Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo Ihr Lieben!

Geht es euch auch so, dass ihr mit Dingen, Erlebtem gefüllt, erfüllt seid und da ist so recht niemand mit dem ihr es teilen könnt?

Seid Sonntag bin ich wieder Zuhause. Berlin ist eine Reise wert, heißt ein Spruch. Ja, das war bei mir doppelt bis dreifach so.
Klar, meine Familie, ein Teil meiner Familie haben gefragt. Und abends meine Schwägerin.

Und dann ist da auch noch die selbstgewählte Familie sprich Freunde! Bevor ich fuhr hörte ich vielfach "Oh, toll das du das machst" "Berlin, da möchte ich auch Mal hin" "Erzähl bloß wenn du wieder da bist"!
"Erzähl bloß ..." - Wem? Jeder ist mit seinen eigenen Dingen beschäftigt. Und so langsam merke ich "Ich möchte jetzt auch nicht mehr".

Die Vorbereitungen für mein nächstes Ziel laufen. Neue Überlegungen zu "was kommt in den Koffer?"
Donnerstag starte ich mit meiner Schwägerin schon früh morgens nach Schottland. Ich freue mich so langsam darauf.
Fünf Tage Pause von allem und allen. Tablet bleibt Zuhause und Handy wird nur zum Wecken oder für Fotos benutzt.
Und wenn ich wieder zurück bin, braucht keiner ankommen und etwas erfahren wollen.

Ich hatte mich schon quasi daran gewöhnt, dass es so ist wenn es mir nicht gut geht. Da merke ich bei Telefonaten schnell, ob das Gespräch nur oberflächlich sein soll oder wirklich Interesse da ist.

Entschuldigt, aber ich musste das jetzt los werden.
Animiert dazu wurde ich von dem Eingangstext in 'Zeit zu Leben', letzte Ausgabe.

Wenn ich von Schottland zurück bin, werde ich mich in die Renovierungsarbeiten der Wohnung meines Sohnes werfen. Dann bin ich beschäftigt und mein Kopf auch.
Und habe dann auch keine Zeit für Oberflächlichkeiten.

Liebe Grüße und dass es euch besser geht als mir.
krimi

Es ist zwar kalt und windig, doch ich gehe jetzt trotzdem raus. Mein Kopf braucht das heute.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
eine heftige Enttäuschung lese ich,hab auch meinen Anteil daran.

Oft kann ich nicht genügen,meinenAnforderen an mich selbst,erst recht nicht der anderen.
Es gibt Zeiten im "Blindflug"---da überlebe ich nur.

Mein Waschkeller,meine Küche,mein Haushalt---alles überfrachtet,weil ich meine Routine nicht finde,weil ich zu viele Pflichten einfach übernehme,auch übernehmen muss.

Jede Absage bringt mich an den Rand,jede neue Anfrage macht mich unruhig.
Ich kann einfach nicht so,wie ich gern gestalten würde.

Trotzdem bleibt nur,es einfach weiter zu versuchen,immer weiterzugehen----sonst komm ich wirklich auf Scherben zum Stehen.
Ich wünsche mir Luft zum Atmen,sehe die Blüten des Frühlings und spüre die Vergänglichkeit.
Zu jedem Ah,spüre ich ein Oh---nie bleibt das Positive stabil.

Mein Kopf kann sich nichts merken,ich funktioniere irgendwie,vergesse die Fakten und ein mulmiges Gefühl schwärzt alles.

Ja,ich hab es nicht ungestraft ausgehalten,dass meine kranke Schwester alles aufgeben mußte,ich sie einfach "weitergereicht" habe----aber Psychose ist rabenschwarz.
Dann der Unfall meiner Tochter mit allen Folgen auch für mich---
Dann der Suizid in der weiteren Familie,und vor allem ---der Umgang damit----das hat mich aus den Schuhen geworfen.

Ich bin irgendwie im "Funktionsmodus" aber ich bin zur Zeit nicht ich.
anna54
Bittchen65
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Krimi

ich habe gelesen ,dass du in Berlin warst und du sehr viele gute Eindrücke mit genommen hast.
Im Moment bin ich froh wenn ich mich auf das Nötigste konzentrieren kann und
lese nur oft mit.
Für deine Reise nach Schottland wünsche ich die auch viel Freude und komme mit
für deine Befindlichkeit gesund wieder.Das wird ein tolles Erlebnis.

Liebe Grüße Bittchen
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Anna,

sehr oft lese ich,welchen Herausforderungen du dich stellst.
Das ist sehr bewundernswert.
Das bekomme ich nicht hin ,weiter funktionieren und für Haushalt ,Wäsche usw sorgen.
Da stehe ich schon auf Scherben und will einfach nur wieder Kraft haben.
Der nächste Schritt für mich ,ist jetzt die Reha.
Da wünsche ich mir eine Erleichterung für meine bleiernde Antriebslosigkeit.
Dir wünsche ich ,dass du auch wieder für dich sorgen kannst und Blumen pflückst und das Licht suchst und auch findest.Alles Gute für dich,deine Tochter und die weitere Familie.

Liebe Grüße Bittchen
Herd04
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,

wenn ich (vorwiegend) hier lese, stelle ich fest, eine Krankheit und doch so viele Ausprägungen, so viele Versuche damit zurechtzukommen, immer wieder Abstürze und damit verbundene Kopflosigkeit, aber auch immer wieder Aufstehen. Immer wieder.

Liebe Krimi, ich finde es toll, dass du die Reise nach Schottland unternimmst. Ich wünsche und gönne dir wunderschöne Erlebnisse und vor allem daraus resultierende Energie.
Liebe Bittchen, da ich jetzt nicht so intensiv im Forum gelesen habe, weiß ich nicht, ob du schon einen konkreten Zeitpunkt für die Reha hast. Wie lange dauert sie und wo findet sie statt?

Ich denke schon, dass sie dir guttun wird und auch Erfolg bringt.

Ich male gerade für mich selbst,was eine Reha betrifft, schwarz. Mein Rheumaarzt schlug mir vor, eine Reha wegen des Rheumas zu beantragen. Er gab mir auch eine Verordnung mit, mit der ich zur Krankenkasse ging. Nun ist es aber so, dass seit Anfang April bei Erwerbsminderungsrentnern die Rentenversicherung für Rehas zuständig ist. Ich bekam gesagt, dass das wohl so ist, weil man ja eigentlich noch im arbeitsfähigen Alter ist.
Ehrlich gesagt ist mir das zu heiß. Ich habe einfach Angst davor, dass meine Rente auf den Prüfstand kommt. Und schon der Gedanke, wenn er vielleicht auch absurd ist, bereitet mir sehr viel Druck.
Also werde ich diese Reha nicht beantragen.

Zurzeit bin ich sehr angespannt und antriebsarm. Ich sehe wieder eine Verbindung zu einigen Terminen zu viel, die ich in letzter Zeit hatte. Das Doofe daran ist, dass jeder Termin für sich etwas war, was mir Spaß macht und was ich gern tue.

Wieder einmal komme ich zu der Erkenntnis, dass ich Prioritäten setzen und auch öfter nein sagen muss.

Liebe Anna, du suchst immer wieder nach "Aufstehmöglichkeiten". Ich lese da oft auch ein Hadern mit dir und der jeweiligen Situation , wenn etwas nicht so gut klappt, heraus. Und trotzdem suchst du nach neuen Wegen.

Ich hadere gerade auch ganz dolle mit mir, weil vieles nicht mehr so geht, wie ich das gern möchte.
Ich möchte so gern mal länger in den Urlaub fahren, auch weiter weg. aber es geht einfach nicht. Der Gedanke daran macht mir auch in Zeiten, in denen es mir recht gut geht, Angst. Warum ist das nur so?

Ich werde wieder einmal versuchen, auch diese Phase möglichst ohne Bewertung und ohne "Ursachenforschung" auszuhalten und das Beste daraus zu machen.

Und das Beste kann ja für uns auch schon ein ganz kleiner Fortschritt sein...

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.

Edda
krimi56
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Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo Ihr Lieben,

der Tripp nach Schottland war anstrengend, vor allem weil ich kurz zuvor noch in Berlin war. Das Land ist beeindruckend. Es ist so richtig dazu geeignet es zu durchwandern.
Die Geschichte ist beeindruckend wie auch die Städte.
Gewohnt haben wir in Glasgow. Auf dem Weg dorthin haben wir Edinburgh besichtigt und bei der Grenzüberfahrt nach Schottland sind wir in den Winter hinein gefahren.
Auf dieser Reise waren wir in den Highlands, am Loch Lomond und an anderen beeindruckenden Orten.
Die Überfahrt mit der Fähre habe ich Dank Tavor gut hinbekommen.

So schön die Reise auch war, so schön empfinde ich meine Heimat. Sie ist es wert auch einmal mit den Augen eines Reisenden betrachtet zu werden. Dann sehen wir auch hier viele schöne Dinge.

Früher sind wir viel verreist und auch weit. Das vermisse ich nicht. Heute setze ich andere Prioritäten.
Wie zum Beispiel Menschen kennenzulernen die wie ich krank sind und von ihnen zu lernen mit der Krankheit umzugehen, mit Ihnen schöne Zeiten zu verbringen und Freude zu haben.

Meine Akkus sind nun aufgetankt und ich hoffe lange Kraft zu haben.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Pummelchen
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Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Pummelchen »

Liebe Krimi,

ich bin auch ein Schottland Fan, es ist wirklich wunderschön dort. Wart ihr in Edinburgh auch im Whiskey Museum? Das finde ich auch sehr interessant.

Mit Haggis konnten wir uns allerdings nicht anfreunden!

Schön das deine Akkus wieder aufgetankt sind. Aber du hast schon recht in Deutschland gibt es auch viele schöne Orte das empfinde ich auch so. Das es für dich auch wichtig ist dich mit Menschen auszutauschen die auch deine Erkrankung haben kann ich gut nachvollziehen. Wer könnte dich besser verstehen als Betroffene.

Wünsche dir alles Gute! Viele liebe Grüße Pummelchen
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
kann noch nicht schreiben,viel ist passiert---und dann hat mein Soh mich am Sonntag platt gemacht.
Ich muss immer noch ganz viele Termine mit meiner verletzten Tochter machen,die Eltern brauchen mehr Hilfe---ich komme nicht zu mir----ich komme nicht zum lesen und schreiben.

Aber ich werde mir meine Pausen wieder erkämpfen,ich vermisse meine Forumszeiten.
Herzliche Grüße
anna54
krimi56
Beiträge: 1920
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo Pummelchen,

du hast Recht, Haggis waren auch nicht mein Ding.
Wir waren in Edinburgh, haben viel gesehen und die Stadt gefiel mir. Für das Whiskey-Museum hatten wir leider keine Zeit.

Meine Akkus sollen vor allem für meine Psyche reichen. Das Körperliche ist eine andere Sache.
Zurzeit haben wir viel Arbeit. Meine Schwiegermutter ist in unseren Haushalt gezogen. Eine neue Phase für uns, für mich hat begonnen. Ich hoffe das Beste daraus machen zu können.

Und nun renovieren wir die Wohnung von Oma für unseren Sohn. Donnerstag ist Sperrmüll und wir haben Mittwoch Abend viel zu schleppen.
Das Meiste ist gestrichen, eine Wand muss noch tapeziert werden, im Bad einiges Sanitäres erneuert und noch gefliest werden, da eine Duschabtrennung für die Badewanne montiert wird.

Ich versuche in dem ganzen Renovierungsstress Zeit, Pausen für mich zu finden. Zu meinem Mann sagte ich heute, dass ich nach alldem Stress gern eine Reha haben möchte. Nun überlege ich demnächst eine neurologische Reha zu beantragen. Vielleicht habe ich ja glück und bekomme diese genehmigt und auch noch in meiner Wunschklinik.

Liebe Grüße und dir ebenfalls alles Gute
krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
krimi56
Beiträge: 1920
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe Edda,

du hast es treffend gesagt - eine Krankheit und so viele verschiedene Ausprägungen, so viele Versuche damit zurechtzukommen, immer wieder Abstürze und damit verbundene Kopflosigkeit, aber auch immer wieder Aufstehen. Immer wieder.

Noch vor Kurzem war ich unten und kämpfe immer noch etwas damit. Doch das Zumuten der letzten Reise hat mich abgelenkt und der Kontakt mit einigen Mitreisenden hat mir gut getan. Sodass die Bemerkung einer ehemaligen Kollegin vor einigen Tagen "Dann kann es dir ja nicht so schlecht gehen, wenn du solche Reisen unternehmen kannst", mich nicht getroffen hat.

Immer wieder Aufstehen - immer wieder Kraftquellen dafür finden.

Schottland wäre ein Urlaubsziel für mich zum Wandern - dazu fehlt mir nicht der Mut, aber die Kondition und die nötigen Partner dazu.

Mich drücken zurzeit viele Dinge - Renovierungsstress und das Erledigen einiger schriftlicher Angelegenheiten. Vor allem das Schriftliche macht mir inneren Stress. Es ist ein richtiger Druck und ich schiebe es vor mir her, ob wohl ich weiß die Zeit arbeitet gegen mich.

Überlegt habe ich mir eine neurologische Reha zu machen. Da ist es gut zu wissen - die DRV ist zuständig.
Aber warum sollte die DRV deine Rente neu berechnen? Bist du vollerwerbsunfähig berentet? Wenn es nach dem Alter ginge, wäre ich auch noch arbeitsfähig.
Wir sind doch nicht umsonst erwerbsunfähig und haben ein Recht auf Lebensqualität. Doch ich verstehe deinen Druck, der dich belastet.
Liebe Edda, hab Mut einen Antrag zustellen. Vielleicht kannst du ja auch eine ambulante Reha machen, sodass du dazu nicht einmal weiter weg in eine Klinik musst.

Ich hadere gerade auch ganz dolle mit mir, weil vieles nicht mehr so geht, wie ich das gern möchte.
Das kennen wohl viele von uns. Mir hat geholfen, dass ich meine Krankheit als einen Teil von mir, einen neuen Teil akzeptiert habe und die Dinge die ich kann höher bewerte.

Ich bin mir sicher, dass du gut bewerten kannst was du schaffst und daraus wirklich das Beste machst.
Du hast meinen vollen Respekt.

Liebe Grüße und alles Gute
krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
krimi56
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Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe anna,

über dich bricht seit einiger Zeit so vieles herein - lass dir Zeit.
Deine Zeiten für dich, zum Lesen und Schreiben kommen wieder.

Ganz liebe Grüße
krimi
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Paule1960

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Paule1960 »

krimi56 hat geschrieben:Liebe anna,

über dich bricht seit einiger Zeit so vieles herein - lass dir Zeit.
Deine Zeiten für dich, zum Lesen und Schreiben kommen wieder.

Ganz liebe Grüße
krimi
Genau So ist es. Von Teil Eins an. Und dies schon mindestens 10 Jahre lang. Bei anderen Usern hätte die Moderation schon längst einen Riegel davor geschoben. Jeder User hat hier seine gesundheitlichen Probleme. Sonst wäre er letztendlich nicht hier. Aber warum werden in diesem Forum die einen Mitglieder so und die anderen Mitglieder wieder so behandelt. Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Nichts für ungut. Ich rege mich darüber nicht weiter auf. Die Welt ist eben so ungerecht. Jetzt werde ich aus diesem Forum bestimmt auch wieder mal disqualifiziert. Obwohl ich auch nur an stark rezidivierende Depressionen leide. Und in diesem Forum um Beistand und Hilfe hoffe. Für mich als Patient. Warum nur, warum... Ich verstehe die Welt einfach nicht mehr. Wer macht die Gesetze. Wer nimmt sich das Recht, über andere Menschen zu urteilen. Und Sie blockieren zu lassen. Auch in diesem Forum. Welcher Mensch hat das Recht über andere zu urteilen??? Ich finde noch nicht mal diese Menschen, bloß weil Sie einen Doktortitel haben. Wobei wohl das Promovationsthema keine Rolle dann mehr spielt. Manche Menschen wälzen sich eben in Selbstherrlichkeit. Was auch einen Großteil Ihrer eigenen Depressionen ausmacht.
Sorry Anna. Das mußte mal gesagt werden.Wo doch Dein Thema und Thread hier schon älter ist, wie jeder Hut in Deutschland.
Viele liebe Grüße und ein herzliches Pfingstfest wünscht Paul.
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo Paul,

herzlich Willkommen.
Misch doch einfach in diesem Thread mit und erzähl von dir, damit wir dich verstehen und ein Austausch zustande kommt.

Diskriminiert wird hier niemand und auch nicht mit verschiedenem Maß gemessen.

Du schreibst
Jetzt werde ich aus diesem Forum bestimmt auch wieder mal disqualifiziert.
Wie kommst du darauf? Warst du hier schon einmal angemeldet?
Manche Menschen wälzen sich eben in Selbstherrlichkeit. Was auch einen Großteil Ihrer eigenen Depressionen ausmacht.
Es wäre schade wenn hier jetzt Unruhe gestiftet wird.

Viele Grüße
krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi----hoffe ich vergesse niemanden zu grüßen!!!

War lange nicht hier,kann Paul nicht verstehen,grüße dich.

Wir ziehen um.
Das wird schlimm.
Jeden Tag schleppen Leute viele Sachen fort,die ich nicht wiederfinden kann,weil deren Tempo nicht stimmt mit meiner Energie.
Jetzt sind einige Zimmer geschafft,aber ich habe zwei halbfertige Häuser. Pausen kann ich nicht mehr einhalten,das ist das größte Problem,mein Körper kann das nicht stemmen.
Mein Kopf ist übervoll,ich muss alles sortieren,wegwerfen und übergeben in andere Hände.
Meine Schätze haben keinen Platz mehr,morgen packe ich einen Teil meiner Bücher wieder aus,hoffe,dass dann ein Schreibtisch wieder steht.

Vor einigen Tagen bin ich schlimm gestürzt,ein Warnsignal.
Muss mir einen Orthopäden suchen,erste Kontakte gewagt,ich mag keine Ärzte.

Einige Blumenkübel sind schon am neuen Ort,die Gartenmöbel haben ihren Platz,mal sehen,ob ich das auch nutzen kann.
Gestern hatte ich Glück,weil die neue Angehörigengruppe eine gute Leitung hat,da war ein gutes Gespräch möglich.
Meine kranke Schwester ist zur Diagnostik in einer Klinik,ich halte ein wenig Kontakt,aber nur über Telefon.
Die Eltern werde ich morgen besuchen,eine gute Pflicht.

So, jetzt hab ich ziemlich durcheinander einiges einfach geschrieben----so durcheinander ist mein Kopf.
Kann leider nicht jedem antworten zur Zeit,lese euch und wünsche allen Zuversicht.

Ich kann
weil ich will
was ich muss.
Immer wieder.
anna54
Herd04
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,
liebe Krimi, liebe Anna,

ich glaube, man muss nicht alles verstehen. Ich will deshalb zu Pauls Beitrag nicht so viel schreiben.
Wie so vielen von uns fallen mir Veränderungen nichr leicht. Beständiges gibt mir Sicherheit.
Wenn ich auch nicht so oft schreibe, bin ich froh, dass es diesen Thread gibt.
Wer hier nicht lesen oder schreiben will, muss es doch nicht.

Das dazu.

Anna, ein Umzug ist auf allen Ebenen ein einschneidendes Erlebnis. Ich wünsche dir, dass du physisch und psychisch alles gut verkraftest.

Nach 3 Tagen Kurzurlaub mit meinem Mann und unserem 4-jährigen Enkel bin ich seit vorgestern wieder zu Hause. Ich bin froh, dass es trotz widriger Vorboten ( Infekt meines Mannes , Unsicherheit, ob M. mitfahren will) richtig schön war. Viel Spaß mit M., viel Ruhe und jeden Tag ein kleiner Höhepunkt (Ritterburg, Zoo und Kahn fahren), mehr brauchten wir nicht.

Leider erfüllte sich meine Hoffnung, dass sich meine Anspannung auflöst, die schon vor dem Urlaub da war, nicht.

Ich kenne das alles, ich will es nicht überbewerten, und trotzdem bin ich wütend und irgendwie sehr genervt.

Was ist das nur für eine doofe Krankheit.

Wie immer weiß ich aber, es wird wieder besser.

Liebe Grüße, Edda
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
liebe Edda
mal wieder ein kleiner Winkel fertig,diesmal ist es mein Winkel,den ich mir im neuen Haus für mich einrichte.
Ich kann mich nur schwer an dieses Ein-und Auspacken gewöhnen,bin meist genervt---weil es anstrengend ist.
Meine Sachen auszusortieren,so viel wegzuwerfen,so viele Erinnerungen.
Es fällt mir schwer.

Wie schön,dass ihr einen kleine Urlaub geschafft habt,schade,dass sich für dich die Entspannung nicht eingestellt hat,trotzdem war es doch eine schöne Zeit,sicher gerade auch für euer Enkelkind!
Und du hast Erinnerungen an gemeinsame Zeit----das ist für Kinder das größte Geschenk,wenn man sich Zeit nimmt.

Die Phasen,wo sich Anspannung nicht lößt,die kenne ich nur zu gut.
Mal ist es so schwer,dass ich wie eingefroren bin.Gehe ich morgen zu einem Vortrag in eine Praxis,die Entspannung durch Klangmassage anbieten. Hab ich schon mal probiert,hilft auch,wenn man sich garnicht selbst fühlt---weil es so einfach ist.

Der Regen hat mir sehr gefallen,ich hab so viele Blumentöpfe schon am Hof stehen,die kann ich nicht alle gießen. Wer meine Blume sein will,der muss schon was aushalten?!

In dieser Woche muss meine Tochter wieder zum Chirurgen,die Metallstifte müsse
n entfernt werden,mal sehen wie dann die Aussage zur Belastbarkeit ist?!
Dann will sie mit Freund dauerhaft zum Hof ziehen,wir haben ja eigentlich drei Haushalte,wir haben drei Küchen und schleppen ewig alles hin und her.
Sie hat gute Ideen,aber meine Energie reicht nicht---mir tut es so weh,dass ich so viel aufgeben muss,und nicht weiß,ob ich es aushalte----hier alles hinter mich zu lassen.

Ich hab Angst vor einem großen Einbruch.
Die Träume sind schlimm,wenn ich dann endlich schlafe,das Erwachen ist fürchterlich.
Aber ich habe schon so lange Bedarf genommen,das erlaube ich mir nicht mehr.

So bleibt alles Stückwerk,aber ist das nicht immer so.
Eine Depression reißt das Stück Sicherheit weg,auf dem ein gesundes Leben stehen kann.
Dieser doppelte Boden,diese Zuversicht,dass sich alles zum Guten wenden kann----das ist weg und kann nur mühevoll wiederfunden werden---und trägt es dann?
Ich suche eine Sicherheit,die es nicht mehr gibt,verloren---es so ungeheuer traurig.
anna54
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
ich versuche mich zu sortieren,mich wiederzufinden---mich zu retten.

Gestern ein Besuch,der eigentlich schön hätte sein können,eine neue Wohnung----trotzdem erfahre ich nur weitere "Baustellen",die mich beunruhigen.

Es war die Katze,die einfach machte,mein schöner Blumenstrauch,den ich teuer bezahlt habe,wurde beiseite gestellt,weil die Katze ihn nicht mochte.
Ich bekam einen Kaffee in die Hand gedrückt und sollte alles nett finden.
Warum lasse ich mir das gefallen?

Wer nicht sagt
was er will
kriegt die Reste.
anna54
Birko
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Birko »

Liebe anna

Darf ich dich fragen warum du umgezogen bist. Anderer ort? Wohngemeinschaft?
Als ich 2010 umgezogen bin bekam ich schlimmste depressionen. Obwohl ich das haus schon länger hatte und immer am wochenende da war. Unser haus in einem grösseren ort war verkehrstechnisch sehr laut. Diese ruhe geniess ich. Aber ich hab schon in einem anderen thread geschrieben, dass ich leider einen sehr lauten wichtigtuer als nachbarn hab. Immer da immer laut.
Aber ich fühl mich trotzdem wohl.

Anna ich lese dich immer hab mich aber nie getraut bei dir zu schreiben. Deine texte sind so intelligent und ihr seid so eine eingeschworene gemeinschaft.

Aber jetzt hab ich mich getraut und bin stolz

Gruss birko
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe birko
Ich bin froh,dass du geschrieben hast,jeder darf und soll hier schreiben,es sieht sicher aus,als sei das eine Gemeinschaft,aber sie ist offen,wie das Forum---für jeden,des sich ansgesprochen fühlt.

Wir ziehen um,seit Jahrzehnten---gefühlt----wir bauen ein Hof wieder auf,mit vielen Nebengebäuden,seit über 10Jahren.
Jetzt muss das Wohnhaus umziehen,obwohl es noch nicht fertig ist,aber fertig ist auf einem Hof nie was!!!

Meine Tochter hat einen Trümmerbruch in der li.Hand,also muss ich zusätzlich sie immer fahren.

Ich kann nicht mit dem Chaos leben,weil schon so viel Chaos im Kopf ist.
Jetzt lebe ich zwischen Umzugskartons und Kisten und nur mit halben Möbeln und keiner weiß,wie sich das wieder ändert.

Mir ist es so wichtig,dass sich immer wieder jemand zu diesem Thread hinzufindet,also danke ich dir für deinen Mut!!!!
Ich habe ja auch eine Pause hier machen müssen,weil ich keinen Moment Zeit für mich hatte.

Die Nachbarn hier sehen mit gemischten Gefühlen,was sich tut,wir haben noch keine Entscheidung,was mit diesem Haus wird---wir leben hier jetzt 35Jahre,die kann ich nicht mal eben wegpacken.

Ganz liebe Grüße
und bleib uns hier erhalten!
anna54
Birko
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Registriert: 20. Apr 2015, 13:33

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Birko »

Danke du Liebe

Ich berichte auch mal kurz. Das haus welche wir aufgegeben haben war alt und von uns liebevoll saniert. Beide kinder wurden da gezeugt. Wir waren eine tolle familie mit hund und Meerschweinchen, die sich vermehren durften. Viele freunde von meinen kindern kamen gern zu uns weil es bei uns nicht so steril war wie in den schicken häusern. Etliche frauen mochten mich auch nicht weil ich nicht schick war. Und dann der grosse hund, ein bouvier de flandres. Herrliches tier unser mittelpunkt. Nichts war unseren kindern zu viel was ihn betraf. Sogar die riesige stute, die ein pflegepferd war, graste bei uns. Unser grundstück war aber nur 230 m2. Dafür war das haus riesig.
Und dieses haus haben wir nach ca. 30 jahren verlassen. Umzug in ein anderes bundesland. Ist ein ehemaliges bauernhaus. Ich liebe so etwas. Es brachte mir aber die depressionen.

Ich fühle mich aber wohl und hatte das grosse glück sofort einen therapeuten zu finden.

Die depr kommt und geht und ich versuche achtsam zu sein.
Solche menschen wie hier hätte ich gern in meiner umgebung. Bin svhon so oft enttäuscht worden und öffne mich dadurch nicht gern.

Was dir mit dem besuch passiert kann ich sehr gut nachempfinden. Mir fehlt auch oft einfach nur die achtsamkeit und respekt.

Ach anna, ich könnte noch ewig schreiben aber es reicht für meine fingersuchsystem.

Grüsse an dich und achte auf dich.
Mir hat mal eine liebe freundin gesagt:so wie du bist bist du o.k.
Selea

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Selea »

:hello: Hallo miteinander

Liebe anna :)

ich lese ja immer wieder bei dir mit.

Dass du mitten im Umzug bist, das ist doch ein GROßES DING.
Wenn auch nur innerhalb der Pferdehof_Gebäude.
Also von einem Wohnhaus in ein neues, das aber, wie du schreibst , noch nicht so ganz fertig ist.
Mit den 3 Küchen, und mit deiner Tochter mit LP, das hab ich nicht so richtig kapiert.......

Umzüge sind immer Umbruchssituationen und schwierige Situationen. Man gibt Altes auf, das Neue ist noch nicht komplett da, und man weiß noch nicht so recht, ob und wie man sich fühlen wird, im neuen Gebäude.
Nicht nur Umzüge in eine andere Stadt sind Stress_Situationen, für jeden Menschen, egal ob mit Depri oder ohne.
Auch diese kleineren Umzüge , kleiner vom örtlichen her, also in die nächste Straße oder in ein anderes Stadtteil, oder eben so wie bei dir in ein anderes Wohnhaus.

Da muss doch soviel geplant und gemacht werden. Wer steht dir eigentlich zur Seite? Wer hilft dir, beim Packen und Ausräumen etc .etc.

Erinnerst du dich vielleicht an meinen Umzug von vor fast 6 Jahren hier in einen anderen Stadtteil, das war wirklich auch so ne kleine Himalaya_Besteigung für mich. Wohlgeplant alles, auch mit Hilfe von Freunden und dann final mit dem Umzugsunternehmen.
Boah, zwei, dreimal war ich mit den Nerven vollkommen fertig, und dachte, ich schaff das alles nie.

Ich war so fertig, weil ja als Singeline, ALLES auf meinen Schultern ruhte.

Nun hast du ja eine Familie, aber ich weiß aus deinen vielen Postings, dass trotzdem viel zu viel auf deinen Schultern ruht. Viel zu viel.
Kannst du nicht irgend etwas abgeben? Und an wen?
Oder einfach mal ein, zwei Tage Pause machen, spazieren gehen, irgendwo auf einen Flohmarkt, das machst du doch so gerne....und mal nix mit Umzug und all dem Chaos und all den Pflichten.

Anna, ich hab deine Postings in letzter Zeit sehr besorgt gelesen, besorgt , weil ich gespürt habe, dass du so oft am Rande bist.
Bedarfsmedikation ist ja o.k. aber, wie du selber schreibst, nicht allzu lange oder dauerhafter.

Wie könntest du entlastet werden, das ist meine Frage für dich.
Wie und wo und wer.#

Nun ja, und das mit dem etwas missglückten Kontakt gestern, das ist zwar unschön, aber das kommt leider immer wieder mal vor, dass eine Einladung so läuft, dass man sich nur ausgesaugt fühlt, nur den Anderen und das gute Essen oder die schöne neue Wohnung loben muss........und keinerlei Außenantennen für einen selber als Gast vorhanden sind.
Ist sowas Dauerprogramm mit Menschen, dann nix wie weg. So meine Devise.

Ist aber der Kontakt grundsätzlich konstruktiv, dann gehört es für mich einfach nur dazu, weil die Befindlichkeiten nicht immer so gut aufeinander abgestimmt werden können

Liebe anna. Ich wünsche dir Kraft, und auch Gelassenheit.
Pass bitte sehr auf dich auf. Zieh die Notbremse, wenns gar nicht geht, klink dich ein paar Tage aus......oder sag einfach, dass es dir zuviel wird, und jetzt die Anderen mal machen sollen.


In diesem Sinne ___trotzdem einen guten Umzug.
Herzlich
Selea
krimi56
Beiträge: 1920
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo Ihr Lieben,
anna, Edda, Birko,

natürlich freue auch ich mich, dass du in diesem Thread mitschreibst. Er ist nicht einigen wenigen vorbehalten.
Ich schreibe dort gern, weil er für mich wie ein geschützter Raum ist. Dort darf ich meine Gefühle und Erlebnisse lassen.

In anderen Threads habe ich auch geschrieben, doch meist geht es mir dort sehr schnell zu und ich kann nicht folgen.


Umzug - immer wieder ein Kraftakt.
Vor über vierzig Jahren musste ich von einem Tag auf den anderen, wirklich buchstäblich die Wohnung von meinen Großeltern und mir einpacken. Mein Vater kam am Nachmittag nach Hause und sagte "Morgen kommen die Möbelwagen."
Das ist diesen Sommer 44 Jahre her.
Ich dachte damals es nicht bewältigen zu können, war ich doch noch Jugendliche und hatte keine Hilfe.

Bis heute habe ich noch weitere Umzüge aus den unterschiedlichsten Gründen bewältigt. Doch der Umzug und die Renovierung - das was jetzt ist - seit Wochen ein Leben mit Sperrmüll, Kartons u.a. - und ich habe das Gefühl noch nie so an meine Grenzen gekommen zu sein wie jetzt. Und es ist noch nicht vorbei.

Und nun kommt noch wieder meine Panik dazu. Panik zu unseren Entscheidungen und darüber, ob das alles richtig ist was wir machen.
Und Panik, weil mein Mann schon den zweiten Monat Kurzarbeit machen muss. Wieder Zukunftsängste die hoch kommen.


Edda, du schreibst "Was ist das nur für eine doofe Krankheit. Wie immer weiß ich aber, es wird wieder besser." - Du hast Recht, es wird wieder besser, nur hilft mir dieses Wissen leider wieder einmal nicht. Ich habe mit meiner Therapeutin einen Termin ausgemacht.

Was ich noch sagen möchte: Liebe Edda, Daumen hoch! Ich finde es gut, dass du trotz deiner Befürchtung die Kurzreise unternommen hast. Diese schönen Erlebnisse geben dir Kraft es wieder zu tun.


LG an alle.
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
Beiträge: 1350
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,

liebe Anna, liebe Birko, liebe Krimi,

seit 20 Jahren wohne ich wieder in meinem Elternhaus, aus dem ich knapp 15 Jahre vorher ausgezogen war.
Bedingt durch die Scheidung von meinem ersten Mann und der, wie ich es immer mal wieder spaßeshalber sage", "Adoption" meines jetzigen Mannes kam es zu 3 Umzügen, bevor ich wieder in meinem Zuhause ankommen durfte.

Ich hatte bisher nicht vor, dieses Haus jemals wieder zu verlassen. Mit zunehmendem Alter,seit wenigen Tagen 59, versuche ich, zumindest gedanklich eine mögliche Veränderung zuzulassen. .

Keiner weiß; was die Zeit bringt. Was ist, wenn wir irgendwann nicht mehr selbst Auto fahren können, das Grundstück und das Haus über den Kopf wachsen?

Ich muss die Gedanken zulassen und mit meinem Mann darüber sprechen, damit ich mir nicht in ( hoffentlich noch vielen Jahren) späterer Zeit mit Sturheit eine notwendige Veränderung sehr schwermache.

Ich wünsche euch, die ihr gerade umzieht.
viel Kraft und Gelassenheit.

Liebe Krimi, du hast natürlich recht. Was nützt das Wissen, dass es besser wird, wenn gerade in einer Zeit, in der man eigentlich viel Kraft braucht, eben diese fehlt? Und man kann im Moment nichts ändern. Dann wird die sowieso schon so doofe Krankheit zu einer noch größeren Kraftprobe.
Ich hoffe, dir geht es bald besser.

Ich möchte euch gern noch von einer Sache erzählen, auf die ich schon ein bisschen stolz bin.

Trotz keiner guten Stimmung ließ es sich vor 3 Tagen nicht vermeiden, Geburtstag zu haben.
Es kostete mich schon mehr Kraft als in guten Phasen, für einige liebe Gäste Kaffee zu kochen usw Das Zusammensein konnte ich aber zum Glück richtig genießen .
Am frühen Nachmittag riefen Freunde von uns an, um mir zu gratulieren und ihren Besuch anzukündigen. Sie wohnen 200 km von uns entfernt, wollten gleich losfahren und bei uns übernachten.

Ich dachte erst, es sei Spaß. Irrtum.. Mir wurde ganz schlecht Ich dachte nur, Kaffeegäste da...Betten überziehen ...
Abendbrot machen...morgen früh Frühstück, morgen früh einen Termin... D. (mein Mann) muss arbeiten...Also atmete ich tief durch und sagte:"Ich möchte nicht, dass ihr heute kommt." Ich habe es auch begründet,was aber nicht so richtig verstanden wurde. (...wir wollen doch nur. ..wir machen doch keine Umstände usw.).Also atmete ich noch einmal tief durch und wiederholte das, was ich schon vorher gesagt hatte

Und was soll ich sagen? Ich bin stolz darauf, NEIN gesagt zu haben. Das gelingt mir oft nicht.

Aber ich glaube, es hat mir meinen Geburtstag gerettet.
.LG, Edda
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe Birko,liebe krimi
liebe Edda
du hast genau das beschrieben,wo diese besondere Grenze ist,die wir einfach erst mal finden müssen,dann auch verteidigen müssen---und das auch wahrhaftig umsetzen.

Um das Gleichgewicht zu halten,eine Krise abzuwenden,es gerade noch zu schaffen---besonders wenn so emotionale Tage, wie Geburtstag anstehen.
Da hast du liebe Edda genau richtig gehandelt und uns mit deinem Bericht ein gutes Beispiel geliefert.
Das letzte was man noch schützen kann,ist die Wohnung,das Haus,in dem man sich sicher fühlen kann.
Da kann nicht jeder einfach mal einen Besuch ankündigen oder noch mehr,eine Übernachtung einfordern.Ich mache da nicht mehr mit---dieses unmögliche "wir wollen keine Umstände machen" ist doch eine hohle Pharse.
Es macht Umstände,viele---und außerdem will ich vorher gefragt werden.

Bei manchen Menschen kommt diese Abgrenzung schlecht an,weil sie anders ticken,weil sie nicht mal ahnen können,wie wichtig,ja überlebenswichtig uns " der letzte geschützte Ort" ist.

Mach dich erst mal unbeliebt,dann wirst du auch ernst genommen----

Ich lade nicht mehr ein,ich wehre Besucher an der Tür ab----aber ich hab eine andere Möglichkeit,Besucher zu empfangen---das ist der Hof.
Wer mich sehen will,kann mich da treffen,das ist inzwischen angekommen---und wenn nicht,weise ich sehr ausdrücklich darauf hin.

Unser Haus war immer offen,für die Geschwister,Eltern,Freunde und besonders in Zeit als die Kinder hier ein und aus gingen.
Als ich so krank wurde,dass ich nie mehr mich sicher fühlte,hab ich gespürt,dass ich das ändern muss---das war nicht leicht---oft kam mein altes Gefühl zurück: stell dich doch nicht so an.

Auch jetzt überfallen mich Zufälle,sind einfach Leute vor der Tür,dann mache ich für mich zumutbare kleine Lösungen möglich: wie z.B. wir sitzen in der Küche.

Jetzt löst sich das alles auf,halbes Wohnzimmer,halbe Küche---überall Umzugskartons und irgendwelche Kisten.
Ich habe schwere Tage hinter mir und noch vor mir.
Es gibt viel Streit,aber ich lasse mir nicht einfach mitten ins Herz trampeln.
Mein Widerstand ist oft zwecklos,weil meine Tochter einfach weiter macht---sie hat ihre Wohnung im Hofhaus fertig----wir ziehen in die unteren Räume.
Aber Schritt für Schritt----
Jeden Tag muss ich noch kochen,die Wäsche hinkriegen,aussortieren,wegwerfen und zum Hof schaffen----ist einige Straßen weiter.

Ich fall hin,stehe wieder auf----aber ich verteidige meine Ruhezeiten,muss Bedarf nehmen,wenn ich zwei Nächte kaum geschlafen habe und mich die Träume umwerfen.

Liebe krimi,wie so oft hast auch du deine zusätzlichen "Baustellen"---jetzt auch im eigenen Haus,ich bewundere dich,weil du ruhiger bist,nicht so "ausfipst" wie mir das passiert----aber ich kann es nur rauslassen----schlucken nicht mehr möglich.

Wunderbar,wie wunderbar,dass wir uns hier austauschen können,manchmal erscheint mir das Forum wie ein Schatz,den ich irgendwann gefunden habe.
Oft sind es Selbsthilfgegruppen gewesen,wo ich Hilfe gesucht und gefunden habe,aber es hat auch belastet---weil der Druck in der Gruppe sehr hoch war---jeder wollte Entlastung,das hat meist überfordert---zuhören mußte ich auch erst wieder lernen.

Ich unterbreche zu oft,weil ich es nicht aushalte,das ist leider so,aber ich will es wieder lernen,auch wieder zu telefonieren----danke!

Heute ist mein Tag ruhiger,wie gestern,hab ich mir nur kleine Schritte vorgenommen.

Trotzdem hab ich zwei wichtige Dinge geschafft,die mir wichtig waren,ein Gespräch mit einer Frau,die gerade mit ihren Kindern ihren Mann und den Hof verlassen hat.
Dann ein Rückruf bei einem Vater,der sein Kind vor Mobbing schützt,der eine Gruppe gründet und offen mit den Problemen umgeht.

Über den Tellerrand schauen,wenn es mir möglich ist,aber mich auch zurückziehen,wenn ich nur mich und meinen ganz kleinen Kreis ertragen kann.
Jeder muss das für sich herausfinden,wo und wie es das umsetzen kann,das ist nicht leicht,weil es schwer ist herauszufinden,was ist der Nebel der Depression,was ist der Schmerz des Verlustes, den die Depression uns abzwingt----und was bleibt über---von mir,wenn wieder eine Krise mich in die Knie gezwungen hat----überleben ist nicht einfach!
Herzliche Grüße
nie aufgeben
anna54
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
hab einen weiteren Schritt geschafft,gestern meine Leseecke am Hof mit einem Buch eingeweiht.

Ich sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Der Umzug überfordert mich,trotz der Hilfe meiner Tochter.

Jetzt mache ich mir die Pausen leichter----ich habe mir einen Platz geschaffen,wo ich einfach durchatmen kann.
Nichts wird leichter----die großen Tage stehen noch an----aber ich spüre eine kleine Inseln der Zuversicht.
anna54
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