Depression...Haushalt und Putzen

Ziege04
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Ziege04 »

Hallo

Ich verfolge hier nur und finde euch Alle so motiviert und fleißig-
Woher nehmt ihr die Energie?

Ich habe ca. 100qm, meine 2 Kinder sind für ihre Zimmer verantwortlich,
ansonsten ist mir wichtig, Boden, Küche, Bad.
Und da erstmal sauber, Ordnung ist was Anderes.

So auf der Ebene: der erste Eindruck.......

Hatte mal den Vergleich zwischen Wohnung und psychischem Zustand:
Die Wohnung ist ein Spiegel der Psyche:
Und je ordentlicher es nach Außen erscheint, desto schlimmer kann es hinter den Türen sein........

Mein Weg, ist der, der Mitte. Ob es was nutzt......?

Jedenfalls versprechen die nächsten Tage schönes Wetter und ich werde die Betten waschen, draußen aufhängen!

Einen schönen Sonntag
LG Ziege04
ndskp01
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Ziege,

gerade hab ich gedacht, du wärst auch schon wach, aber du schläfst vermutlich doch inzwischen. Nagut, ich schreib dir trotzdem so, als wärst du gerade hier, das ist ja das Tolle am Internet, dass man der Phantasie freien Lauf lassen kann.

Der tatsächliche Zustand der hier zu putzenden Wohnung ist vermutlich sehr unterschiedlich. "Objektiv" betrachtet. Gemeinsam haben wir den Wunsch, es ordentlich, ordentlicher oder sauberer zu haben.

Ich habe zwei Zimmer (mehr könnte ich mir hier in der teueren Altstadt auch wirklich nicht leisten, es ist so schon an der Preisobergrenze), Küche und Bad, einen Minibalkon, einen Miniabstellraum. Mir kann es passieren und ist es passiert, dass ich den Staubsauger (ja, ich besitze einen) mehrere Monate nicht raushole. Die Fenster hatte ich im letzen Jahr höchstens einmal geputzt. Staub kann sich überall sammeln, Spinnweben an den Decken. Ich habe niemanden reingelassen. Messie? Es gibt noch schlimmere Wohnungen. Im Fernsehen habe ich schlimmere gesehen.

Doch das Vergleichen bringt nicht weiter. Entscheidend ist, dass ich, wir, uns mit unserem Äußeren nicht wohl fühlen. Und sich wohl zu fühlen, dass ich ein Ziel, das wir wohl alle hier haben. Es schützt vor neuen Episoden. Wir wollen doch gut leben. Eine freundliche Wohnung hilft.

Ich finde es gut, dass hier die "staubige Decke der Depression" (Otterchen, ich glaube, du hast das treffende Bild mal hier benutzt, oder?) gemeinsam gelüftet wird.

Jetzt bin ich wach, habe gefrühstückt, bin alleine und habe noch zwei Stunden Zeit bis ich rausgehe. Einen Teil davon könnte ich gut fürs weitere Aufräumen benutzen. Es gibt noch genug zu tun, im Zentrum und auch in den Ecken und hinter der Tür...

Viele Grüße, Puk
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Puk hat da sehr recht. Dieses ganze Wohnungs-sauber-aufgeräumt-halten-machen ist sehr subjektiv und individuell.

Ich bewohne meine riesige Wohnung alleine mit einem Hund und zwei Katzen. Früher hat unter mir eine Freundin (gleiche Wohnung) mit Mann, 2Kindern und 2 Katzen gewohnt. Da dort mehr Personen lebten würde auch mehr benötigt, es stand mehr rum was geputzt werden musste. Die Freunding ging Teilzeit arbeiten. Ich fand es dort nie groß unordentlich oder schmuddelig. Sie fand es aber schon. Subjektive Einschätzung halt. Im Vergleich zu meiner Wohnung? So ordentlich wie es hier ist konnte es dort nie werden bei 4 Personen. Sie hat auch manchmal geheult dass sie eine schlechte Mutter sei usw, weil der Fußboden klebt und nicht staubgewischt war. Ich hab ihr dann manchmal geholfen. Aber vornehmlich habe ich ihr gesagt dass es egal ist. Es sieht alles gut aus und "Perfekt" geht nicht mit Job und Kindern und allem.

Wenn Puk schreibt im TV hat sie schlimmere Wohnungen gesehen. Ja ich auch. Aber um beim TV Thema zu bleiben. Jetzt wo ich gerade alles gemacht habe. Wenn die Putzteufel aus dem TV kämen? Die würden die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Sovieles was hier nicht super sauber ist. Spinnenweben an der Lampe und Im Abstellraum, Krümmel in dem Schränken, Fenster? Oh Gott! Garnicht von zu sprechen. Und vieles mehr.
Ich habe gerade erst geputzt und einige würden sagen hier sieht es aus wie bei Schöner Wohnen, andere würden all die Schmuddelecken sehen. Ich sehe sie auch und sie stören mich. Ich möchte es weg haben.

Je schlimmer es innen ist um so ordentlicher im AuSsen? Bei mir zumindest stimmt das nicht. Gehts mir schlechter sieht man das hier auch deutlich.

Auch vom Messitum bin ich ziemlich weit weg. Es gibt Sachen die ich Hasse, aber dennoch in Intervallen hinbekomme, wie Papierkram. Oft nur unter Tränen. Der Himmel allein weiß warum das so ist. Aber generelles Ausmisten das fällt mir nicht schwer. Ziemlich regelmäßig miste ich aus. So einmal im Jahr. Schuhe, Kleidung, Geschirr, Deko alles wird durchforstet und was kaputt ist oder nicht mehr gefällt, kommt weg. Oder auch Fehlkäufe, werden dann und wann entsorgt.

Ich bin da ziemlich rigoros und alles was ich ein bis eineinhalb Jahre nicht gebraucht habe kommt weg. Fast alles. Denn auch ich schleppe einige Dinge mit mir herum die ich nicht brauche, für nix. Oder die ich noch nie benutzt habe. So ein Fondueset, das habe ich mittlerweile seit 26 Jahren, und ich habe es noch NIE benutzt. Ein einziges Mal nur war es in Gebrauch da hatte ich es jemandem geliehen. Oder ein Kinderkaffeservice aus meiner Kindheit. Ich brauche es wirkich nicht. Ich habe keine Kinder und werde somit keine Enkel haben an die ich es mal weitergeben könnte. Ich bin auch nicht so der Nippes Typ der sich sowas hinstellt. Es steht im Schrank und nimmt Platz weg.
Hunderte alte Briefchen aus Schultagen gebe ich auf, bald seit 30 Jahren. Wofür?

Ich habe ein Arsenal an Backutensilien, wenn ich denn mal Backe mache ich es gern, es ist aber nicht so als würde ich damit hobbymäßig Tage verbringen. Aber ich könnte die dollsten Dinge machen die Tools wären da. Nur benutzen tue ich sie super selten. Also eher auch nicht gerechtfertigt dass das Zeug hier rumsteht.

Ich muss wohl doch mal wieder ausmisten. Ich habe drüben im anderen Forum jetzt einen Thread gestartet. Ich will sehen was ich in den kommenden 100 Tagen erreichen kann und ob ich es schaffe in der Zeit, auch all das zu putzen was ich schon lange nicht geputzt habe. (Fenster vor nem Jahr, Fensterrahmen vor zwei Jahren, Türen vor 3 Jahren, Heizkörper vor 8 Jahren, Schränke vor 3 Jahren). Wenn ich es schon putze kann ich es auch gleich durch sortieren und mich mal wieder von einigen Trennen. Ich bin gespannt ob es klappt.

Wer mitlesen oder gar mitmachen will? Hier gehts dahin:

http://depriforum.phpbb8.de/diskussione ... t2269.html" onclick="window.open(this.href);return false;

LG FrauRossi
otterchen
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen!
Woher nehmt ihr die Energie?
Vielleicht manchmal auch einfach aus der Verzweiflung??

Wie Puk schon schrieb: es sieht zum Teil GRUSELIG aus bei "uns".
Nicht messiemäßig (darunter verstehe ich zugemüllt, weil man sich von Dingen nicht trennen kann), sondern einfach ungepflegt, unordentlich, verstaubt, unsortiert, unerledigt, ungeputzt... weil uns eben die Energie dafür dauerhaft FEHLT.

Wir funktionieren noch im Außen, können aber für uns selbst kaum noch diese Kraft aufwenden. Doch gerade das zieht uns auf Dauer runter.
MAL den Haushalt nicht zu machen - ach, da pfeifen wir drauf. Es geht um das Dauerhafte. Es geht darum, dass wir uns endlich in unseren eigenen 4 Wänden wieder wohlfühlen. Dass wir uns das gepflegte Umfeld schaffen, das wir verdienen, das wir so brauchen... statt immer nur auf Staub, Dreck, Spinnweben, Wollmäuse, Flecken, schmutziges Geschirr usw. starren zu müssen, die uns einen stummen Appell zurufen: erledige mich!

Woher wir jetzt die Energie nehmen? Na, hier aus der Gemeinschaft, aus diesem Thread, aus der hier entstehenden Motivation, aus der Frühlingssonne, die sich gerade erst zeigt, aus der Verzweiflung und dem Wissen, dass es ohne tätig zu werden niemals besser wird und dass jammern nix bringt, aus unterschiedlichen Tipps und Tricks, aus Selbstüberwindung und mühsam erlerntem Verantwortungsgefühl, aus dem Willen heraus, etwas Gutes für uns zu tun, weil wir es verdammt nochmal verdient haben, dass wir in einer schönen Umgebung leben, und weil wir zähneknirschend eingestehen müssen, dass es kein Anderer für uns erledigt und wir selbst dafür zuständig sind, uns zu überwinden und diese Aufgaben tagtäglich anzugehen.

Ich bin nach wie vor dafür, dass man ( ;-) ) ein Netzwerk gründen sollte: Haushaltshilfe für Depressive. Darin unterstützen sich Depris gegenseitig bei der Erledigung der Hausarbeit... weil nur Depris verstehen können, wieso die eigene Wohnung so schlimm aussieht, wieso man selbst zu kraftlos war, um das alles zu erledigen.
Wenn man selbst seine Wohnung in einem solchen runtergerockten Zustand hat, dass man keinen Besuch mehr empfangen möchte, dann braucht man Hilfe - aber jemanden, der das kennt und versteht und nicht urteilt.
Komischerweise würden Depris übrigens durchaus jemand anderem helfen... es geht nur alleine zu Hause nicht.
Und "viele Hände, schnelles Ende". Gemeinschaftlichkeit. Wortloses Verstehen. Keine Verurteilung, keine Abwertung.
Mindestens 2 Leute tun sich zusammen und packen an - und wenn es nur für 1 - 2 Stunden ist.
Und das dann abwechselnd.

Hach, sowas fände ich klasse...



@ Puk: danke, dass Du mir das zuschreibst, aber ich glaube, das war ich nicht - kann mich jedenfalls nicht daran erinnern :lol: Will ja nicht die Lorbeeren von jemand anderem einheimsen.

Frau Rossi!
Je schlimmer es innen ist um so ordentlicher im AuSsen? Bei mir zumindest stimmt das nicht. Gehts mir schlechter sieht man das hier auch deutlich.
Aber sowas von!!!
ob ich es schaffe in der Zeit, auch all das zu putzen was ich schon lange nicht geputzt habe. (Fenster vor nem Jahr, Fensterrahmen vor zwei Jahren, Türen vor 3 Jahren, Heizkörper vor 8 Jahren, Schränke vor 3 Jahren).
Jepp, das kommt in etwa auch hin bei mir! Nur sind die Zeiträume wohl noch länger :lol: Das Oberflächliche: ok.... aber bloooooß nicht "hinter die Kulissen" schauen! Doch ich nehme es wahr, und es STÖRT mich!
Doch WANN soll ich das noch machen?? Putzen ist nun wahrlich keine meiner Lieblingstätigkeiten, und ich schaffe es einfach nicht, das in meinen Tagesablauf zu integrieren. Also helfen nur Großaktionen.


Edit: ich mach mit drüben!
http://depriforum.phpbb8.de/post42594.html#p42594
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otterchen
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von otterchen »

Erledigt:
Küchenschränke linke Seite durchgesehen und Überflüssiges zum Entsorgen weggeräumt
Wäsche abgenommen und wegsortiert
Couch wieder schön ordentlich hergerichtet (Wolldecken gefaltet, Kissen aufgestellt)
eine Folge einer meiner Lieblingsserien angesehen
etwas online gesucht, gefunden und bestellt (oh hoffentlich kann ich das tragen!)
zwischendurch die linke Arbeitsplatte in der Küche aufgeräumt und gewischt...
ein wenig wieder in die Lieblingsserie reingeschaut, aber unterbrochen, um den Fliesenspiegel in der Küche zu wischen, die Microwelle zu reinigen und die Gegenstände, die auf der Arbeitsplatte stehen, alle mal abzuwischen.
Die Spülmaschine angeworfen, mir eine Pizza gegönnt.... immer wieder hinsetzen und Serie schauen, auf Pause drücken, aufstehen und irgendwas erledigen.

Was seltsam ist: ich kann mich auf meine Lieblingsserie gar nicht so lange konzentrieren. Immer wieder habe ich den Impuls, aufzustehen und etwas in der Küche zu machen.

Ich werde weiter berichten :-)
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petra45
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von petra45 »

hallo zusammen,

hab heute auch einiges im haushalt gemacht.
sieht schon wieder etwas besser aus.
aber ich will noch einiges machen, habe heute gerade gute
energie.

bis dann petra
Ziege04
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Ziege04 »

Hallo

@ PUK, FrauRossi, Otterchen,

ihr versteht, worum es geht. Danke!

Ich differenziere noch mal meins:

Mir ist wichtig, daß ich einfach mal unerwarteten Besuch in die Wohnung lassen kann. Darum stehen die Bereiche, wie Flur, Küche (weil erster Sitzplatz/Bewirtungs - Raum) und Bad/Toilette an erster Stelle.

Dabei ist mir Ordnung nur zweitrangig wichtig, nur das was gesehen wird.
Sauberkeit hat bei mir Vorrang, doch begrenzt auf den ersten Blick und Küche/Bad/Toilette, mit meinem Hintergrund aus Pflege und Hauswirtschaft.

Doch hinter verschlossenen Türen lauert der Jäger und Sammler:

Immer auf Alles vorbereitet sein. So bin ich schon immer.
Abgelegte Kleidung- kann man vielleicht nochmal brauchen. Oder umändern.
Alte Möbel- kann man umbauen, was Neues draus machen. Oder zur Reparatur nutzen.
Wenn ich mal Bummeln gehe- lieber Baumarkt als Bekleidung-

Oh, Entschuldigung!! Bin jetzt vom Thema des Threads weit abgewichen.

Zurück zum Thema will ich sagen: bei mir könnte man fragen: Ich brauche mal- Hast Du?

Und ich weiß, ich sollte und müßte da mal aufräumen, aber weiß nicht wo anfangen, da mir Vieles, über die Jahre von Nutzen war.

- Wie bei der Depression: Teile meiner Gedankengänge soll ich ändern, doch welche?

Also, zwischen Alltagsbewältigung und der Frage, wovon kann ich mich trennen,
damit setze ich mich jeden Tag beim Saubermachen auseinander.

Und, nein, es sieht bei mir nicht wie Messie aus, alles gut verteilt in Nebenräumen.
Trotzdem!!!!

Habt ihr einen Eindruck gewonnen? Wenn ja, welchen? Und wo würdet ihr anfangen?

Ich hoffe, ich habe jetzt den Threath nicht überlastet.
Floss so durch, nächstes Mal gehe ich woanders hin.

Eine gute Nacht und ebenso guten Morgen
LG Ziege04
ndskp01
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Ziege,

dein Beitrag ist keineswegs Off-topic.

du schreibst: "Und ich weiß, ich sollte und müßte da mal aufräumen, aber weiß nicht wo anfangen, da mir Vieles, über die Jahre von Nutzen war."

Rückfrage: Sollst du, und müsstest du, oder willst du?

Viele Grüße, Puk
ndskp01
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von ndskp01 »

*** Beitrag war doppelt***
Zuletzt geändert von ndskp01 am 4. Apr 2016, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
otterchen
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen!

Das hier kenne ich:
Zurück zum Thema will ich sagen: bei mir könnte man fragen: Ich brauche mal- Hast Du?
Bis ich mich mal gefragt habe: warum will ICH eigentlich immer diejenige sein, die HAT, die aushelfen kann, die "allzeit bereit" ist???
Das ist mir letztes Jahr bei meiner Schwester aufgefallen: sie hatte irgendwas (so Blumen-Transport-Dinger aus Plastik waren das *glaub ich*) beiseite räumen wollen, weil "im Vorjahr die Nachbarin mal sowas gesucht hat". Ja verdammich nochmal! Wenn die Nachbarin sowas gesucht hat und meine Schwester hatte es nicht - Pech gehabt! Wer hat denn "Zeug", wenn meine Schwester mal was sucht?! Warum muss meine Schwester das Vorratslager für die ungewöhnlichen Bedürfnisse der Nachbarn sein? Alles mal auf Verdacht einlagern, weil "irgendjemand hat es mal gebraucht" oder "irgendwer könnte es mal gebrauchen"?!?!

Prima also, wenn man bei Anderen die Lösung sieht ;-)
Doch zum Glück habe ich den Bogen hinbekommen, das auch auf mich zu beziehen: soll ich mir die Ecken vollmüllen für eine Eventualität, die womöglich nie eintritt?
Volle Ecken, Unordnung (und sowas kann nie ganz sauber sein, habe ich bei mir so festgestellt) - nur für den Fall der Fälle, damit ich dann entweder für mich selbst ein paar Euro sparen oder für Andere den Retter in der Not spielen kann???

Wo liegt die Ursache dieser Horterei? Ist es Sparsamkeit? Ist es "helfen können"? Ist es (fehlgeleitetes) "praktisches Denken"? Ist es Sicherheitsbedürfnis? Ist es Ungeduld (ich will das jetzt erledigen - SOFORT)?
Mittlerweile sind Dinge dank Internet doch so leicht zu bekommen - entweder kann man (bei schwierigeren Dingen) Bezugsquellen ausfindig machen oder (bei kurzfristigem Bedarf) Dinge innerhalb weniger Tage beziehen. Warum also die eigenen Schränke damit belasten?

Selbst wenn vieles über die Jahre von Nutzen war: was ist / wäre der größere Nutzen?
Sich über diese kleinen Fälle freuen, weil "man ja Recht gehabt hat" (und bei wie vielen eingelagerten Sachen tritt das NICHT ein?)
oder
Ballast abwerfen und die Reduktion auskosten?
Also MEINE Entscheidung diesbezüglich habe ich getroffen.

Ich trenne mich jetzt konsequent von Dingen, die die Schränke verstopfen oder im Wohnbild unruhig aussehen (das kann man auf Fotos sehr gut erkennen).
Hat Geld gekostet? Himmel, ja.
Aber: das Geld ist nun eh weg. Dann bleibt mir die Überlegung:
Geld ist weg, und da steht oder hängt oder liegt was und stört mich,
oder
Geld ist weg, aber da spürt man jetzt Offenheit und Erleichterung und Großzügigkeit...?
Nur, weil ich für etwas vor langer Zeit mal Geld ausgegeben habe, belaste ich jetzt nicht mehr mit dem Besitz dieser Sache.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

Schön dass noch einige hier her gefunden haben. Ziege, wo anfangen? Das kann ich dir auch nicht sagen. Irgendwo einfach anfangen. Genau genommen im eigenen Kopf. So ist es zumindest bei mir.

Tag 2:
Von der List = 0 Punkte erledigt
Im Haushalt, hab ich nur zwei Handgriffe gemacht.

Aber heute hatte ich auch nicht vor etwas zu machen, weil klar war dass es ein 13 Stunden Arbeitstag wird und danach war ich 1,5 Stunden mit dem Hund unterwegs. Mehr ist nicht zu erwarten.

Ich habe heute für mich getan: Brote gemacht für Unterwegs, etwas zu trinken eingepackt für unterwegs (meist mache ich das nämlich nicht), wieder daheim hab ich mir Abendbrot gemacht. Das alles ist untypisch für mich. Daher ist es sehr gut.

Ich bin ziemlich erledigt heute aber kein Wunder. Zwischen drin hatte ich kurz das Gefühl ich müsse vor Erschöpfung weinen. Heute Abend aber bin ich müde, aber kaum Deprigedanken. Etwas sehr begründete Existenzangst und das Erschöpfungsgefühl im Hintergrund. Ich denke ich kann das mit dem Haushalt jetzt angehen weil es mir die Möglichkeit gibt einen Teil meines Lebens zu kontrollieren. Denn auf einen großen Teil habe ich auf sehr lange Sicht keinen direkten Einfluß. Es ist ein Stückweit Verdrängung dabei.

Edit: Oh man! Bin ich verwirrt! Dieser Beitrag sollte eigentlich ins andere Forum. Ich kopier es einfach rüber
petra45
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von petra45 »

hallo zusammen,

ich möchte heute wieder hier weiter machen,
weil ich einiges im Haushalt machen muss.
Und hiermit kann ich mich gut motivieren.
wer will auch noch was machen?

lg petra
RezDep
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von RezDep »

Hy Petra,

ich will auch noch was machen: spülen, aufräumen, Sachen fürs WE packen. Spülen ist echt viel, hab bestimmt 2 Wochen nicht gespült, immer nur das notwendigste abgespülte. Heute mehr Energie.

LG
Kessy
Nina345
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Nina345 »

Huhuu :)

Ich hab noch ne neue Anschaffung - leider auch nicht ganz billig. Ein Steamer. Damit kann man Dinge ruckizucki mit Dampf "bügeln" Das Ding braucht 45 sec bis es einsatzbereit ist und braucht kein bügelbrett. Ganze Körbe hätte ich kein Bock mit zu "bügeln" sondern mach das eher mit den Teilen die ich an dem Tag anziehen möchte. Die Sachen müssen auch nicht frisch gewaschen sein um sie zu "bügeln" außerdem funktioniert es bei jedem Material - auch bei Verzierungen etc. Es wird aber nicht pendantisch glatt und auch bügelfalten bekommt man - glaube ich - nicht wirklich mit rein. Kosten tut das gute Ding 50 EUR.

Mein Freund und ich sind ganz begeistert und benutzen es jeden Tag.
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
petra45
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von petra45 »

hallo ihr beiden,

schön, dass ihr auch was macht!!

hört sich gut an mit dem steamer.


bis dann petra
Ziege04
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Ziege04 »

Hallo

@ PUK & Otterchen
Das Nicht -Wegwerfen ist bei mir durch Erziehung drin:
geprägt von Großeltern, die den Krieg erlebten, mit Flucht und Neubeginn...
Weitere 'Nahrung' gaben meine Kinder, wir waren tagsüber oft unterwegs, beruflich bedingt, und die Kleinen brauchen eben....
Später dann auf Schule - Hefte, Mappen, Stifte......
Und ich, mache selber, was ich kann, handwerklich.........

Fange an Auszuräumen:
- Schulsachen, die nicht mehr gebraucht werden
- Kleidung, die keinem mehr nutzt
- Möbel und Elektrogeräte, die kein Potential zum Basteln geben

Das ist nur die Neben -Baustelle!

Auf der Haupt - Baustelle Haushalt reichte es heute für

- Wohnung saugen
- Küche und Bad putzen
- Essen kochen
- spülen, wischen, Wäsche waschen bei meinem Freund..

Es fühlt sich so viel an, doch war es eigentlich nicht...
(Unter 'Gesund' war's nebenbei)

Schönes Wochenende
LG Ziege04
RezDep
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von RezDep »

Puh, wenn ich das durchlese, was du alles schon gemacht hast, bin ich total geschafft. Bin froh, wenn ich gleich eine Fuhre weggespült und meine Sachen ausgepackt kriege (wars WE weg). Hatte am WE bei meinem Vater grade mal Wäsche aufgehangen, gespült, Bad und Treppenhaus geputzt - und danach war Schicht - es ging nichts mehr. Allerdings weniger wegen Antrieb als wegen Erschöpfung. Da such ich noch die Ursache für.
Also: herzlichen Glückwunsch!!!!!

LG
Kessy
ndskp01
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von ndskp01 »

Hallo ihr Lieben,

hier wurde schon länger nicht mehr geputzt ... In zehn Tagen sammelt sich wieder neuer Staub an.

Wie bei mir zu Hause. Ich bin mit der Strukturierung meiner Wohnung noch nicht zu einem brauchbaren Ende gekommen, und einges Neues kommt ja immer wieder dazu. Von dem Zustand, dass alles seinen Platz hat und mit täglichem kleinem Ordnung halten die Wohnung ordentlich bleibt, bin ich noch ein paar größeren Schritte entfernt. Aber ich habe mich heute aufgerafft, gegen Widerstand immerhin, ganz langsam, begonnen. Jetzt sieht es erstmal schlimmer aus, ich habe heute noch Zeit bis 15.00 Uhr. Ich möchte nun erstmal rausgehen, mir fehlen Kleiderbügel, so kriege ich den Berg von Jacken nicht abgetragen, der auf einem Stuhl in der Küche sich gebildet hat und verhindert, dass ich Besuch einlade. Ziele für heute wäre es, die Küche und das Bad zu saugen, feucht zu wischen, beides ist schon vorbereitet, Flächen freigreäumt, der Staubsauger bereits aus dem Räumchen geholt. Das schaffe ich heute. Die Papiermengen müssen für morgen bleiben. Aber auch die kriege ich in den Griff. Bedenke, wie es vor acht Wochen aussah ...

Viele Grüße, eure Puk
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Puk,

Das hört sich doch gut an.


Auch hier ging in letzter Zeit nicht viel. Habe ich eine Mamut Aktion hinter mich gebracht sah es in kürzester Zeit wieder aus wie vorher. Dieses "Ordnung aufrecht erhalten" was eine lange Zeit super funktionierte, funktioniert jetzt schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Und die Mamut Aktionen fallen mir zunehmend schwerer.

Heute will ich es aber mal wieder in Angriff nehmen. Habe schon den Müll zusammengesammelt und Wäsche in den Wäschekorb geworfen. Jacken und Taschen wieder weggehängt. Jetzt ist die Bahn frei zum Spühlen, Putzen, Saugen, Wischen. Ich hasse es
ndskp01
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Frau Rossi,

tatsächlich bleibt hier allmählich nichts anderes mehr zu tun, als die Papiere zu ordnen. Ich suche noch fleißig nach Möglichkeiten.

Vielleicht sollte ich sie mal alle Ordner zusammen in einen Raum tun, damit der Berg noch ein bisschen höher ...

Was macht deine Wohnung jetzt, nach einer Stunde? Ist der Müll schon unten, und die Kleider im Schrank?

Liebe Grüße, Puk
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Puk,

Ich stelle dann meinen Papierberg noch gleich mit dazu :-) ne einen richtigen Berg habe ich nicht. Seit ich nicht mehr selbständig bin, bekomme ich das gut hin.

Ja jetzt ist alles weggeräumt und geputzt. Der Müll hängt noch hier, wenn ich gleich mit dem Hund gehe nehme ich ihn mit runter.

Alles geputzt heißt: die Oberflächen von Tischen, Kommoden, etc. Waschtisch, Wanne, Wc, sind feucht abgewischt. Gespühlt, abgetrocknet und weggeräumt habe ich auch, Sofadecken und Hundecke sind in der Waschmaschiene.

Jetzt sieht es schon ganz gut aus. Wenn man vom Fußboden mal absieht. Der sieht schlimm aus, voller Haare und Dreck ich muss also noch saugen und wischen. Vorher muss ich aber kurz neues Putzmittel kaufen gehen.
Luna1966
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Luna1966 »

Hallo Puk,

als ich vor einiger Zeit anlässlich eines Umzugs meine Papiere ordnen und aussortieren musste, war ich auch erst ganz erschlagen von der Masse.

Ich habe mir dann einen großen freien Platz ausgesucht, auf denen ich die Papiere nach Jahren gesondert gestapelt habe.
Danach habe ich mir - wann immer ich mal Zeit und Lust dazu fand (auch mal abends neben dem fernsehen) einen Stapel geschnappt und ihn auf dem Sofa nach Monaten sortiert und entsprechend 12 Stapel gebildet.
Danach habe ich jeden Stapel nach Tagen sortiert und erst am Ende habe ich die Themen betrachtet (Rechnung, Kontoauszug etc) und in weitere kleine Stapel sortiert. Dabei schmiss ich offensichtlich unwichtige Briefe und Werbung gleich weg.

Die schwerste Aufgabe war das inhaltliche Angucken, denn ab und an tat mir die eine oder andere Erinnerung weh. Wenn ich mehr Zeit zum Nachspüren brauchte, hab ich einfach am nächsten oder übernächsten Tag weiter gemacht.

Das unwichtige wurde weggeschmissen, dass Wichtige in einen Ordner beschriftet abgeheftet.

Pünktlich zum Umzug war alles sortiert und aussortiert ;)

Vielleicht klappt diese Methode ja auch bei dir.

Liebe Grüße

Luna
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Ich weis ja nicht wie schlimm dein Papierberg ist. Meine waren mitunter sehr schlimm. Schlimm weil ungeöffnete Briefe dabei waren, Rechnungen die bezahlt werden mussten. Ich hab mir dann immer den Stapel geschnappt und von oben nach unten erstmal so durchgearbeitet, alles aus Umschlägen geholt, Werbung, Umschläge, Unwichtiges gleich zerrissen, Wichtiges auf einen Stapel, alles nicht lebenswichtige auf einen zweiten. Dann habe ich Rechnungen bezahlt, wichtiges beantwortet und erledigt. Dann kam es auch auf den Stapel. In guten Zeiten, habe ich dann den Stapel nochmal durch und abgeheftet. Das wichtige dann auch sortiert nach Datum, Rechnung Kontoauszüge etc. Und auch eingeheftet. Ab nicht so guten Tagen, blieb der Stapel unberührt und es mischte sich wieder neues hinzu. Bis zum nächsten mal.
Luna1966
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Luna1966 »

Ja, Frau Rossi,

du hast recht. Auch ich fand noch Dinge, die erledigt/bezahlt werden mussten. Ich habe damit einen extra Stapel gebildet und nach und nach, ganz so wie ich die Zeit und Kraft dazu hatte, abgearbeitet.

Ich habe mich gewundert, wie nett manche Leute mit meinen verspäteten Antworten umgingen - sie waren wohl froh, dass sich die Vorgänge wenn auch verspätet so aber doch endgültig erledigt hatten.

Es grüßt

Luna
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

So jetzt ist es 22:00 Uhr und für heute reicht es. Ich war Einkaufen, hab die Abflüsse gereinigt. Bett neu bezogen, Hundebett auch. Alles gesaugt, Fußboden, Sofas, Kissen, Tierplätze.

Katzenklos und Wischen mach ich morgen. Jetzt noch eine Hunderunde, duschen, Bett
Antworten