Alkohol wird langsam sympathisch

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Inertia
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Registriert: 8. Mär 2015, 02:14

Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Inertia »

Hallo Leute,

ich gestehe es jetzt einfach mal: In letzter Zeit ertappe ich mich häufiger mit dem Gedanken, Alkohol als kurzzeitiges Mittel gegen meine Probleme einzusetzen.

Ich habe das noch nie gemacht, war noch nie betrunken, habe bisher nur drei oder vier mal verschiedene alkoholische Getränke probiert und als "nichts für mich" eingeordnet. Man könnte mich fast als Antialkoholiker bezeichnen, weil ich das Zeug hasse und niemals trinke, egal wie sehr mich manch einer dazu nötigen will. Ich esse nichtmal alkoholhaltige Pralinen oder Kuchen. Diese fast schon krankhafte Abneigung gegen Alkohol kann ich selbst nicht so richtig erklären, ich mag das Zeug einfach nicht, und finde seinen Stellenwert in unserer Gesellschaft einfach nur krank. Davon wollte ich mich immer distanzieren.

Trotzdem spiele ich zur Zeit mit dem Gedanken, mich einfach mal zu betrinken. Immerhin soll das ja helfen. Dass es nicht gesund und "keine Lösung" ist, weiß ich natürlich. Aber mal ehrlich, wenn es keine wirkliche Lösung gibt ist das doch auch schon egal, was solls.

Kennt ihr solche Gedanken?
M e l l y
Beiträge: 118
Registriert: 28. Dez 2015, 13:59

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von M e l l y »

"Alkohol spült Probleme nicht herunter, er konserviert sie."
Tink
Beiträge: 419
Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Tink »

Hey
Ja ich kenn die Gedanken sehr gut. Nicht im bezug auf Alkohol aber die "Wayne interessiertes ist doch eh alles egal und beschissen" Haltung.
Der Punkt ist jedoch meistens "schlimmer geht immer"
Ich kenn deine Lebenssituation nicht aber das "wegrennen" ob in Form von alk , tatsächlich oder auf andere weise..
Besser wird es nicht im Gegenteil...
Aber da du sagst das du eh n antialkoholiger bist klingt das für mich du suchst einfach n Ausweg aus einem tief, kann das sein?
Ich Druck dir die Daumen das du einen geeigneteren weg findest.
P.s. hör auf deinen Körper wenn er sagt er will kein alkohol.!!

@melly: schön doch mal wieder hier zu lesen:)
Gruß Tink
Königin der Nacht
Beiträge: 110
Registriert: 26. Okt 2015, 23:26

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Königin der Nacht »

Inertia hat geschrieben:...........
Trotzdem spiele ich zur Zeit mit dem Gedanken, mich einfach mal zu betrinken. Immerhin soll das ja helfen. Dass es nicht gesund und "keine Lösung" ist, weiß ich natürlich. Aber mal ehrlich, wenn es keine wirkliche Lösung gibt ist das doch auch schon egal, was solls.

Kennt ihr solche Gedanken?
Ja, kann ein geiles Gefühl zu sein betrunken zu sein, alles so leicht, alles so lustig......für eine ganz kurze Weile. Und dann? Hinterher gehts Dir umso beschissener, vor allem wenn Du Alkohol auch nicht gewöhnt bist. Dein Kopf dröhnt, Dir ist kotzübel und die Probleme sind genauso wieder da. Bzw. sind es immer noch, es fühlt sich immer noch alles so leer an, so scheißegal. Dazu kommen vermutlich noch Schuldgefühle. Das ist es nicht wert.
Ich kenne das Gefühl nur allzugut. Diese fiese Mischung aus "alles egal" und Verzweiflung. Man muß versuchen einen Weg daraus zu finden. Es ist nicht einfach. Aber Alkohol ist kein guter Berater, glaub mir!

LG
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Inertia,

ich hatte diese Phase, auch auf spielt ja eh keine Rolle,..
dachte, es würde leichter, oder falls nicht, wäre es mir egal-----

Ergebnis: keine gute Idee!!!!!

Lass es bleiben und finde andere Wege!!!!

Egal wie schwer es ist!

Glg Ziege04!
Zuletzt geändert von Ziege04 am 21. Mär 2016, 01:18, insgesamt 1-mal geändert.
Morbus
Beiträge: 357
Registriert: 2. Feb 2015, 22:19

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Morbus »

In der Zeit von 16-19 habe ich unheimlich viel getrunken, fast immer bis zum Blackout. Ich wusste dann nach fast jedem Wochenende nichts über viele Stunden der Nacht.
Heute weiß ich wie viel mir das versaut hat. Ich hätte so oft glücklicher werden können, Beziehungen haben oder retten können, mir schwere Schuldgefühle ersparen können und das alles für "Spaß".
Ich brauchte immer so viel Alkohol, da es mir schlecht ging und ich glücklich sein wollte. Aber den Punkt hat man nur mit ein bisschen Alkohol und toller Gesellschaft. Aber das reicht einem dann nicht und man will mehr, man sehnt sich danach und trinkt immer zuviel.
Alkohol ist ein ganz schlechter Begleiter, ich war selbst mit ca. 1,6 Promille noch total einwandfrei.
Da fährt man sein Auto zu schrott und durchläuft die Tests der Polizei und benimmt sich so wie ein fast nüchterner und besteht alles, dass gibt einem im nachhinein wirklich zu denken.
Das hat mir dann durch andere Ereignisse sehr viel Schuld aufgeladen, und hohe Kosten. Ich war so enttäuscht, dass ich am selben Tag des Unfalles meine Beziehung beendete und alles ging immer weiter bergab.

Heute kann ich sagen, dass Alkohol absolut keine Lösung ist und ich trinke seit gut 3 Jahren fast nie und bereue das absolut nicht. Wenn ich mal in ganz wenigen Fällen mehr trinke bereue ich das die nächsten Tage sehr. Auch ist man im betrunkenen Zustand oft in der Lage sich an einige Dinge zu erinnern, dass ist mit Depressionen oft schlecht und verleitet einen dann auch zusätzlich dazu, diesen Kummer weg-zutrinken.

Aber ich kann sagen, ganz selten mal, als Genussmittel wenn man Alkohol mag kann man sich ruhig ein Bier oder ein Glas Wein gönnen. Das ist dann auch eigentlich kein trinken, es ist eben wie ne Tafel Schokolade oder dergleichen. Es schmeckt mir z.B. einfach gut alle paar Monate mal ein Bier zu trinken. Auch ist das für die Gesundheit oft förderlich, aber eben nur in kleinsten Mengen.

Wenn man den richtigen Grad damit findet, dann kann man auch bei einem lustigen Film oder in guter Gesellschaft ein klein wenig trinken. Das lockert dann nur ein wenig auf und macht sonst aber nicht wirklich was mit einem.

Aber als Lösung sollte man Alkohol einfach nie sehen. Und schlimmer geht auf jeden Fall. In der Therapie habe ich eine ehemalige Alkoholikerin kennengelernt. Wir haben uns wirklich super verstanden, konnten toll reden und alles und so erfährt man natürlich auch einiges. Also ab einem bestimmten Punkt wird man durch den Alkohol entweder permanent Krank, man stirbt oder man wird lange weggesperrt in Entzugskliniken, welche schlimmer als so manche Klinik selbst sind. Und man verliert einfach auch viele Freunde, etc. und Familie. Zwischen einem Tief in der Depression und einem Tief mit Alkohol liegen wirklich Welten. Und das schlimme dabei ist eben, dass es jedem passieren kann, da man sich immer mehr steigert wenn man erstmal damit anfängt.

Es hilft einem daher eigentlich bei nichts im Bezug auf Probleme, es schafft nur neue. Ich kann es aus eigenen Erfahrungen und auch aus erzählten Erfahrungen nur abraten.

Depressionen und Alkohol vertragen sich einfach nicht.

Liebe Grüße, Finn
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Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Nina345 »

Ich stell es mir immer so toll vor dauerhaft bekifft und high zu sein :D

All das ist aber nur davon rennen und bringt rein garrrrr nix, sondern macht alles nur schlimmer.

Wir müssen da ohne Substanzen durch.
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo zusammen,hallo Inertia,

diese Gedanken durfte ich vor langer Zeit löschen,weil ich weiß wohin die führen können.

Bewusst spreche ich jetzt Niemanden persöhnlich an.
Es kann nur jeder selbst entscheiden ,ob er Alkoholiker ist oder nicht.
Es kann schon bei einer geringeren regelmäßigen Menge Alkohol oder anderer Drogen ,ein Abhängigkeit entstehen.Genauso kann Jemand der sehr viel trinkt ,aber auch keine Abhängigkeit entwickeln.
Darüber streiten sich die Gelehrten.
Wie Finn schreibt,ist es sehr gefährlich ,wenn Alkohol als Medikament eingesetzt wird um eigene Gefühle zu verändern.Das trifft bei einer depressiven Stötung ganz extrem zu.Was war eher da die Depression oder die Alkoholabhängikeit? Durch Sucht entsteht oft eine depressive Störung,die dann wieder mit Stoff bekämpft wird.Ein Teufelskreis,den man nur durch Abstinenz durchbrechen kann.
Oder die Depression ist schon da und man trinkt, um sich Erleichterung zu verschaffen.
Diese Wirkung ist nur kurzfristig,auch da wieder der Teufelskreis.
Was war eher da,das Ei oder das Huhn?
Gegen Alkohol in Maßen genossen ist ja nichts einzuwenden,aber mit Medikamenten oder einer psychischen Erkrankung sollte man jeden Suchtstoff besser lassen.
Das sind meine eigenen Erfahrungen !!!

Mein Name ist ..... und ich bin trockene Alkoholikerin.

Liebe Grüße Bittchen
hazmagetmaton
Beiträge: 160
Registriert: 8. Aug 2015, 21:39

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von hazmagetmaton »

Hi Inertia.

Auch von mir im Grunde nochmal die gleiche Nachricht ;)

Alkohol mag kurzfristig Erleichterung verschaffen, aber er kann auch genausogut die Stimmung ins Negative beeinflussen, ich glaube da kann man verschieden drauf reagieren (ist mir zumindest schonmal passiert). Neben der temporären Erleichterung/Gedankenlosigkeit hast du am Tag danach evtl. einen Kater und langfristig eine kaputte Leber (gar nicht geil).

Es mag zwar keine wirkliche Lösung für das Problem Depression geben, aber wenn du dir zusätzlich noch deinen Körper kaputtmachst, dann wird deine Situation eher noch beschissener. Schlimmer geht immer und so.
ist das doch auch schon egal, was solls.
Kein Grund, irgendwas selbstzerstörerisches zu tun (es sei denn, du willst dich wirklich selbst zerstören, aber davon gehe ich mal nicht aus). Wenn dir dein Zustand egal ist, könnte man das genausogut als Anlass sehen, sich die nächsten paar Jahre in eine Ecke zu setzen und still und leise die Depression zu ertragen, statt sich zu vergiften.

Solche "ist mir egal"-Gedanken sind mir nicht fremd, aber deshalb sich selbst langfristig zu schaden ist ziemlich dumm, wenn man eigentlich will, dass es einem besser geht.
(Ich rede hier von langfristig, weil genau diese Perspektive bei Leuten, die in eine Sucht abrutschen, oft fehlt.)

hazmagetmaton
szegfue75
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Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Inertia,
ich habe bzw. hatte auch immer das Verlangen meine schlechten Emotionen mit irgendwas zu betäuben. Eine Therapeutin hatte mich darauf aufmerksam gemacht. Mir war das nie so hundert prozentig bewusst gewesen. Neben der Depression, habe ich auch Essstörungen, die ich mehr oder weniger im Griff habe. Daher hatte ich die anderen süchtigmachenden Faktoren nicht im Blick. Einer der entscheidensten Schritte bei der Bekämpfung einer Sucht ist, diese als Sucht anzuerkennen. Und das kannst du leider nur selbst. Es ist wie schon Bittchen geschrieben hat, die nicht konsumierte Menge das Problem, sondern dein ganz persönlicher Leidensweg beim Umgang mit dem Konsum.
Homer Simpson hat mal gesagt, dass Alkohol Ursache und Lösung aller Probleme ist. Nein, Scherz beiseite. Schlechte Emotionen haben ihre Berechtigung und sollten gelebt werden. Nur wenn du sie ausreichend gefühlt hast, wirst du irgendwann in der Lage sein, diesen Status des Leidens (durch Depression oder Sucht verursacht spielt keine Rolle*) aus eigener Kraft zu verlassen. Mir fällt die richtige Formulierung dazu nicht ein. Der Mensch sucht automatisch einen Weg der Heilung. Dieser Weg kann sehr lange sein und steinig. Manchmal geht man Umwege, aber es lohnt sich auch der Umweg, um den richtigen Weg zu deiner Heilung zu finden.
LG,
Szegfue

*ich glaube bei einer Sucht und Depression verhält es sich ähnlich. Die Verbindung der Synapsen müssen neu geschaltet werden. Der Mensch neigt bei der Depression dazu, liebgewonnene Aktivitäten zu vernachlässigen. Er zieht sich zurück und legt sich ins Bett. Dieser Mensch speichert Depression mit der Aktivität "Rückzug" und "ins Bett legen" ab. Depression wird mit den Gefühlen von Müdigkeit und Lustlosigkeit assoziert. Bei der Sucht ist es ähnlich. Bei Problemen, die Streß und unangenehme Gefühle verursachen, soll der Leidensdruck durch Alkohol oder andere Suchtmittel aufgehoben werden. Kurzzeitig gelingt es. Aber sobald der Suchtstoff aus dem Körper ist, kommt es zu Schmerzen, die durch Entzugserscheinungen verursacht werden. Vielleicht gibst du deinem Körper die Zeit zu genesen, aber diese Zeit fehlt, um das wirkliche Problem anzugehen. Kommt es relativ bald wieder zu unaushaltbarem Leidensdruck, den man mit dem Suchtmittel lindern möchte, stellt sich allmählich eine Gewohnheit ein. Andere Synaptisches Verbindungen verkümmern. Die Frustrationstoleranz sinkt, man greift immer früher zur Flasche oder dem Suchtmittel. Ich glaube man nennt dieses Modell Eisenbahn-Modell. Der Zug nimmt nur noch die kürzere Strecke durch den Tunnel und ist nicht mehr in der Lage die lange Strecke ohne den Tunnel zu nehmen.

Ich habe sowohl eine ambulante als auch stationäre Therapie zur Suchtbehandlung durch. Mein Suchtmittel war Cannabis.
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
Inertia
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Registriert: 8. Mär 2015, 02:14

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Inertia »

Danke für eure Antworten, sowas in die Richtung hab ich schon erwartet. War ja auch irgendwie eine blöde Frage. Aber um nochmal ganz ehrlich zu sein:

Dass Drogen egal welcher Art langfristig nicht gesund sind, weiß man ja. Aber mal ganz im Ernst, was langfristig ist interessiert mich inzwischen nicht mehr. Kurzzeitige Erleichterung ist doch immer noch besser als nichts. Und dass es danach vielleicht schlimmer wird, das Risiko wäre es mir meistens wert.

Und mein Körper? Mein Gott, der machts sowieso nicht ewig. Und ADs gehen auch auf die Leber. Abhängig machen können (!) sie auch, egal was die Industrie euch erzählt.

Mag sein dass es ein "davonrennen" wäre, aber was ist das dann bitte nicht? Alkohol ist keine Lösung? Suizid ist keine Lösung? Was ist dann eine Lösung? Selbsthilfebücher auswendig lernen? Teure Therapiestunden, über Jahre und Jahrzehnte?

Klingt für mich alles nicht viel besser.
Morbus
Beiträge: 357
Registriert: 2. Feb 2015, 22:19

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Morbus »

Das richtige Antidepressiva macht den Unterschied.
Als ich Jatrosom in der Klinik bekommen habe, da hat sich für mich vieles geändert. Natürlich war das erstmal körperlich eine enorme Herausforderung. Es hat zum einen lange gedauert bis es eine ausreichende Dosis erreicht hatte und wirkte, bei mir war es die maximale Dosis von 60 mg die zu merklichen Unterschieden führte.
Ich bekam endlich wieder den Antrieb um etwas zu tun. Das ich dafür mehrere Wochen extrem mit meinem Kreislauf und anderen Dingen zu kämpfen hatte und unheimlich viel trinken musste war es aber Wert. Ich bekam Stück für Stück die Nebenwirkungen in den Griff und konnte von der positiven Wirkung zehren.
Dazu dann das Quetiapin 200mg um schlafen zu können und ich bekam meinen Tagesrhythmus in den Griff. Das half dann auch die Therapie und die einzelnen Ziele zu erreichen und auch wenn die Zukunft nicht rosig aussieht/aussah, so hatte sich doch einiges verändert.

Das ganze um wieder einigermaßen normal zu funktionieren hatte natürlich seinen Zoll, die Medikamente und die hohen Dosen sodass diese wirken kostete viel Anstrengung und man muss kämpfen. Auch musste ich natürlich auf viel verzichten, Alkohol und viele Lebensmittel werden zu Gift bei diesen Medikamenten aber der Versuch alleine war es auf jeden Fall wert.

Zur Zeit nehme ich keine Medikamente mehr, selten mal das Quetiapin zum schlafen, doch mittlerweile bin ich nicht mehr so daran gewöhnt und es fordert mehr Schlaf als gewöhnlich. Aber sobald ich herausgefunden habe was meinem Körper fehlt werde ich wieder anfangen die Medikamente zu nehmen und bekomme dann wieder reichlich geschafft.

Antrieb macht so einen großen Unterschied, alles wird leichter wenn dieser da ist. Natürlich half auch die Krankengymnastik und die Massagen da mein Körper in ziemlich desolaten Zustand war. Nach den 3 Monaten war ich wieder recht fit.

Leider bin ich mittlerweile körperlich wieder schlecht aufgestellt, ich nehme einfach nicht zu, verliere Stück für Stück immer mehr Gewicht aber ich finde schon noch heraus was nicht stimmt.

Den Unterschied macht denke ich auch die Therapie selbst, ich hatte nun schon schlechte Erfahrungen, sehr schlechte aber auch diese gute. Und ich werde es wohl bald wiederholen und ein paar Wochen/Monate nochmal dorthin gehen.

Es ist einfach eine zeitaufwendige Sache mit der Psyche, ich bin nun auch schon Jahre dabei und mir ist klar das es auch noch Jahre dauern wird. Doch wenn es die richtige Therapie mit der richtigen Medikation ist, dann kann man sehr schnell wieder recht normal leben.

Vor dem ganzen sah ich Suizid als eine gute Lösung an und hab meine Erfahrungen damit gemacht, heute sehe ich das ganze etwas lockerer.

Die Kombination aus den richtigen Maßnahmen wirken für das Leben wahre Wunder, dann sieht man auch mal die positiven Aspekte, auch wenn die negativen noch bei weitem überliegen.

Es nützt wohl nichts, man muss kämpfen um etwas zu erreichen und sich den Veränderungen anpassen.

Liebe Grüße, Finn
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Nina345
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Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Nina345 »

Hahahahahahahahaaaa Inerta Selbsthilfebücher hab ich auswendig gelernt. Auch nicht die Lösung. :DDDDD Sollte ich die Lösung finden geb ich bescheid :) Aber ich glaube die Lösung ist Akzeptanz und Geduld nur leider passt das sogar nicht zu meinem Wesen.^^
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Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Inertia

Wie Du Dich liest würde ich sagen, Du musst ganz, ganz dringend aus dieser Phase raus!!!!!

Ich habe keinen konkreten Rat, aber kämpfe dagegen an, suche Dir Hilfe--

Egal was, nur verfolge nicht weiter diese Gedanken!!!

Sorry, wenn mein Beitrag wenig hilfreich ist aber vielleicht erkennst Du die Eindringlichkeit.

Bleib stark!!!

LG Ziege04
hazmagetmaton
Beiträge: 160
Registriert: 8. Aug 2015, 21:39

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von hazmagetmaton »

Hmm, während meiner Akutphase hatte ich mir als Regel gesetzt, nur dann etwas zu trinken, wenn ich einigermaßen entspannt bin. Um Suchtansätzen vorzubeugen (wobei ich eh ziemlich zurückhaltend bin).
Inertia hat geschrieben:Und dass es danach vielleicht schlimmer wird, das Risiko wäre es mir meistens wert.
So. Ich behaupte, das ist eine Situation, die man im Vorhinein nur unzureichend beurteilen kann. Und was einem wieviel wert ist, das ändert sich sowieso im Laufe der Zeit.
Und natürlich sind Alkohol und Suizid keine Lösungen. Ich würde sagen Alkohol ist mehr eine Ablenkungs- und Suizid mehr eine (zugegebenermaßen sehr endgültige) Problembeseitigungsstrategie. Aber sonderlich positive Effekte sind da auch nicht garantiert. Davonrennen ist an sich nicht verkehrt, würde ich sagen, nur Besserung sollte man dann nicht erwarten.
Wenn du nur auf kurzfristige Erleichterung aus bist, was hält dich dann eigentlich davon ab, dir gleich Heroin zu spritzen? ( :idea: Oder dir Heroin zu spritzen und dann von einem Flugzeug in einen Vulkan zu springen? :hello: )

Ernsthafte, neugierige Frage: Irritiert es dich, dass Therapiestunden teuer sind? Ist das relevant?

Es könnte sein, dass es für manche Probleme keine Lösungen gibt. Sondern nur Dinge, die die Situation verbessern oder angenehmer machen, sie verändern.
Irgendwie muss ich bei diesem ganzen Thema an diese Szene aus Schuh des Manitu denken... Wo die beiden am Marterpfahl stehen und Ranger meint: "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden."

Edit: Gefunden :) https://www.youtube.com/watch?v=G0mBQ3Jh_uM" onclick="window.open(this.href);return false;
Außerdem funktionieren meine Smilies nicht, das finde ich schade.
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber hazmagetmaton,

dein Link hat mich richtig lachen lassen.Den Film schaue ich mir heute noch mal an.

Danke und liebe Grüße Bittchen
_Waldi
Beiträge: 9
Registriert: 15. Feb 2016, 20:08

Re: Alkohol wird langsam sympathisch

Beitrag von _Waldi »

Hey Inertia,

nach meiner Erfahrung ist Alkohol quasi ein Katalysator: er bestärkt einfach die aktuelle Grundstimmung. Wenn man schon scheiße drauf ist, wird man nach ein paar Bier noch schlechter drauf sein.
Was mich aber oftmals auch nicht davon abhält, mir trotzdem einen Drink einzuschenken. Hat dann vermutlich eher was mit Selbstzerstörung zu tun, so wie du es hier ja auch angesprochen hast: ist eh alles scheiße, also was solls.
Kenne ich nur zu gut und kann es dir daher auch nicht ausreden - ich hasse heucheln. ;)
Was mich aber öfters vom Trinken abhalten kann, ist der Gedanke an den nächsten Morgen.
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