Lustlosigkeit und Einsam

[plüschlöwe]

Auch das erscheint uns für ein Internetforum zu düster....

[RezDep]

Und genau das meine ich....

Aber es stimmt wirklich, was du im letzten Satz schreibst. Durch die Opferrolle machst du dich noch hilfloser, als es sein müßte, kannst Hilfe vllt sogar schlecht annehmen oder übersiehst vllt. ausgestreckte Hände.

Und Bedürfnisse artikulieren und einfordern ist auch total wichtig und gut, dass dir das bewußt ist. Aber ist natürlich auch ein Haufen Arbeit und Übung.

Vielleicht hilft es dir auch, dir immer wieder klar zu machen, dass du jetzt erwachsen bist und viel mehr Handlungsmöglichkeiten hast, als die, die du als Kind hattest. Und auch nachvollziehbar, dass du nach solchen Kindheitserlebnissen auch noch an solche beschriebenen Männer gerätst. Aber du scheinst dich langsam frei zu schwimmen, warst in der Reha, suchst Therapeuten usw. Also schon alles richtige Schritte aus der Opferrolle raus und mehr in die Eigenverantwortung rein.

Ich hoffe, du verstehst den Text so, wie ich ihn meinte. Nämlich durchaus wohlwollend, nicht abwertend oder sonstwas.

LG
Kessy

ABER: du hast dich doch bestimmt hier angemeldet, weil du etwas ändern willst. Und damit hast du schon den ersten Schritt getan. Vllt. kannst du hier ja üben, weniger das Opfer zu sein (was du nicht bist, sondern dich selber dazu machst) und vllt. auch mal konkrete Fragen oder Bitten oder so formulieren.

[plüschlöwe]

ich soll also konkrete fragen und bitten formulieren
1. vor mehr als drei jahren wurden mir mehr alls 13 zähne gezogen, vorher hatte ich kronen, die stützzähne sind weggebrochen, alle zähne wurden gezogen, die von meiner zahnärztin gut vorbereiteten prothesen von dem arzt auf die wunden kiefer gesetzt, und ab nach hause
bis heute ziehe ich diese zähne nur an, wenn ich unter leute muss, ich kann mit den dingern nicht essen, ich hab mich aber so lang nicht drum gekümmert, dass ich mich jetzt nicht traue, einen termin mit der zahnärztin zu machen, um die teile richtig anzupassen
das schränkt mein leben sehr ein, weil ich nicht ohne zähne rausgehen mag, aber ich hasse die zähne so sehr, dass ich eben nicht rausgehe
ist hier jemand, der einen termin mit meiner zahnärztin ausmacht und mir hilft, dass ich da hingehe und wieder spontan rausgehen kann?
2. meine wohnung
ich kann so lang ich hier wohne meinen balkon nicht nutzen, weil die balkontür kaputt ist,,, das ist vor jahren mal ausgemessen worden, aber bis heute nicht repariert, inzwischen hat der vermieter gewechselt, die nummer ist ständig besetzt
3. das ist auch mein nächstes problem
mein restmülleimer ist weg, einfach nach dem rausstellen verschwunden, ich horte den müll jetzt in der wohnung,das kann so nicht weitergehen,
4. ich hab versicherungsverträge für die jungs, aber die leben nicht mehr bei mir, ich muss verträge kündigen, auch mein emailvertrag läuft auf premium, das brauche ich nicht, irgendwie hab ich da irgendwas angeklickt, ich hab auch noch einen handyvertrag, der gekündigt werden muss, da brauche ich hilfe
und wenn ich schreibe, ich brauche hilfe, breche ich in tränen aus, ich hab so oft um hilfe gebeten und bekam zur antwort, dass ich doch alles so wollte und sehen soll, wie ich damit klar komme
ich komme nicht alleine klar, und wenn hier jemand ist, der meint, mir vielleicht bei dem einen oder anderen problem helfen zu können, freue ich mich über jede nachricht

[RezDep]

Hy,

zu 1.

ist hier jemand, der einen termin mit meiner zahnärztin ausmacht und mir hilft, dass ich da hingehe und wieder spontan rausgehen kann?

Kommt drauf an, was DIR wichtiger ist: einmal die Scham aushalten und zur Zahnärztin gehen mit dem Ergebnis, dass sie richtig angepaßt ist und du wieder rausgehen kannst oder ob du Zähne vllt. auch als Ausrede dazu benutzt, um nicht unter Leute gehen zu müssen (könnte ja sein, dass dieser Vorteil die andere Möglichkeit überwiegt). Die Entscheidung liegt bei dir (wieder Thema Eigenverantwortung)

zu 2.

ich kann so lang ich hier wohne meinen balkon nicht nutzen, weil die balkontür kaputt ist,,, das ist vor jahren mal ausgemessen worden, aber bis heute nicht repariert, inzwischen hat der vermieter gewechselt, die nummer ist ständig beset

- Vllt mal beim Mieterverein nachfragen (ob es z B. ok ist, einen Handwerker zu beauftragen, nachdem du dem Vermieter schriftlich mit Frist davon in Kenntnis setzt)
- schriftlich

zu 3.

mein restmülleimer ist weg, einfach nach dem rausstellen verschwunden, ich horte den müll jetzt in der wohnung,das kann so nicht weitergehen,

- s. o.
- Mülltüten der Stadt aus dem Supermarkt oder Kiosk holen zur Überbrückung
- möglichst viel über Mülltrennung loswerden

Frage mal zur Wohnung: wohnst du allein in dem Haus? Gibt es keine anderen Mieter?

zu 4.

ich hab versicherungsverträge für die jungs, aber die leben nicht mehr bei mir, ich muss verträge kündigen, auch mein emailvertrag läuft auf premium, das brauche ich nicht, irgendwie hab ich da irgendwas angeklickt, ich hab auch noch einen handyvertrag, der gekündigt werden muss, da brauche ich hilfe
und wenn ich schreibe, ich brauche hilfe, breche ich in tränen aus, ich hab so oft um hilfe gebeten und bekam zur antwort, dass ich doch alles so wollte und sehen soll, wie ich damit klar komme
ich komme nicht alleine klar, und wenn hier jemand ist, der meint, mir vielleicht bei dem einen oder anderen problem helfen zu können, freue ich mich über jede nachricht

- vllt. Caritas/Diakonie
- sozialpsychiatrischer Dienst
- VdK vllt.

Dich um die ersten Schritte jeweils kümmern mußt du selber, das kann dir keiner abnehmen. Wenn dir wirklich zur Zeit alles zuviel ist, über dich einstürzt und du nicht mehr kannst, dann lass dich zur Krisenintervention einweisen.
Vorher würd ich es aber über den sozialpsychiatrischen Dienst oder Caritas/Diakonie probieren. Vllt. haben die noch mal andere Ideen als Ansprechpartner.

Schon mal gut, dass du hier deine Baustellen strukturiert auflisten konntest, vllt. kannst du das ausdrucken und mit zu og Stellen nehmen.

Ja, du hast deine Bitten und Bedürfnisse geäußert. Soweit so gut . Jetzt wäre es wichtig, diese an den richtigen STellen (nämlich denen, die dir bei den Alltagsdingen helfen können) zu äußern. Klar kann es vorkommen, dass eine Bitte abgelehnt wird -aber damit ist nur eine Bitte von jmd abgelehnt worden, der diese nicht erfüllen kann und es hat nichts mit dir zu tun.


LG
Kessy

[riverflow]

Hallo Plüschlöwe,

oje, Du hast ja ganz schön viel zu tragen.

Zu Punkt 3 kann ich Dir wenigstens etwas sagen. Aktiv müsstest Du dann werden. Vielleicht motiviert es Dich, wenn Du hier davon berichten kannst?

Also, mein Mülleimer war ebenfalls irgendwann einfach so verschwunden. Da hab ich erst mal ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut und mich gefragt, wer wohl eine Mülltonne klaut.
Es ist aber so, dass die Tonnen beim Entleeren manchmal in den Wagen fallen. Von dort können sie wohl nicht mehr problemlos herausgeholt werden, also fährt der Müllwagen üblicherweise weiter.
Bei der Stadtverwaltung kann eine neue Tonne beantragt werden. Ich war persönlich da, vielleicht geht es aber auch telefonisch. Das Procedere war auch gar nicht hochbürokratisch: Meine Adresse wurde aufgenommen und ungefähr eine halbe Woche später bekam ich eine andere Tonne vors Haus gestellt.

Ich weiß jetzt nicht, ob Du oder der Vermieter dafür zuständig seid. Je nachdem müsstest Du den Vermieter oder die Stadtverwaltung kontaktieren und hättest recht schnell wieder die Möglichkeit, den Müll zu entsorgen. Auf Dauer kann das ja so nicht weitergehen.
Vielleicht könntest Du beim Vermieter auch gleich das Problem mit der Balkontür ansprechen?
Ich würde Dich gerne dazu ermutigen, diesen Schritt zu gehen.
Vielleicht kannst Du den Vermieter ja persönlich aufsuchen oder schriftlich kontaktieren, wenn Du ihn telefonisch absolut nicht erreichen kannst.
Auf jeden Fall könntest Du bezüglich des Müllproblems mal unverbindlich bei der Stadtverwaltung anrufen. Vielleicht kannst ja auch Du den Mülleimer beantragen.

LG
riverflow

[Nico Niedermeier]

Hallo Plüschlöwe,
der Beitrag gestern, 14h39 wurde von der Moderation gelöscht.....er erschien uns zu düster....
Plüschlöwe.....vielleicht wäre es günstig sich noch einmal die Forumsregeln zum Thema Suizidalität durchzulesen UND es muss durch reale und professionelle Hilfe gelöst werden...Wir glauben nicht, dass andere Betroffene alleine die Verantwortung übernehmen können Sie aus dieser Situation herauszuholen oder ihnen darüber hinwegzuhelfen

Sorry und beste Grüße
Die Moderation

[-Mara-]

Hallo Plüschlöwe,

tief in der Depression festzustecken, und in der himmelschreienden Verzweiflung, und dazu dann obendrauf noch konkrete lebenspraktische Probleme in allen Größenordnungen, von sehr ärgerlich bis ziemlich katastrophal, und ohne Hilfe und Unterstützung, das ist sehr schwer.
Schwer zu ertragen, und mühsam zu lösen. (Und das, wo bei Depression eh schon so die Kraft für so vieles fehlt, und die Motivation.)
Schwer ist aber nicht dasselbe wie komplett-unmöglich. (Auch wenn es manchmal so aussieht jedenfalls sich so anfühlt.)

ich komme nicht alleine klar, und wenn hier jemand ist, der meint, mir vielleicht bei dem einen oder anderen problem helfen zu können, freue ich mich über jede nachricht

Das so klar feststellen zu können ist schon ein sehr guter Schritt.
Auch deine klare Aufzählung von ganz konkreten Problemen, an denen du akut verzweifelst, ein wichtiger und hilfreicher Schritt. Und finde ich echt gut, und sehr stark. (Mir, in den dunklesten Momenten, ist dies oft gar nicht möglich, ich sehe dann nur noch einen "Brei" aus "Überforderungsberg" und Aussichtslosigkeit.)
Klar, gelöst oder konkret verändert ist dadurch noch nichts. Aber du hast damit ein (dein) Grundgerüst für einen Schlachtplan, den du dir machen könntest. Um es Stück für Stück anzugehen, da, wo du kannst. (In einer kleineren Sache etwas zu bewegen, zu lösen, einen Schritt zu gehen, ist oft noch irgendwie machbar - auch wenn es in anderen Dingen noch nichts an der (momentanen!) Unbewältigbarkeit der ganz dicken Brocken ändert. Aber es ist ein wichtiger Schritt!)
Und um es dir nach akuten Prioritäten / Dringlichkeit und Machbarkeit zu sortieren.
UND durch deine Auflistung wird es möglich, dir mit konkreten Hinweisen Hilfestellung zu geben, mit Ideen, mit Anlaufstellen wohin du dich wenden könntest.

Und das ist definitiv schon eine sehr viel bessere Ausgangsposition als nur Spielball seiner eigenen Verzweiflung zu sein. (Und oh, ja, ich kenne diese Verzweiflung von mir selber, sehr gut. Und das untergehen unter diesem Berg an muss-ganz-dringend und gibt-keine-Lösung und Keiner-ist-da-der-hilft.) Für manches wirst du vermutlich Hilfe brauchen (oder jedenfalls wäre es sehr gut, da Unterstützung zu haben, ganz wichtig), und wirst sie dir hoffentlich zu gegebener Zeit organisieren können (auch das nicht so einfach und ist anstrengend und mühsam - aber hat dann auch viel Potential, nachhaltig helfen zu können). Und manches kannst du bestimmt - ggf mit Tips und Ideen von hier - in eine Schrittgröße herunterbrechen die du selber bewältigen kannst, wenn du erstmal den richtigen Ansatzpunkt gefunden hast, wie eventuell das Mülltonnenproblem. Jedenfalls dann, wenn gerade die akute Verzweiflung mal nicht mehr ganz so heftig über dir zusammenbricht.

Fehlt noch eine Anlaufstelle für dich mit deiner Verzweiflung, ein Ventil für dein Leiden, etwas wo du aufgefangen werden kannst wenn es alles so heftig und viel ist und es dich lähmt und Panik, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung hochkochen. Denn das ist in diesem Ausmaß hier in dem Forum so nicht möglich aufzufangen.
Vielleicht könnte die Telefonseelsorge entlastend sein und dich ein wenig auffangen, wenn es gar so dunkle Momente sind?
Oder Krisenintervention, wie schon jemand hier vorschlug.
Wenn es für dich ganz unaushaltbar wird, dein momentaner Zustand.
Denn das ist der wichtigste Aspekt um wieder handlungsfähig zu werden.

Mir ist sehr klar, wie verzweifelnd die von dir gelisteten Punkte sind, und vor allem wenn einem alles über den Kopf gewachsen ist und man ohne Hilfe dasteht, und man in der Depression feststeckt.
Ich denke, wenn du für deine Verzweiflung die richtige Anlaufstelle / Hilfe findest, lässt sich für zumindest manche der konkreten Probleme auch Lösungen oder mögliche Wege finden.

Für dich sie aus der Welt zaubern können wir hier alle nicht, aber Unterstützung und Ideen kam ja auch schon was, und vielleicht kann dir sowas dann auch Stütze und Hilfe sein, den Weg zu finden wie du etwas angehen kannst, und für das, was du alleine nicht schaffst zu lösen oder anzugehen, in real Unterstützung und Hilfe zu finden. Das wäre meine Hoffnung, und was ich denke was realistisch möglich sein könnte, und wie du auch hier im Forum Unterstützung finden könntest. Unterstützung zusätzlich zu Hilfe im realen Leben.

Übrigens, falls du erwägst, dir stationär Hilfe zu suchen (Krisenstation, z. B.), dort gibt es in der Regel auch Sozialarbeiter, die dich sicherlich auch ganz konkret unterstützen könnten in Sachen Ordnung und Übersicht in deine Papiere, Verträge, Kündigungen etc zu bringen, und dich tatkräftig unterstützen könnten (oder dich dorthin vermitteln wo diese konkrete Unterstützung geleistet werden kann) - etwas, was online natürlich keiner für dich konkret tun kann.
Wenn du es schaffst, dort auch diese Problematik und deine momentane Überforderung anzusprechen.

[silkesilke]

Hallo am frühen Morgen,

Es ist Recherchearbeit, aber vielleicht findest du heraus, ob es im Umkreis einen Anbieter für ambulante psychiatrische Pflege gibt. Das kann dann der Facharzt verordnen. Wenn du Glück Hast ist die Fachperson, dass dann regelmäßig kommen sollte zu dir nach Hause, nett und kompetent und hilft bei der Bewältigung von Organisatorischem und entlastet durch Gespräche. Es kann hilfreich sein, so eine Begleitung vor Ort zu haben.

Hier gibt es Infos:
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http://www.meyer-und-kratzsch.de/de/ber ... che-pflege" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Silke mit Grüßen