Pflegegrad 1 bei Depression?

Bittchen
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

Hallo Malu,

ich sende dir liebe Grüße aber mein PC spinnt mal wieder oder was auch immer.
Mir ging es wie dir,obwohl ich abgespeichert hatte.
Das ist total nervig.
Bis bald .
Deine Bittchen
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malu60
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von malu60 »

Hallo Bittchen,guten abend,
wie geht es Dir?Kannst Du der Hebstsonne was abgewinnen?Ich bin etwas träge die Tage.
Bin wegen der Wahl vorm T.V.abgehangen,dabei wäre ich draussen viel glücklicher gewesen.
Peet hat nun zur Chemo Bestrahlung ,aber Mütterchen und ich mussten richtig bohren,sonst hätt er nix gesagt.Hoffentlich kommt er weiter gut zurecht.Unterkriegen läßt er sich nicht,doch wie,s innen aussieht.........
Ich wird jetzt nochmal was essen und dann ab ins Bett.Morgen wird wieder "Wohnung"gepflegt,da will ich früh auf sein und vorbereiten.Kirstin meine Hilfe paßt gut zu mir.Wir schaffen viel,ich werd morgen Fenster putzen,sie Bad und Gäste-WC gründlich alle Kacheln u.s,w.
Hätte nie gedacht,dass ich so früh schon funktioniere,doch für Andere konnte ich schon immer viel.

Nur tu ich es jetzt für mein Wohlbefinden,sie hilft mir,dass ich mich immer wohler fühle.Bald wird ich streichen und neue Tapete aussuchen.Zu Weihnachten spätestens kauf ich auch Möbel dazu,auf alle Fälle eine neue Couch.Die alte ist schon lange auf dem Sperrmüll undich kann mich bisher nicht entscheiden.Auch die neuen Wandfarben ändern sich laufend.........

Gut Ding will Weile haben,beim Planen unterstützt mich die Ergo-Thera.Erst wird was da ist
umgestellt,bis es gefällt,dann erst gut überlegt was gekauft wird.Wir arbeiten mit Grundriss
der zimmer und ich hab schon Einiges umgestellt.Es ist schön,wenn Jemand mit überlegt.

Dieses Jahr ist mir viel Hilfe zu Teil geworden.manchmal kann ich es garnicht fassen.
ich fühl mich auch nicht schlecht damit,ich sehe,dass die Hilfe mich nicht lähmt,sondern fordert
und befähigt.Ich brauch eben Anstöße von Außen,das war aber auch immer schon so.
Für Andere oder mirt Anderen hab ich viel Energie,alleine bin ich mir das nicht wert.
Auch kochen für sich allein macht nicht wirklich tägl.Spaß,oft find ich es trostlos bis sinnlos.

Sei froh,dass Du Familie und Enkel und alles hast,der winter steht in den Startlöchern,da kommen bei mir die langen einsamen Abende,kein schöner Gedanke.....
Mach,s gut,wir lassen die Flügel nicht hängen und gut ist,dass wir nun wissen,wie es ohne Medikamente ist,bei mir ist kein "Riesenunterschied",der Antrieb fehlt nach wie vor von Zeit zu Zeit und schlafen tu ich auch immer noch viel zu gern,was soll,s Liebe Grüße malu
Leben ist mehr
Bittchen
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

Guten Morgen liebe Malu,

es liest sich gut ,was du schreibst.
Auch ich war etwas aktiver und konnte das Bad putzen.
Die Küche habe ich von Kiras letzten Spuren gründlich beseitigen können.
Aber ich mache ganz kleine Schritte ,mit vielen Pausen.
Deine Pläne,dein zu Hause zu verschönern ,finde ich großartig und wünsche dir ganz viel Spaß dabei.
Dieses in die Zukunft planen können,finde ich sehr positiv und macht dir gute Gedanken.

Auch für mich ist das etwas Hoffnung,wenn wir die übelsten Dinge ,ich meine den belastenden Erbschaftsstreit,überstanden haben,Pläne machen zu können.
Wenn ein Brief oder nur ein Gespräch mit unserem Anwalt ansteht,gerate ich in Panik.
Da sind so viele Triggergefahren,durch frühere Verletzungen,das habe ich nie so gesehen,wie ich da immer wieder getroffen werde und mich in mein Schneckenhaus verziehe .
Erst jetzt durch meine Therapie,gehe ich wieder an ganz lange, verdrängte Schmerzen.

Peet seine Behandlung liest sich sehr anstrengend,leider ist das bei dieser sch.Krankheit Krebs so.
Das Wichtigste ist,dass er den Kampf gewinnen kann,das ist ja sehr oft der Fall.
Liebe Malu,natürlich bin ich froh meine Familie zu haben,das ist ein sehr großes Glück und ich kann es im Moment auch spüren.
Auch weiß ich noch sehr gut, wie es ist,eine Familie zu verlieren und dann,wenn auch nur kurz,(5 Jahre)alleine zu leben.
Da war ich ja noch sehr jung und habe mir nicht so die Gedanken machen können,wie meine Seele da schaden nehmen könnte.
Da hatte ich Glück im Unglück und doch ,wenn die sch. Depression zuschlägt, sind diese Gedanken der Dankbarkeit weg.
Trotzdem weiß ich ,das es noch schlimmer geht,nur sehen kann ich das nicht immer.
Der kleine Kerl ,in unsere Nachbarschaft,er hat ja die Glasknochenkrankheit,er hat in der Schule wieder sein Bein gebrochen.
Er kann nur noch sehr schlecht laufen und seine Mutter hat es durchgesetzt ,das er mit einer Begleitperson in die Grundschule gehen kann.
Das war ein ganz anstrengender Kampf,aber Julian hat ein ganz schlaues Köpfchen.
Wir haben uns so sehr gefreut,jeder erneute Bruch ist so schmerzhaft.
GsD musste er nicht wieder in der Spezialklinik in Köln bleiben.
Da wird er immer mit einem Hubschrauber hin geflogen.
Das geht mir sehr nahe und erinnert mich an das Leid,was ein krankes Kind über Familien bringt.

Ja liebe Malu die Winterzeit und auch die Feiertage können belastend sein.
Da sehe ich bei dir aber ganz viele Fortschritte,du hast so viel erreicht und das wirst du weiterhin gut hin bekommen.
Wir werden immer Mal wieder Trauer und Verzweiflung spüren,aber du und auch ich, haben die Möglichkeit von unserem Gelernten zu profitieren.
Gleich gehe ich zur Fusspflege,eine teure und professionelle Dame,mit sehr viel Fachkenntnissen.
Das lässt sie sich,mit Recht, gut bezahlen,aber das gönne ich mir.
Vielleicht schaffe ich dann noch einen Friseurbesuch,das verbinde ich dann mit einem Stadtbummel.
Der Salon heißt "Junge Köpfe, lach,"da rein zu gehen,braucht auch etwas Mut.
Alles kann,nichts muss,mal sehen wie ich das hin bekomme.
Katerle hat meine Kurzhaarfrisur in Leipzig gut gefallen.
Jetzt sollte nach geschnitten werden.
Gleich werde ich mich waschen und anziehen und mich auf die Socken machen.
Das ist doch ein gutes Zeichen,wenn ich wieder eitel bin und so selbstverständliche Dinge,wie Fußpflege(bei mir schwierig)wieder in Angriff nehmen kann.

Bis bald mal wieder,liebe Malu und ich bin sehr zuversichtlich,dass du weiterhin auf dem guten Kurs bleiben kannst.
Nicht jeder Tag ist gleich gut,aber ist das bei nicht Betroffenen nicht auch so ?
Sie kennen nur die Angst vor einem erneuten, schweren Rückfall nicht.

Ganz liebe Grüße und weiterhin ganz viel Zuversicht

Bittchen
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Gertrud Star
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Malu und Bittchen,
schön zu lesen, wie ihr das hin bekommt. Das baut auf.
LG Gertrud
malu60
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von malu60 »

Hallo liebe Bittchen,
danke für Deine Zeilen,Freut mich,Fußpflege und "Neues,junges Köpfchen" zeugt von Eigenliebe .
So liegt das "Schlimmste,die Lähmung"hinter Dir.Sich pflegen und wieder mit Freude anziehen,ist für mich immer wie neu geboren werden.Ich muss aber zugeben,ich bin auch immer öfter viel lockerer und schneller zufrieden mit mir,so wie ich bin.Dank Therapeut,er hat mich da ganz schön runtergeholt,Nix perfekt,ich bin gut so wie die Tagesform eben ist,und so bin ich überhaupt keine Zumutung.Wir haben das geübt,indem ich mit ungebügelten Klamotten ,mal ungeschmikt,Haare zusammengebunden....dort aufgetaucht bin.Mit Rad war es nicht ganz so schwierig,aber immerhin.......
Wenn Kerstin kommt,bin ich auch meist noch im "Home-Dress",vor lauter Vorbereiten am frühen Morgen,bin ich dann halt so wie ich bin.Geh später ins Bad.Ein super Gefühl ist das,es gibt nichts zu schämen.Ich bin gut so wie ich bin.Du hast schon Recht,es kann immer mal wieder schlechter sein,doch wir haben verdammt viel gelernt in unserem Alter und ich hab das Gefühl,es geht immer noch ein Stück weiter auf dem Weg zu
unserer "Normalität".Ich wünsch Dir Glück für die Erbgeschichte,es belastet,das versteh ich gut,doch das Du gesund bleibst ist das "Allerwichtigste"Ich leb ganz gut ohne meine Brüder,doch weh tut es in der Tiefe immer noch.Erben ist wie Altern,Nichts für Feiglinge.
Schönes Wochenende und einen lieben Gruß auch an Gertrud ,wünscht malu
Leben ist mehr
Bittchen
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

Liebe Malu,

ich will dir noch gerne antworten,wenn auch etwas spät.
Ja,mir ging es kurz etwas besser,ich hatte wieder Freude etwas für mich zu tun.
Dann, nach der Akupunktur, ging es mir richtig schlecht.
Viel geweint und wahnsinnig empfindlich,das kenne ich von mir so gar nicht.
Entweder ist es die Erstverschlechterung oder es hat sich was gelöst und ich weine
die Tränen erst jetzt, über vergangenes Leid .
Noch immer bin ich sehr empfindlich,aber etwas aktiver im Haushalt.
Allerdings versuche ich mich doch einigermaßen adrett anzuziehen wenn ich raus gehe und etwas Farbe im Gesicht steht mir auch gut.
Das tue ich auch für mich und fühle mich dann auch wohler.
Wenn das wieder klappt ,geht es mir oft schon besser.
Wie ich rum laufe,wenn ich in der tiefsten Krise bin,schilder ich lieber nicht,aber dann gehe ich nicht unter die Leute.
Zu Hause lasse ich auch fünfe gerade sein,zum Putzen mache ich mich nicht chic und gehe auch erst hinterher unter die Dusche.
Das mache ich aber schon immer so,auch wenn es mir gut geht.
Die unselige Erbgeschichte zerrt an unseren Nerven.
Es geht in erster Linie darum ,dass unsere Töchter ja auch aufs übelste betrogen werden,das war nicht im Sinne meiner Schwiegereltern,da gibt es Testament und den Erbvertrag zu Gunsten meines Mannes und dieser Mensch stellt sich stur.
Er tut so, als wenn die Vorsorgevollmacht, von meiner nachweislich dementen Schw.Mutter, ewig gelten würde.
Schlösser ausgetauscht,Hausunterlagen werden nicht ausgehändigt und und und.
Dieser Erbschleicher spielt auf Zeit und will uns vor Gericht sehen,ich darf nicht daran denken.
Er hat sein Erbe schon verprasst und jetzt will er an meinem Mann seins.
Aber es ist wie es ist,unser Anwalt ist da sehr gelassen,aber wir schon lange nicht mehr.
Es kann nichts passieren,dass Recht ist auf ihrer Seite,so die Worte von unserem Anwalt..
Mit dem Mietnomaden,der mal unter Bettina gewohnt hat,haben wir ganz schlechte Erfahrungen gemacht.
Das hat mich sehr geprägt und auch verängstig ,was vor Gericht so möglich ist.
Er war Harz 4 Empfänger,bekam vom Amt den besten Anwalt bezahlt.
Er hat gelogen,dass sich die Balken bogen,da ist so ein finanzieller Schaden für uns entstanden,das ich schon zitter,wenn ich nur Gericht höre.
Dabei wollten wir nur einem armen Kerl eine ordentliche Wohnung geben.
In der Richtung sind wir geheilt.
Es stimmt,vor Gericht und auf hoher See,bist du in Gottes Hand.
Gleich gehe ich wieder zur Akupunktur ,geduscht bin ich schon und nett anziehen tue ich mich auch.
Meine Devise ist eher,wie du kommst gegangen,so wirst du empfangen.
Meine Enkel sind morgen über Nacht da und da will ich auch noch ein paar Einkäufe machen.
Drück mir die Daumen ,dass ich nicht erneut im Tal der Tränen lande.

Ich hoffe es geht dir gut und du bist zufrieden.
Lasse dich mal lieb drücken!!!
Herzliche Grüße Bittchen
Zuletzt geändert von Bittchen am 6. Okt 2017, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Bittchen
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

doppelt
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Christiane1
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Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Christiane1 »

Hallo,

ich hatte vor längerer Zeit berichtet schon mal von den abgelehnten Pflegestufen bzw. -grad für meine Mutter. Das bleibt auch so, ausser ich würde einen neuen Versuch wagen und als Angehörige nochmals diese Prozedur mit dem MDK in der Wohnung meiner Mutter aushalten können.
Um dann nachhause zu fahren und zwei Wochen später stellvertretend für sie Post zu bekommen, dass es leider wieder nicht geklappt hat.

Ich kann das nicht mehr und ich möchte das auch nicht mehr.
Stimmen von allen Seiten werden laut, dass es doch gar nicht angehen kann, dass meine Mutter keinen Pflegegrad bekommt mit diesen vielen Krankheiten und Einschränkungen ich kann nur sagen, doch es ist so. So etwas gibt es und es wird ja auch begründet in den Gutachten.

Aber deshalb schreibe ich jetzt nicht hier, sondern, weil es mir schlecht geht damit.
Ich erlebte vor kurzem einen Neidanfall bei mir, weil ein 56-jähriger Nachbar mit fünf sich kümmernden erwachsenen Kindern in gefühlten Millisekunden den Pflegegrad1 zugesprochen bekam, da er aufgrund eines früheren Schlaganfalls einen Arm nicht mehr richtig benutzen kann.
Dass er Hilfe benötigt im Alltag, ist überhaupt kein Thema und ich kenne und freue mich auch für ihn, wenn ich mich überhaupt noch ehrlich freuen kann für andere.

Was das mit mir macht, kann ich nur so beschreiben, dass ich mich sehr hilflos fühle.

Ich habe innerlich, damit ich nicht noch weiter in diesen MDK-Frust gerate und es mir besser geht, umgeschwenkt und das ganze Thema für mich nun auf den Müll geworfen.

Ich bekam einmal den Tipp, den MDK zu bescheissen, also so zu tun, als würde ich meiner Mutter mindestens viermal die Woche beim Duschen helfen und sie waschen.
Das würde den Anteil an Punkten sprunghaft erhöhen, da dies ein Kernpunkt bei der Begutachtung sei. Darüber muss ich mal mit meiner Mutter sprechen, vielleicht schaffen wir das ja doch noch dann, über ihre echten Hilfebedürftigkeiten hinwegzusehen und meinen grossen Anteil an der Aufrechterhaltung ihres Lebens. Also, wenns um Körperpflege hauptsächlich geht, nichts leichter als das. Ich kann gerne sie mehrfach die Woche duschen und abtrocknen und nebenbei das mit dem Sauerstoff und der Fastblindheit und Rundumversorgung machen, kein Problem.

Ich hatte mich eine zeitlang nur noch wütend gefühlt und so allein mit diesem Scheiss, aber
mittlerweile geht es. Schade bei allem ist nur, dass die Hilfe der PK eigentlich für uns zu spät kommt bzw. der Bedarf nicht gesehen wurde, obwohl er eindeutig war und ist.

Ich lasse meine Mutter nun notgerdungen öfter alleine, d.h. drei Tage fahre ich mal nicht hin, da ich vorher alles eingekauft habe und sie ja auch nicht so ganz allein ist durch Nachbarn und Anrufe der Familie. Das ist meiner Müdigkeit geschuldet.

So eine, ich sage mal, Patientin wie sie, müsste eigentlich nach einer weiteren Injektion ins Auge (gegen feuchte Makuladegeneration, die 19. Spritze) sofort einen Taxischein bekommen mit Begleiltung, aber den bekommt sie sie nicht, weil es keine Klinik war.

Die ständigen Begleitungen meinerseits bei den langen Busfahrten oder zur Not Taxifahrten, sie mit ihrem Sauerstoffrucksack und Batterien in der Tasche (es gab schon kritische Lagen, wo der Rucksack leer war und wir mitten im Wartezimmer die Batterie wechselten) sind für die Bewilligung eines Pflegegrades nicht genug relevant. Auch, dass sie sich nichts Warmes zu essen machen kann und den ganzen Tag mit O2-Brille im Sessel hockt und kaltes Obst und Gemüse isst und sie gerade noch die Mikrowelle findet für das Aufwärmen eines von mir zubereiteten Tellers, hatte kaum Relevanz beim MDK-Besuch.

Wie soll man da noch ruhig und gelassen bleiben und sich auch noch ein drittes Mal das antun? Mir tat es vor einigen Monaten erneut hammerweh zu lesen, dass wieder kein Pflegegrad gewilligt wurde für sie und somit auch nicht für mich als Angehörige.

Ich muss damit umgehen so gut es geht und das versuche ich.
Ich habe jetzt ein bisschen Frust rausgelassen, aber das musste mal sein.

Lieber Gruss
Christiane
irma
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von irma »

Liebe Christiane,

Es ist tatsächlich so. Der MDK stellt die Sauberkeit und Pflege des Menschen in der Vordergrund. Wenn deine Mutter deswegen eine Pflegestufe bekäme, würde die Pflege ein Brot zum Frühstück machen. Für warme Mahlzeiten gibt's Essen auf Rädern. Das ist alles unzumutbar.

Du musst wirklich darauf drängen, dass deine Mutter für die Morgentoilette Hilfe benötigt. Wie sie sonst zurecht kommt, ist denen gleichgültig. Wie oft und in welchen Abständen kannst du den Antrag stellen? Du müsstest ja nun erklären, warum sie das jetzt nicht mehr allein kann.

Zu Hause kanns drunter und drüber gehen. Es gibt dafür die Haushaltshilfe für 125 Euro im Monat bei anerkannter Pflegestufe. Da die Stunde ca. 26 oder 27 Euro plus Anfahrt kostet, müsste man schon für 4x die Woche zuzahlen.

Für Menschen, die wirklich ohne Angehörige sind und ein geringes Einkommen haben, eine Zumutung. Wäsche, Wohnung reinigen, Bett beziehen, Einkauf usw. reicht eine Stunde gar nicht.

Ich habe zusätzlich eine Putzhilfe, die ich selbst zahle und die alle 14 Tage für 3 Std. kommt. Die beiden Hilfen muss ich mir genau einteilen, dass auch mal Fenster geputzt, Gardinen gewaschen und Betten bezogen werden können oder jemand bügelt.

Deine Mutter kann sich glücklich schätzen, dass sie dich zur Tochter hat. Allerdings ist es eine Belastung für dich.
Darf ich fragen, wie alt deine Mutter ist?

Ich wünsche dir, dass es beim nächsten Antrag klappt.

Irma
artig musst du nicht sein; es reicht, wenn du grossartig bist. (dieter becker)
malu60
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Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von malu60 »

Hallo Zusammen,danke,liebe Bittchen,hab ein paar Tage pause gemacht.Der mann einer Chorfreundin vor Ort ist Montag verstorben,grad 67Jahre.Kam von Toilette,setzt sich aufs Bett,kippt gegen sie und ist tot.So schnell kann alles vorbei sein.Bin immer noch geschockt!!
Gut,dass Du wieder auf Dich achtest.Mit der Akkupunktur,da kann ja wirklich etwas sich lösen,vielleicht ist es aber eher durch Deine Therapie,dass Einiges hochkommt.
Mach weiter,in Deinem Tempo, die Erbsache wird ja auch ohne Dich gegebenenfalls vor Gericht entschieden.Das Haus ist ja Euch,hoffentlich hat der Bruder es nicht bereits belastet.....
Schönes Wochenende für Dich,bei mir ist es innen und außen herbstlich,doch zum Klagen gibt es keinen Grund,es liegt noch alles in meiner Hand....bis die Tage Malu

Liebe Christiane,liebe Irma,
eigentlich läßt sich da überhaupt nix zu sagen.Hätte ich es nicht selbst erlebt,bei Christianes Mutter und der 2maligen Ablehnung,ich hätt es nicht geglaubt.
In meinem Fall,war es pures Glück.De Mensch hat mich mit den "saublöden"Fragen so an meine
Grenzen geführt,das hat er dann später als labil agressiv und instabil beschrieben.Dem,und dem Umstand,dass ich alleinlebend,ohne Auto in ländlicher Umgebung wohne,ist es wohl zu verdanken,dass die Punkte für Grad 1 reichten.Es ging rein um Psychische Einschränkung,körperl.
bin ich gut in Schuss,altersgemäß.
Es tut mir leid,Christiane,ich glaube.da hat Jemand ein Bild,Du,hast die Zeit und sollst das tun.

Besser wäre,Du könntest es nicht,Du wohntest weit weg,wie sollte dann Deine Mutter klar kommen!!!???
Wer soll das noch verstehen.WEnn Kinder sich aufopfernd kümmern,reibt sich dann die Pflegekasse die Hände,wieder Geld gespart.......Es ist wirklich nicht gerecht,jeder Fall wird
trotz gleichem Formular,von dem MDK-Eindruck supjektiv beurteilt.Da fließen auch Eindrücke
ein,wie gepflegt sein,schöne Wohnung,guter Eindruck......gut versorgt.....

Mein Glück war auch der Überraschungseffekt,heute,nachdem ich wöchentl.2Stunden unterstützt werde ist meine Wohnung viel einladender,sauberer,auch anders ;bewohnter.Diese Hilfe hat bei mir sehr viel "gutes"bewirkt.Außerdem weiß ich,dass ich auf den Pflegedienst zählen kann,wenn ich mal Fahrdienste bräuchte,wenn ich nicht zu den Ärzten käme.....
Wie sollte Deine Mutter sowas alles alleine machen,ohne Taxischein,ohne Augen,die für sie etwas mit auf alles schauen....irgendetwas ist faul in unseren Pflege u.Gesundheitssystemen......
Eigentlich wär es ein Fall für RTL,oder die Bildzeitung.....
Trotzdem,nicht immer darüber ärgern,das macht bitter,behaltet Euren Humor,grüße Deine tapfere Mutter und Gratulation,sie hat Glück mit Dir........liebe Grüße,malu
Leben ist mehr
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von no name »

Hallo Christiane,

da ich mich ehrenamtlich im sozialen Bereich engagiere, weiß ich, dass ein Taxischein für Menschen die Fahrten zum Arzt/Krankenhaus alleine nicht mehr bewältigen können, jederzeit vom Hausarzt und auch vom Krankenhaus (völlig egal, ob es sich um einen ambulanten oder stationären Aufenthalt handelt) ausgestellt werden können. Selbstverständlich für Hin- u. Rückfahrt.
Nur nicht vom Arzt/Krhs abweisen lassen. Manchmal ist es Ihnen zu viel Arbeit, bzw. wissen manche Ärzte nicht wie es geht, so meine Erfahrung.
Übrigens kann auch jeder Arzt/Krhs einen Schein für einen Krankentransport ausstellen, falls es aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist.

Evtl. kommt ja für deine Mutter folgende Leistung in Frage:
http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/39c.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Diese könnte deine Mutter einmal im Jahr auch ohne Vorliegen einer Pflegestufe in Anspruch nehmen, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen. Zumindest bekäme sie mal für ca. 4 Wochen Hilfe durch einen Pflegedienst und du wärest in dieser Zeit ein wenig entlastet.
Einfach mal bei der zuständigen Krankenkasse deiner Mutter anfragen und auf alle Fälle §39c nennen, da dies eine Krankenkassenleistung ist und keine Leistung der Pflegekasse.

Hoffe, ich konnte dir dadurch ein Stück weit helfen.

Viele Grüße

no name
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

Liebe Christiane und liebe Mitleser,

deine unendliche Geschichte mit deiner Mutter ist nur noch traurig !
Es kommt oft darauf an,an wen du gerätst vom MDK.
Ich kann dir ein Bespiel schildern ,was mein Mann und ich selbst so erlebt haben.
Meine Schw,M war nachweislich ,durch Krankenhaus und Hausarzt,als dement diagnostiziert.
Sie bekam schon 100 Euro (vor 10 Jahre)vom MDK, wegen ihrer geistigen Einschränkungen und bei den Ausscheidungen, zu gebilligt.
Wie mein Mann bemerkte,dass sein Bruder sich immer mehr am Vermögen der Mutter bereicherte,beantragte er eine Betreuung.
Mein Mann ,anständig wie er ist,informierte darüber seinen Bruder.
Wie der MDK kam,war meine Schw.M.nicht da.
Innerhalb von Tagen,ließ der Bruder meines Mannes, meine Schw.M. beim Notar eine Vorsorgevollmacht unterschreiben.
Er redete ihr ein,mein Mann wolle sie entmündigen lassen.
Er unterzog sie einer regelrechten Gehirnwäsche,bei Erbschleicher nicht unüblich.
Es wurde gelogen und betrogen,meine älteste Tochter war beim Termin mit der Richterin auch dabei,sie war danach fix und fertig.
Ich war da so schwer depressiv,dass ich mich dem Schauspiel nicht aussetzen konnte.
Die Richterin und machte die Erteilung der Vollmacht davon abhängig,wie der MDK meine Schw.M. beurteilt.
Mein Mann wurde über den Termin mit dem MDK nicht benachrichtigt.
Wie ich diese Beurteilung gelesen habe ,war ich fassungslos.
Meine SchW,M war angeblich total gesund ,ihrem Alter entsprechend gut orientiert,konnte ihre Körperpflege und Ernährung selbst verrichten.
Sie saß angeblich geschniegelt und gebügelt da ,mit ihrem Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.
Ich hatte sie vorher einmal die Woche geduscht und mein Mann brachte ihr Mittagessen und überprüfte ob sie genug trank.
Immer wieder ein Thema,das zu wenige Trinken.
Es hatte sich eine wundersame Heilung eingestellt und die 100 Euro wurden nicht mehr bezahlt.
Ein halbes Jahr später ,kam meine Schw,M .total verwirrt ins Krankenhaus und durfte auf Grund ihrer Demenz nicht mehr in ihre Wohnung zurück.
Sie musste sofort in ein Pflegeheim,das passte diesem gierigen Giftzwerg zwar nicht ,aber da kam er nicht gegen an.
Die Vorsorgevollmacht blieb,trotz Überprüfungsantrag,bestehen.
Das Gericht machte es sich so einfach wie möglich,meine Schw.M. war satt und sauber,dann ist es gut wie es ist,basta.
Mein Schwager konnte durch bar gezahlte Mieteinnahmen immer noch genug für sich abzwacken.
Die Schikanen, Lügen,Verleumdungen wurden immer drastischer.
Wenn ich darüber nach denke wird mir ganz übel.
Du siehst, mit deinen schlechten Erfahrungen bist du nicht alleine.
Wer ehrlich ist,hat oft schlechte Karten.
Deine Mutter stellt sich wahrscheinlich selbst als noch sehr leistungsfähig da,das haben die Herrschaften vom MDK sehr gerne(Ironie).
Jeder Handgriff den du für deine Mutter leistest oder auch nicht,muss dokumentiert werden.
Die Grundpflege ist da ganz,ganz wichtig.
Auch wenn eine Inkontinenz besteht,auch wenn sie noch so leicht ist,vom Hausarzt bestätigen lassen
Ein Rezept für dementsprechende Hilfsmittel ,ist auch sehr hilfreich.
Sehr heikles Thema,kenne ich von meinen Eltern,da habe ich das auch durch,allerdings ohne Probleme mit dem MDK.
Hast du dich schon Mal an den VDK gewand?
Bei einem Widerspruch kann der VDK sehr hilfreich sein.
Das weiß ich aber nur durch meinen Rentenantrag,da war der VDK für mich sehr wertvoll.
Ich kann dir nur raten,gib nicht auf und übe mit deiner Mutter,wie sie sich bei der Beurteilung verhalten soll.
Stelle einen Verschlechterungsantrag .
Nur deine Mutter kann dazu beitragen,dass du nicht als geldgierige Tochter da stehst.
Sie ist klar im Kopf und wird doch einsehen können,dass sie das bekommen soll,was ihr zusteht.
Alles Gute für dich ,ich hoffe ich konnte etwas Nützliches für dich schreiben.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

Liebe Malu,

Therapie glaube ich eher nicht.
Die Ärztin meinte gestern,das ich wohl sehr energetisch reagier,heißt wohl auch empfindlich,genau wie bei Medikamenten.
Sie war gestern vorsichtiger,ihre Aussage war:"Da haben sich viele Blockaden gelöst ,aber so quälen will ich sie ja nicht,machen wir nur was für ihre Entspannung."
Gestern habe ich die Nadeln,es waren auch 2 weniger, besser vertragen und heute ist es wie vorher,so lala.
Gleich will ich noch etwas im Haushalt machen und auch was kochen,die Jungs sind übers Wochenende da.
Es war schon viel schlechter,das darf ich nicht vergessen.
Ja, liebe Malu,die Einschläge kommen immer näher.
Für deine Chorfreundin ist der Sekundentod ihres Mannes sehr traurig,das ist wie bei einem tragischem Unfall.
Du wirst sie mit deiner einfühlsamen Art, etwas trösten können,aber das zu akzeptieren bleibt schwer.

Ein schönes Wochenende und liebe Grüße

Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
irma
Beiträge: 1002
Registriert: 25. Sep 2015, 18:06

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von irma »

Liebe no Name,

Dass es einfach ist, einen Taxischein zu bekommen wüsste ich aber. Ich beiße mir seit Monaten die Zähne aus und zahle monatlich mindestens 100 Euro für Fahrten.

Die Krankenkasse sagt, der Arzt hat es zu machen, der Arzt, sagt die Krankenkasse ist zuständig.

Zu lesen ist, bei Chemotherapie und Dialyse bekommt man die Genehmigung. Mein Neurologe und Psychiater setzt sich jetzt dafür ein, dass ich für mein Muskeltraining 1 x die Woche einen Taxischein Hin- u. Rückfahrt bekommen soll. Da ist für mich unzumutbar wäre, mit dem Bus zu fahren. Meine Hausärztin stellt sich völlig quer.

Wenn ich es nicht zahlen könnte, käme ich zu keinem Arzt. Was machen die Menschen, die wirklich nicht das nötige Geld haben? Wer arm ist, stirbt halt eher. Das stimmt leider so.

Irma
artig musst du nicht sein; es reicht, wenn du grossartig bist. (dieter becker)
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Christiane1 »

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich herzlich bedanken für eure wertvollen Beiträge zu diesem Thema. Ich hoffe sehr, dass ich euch damit nicht auf die Nerven gehe, wenn ich alle paar Monate oder so mal berichte. Mir hilft eure Aussensicht und jeder Tipp sehr, besonders dann, wenn ich das Gefühl habe, dem Ganzen emotional manchmal nicht mehr gewachsen zu sein. In solchen in Momenten laufe ich immer Gefahr vieles in mich hineinzufressen und mich wie ein wütendes Opfer zu fühlen. Ich möchte das aber nicht mehr, weil es das einfach nicht wert ist.

Liebe Irma,
du hast Recht mit der Wertigkeit bei Sauerberkeit und Pflege. Wir hatten dieses Thema, aufgrund der vielen anderen Probleme meiner Mutter, bei ihren Begutachtungen nicht als das Wichtigste angesehen und so wurde es auch ziemlich schnell abgehakt. Inzwischen weiss ich, dass dieser
Bereich für den MDK am wichtigsten ist. Meine Mutter muss auch besser mitmachen für den Fall, dass wir es nochmal angehen. Sie ist 75 und kann nicht alleine duschen und sich die Haare waschen, was ich letztes Jahr dem MDK gegenüber zwar erstmals auch erwähnt hatte, aber eher so am Rande. Sie macht dafür eher noch Scherze („Ich bin doch nicht behindert“), dass sie immerhin noch dreimal die Woche mit dem Waschlappen oben und unten ein bisschen Katzenwäsche kann. Da kann man dann auch schon mal wütend werden als Angehörige, weil es so nicht stimmt.

Eine Putzfrau bezahlen wir seit etwa 20 Monaten, seit ich damals die Segel gestrichen hatte und
das Putzen und Grosswäschemachen abgegeben hatte. Das war mir eindeutig zu viel des Guten.
Jeder sagt, dass meine Mutter Glück hat mit mir, also wird es wohl so sein.
Soweit ich weiss, kann man bei Verschlechterung oder alle halbe Jahre einen neuen Antrag stellen.
Naja, mal sehen, ich werde erst einen neuen Antrag stellen, wenn ich mir sicher bin, dass ich
eine erneute Ablehnung auch aushalten würde. Dafür benötige ich Zeit. Manchmal denke ich, hoffentlich haben wir die noch.
Alles Gute dir.

Liebe Malu,
ich lese ab und zu mit bei dir und sehe, was diese kleine Hilfe der PK bei dir schon bewirkt hat im Alltag. Das ist so klasse!
Ich möchte bei mir mehr Ruhe innerlich und das ganze Thema Pflege am liebsten oft in die Tonne hauen gedanklich, aber es flammt ab und zu wieder auf wie jetzt durch das Beispiel meines Nachbarn. Meine Mutter ist kein einfacher „Fall“ und sie macht mich manchmal rasend, wenn sie
von selber kaum Ideen hat und hofft, dass alles schon von alleine läuft. Ich sehe das allerdings jetzt auch schon so und lasse es laufen. Vielleicht habe ich auch zu viel gemacht und zu vieles abgenommen, bin also in die hilflose Mutterfalle getappt, ich weiss es einfach nicht.
Weil du von Humor sprichst, also da habe ich noch etwas Guthaben und meiner Mutter neulich schon wieder mal gesagt, dass ich fertig bin und kaputt (von meinem eigenen Leben) und eigentlich einen Pflegegrad beantragen müsste für mich. So blöd sich das anhört, aber der würde eher durchgehen als bei ihr. Pffff........ Halte dich aufrecht, liebe Malu.

Hallo no name,
ich wusste das nicht, danke für deinen Tipp.
Es würde unwahrscheinlich helfen, diese vielen Termine zum Augenarzt bzw. Praxisklinik schneller und leichter über die Bühne zu bekommen per Taxi. Einmal im Monat (nach der Injektion) müssen wir Taxi zahlen notgedrungen, um meine Mutter schnellstens nachhause zu bringen. Sie ist danach restlos kaputt und blind und schnauft wie ein Pferd. Alles andere danach die Tage erledigen wir mit dem Bus. Wir deshalb, weil sie Begleitung benötigt bei allem. Ich werde das auf jeden Fall am Montag herausfinden bei ihrem Hausarzt, ob dieser Umstand mit den notwendigen Begleitungen ausreicht für Taxischeine. Das würde wirklich helfen.
Danke nochmal für deine Infos und liebe Grüße.

Liebe Bittchen,
meine Mutter ist (ich war heute da) zufrieden, wenn alles seinen gewohnten Gang läuft.
Sie hat mich nicht erkannt wie gehabt und stolperte über ihren eigenen 15m Sauerstoffschlauch, aber das nehmen wir sportlich und ich vermute mal, dass wir als Team auch so wahrgenommen wurden vom MDK und die echte Not überhaupt nicht gesehen wurde. Ich habe meine Mutti meist lieb und sie hat mit mir eine sehr komplizierte Tochter, die glücklicherweise durch ihre Frührente
nach dem Tod meines Vaters sofort einspringen konnte. Ich ziehe mich inzwischen etwas zurück, da ich mal wissen möchte, was passiert, wenn ich weniger mache und die lieben Geschwister meiner Mutter davon erfahren.

Ich kann das nicht mehr, also mit ihr üben und sie auch noch schulen, wie man sich beim MDK-Besuch verhält. Ich kann das ja selber nicht richtig und ich komme mir einfach bescheuert vor.
Es tut mir gut das hier in aller Öffentlichkeit erzählen zu können.
Ich weiss, dass ich nicht alleine bin damit und vor allem als Angehörige eines pflegebedürftigen Menschen nicht alleine bin.
Solche Geschichten wie deine dürften eigentlich nie passieren und sie passieren doch immer wieder.

Danke für eure tollen Rückmeldungen.

Lieber Gruss
Christiane
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von no name »

Hallo Irma,

ein Taxischein wird ausgestellt, wenn es medizinisch notwendig ist und dies gilt nicht nur bei Chemo-/Strahlentherapie oder Dialyse, sondern ebenso bei anderen Einschränkungen. Und es ist definitiv so, dass der Arzt/Krhs diesen Schein ausstellen muss, deshalb habe ich ja geschrieben, nicht vom Arzt abweisen lassen.

Viele Grüße

no name
irma
Beiträge: 1002
Registriert: 25. Sep 2015, 18:06

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von irma »

Danke no Name,

Ich bleibe dran. Aber man kommt sich schon blöd vor ständig abgewiesen zu werden. Seit ich krank bin, muss ich um irgendetwas kämpfen. Behindertrnausweis, Kosten für Notruf, Pflegeversicherung. Irgendetwas läuft läuft immer schief, was es auch ist. Oder sei es, dass Arztberichte nicht angekommen sein sollen, wo sie gebraucht werden.

Manchmal werde ich dessen einfach müde.

Irma
artig musst du nicht sein; es reicht, wenn du grossartig bist. (dieter becker)
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von no name »

Hallo Irma,

leider kann ich es nur bestätigen, dass es sehr oft mühselig ist, wenn man etwas beantragen muss. Die Bürokratie wird in unserem Lande sehr groß geschrieben und in letzter Zeit stelle ich auch gehäuft fest, dass in den unterschiedlichsten Bereichen nicht genau genug gearbeitet wird (es werden E-Mail nicht vollständig gelesen, Unterlagen kommen nicht an, werden nicht weitergeleitet oder verschwinden intern, am Telefon erhält man innerhalb eines Unternehmens einschl. Krankenkassen von unterschiedlichen Ansprechpartner verschiedene Aussagen und stellt dann irgendwann fest, dass keine dieser Aussagen korrekt war etc. etc.)
Ich wünsche dir viel Kraft für alles und natürlich Erfolg!

Viele Grüße

no name
Jewel
Beiträge: 20
Registriert: 5. Jan 2018, 20:28

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Jewel »

Hat denn inzwischen noch jemand den Pflegegrad beantragt? weiß jemand, wie es läuft, wenn man NICHT allein lebt?
Denn obwohl ich schon 20 Jahre berentet bin (bin 50) und damit den ganzen tag zu hause, bleibt viel haushaltführung an meinem mann hängen, weil ich froh sein muss, wenn ich in den akuten phasen es schaffe, mich um mich selbst zu kümmern. und selbst das gelingt nicht immer (stichwort körperpflege)
dissoziationen führen ebenfalls dazu, das mir immer wieder zeiten fehlen.
freundschaften kann ich nicht eigenständig pflegen, auch das läuft nur über meinen mann. freizeitaktivitäten das gleiche. nichts läuft von mir aus, immer muss mein mann motivieren oder mich "einfach mitschleppen", weil ich sonst das haus nicht verlasse.
und dann wieder gibt es phasen, wo ich für meine kinder da bin und dort helfe und funktioniere und das gleiche für mich selbst nicht auf die reihe kriege...

na mal schauen, was die reha bringt
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Gertrud Star »

gelöscht, da Antwort falsch platziert.
Seide
Beiträge: 1644
Registriert: 4. Apr 2015, 12:49

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Seide »

Guten Morgen,
hallo liebe Malu wo bist Du oder habe ich irgend etwas überlesen ?
Liebe Grüße Eure Seide :hello:
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

Liebe Seide,

ich halte auch schon lange Ausschau nach Malu und mache mir auch etwas Sorgen.
Herzliche Grüße an Euch beide.


Liebe Jewel,

so viel ich weiß,musst du dir einen Antrag bei der Krankenkasse besorgen.
In der Rehaklinik können sie dir da bestimmt weiter helfen.
Deine Probleme sind hier ja ganz vielen Betroffenen bekannt.
Vielleicht hast du ja Lust dich hier mehr auszutauschen ?

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Christiane1 »

Hallo Jewel,

ein, zwei Tipps von mir:
Beantrage den Pflegegrad entweder online oder bei der KK. Meist geht das ruckzuck mit dem Termin. Wenn du Hausbesuch bekommst vom Medizinischen Dienst zur Begutachtung deiner Selbstständigkeit, benenne deine ständige Hilfebedürftigkeit bei der Körperpflege und
deine psychischen Einschränkungen.

Viel Glück und Grüsse
Christiane
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von malu60 »

:hello: Liebe Seide und liebe Bittchen und Euch lieben Forumsleuten,ein Lebenszeichen an dieser Stelle, von mir.Ich bin okay,aber weniger im Netz und am PC.
Ohne Medi,s und ohne Sonnenschein geht,s auch schonmal Tage nicht so gut,doch seit mein Gerüst steht:VT alle 4Wochen,Ergo ,Pflegedienstdame,Ehrenamt ,Chor, Wandern läuft der Alltag drumherum ganz gut.Manchmal hab ich Angst ohne Medi,s könnt,s dicke kommen,doch nach kurzer Phase kann ich wieder Freude und Hoffnung finden,also läuft alles seinen Weg.

Meine Psychiaterin,ich brauch sie wegen Ergo-Therapie-Verordnung, will immer den Rezeptblock zücken.Im Feb.muss ich wieder hin,da hab ich vor,vielleicht in die "Gezeiten-Klinik-Bonn"zu gehen.Erst gab,s Ergo statt AD;s,vielleicht sollte ich jetzt die Klinik vorschlagen!?Schon komisch!?
Es müßte doch zu schaffen sein,durch Verhaltensänderungen und Achtsamkeit , die kleinen Schritte,medikamentenfrei zu leben.Die Krankheit ist so vielleicht doch händelbar,auch als Alleinlebende.ich muss lernen nicht immer ins Bett zu gehen,wenn mir alles Zuviel wird.Dieses
Verhalten ist bei mir eingebrannt,seit Kindheitstagen mein einziger Zufluchtsort.Da muss ich immer gegensteuern,mich aktivieren,alleine ist es schwer.....ist doch eh egal.....nein,ist es nicht!!!


Gefühle wie Freude,Trauer sind jetzt wieder möglich,ist nicht immer toll,aber echt und körperl.
Veränderungen auch im Laborbild sind erheblich und lassen mich hoffen,auf einem guten Weg zu sein.

Liebe Jewel,ich kann Dich nur unterstützen,Dir diesen Pflegegrad bestätigen zu lassen.
Christiane hat ja geschrieben,was zu tun ist.Da Dein Partner Dir hilft,ist vielleicht Pflegeld auch möglich.Du solltest Ehrlich sagen,wie schwer Dein Leben ohne Hilfe Deines Mannes ist.
Mir geht es seither viel besser.Wöchentlich 2Stunden erleb ich es wie Hilfe zur Selbsthilfe.
Ich arbeite mit, mein Haushalt ist strukturiert,alles ist einmal von grundauf gemacht
worden und ich hab ein gutes Gefühl,mein "Leben "im Griff zu haben.Hab sogar renoviert!

Es mag anders sein,wenn man in Partnerschaft lebt,doch über Tag wird Dir diese Hilfe auch
Struktur bringen,zumindest am Tag wo sie Dir helfen.Jeder ist da ja anders,doch ich bin sehr
motiviert,wenn Jemand kommt,da werd ich aktiv und es gibt auch immer ein gutes Gespräch,
hätte nicht gedacht,wie wichtig auch dies für die Seele ist."Das Rädchen kommt so ins Rollen".

Ich fühle mich unterstützt bin es wert , bestimme selbst was gemacht wird , hab auch schonmal
Fahrdienste in Anspruch genommen.......wirklich,die" Beste Entscheidung in 2017."..es hilft mir!!!

Wäre doch schön,wenn auch "andere Depressive"diesen Pflegegrad beantragen würden und dadurch weiter
kämen.Anfangs gab,s auch ein Schamgefühl,doch heute ist das alles weg,warum schämen,ich bin schon so lange krank und endlich hab ich Hilfe.Von den Pflegekräften kommt gutes Feedback und Respekt,auch meine Wohnung seh ich mit anderen Augen,ich erfahre auch hier ,es ist garnicht so schrecklich,ich drehte mich im Kreis,sah Vieles zu hoffnungslos,war eben allein.
Heute fühle mich anerkannt und gesehen mit
dieser "Scheißkrankheit",die mich soviel Lebenskraft und Lebensfreude gekostet hat.

Hilfe zur Selbsthilfe,statt Pillen,im Moment glaub ich daran...aber weiß man,s.....

Also,liebe Grüße ,paßt gut auf Euch auf,wir schaffen es gemeinsam,das Forum ist so hilfreich auf diesem Weg, Eure malu (schau immer mal wieder vorbei)
Leben ist mehr
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Pflegegrad 1 bei Depression?

Beitrag von Bittchen »

Guten Morgen liebe Malu,

ich habe dich gerade erst gelesen und mich sehr gefreut!!!
Leider habe ich jetzt nur noch wenig Zeit,aber ich werde weiter nach dir Ausschau halten.
Wir schaffen das schon,die Klinik würde mich auch interessieren.
Bis wieder mal.

Ganz liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
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