Gedankenkreisen wegen Umzug

[krimi56]

Hallo Ihr Lieben,

Ordnung – was ist gemütlich? Wo beginnt das Chaos?

Wenn ich in unserem Wohnzimmer sehe, dass gewohnt wird, auf dem Sofa gemütlich gesessen wurde – fühle ich mich wohl, empfinde es gemütlich.
Für meinen Mann ist das bereits der Anfang von Chaos. Bevor er ins Bett geht wird das Sofa wieder ordentlich her gerichtet oder spätestens am anderen Morgen bevor er zur Arbeit geht.
Da bekomme ich eine mittlere Krise.

Meine Tochter hat durch ihre Depression nicht den Sinn für Ordnung und ihr Mann hat diesen Sinn von seinem Elternhaus aus nicht mitbekommen.
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie Ordnung bei ihnen aussieht.
Zurzeit arbeiten sie daran dies in den Griff zu bekommen. Und sie haben schon einige Zeit durch gehalten.

Liebe Lerana, wenn du in deinem Klassenzimmer ein System geschaffen hast durch das du Ordnung halten kannst, ist das eine große Leistung. Vor allem wenn man die Größe einer Klasse dabei im Sinn behält.

Ich habe mir für meinen Schriftkram zu Hause ebenfalls ein Ordnungssystem geschaffen. Nur … ich bekomme es nicht geregelt, schriftliches zu erledigen und das Erledigte abzuheften. Welch ein Graus für mich.

Und das setzt sich irgendwie im Keller oder auf dem Boden fort. Wenn ich daran denke, dass wir eine neue Wohnung brauchen, suchen – denke ich mit Schrecken an das was auf mich zukommt.

Es ist jetzt ein enormer Druck für mich. Mit kleinen Aufräumarbeiten versuche ich einen Anfang zu schaffen und Land zu gewinnen.
Und wie in einem anderen Beitrag beschrieben, finden sich jetzt so kleine, verloren geglaubte Schätze.

Frau Rossi, Stauraum für Ordnung ist gut. Der Stauraum darf für mich nur nicht zu groß sein. Da passt dann so viel rein, dass es nach außen ordentlich aussieht. Und diesen Stauraum habe ich angefangen zu durchforsten und Dinge die ich länger als drei Monate nicht gebraucht habe zu entsorgen. Das will ich als Prinzip beibehalten.

Das Wohnzimmer ist zumindest immer so, dass jederzeit jemand kommen kann. Ist doch auch schon was.

Gute Nacht!
krimi

[Eliana]

Hallo Lerana,

wie ist der derzeitige Stand bei eurem Umzug?

Wir haben durch Zufall und ohne großes Suchen eine wunderschöne Wohnung gefunden und ziehen zum 01.11. um. Sehr spontan.

Ich bin sehr glücklich, ich fühle mich dort wohl. Noch sind wir beim streichen.
Ich habe die Erwartung an die Wohnung, dass dort alles besser wird. Ich viele (gedanklichen) Zwänge/Sätze die das sauberhalten der Wohnung angehen in der "alten" zurücklassen kann.

Und dennoch wachsen da neue innere Kritiken. Ihr/du schaffst das nicht. Du gehst jetzt schon auf dem Zahnfleisch, es ist nicht zu schaffen. Anstatt dir Ruhepausen zu gönnen solltest du lieber durchziehen. Du wirst damit scheitern.
Dann wächst es mir über den Kopf und ich kann kaum aufhören zu weinen.

Heute habe ich gerade ein Lied gehört von einer CD die vor 2 Jahren Dauerschleife bei mir lief, in der Zeit zu Beginn der Therapie, in der Zeit der Depression.
Es ist manchmal als würde es mich anziehen, auch ich reduziere derzeit das Antidepressivum, bin aber seit ca. 6 Monaten auf der gleichen reduzierten Dosis, da derzeit zusätzlich die Arbeit viel von mir fordert und die letzte Reduzierung für 8 Wochen wirklich sehr hart an der Grenze war.

Jetzt kam mir gerade der Gedanke, dass der Umzug für mich auch mit einem großen Wunsch nach einem neuen, anderen (besseren?) Lebensabschnitt verbunden ist. Ist es vielleicht ein Abschied der einen dazu zwingt sich nochmals und genau mit der vergangenen Zeit zu beschäftigen? Der alte Wunden aufrührt?

Muss ich die Zeit nicht irgendwie auch mitnehmen? Sie gehört zu mir.
Kann man sie umwandeln in ein annehmen und mitnehmen um sich in der neuen Umgebung immer bewusst zu machen was einem wirklich wichtig ist?
Habt ihr Ideen?

Viele Grüße

Eliana