antriebslosigkeit

caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von caravaggio »

hallo, bittchen+kessy!

hab heute wieder den ganzen tag im schlafanzug verbracht... :x

ich hab auch gemerkt, daß ich hier nichtmal die energie hab, längere beiträge zu lesen.

morgen hab ich 2 termine (geigen+singen) und ich überleg schon den ganzen tag, wie ich das schaffen soll. ich hab's ja hier schon geschrieben (glaub ich): ich muß dahin und muß zuverläßig sein, weil ich sonst zu solchen projekten nachvollziehbarerweise nicht mehr eingeladen werde.

ich weiß auch nicht, wie ich's schaffen werde, im februar in den immer wieder ersehnten, aber eben auch gefürchteten urlaub zu fahren. obwohl ich pleite bin, hab ich einen urlaub in meine geliebten mallorquinischen berge, ans meer, zur mandelblüte gebucht. ich bin sooo gerne dort! hab mir diesmal ein billigeres quartier als sonst gesucht und so ist's eigentlich finanziell vertretbar. ich hab mich aber schon öfter in depressiven phasen weinend am flughafen erlebt, weil ich nicht wegwollte, mich nicht trennen wollte. ich weiß nicht, ob das jemand verstehen kann.

so, damit der beitrag nicht länger wird, als ich ihn selber lesen würd, hör ich lieber auf... ;)
caravaggio
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Bittchen »

Liebe Caravaggio,

es tut mir leid ,wenn du dich noch so schlecht fühlst.
Diese Phasen kenne ich sehr gut,wir haben schon zwei mal einen gebuchten Urlaub storniert,selbst einen Besuch zu meiner Tochter nach Berlin mussten wir wegen meinem Zustand absagen.
Verstehen kann ich dich sehr gut.
Dann war der Druck etwas weg und mir ging es besser.
Zwei Termine an einem Tag sind mir schon lange zu viel.
Kleine Dinge,wie Besuch von meinen Kindern,das geht noch immer ganz gut.
Oder auch meine Freundin ,die mir die Haare schneidet geht gut.
Da muss ich mich darauf vorbereiten und auch nur einen Termin am Tag wahr nehmen.
Das ist auch mit Arztterminen so.
Weil duschen,Klamotten usw,da brauche ich in schlechten Phasen viel Zeit.
Vielleicht tut dir der Urlaub aber auch gut,die Sonne,die schöne Landschaft,das Meer.
Mir gefällt es da auch gut,aber ich will nicht mehr fliegen.
Wir fahren sehr gerne an die Ostsee,da will ich nicht in ein Hotel,sondern wir haben da immer eine schöne FEWO,da bin ich unabhängig und das bekommt mir gut.
Wir verpflegen uns da ganz selten selbst,sind ganz nah am Strand,gönnen uns lecker Essen und lange Spaziergänge ,da kann ich auftanken.
Du wirst es hin bekommen mit deinem Urlaub,um das Geld wäre es ja auch schade.
Wenn du dich nicht anziehen wolltest gestern ,dann ist das mal so.
Mache dir keine Gedanken,was hast du verpasst?
Du schaffst das auch wieder,wenn du wie heute, was vor hast..
Gute Besserung wünsche ich dir,mache kleine Schritte ,nicht zu viel.

Ganz liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von caravaggio »

hallo, bittchen: ich hab schlauerweise eine reisestorno-versicherung!.....

mir geht's grad so schlecht, daß ich gleich mit dem taxi in die klinik fahre.
ich meld mich, wenn ich wieder "draußen" bin :hello:
caravaggio
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Bittchen »

Liebe caravaggio,

alles Gute für dich und gute Besserung.
Du hast die richtige Entscheidung getroffen.
Es ist gut wenn du auf dich selber achtest.

Bis bald Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von RezDep »

Hy,

schließe mich Bittchen an. Ich hoffe, dass es dir dann mit der Zeit etwas besser geht.

LG
Kessy
tränendes herz

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von tränendes herz »

Ein liebes Hallo, caravaggio,

weißt du was? Ich finde es so toll von dir, dass du trotz allem in den Urlaub fahren willst.
Wie gesagt, ich habe schon Schwierigkeiten, zum einkaufen zu fahren.
Oder überhaupt unter Menschen zu gehen.
Geschweige denn, morgens aufzustehen.
Ich möchte sooooooo gern, aber ich schaff es einfach nicht. Darüber bin ich sehr, sehr traurig.

Wo gibt es die erlösende Antwort?????

Dir wünsche ich von Herzen, dass dir in der Klinik geholfen wird.

Ganz herzliche Grüße, t. H.
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Bittchen »

Liebe tränendes Herz,

die Antriebslosigkeit,so wie du es schilderst,ist ein Symptom der Depression .Wenn es zu schlimm wurde ,bin ich auch in die Klinik gegangen,genau wie caravaggio.
Das ist die einzige Möglichkeit sich selbst zu schützen.
Sofort Hilfe bekommst du in einer Akutklinik,die es in jeder größeren Stadt gibt.
Für mich war das immer eine richtige Maßnahme,weil ich zu Hause immer mehr abgebaut habe.
Jetzt ,da ich nicht ganz so tief bin,also ohne Suizid-Gedanken,versuche ich ganz langsam wieder aus dem Loch zu kommen.
Auch habe ich wieder therapeutische Hilfe gesucht,dauert aber noch etwas.
Medikamente nehme ich auch,da habe ich aber das Gefühl,dass die Wirkung nach gelassen hat und ich nur noch Nebenwirkungen habe,wie ständig trockenen Mund und Nase.
Ansonsten versuche ich ganz langsam meine Aktivitäten zu steigern.
1.Ich stehe jeden Morgen um 8 Uhr auf.
2.Ich gehe jeden Abend um 22 Uhr ins Bett,und schlafe gegen 24 Uhr.
Oft wasche oder dusche ich mich erst später,aber zur Körperpflege kann ich mich im Laufe des Tages aufraffen.
Einkaufen wäre auch für mich ein Problem,da ist es gut wenn das für mich erledigt wird.
Da bin ich schon dankbar,dass mein Mann für mich da ist.
Ansonsten würden das meine Töchter für mich machen und wenn es mir besser ginge,zumindest mit dabei sein am Anfang.
Denn meine Familie geht mit meiner Depression recht offen um,aber nur da wo sie wissen,das auch ich das so handhabe.
Die Akzeptanz,das ich krank bin,habe ich schon lange.
Nur so habe ich es geschafft immer wieder mit professioneller Hilfe aus einem Tief zu kommen.
Jetzt, da ich mich etwas besser fühle,mache ich Dinge die mir wieder Spass machen.
Heute sind wir durch die verschneite Landschaft gefahren und sind etwas mit dem Hund gelaufen.
Auch gekocht hatte ich und es war lecker.
Gleich lese ich etwas und heute Abend schaue ich TV.
Auch Musik hören tut mir gut.
Diese kleinen Aktivitäten gehen wieder gut,auch mal kleine Pflichten kriege ich wieder hin.
Immer wieder versuchen Freude an kleinen Dingen zu haben und das auch zu merken ist ein Gewinn.
Alles dauert länger wie früher,aber die Zeit gebe ich mir und dann wird es auch wieder vorbei gehen.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von caravaggio »

hallo, ihr lieben!
bin nach nur 2 wochen aus der klinik zurück. die haben mich praktisch rausgeschmissen! :evil:
bei mir würden nicht depressionen, sondern strukturelle probleme im vordergrund stehen. drum sei auch EKT nix für mich...
kann man nicht läuse und flöhe gleichzeitig haben?! :shock:
über die hälfte der zeit war ich in einer geschlossenen station in einem überwachungsbett - klingt furchtbar, ist aber sehr entlastend gewesen!
obwohl ich mich in der klinik gut aufgehoben gefühlt hab - jetzt das! vor allem die art, wie die entlassung gelaufen ist, war echt fies.
zum rausgehen und sonnegenießen reichts jetzt leider wieder nicht, ich bin auch sehr traurig, weil ich dachte, jetzt würde eine gute therapiephase beginnen, hatte auch schnell gute kontakte mit team und patientInnen...
gut, jetzt ist's also anders und ich treffe morgen eine freundin im cafe!!! :D
caravaggio
knalltüte
Beiträge: 71
Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von knalltüte »

Hallo
Schade das der Aufenthalt so geendet hat.
Hatten die von der Klinik dann wenigstens sinvolle Tipps wie du deine Strukturellen Probleme in den Griff bekommen kannst?

Hoffe du kannst dann morgen das Treffen wenigstens genießen.

viele Grüße
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Zarra »

Liebe caravaggio,

ich hatte mich schon gefragt, wie es Dir wohl inzwischen ergehen mag.

... ich hatte mich über Deine sehr guten (Akut-)Psychiatrie-Berichte ja schon gewundert. Nicht daß das bei Suizidbefährdung und ABSOLUTEM Nichts-Geht-Mehr nicht genau das Richtige sein könnte - das haben hier ein paar schon geschrieben, und das fand ich sehr hilfreich und beruhigend. Doch für viele dürfte m.E. Dein aktueller Bericht besser passen.

Haben Sie Dir eine für Dich passende Klinik genannt? Würde mich deshalb interessieren, weil ich zwar vorläufig vor jedem weiteren Klinikaufenthalt Abstand nehme, doch ... doch wenn ... (mag grad nicht ausholen) ... und weil es bei mir auch immer BEIDES gibt: eindeutig Depressives (*), aber eben auch eindeutig "Strukturelles" (das sich bei mir jedenfalls nicht in vorhandene Behandlungsschemata packen läßt). Und ich wüßte nicht, wohin ich mich momentan für eine passende Behandlung wenden könnte. In der noch am besten passenden Klinik wurde einiges umstrukturiert, mal abgesehen davon daß erfahrene Therapeuten gegangen sind; und vermutlich sehe ich das auch als ein wenig ausgereizt an.

(*) irgendwie sehr eindeutig; andererseits konnte ich dem Psychiater, der mich gut einschätzen kann und der schon bei etwas Harmloserem (als EKT) in diese Richtung meinte: "Ja, aber nicht bei Ihnen", gut folgen. - Das muß bei Dir nicht so sein; bei mir paßt es (bis auf Widerruf, weil sich ganz Neues ergibt).

LG, Zarra
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von RezDep »

Hy caravaggio,

schön, wieder von dir zu hören!!

Wurde dir in der KLinik wenigstens vermittelt, wo die strukturellen Probleme liegen und wie du damit umgehen kannst bzw. wo du Unterstützung herkriegst?

Ich denke schon, dass man Flöhe und Läuse gleichzeitig haben kann. Andererseits: was bringt es, ein EKT zu starten, wenn das strukturelle nicht in Ordnung ist und dich das wieder in die nächste Tiefphase wirft??

Bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht, drücke die Daumen,
Kessy
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von RezDep »

Hy caravaggio,

hab total vergessen, auf den anderen Punkt einzugehen.
ich muß dahin und muß zuverläßig sein, weil ich sonst zu solchen projekten nachvollziehbarerweise nicht mehr eingeladen werde.
Du MUßT nur atmen und sterben. Der Rest deine eigene Entscheidung, mit allen Konsequenzen.

Gehst du zu den Projekten hin weil sie dir Spaß machen oder weil du sonst Kontakte verlierst?
Was WILLST du???

LG
Kessy
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Bittchen »

Hallo liebe caravaggio,

schön wieder von dir zu lesen,wenn auch nicht sehr glücklich.

Verstehe das aber nicht so richtig,kein depressives Problem sondern strukturell ?
Was bedeutet das richtig,wenn ich in einer schlechten Episode bin,kann ich auch keine Struktur aufrecht halten ?
Dann habe ich vielleicht auch Läuse und Flöhe,aber ich und auch kein Arzt haben bei mir ein EKT in Betracht gezogen.
Aber rTMS habe ich schon gehabt,das hat auch geholfen für eine gewisse Zeit
Aber die KK zahlen das nicht ,da wurde es mir zu teuer.Geheilt war ich nach 20 Anwendungen insgesamt aber auch nicht.
Weiter gut Besserung und verliere die Hoffnung nicht,du wirst dich auch wieder besser fühlen.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von caravaggio »

hallo, bittchen!
"strukturell" ist in diesem fall ein psychiatrischer fachbegriff und hat was mit verschiedenen persönlichkeitsstrukturen zu tun. in meinem fall (und das ist häufig bei depressionen so) ist's eine emotional impulsive persönlichkeitsstörung vom impulsiven typ, d.h. z.b. schnell gereizt und aggressiv :twisted:
es gibt ein beschreibendes verzeichnis aller krankheiten. kannst icd10 googeln und unter dem buchstaben F sind alle psy.erkrankungen aufgelistet. dort findest du unter F60 verschiedene strukturelle störungen. "struktur" meint also "persönlichkeitsstruktur".
äm...alles klar?
caravaggio
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Bittchen »

Danke liebe Caravaggio,

das habe ich nicht,ich ziehe mich in schlechten Zeiten eher zurück und bin oft gefühls- und teilnamslos.
Auch nicht so toll,aber du schreibst nicht,wie es dir geht.
Fühlst du dich etwas besser?
Das würde ich dir von Herzen wünschen,denn die Phase ,von der du berichtest hattest,kenne ich auch sehr gut.
Aber im Moment ist es ganz gut,auch wenn ich keine Bäume ausreiße,bin ich zufrieden mit mir.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Maggie+
Beiträge: 34
Registriert: 10. Dez 2016, 19:27

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Maggie+ »

Hallo alle Miteinander,

ich tu mich da auch noch wirklich extrem schwer mit. Auch das so an zu nehmen, Antriebslos wegen Erkrankung an Depression. Manchmal führe ich quasi einen strafenden Dialog mit mir " ohje vielleicht bist du auch einfach nur faul und dann dreht sich die Spirale wieder im Teufelskreis,".. ja faul und bequem und bist halt doch ne Mimose und eigentlich solltest du dich mal schämen!! " Einfach A......llerwertesten zusammen kneifen dann los und nicht jammern....

Tja,..... Ich bin aber zur Zeit auch wieder extrem müde tagsüber und erschöpft und dann die Sorgen mit den Kids, ich würde am liebsten "Stop" drücken, wo ist denn der Knopf dafür?!

So jetzt sitz ich hier am Küchentisch und müsste für Abendbrot aufdecken, aber im innersten schreit alles Neinnn, ich will nicht!

Und deswegen ja....... Sitz ich hier jetzt halt :-((
Lassesh
Beiträge: 2
Registriert: 28. Jan 2017, 10:31

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Lassesh »

Hey ihr gleichgesinnten,
das mit dem Antrieb kennt wohl jeder....
Was mir hilft ist ein Ansprechpartner in diesem Falle meine Schwester. Ich hatte letzte Woche einen Totalausfall und sie musste mich wieder aufbauen. Ich konnte zwar nicht reden weil ich nur am heulen war aber zuhören hilft mir auch.
Sie hat mich Motiviert und ich habe Tag für Tag kleine Aufgaben. "Heute bringst du Altglas raus",- "schaffst du das?" ich musste mich nach erledigter Arbeit wieder bei ihr melden.

Wo wir schon dabei sind, habt ihr Tipps für mich mit dem schlafen?
Meine Depr ging jetzt Schleichend 5 Jahre lang, bin seit einem 3/4 Jahr Krankgeschr. mit Komplett Nervenzusammenbrüchen ect. und mein größtes Problem ist das schlafen.....
Ich nehme schon Trazedon neuraxpharm die 100er. Ich kann zwar einschlafen aber werde Nachts 20 mal wach und ab 5-6 Uhr morgens geht nichts mehr. Stehe auf setz mich vor den Rechner oder liege einfach im Bett und das ist z.Z. ungefähr mein Tag.

Etwas gutes gibt es trotzdem, ich habe ein Termin für eine Stationäre Therapie!
caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von caravaggio »

hallo, lassesh!
"das mit dem antrieb kennt wohl jeder" - ich weiß nicht, ob es "jeder" kennt, wenn man sich tagelang nicht wäscht, seine wohnung nicht in ordnung halten kann und man außer "nichts" nichts mehr tun kann.
ich kann's mir jedenfalls selber nicht vortstellen, wenn ich's nicht immer wieder erleben würde...

ansonsten: ich war gestern zum 1.x in einer selbsthilfegruppe! den letzten schubs hat mir mein bruder in einem telephonat gegeben, in dem ich wieder sagte, man könnte, man sollte...
dort bin ich auf eine ehemalige patientin gestoßen. merkwürdigerweise war das gar nicht peinlich oder so - ich hab schon lange die seite von der therapeutischen zur kranken gewechselt...
das gute: wir haben uns zum spazierengehen verabredet (meine initiative, jawollll!). heute haben wir das gleich wieder einvernehmlich abgesagt, aber morgen - morgen bestimmt!
caravaggio
caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von caravaggio »

hab grad wieder abgesagt...
im 1.moment ist's entlastend, aber dann kommen die selbstvorwürfe...
caravaggio
DracheSunwar
Beiträge: 92
Registriert: 21. Feb 2017, 20:03

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von DracheSunwar »

Hallo zusammen,
mein Wäschestapel spricht zwar nicht mit mir, aber in einigen anderen von Euch beschriebenen Punkten finde ich mich auch wieder (Schreibtisch-Chaos...).
Ich komme nochmal zurück zum (Hör-)Buch von Tobi Katze, "Morgen ist leider auch noch ein Tag"; mit am besten gefällt mir darin die Stelle, an der er versucht, seiner Familie verständlich zu machen, was/wie eine Depression so ist, und er beschreibt's als "Wollen-Lähmung", also als eine Lähmung der Willenskraft. Ich finde, das ist eine treffende Beschreibung dieser blöden Antriebslosigkeit.
"Glaube nicht alles, was im Internet steht." (Albert Einstein)
caravaggio
Beiträge: 67
Registriert: 13. Dez 2016, 15:48

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von caravaggio »

hallo, drachesunwar!
was für ein name!! ;)

ich hab im urlaub den katze gelesen und hab immer wieder gedacht, das habe ich geschrieben! wenn man sein biertrinken mit meinem essen austauscht, stimmt's 1:1!!

apropos lesen: das ist neu. seit monaten konnte ich nix lesen (konzentration...) - jetzt hab ich nach dem katze 3 weitere bücher verschlungen. das war also eine gute initialzündung!! danke schon allein dafür an den tipp von hier!!

nach dem urlaub, d.h. letzte woche, war ich nur für 2 arzttermine außer haus, sonst im bett, vor'm fernseher oder am pc. chorprobe, konzertbesuch und gottesdienst-singen hab ich nicht wahrgenommen... :oops:

gestern konnte ich dann endlich duschen und die wäsche waschen, die ich heute sogar abgenommen und eingeräumt hab!! :D

schön, daß du dich gemeldet hast - ich dachte schon, das antriebslosigkeitsthema habe sich für alle erledigt :o - das wär doch schön eigentlich...
caravaggio
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Zarra »

ich dachte schon, das antriebslosigkeitsthema habe sich für alle erledigt :o - das wär doch schön eigentlich...
WÄRE - Konditional! - wirklich schön. :!::!: (unrealistisch?!) - -
Geht bei mir aber gerade eher, abzüglich von ein paar festen Außenterminen, in den absoluten Schambereich über. Ich weiß, daß was passieren muß, "aber" ... Keine Ahnung, wie es realistisch weitergehen soll.
DracheSunwar
Beiträge: 92
Registriert: 21. Feb 2017, 20:03

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von DracheSunwar »

caravaggio hat geschrieben:hallo, drachesunwar!
was für ein name!! ;)
Ich bin aber so einer wie "Grisu, der kleine Drache" ("Ich will Feuerwehrmann werden!"), also ganz harmlos...
Bei Büchern halte ich die Hürde mittlerweile niedrig, wenn's geht, und besorge mir das Hörbuch.
Ich habe auch einen "will ich eigentlich mal lesen"-Bücherstapel. Früher habe ich gerne und viel gelesen, aber derzeit ist das leider sehr mühsam.
Als Trick gegen die Antriebslosigkeit funktioniert bei mir manchmal ein Hobby, das ich vor einiger Zeit für mich entdeckt habe: Geocaching. Das hat mich schon an eine Reihe von Orten gelockt, zu denen ich sonst wohl nie hingefahren/-gelaufen wäre.
"Glaube nicht alles, was im Internet steht." (Albert Einstein)
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von Bittchen »

Hallo zusammen,

immer wieder stelle ich für mich fest,wenn ich nicht zu sehr gegen mich selber und meine Antriebslosigkeit kämpfe geht es mir besser.
@Zarra Schambereich?
Wäre es dir auch peinlich wenn du körperlich von Krankheit geschwächt nicht funktionieren würdest?
Aber ich bin da auch nicht anders ,das ist ein Symptom der Depression.
Mir geht es im Moment besser,aber ich habe Einiges im Haushalt gemacht und es ist hier wieder schön wohnlich.
Aber es gibt noch viel zu tun,trotzdem lasse ich mir viel Zeit oder hole mir auch Hilfe.
Zwei Jahre ging ja nur sehr wenig,da hat auch Hilfe holen nicht geklappt.
Das geht bei mir dann nicht,wenn ich mich so schlecht fühle ,denn ich will immer mit machen und kann nicht zuschauen, wenn für mich was gemacht wird.
Daran will ich noch was ändern.
Auch habe ich meine Enkel zwei Tage versorgt und reichlich Wunschkost gekocht.
Es war etwas zu viel,also Notbremse ziehen.
Heute war ich sehr müde,dann gestehe ich mir viel Ruhe zu und zwinge mich zu nichts.
Wenn ich morgen noch nicht fit bin ,werde ich nur Dinge machen die mir Spaß machen,oder mir auch viel Ruhe gönnen.
Bewegung habe ich immer etwas im Moment und selbst beim Nichtstun fühle ich mich wohl.
Sobald ich mich übernehme,kann der Schuss nach hinten los gehen.
Das kann ich jetzt so wahr nehmen ,weil ich nicht mehr so antriebs-und hoffungslos bin.
Die Angst,dass ich wieder in den Keller rutsche bleibt,aber sie lässt mich auch vorsichtiger sein.
Darum glaubt immer daran,es geht auch wieder vorbei.Geduld heißt dabei das Zauberwort.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
knalltüte
Beiträge: 71
Registriert: 25. Dez 2016, 22:19

Re: antriebslosigkeit

Beitrag von knalltüte »

Hallo!

Bei mir stellt sich im Moment eher die Frage was ist Antriebslosigkeit und was Faulheit.
Denn oft bleibt z.B. der Haushalt liegen, aber vor dem PC sitzen geht trotzdem. Außerdem ist im Moment meine Stimmung relativ gut. Nur meine Hochanspannungsphasen kommen öfters, aber da weiß ich ja was mir hilft.

Ich bin halt generell was Haushalt angeht eher der faulere Typ, mir macht das so absolut keinen Spaß, da sag ich auch mal wochenlang das ich z.B. nur Sauge und nicht wische, habe dann aber einen Haufen arbeit wenn ich irgendwann doch mal wieder wische...

Wo liegt bei euch die Grenze zwischen Faulheit und Antriebslosigkeit?
Ich schätze das bei mir eher so ein, wenn nur der Haushalt liegen bleibt und alles andere gut funktioniert (ohne das ich abends total kaputt bin) dann ist es eher Faulheit, fängt es aber an das mir selbst Selbstverständlichkeiten wie regelmäßig duschen zu gehen schwer fallen ordne ich das als Antriebslosigkeit ein, aber dann ist in der Regel auch die Stimmung im Keller oder auf halbem Weg dorthin.
Aber bei allem ist die Angst im Kopf, wenn die Tage voll mit Terminen sind, das es mich überfordert und es mir anschließend wieder schlecht gehen könnte. Oft ist es schon ein Vermeiden, oft mache ich weniger als ich vermutlich könnte, nur aus angst sonst wieder eine schlechte Phase auszulösen. Da fehlen mir aber auch so ein bisschen die Ideen was ich da ändern könnte und vermutlich verbrüdert sich die Angst vor Überforderung mit dem inneren Schweinehund und sorgt erst recht dafür das ich weniger mache :?

Ihr sprecht vom Bücher lesen. Das habe ich auch immer gerne gemacht. Lange ging gar nichts, da die Konzentration gefehlt hat. Im Moment fehlt mir eher ein interessantes Buch, obwohl der Stapel der ungelesenen Bücher ziemlich groß ist, aber nichts davon spricht mich im Moment so richtig an. Das einzigste was ich im Moment lese ist das allabendliche Kinderbuch :oops:

Viele Grüße
Antworten