schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

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Haida
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schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Haida »

Hallo Liebes Forum,

Schon sein sehr vielen Jahren plage ich mich mit meiner Depression herum! Nach 2 abgebrochenen Therapie Versuchen bin ich nun dabei, mit einer sehr guten Therapeutin es erneut zu versuchen.
Bei den ersten Sitzungen wurde dann eine (ich nenne es mal "Diagnose") erstellt und meine Erkrankung als "schwere Depression" eingestuft.

Durch Aufarbeitung und die Gespräche / Übungen usw. wird mir immer bewusster das ich ohne fremde Hilfe nicht mehr kann.
Daraufhin habe ich auf anraten meiner Therapeutin eine Kur beantragt.

Bei meinem Arzt musste ich dann Erfahren "Sie sind zu selten krankgeschrieben als das Sie eine Kur bewilligt bekommen" und "Was soll ich denn ausser Depression in den Antrag schreiben?

Nach diesem Gespräch ist mir beinahe der Boden unter den Füßen weggebrochen! .....

Am liebsten würde ich alles wieder hinschmeissen ......... Was wird denn erwartet? Soll ich mich krankschreiben lassen?? Wenn ich es Morgens schaffe aus dem Bett zu kommen um zum Arzt zu fahren wegen Krankmeldung dann schaffe ich es auch auf Arbeit .........

Irgendwie kommt man sich alleine gelassen und vor allem Dingen nicht ernst genommen vor !!

Vielen Dank für dieses Forum und an alle die mitlesen und Kommentieren!

lg Haida
--> Schlimmer geht Immer <--
duck
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von duck »

Hallo Haida,

autsch, das klingt ja ziemlich frustrierend! :?
Ich vermute mal Dein Arzt ist ein Allgemeinarzt und kein Facharzt (Psychiater)? Was er außer Depression in den Antrag schreiben soll? Hmm, reicht das eigentlich nicht aus? Naja, inkl. der ganzen Reihe von Symptomen und wie stark Du darunter leidest? Die Kasse kann das dann ja immer noch ablehnen, aber Dein Arzt sollte schon hinter Dir stehen!

Ich stehe ebenfalls kurz davor einen Antrag auf eine Reha zu stellen (hatte bisher noch keinen Klinikaufenthalt) und werde nächste Woche nochmal zu meinem Psychiater gehen um die Einzelheiten mit ihm zu besprechen. Er wird da sicherlich auch sowas wie eine Empfehlung oder Gutachten dazu schreiben müssen, aber er sagte schon zu mir, dass er das bei unterstützen wird.

Eine Kur beantragen ohne krankgeschrieben zu sein? Ich habe leider keine Ahnung ob sowas geht. Bei anderen Krankheiten (z.B. Asthma o.ä.) ist dies andererseits auch kein Problem. Ich hoffe aber Deine Therapeutin kann Dich wieder ein wenig aufrichten und Dir ein paar hilfreiche Tipps geben. Aber vermutlich bleibt Dir der Gang zu einem Facharzt nicht erspart.

Viele Grüße und halt die Ohren steif,
duck
sabse33
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von sabse33 »

Hallo,

eine Medizinische bzw. psychosomatische Reha kann auch genehmigt werden, wenn die Gefahr besteht, dass durch das aktuelle Krankheitsbild in naher Zukunft eine länger andauernde Arbeitsunfähigkeit droht.

Eine Reha ist nicht nur in Akut Situationen üblich, sondern wird auch als Prophylaxe zum erhalt der Arbeitsfähigkeit verordnet.

Und diese Gefahr ist ja bei dir gegeben, ich weiß leider net, inwiefern du psychosomatische Probleme hast, die bei den meisten Depressionsbetroffenen ja vorhanden sind.

Spreche nochmal mit deinem Arzt darüber oder aber auch mit der Krankenasse/ Rentenversicherung. Auch der sozialpsychologischen Dienst kann helfen, ich denke da wird es kompetente Mitarbeiter geben, die Dir helfen werden.

LG
Sabse
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Salvatore
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Salvatore »

Hallo,

darf ich mal zwischenfragen, warum es immer unbedingt eine Reha sein muss (deren Kostenträger in der Regel der Rentenversicherer ist)? Was spricht gegen einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik VIA EINWEISUNG (deren Kostenträger in der Regel die Krankenkasse ist)?
Bitte vom Arzt dahingehend beraten lassen, vorzugsweise durch einen Facharzt und nicht den Hausarzt.

Alles Gute, Salvatore
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Zarra
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Zarra »

Hi Salvi,

schlapsige Antwort nach meinen Erfahrungen und Kenntnissen: Weil Ärzte und Krankenkassen so beraten! Und weil manchmal die "Versorgungslage" so aussieht. Hier vor Ort gibt es z.B. fast nur Psychiatrien, in die man so kommen kann, - und in die psychosomatischen Kliniken kommt man eben leider nicht mit einem Einweisungsschein, sondern nur mit einer separat zu beantragenden Genehmigung und zumindest Arbeitnehmer werden dabei fast immer an die Rentenversicherung verwiesen. - Die Einweisungsscheinvariante wäre ja viel, viel angenehmer und unkomplizierter.

LG, Zarra
Salvatore
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Salvatore »

Hallo Zarra,

ist das so? Ok, ich wurde ja nun (erst) krankgeschrieben und dann legte man mir einen psychosomatischen Klinikaufenthalt ans Herz (namentlich der Hausarzt, danach der erste von mir kontaktierte Psychiater und dann auch noch die TK, in der ich dann war), vielleicht daher meine andere Wahrnehmung...? Jedenfalls ging es dabei immer konkret um eine Einweisung und nie um eine Reha. (Letztlich habe ich mich dann so lange dagegen gesperrt, dass es irgendwann doch die Psychiatrie sein musste, da ich dort zeitnah aufgenommen werden konnte.)

Ca. ein halbes Jahr nach diesem Aufenthalt wollte/sollte ich dann doch zur weiteren Stabilisierung auch noch mal in eine psychosomatische Klinik, war auch schon alles angeleiert, zum Vorgespräch dagewesen und alles super, aber diese meine Wunschklinik hatte leider exorbitante Wartezeiten, so dass sich der Aufnahmetermin dann mit der Reha überschnitt, zu der ich zwischenzeitlich aufgefordert worden war und dann langte es mir auch endgültig mit Klinik.

Ja, klar - frag mal die Krankenkasse, ob es wohl besser ist, sich eine Einweisung zu holen oder eine Reha zu machen... Ist klar, dass die da "Reha" schreien, damit sie es nicht bezahlen müssen. Und der Rentenversicherer mag auch lieber ablehnen als genehmigen und verweist auf ambulante
Behandlungsmöglichkeiten.

Es gibt übrigens auch Psychiatrien mit ziemlich guten Depressionsfachstationen ((m)eine könnte ich bei Bedarf nennen, liegt bei mir im Norden). Wäre vielleicht auch eine Überlegung wert?
Wie gesagt, ich würde da den behandelnden Arzt ganz direkt drauf ansprechen und gezielt nachfragen.

Lg, Salvatore
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Sonnenblume14
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Sonnenblume14 »

hallo

bei mir war es ähnlich wie bei Salvatore. Nach zwei Wochen krankschreibung regte eine (private) Therapeutin einen Klinikaufenthalt an. Sie hat länger dort gearbeitet. Ich sprach meinen Hausarzt an und der schrieb sofort eine Einweisung. Die musste allerdings von der Krankenkasse genehmigt werden und das dauerte, weil sie beim Arzt nochmal zusätzliche Infos angefordert haben (war ein Hausarzt) - ging dann aber problemlos durch - für 4 Wochen. Die Verlängerung hat die Klinik dann gemacht.

Mir sagte die Krankenkasse damals auf Nachfrage, dass sie bei einer Einweisung gemeinsam mit dem MDK prüfen, ob andere Möglichkeiten nicht ausreichend sind. Das müssten sie allein deshalb machen, weil sie die entstandenen Kosten ja verantworten müssten. Andere Möglichkeit hiess im Klartext Reha, denn die ist unter der Klinik angesiedelt, weil günstiger und nicht so intensiv (allein, weil zeitlich begrenzt)

Aber ich würde diese Möglichkeit (egal, ob nun Tagesklinik oder stationär) auf jeden Fall mit in Betracht ziehen.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
T Ally
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von T Ally »

Hallo Haida,

genau wie Dir ist es mir auch in 2014 ergangen. Ich habe über meinen Hausarzt eine Reha beantragt, weil ich einfach immer müde, KO, erschöpft, dünnhäutig, angespannt, nervös, nicht belastbar etc. war und am Wochenende tägl. 14 Stunden und mehr geschlafen habe. Dieser Reha-Versuch wurde sehr schnell abgelehnt. Krankschreibungen gab es bis zu diesem zeitpunkt wegen Infekten immer nur für wenige Tage.

Irgendwann sank die Stimmung noch weiter und ich habe eine Therapeutin gefunden, die mir ebenfalls eine schwere Depression (rezidivierend) als Diagnose nannte.
Endlich hatte ich auch einen Facharzt Termin, der die Diagnose bestätigte und mein (neuer) Hausarzt hat mich zwei Wochen krank geschrieben. Danach bin ich nicht wieder zum Arzt sondern zur Arbeit.
Meine Krankengeschichte mit allem möglichen, aber nicht Depression als Diagnose, auf AU-Bescheinigungen dauerte an. Im Januar 2015 habe ich mit Hilfe des Facharztes erneut eine Reha beantragt und konnte kaum AU-Zeiten nachweisen. Der Arzt meinte auch, es habe so keinen Sinn, aber wir haben es versucht.

Die Ablehnung kam erneut sehr schnell mit dem Grund ich solle mir einen ambulanten Therapeuten suchen und Medikamente nehmen. Beides hatte ich bereits... Also habe ich einen mehrseitigen Widerspruch geschrieben und der Facharzt hat auch etwas dazu geschrieben. Die Bearbeitung des Widerspruches hat mehrere Wochen gedauert und mittlerweile habe ich die Zusage zur Reha. Leider hat nun auch die Klinik mehrere Wochen Wartezeit und ich muss weiter Geduld haben.
In dieser ganzen Wartezeit ist mir leider die Kraft ausgegangen und ich habe es nun doch auf mehrere Monate AU gebracht, weil ich einfach dem Stress und Druck im Büro nicht mehr standhalten konnte. Letztendlich haben diese Wochen/Monate wohl die Bewilligung der Reha mit verursacht, was ich auch erbärmlich finde. So weit wollte ich es nie kommen lassen!

Mittlerweile bin ich schon in der Eingliederung und arbeite nur stundenweise. Leider merke ich, dass meine Belastbarkeit überhaupt nicht gegeben ist und ich hoffe, dass ich weiter durchhalte.
Meine Stimmung ist ein auf und ab, letzte Woche hatte ich richtig gute Tage, gerade ist aber alles wieder hoffnungslos und ich bin von Sozialkontakten schon total überfordert.

Was ich Dir mit meiner Geschichte sagen will: Du bist nicht allein und stellst das System in Frage.
Rechne im ersten Versuch mit einer Ablehnung, gebe aber nicht auf. Ein Widerspruch hat oft Erfolg. Eine befreundete Ärztin sagte mir in diesem Zusammenhang mal, dass man nicht die total kranken Patienten zur Reha haben möchte und daher auf den Widerspruchsgeist baut. Es wird daher abgewartet, ob so viel Kraft vorhanden ist, damit man auch im Rahmen der Reha überhaupt an sich arbeiten kann.

Also, bleibe am Ball und lass Dich vom Hausarzt nicht abwimmeln. Im Zweifel versuche einen Facharzt mit einzubinden, dass hat oft mehr Gewicht, gerade im Bereich der Psychosomatik.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Zarra »

Hallo,

meine Krankheitsgeschichte zieht sich inzwischen über so viiieeele Jahre, daß ich natürlich nicht sagen kann, ob und was sich zwischenzeitlich "von einem System her" verändert hat.

Es gibt mehr (oder überhaupt?) Tageskliniken (ich können für manche Patienten sehr gut sein, waren aber nie "mein Favorit"). Die "normalen" Rehazeiten haben sich verkürzt. Manches ist in Kliniken straffer und sinnvoller organisiert, man merkt aber meist an allen Ecken und Enden die Einsparzwänge und die personeller Unterbesetzung, und entstehende Lücken und unzureichende Notlösungen müssen die Patienten ausbaden. - Dennoch ist stationäre Therapie eine Chance!!
Rechne im ersten Versuch mit einer Ablehnung, gebe aber nicht auf. Ein Widerspruch hat oft Erfolg.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben, selbst und von etlichen anderen gehört. -
Nur die Erklärung würde ich nicht so sehen - ich glaube wirklich eher, daß es schlicht um möglichst die Verminderung der tatsächlich durchzuführenden Rehas geht.

Und Eure Mutmaßung mit den Krankgeschriebenheitszeiten hatte ich zwar auch schon - und natürlich werden KK oder RV bei wochen- und monatelanger Krankschreibung schneller ja sagen (die KK rechnet das Krankengeld hoch, die RV will mögliche Rente abwehren). Trotzdem scheint das nicht zwingend zu sein. Denn bei meinen ersten stationären Therapien war das auch nicht so (auch zwei Wochen wegen extremer Schlafstörungen fallen da nicht so ins Gewicht, und bei häufigen Virusinfekten wirkt das auch nicht zwingend), ob mit oder ohne Widerspruch weiß ich nicht mehr. Und beim letzten hatte ich zwar erhebliche Krankheitsfehlzeiten, die waren aber nicht alle bei der KK dokumentiert, da es oft auch nur einzelne Tage waren (wenn ich einfach gar nicht mehr konnte) und ich mir nicht immer eine Bescheinigung geholt habe, weil das ja auch Aufwand ist und mir das Bett viel, viel näher war.

Wie etwas laufen kann, hängt wohl sehr davon ab, auf welche Ärzte und Therapeuten man stößt, was und wen die kennen und was sie einem dann empfehlen. (Bei meinem Krankheitsbeginn gab es noch kein Internet.)
(Bei meiner ambulaten Therapiesuche hat mir mal eine Therapeutin erklärt, daß es gar nicht sein könne, daß ich so lange in Klinik xy gewesen wäre - und auch wenn das eine therapeutische Sonderstation war, so liegt diese Klinik direkt in ihrem Einzuggebiet. Äh, ja.)

LG, Zarra
sonny64
Beiträge: 3
Registriert: 8. Jun 2015, 13:58

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von sonny64 »

Hallo, mir hilft eigentlich nur Citalopram 20 mg gegen meinen Depressionen.
Haida
Beiträge: 29
Registriert: 22. Sep 2011, 10:23

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Haida »

WOW! Ich bin beeindruckt über die vielen Kommentare und Erzählungen!

Vielen Vielen Lieben Dank für euere Meinungen und Erlebnissen hier!

Zu meiner jetztigen Situation kann ich nur Sagen das der Antrag eingereicht ist und ich nun täglich mit der Ablehnung rechne. In 3 Wochen habe ich den ersten Termin beim Psychiater bzgl Medikamenten.
Jedenfall bleibe ich nun dran und versuche mich durch die Bürokratie Hürde zu kämpfen!

Gerne halte ich euch auf dem laufenden wie es nun weiter geht / gegangen ist.

Vielen Lieben Dank für Eure Meinungen

lg Haida
--> Schlimmer geht Immer <--
Angela29
Beiträge: 6
Registriert: 18. Jul 2015, 08:22

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Angela29 »

Hallo, Du darfst nicht einfach so weiterarbeiten. Keiner weiß, das es Dir schlecht geht. Bespreche es mit Deinem Arzt und Therapeuten das Du nicht mehr kannst.
Ich habe das auch Jahre gemacht bis ich nicht mehr könnte.
Bin seit November krankgeschrieben. Eine Rehe wurde abgelehnt! Wiederspruch eingelegt und es hat geklappt.
War fünf Wochen in Pfronten. Kann ich Die sehr empfehlen.
Nur Mut, gehe den Weg.
Alles Gute
Haida
Beiträge: 29
Registriert: 22. Sep 2011, 10:23

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Haida »

Hallo an Alle,

Heute kam der Bescheid über die Ablehnung meines Reha-Antrages. Sorry wenn ich das nun so direkt sage aber ich könnte im Strahl kotzen!
Will man einem in unserem Land nicht helfen? Muss immer erst etwas passieren? Warum steht man alleine da wenn man sogar um Hilfe bettelt! Man fühlt sich als sei man es nicht wert angehört zu werden als sei man kein ernstzunehmender Teil der Gesellschaft mehr!
Ich Arbeite in einem kleinen Unternehmen wir sind nicht viele Mitarbeiter ich war nun bereits 2 Woche krank geschrieben und müsste/werde am Montag wieder anfangen! Obwohl ich mich nicht dazu in der Lage fühle! Wie weit muss es denn noch kommen? Muss ich erst zusammenklappen? am Strick hängen? (Ich bin nicht Suizid gefährdet!

Am Montag habe ich erneut Termin bei meiner Therapeutin und ganz ehrlich gesagt habe ich keinen Bock mehr und würde am liebsten alles hinschmeissen mit der Therapie!

Entschuldigung für meinen Frust und Danke an alle Leser !

Freue mich über jeden Kommentar!

lg Haida
--> Schlimmer geht Immer <--
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Zarra »

Hallo Haida,

erstens:
Zitat:"Rechne im ersten Versuch mit einer Ablehnung, gebe aber nicht auf. Ein Widerspruch hat oft Erfolg."
Das kann ich voll und ganz unterschreiben, selbst und von etlichen anderen gehört.
Zweitens:
Ich kann Deinen Frust verstehen. - Er ändert nur nichts. - Und es ist leider (!) so, daß Du für eine zwei- und auch vierwöchige Krankschreibung bei Deiner Arbeitsstelle ungut angeschaut wirst, daß das aber sonst keinen juckt.

Drittens:
Wenn Du nicht arbeiten kannst, steht halt weiterhin Krankschreibung an - eine Reha würde auch nicht nächste Woche anfangen und in dieser Zeit wärst Du auch krankgeschrieben.
Klar ist stationäre Therapie etwas anderes und konzentrierter, andererseits geht es ohne ambulante meist auch nicht - eine Reha von ein paar Wochen kann zwar "einen Pfahl im Gesundungsweg einrammen", sie wird aber selten wie ein Wundermittel wirken. Also nutze, was Du an ambulanter Psychotherapie und ggf. auch Medikamenten hast, bekommen kannst.
Einige der anderen haben Dir auch von der Akut-Aufnahme geschrieben. Und von Kliniken, die mit Einweisungsschein (aber teils mit ebenfalls langen Wartezeiten) aufnehmen.

LG, Zarra
Angela29
Beiträge: 6
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Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Angela29 »

Hallo,
Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, lege Wiederspruch ein. Lasse Dich krankschreiben und schildere Dein Zustand Deinem Arzt und Therapeuten. In welcher Krankenkasse bist Du?
Meine Reha fünf Wochen in Pfronten im Algaü kann ich Dir sehr empfehlen. Ich bin in der DAK. Meine Reha bekam ich von der BFA da ich schon lange krankgeschrieben bin.
Du lernst dort mit der Krankheit besser umzugehen, gute Ärzte, Vorträge, und viele Gleichgesinnte. Hinzu kommt die herrliche Gegend.
Mir Taten die Wochen sehr gut.
Nur Mut, halte Durch
Angela
Sham
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Registriert: 14. Feb 2011, 11:35

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von Sham »

Hallo,

ich war letztes Jahr in einer psychosomatischen Klinik und kann das nur wärmstens empfehlen. Es gibt bei den psychosomatischen Kliniken Akutkliniken und Rehakliniken. Für die Akutkliniken benötigt man nur einen Einweisungsschein und wird dann nach Antragsstellung zu einem Vorgespräch eingeladen. Dort erfährt man auch gleich, ob man aufgenommen wird und erfährt auch die eventuelle Wartezeit. Ein Mindestmaß an Therapiefähigkeit sollte vorhanden sein, aber das beurteilt der Arzt der Klinik. Schwerst erkrankte Patienten werden i.d.Regel an die Psychiatrie verwiesen.

Eine unserer damaligen Mitpatientinnen sollte Anfang des Jahres in eine Rehaklinik gehen, doch da die Reha auch nach Widerspruch vom Rentenversicherungsträger nicht genehmigt wurde, hat ihre Ärztin sie wieder in eine psychosomatische AKUT-Klinik eingewiesen.

In der Klinik, wo ich war, gab es eine Rehaklinik und auch eine Akutklinik. Aus dieser Zeit weiß ich noch, dass das Behandlungskonzept das Gleiche war. Der einzige Unterschied zwischen Reha und Akut war, dass wir von der Akutklinik mehr und intensivere Therapiestunden hatten.
In der Regel waren die meisten Patienten 6 Wochen dort, man konnte aber den Aufenthalt auch verlängern. Ich war insgesamt fast 9 Wochen dort. Meine Kasse hatte von Anfang an 6 Wochen genehmigt. Kurz vor Ende wurde eine Verlängerung beantragt. Mit dem ganzen Prozedere hatten wir nichts zu tun, dass hat die Klinik übernommen. Es gab auch Patienten, wo die Kassen, den Verlängerungsantrag nicht so schnell beantwortet hatten. Trotzdem durften die Patienten bleiben, da es allein Entscheidung der Ärzte ist. Wenn die einen weiteren Verbleib befürworten, dann ist das so und eventuelle Streitigkeiten mit den Kassen ist auch deren Problem, wenn man einmal dort ist.

Zusammenfassend würde ich sagen, ob REHA oder AKUT ist eigentlich egal. Hauptsache man bekommt Hilfe. Allerdings sind die Wartezeiten leider oft recht lang und von Klinik zu Klinik recht verschieden. Die Länge der Wartezeit hat aber nichts mit der Qualität der Klinik zu tun.

Ich würde mich zu jeder Zeit wieder für diese Klinik entscheiden, wenn es wieder einmal notwendig sein sollte.

Ich drücke dir die Daumen und wünsche Dir alles Gute
Liebe Grüße
Sham
Glück ist, nicht mehr zu wollen als man kann und nicht zu müssen, was man nicht will.
SylviaThomas
Beiträge: 3
Registriert: 7. Aug 2015, 16:38

Re: schwere Depression und niemand möchte einem Helfen?!?!

Beitrag von SylviaThomas »

sonny64 hat geschrieben:Hallo, mir hilft eigentlich nur Citalopram 20 mg gegen meinen Depressionen.
Bei mir auch.
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