Therpie brachte bisher keien Erfolg

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sam1960
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Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Hallo hier im Forum
Ich hab da ein Anliegen.
Seit einiger Zeit fühle ich mich beruflich fehl am Platz, eigentlich schon seit 20 Jahren.
Ich hab damals einen Job gesucht, der mir Sicherheit bringt, aber die Arbeit fand ich von Anbeginn „sche….“
Man hat von Anfang an versucht mich in Bereiche zu stecken, für die ich weder qualifiziert bin, noch an denen ich Spaß hab.
Bewerbungsversuche für andere Jobs blieben erfolglos, nicht mal ein Vorstellungsgespräch.
In den letzten Jahren hab ich mehr Zeit bei Psychologen verbracht als beim Frisör, richtig geholfen hat es mir nicht. Ich weiß nicht mal was mir Fehlt Burnout, Depressionen ???
Hinzu kommen gewisse Angstzustände.
So finde ich Z.B den Aufenthalt in unserer Lüftungszentrale als „Unheimlich“ Der Bereich gehört aber zu meinem Job. Klingt vielleicht lächerlich, ist aber so.
Wenn ich unbedingt hinein muss, dann warte ich am liebsten, bis ein Kollege auch hinein muss, damit ich nicht allein bin. Oder ich gehe hindurch wie ein verängstigtes Kind, und schau mich ständig um, ich weiss nicht mal nach was. Alles hier macht mir irgend wie Angst.
So vermeide ich es dort hinein zu gehen, und gehe lieber einen Umweg. wenn ich ans andere Ende der Anlage muss.
Auch habe ich in letzter Zeit extreme Ängste vorm Sterben. mit über 50 wird mir bewusst, dass ich eines Tages in der Kiste liege. Jede verschwendete Stunde tut mir weh. In meinem Job mogele ich mich so durch, was nicht immer leicht fällt und abends bin ich meist so kaputt, ich weiß aber nicht von was.
Mich nach ´nem anderen Job umzuschauen, dazu fehlt mir irgendwie die Kraft. Ich bin ein kreativer Mensch, der sich gerne spezialisiert hätte, mein Job ist das genaue Gegenteil. Ich weiß keine Lösung, wie ich aus dem Teufelskreis herauskomme. Eine weitere Therapie anzufangen, neben der Arbeitszeit sehe ich mittlerweile als vergeudete Zeit. Zeit sehe ich mittlerweile als das kostbarste Gut. Ich glaub manchmal, die Therapeuten verstehen mich nicht oder ich kann nichr rüberbringen was mich belastet.

So, ich will hier keine Roman schreibe, das reicht mal fürs Erste. Am liebste wäre mir wenn ich mal eine Kur machen würde, für ein paar Wochen raus aus dem Trott und mir professionell helfen lassen.
Was ich hier aufgeführt habe ist nur die Spitze des Eisbergs.
Wie komm ich aus dem Dilemma wieder raus????
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Zarra
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Zarra »

Hallo Sam1960,

vielleicht hilft Dir das weiter. ... das muß dann natürlich ein Arzt unterstützen; hilfreich ist es natürlich, wenn gleich ein ärztliches Schreiben beiliegt.

... ich habe beim Googeln jetzt die Seiten des DRV Bund gefunden, die der Länder dürften allerdings nicht viel anders aussehen (eigentlich dachte ich ja auch, daß das jetzt alles unter einem Hut ist), ich würde für Formulare aber schon möglichst die mit der für Dich richtigen Beschriftung suchen. (Und falls Du je einen ganz anderen Rentenversicherungsträger haben solltest, mußt Du halt nochmals googeln.)

http://www.deutsche-rentenversicherung. ... _node.html

http://www.deutsche-rentenversicherung. ... ation.html

(http://www.deutsche-rentenversicherung. ... ungen.html
- diese Überschrift kannte ich auch noch nicht)

Es gibt da auch Beratungsstellen.

LG, Zarra
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Jetzt sitze ich wieder vor dem Rechner und schreibe, obwohl ich eigentlich arbeiten müsste.
Aber mich kann nichts motivieren und ich bin froh, wenn endlich Feuerabend ist, und mir niemand etwas zu tun gibt. So kann es nicht weitergehen. Irgend wann geht das schief.
Ich fühle mich wie der sprichwörtliche Beamte, der den Arbeitstag verschläft, mit dem Unterschied, ich verbummle ihn.
Ich habe mitlerweile ein Geschick entwickelt, mich "zu drücken" aber darauf bin ich eigentlich überhaupt nicht stolz. Ich würde lieber meine Kapazität sinnvoll einsetzen, in einem Job, der mir Freude bereitet.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Zarra
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Zarra »

Hallo Sam1960,

Du schreibst von Therapie. Wie lange versuchst Du das denn schon? Kommst Du mit Deinem Therapeuten klar? Welche Art von Therapie? Und wie häufig? Was hattest Du Dir erhofft, was anscheinend nicht eingetreten ist?

Gab es eine halbwegs klare Diagnostik?

LG, Zarra
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Es war, soweit mir bekannt, zunächst eine Verhaltenstherapie
die ich etwa vor 6 Jahren begann und 2x25 Std hatte.
Ziel war es, dass ich versuche, ob ich an meinem Arbeitsplatz klarkomme, oder aber einen Wechsel brauche.
Endergebnis war, dass ein Wechsel für mich am sinnvollsten wäre.
Leider sieht der Arbeitsmarkt bescheiden aus, und ich deshalb meinen alten Job weiter machen muss. der aber befriedigt mich nicht, und ich fühle mich überfordert. Somit stecke ich in einem Teufelskreis, der mir immer mehr zusetzt und mir die Antriebslust gänzlich raubt.
Danach hatte ich eine Therapie, ich glaube das sollte tiefenpsychologisch sein.
Ich habe mir damals die Finger wundtelefoniert und nur dieser eine Therapeut hat zurückgerufen und mit mir 25 Sitzungen absolviert. Er war aber nicht für das richtige Fachgebiert, aber ich dachte damals, besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
Irgendwie waren die Sitzungen für mich sinnloses Gelaber, das mir nicht wirklich geholfen hat. Dann wollte ich einen anderen Therapeuten, habe aber nicht mehr die Kraft, mich wieder erfolglos auf die Suche zu machen.
Rückwirkend betrachtet hatte ich meinen 1.Kontakt mit einem Psychologen/Psychiater bei der Bundeswehr. Der ganze militärische Drill ging mir auf die Nerven. Ich fühlte mich der Willkür der Vorgesetzten ausgeliefert, nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Stück Vieh, das bedingungslosen Gehorsam leisten muss.
Das führte damals dazu dass ich vorzeitig, nach etwa der halben Wehrpflicht ausgemustert wurde.
dann hatte ich zunächst einen echt guten Job und habe dann, nach einer Fortbildung auch einen Job bekommen, der mir Spaß machte.
Leider ging es mit dem Unternehmen abwärts und ich hatte gerade ein Haus gekauft und eine Frau mit 3 Kindern zu versorgen. Dann habe ich diesen Job hier angenommen, der (relativ) Krisensicher ist.
Aber bald wurden von mir Arbeiten erwartet für die ich nicht eingestellt war. Ich würde es, nach heutigem Ermessen, schon als Mobbing bezeichnen. Augen zu und durch war jahrelang meine Devise.
Es war ein jahrelanger Kampf gegen Windmühlen, bis bei mir die Einsicht kam, etwas verändern zu müssen.
Hinzu kamen weitere Probleme im Privaten Bereich, die ich hier nicht weiter ausweiten möchte.
Ob damals bereits meine berufliche Situation schuld an den privaten Problemen war kann ich nicht sagen.
Auch für diese Probleme hatte ich damals bereits Therapien begonnen, noch bevor mir der Einfluss meiner beruflichen Situation bewusst wurde.
Aber diese ganzen Therapien konnten das Problem nicht beseitigen.
Insgesamt habe ich, in den letzten 20 Jahren, bestimmt schon mindestens 6 Therapeuten „verschlissen“ und die Hoffnung auf Besserung schwindet.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Etwas wollte ich noch „nachschieben“
Es war vor etwa 15 Jahren, im derzeitigen Betrieb, aber bei meinem vorherigen Chef.
Dieser Chef hatte doch tatsächlich bei mir einen Drogentest durchführen lassen. Ohne mein Wissen und ohne mein Einverständnis.
Wir werden regelmäßig ärztlich untersucht, und im Rahmen dieser Untersuchung hat er dem Arzt wohl ein „paar zusätzliche Untersuchungen“ aufgetragen. Da mir sowieso Blut abgenommen wurde, ist mir dies nicht aufgefallen.
Wahrscheinlich war ich damals schon auffällig wegen meiner Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Der Chef hatte offensichtlich gedacht ich wäre „zugekifft“ oder so.
Über Umwege von einem Arbeitskollegen habe ich davon erfahren. Aber was hätte ich machen sollen? Meinen Chef bei seinem Vorgesetzten anschwärzen? Dass hätte meine Lage nicht verbessert. Er hätte womöglich alles abgestritten, weil es keine Beweise gab. Der Test wurde schließlich „unter der Hand“ durchgeführt.
Außerdem hätte ich meinen Kollegen da mit reingerissen, weil er bei mir ausgeplaudert hatte.
Nebenbei bemerkt, der Test war selbstverständlich negativ, weil ich selbstverständlich keinerlei Drogen, Psychopharmaka o.ä. genommen habe.
Hätte mein damaliger Chef nicht einfach mit mir sprechen können? Ich hätte einem Drogentest zugestimmt, wenn’s meinen Chef beruhigt, ich hatte schließlich nichts zu verlieren.
So war es ein absoluter Vertrauensbruch, was mich extrem getroffen hatte.
In einem Gespräch hätte man vieles klären können, auch dass er letztendlich dafür verantwortlich war, weil ich ständig unangemessene Arbeiten aufgebrummt bekam. Er hätte entweder ein Einsehen gehabt und mein Arbeitsgebiet hätte sich gebessert, oder aber ich hätte damals schon den Schritt gemacht und den Job gewechselt. Jetzt, wo ich 15 Jahre älter bin, ist es fast unmöglich.
Jetzt ist das Haus abbezahlt, die Kinder aus dem Haus, somit könnte ich ein gewisses Risiko bei der Berufswahl eingehen.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Zarra
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Zarra »

Hallo Sam1960,
sam1960 hat geschrieben:Ziel war es, dass ich versuche, ob ich an meinem Arbeitsplatz klarkomme, oder aber einen Wechsel brauche.
Endergebnis war, dass ein Wechsel für mich am sinnvollsten wäre.
Leider sieht der Arbeitsmarkt bescheiden aus, und ich deshalb meinen alten Job weiter machen muss. der aber befriedigt mich nicht, und ich fühle mich überfordert. Somit stecke ich in einem Teufelskreis, der mir immer mehr zusetzt und mir die Antriebslust gänzlich raubt.
Psychotherapie löst eben in der Regel keine lebenspraktischen Probleme an sich, d.h. sie verschafft Dir keinen anderen Arbeitsplatz. - Sie kann die Herangehensweise an Bewerbungen, Verhalten in Bewerbungsgesprächen oder auch den Umgang mit Absagen ändern u.ä., - das ist für viele viel - als Handwerkszeug, aber eben kein praktisches Ergebnis.
Und ich "befürchte", dafür gibt es auch nur die Lösung "Weiter-Bewerben", evtl. "Weiter-Qualifizieren" etc. Wobei Dir vermutlich auch klar sein muß, daß es vermutlich viele Jüngere mit mindestens den gleichen Qualifikationen gibt. Es kann trotzdem genau mal passen, aber es ist schwierig.

Das Beste aus der gegebenen Situation zu machen und dankbar über die Arbeitsstelle an sich zu sein, scheint momentan ja nicht für Dich zu gehen.
sam1960 hat geschrieben:Aber bald wurden von mir Arbeiten erwartet für die ich nicht eingestellt war. Ich würde es, nach heutigem Ermessen, schon als Mobbing bezeichnen.
Sorry, wenn ich da die Worte auf die Goldwaage lege; aber nach Deinen bisherigen (!) Worten dazu ist das zwar "Ausnutzung", aber keineswegs Mobbing. Und falls es nicht durch Deinen Arbeitsvertrag abgedeckt war, hättest Du Dich ja auch zur Wehr setzen können.

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Dann aus dem anderen Thread:
bisher hat auch keiner der Therapeuten mir eine eindeutige Diagnose gestellt.
Wenn die Therapien von der Krankenkasse bezahlt wurden, wovon ich ausgehe, MUSS der Therapeut auch eine Diagnose angegeben haben - das geht nicht anders. Ob diejenige stimmt, ist eine andere Sache, aber dokumentiert muß das werden. Daß Du meinst, daß er sie Dir nicht gesagt hat, liegt u.U. daran, daß viele Therapeuten meinen, daß einem selbst das entweder klar ist - oder aber, daß sie diese Differenzierungen und den Diagnoseschlüssel auch nicht so lieben; Menschen in ein vorgegebenes Schema zu passen, hat ja auch seine Schwierigkeiten.

Du kannst hier natürlich eventuell "Leidensgenossen" finden, Menschen, die ähnliches empfinden wie Du. - Eine halbwegs richtige Diagnose kann aber nur ein Fachmann stellen, und das auch nicht per Ferndiagnose.

Bei der Krankheit Depression ist es allerdings so, daß - zumindest soweit mir bekannt - nicht nur ein Lebensbereich wie z.B. die Arbeit betroffen ist (diese funktioniert bei vielen sogar oft am längsten).

Wobei auch vieles parallel sich entwickeln kann oder hinzukommen kann.

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Zu Deinem Nachgeschobenen:

Selbst wenn ich davon ausgehe, daß diese Kontrolle rechtswidrig war (was wahrscheinlich ist) (*), ... das ist 15 Jahre her. Ja, Kränkung, "Vertrauensverlust". Das Problem ist aber, daß Du das 15 Jahre später nicht mehr mit Betroffenen bereden kannst, daß Dir - selbst wenn eine nette oder sogar verständnisvolle Reaktion käme - das nicht mehr weiterhelfen wird. Du schürst m.E. olle Kamellen, ... was leider überhaupt nichts nützt, sondern nur Dein Unglücklichsein in der Situation verstärkt.

Ich habe keine Patentlösung für Dich. Psychotherapie scheint Dir ja auch nicht geholfen zu haben und Du wirkst auch nicht bereit, Dich nochmals auf eine einzulassen. (Wobei Psychotherapie immer nur Deine Einstellung verändern kann, bei der Verarbeitung von negativ Erlebtem helfen kann - Psychotherapie ändert nicht die anderen und macht auch nicht das Geschehene ungeschehen.) Also ...?

(*) Wenn das damals rechtswidrig war, hättest Du klagen können - und sicher recht bekommen. Den Kollegen nicht reinreißen - ja, nein; erst mal: Wie verläßlich war die Aussage?! Und wenn der Kollege Dich nur verunsichern wollte?!? Und dann: Was wahr ist, darf man auch sagen! Sonst hätte er den Mund halten sollen. Oder Du hättest Dich weigern können, den Namen zu sagen. Sorry, es gibt nicht die bequemen Lösungen, jede Lösung heißt auch die Konsequenzen für die Entscheidung dafür zu tragen. Du hast Dich entschieden, es zu ignorieren - u.U. die klügste Lösung -, aber dann solltest Du nicht noch 15 Jahre später damit hadern. Entweder - oder.

Und es muß übrigens auch nicht immer rechtswidrig sein:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2013- ... itarbeiter
http://dejure.org/dienste/vernetzung/re ... a%20136/06
http://www.experto.de/b2b/recht/arbeits ... laubt.html

Und da Du Drogen und Psychopharmaka in einen Topf wirfst: Manche Psychopharmaka können erhebliche Nebenwirkungen haben, die u.U. auch manche Arbeiten nicht mehr erlauben. Es gibt aber auch durchaus das, daß ein Mitarbeiter mit einem passend ausgewählten und passend dosierten Antidepressivum viel eher z.B. sicherheitstechnischen und Reaktionsanforderung gewachsen ist.
sam1960 hat geschrieben:somit könnte ich ein gewisses Risiko bei der Berufswahl eingehen.
Ja, dann mach doch - es hindert Dich doch keiner. - Du kannst doch keinem anderen vorwerfen, daß Du Dich 15 Jahre lang dafür entschieden hast, sicheres Geld zu verdienen, Dein Haus abzubezahlen etc. - Und der Arbeitsmarkt ist so, wie er ist.

Sorry; vielleicht ist mir auch nicht klar, was Du hier im Forum erwartest.

LG, Zarra
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Wirklich klare Worte Zarra
Zarra hat geschrieben: Psychotherapie löst eben in der Regel keine lebenspraktischen Probleme an sich, d.h. sie verschafft Dir keinen anderen Arbeitsplatz. - Sie kann die Herangehensweise an Bewerbungen, Verhalten in Bewerbungsgesprächen oder auch den Umgang mit Absagen ändern u.ä., - das ist für viele viel - als Handwerkszeug, aber eben kein praktisches Ergebnis.
Und ich "befürchte", dafür gibt es auch nur die Lösung "Weiter-Bewerben", evtl. "Weiter-Qualifizieren" etc. Wobei Dir vermutlich auch klar sein muß, daß es vermutlich viele Jüngere mit mindestens den gleichen Qualifikationen gibt.
Zu dieser Einsicht bin ich auch gelangt, nur den „Hintern hochbekommen“ und was versuchen, das fällt mir schwer.
Das Beste aus der gegebenen Situation zu machen und dankbar über die Arbeitsstelle an sich zu sein, scheint momentan ja nicht für Dich zu gehen.
das versuche ich schon seit Jahren, wie ich bereits erwähnte.
Sorry, wenn ich da die Worte auf die Goldwaage lege; aber nach Deinen bisherigen (!) Worten dazu ist das zwar "Ausnutzung", aber keineswegs Mobbing. Und falls es nicht durch Deinen Arbeitsvertrag abgedeckt war, hättest Du Dich ja auch zur Wehr setzen können.
ich weiß nicht, wo die Grenze liegt zwischen Ausnutzen und Mobbing. Ist denn Ausnutzen nicht auch eine Form von Mobbing? Ich kann es nicht beurteilen.
Leider steht in meinem Arbeitsvertrag die Klausel, dass ich im Bedarfsfall auch für andere Tätigkeiten herangezogen werden kann. Und was ein Bedarfsfall ist, das ist nicht definiert. Leider habe ich den Arbeitsvertrag damals etwas Blauäugig unterschrieben. Aber warum ich diesen Job annahm sagte ich bereits. Fakt ist aber, dass es mir morgens am beschissensten geht(entschuldige diesen Ausdruck) insbesondere montags.
Abends bzw. am Wochenende geht es mir meist besser. Da liegt doch der Verdacht nahe, dass es am Job liegt…oder.
Wenn die Therapien von der Krankenkasse bezahlt wurden, wovon ich ausgehe, MUSS der Therapeut auch eine Diagnose angegeben haben.

Die Diagnose wurde mir zumindest nicht mitgeteilt.
Du kannst hier natürlich eventuell "Leidensgenossen" finden, Menschen, die ähnliches empfinden wie Du.
…..was letztendlich mein Ziel ist. Ich wollte mich nur mal mit anderen Vergleichen, ob ich wirklich nur „überempfindlich“ bin, sozusagen ein „Weichei“ oder ob bei mir wirklich was im Argen ist. Da habe ich so meine Selbstzweifel.
- Eine halbwegs richtige Diagnose kann aber nur ein Fachmann stellen, und das auch nicht per Ferndiagnose.
Eine Diagnose hatte ich hier im Forum auch nicht erwartet.
Bei der Krankheit Depression ist es allerdings so, dass - zumindest soweit mir bekannt - nicht nur ein Lebensbereich wie z.B. die Arbeit betroffen ist (diese funktioniert bei vielen sogar oft am längsten).Wobei auch vieles parallel sich entwickeln kann oder hinzukommen kann.
Meine „Unzufriedenheit“ wenn ich´s mal so nenne, zeigt sich in der Regel am Arbeitsplatz. Hier wird sie mir am meisten bewusst, weil ich hier gefordert werde. Ausserdem ging es bei den Therapiegesprächen fast ausschließlich um das Thema Arbeitsplatz. Kurze Abschweifungen ins private oder so, und dann hatte sofort wieder die Arbeit im Kopf.

Zu Hause fällt es mir weniger auf, denn dort muss ich keine Angst vor einer Kündigung haben.
Wenn dort die Sachen nicht gleich weggeräumt werden, oder sonst was länger liegenbleibt, dann juckt´s keinen.
Zu Deinem Nachgeschobenen:
ich trauere nicht um alte Kamellen, ich wollte es nur mal erwähnen, weil mir dabei klarwurde, wie lange ich eigentlich schon so „missgestimmt“ durch Leben gehe und es auch damals bereits anderen auffiel und zu entsprechenden Reaktionen führte.
. (Wobei Psychotherapie immer nur Deine Einstellung verändern kann, bei der Verarbeitung von negativ Erlebtem helfen kann - Psychotherapie ändert nicht die anderen und macht auch nicht das Geschehene ungeschehen.) Also ...?
ist mir durchaus bewusst.

und ich werfe Drogen und Psychopharmaka nicht in einen Topf ich wollte nur erwähnen, dass ich nichts dergleichen genommen hatte, und mein Blut dementsprechend „clean“ war.
Sorry; vielleicht ist mir auch nicht klar, was Du hier im Forum erwartest.
Ich sagte es bereits: Ich wollte mich nur mal mit anderen Vergleichen, ob ich wirklich nur „überempfindlich“ bin, sozusagen ein „Weichei“ oder ob bei mir wirklich was im Argen ist. Wenn andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich und vielleicht eine Lösung für ihr Dilemma gefunden habe, so kann das für mich ein möglicher Lösungsansatz sein, ein Lichtblick, dass es wieder aufwärts gehen kann.
Vielleicht jammere ich auch nur etwas viel und sollte mich zusammenreißen.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Zarra
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Zarra »

Hallo Sam1960,

ich habe zwar "klare Worte" nicht gescheut, aber ich würde Dir nach dem, was ich bisher von Dir weiß, keineswegs einfach Jammern, Übertreiben etc. unterstellen. Selbstzweifel, daß man selbst nicht glaubt, "soooo krank" zu sein, sind eher ein ziemliches Charakteristikum der Störung. Mehrere Ausrufezeichen!!!

Nimm mir's nicht zu übel, daß mir manchmal auch Formulierungen aufstoßen.

Warst Du mal bei einem Psychiater? Hast Du Dir mal überlegt, eventuell ein Antidepressivum einzunehmen (das hilft keineswegs immer, kann aber manchmal deutlich die Qual zumindest lindern)? ... und auch: Warum nicht mal ein offenes Wort zu Deinem Hausarzt?!? Im Prinzip ist der auch (...) dafür zuständig - und kann Dich ggf. weiterüberweisen. Da ist nicht jeder für den psychischen Bereich offen, aber doch zunehmend immer mehr. Und über den könntest Du z.B. auch einen Antrag auf medizinische Reha stellen. (Ich gehe jetzt mal davon aus, daß Du Dir einen Psychiater erst suchen müßtest - und da sind meistens die Ersttermine auch nicht gleich übermorgen, sondern eher in Wochen oder Monaten; außerdem verstehe ich auch jeden Psychiater, der beim Erstkontakt nicht sofort einen Reha-Antrag unterschreibt - er kennt Dich ja nicht. Das kostet Dich aber Zeit.)
Fakt ist aber, dass es mir morgens am beschissensten geht(entschuldige diesen Ausdruck) insbesondere montags.
Abends bzw. am Wochenende geht es mir meist besser. Da liegt doch der Verdacht nahe, dass es am Job liegt…oder.
Jein. Das Morgentief kennen die meisten Depressiven. Kann natürlich auch rein von der Arbeit kommen, schließe ich nicht aus. Meist ist das aber ein komplexeres Hin und Her zwischen Krankheit und Umwelt; ... bei Dir sehr vermutlich auch. - Fakt dürfte sein, daß die Arbeit Dich nicht beflügelt - schlecht; andererseits: ... tendenziell (!!) Ähnliches erleben wohl viele, die meisten. Die Frage - die ich nicht beantworten kann -, ist, wo die Grenze des Zumutbaren liegt.
Die Frage ist auch, was am konkreten Job liegt, was Dich dort so besonders runterzieht (ist mir auch nicht so ganz klar geworden; ist vielleicht ja aber auch im www, wenn man nicht ganz konkret werden will, oft auch schwer darzustellen). Arbeit ist meist immer etwas "Druck". Selbst in Phasen, in denen bei mir alles gut läuft und in denen niemand etwas Böses von mir will (und jemand Spezielles womöglich noch in Urlaub ist - wobei sich das glücklicherweise abgemildert hat; trotzdem ist es natürlicher sicherer, wenn diese Person ...), bin ich bei der Arbeit angespannter als am Wochenende.

Beantrage doch mal solch eine Reha - außer ein Arzt oder Therapeut hätte eine bessere Idee. (Falls alte Berichte für Dich nachfragbar irgendwo dokumentiert sind, würde ich durchaus auch mal nach der Diagnose fragen - das kann ein Schock sein, es kann einen aber auch "beflügeln", sich um angemessene Behandlung zu kümmern.) Ich könnte mir vorstellen, daß das eine gute Umgebung für Dich ist, um Dir klarer zu werden, was, wie etc. - Mut!!!

(Ich bin auch 50+ ... und manche Züge sind, ggf. privat, aber eben auch beruflich schlicht abgefahren. Ich weiß nicht, was bei Dir an Spezialisierung noch drin ist. Ich brauch' mir realistisch jedenfalls nicht zu überlegen, was ich heutzutage studieren würde, wenn ich 20 oder 25 wäre - das bringt's einfach nicht. Eher kann ich noch mit unserer Leitung verhandeln, welche Aufgaben ich übernehme oder welche nicht.)

... und nachdem Dir auch schon Psychotherapien genehmigt wurden, das also nicht als normale "Lebensunzufriedenheit" abgetan wurde, fände ich es auch kritisch, Deine Arbeitsstelle zu kündigen und etwas anderes zu machen. Was, wenn es dort woanders plötzlich genauso wäre??!! Sam1960, das muß nicht so sein, es kann auch sein, daß Du plötzlich glücklich oder zumindest glücklicher wärst; die andere Variante, die sicher auch einige kennen, dürfte aber - zumindest mal so allgemein - auch nicht so unwahrscheinlich sein. Also vorher mal hinschauen. Das steht vermutlich schon seit mindestens 15 Jahren an.

LG, Zarra
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Ich bin einmal in mich gekehrt, und habe mich gefragt, wann es mir denn schlecht geht, und wann ich diese Angst und Panikattacken habe.

Dabei habe ich festgestellt, daß das immer passiert, wenn ich nicht selbst die Kontrolle über mich und die Situation habe, sondern jemand oder etwas anderes.

Wie ich bereits anderweitig erwähnte hatte ich den 1. Kontakt zu einem Psychiater/Psychologen bei der Bundeswehr.
Hier war es ja so, daß dort Befehl und Gehorsam gilt, womit ich nicht zurecht kam. Jemand anders bestimmt über mich, über mein Handeln, meinen Körper, ja sogar im Kriegsfall über mein leben.

Dann meine Flugangst, hier bin ich dem Piloten und der Technik des Flugzeuges ausgeliefert.

Dann in meinem Job, wo ich ja die meiste zeit meines Lebens verbringe, und wo es mir deshalb auch am meisten auffällt.
Hier bin ich meinem Vorgesetzten „ausgeliefert“ er bestimmt über mein handeln.

Dann meine Angst in der Klimaanlage.
Die Anlagen bestimmen hier über mich, nicht ich über die Anlagen.
Wenn alle Anlagen laufen, dann ist alles gut, aber jeden Augenblick könnte eine Anlage kaputt gehen, ein Motor ausfallen. Dann muß ich handeln, dann muß ich reparieren, und dann wurde ich oft im Stich gelassen, weil ich für viele Arbeiten nicht qualifiziert bin.(erwähnte ich bereits)
Dann bestimme nicht ich über das, was ich die nächste Stunde mache, sondern die Anlage, bzw. mein Chef. Aber letzten Endes ist es die Anlage schuld. (Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich es selbst schuld, weil ich den Job angenommen habe, aber das hatten wir bereits)

Auch im Aufzug habe ich immer ein ungutes Gefühl, In der Seilbahn etc.
Auch hier bin ich der Technik ausgeliefert und habe es nicht selbst in der Hand.
Alles das ist Situationen in denen meine Panikattacken stattfanden.

Letztendes auch meine in letzter zeit vermehrt auftretende Angst vorm Sterben, davor, daß ich irgendwann nicht mehr da bin, daß ich es nicht verhindern kann, keine Kontrolle habe.

Ich fragte mich zu Beginn hier, was mir fehlt, Depression, Burnout? Ich glaube es sind „nur“ Angstzustände. In wieweit diese zu den Depressionen zählen weis ich nicht, bin kein Profi, aber ich glaube ich bin einen Schritt weiter.

Ich glaube ich bin hier zu einer Erkenntnis gelangt, die ich in meine Therapiestunden nicht erlangte.

Deshalb weiß ich auch nicht, ob ein Wechsel der Arbeitsstelle den gewünschten Erfolg bringt.
Vielleicht fühle ich in jeder Arbeitsstelle meiner Kontrolle beraubt. Aber ein Job, mit mehr Selbständigkeit wäre hier sinnvoll. Ein Job, in dem ich vorausplanen kann, und in dem mich nicht eine Sache überrennt, wie der plötzliche Defekt einer Anlage.
Wie ich bereits erwähnte war ich vorher in einem Planungsunternehmen und da konnte ich meinen Arbeitsablauf größtenteils selbst planen, wo nie was kaputt geht etc. Das wäre wahrscheinlich die Lösung.

So nun genug „gelabert“, daß wollte ich nur mal eben hier einbringen.

Was denkt ihr?

Im nachhinein habe/hatte ich mein Leben selbst in der Hand. Ich hätte studieren können, das Zeug dazu hatte ich. Und auch wohnte ich noch bis ca. 25 !! bei meinen Eltern. Aber das habe ich mir damals schon nicht zugetraut, (Wie war das noch mit dem Selbstvertrauen)
Ich war da ein Spätzünder. Naja auch in puncto Frauen war ich der schüchterne Typ (naja Selbstvertrauen, da haben wir es wieder)

Ich ging im Leben immer auf Nummer sicher, vielleicht zu oft, und bin nie Risiken eingegangen, Doch einmal, als ich damals, nach der Ausbildung den relativ sicheren Job gekündigt hatte um mich fortzubilden, Aber da war ich noch jung und hatte auch gleich nach den 2 Jahren Fortbildung, wieder einen Job. Ich wäre damals auch fast bei BAYER untergekommen. Das war bevor ich meinen jetzige Job angenommen hatte. Das Vorstellungsgespräch hatte ich schon, bekam aber eine Absage. Bei meiner Rückfrage bekam ich zur Antwort, daß ich mich zu billig verkauft hatte, also weil ich meine Gehaltswünsche zu niedrig angesetzt hatte, schloß man daraus, daß ich kein guter Mitarbeiter wäre, ja ehrlich, daß hat man mir gesagt. Hätte ich vielleicht damals 1000 DM (das war noch zu DM-Zeit) mehr verlangt, wäre ich jetzt vielleicht bei Bayer.

Naja, daß ich was drauf habe, daß habe ich auch gemerkt. Ich erinnere mich an den Tag der offenen Tür im DLR in Köln. Da war ein Stand zum A380 und ich unterhielt mich über die Materialprüfung an dem Flugzeug. Da machte ich einen Vorschlag und ich werde den Blick meines Gegenüber nie vergessen. Er sah mich an, als wollte er sagen, „Da hätte ich auch selbst drauf kommen können.“

Genau so auf dem Schiff „MS-Wissenschaft.“ Ich weis nicht, ob das hier jemand kennt. (einfach mal googeln) Ist schon ein paar Jahre her. Da hatte eine Wissenschaftlerin einen Versuch aufgebaut. Als dann der Rechner abstürzte, hatte ich sie dann beim Hochfahren und Einrichten der Meßgeräte unterstützt. Da kamen wir ins Gespräch, und sie war erstaunt, was ich drauf habe und war ebenso überrascht, an welchem Arbeitsplatz ich „dahinvegetierte“.

Naja, daß sind „alte Kamellen“ es geht nicht um vergossene Milch, sondern um die Zukunft, und daran muß ich arbeiten.

So, nun wirklich genug.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Zarra
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Zarra »

Hallo Sam1960,

Angsterkrankungen sind eine eigenständige ERKRANKUNG.
http://de.wikipedia.org/wiki/Angstst%C3%B6rung
http://psychiatrie.uni-bonn.de/krankhei ... x_ger.html
http://www.apotheken-umschau.de/Angst/A ... 94117.html
(Beim Googeln mit "angst" und "forum" kommen einige Treffer, - die kenne ich aber nicht.)

Ängste spielen auch bei Depressionen öfters eine Rolle, sind da aber schon anders gewichtet.

... und im realen Leben kann es natürlich Überschneidungen geben. (Wenn sich die Ärzte gar nicht entscheiden können gibt es sogar die Diagnose "F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt".)
Deshalb weiß ich auch nicht, ob ein Wechsel der Arbeitsstelle den gewünschten Erfolg bringt.
Vielleicht fühle ich in jeder Arbeitsstelle meiner Kontrolle beraubt. Aber ein Job, mit mehr Selbständigkeit wäre hier sinnvoll.
Das kann man wohl nur so stehenlassen.
wo nie was kaputt geht etc.
;) ;) ... das gehört wohl in den Bereich "Illusion".

Gerade falls Du Angstpatient bist: Die absolute Kontrolle ist auch Illusion.
Klar kann ich selbst Auto fahren, anstatt mich einem Piloten anzuvertrauen. Daß ein anderer Autofahrer aber bei Rot in die Kreuzung fährt (gestern vor mir erlebt), habe ich nicht im Griff.

Verhaltentherapie gilt bei Ängsten so pauschal erst mal als die geeignete Methode der Wahl. Wenn das bei jemandem wie Dir aber im Prinzip schon so lange besteht, wäre ich mir da nicht so sicher. Hast Du in Deinen Therapien auch mal in Deine Kindheit geschaut?

Dir ein schönes Wochenende! (Außer Du müßtest arbeiten.)
Zarra
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Zarra hat geschrieben:
wo nie was kaputt geht etc.
;) ;) ... das gehört wohl in den Bereich "Illusion".
Nicht in dem von mir erwähnten Zusammenhang.

In meinen frühren Jobs ging nichts kaputt.
Ich war in der Planung tätig, das ist schonmal "nur" Theorie, gebaut wird es von anderen.

Und in der Inbetriebnahme. Da wurden neue Anlagen mit neuen Geräten in Betrieb genommen. Da wurden Messumformer kalibriert, Motoren überprüft usw. nichts musste sofort funktionieren.
Alles eine Sache des timings. bei meinem jetzigen Job muss alles sofort erledigt sein, am liebsten gestern.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

stellt euch einmal folgendes Scenario vor:

Du sitz in einem Flugzeug.
Plötzlich fallen beide Piloten aus. Von den Insassen bist Du der jenige mit dem besten Grundwissen.
Nach dem Motto; Besser jemand mit keiner Ahnung als jemand mit garkeiner Ahnung setzt Du dich ins Cockpit und bringst die Maschine „so halbwegs heil“ runter.
Du rettest damit hunderten Menschen das Leben, aber anstatt Dir dankbar zu sein macht man Dir Vorwürfe, weil du die Maschine „geschrottet“ hast.

Wenn Du ein (gefühlt) vergleichbares Scenario regelmäßig bei deinem Job erlebst, dann macht die Arbeit doch richtig Spaß.
Da erwartet man von Dir Arbeiten für die du nicht qualifiziert bist und macht Dir hinterher Vorwürfe, weil du keine zufriedenen Ergebnisse lieferst, oder weil du, aufgrund mangelnder Qualifikation nicht bereit bist die Arbeit zu übernehmen.
Keine Qualifikation, keine Schulung, keine vernünftige Einweisung, aber ständig sollst Du dich mit neuen Gegebenheiten befassen.
Anstatt eine Sache ordentlich machen zu können sollst du 1000 Sachen halbherzig machen, ist das zufriedenstellend?
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Ich wollte hier nochmal etwas aufgreifen:
sam1960 hat geschrieben: Auch habe ich in letzter Zeit extreme Ängste vorm Sterben. mit über 50 wird mir bewusst, dass ich eines Tages in der Kiste liege. Jede verschwendete Stunde tut mir weh.
Was würdet ihr tun, wenn ihr wüsstet, dass ihr noch eine Stunde zu leben hättet, oder vielleicht einen Tag oder eine Woche?
Niemand würde dann, wie gewohnt zur Arbeit gehen, oder seine noch verbliebene Zeit mit vermeintlich Sinnlosem vergeuden. Die Zeit würdet ihr für euch selbst und mit euren Liebsten verbringen, mit der Famile.
Aber wie sieht es aus, wenn ihr noch 1 Jahr, 2 Jahre, 5 Jahre oder Mehr hättet. Wo denkt ihr, dass die verbleibende Zeit nun das Ende des Lebens bedeutet?

Ist denn nicht jede Stunde des Lebens genau so kostbar wie die letzte Stunde, Jeder Tag nicht genauso wertvoll wie der letzte Tag?

Wer weiß, was er in seinem letzten Stündlein tun würde? Wenn ihr so vieles auf „eurem Programm“ hättet, würde euch das nicht lähmen, wodurch ihr euch letzendes für nichts von alle dem entscheiden könntet?

Bei mir ist es manchmal so, dann denke ich:
Jeder Montag ist wie ein kleiner Tod.
Ich würde so gern meine Zeit mit „sinnvollem“ verbringen und auch mit meiner Partnerin.


Aber der Arbeitsalltag reißt mich, wie der Tod, aus meinen Planungen. Ich bin dann manchmal wie gelähmt. Auch im Urlaub denke ich oft an das „bittere Ende“, nicht an den Tod im Besonderen, sondern an den ersten Arbeitstag, der, unaufhörlich näher rückt, und mir die Kehle zuschnürt.
In den letzten Urlaubstagen habe ich schon regelrecht Panik. Und am ersten Arbeitstag,wenn ich dann im Büro bin, dann wünschte ich es wär nur ein Traum. Ich bin dann nicht erholt, sondern eher genervt, als wenn eine schreckliche Prophezeiung in Erfüllung gegangen wäre.
Die Realität hat mich eingeholt, genauso, wie mich eines Tages der Tod einholt, und ich kann absolut nichts dagegen machen.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Galaxis
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Galaxis »

Hallo Sam,

Du musst unbedingt etwas ändern! Wie ich in Deinen ganzen Beiträgen lese, belastet Dich Dein Job so sehr, dass es wirklich an der Zeit ist, daran etwas zu ändern. Was kann Dir denn passieren? Gut, Du kannst in einem neuen Job scheitern, aber Du kannst auch gewinnen? Hast Du nicht die Möglichkeit, Dich mal eine Zeit aus dem Verkehr zu ziehen? Ich sehe einfach, dass Du irgendwann genau so einen Zusammenbruch bekommst, wie ich das getan habe. Ich habe auch immer gesagt, sei froh, dass Du Arbeit hast! Aber was nutzt das einem, wenn jeden Tag frustriert auf die Arbeit fährt und wieder nach Hause kommt. Bei mir hat das sehr viele Aggressionen ausgelöst.

Meine Familie konnte es nicht mehr hören. Bevor ich zur Arbeit gefahren bin, habe ich schon gek...., wie ich Heim gekommen bin hatte ich eine miese Laune und habe wieder gek.... Irgendwann sagte mir meine Familie wir können es nicht mehr hören, dann kündige. Das ist ja nicht mehr auszuhalten. Ich habe trotzdem immer weiter gemacht, bis ich explodiert in der Firma bin. Ab dem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich nicht mehr zurück will. Die Kündigung bekam ich dann, wie ich in der Psychiatrie lag. Die Krankmeldung vom Krankenhaus wurde in Frage gestellt. Ich wurde abgemahnt, angeblich wegen unentschuldigten Fehlens, obwohl ich die Krankmeldung immer abgeschickt habe. Das war ein richtiger Psychoterror. Ich hatte eine lange Kündigungsfrist 6 Monate und hatte immer angst, dass ich nicht weiter AU geschrieben wurde.

Wenn ich da noch mal hin gemusst hätte, dann hätten sie mich in die Geschlossene schicken müssen.

Alptraum und ein traumatisches Erlebnis in einem langen Arbeitsplatz!!

Ist es so etwas wert?

Ist da nicht besser, wenn nicht früher die Reißleine zieht?

Die ganze Sache ist jetzt 2 1/2 Jahre her, aber es kommt immer noch hoch und behindert mich in meinen Bewerbungen und auf zukünftigen Arbeitsplätzen.

Selbstwertgefühl ist null.
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Galaxis hat geschrieben:Hallo Sam,

Du musst unbedingt etwas ändern! Wie ich in Deinen ganzen Beiträgen lese, belastet Dich Dein Job so sehr, dass es wirklich an der Zeit ist, daran etwas zu ändern. Was kann Dir denn passieren? Gut, Du kannst in einem neuen Job scheitern, aber Du kannst auch gewinnen?
Ich antworte mal mit meiner Signatur:
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Ich war nie ein entscheidungsfreudiger Mensch, hab viele Sachen einfach ausgesessen.
Ich habe immer Angst vor den Konsequenzen, das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.
In meinem jetzigen Job weiss ich, wie schlecht es mir geht, ich weiss aber nicht, wie schlecht es mir in einem neuen Job gehen könnte.(schlimmer geht immer)
Besser täglich den Knüppel auf den Kopf als möglicherweise die Eisenstange.

Hinzu kommt, dass ich erst einmal einen Job finden müsste, dem ich mich gewachsen fühle, und dann müsste ich dort noch angenommen werden. Du siehst, nicht nur ich muss wollen, sondern auch der neue Chef muss mich wollen.

Ich habe immer das Risiko gescheut, wollte immer die Kontrolle über mein Leben behalten und mich nie ins ungewisse stürzen. Könnte ein Fehler sein oder aber auch nicht.

Galaxis hat geschrieben:Hast Du nicht die Möglichkeit, Dich mal eine Zeit aus dem Verkehr zu ziehen?
Ich sagte bereits, dass ich schon mehrere Therapeuten verschlissen habe, ohne wirklich weiter zu kommen. besonders mein letzter.
Er war aus einem völlig falschen Fachgebiet, Spezialist für Paartherapie, aber er wollte meine Therapie übernehmen, und da habe ich ihm vertraut, dass er auch dafür gut ist.
Es ist schwer Termine zu bekommen, da dachte ich besser den Spatz in der Hand....als garkeinen Therapeuten.
An Anfang hatte er mich mal 2 Wochen krankgeschrieben, wollte es aber nicht weiter fortsetzen mit den Worten: "Wenn die Probleme auf der Arbeit aufgetreten sind, dann muss ich sie auch dort austragen.“ Schicksalsergeben habe ich mich dem gefügt.
Als ich wirklich eine Krise hatte und er in Urlaub war, da hatte ich ihm einen Brief geschrieben, mindestens 3 Seiten, er ist nie darauf eingegangen, da wusste ich, dass dieser Mensch mir nicht helfen kann.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Galaxis
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Galaxis »

Hallo Sam,

Mensch, Dein Beitrag könnte meiner sein. Mir geht es so ähnlich. Ich bin auch ein Mensch, der nicht von einen Tag auf den anderen etwas ändern kann. Ich sitze die Sachen auch immer aus. Man muss mir auch immer in den Hintern treten, dass ich mal in die Gänge komme! Wenn ich mich dann darauf einlasse, dann finde ich es auch gut und frage mich dann, warum hast Du das nicht schon früher geändert. Ich denke, dass wir Menschen Gewohnheitstiere sind.

Suche Dir einen guten Psychiater und lasse Dich mal eine längere Zeit krankschreiben. Mit zwei Wochen ist das nicht getan. Vielleicht brauchst Du mal eine längere Auszeit. Ich denke, dass wir beide uns selber im Wege stehen. Ich kenne die Ängste sehr gut, wieder vom Regen in die Traufe zu kommen. Ich habe zur Zeit keinen Job. Aber selbst wenn mein alter Arbeitgeber mich zurück wollte, würde ich dort nicht mehr hingehen, weil mich die Zeit sehr geprägt hat.

Zur Zeit bin ich in mir gefangen. Ich habe auch Angst auf eine neue Arbeitsstelle, da ich angst habe, wieder zu scheitern. Ich muss aber irgendwann in das kalte Wasser springen, um nicht bis zu meinem Rentenalter in Hartz IV zu leben. Natürlich ist es richtig, dass Schlimmer geht immer, zutreffend sein kann. Ich habe mich bis jetzt auch noch nicht beruflich finden können. Ich stecke im Grunde genommen genau so in der Sackgasse wie Du, da ich einfach nicht weiß, wie es weiter geht und gehen kann.

Es ist schwierig, den richtigen Therapeuten zu finden. Die Chemie muss passen und man muss auch auf neue Dinge sich einlassen können. Therapeuten können es ja nicht für uns ändern. Sie können nur als Coach uns zur Seite stehen und uns Mut geben, es zu versuchen.
Sonnenblume14
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Sam,

deine Zeilen machten mir Bedenken. Ich hatte einen Kollegen, dem es ähnlich erging. Er erschien montags völlig fertig auf der Arbeit - absolut am Ende. Allerdings in den späten 40ern kaum eine andere Chance auf dem Arbeitsmarkt. Irgendwann - es hat fast 10 Jahre gedauert - kam der Tag, an dem nichts mehr ging. Burnout - er kam nie wieder, obwohl die Firma die Stelle über ein Jahr freihielt. Es ging nicht, allerdings kamen auch massive private Probleme hinzu.

Aber aus dieser ERfahrung heraus: Triff eine Entscheidung! Suche nach einer Alternative. Die Arbeit ist zwar notwendig, um zu überleben, aber sich täglich zu quälen, sich das Wochenende zu vermiesen ... das kann fast nur böse enden.

Ich würde versuchen, mir eine Auszeit zu nehmen (Reha? Tagesklinik?), und dort - weitab von allem - nach einer Neuorientierung zu suchen. In der Tagesklinik waren einige dieser Kandidaten - die Entwicklung war spannend mit anzusehen.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Zarra
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Zarra »

Hallo Sam,

vielleicht muß ich Dich mal an Dich selbst erinneren:
Am liebste wäre mir wenn ich mal eine Kur machen würde, für ein paar Wochen raus aus dem Trott und mir professionell helfen lassen.
- das halte ich nämlich nach wie vor für sinnvoll! Damals schon, aber je mehr ich immer wieder mal quer reinlese, eher noch mehr. Hast Du einen Antrag gestellt? Warum hast Du noch keinen Antrag gestellt?!

Danach kannst Du Dir immer noch, gestärkt oder zumindest bewußter, eine neue Arbeitsstelle suchen - oder ggf. doch und etwas zufriedener mit der alten weiterleben. (Es macht sich schlecht, an einer ggf. neuen Arbeitsstelle als erstes mehrere Wochen wegen einer Reha zu fehlen. Beim bisherigen Arbeitgeber ist das um einiges einfacher.)

Ansonsten (zu Entscheidungen allgemeiner): Keine Entscheidung zu treffen, ist im Prinzip auch eine Entscheidung. Auch wenn man sich das meist nicht klarmacht. Es wird nicht explizit, doch eigentlich entscheidet man sich für das, was die Nicht-Entscheidung beinhaltet oder bewirkt.
Ich halte nicht viel von plakativ wirkenden Büchern, doch "Die Entscheidung liegt bei Dir!" von Reinhard K. Sprenger ist erstens nicht so oberflächlich, wie es auf den ersten Blick wirkt, - sondern wirklich gut. http://www.amazon.de/Die-Entscheidung-l ... ng+bei+dir (Ich kenne eine alte Ausgabe, ohne "Burnout-Ergängzung" - ... ich sah gerade, daß es das gibt.) - Ich kann das, was ich damals mitgenommen habe, schlecht in Worte fassen, die genau das transportieren. Vielleicht und mindestens: Man kann nicht zwei sich ausschließende Dinge gleichzeitig haben. Jede (!) Entscheidung hat ihren Preis. Man sollte bereit sein, den Preis zu zahlen - dann (!) lebt man glücklicher (Ergänzung: weil man dann nicht ständig hadert!!). Ich denke, daß letzteres oft der Knackpunkt ist. Anders geht es aber nicht. Kaum ein Leben ist ideal - und trotzdem leben viel mehr Menschen relativ "glücklich". Also braucht es nicht unbedingt die ganz idealen Umstände.

LG, Zarra
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Zarra hat geschrieben:Hallo Sam,

vielleicht muß ich Dich mal an Dich selbst erinneren:
Am liebste wäre mir wenn ich mal eine Kur machen würde, für ein paar Wochen raus aus dem Trott und mir professionell helfen lassen.
- das halte ich nämlich nach wie vor für sinnvoll! Damals schon, aber je mehr ich immer wieder mal quer reinlese, eher noch mehr. Hast Du einen Antrag gestellt? Warum hast Du noch keinen Antrag gestellt?!
Ich glaube die Antwort darauf hatte ich bereits gegeben:
sam1960 hat geschrieben:
Galaxis hat geschrieben:Hallo Sam,

Du musst unbedingt etwas ändern! Wie ich in Deinen ganzen Beiträgen lese, belastet Dich Dein Job so sehr, dass es wirklich an der Zeit ist, daran etwas zu ändern. Was kann Dir denn passieren? Gut, Du kannst in einem neuen Job scheitern, aber Du kannst auch gewinnen?
Ich sagte bereits, dass ich schon mehrere Therapeuten verschlissen habe, ohne wirklich weiter zu kommen. besonders mein letzter
.......
An Anfang hatte er mich mal 2 Wochen krankgeschrieben, wollte es aber nicht weiter fortsetzen mit den Worten: "Wenn die Probleme auf der Arbeit aufgetreten sind, dann muss ich sie auch dort austragen.“
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Zarra
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Zarra »

Hallo Sam,
eine stationäre Reha hat viele Komponenten und ich würde sie auch etwas anders sehen als eine ambulante Therapie.

Und für einen Reha-Antrag mußt Du auch nicht krankgeschrieben sein! ... sondern eigentlich soll die Reha zur Erhaltung (!) Deiner Arbeitsfähigkeit dienen.

Ferner: Selbst wenn Dein Therapeut recht haben sollte und Du das Problem an der Arbeitsstelle lösen mußt: Man kann sich trotzdem vorher Hilfe holen, sich woanders sozusagen dafür vorbereiten, "Handwerkszeug" dafür lernen.

LG, Zarra
Zuletzt geändert von Zarra am 22. Jan 2015, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
sam1960
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von sam1960 »

Ich möchte jetzt etwas loswerden, was ich noch niemandem in meinem Umkreis gesagt habe.

Es war damals zur Bundeswehrzeit.

Ich fühlte mich dort meiner Freiheit beraubt, hatte die Kontrolle über mein Leben verloren, musste Befehle annehmen und ausführen, die völlig irrsinnig waren.
Ich war kein Mensch mehr sondern „Eigentum der Bundesrepublik Deutschland“.

Damit bin ich nicht klar gekommen und ich hab mir Tabletten besorgt und was dann geschah könnt ihr euch denken.

Im Nachhinein glaube ich, dass ich eigentlich gar nicht sterben wollte sondern es sollte ein Hilferuf sein, ein Zeichen, dass mir meine Freiheit mehr wert war als ein Leben im Zwang.

Ich war dann einen Ambulant im BW-Krankenhaus, wurde aber weiterhin für Tauglich erklärt. Dass wissen nur meine Kameraden von Damals und die Ärzte im Krankenhaus vor Ort, wo mir der Magen ausgepumpt wurde und im BW-Krankenhaus, und sonst niemand.
Das war mir irgendwie peinlich und sollte eigentlich für immer mein Geheimnis bleiben dass ich mit ins Grab nehme. Das wusste bisher kein Arzt in meinem Umfeld, kein Familienmitglied, kein Freund, niemand

Nach etwa der halben BW-Zeit habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und hatte wieder ein Gespräch mit einem Psychologen. Der hat sich dann für meine Entlassung aus der BW eingesetzt, und somit war ich nach 7 1/2 statt 15 Monaten da raus.

Damals hatte ich mir geschworen, dass mich niemals wieder ein Mensch soweit bringt dass ich mir was antun möchte. Nun hier in der Anonymität des Forums habe ich das erste Mal den Mut das zu erwähnen.
So.. nun ist es raus

Ich hatte schon immer ein enges Toleranzfeld was mein Tätigkeitbereich angeht. Arbeiten „außer der Reihe“ waren schon immer eine immense Belastung für mich und ich fühlte mich dann leicht überfordert. Da bin ich schon fast „autistisch angehaucht“. Deshalb war es auch stets mein Wunsch (ich schrieb darüber) dass ich mich in meinem Arbeitsbereich spezialisieren wollte und nicht als Mädchen für alles fungiere.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Galaxis
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Re: Therpie brachte bisher keien Erfolg

Beitrag von Galaxis »

Hallo Sam,

ich finde gut, dass Du darüber offen gesprochen hast hier im Forum. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn Du das mit der Bundeswehr mit Deinem versuchten Suizid nicht mal so schlecht, es einem Psychotherapeuten zu sagen. Natürlich war es ein Hilfeschrei. Du musst Dich diesbezüglich auch nicht schämen.

Alles Gute für Dich.

LG Galaxis
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