Wie kann es weitergehen?

[ela75]

Ich frage mich aktuell, wie es eigentlich nach einer Erkrankungsphase weitergeht.

Ich denke, dass nach Zeiten des Abstandes und einer Therapie sich einer bzw. beide Partner verändert haben und sich wieder neu finden bzw. aneinander gewöhnen müssen.

Wie habt ihr das erlebt? Es stellt sich ja immer die Frage, inwieweit muss ich weiter Rücksicht nehmen? Was kann ich von dem Anderen erwarten und was nicht? Und vor allem sind wieder Gefühle da oder bleibt es wie vorher.
Dazu kommt ja auch die eigene verletzte bzw. enttäuschte Seele, die bei mir auch ein wenig traurig ist und nicht so einfach alles Vorgefallene wegstecken kann.

Noch dazu stelle ich mir die Frage, soll ich warten bis mein Freund wieder von selbst ein Treffen einfordert oder soll ich ihm immer wieder anbieten, irgendwas zusammen zu planen - egal was?
Die Frage stelle ich vor dem Hintergrund, da mein Freund mir ja gesagt hat, dass er zz. Abstand benötigt. Aber dennoch ist es so, dass er sich doch 1x täglich kurz per SMS meldet, ganz von sich aus, weil im das viell. auch Sicherheit gibt, dass ich noch "bei der Stange" bin.

Würd mich freuen, wenn hier einige selbst Betroffene einen Einblick in ihre Sichtweise geben.

[Pupi]

Ich habe damals geklammert und meinen (betroffenen) Freund bedrängt (ich wusste, dass das nicht richtig ist, aber ich konnte nicht anders). Andererseits hat er durch meine erzwungene Nähe gemerkt, dass da noch was ist.
Wir haben uns dann langsam wieder gedatet. Irgendwann durfte ich ihn wieder küssen und irgendwann durfte ich wieder mit ihm in einem Bett schlafen.
Für mich war das eine sehr schwere Zeit (weil ich mit Verlust kaum umgehen kann). Auch die nächsten Monate hatte ich weiter mit meiner Verlustangst zu kämpfen (er ist jetzt noch immer nicht "geheilt", das wird noch eine Weile dauern). Aber in letzter Zeit wird es besser mit meiner Angst. Er versucht für mich beständig zu sein und seine Zweifel an uns in seinen Rückschlägen nicht so offen zu zeigen.
Also: ihr müsst natürlich aufeinander Rücksicht nehmen, er auch auf Dich! Sonst hälst Du es nicht durch. Und ihr müsst selbst eure "Spielregeln" festlegen. Ihr müsst euch sagen, was geht, und was nicht.
Ob die Gefühle ganz wiederkommen, kann ich nicht sagen. Bei meinem Freund sind sie wohl bisher teilweise wieder da (aber nicht so überschwänglich wie davor, meinte er). Genug, dass er an der Beziehung mit mir festhalten möchte. Wenn es ihm besser geht, wird sich zeigen, was Sache ist.

[Kev197979]

Ich versuche auch meine Partnerin in ruhe zu lassen was mir sehr schwer fällt.
Wir wohnen zusammen und es tut sehr weh...Wenn Sie was sagt was sie vielleicht nicht so meint.
Ich habe ihr mal ein Ring geschenkt wo sie sagte den nehme ich nicht mehr ab und das tut sie eigentlich auch nicht außer auf der Arbeit und ihre Kette von mir gar nicht.Aber mehr als eine Umarmung und kuss auf die Wange ist nicht.
Auch trennen möchte Sie sich nicht.
Ich frage mich immer was ist richtig was ist falsch was darf ich und was nicht.
Ist das mit den Ring ein Zeichen???

[ela75]

Ja ich weiss, es ist alles schwer und für uns oft nicht nachvollziebar.

Im Moment weiss ich auch nicht, warum ich überhaupt noch so weitermachen möchte, und ob ich ohne ihn nicht besser dran bin. Aber irgendwie lässt er auch nicht locker. Ich weiss im Moment auch gar nicht mehr , wie ich mich verhalten soll.

Noch dazu habe ich bei meinem Freund immer die Angst, dass es noch eine andere Frau (seine Ex) gibt und er sie gernen zurück möchte. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ich habe immer unterschwellig dieses Gefühl oder die Sorge, da ich eigentlich immer das Gefühl habe, dass sie in Kontakt stehen und nicht weiss wie es um die beiden steht.

Ich habe überlegt, ob ich ihn beim nächsten Treffen direkt darauf anspreche, aber gleichzeitig ist da wieder die Sorge, dass er direkt unter Druck gerät und abblockt oder zu macht.

Aber mich macht es einfach fertig, diese Ungewissheit.

Noch dazu kommt einfach diese Distanz, obwohl ich einfach gerne mal wieder (seine) Nähe spüren möchte.

[Kev197979]

Meine Freundin war übers Wochenende weg auf ein Geburtstag,bei einen Freund aus der reha wie sie sagt....Auch ich habe Angst das meine Freundin die deprisiv ist sich einen anderen sucht.
Sie ist samstags um zehn gefahren und am Sonntag erst um 16Uhr zu hause gewesen... Die ganze zeit nichts gehört.

Ich liebe sie von ganzen Herzen und selbst in der Situation habe ich nicht eine Sekunde dran gedacht sie zu verlassen.
Aber von ihr kommt rein gar nichts...

Klar ich habe am Anfang als sie in der reha war viele Fehler gemacht und auch danach...Aber sie versteht nicht das ich nur angst habe sie zu verlieren aber ich wollte nie drück machen.. Aber das glaubt sie nicht.
Habe eine alte Freundin die mir etwas helfen möchte da sie schon selbst Depressionen hatt...

Weiß nicht wie es weiter geht,was ich tun kann oder lieber lassen soll....Sie zieht sich voll zurück und lebt ihr Leben mit den Leuten aus der reha...

Wenn einer Tips hatt immer her damit

[roswellgirl19]

Ihr lieben,

wie es weiter gehen kann ist eine schwierige und sehr individuelle Entscheidung glaube ich.

Meine Frau hatte vor der Reha in der Klinik einengendere kennen gelernt. In der Reha Hau sie dann die Entscheidung getroffen auszuziehen, sie war bis März 2015 in der Reha, und, wie ich vor einigen Tagen erfahren habe, auch die Entscheidung, mich für die andere zu verlassen. Da mein Vater während sie in der Reha war, einen schweren Schlaganfall hatte, hatte ich sie gebeten mit dem Ausziehen zu warten. Wir haben unseren Alltag, mit Ausnahme der körperlichen Nähe (kuscheln ja und viel, sonst kaum was) normal weiter gelebt, soweit es mit der Diagnose geht.

Im Dezember ist sie ausgezogen und vor 2 Wochen hat sie sich entgültig von der anderen getrennt. In dem Zusammnenhang hat sie mehr von dem Trennungsgedanken erzählt und auch, dass sie es mittlerweile bereuen würde. Eine Psychologin bei der sie ein Erstgepräch hatte, hat ihr auch nochmal klar von der anderen abgeraten. Natürlich gibt es unterbewusst die Angst, sie könnte sich trennen wollen, aber wir verbringen die Wochenenden miteinander und haben eine tolle Zeit, wenn wir uns sehen. Ich kann mir also nicht vorstellen, wie man sich unter so einer Premisse trennen möchte. Aber da gebe ich der Ehe die Zeit die sie braucht. Durch ihren Auszug ist es insgesamt ruhiger geworden!

[mirabella]

Hallo Rosewellgirl,

Ich bin ja eine Zeit lang nicht mehr regelmäßig hier gewesen.
Habe Deine Grschichte damals auch sehr intensive verfolgt.

Habe ich das jetzt hier richtig verstanden, dass deine Frau sich von der Anderen endgültig getrennt hat und ihr euch auf WE Ebene wieder annähert?

Schlimm, wie lange das alles schon her ist.

Lg

[roswellgirl19]

Liebe Mirabella,

stimmt, wie lange sich das zieht. Genau sie ist ausgezogen, hat sich von der anderen getrennt (wobei sie noch keinen 100%igen Kontaktabbruch geschafft hat, aber die andere hat neben ihrem Freund schon wieder eine neue, auch aus der Tagesklinik) und wir beide sehen uns am Wochenende. Ansonsten haben wir ähnlich wie du viel Kontakt unter der Woche. Die gemeinsame Zeit ist auf jeden Fall immer sehr schön und wir reden viel miteinander. Wohin es uns führt weiß ich nicht, ich habe aber das Gefühl, das es langsam positiver wird. Gesund ist sie aber noch lange nicht, aber sie ist auch gerade nicht sehr überzeugt von einer Therapie. Bei der Arbeit bekommt sie sich nicht abgegrenzt und gerade heute meinte sie wieder, dass sie eigentlich sich mal wieder krankschreiben lassen müsste, dabei hatte sie noch im Januar Urlaub.

Ich hoffe für dich, dass es vielleicht auch mal irgendwann wieder ruhiger wird!