Was würdet ihr mir raten?

Succubus
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Succubus »

Dirk72 hat geschrieben:Hallo Frau Grün, ehrlich gesagt kann ich Dir von einer Beziehung mit einem Depressiven nur abraten. Die Beziehung wird nie ausgewogen sein. Du wirst immer mehr investieren müssen als zurück kommt. Eine Depression ist nicht "planbar" wie andere Krankheiten bei denen der Umgang besser erlernbar ist.
Bitte entschuldige die deutlichen Worte.
Ich selbst bin Single. Nicht weil ich keine Frauen kennenlerne, sondern weil ich niemandem eine Beziehung mit mir zumuten möchte. Und ich möchte auch nicht ständig um Verständnis bitten weil ich so bin wie ich bin. Zeit und Ruhe für mich selbst ist das wichtigste Gut in meinem Leben
Schöne Grüße
Dirk .
So einen großen Bullshit habe ich hier schon lange nicht mehr gelesen. Bitte entschuldige die deutlichen Worte.

Auch als Depressiver ist man in der Lage eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen. Ebenso kann diese ausgewogen sein, liebevoll von beiden Seiten und man kann sich immernoch gegenseitig unterstützen.
Nur weil DU dir dieses nicht zutraust ist es nicht nötig das Depressiven generell abzusprechen und alles was nicht in diese Richtung geht als Schönrederei zu betiteln.
Frechheit sowas!
Don't feed the troll :-)
Dirk72
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Dirk72 »

@ succubus
Ich respektiere andere Meinungen ohne beleidigend zu sein
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Hallo DieNeue und Frau Grün,

erst einmal möchte ich mich bei Dir DieNeue für Deine freundlichen, aufbauenden Zeilen bedanken. Es ist hilfreich, wenn man ungefähr weiß, was in Therapiegesprächen passiert, weil einem dies etwas die Angst nimmt. Und Angst entsteht ja häufig durch Unwissenheit. Jetzt bin ich etwas beruhigter.
Es gibt ein Update: Gestern ist für mich ein kleines Wunder geschehen. Mein Partner hat mir von sich aus eine Kurznachricht geschickt, um mir frohe Ostern und einen schönen Urlaub (nächste Woche) zu wünschen. Ich habe darauf geantwortet, mich bedankt, ihn gefragt, ob er in der nächsten Zeit etwas geplant habe und gemeint, dass er sich einfach bei mir melden solle, falls er einmal einen Spaziergang o.Ä. machen möchte. Einige Stunden später kam die Antwort, dass wir das gerne machen können. Heute kam dann ein Anruf, dass das Wetter für den Spaziergang zu schlecht sei, wir aber ins Kino gehen könnten. Und da waren wir dann auch. Vor und nach der Vorführung war er sehr gesprächig (Redeanteile: Er 80%, ich 20%). Es wurde über alles mögliche geredet, aber kaum darüber, wie es ihm und schon gar nicht, wie es mir geht. Bei der Verabschiedung hat er mich kurz in den Arm genommen und gemeint, dass wir den Spaziergang vielleicht morgen machen können. Außerdem will er mich nächste Woche zum Flughafen fahren. Nach den Wochen des Schweigens bin ich jetzt völlig verwirrt und in mir ist ein Emotionsbrei. Ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll und würde mich daher über Eure Einschätzung freuen. Gerade bin ich ziemlich durch den Wind. Ich möchte mir irgendwie keine zu großen Hoffnungen machen, um nicht wieder so tief zu fallen und wieder von vorne mit meiner Selbstfürsorge beginnen zu müssen. Also was meint Ihr?

LG Columbia
Bittchen
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Bittchen »

Liebe Columbia,

wer soll als Außenstehender überhaupt eine Beziehung einschätzen ?
Nur du selbst kannst für dich entscheiden, ob du bereit bist, gewisse Einschränkungen und Verhaltensweisen zu akzeptieren.
In schlechten Phasen wird das nicht immer leicht sein.
Wie bei körperlichen Krankheiten auch,sollte der Partner genau wissen worauf er sich einlässt.
Dass kann Rückzug bedeuten ,nicht verreisen können,wenig Kommunikation usw.
Ich selbst bin 43 Jahre verheiratet,davon über 30 Jahre erkrankt.
Wie bei jeder anderen Ehe gibt es in der langen Zeit Höhen und Tiefen.
Eine Beziehung muss an einer Erkrankung nicht scheitern,aber es gibt Belastungen die zwei gesunde Partner nicht haben.
Das kann sich aber in jeder Beziehung, zu jeder Zeit,ändern.
Es entscheidet nur die gegenseitige Liebe und ob du bereit bist,evtl.Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Bittchen
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Bittchen »

Lieber Dirk,

denke Mal darüber nach, wie dein Selbstbild ist.
Du schadest dir selbst sehr,wenn du meinst du währst es nicht Wert ,geliebt zu werden.
Diese negativen Gedanken sind der Depression geschuldet und daran solltest du sehr schnell arbeiten.
Nur weil du erkrankt bist bist du nicht weniger Wert.

Gute Besserung und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Hallo DieNeue,

ich habe Dir eine PN geschickt. Da ich das vorher aber noch nie gemacht habe, weiß ich nicht, ob die Nachricht angekommen ist.

LG Columbia
Frau_Grün
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Frau_Grün »

Columbia hat geschrieben:Hallo DieNeue und Frau Grün,

erst einmal möchte ich mich bei Dir DieNeue für Deine freundlichen, aufbauenden Zeilen bedanken. Es ist hilfreich, wenn man ungefähr weiß, was in Therapiegesprächen passiert, weil einem dies etwas die Angst nimmt. Und Angst entsteht ja häufig durch Unwissenheit. Jetzt bin ich etwas beruhigter.
Es gibt ein Update: Gestern ist für mich ein kleines Wunder geschehen. Mein Partner hat mir von sich aus eine Kurznachricht geschickt, um mir frohe Ostern und einen schönen Urlaub (nächste Woche) zu wünschen. Ich habe darauf geantwortet, mich bedankt, ihn gefragt, ob er in der nächsten Zeit etwas geplant habe und gemeint, dass er sich einfach bei mir melden solle, falls er einmal einen Spaziergang o.Ä. machen möchte. Einige Stunden später kam die Antwort, dass wir das gerne machen können. Heute kam dann ein Anruf, dass das Wetter für den Spaziergang zu schlecht sei, wir aber ins Kino gehen könnten. Und da waren wir dann auch. Vor und nach der Vorführung war er sehr gesprächig (Redeanteile: Er 80%, ich 20%). Es wurde über alles mögliche geredet, aber kaum darüber, wie es ihm und schon gar nicht, wie es mir geht. Bei der Verabschiedung hat er mich kurz in den Arm genommen und gemeint, dass wir den Spaziergang vielleicht morgen machen können. Außerdem will er mich nächste Woche zum Flughafen fahren. Nach den Wochen des Schweigens bin ich jetzt völlig verwirrt und in mir ist ein Emotionsbrei. Ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll und würde mich daher über Eure Einschätzung freuen. Gerade bin ich ziemlich durch den Wind. Ich möchte mir irgendwie keine zu großen Hoffnungen machen, um nicht wieder so tief zu fallen und wieder von vorne mit meiner Selbstfürsorge beginnen zu müssen. Also was meint Ihr?

LG Columbia
Hey Columbia,
das sind ja tolle Neuigkeiten!!!Dennoch ist es schwer als Außenstehende eine wirkliche Einschätzung zu geben.. ich selbst würde mir wahrscheinlich auch wieder gleich Hoffnungen machen.. aber erstmal eins nach dem anderen.. eigentlich ja gut, dass Du in Urlaub fliegst, somit geht es eh erstmal langsam voran.. und ein Spaziergang ist doch eine gute Idee.. vielleicht überlegst Du Dir vorab, was Du ansprechen magst - mich würde ja auch interessieren, wie er das Schweigen erklärt. Irgendwann kann man ja auch nicht mehr nur über so Alltagsdinge oder ähnliches reden, ich würde wahrscheinlich erstmal zuhören (aber das ist jetzt nicht als Ratschlag gemeint, ich schätze dich ohnehin für einfühlsam genug ein, zu wissen, was das richtige ist :-)).
Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass meiner sich nochmal melden wird.. aber man weiß ja nie! :-)

Bin gespannt, was du weiter so berichtest!
DieNeue
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von DieNeue »

@ Columbia: Ja, ich hab deine Nachricht bekommen. Hab dir vorhin auch zurückgeschrieben und hoffe, du bekommst meine Nachricht. Bei mir bleiben die nämlich so oft im Postausgang hängen.

Ich finde es auch toll, dass sich dein Freund so plötzlich gemeldet hat und es sich so positiv verändert hat!
Columbia
Beiträge: 72
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Hallo Frau Grün,

also der Spaziergang ist heute wegen schlechten Wetters ausgefallen. Mein Partner hat mir eine Nachricht geschrieben, ob wir es nicht lieber morgen versuchen sollten. Also habe ich ihm geantwortet, dass ich morgen nicht kann, weil ich da bereits etwas mit einer Freundin ausgemacht habe. Woraufhin er zurückgeschrieben hat: "OK, wir hören voneinander." So sind wir also verblieben. Ich betrachte das Ganze nicht als neues Beziehungsangebot, sondern eher als freundschaftliche Geste. Ich will mir auch wirklich nicht zu viele Hoffnungen machen, ich fühle mich nach wie vor nicht (mehr) als Teil seines Lebens.
Ja, Du hast schon recht: Was soll man eigentlich reden? Was darf man sagen? Soll man sich mit der Besprechung alltäglicher Dinge zufrieden geben? - Momentan sehe ich leider keinen anderen Weg, auch wenn in mir natürlich unzählige Fragen sind, die ich gerne stellen würde. Gestern habe ich mich vor allem auf das Zuhören konzentriert. Einmal habe ich vorsichtig nachgefragt, ob ihm sein Therapeut irgendwelche Ratschläge gegeben hat. Nach einer kurzen Pause meinte er nur: "Ich soll machen, wozu ich Lust habe." Ich habe das nicht kommentiert.
Du fragst Dich immer wieder, ob Du Deinem Freund, der sich nicht mehr meldet, etwas schreiben sollst. Wahrscheinlich geht es Dir wie mir und Du hast tausend Fragen. Vielleicht könntest Du ihm wirklich nur eine kurze Nachricht schicken, einfach, um zu sehen, ob die Kommunikation überhaupt noch möglich ist. In meiner ersten Nachricht, die ich meinem Partner damals geschickt habe, habe ich ihn gefragt, was er macht, nicht wie es ihm geht. Ich bin da aber auch nur von mir ausgegangen. Wenn mich jemand per Whatsapp fragt "Wie geht es Dir?", weiß ich gar nicht, was ich in der Kürze antworten soll: Gut? Schlecht? Es geht? - Du kannst mir glauben, dass mich gerade diese erste Nachricht große Überwindung gekostet hat, weil ich verletzt und wütend war, weil ich traurig war und weil ich manchmal auch stolz bin.
Ich kann auch gut verstehen, warum Du Dich davor scheust, ihm zu schreiben. Wenn er nicht antwortet, ist es eine Ohrfeige, wenn er abweisend reagiert, ist es eine Ohrfeige, und wenn er mitteilt, dass er längst ein neues Leben (mit einer neuen Frau) führt, ist es eine Katastrophe. Gerade letztere Vorstellung ist für mich nach wie vor der SUPERGAU. Dass ich in naher Zukunft erfahre, dass ich ausgetauscht wurde, ich aber eine gute Freundin bleiben könnte. Vielleicht ist es auch diese Angst, die mich davon abhält, mir momentan Hoffnungen zu machen.
Liebe Frau Grün, ich glaube, Du musst überlegen, ob Du das Risiko eingehen willst, keine oder eine unangenehme Nachricht zu erhalten. Es könnte aber überraschenderweise auch eine positive Reaktion sein. Ich weiß da leider auch keinen Rat. Ich kann nur sagen, dass mir persönlich Klarheit (auch wenn sie mir nicht gefällt) auf lange Sicht lieber ist als ewige Ungewissheit. Auch da gehe ich wieder nur von mir aus. Momentan kann ich diese Klarheit allerdings selbst nicht herbeiführen. Und manchmal frage ich mich, wie viel Zeit ich mir eigentlich geben soll.
Vorerst freue ich mich auf meinen Urlaub, wenngleich ich meinen "Rucksack" natürlich auch dorthin mitnehmen werde. Dennoch ist etwas Abstand vom Alltag bestimmt nicht schlecht. Und deswegen versuche ich - soweit möglich - mich auch immer wieder einmal mit Menschen zu treffen, die von meinem aktuellen Problem nichts wissen sollen. Ich verspüre den Wunsch nach ein paar Stunden Unbeschwertheit und die Möglichkeit, mich frei äußern zu können, so wie ich bin, ohne überlegen zu müssen, was angebracht ist oder nicht. Auch aus diesem Grund ist dieses Forum so wertvoll für mich.

LG Columbia
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Liebe DieNeue,
vielen Dank für Deine PN, die ich erhalten habe. Ich weiß es wirklich zu schätzen, wie viel Mühe Du Dir gibst, bestimmte Dinge zu erklären. Nun kann ich auch den Satz "Ich soll machen, wozu ich Lust habe." besser einordnen. Es ist wirklich so, dass sich mein Partner vor der Diagnose sehr verausgabt hat und wahrscheinlich weit über sein Maß gegangen ist.
Natürlich sehe ich vieles aus der Sicht einer Angehörigen und wahrscheinlich ist es einem nicht depressiven Menschen schneller möglich, seinen Akku durch verschiedene Aktivitäten aufzuladen. Genau das versuche ich zur Zeit ja. Am Anfang hat mich das ebenfalls große Überwindung gekostet, weil ich gar nicht so recht wusste, was für mich gut ist. Das heißt nicht, dass ich nicht regelmäßig niedergeschlagen (mit einer Depression natürlich nicht zu vergleichen) und emotional unausgeglichen bin. Auf so manches reagiere ich zur Zeit empfindlicher, Tränen fließen immer wieder einmal. Ich erlaube mir all das. Und natürlich bleibt meine große Angst, die mir auch keiner nehmen kann, dass die Beziehung wirklich zu Ende ist.
Wohl hast Du recht, dass ich nach wie vor menschlich geschätzt werde. Und das ist auch wertvoll. Auch bin ich froh, dass es meinem Partner momentan anscheinend besser geht. Aktuell muss ich mich mit der Rolle der Freundin abfinden, was nach einer langjährigen Beziehung gar nicht so einfach ist, weil man mit einem Partner einfach in besonderem Maße vertraut ist - zumindest ist das bei mir so. Ich habe es gestern aber vermieden, unsere Beziehung in irgendeiner Weise zu thematisieren, was schwierig ist, wenn man so viele Fragen hat, die man nicht stellen darf. Ich vertraue auf die Zeit und hoffe, dass ich zur rechten Zeit das Richtige sage und in nicht zu ferner Zukunft mehr Klarheit habe. Für mein Wohlergehen wäre diese Klarheit wichtig.

LG Columbia
Dirk72
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Dirk72 »

Hallo Bittchen, für Ihre freundlichen Worte möchte ich Ihnen danken. Wollte mich hier schon wieder abmelden. Hätte nicht erwartet, fass man hier beleidigt und angegriffen wird, nur weil die Meinung nicht dem allgemeinen Tenor entspricht. Wo ist die Toleranz unter den Depressiven?
Ich wünsche Ihnen schöne Ostertage
Liebe Grüße
Dirk
Frau_Grün
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Frau_Grün »

Columbia hat geschrieben: Du fragst Dich immer wieder, ob Du Deinem Freund, der sich nicht mehr meldet, etwas schreiben sollst. Wahrscheinlich geht es Dir wie mir und Du hast tausend Fragen. Vielleicht könntest Du ihm wirklich nur eine kurze Nachricht schicken, einfach, um zu sehen, ob die Kommunikation überhaupt noch möglich ist. In meiner ersten Nachricht, die ich meinem Partner damals geschickt habe, habe ich ihn gefragt, was er macht, nicht wie es ihm geht. Ich bin da aber auch nur von mir ausgegangen. Wenn mich jemand per Whatsapp fragt "Wie geht es Dir?", weiß ich gar nicht, was ich in der Kürze antworten soll: Gut? Schlecht? Es geht? - Du kannst mir glauben, dass mich gerade diese erste Nachricht große Überwindung gekostet hat, weil ich verletzt und wütend war, weil ich traurig war und weil ich manchmal auch stolz bin.
Ich kann auch gut verstehen, warum Du Dich davor scheust, ihm zu schreiben. Wenn er nicht antwortet, ist es eine Ohrfeige, wenn er abweisend reagiert, ist es eine Ohrfeige, und wenn er mitteilt, dass er längst ein neues Leben (mit einer neuen Frau) führt, ist es eine Katastrophe. Gerade letztere Vorstellung ist für mich nach wie vor der SUPERGAU. Dass ich in naher Zukunft erfahre, dass ich ausgetauscht wurde, ich aber eine gute Freundin bleiben könnte. Vielleicht ist es auch diese Angst, die mich davon abhält, mir momentan Hoffnungen zu machen.
Liebe Frau Grün, ich glaube, Du musst überlegen, ob Du das Risiko eingehen willst, keine oder eine unangenehme Nachricht zu erhalten. Es könnte aber überraschenderweise auch eine positive Reaktion sein. Ich weiß da leider auch keinen Rat. Ich kann nur sagen, dass mir persönlich Klarheit (auch wenn sie mir nicht gefällt) auf lange Sicht lieber ist als ewige Ungewissheit. Auch da gehe ich wieder nur von mir aus. Momentan kann ich diese Klarheit allerdings selbst nicht herbeiführen. Und manchmal frage ich mich, wie viel Zeit ich mir eigentlich geben soll.

LG Columbia
Liebe Columbia,

ja, so wie Du es beschreibst, ist es.. ich möchte langfristig auf jeden Fall Klarheit haben, dennoch drücke ich mich irgendwie davor, sofort den Kontakt aufzunehmen. Habe das Oster-We ziemlich voll gepackt mit Aktivitäten und werde daher in kein Loch fallen erstmal.
Eben war ich beim Bäcker und habe ein paar schöne Dinge besorgt. Werde meinem Vater morgen eine Freude machen und eine gute Freundin Montag zum Osterfrühstück einladen - dennoch erinnere ich mich sofort an die schönen Sonntagsfrühstücke mit meinem Freund, dachte daran, wie er diese Dinge gemocht hat/hätte.. und ob er es wohl vermisst?
Ich würde wohl die Nachricht eher per Mail als Whatsapp schicken, das gibt gefühlt etwas mehr Reaktionszeit.. es ist auch komisch, ich hatte paar Mal so Statusmeldungen auf whatsapp gepostet, er hat es immer in kurzer Zeit angesehen (das kann man sehen). Darum denke ich, ein bißchen hat er womöglich doch Interesse, wie es mir geht *schönred*.

Was gibt es bei Dir Neues? Hattet ihr wieder Kontakt?
Ich wünsche allen hier ein schönes Osterwochenende, macht es Euch schön!!! :hello:
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Hallo Frau Grün,

ich habe Dir eine PN geschickt. Ich hoffe, sie ist angekommen.

Ich wünsche allen hier im Forum frohe Ostern!

Columbia
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Liebe Frau Grün,

danke für Deine PN und Deine Wünsche. Ja, wie man schnell erkennen kann, ob man eine PN erhalten hat, habe ich auch noch nicht herausgefunden.
Du wolltest wissen, wann mein Partner erklärt hat, dass er keine Beziehung mehr mit mir führen kann. Das war Mitte Februar. Ich habe mich gerade noch einmal erkundigt, ob er mich morgen zum Flughafen bringen kann. Er hat das bejaht. Die Kommunikation läuft nur in schriftlicher Form. Das nervt ganz schön.
Ich wünsche Dir eine gute Woche.

LG Columbia
Frau_Grün
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Frau_Grün »

Columbia hat geschrieben:Liebe Frau Grün,

danke für Deine PN und Deine Wünsche. Ja, wie man schnell erkennen kann, ob man eine PN erhalten hat, habe ich auch noch nicht herausgefunden.
Du wolltest wissen, wann mein Partner erklärt hat, dass er keine Beziehung mehr mit mir führen kann. Das war Mitte Februar. Ich habe mich gerade noch einmal erkundigt, ob er mich morgen zum Flughafen bringen kann. Er hat das bejaht. Die Kommunikation läuft nur in schriftlicher Form. Das nervt ganz schön.
Ich wünsche Dir eine gute Woche.

LG Columbia

Vielen Dank und Dir einen schönen Urlaub!
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Hallo Frau Grün,

ich bin aus dem Urlaub zurück und habe Dir eine PN geschickt.

LG Columbia
Frau_Grün
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Frau_Grün »

Frau_Grün hat geschrieben:
Columbia hat geschrieben:Liebe Frau Grün,

danke für Deine PN und Deine Wünsche. Ja, wie man schnell erkennen kann, ob man eine PN erhalten hat, habe ich auch noch nicht herausgefunden.
Du wolltest wissen, wann mein Partner erklärt hat, dass er keine Beziehung mehr mit mir führen kann. Das war Mitte Februar. Ich habe mich gerade noch einmal erkundigt, ob er mich morgen zum Flughafen bringen kann. Er hat das bejaht. Die Kommunikation läuft nur in schriftlicher Form. Das nervt ganz schön.
Ich wünsche Dir eine gute Woche.

LG Columbia
Habe Dir geantwortet :-) :hello:

Vielen Dank und Dir einen schönen Urlaub!
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Hallo Frau Grün,
hast Du versehentlich noch einmal eine alte Nachricht verschickt?
Columbia
Frau_Grün
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Registriert: 17. Mär 2018, 18:48

Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Frau_Grün »

Uuups, tatsächlich! Seltsam. War wohl zu lange off, musste mich zwischendurch neu anmelden und vermutlich lag es daran.
Jetzt müsste es aber rausgegangen sein :-)
FrequentFlyer
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi ihr Lieben!

Ich bin aus dem Urlaub zurück und habe in der letzten Zeit hier nur noch passiv mitgelesen. Jetzt muss ich aber dennoch einen Kommentar zu Dirks Post machen, der geschrieben hat, dass er von Beziehungen zu depressiven Menschen nur abraten kann.
Ich hoffe Dirk du bekommst dies nicht in den falschen Hals. Mein Kommentar ist die Sichtweise eines Partners bzw. Ex-Partners eines in einer schweren depressiven Phase befindlichen Menschen.
Denn genau dein Argument der Unausgewogenheit einer Beziehung war unter anderem der Grund für den Rückzug meiner Freundin. Ich habe damals, als mir noch nicht klar war das sie sich in einer schweren depressiven Phase befindet, ihr mit ziemlich deutlichen und undiplomatischen Worten gesagt das dies Argument Schwachsinn ist. Taktisch war dies unklug, in der Sache allerdings richtig. Warum? Der einzige der nämlich über die Zumutbarkeit der Partnerschaft, ob diese sinnvoll ist, ob diese etwas „bringt“ zu urteilen hat, ist einzig und alleine der Andere. Niemals man selbst.
Das ist so ein Punkt der mich bei meiner Freundin schon wurmt und ich ferner das Gefühl habe, dass dies bei einigen Betroffenen hier ähnlich ist: Der Glaube andere vor sich selbst schützen zu müssen oder noch weitreichender und allgemeiner formuliert: Durch kontemplative Eigenbetrachtung zu glauben, die Gefühle anderer Erfassen zu können und in ihrem Sinne zu handeln. Ich weiß das meine Freundin von sich selber sagt über eine hohe emotionale Intelligenz und Sensibilität zu verfügen. Das mag schon sein. Dies beinhaltet allerdings nicht die Gefühle anderer erfassen zu können und schon gleich gar nicht deren Willen beurteilen zu können. Solche Dinge kann man nun mal nicht durch Grübeln erfassen, sondern dafür gibt es ganz einfach die Kommunikation. Und dabei kann man dann seine hohe emotionale Intelligenz einsetzen.
Oder vereinfacht ausgedrückt: Was andere wollen, tun oder sein lassen sollen, kannst du nicht in deinen Gedanken konstruieren. Es bleibt immer der Wille des Anderen.

LG
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Hallo FrequentFlyer,

ich stimme Dir zu. Auch mich ärgert es, dass mir mein Partner vor einigen Wochen die Beziehung aufgekündigt hat, weil er mich nicht belasten will und er angeblich eine Zumutung sei. Ich selbst habe das nie so empfunden und war geschockt. Inzwischen ist mir klar, dass man einen Menschen in einer depressiven Phase einfach nicht vom Gegenteil überzeugen kann, weder argumentativ noch auf der Gefühlsebene. Die eigene Sichtweise scheint unverrückbar zu sein. Auch meinte mein Partner damals, ich solle keine Gefühle in ihn investieren, die er nicht erwidern kann. Mein Einwand, dass ich nichts "investieren" muss, weil meine Gefühle einfach da sind, wurde schlichtweg ignoriert. Anscheinend dachte er, dass wenn er nichts mehr fühlt, ich auch nichts mehr fühle oder meine Gefühle auf Knopfdruck abstellen kann. Weit gefehlt!

Durch die erlittene Zurückweisung wurde ich auf mich selbst zurückgeworfen und muss mir, wie wahrscheinlich jeder in so einer (ähnlichen) Situation, über gewisse Dinge klar werden: Wie stark sind meine eigenen Gefühle und wie lange kann ich mich mit der aktuellen Situation abfinden? Wie groß sind meine eigenen Ressourcen? Wo sind meine Grenzen? Wie will ich (!) im Weiteren vorgehen? usw. Solche Fragen kann nur jeder für sich beantworten - kein anderer. - Und die Ironie des Schicksals ist, dass genau der Mensch, der einen angeblich schützen möchte, durch sein ablehnendes Verhalten, sein beharrliches Schweigen, seinen Rückzug oder sein ambivalentes Verhalten (mal Nähe, mal Distanz) etc. beim Gegenüber genau das Gegenteil bewirkt. Ich als Angehörige fühle mich eben gar nicht geschützt, sondern verstoßen.

LG Columbia
Columbia
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Columbia »

Liebe Frau Grün,

ich habe Dir gestern eine PN geschickt, aber sie scheint in meinem Postausgang festzuhängen. Allerdings ist diese ohnehin nicht mehr aktuell.

Nachdem ich eine weitere schlaflose Nacht verbracht und heute von Bekannten erfahren habe, dass mein Ex-Partner unsere Trennung durchaus publik gemacht hat, habe ich einen Entschluss gefasst: Ich sehe für diese Beziehung keine Chance mehr.

Daher habe ich vor kurzem einen "Abschiedsbrief" an ihn verfasst, den ich morgen auch abschicken werde. In diesem Brief habe ich geschrieben, dass ich es immer noch nicht begreife, warum es so kommen musste und erwähnt, dass ich in den letzten Wochen unendlich traurig war und mich mit unzähligen Fragen gequält habe. Dass ich diese Fragen nicht beantworten kann, schmerzt mich sehr, z.B.: Warum glaubst Du, dass Du wegen Deiner Depressionen eine Last für mich bist? Warum kannst Du keine Zeit mehr mit mir verbringen und mir kein Vertrauen mehr schenken? Was habe ich falsch gemacht? Wurde ich vielleicht schon durch eine andere Frau ersetzt? usw.
Ich habe dann noch bemerkt, dass ich mit ihm sehr glücklich und er für mich der Richtige war, so dass ich mir eine gemeinsame Zukunft erhofft habe, es aber wohl nicht sein soll. Den Brief beendet habe ich damit, dass ich nun versuche, wieder in die Spur zu kommen, aber oftmals auch sehr einsam bin. Ich habe ihm alles Gute gewünscht und mich für die gemeinsamen Jahre bedankt.

Ob ich darauf eine Antwort erhalte, weiß ich nicht, für mich ist es aber vielleicht die einzige Möglichkeit abzuschließen und wieder meinen Seelenfrieden zu finden. Gleichzeitig fühle ich mich schrecklich.

Liebe Grüße
Columbia
Frau_Grün
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Frau_Grün »

Liebe Columbia,

das tut mir sehr leid zu lesen.. ich habe mir vorgenommen, meine Email auch bald zu versenden. Er wird ähnliche Dinge beinhalten wie dein Brief.. traurig ist schon jetzt, dass ich ohnehin vermutlich nicht die gewünschte Antwort, eine Erklärung etc bekommen werde.. ich rechne mit nichts, und das in dem Wissen, so viele Gedanken an ihn "verschwendet" zu haben, aber ich kann nciht anders.

Ich finde es aber genau richtig, wie Du es machst!
Ganz liebe Grüße an Dich!
FrequentFlyer
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Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi Columbia!

Du sprichst mir aus der Seele. Du schreibst: „Inzwischen ist mir klar, dass man einen Menschen in einer depressiven Phase einfach nicht vom Gegenteil überzeugen kann, weder argumentativ noch auf der Gefühlsebene“. Mir ging und geht es ja noch nicht einmal darum sie vom Gegenteil zu überzeugen. Mir würde es schon reichen sie überhaupt auf diesen Ebenen erreichen zu können. Schlicht weg und einfach um einen Austausch mit ihr. Du schreibst: „Die eigene Sichtweise scheint unverrückbar zu sein.“ - genau so ist es. Alles scheint wie in Stein gemeißelt zu sein. Vom eigenen Standpunkt wird kein Millimeter abgerückt. Ich habe ja schon einige Trennungen hinter mir und auch eine gescheiterte Ehe. Da hat man sich im Vorfeld einer Trennung hingesetzt und versucht einen Weg zu finden. Und erst wenn dieser gescheitert ist, hat man dann die Konsequenz gezogen. OK, das ist sehr ideal dargestellt aber um es an einem konkretem Beispiel zu verdeutlichen, einem Beispiel von einem Punkt der uns beschäftigte zu dem Zeitpunkt als sie „abrutschte“ in die depressive Phase - nämlich Nähe. Sie meinte ich wollte mehr, sie wollte weniger. Mit einem „gesunden“ Menschen hätte man festgestellt, dass wir Nähe wollen aber halt in einem unterschiedlichen Rahmen und man hätte versucht einen Kompromiss, einen Weg zu finden um dies unter einem Hut zu bringen. Bei ihr war dies einzig und allein der Nachweis das eine Beziehung nicht klappen kann. OK, so deutlich hat sie es nicht ausgedrückt – erst im Nachhinein. Aber was ich meine ist, dass sie im Sinne einer negativen Zukunftserwartung, die ja depressiv erkrankte Menschen haben, ein Kompromiss so und so nicht gefunden werden kann. Warum also noch darüber reden.

LG
Septembre
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Re: Was würdet ihr mir raten?

Beitrag von Septembre »

Guten Morgen zusammen,

Als selbst von Depressionen Betroffene und auch als Angehörige möchte ich mal eine etwas vielleicht sehr provokative Sichtweise einbringen.

Warum glaubt der Partner dass ein Kompromiss mich weiter bringen würde?

Auch ich habe meine letzte Beziehung in einer akuten depressiven Phase beendet. Hatte ähnliche Probleme mit Nähe wie im letzten Beitrag hier beschrieben. Mir war durchaus klar, dass mein damaliger Partner sich gewünscht hätte, dass wir zusammen bleiben. Er war auch absolut bereit sich selbst und seine Bedürfnisse zurück zu nehmen... Doch ich habe diese Bedürfnisse gespürt und schon das war mir zuviel!

Letztlich weiß ich für mich, dass diese Trennung notwendig und auch gut war. Es tut mir im Nachhinein leid, dass ich natürlich jemand sehr verletzt habe und doch hat es zu meiner "Gesundung" beigetragen.

Nicht immer ist die Depression "schuld" sondern manchmal weist sie einfach darauf hin, dass man sich in einer Beziehung nicht wirklich wohl fühlt und dann kann man nur für sich sorgen, in dem man diese Beziehung beendet.

Jede Trennung ist schlimm, hinterlässt Narben auf der Seele - beim " gesunden Partner" und auch bei dem, der gerade in einer Depression steckt.

Einen lieben Gruß Septembre
Antworten