venlaflaxin

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anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

venlaflaxin

Beitrag von anna1967 »

Hallo,

Ich nehme venlaflaxin schon seit 11/2016. 150 mg......Es ging mir nach einiger Zeit erheblich besser.
Im Herbst habe ich in Absprache mit meiner Äzrtin die Dosis auf 75 mg langsam herabgesetzt. Nach einem unschönen Erlebnis soll ich jetzt wieder 150 mg einnehmen. Jetzt nach einer Woche komm ich gar nicht mehr aus dem Bett und ich bin schwächer als letzte Woche.
Kann das auch an Venlaflaxin liegen?

Traurige Grüße
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: venlaflaxin

Beitrag von Seide »

Hallo, über Venlafaxin könnte ich inzwischen ein Buch schreiben.
Leider bin ich zur Zeit sehr manisch, und habe jetzt die
Ruhe nicht Dir zu antworten , deshalb gebe ich Dir den Tipp

- gebe bei Suche " Venlafaxin " ein -
Über dieses Medikament wurde hier im Forum schon sehr
viel und oft geschrieben.

Liebe Grüße Seide :hello:
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: venlaflaxin

Beitrag von anna1967 »

Ich war jetzt bei meinem Hausarzt. Habe einen sehr hohen Puls und Schwindel. Er will morgen ein EKG machen.
Ich sollte lieber auf 75 mg Venlafaxin gehen.
Michael1967
Beiträge: 126
Registriert: 3. Apr 2017, 13:14

Re: venlaflaxin

Beitrag von Michael1967 »

Ich habe einige Jahre lang Venlafaxin genommen, und das Medikament wegen seiner starken Aktivierung auch geschätzt. Es konnte meine Depressionen in den Hintergrund drängen, eine Remission (Heilung) habe ich in dieser Zeit allerdings nicht erfahren.
Deine Beschreibungen deuten darauf hin, dass du wie viele Patienten einer Unsicherheit unterliegst, ob ein bestimmtes Symptom zur Krankheit gehört oder als Nebenwirkung betrachtet werden muss. Das ist nicht immer einfach, aber erfahrene Ärzte können das ganz gut beurteilen.
Erschöpfung (Fatigue) ist ein depressives Symptom, bereits das lateinische Wort "depressum" bedeutet ja niedergedrückt. Bereits in der Erhebung des klinischen Status erscheint die Frage: Kommen Sie morgens nicht aus dem Bett?! Das ist ein typisches Kriterium, bei dem fast alle Patienten "Ja" ankreuzen. Schlafstörungen sind typischerweise ein zweites Symptom.
Mein Tipp: lass dich bei der Selbstbeobachtung von der Symptomatologie leiten, und nicht von den "möglichen Nebenwirkungen in der Packungsbeilage". Es gibt Psychopharmaka, die müde machen, und deshalb auch morgens den Tagesantritt erschweren. Aber das Venlafaxin gehört nicht zu dieser Gruppe.
Die Erhöhung des Herzschlags, Tachykardie, ein Schwindelgefühl, oder Nachtschweiß sind dagegen typisch für das Venlafaxin. Wenn mich richtig erinnere, hatte ich ebenfalls erhöhten Puls.
Falls das stört: es gibt auch weniger anregende Medikamente, zum Beispiel Citalopram oder Sertralin.
Das Grundproblem bei der Depression ist ja der psychomotorische Antrieb, also die Koppelung von Wille und Körper, wenn ich das mal so einfach ausdrücken darf. Es ist nicht viel gewonnen, wenn das Medikament den Körper "aufputscht", aber die Energie letztlich nicht für eine geordnete Aktivität zur Verfügung steht. Ein typisches Phänomen in der Depressions-Behandlung: Energie, ohne dass der Patient darauf zugreifen könnte.
Herzliche Grüße Michael
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: venlaflaxin

Beitrag von anna1967 »

Hallo Michael,

im Moment habe ich zu viele Baustellen. Meine Gesundheit, keinen Job. Die Depression hat mich voll im Griff.
Da ich schon zweimal in diesem Loch war, weiß ich ......es wird auch wieder besser. Jeder Tag kostet so viel Kraft.
Ich reagiere somatisch. Überlkeit, Durchfall und Schwäche, Schweißausbrüche. Die Spirale versuche ich mit schönen Dingen zu durchbrechen. Malen und in der Sonne sitzen. Ich kann aber nichts dabei empfinden.
Mein Mann kümmert sich sehr liebevoll um mich. Aber auch meine Liebe zu meinem Mann kann ich nicht empfinden.

@ Michael Citalopram habe ich zuerst genommen. Nach einiger Zeit hat es aber nicht mehr geholfen.

Warum schaffe ich es nicht aus dieser Spirale raus?


L.G.Anna
haike1956
Beiträge: 46
Registriert: 25. Aug 2014, 14:01

Re: venlaflaxin

Beitrag von haike1956 »

Hallo Anna,
bei Venlafaxin ist es so, dass bis 150 mg nur die serotonerge Wirkung vorhanden ist. Erst ab 225 mg tritt zusätzlich die noradrenerge Wirkung in Kraft. Da ich unter Venlafaxin auch einen erhöhten Puls habe, nehme ich 5 mg Bisoprolol dazu. Damit ist die Nebenwirkung im Griff. Nicht schön, aber die Vorteile vom Venlafaxin überwiegen bei mir. Es kann natürlich auch noch ein bißchen dauern, bis die Wirkung wieder eintritt. Bis dahin ist es leider eine mühsame Zeit.
Die Einnahme von Omega 3 Kapseln kann zusätzlich die Stimmung verbessern.

Gute Besserung!

Liebe Grüsse

Haike
Daniel21
Beiträge: 15
Registriert: 10. Apr 2018, 16:39

Re: venlaflaxin

Beitrag von Daniel21 »

Hallo,
ich habe mit Venla auch noch keine positiven Erfahrungen gemacht. schon beim einschleichen hatte ich mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Eine kurze Zeit hatte es mir geholfen, aber dann endete die positive Wirkung und die Nebenwirkungen übernahmen die Oberhand. Bei mir sind das zum Beispiel: Kopfschmerzen, starkes Zittern, vermehrtes Schwitzen, Verfolgungswahn, Alpträume und teilweise auch Gliederschmerzen.

Beim reduzieren und Absetzen muss man da sehr aufpassen: " Wegen des möglichen Auftreten eines Absetzsyndroms wird empfohlen, die Behandlung ausschleichend zu beenden, das heißt, die Dosis von Venlafaxin schrittweise herabzusetzen und den Patienten zu überwachen. Die Frequenz der Symptome ist abhängig von der Dosis, der Behandlungsdauer und vom individuellen Patienten. Im Zusammenhang mit abruptem Absetzen, Dosisreduktion oder Ausschleichen der Behandlung wurde über folgende Symptome berichtet: Appetitlosigkeit (Anorexie), Angstgefühle, Bewegungsdrang (Agitiertheit), Verwirrung, Durchfall (Diarrhoe), Benommenheit, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hypomanie, Schlaflosigkeit oder andere Schlafstörungen, Nervosität, Parästhesie, Schläfrigkeit, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Zittern (Tremor), Albträume, Schwäche, Hyperakusis, Geschmacksveränderungen, verzerrtes Sehen, Verwirrtheit (Konfusion), Ich-Störungen (Depersonalisation), Ohrgeräusche (Tinnitus), Empfindungsstörungen wie vor allem „Brain zaps“, Wahnideen und verzerrte Wahrnehmung.

Die Mehrzahl der Entzugssymptome sind nicht schwerwiegend und klingen spontan ab, in der Regel innerhalb von zwei Wochen nach dem Absetzen von Venlafaxin. In einzelnen Fällen können sie zwei bis drei Monate oder auch länger anhalten." (Quelle: Wikipedia, bei Interesse:https://de.wikipedia.org/wiki/SSRI-Absetzsyndrom)

Liebe Grüße
Daniel
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: venlaflaxin

Beitrag von anna1967 »

Hallo,

es ist schwer die Nebenwirkung vom AD und Depression zu unterscheiden. Die Medikamente können nur den Einstieg in eine Therapie erleichtern.

Daran arbeite ich jetzt .

L.G. Anna
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: venlaflaxin

Beitrag von Seide »

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