Neu hier :)

[BStudent]

Hi,
ich bin 20 Jahre alt und studiere zur Zeit in Dresden, nun steht mal wieder Prüfungszeit an und genau in dieser Zeit immer wird meine Niedergeschlagenheit größer. Noch dazu kommt das Gefühl nichts schaffen zu können und zu versagen. Das geht soweit das ich an sehr vielen Tagen einfach nichts machen kann, sprich weder das Haus/Zimmer verlasse, noch mich imstande fühle irgendwas zu lernen oder ähnliches, was wiederum diese Niedergeschlagenheit bzw. das Gefühl nichts erreichen zu können verstärkt. Phasen wie diese hat ich schon sehr oft und auch schon sehr lange. Prinzipiell ist die Niedergeschlagenheit aber auch immer ein Teil meines Lebens ist halt nur in Prüfungsphasen oder ähnlichem noch stärker. Gesprochen hab ich über diese Problem mit noch niemandem und es hat mich schon sehr viel Überwindung gekostet hier zu schreiben. Nach außen in bin ich wohl ein sehr lustiger und fröhlicher Mensch, aber es gibt halt auch diese andere Seite die niemand kennt.

Habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps wie man sich am besten, an besonders schlimmen Tagen ,wieder motivieren kann etwas zu tun?

Mit vielen Grüßen
BStudent

[Pixi]

Hallo!

Ich denke, es ist schon sehr gut, dass Du hier den Beitrag ins Forum gesetzt hast - darüber sprechen und merken, dass man nicht allein ist und das sehr viele Menschen diese "dunkle Seite" haben hilft - so fühlt man sich nicht völlig isoliert. Ich spreche mit meinem Umfeld über vieles (nicht mit jedem über alles, aber doch über das meiste). Das hilft mir gerade sehr, weil ich merke, dass meine Freunde trotzdem noch meine Freunde sind, trotz der "dunklen Seite". Immer wenn ich ein paar Dinge über längere Zeit nciht anspreche, wächst das Gefühl des nicht-verstanden-seins und der Einsamkeit.

Also: reden hilft
Und das mit dem "etwas tun" - was genau meinst Du da? Irgend-etwas tun? Oder konkret etwas für die Prüfungen tun?

Alles Liebe
Pixi

[BStudent]

Hi Pixi,
erstmal danke für die Antwort!
Ich konnte mich nur einfach bis jetzt nicht überwinden mich jemandem anzuvertrauen, auch aus der Angst heraus das Leute mit denen ich mich anvertraue sich dann anders Verhalten mir gegenüber, sprich zum Beispiel vieles nur für mich machen da ich eben diese Gedankenwelt habe und das will ich einfach nicht.

Mit etwas tun meine ich prinzipiell einfach sich zu motivieren irgendetwas "sinnvolles" zu machen, also zum Beispiel lernen oder auch Joggen gehen zum Beispiel

LG
BStudent

[katyfel]

Hallo BStudent.
Ich hab solche "Prüfungsangst" im weitesten Sinne so nicht, aber auch Motivationsprobleme etc. und gehe dann häufig "raus" zum Lernen. Im Sommer richtig raus, sonst einfach in der Woche in irgendein nicht zu lautes Café, da habe ich ein bisschen rumprobiert. Da hab ich mich dann schon mal überwunden, was zu machen (unter Menschen zu gehen) und kann dann auch ein paar Stunden lang was machen, nebenbei Kaffee trinken und bin aber von vielem anderen nicht abgelenkt...

Sonst, aber eher langfristig, würde ich dir die Psychosoziale Beratungsstelle empfehlen, die es ja an jedem Uniort eigentlich gibt. Da kannst du Einzeltermine bekommen, auch relativ schnell, und die Psychologen dort sind ja mit solchen Themen bekannt und gehen da dauernd mit um... und meist gibt es auch Workshops zu Prüfungsvorbereitung, Redeangst etc., wo man dann speziell zu dem Thema in einer Gruppe mit einem Fachmann arbeitet.

Liebe Grüße,
Sinfonia

[dine31]

Huhu...

erstmal willkommen im forum...

Also was du schreibst kenn ich auch sehr gut oder viel mehr alle hier...glaub ich...

Das gefühl zu versagen... davon kann ich auch ein Buch schreiben...
bei mir ist es ganz ähnlich das niemand genau weis wie ich mich eigendlich fühle..aber ich muss sagen das schreiben hier im forum hilft mir gewaltig...egal ob ich andworten erhalte oder nicht ich hab das gefühl mir luft gemacht zu haben...es ist ein stück weit befreiend...aber meistens bekommst du andworten sind alles ganz liebe menschen hier im forum...

Tips geben kann ich dich leider nicht so richtig weil jeder diese phase von Antrieblosigkeit anders wahrnimmt...leider..
natürlich könnte ich jetzt schreiben geh raus ..triff dich mit freunden oder unternimm was schönes..aber so einfach ist es leider nicht immer..weil sonst wären wir ja nicht hier...aber ich zb...wenn bei mir garnichts mehr geht...verziehe mich auf meine couch und lese eine schöne liebesschnulze...oder gucke einen film...und irgendwann am tag geht es besser und dann mach ich schnell das was gemacht werden muss bevor die Antriebslosigkeit wieder kommt...bei mir ist es abends wo es gut klappt wo dafür morgens bis mittag bei mir garnichts läuft...aber das ist bei jedem anders..das musst du für dich selber raus finden...leider..

ich hoffe du fühlst dich verstanden ...aber hier bist du gut aufgehoben wenn ich das so schreiben darf...

man liest sich bestimmt noch..

lg dine31

[Katerle]

Hallo BStudent,

herzlich Willkommen hier im Forum. und schön, dass du dich überwunden hast, hier zu schreiben.

Solche Gefühle von Niedergeschlagenheit kannte/kenne ich auch manchmal von mir und ich hatte auch die Angst, zu versagen oder mich als Versager gefühlt.

Ich denke, dass Ablenkung guttuen würde und da wäre Joggen oder auch ein anderer Sport (Fahrradfahren oder Walken) wohl auch ne gute Möglichkeit dafür, was sinnvolles zu tun.

Sollte aber deine Niedergeschlagenheit weiter anhalten, wäre es wohl auch förderlich, einen Psychotherapeuten zu Rate zu holen.

Alles Gute für dich.
Katerle

[BStudent]

Erstmal wirklich vielen vielen dank für die ganzen antworten bedeuted mir wirklich viel...
Leider geht meine Niedergeschlagenheit soweit, dass ich seit ungefähr 1 1/2 Monaten es auch nicht mehr schaffe in die Uni zu gehen. Dies geschiet vor allem, da ich gerade unter schlafstörungen (erst einschlafen könnnen ab 6 oder 7 uhr) leide, und somit es einfach nicht schaffe morgens um 6:30 zur uni zu gehen, aber eben auch durch die schon beschriebenen Motivation Störungen.
Ich sollte vielleicht auch erwähnen, dass ich schon versuche so viel Ablenkung wie möglich zu erhalten (zum Beispiel bin ich Mitglied in einem Stundentenclub und versuche mich dort so oft wie möglich einzubringen), dies hilft aber immer nur so lang wie ich diese Tätigkeiten auch ausübe, dannach ebbt das auch immer sehr schnell wieder ab und ich gerate in das (leider) viel zu gekannte Muster.
Aber wie schon am Anfang angedeutet, es bedeutet mir wirklich viel mit "gleichgesinnten" zu schreiben und meine Probleme einfach zu teilen können.... danke dafür
Lg
Benny

[ndskp01]

Lieber Benny,

ich stimme Katerle voll zu, nach 1 1/2 Monaten Rückzug ist es allerhöchste Eisenbahn für dich zum Arzt und Psychotherapeuten zu gehen.

Zwei Schritte sind angebracht:
Erstens solltest du dir einen Termin beim Psychiater/in geben lassen, der ein Gespräch mit dir führt, eine Diagnose erstellt, dich berät. Er kann dir ggf. Medikamente verschreiben und er ist ganz wichtig, wenn du bei der Krankenkasse eine Psychotherapie beantragen willst.

Zweitens wirst du einen Psychotherapeuten/in brauchen. Bei Sozialphobie ist eine Verhaltenstherapie meist das Mittel der Wahl. Nicht ganz einfach ist es, einen Platz bei einem/r Therapeutin zu bekommen, es gibt Wartezeiten, es ist also sinnvoll, sich bald um einen Termin für ein Erstgespräch zu bemühen. Das ist schwierig, ich weiß. Aber es lohnt sich.

Wie bist du denn versichert?

Alles Gute, lieber Benny, deine Puk

[katyfel]

Ich wünsche dir auch einen baldigen Arzttermin und dort vielleicht auch Hilfe bei der Therapeutenfindung.
Und ich wiederhole es nochmal; für kurzfristige Termine und auch Therapeutendaten etc. sind die psychosozialen Beratungsstellen der Uni echt gut geeignet. Dort hat mir auch jemand geholfen, Therapeuten zu suchen und jemanden zu finden, der passt.
liebe Grüße und sorry für die Wiederholung. Ich wollte nur nicht, dass es untergeht.
Ich kenne die Studiensituation (grade und leider schon seit Jahren) auch selber...
Sinfonia

[BStudent]

Ich habe mir nun vorgenommen morgen zur Beratungsstelle der Uni zu gehen, hoffentlich schaffe ich das dann auch . Versicherung stellt auf keinen Fall einen Problem dar, aber erstmal schaun was nun weiter geschieht

[qwertzuiop]

@BStudent

den gleichen tip wie die therapeuten

kleine schritte, immer nur kleine schritte in angriff nehmen und das große ziel bisweilen ausblenden, um es nicht übermächtig erscheinen zu lassen.