkeiten.
Dich halte ich für so sehr intelligent, dass du (die entsprechende Vernetzung vorausgesestzt), wieder Fuß fassen kannst.

Alles Gute
Gertrud

[Seide]

Hallo,
meine Manie ist zum Glück wieder vorbei.
Dieses mal hat diese Phase lange gedauert.Die Zeit war für mich sehr anstrengend.
Jetzt rutsche ich gerade in die andere Richtung. Ich bin sehr froh,
daß ich am Montag eh einen Termin bei der Neurologin habe.
Ich bin schon sehr gespannt, was sie sagt.

Euch allen wünsche ich einen guten Donnerstag.
Eure treue Seide

[T Ally]

Liebe Bittchen, liebe Gertrud,

Eure Worte haben mich sehr bewegt und etwas in mir angestoßen.

Fange bitte an gut zu dir zu sein ,da ist es nicht richtig,sich durch Leistung und Hilfsbereitschaft Zuneigung holen zu wollen.

Dieser Satz ist mir vom Sinn her nicht unbekannt, jedoch habe ich ihn mir nie so deutlich bewusst gemacht. Dennoch ist es schwer, dies zu ändern. Mein Inneres redet mir ständig ein schlechtes Gewissen ein.
Ja, es ist richtig, dass ich mich nicht liebenswert finde; vielleicht ist es wirklich so, dass ich durch mein ständiges leisten und noch besser werden wollen eine Rechtfertigung für den Erhalt von Zuneigung liefern will. Ganz so extrem habe ich es nie gesehen.

Gertrud, Deine Schilderungen öffnen mir auch die Augen und Du hast recht, dass ich noch nicht "aufgeben" und um Hilfe bitten mag. Eigentlich hoffe ich tief in meinem Innern, dass mein Körper irgendwie aufgibt.
Meine halbherzigen Versuche beim Hausarzt verliefen alles andere als günstig und bestärken wieder meine Ansicht, dass ich noch mehr leisten kann. Schließlich hat er mich ja nicht krank geschrieben...

Übrigens habe ich im privaten Umfeld, bei einer entfernt bekannten Person, einen Versuch unternommen, meine Ansicht zu vertreten und meine Meinung geäußert. Jetzt besteht ein dicker Konflikt, ich wurde verbal attakiert und muss mich demnächst auf der anstehenden Feier zusammenreißen um einer guten Freundin ihren Tag nicht verderben. Dort treffen wir Streithähne wieder direkt aufeinander. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie mich mein schlechtes Gewissen wieder quält, da ich jemandem einen Grund geboten habe, sauer auf mich zu sein, mich beschimpfen zu können. Hätte ich meine Klappe gehalten und meine Ansicht in mich hinein gefressen, dann wäre die Lage ruhig...
Auch im Dienst bin ich neulich explodiert und habe einem Kollegen neulich meine Meinung gesagt. Das Ende vom Lied: Er hat mich angeschrien! Wieder suche ich die Schuld bei mir und frage mich, wieso ich mit einem Mal so kleinkariert bin. Hätte ich nicht einfach meinen Mund halten können?

Mir ist das Leben zu kompliziert!


Liebe Seide, ich denke an Dich und wünsche Dir, dass Du gut durch die anstehenden Tage kommst und am Montag Hilfe erhältst. Pass gut auf Dich auf!

Euch allen ganz liebe Grüße und ein tolles, sonniges Wochenende