Ziele im Leben

[Happy Girl]

Mich würde mal interessieren, welche Ziele ihr so im Leben habt oder bisher hattet. Also außer natürlich wieder gesund zu werden...Ich für meinen Teil treibe schon immer ziemlich ziellos durchs Leben....

[Katerle]

Hallo happy girl
Ziele habe ich jeden Tag, für mich umsetzbare. Das beginnt bei mir mit dem aufstehen, duschen/ baden, Entspannung machen, rausgehen, musikhören, kreativ sein, was einkaufen, dann telefonieren ich auch mit meinen Kindern, mit M. Klappt es auch, Haushalt machen. Termine wahrnehmen, treffen mit s./Freunden, wöchentlich in meine Gruppe gehen, Zeit mit meinen Kindern und Enkel verbringen in gewissen Abständen, lesen, Kreuzworträtsel.

LG

[Happy Girl]

Mhm, okay, solche Ziele habe ich auch Aber wie sieht es mit Lebenszielen aus? Mir ist z.B. weder ein beruflicher Aufstieg wichtig, noch möchte ich Mann, Kinder und Haus. Das ist irgendwie traurig, wenn alle um einen herum wissen, was sie erreichen wollen bevor sie ins Gras beißen.

[Katerle]

Ist wirklich traurig. Ich möchte mich ja auch gerne noch nützlich machen, wenn möglich. Würde z. B. Auch gerne die Stiftung unterstützen, das wäre auch ein Ziel von mir...

Grüsse

[Tink]

Hey Happy Girl,
Das Problem hatte ich vor kurzem auch.
Da ich meine Ziele (genau die die du aufgezählt hast) als erreicht empfunden hab.
Ich bin jmd der immer nach vorne strebt. Jemand der ein Ziel braucht auch wenn es in noch ferner Zukunft liegt.
Mein Ziel jetzt ist noch was von der Welt zu sehen. Ggf eine Weltreise oder bestimmte Länder. Es dauert zwar noch bis es möglich ist, aber es suggeriert mir ein morgen. Etwas was für mich wichtig ist.
Was machst du denn gerne? Muss ja nicht heim oder Arbeit sein.
Gibt es etwas was du sehen willst?
Etwas was du ausprobieren willst? Ein Hobby wo du was erreichen willst?
Liebe Grüße Tink

[knalltüte]

Hallo Happy Girl

Ich brauche für mich auch Ziele.
Im Moment ist mein wichtigstes Ziel, dass ich es wieder schaffe arbeiten zu gehen.

Aber große Ziele bin ich auch oft am suchen. Ich habe ehrlich gesagt keinen Schimmer wo ich mich in 10 oder 20 Jahren befinde, was ich mache und so. Wenn ich mir da aber zu viele Gedanken drüber mache, dann gerate ich schnell in einen negativ strudel wie "Ach das schaffst du eh alles nicht, bist eh zu unfähig dazu, ist sowieso alles sinnlos" Deshalb schaue ich nur das ich möglichst erreichbare Ziele habe, die nicht zu weit in der Zukunft liegen

Viele Grüße

[Katerle]

Arbeit ist auch ein Ziel von mir und zu reisen, wenn möglich.
Ansonsten mich anderweitig zu engagieren. Finde es besser Ziele zu haben, bevor man ins Gras beißt, als keine. So hat es sich wenigstens gelohnt, wenns auch für ne gute Sache ist.

LG

[Bittchen]

Mensch,Katerle bist du wieder früh wach,passe gut auf dich auf!!!

Deine Bittchen

[Happy Girl]

Mhm stimmt, ich reise ja auch sehr gerne. Könnte ja mal eine Länder Liste machen wo ich noch hin will.

[Katerle]

Na siehst du, wenn ich könnte, wie ich wollte würde ich auch gerne viel mehr sehen von den Ländern, soviel war ich nicht rumgekommen in meinem Leben, aber ich freue mich für diejenigen, die das können.

LG

[Muschelsammlerin]

Mir sind in den letzten Jahren sämtliche Ziele und Träume sozusagen abhanden gekommen. Das hat mehrere Gründe....natürlich ist es hauptsächlich die Krankheit, aber auch mein doch nicht mehr allzu jugendliches Alter. Ich bin fast 60 , fühle mich aber oft wie 100. Ich bin so damit beschäftigt, die allernotwendigsten Dinge des Alltags zu schaffen, dass mir jegliche Zuversicht und Energie für die kommende Zeit fehlen.Ich habe gar keine Lust, noch irgendetwas Neues zu planen oder etwas dazuzulernen. Fühle mich so müde und ausgebrannt. Daher kann momentan eigentlich nur mein einziges Ziel sein, diesen kraftlosen Zustand zu überwinden. Dann werden -hoffentlich- auch noch einige Ziele erreichbar sein, z.B. mehr für meine Fitness zu tun und ca. 10kg abzunehmen.

[-Mara-]

Mir geht es da wie Muschelsammlerin.

Ich hatte Ziele, im Leben. (Kein "5jahresplan", aber Ziele, wo ich hinwollte, woran ich gearbeitet habe, worauf ich mich hinbewegt habe, und worauf ich gehofft hatte.)
Das ist nicht mehr möglich.
Und das, was vielleicht noch / wieder möglich ist (sein wird? kann? noch?), ist nicht mein Ziel, da zieht es mich nicht hin. So denn überhaupt noch etwas im Bereich "Aussicht" zu finden ist ... jedenfalls konkret keine guten.
Der Alltag besteht aus Durchhalten, und versuchen die allernotwendigsten Dinge des Alltags noch irgendwie zu schaffen.
Und aus Erschöpfung.

Irgendwie denke ich inzwischen beim Stichwort "Ziele" vor allem daran, welche denn überhaupt noch möglich wären, umsetzbar wären. (Und dann muss das ja auch noch irgendetwas sein, was mir liegt, mich interessiert, was ich möchte. - Briefmarken sammeln wäre mir vielleicht ja noch möglich, ist aber nicht mein Ding. Und die eigenen Bedürfnisse oder Interessen rein am möglich/verfügbaren auszurichten funktioniert ja auch irgendwie nicht so. Also es wird nicht automatisch "mein Ding" bloß weil's vielleicht möglich wäre.)

[Zarra]

Hallo Happy Girl,

Aber wie sieht es mit Lebenszielen aus? Mir ist z.B. weder ein beruflicher Aufstieg wichtig, noch möchte ich Mann, Kinder und Haus. Das ist irgendwie traurig, wenn alle um einen herum wissen, was sie erreichen wollen bevor sie ins Gras beißen.

Ein bißchen finde ich schon, daß es auch altersabhängig ist. Ich finde es normal, daß man mehr Ziele hat, wenn man jünger ist.

Früher: Schulabschluß, wenn möglich einen guten. Studieren. (War für mich persönlich wichtig. Hat leider nur halb-halb geklappt.) Studien-/Berufsabschluß. Eine Arbeitsstelle, die mir gefällt und mit der ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, möglichst nicht ganz am unteren Level der Latte.

Bei Beziehungen finde ich, daß man das noch weniger planen kann. Natürlich (für mich natürlich) habe ich mir einen passenden Partner gewünscht. Mit den Kindern war es vager, mehr in die Zukunft verschoben, wahrscheinlicher schon, aber nicht so sicher (da war klarer, was ich nicht wollte: so ein reines Hausfrauenleben wie meine Mutter); nach dem Motto: Es muß halt auch passen.

Und klar macht eine stärkere Depression es schwieriger zu planen, planen zu "wollen".

Ich hatte früher durchaus den Drang, etwas von der Welt sehen zu wollen. Inzwischen ist der verschwunden oder nur noch virtuell und in kleinen Ansätzen vorhanden - ich kann einfach nicht mehr aus dem halbwegs Vollen powern und erkunden (konnte ich früher auch nur bedingt, aber immerhin mehr, und den Rest hat die Jugend ignoriert), weiß, daß ich recht schnell erschöpft bin ... und glaube vor allem nicht mehr, daß es etwas an meinem Leben ändert. Diesen "Glauben" oder diese Hoffnung hatte ich wohl früher.

Ich glaube aber auch, daß der Zeitgeist einem u.U. suggeriert, dies oder das oder irgendwas "erreichen" zu müssen oder zu sollen. Und ich finde, daß es eigentlich reicht, wenn man halbwegs vergnügt (u.U. vor sich hin) lebt. Betonung auf "halbwegs vergnügt". Und das ist in einer Depression eben oft nicht mehr der Fall und damit stellt dies das Problem dar.

LG, Zarra

[Katerle]

Ziele habe ich bis heute. Damals, meinen Schulabschluss, dann mein Fachschulstudium, (was ich alles sehr gut geschafft hatte)

Später eine Familie und Arbeit. In meiner Freizeit war mein Ziel, gerne mit meinen Kindern Zeit zu verbringen. Als ich krank war, waren meine Ziele, wieder gesund zu werden und meine Kinder zu erziehen, trotz allem für sie da zu sein.

Weitere Ziele waren/sind für mich - meinen Hobbys nachzugehen und auch Zeit mit meinen Kindern und Enkel zu verbringen, Urlaub, wenn machbar.

Weitere Ziele - meine G. und F. treffen.

Jeden Tag für mich erreichbare Ziele setzen, damit es mir gut geht.

LG

[Inertia]

Hallo Happy Girl,

mir geht es genauso, eigentlich schon immer. Alles was du so aufgezählt hast, kann ich sehr gut nachvollziehen. Beruflicher Aufstieg? Solange ich genug Geld zum Leben habe, interessiert mich das nicht. Mann/Frau, Kinder, Haus? Nein danke. Reisen finde ich aber auch eher anstrengend als sonst was. Ich hatte auch schon immer das Gefühl, dass jeder außer mir genau weiß was er will, und ich lebe so vor mich hin und finde einfach meinen Platz nicht.

Was man dagegen machen kann weiß ich allerdings auch nicht, aber immerhin bin ich nicht der Einzige.

[RezDep]

Hy,

ich irre auch schon länger ziemlich ziellos durchs Leben. Allerdings bin ich grad nicht in einer depressiven Phase und da macht es mir gar nichts aus, ich mir keine Gedanken darüber. In Zeiten der Depression hat mich diese Frage zur Verzweiflung getrieben, einen extremen Stellenwert gehabt. Komischerweise ist das alles mit Abklingen der Depression in den Hintergrund getreten.
Ich hab zwar grad auch an mehreren Baustellen zu kämpfen, aber es ist irgendwie ok. Vllt. ist das alls auch wichtiger als Ziele? Keine Ahnung.

Trotzdem bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass die Frage nach Zielen und Sinn des Lebens in der Depression bei mir einen wesentlich höheren Stellenwert haben (und mich durchs nicht finden stärker reinstürzen) als zu besseren Zeiten.

LG
Kessy

[Zarra]

... ich würde Kessys Aussagen unterschreiben.

LG, Zarra

[ichbingut]

*

[Mim]

Hallo ichbingut,

is ja nicht so, dass ich es nicht wüsste... Trotzdem werd ich mir Deine Worte glaube ich mal ausdrucken und - naja, am besten überallhin hängen.
Irgendwie ist es schön, dass auch mal von jemand "Realem" zu lesen und nicht nur von irgendeinem Internet-Blogger, oder so

Schön, dass es Dir gut geht

Liebe Grüße,

Mim

[Happy Girl]

Ja Kessel, das habe ich bei mir auch schon festgestellt, dass ich während (und vor dem Beginn?) einer Depression zu viel über Lebensziele nachdenke.

Um irgendwelche Oberflächlichkeiten wie Idealgewicht oder materieller Besitz geht es mir dann gar nicht, sondern um die ganz grobe Richtung.
Heute auf dem Heimweg bin ich an einem schreienden Kleinkind vorbeigegangen. Kindergeschrei nervt mich ja ziemlich. Ich fand es schade, dass ich für Kinder so wenig übrig habe.

[RezDep]

Hy,

ja, mir gings auch nie um Oberflächlichkeiten und das ist wohl das Problem

Warum findest du es schade, dass du für Kinder so wenig übrig hast? Ich frag deshalb, weil mich das Geschrei u. U. auch nerven würde, ich wenig Bezug zu Kindern habe (aber komme mit ihnen klar) und das total ok finde.

LG
Kessy

[ichbingut]

*

[T Ally]

Seit Tagen denke ich über dieses Thema nach und habe mir die Beiträge durchgelesen. Mir sind materielle Dinge überhaupt nicht wichtig; beruflicher Aufstieg? Bei diesen Bedingungen heutzutage? Niemals! Nur die wirtschaftliche Absicherung, die ist mir wichtig. Aber ich benötige keine Luxusgüter.

Eigentlich weiß ich nur, was ich nicht will.
Und was ich nicht kann!

Ständig denke ich darüber nach, was ich von der Zukunft erwarte. Mir erhoffe. Und ich sehe vor meinem inneren Auge: Nichts.
Das lässt mich dann verzweifelt zurück. Ich sehe schwarz. Wie soll ich ein Leben auf diesem nicht-Niveau ertragen?

Im Alltag funktioniere ich gut, mehr aber auch nicht. Daher würde ich mir mehr Kraft wünschen, würde gern Freude spüren können. Und darüber aus dem Können wieder ein WOLLEN herstellen. Ein richtiges Ziel ist es nicht. Dazu müsste ich wissen, was ich will, und das weiß ich seit vielen Jahren nicht.

Ich erfülle nur Erwartungen und stelle andere zufrieden.

Ziele überfordern mich, schon das Wort ist für mich eine Bedrohung, da ich in einem vertriebsnahen Bereich tätig bin.

[Nitroglycerin]

Hallo Happy Girl,

ich bin nun Mitte 20 und habe mir im Zuge meiner letzten gr. Depression über meine Lebensziele und darüber wer ich eigentlich sein will Gedabken gemacht und für mich eine eigene Liste geschrieben
Hier sind einige dieser Ziele:
- Meine Konfirmation nachholen.
- In einem fernen Land eine zeitlang leben und arbeiten.
- Klavier spielen lernen und mein Hobby (Photographie) weiter verfeinern.
- Folgende Orte würde ich gerne bereisen: Los Angeles, Israel, New York, Memphis, Neu Seeland, Kaliningrad, Warschau, Krakau, Indien, Moskau, St. Petersburg, Australien.
- Ich möchte einmal den venedischen Karneval besuchen und dabei ein originales Kostüm tragen.
- Ich liebe Tiere, besonders Kleintiere und würde mich gerne ehrenamtlich dafür engagieren.
- Meinen Seelenverwandten finden.
- Beruflich Erfüllung finden (Ich würde gerne in die Lehre und Forschung gehen)
- Versuchen jeden Tag eine etwas bessere Version von mir selbst zu sein. Selbst wenn das „nur“ bedeutet authentischer oder freundlicher zu sein.

Manche "Ziele" mögen kleinlich klingen und für andere Menschen bedeutunglos erscheinen. Das ist okay! Jeder Mensch ist anders. Deswegen gibt es auch unterschiedliche Ziele. Ich habe hauptsächlich Dinge aufgeschrieben, die ich liebe und schon immer einmal machen wollte.

[Happy Girl]

Danke für deine inspirierende Liste! Wenn es mir wieder ein bisschen besser geht, will ich auch eine entsprechende Liste anfangen zusammenzustellen.