Was ist noch normal???

Brummi59
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Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

Hallo liebe Forianer,

ich habe für die letzte Woche mal ein Resümee gezogen und bin entsetzt.
Im Prinzip besteht mein Tagesablauf aus gar nichts mehr. In der Regel (die Ausnahme weiter unten) stehe (oder wache) ich zwischen 14 und 17 Uhr nach einem bleiernen Schlaf auf. Meist ist dieser Schlaf von einer Zigarettenpause gegen 9 Uhr unterbrochen.
Vor 3 Uhr in der Früh brauche ich nicht an Schlaf zu denken. Eher wird es irgendwo zwischen 4 und 6 Uhr. Sollte die "Zigarettenpause" anfallen, ist die zweite Schlafhälfte mit Albträumen oder zumindest sehr intensiven Träumen durchsetzt. Erst recht seit ich 30 mg Mirtazapin nehme.
Am Montag hatte ich für 10 Uhr einen Termin beim Hausarzt. Aus Angst das ich diesen Termin verschlafe, habe ich durchgemacht. Beim Arzt saß ich 3 (!!!) Stunden. Trotz enormer Schmerzen in der Hüfte, hab ich es nicht geschafft zu fragen, wann ich denn dran sei.
Wieder zu Hause wollte ich eigentlich schlafen. Nix da. Am Ende war ich dann volle 35 Stunden wach, bis ich Dienstag früh gegen 4 Uhr eingeschlafen bin.
Die restliche Zeit sitze ich auf genau auf einer Stelle der Couch, schaue fern ohne zu wissen was ich schaue oder spiele Facebookspiele ohne Hirn und Verstand. Gegen 4 Uhr fallen die Klamotten in die Ecke und ich einen halben Meter hinter meinen Sitzplatz. Ich schlafe auf der Couch, da diese härter als das Bett ist und ich keine Nähe ertragen kann.
Meine Freundin möchte mit mir reden aber ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich stiere dann vor mich hin und hoffe das dieses "Gespräch" endlich vorbei ist. Gut, auch sie ist ein Teil meiner Depression. Mit ihrer krankhaften Eifersucht hat sie mich immermehr ins Abseits und in ihren goldenen Käfig gesperrt. Sollte ich eine Langzeittherapie bekommen, wird sie und eine eventuelle Trennung von ihr ein Schwerpunkt sein.
Manchmal kommen klare Gedanken wie Dieser hoch um Sekunden später im Nirwana des Gedankenchaos zu verschwinden.
Warum belästige ich Euch mit diesem Geschreibsel??? Es mußte einfach raus, weil ich weiß, das hier Menschen sind, die Einiges sicher davon kennen und evtl. sogar den ein oder anderen Tip haben, wie sie diese Situationen bewältigt haben.
Und jetzt? Jetzt wechsel ich auf Facebook, spiel ein paar sinnlos Spiele und zwischen 4 und 6 Uhr hoffe ich auf Schlaf. Nur muß ich mir diesmal den Wecker stellen. Morgen Nachmittag ist ein Arzttermin angesagt. Nur 20 Meter von meiner Wohnung aber eine Anstrengung ohne Gleichen.
Ich bin es einfach nur noch leid. Geht Das denn nie vorbei???

Danke fürs Lesen und wirklich alles Gute für Euch.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
payasa
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von payasa »

Mann Mann Mann Dieter!! Das liest sich alles andere als gut an! Weißt du was? Ich glaube, du solltest ganz schnell schauen, dass du in eine psychosomatische Klinik kommst! Die können dort auch was gegen die Schmerzen machen. Außerdem glaube ich, dass ein Großteil deiner Schmerzen auch psychisch bedingt sind. Wenn deine Hüfte so kaputt wäre, wie du hier deine Schmerzen beschreibst, dann müsste man dich doch operieren! Ich verstehe das gar nicht.

Ich weiß, dass es sehr schwer ist, sich von Gewohntem zu trennen, aber ich habe es auch geschafft, habe meinen Lebenspartner verlassen und bin zurück gezogen von Bayern in die Pfalz. Wenn du wirklich mal eine Entscheidung getroffen hast, wirst du sehen, wie gut das tut. Ihr tut euch doch beide keinen Gefallen, so wie du die Situation beschreibst.

Hm.... Ich will dir nicht zu nahe treten, Dieter, ich kenne dich ja nicht, nur das bisschen, was du hier schreibst, und du schreibst oft davon, dass dir nur die Hoffnung bleibt und so. Aber auf was hoffst du? Dass du alles genau so weiter machst, sich deine Situation aber ändert? Von nix kommt nix und jeder von uns hier weiß, wie schwer es ist, in einer Depression sich aufzuraffen - und jetzt kommt das aber! - aber DU musst etwas tun, damit sich etwas ändert! Auch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Spiele bei Facebook & Co. von allem anderen abhalten. Setz dir eine deadline! Wecker nebendran und nach einer Stunde spielen hörst du auf und tust etwas anderes.

Setz dir kleine Ziele, damit du ein Erfolgserlebnis hast, seien sie auch noch so klein, Schrittchen für Schrittchen. Versuche, peu a peu deine Schlafgewohnheiten zu ändern. Schwierig, aber das schaffst du! Man darf sich ruhig immer wieder mal hängen lassen, aber man muss auch immer wieder aufstehen und sehen, dass es weiter geht.

Jetzt hab ich dich ganz schön zugetextet, sorry.... Ich hoffe ganz arg, dass es dir bald etwas besser geht!
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
saneu1955
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von saneu1955 »

Lieber Dieter, das hört sich überhaupt nicht gut an. Irgendwie hast du die Orientierung völlig verloren. Dein Schlafrhythmus ist wirklich nicht gut und daran solltest du dringend etwas ändern.
Einfach wirklich in kleinen Schritten. Auch ich weis genau, wie schwer das ist und wie ich mich jeden Tag aufs neue motivieren muss, um nicht im Bett zu bleiben. Ich weis nur eines, es gibt niemanden, der mir da wirklich helfen kann, denn das muss ich allein bewältigen.
Ich dachte gestern auch, ich schaffe den Tag nie und dann hat doch alles geklappt.
Ich möchte dich ermutigen, mit ganz kleinen Schritten zu beginnen, vielleicht, wenn du früh aufwachst und eine rauchst, dich nicht wieder hinzulegen, das wäre doch ein Anfang.

Liebe Grüße saneu1955
Mim
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Mim »

Hallo Brummi,

Du fragst: "Was ist noch normal?"

Naja, dieser Begriff ist natürlich so unendlich weit zu definieren, aber ich denke Du beziehst Dich dabei darauf, was bei Dir vorher normal war.

Das sicherlich nicht, oder?

Ich kenne diese Phasen. Damals war ich nicht in der Lage, sie richtig zu benennen, mit ihnen umzugehen. Ich kenne es nicht den ganzen Tag im Bett zu bleiben (dafür bin ich zu unruhig), aber mich mit dem Internet stundenlang, tagelang abzulenken, das kenne ich auch. (Heute ewmpfinde ich das nicht mehr als normal, damals hatte ich alle möglichen Ausreden).

Bleierne Müdigkeit, zwischenzeitlich recht klare Gedanken, aber meistens eine Suppe im Kopf und das Gefühl, immer wieder gegen eine Wand zu laufen.
Termine abgesagt, Arbeit nicht durchgehalten, gewusst, ich muss was tun, aber die daraus resultierende Panik liess mich eher erstarren, als etwas tun.

Ich bin mir sicher, dass ich das alleine nicht geschafft hätte da raus zu kommen und es auch Heute nicht immer schaffen würde.
Ich muss mich selber über diesen Punkt bringen, an dem ich mir wieder die Decke über den Kopf ziehen möchte.
Das ist natürlich einfach(er), wenn man eine Aufgabe oder Arbeit hat. Der Zwang dahinter ist eine manchmal hilfreiche, manchmal noch blockierendere Unterstützung - je nach dem.

Wenn ich richtig informiert bin, wartest Du noch auf einen Klinikplatz? Es gilt also jetzt, einen gewissen Leerlauf zu überstehen und das möglcihst gut.
Ich kenne es von mir, dass ich vor Therapien/Klinik oft alles hab Schleifen lassen. Aber vielleicht kannst Du Dir jeden Tag etwas kleines vornehmen? Und sei es erstmal nur Morgens zu einer bestimmten Zeit aufstehen. Die Zeitung holen. Punkt.
Reparieren, was im Haus anfällt? Eine Sache am Tag, mnehr nicht? Dir was zu essen kochen. Mehr nicht. Irgendetwas, was Dir ein Erfolgserlebnis und sei es noch so klein, beschert.

Ich muss gestehen, dass ich solche Ratschläge früher belächeölt habe. Ich wollte den großen Durchbruch, alles können. Mittlerweile hilft es mir, solche Dinge in meinen Tagesablauf einzubauen. Es gibt mir Struktur und hält mich davon ab, mich wieder hinzulegen.

Nimm Dir zu BEginn nichts zu kompliziertes vor. Vielleicht hast Du jemanden, der mit Dir zusammen etwas macht (wenn es schon nicht Deine Freundin ist, das scheint wirklich eine sehr ungesunde Beziehungsstruktur zu sein).

Hm. Ich hoffe, Du kannst mit dem Ratschlag etwas anfangen. Ich wünsche dir, dass Du ein bisschen etwas davon umsetzen kannst und schnell Hilfe findest.

LG Mim
froschkönig
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von froschkönig »

Hallo Dieter,

das mit dem Fernsehen und lauter Quatsch und schlafen auf dem Sofa und lieber erst gar nicht ins Bett kenne ich nur zu gut. Allerdings habe ich das Glück eher einschlafen zu können. Dafür schlafe ich dann nur 1 - 2 Stunden und bin dann längere Zeit wach.
Was die Zeiten Deines Schlafs angeht: Vielleicht versucht Du ganz langsam etwas früher aufzustehen, so das du früher müde wirst. Meine Tochter hat sich so an einen anderen Wach-, Schlafrythmus gewöhnt, damit sie wieder arbeiten gehen konnte.

Liebe Grüße
Eva
Brummi59
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.
Ich weiß das ich es nicht alleine schaffe. Ich brauche eine Langzeit und da werde ich drum kämpfen.
Allerdings zweifel ich ob sich noch eine Verhaltenstherapie lohnt. Eher denke ich an eine Psychoanalyse um zu schauen, was da noch Alles verbuddelt ist. Bei der Traumatherapie habe ich ein Trauma, das vor 30 Jahren stattfand aufgearbeitet. Mit Sicherheit ist da noch mehr....
payasa hat geschrieben:Weißt du was? Ich glaube, du solltest ganz schnell schauen, dass du in eine psychosomatische Klinik kommst! Die können dort auch was gegen die Schmerzen machen. Außerdem glaube ich, dass ein Großteil deiner Schmerzen auch psychisch bedingt sind. Wenn deine Hüfte so kaputt wäre, wie du hier deine Schmerzen beschreibst, dann müsste man dich doch operieren! Ich verstehe das gar nicht.

Ich bin für den Orthopäden noch zu jung und die Arthrose ist erst im Anfangsstadium. Also erstmal eine Schmerztherapie probieren. Leider geht dies halt nicht in einer psychosomatischen Klinik im erforderlichen Umfang und umgekehrt die Schmerztherapie mit der erforderlichen Psychosomatik. Also erst Schmerztherapie und so schnell als möglich die Langzeit beantragen.

Ich weiß, dass es sehr schwer ist, sich von Gewohntem zu trennen, aber ich habe es auch geschafft, habe meinen Lebenspartner verlassen und bin zurück gezogen von Bayern in die Pfalz. Wenn du wirklich mal eine Entscheidung getroffen hast, wirst du sehen, wie gut das tut. Ihr tut euch doch beide keinen Gefallen, so wie du die Situation beschreibst.

Es wird wohl nur die Trennung bleiben. So kann ich nicht mehr leben und mit meiner Krankheit mache ich ihr das Leben zur Hölle.

Aber auf was hoffst du?

Mein Funke Hoffnung ist das, was mich heute am Leben erhält. Es ist mein grenzenloses Fernweh. Ich will noch so viel von der Welt sehen.

Jetzt hab ich dich ganz schön zugetextet, sorry....

Vielen Dank dafür.....
saneu1955 hat geschrieben:Ich möchte dich ermutigen, mit ganz kleinen Schritten zu beginnen, vielleicht, wenn du früh aufwachst und eine rauchst, dich nicht wieder hinzulegen, das wäre doch ein Anfang.

Jeden Abend aber auch wirklich jeden Abend nehme ich mir vor, früher zu schlafen - es klappt nicht. Dann stelle ich mir den Wecker um früher aufzuwachen und aufzustehen. Und wenn die Wecker 20zigmal klingeln. ich hau drauf und schaffe es nicht aufzustehen. Vom Aufwachen bis ca. 22 Uhr bin ich todmüde und dann legts den Schalter um.
Mim hat geschrieben:Aber vielleicht kannst Du Dir jeden Tag etwas kleines vornehmen? Und sei es erstmal nur Morgens zu einer bestimmten Zeit aufstehen. Die Zeitung holen. Punkt.
Reparieren, was im Haus anfällt? Eine Sache am Tag, mnehr nicht? Dir was zu essen kochen. Mehr nicht. Irgendetwas, was Dir ein Erfolgserlebnis und sei es noch so klein, beschert.

Auch hier, wie schon geschrieben, sind die Vorsätze da. Die Umsetzung klappt kaum bis gar nicht. Seit zwei Wochen will ich mein einst so geliebtes Aquarium reinigen und einen Wasserwechsel machen. Vielleicht schaffe ich es morgen
Liebe Eva,
wenn da nicht jeder zweite Gedanke EGAL heißen würde.....
Liebe Grüße
Dieter

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payasa
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von payasa »

Moin Nachbar,

in diesem Fernweh spüre ich so eine Kraft!! Und ich bin mir fast sicher, DU schaffst das! Und dann will ich Postkarten von überall, wo es dich hintreibt!

:)
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
Mim
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Mim »

Lieber Brummi,

vielleicht klingt das jetzt blöd und vielleicht hilft es auch nicht.

Wenn es nicht klappt, Dir etwas vorzunehmen, dann urlaube Dir, was jetzt ist. Erlaube Dir, die Dinge liegen zu lassen.
Kann Dir ein Freund bei dem Aquarium helfen? Ich finde, das klingt nicht nach angenehmer Arbeit, wenn es mir so schlecht ginge wie Dir, würde ich das wahrscheinlich auch nicht alles in Angriff nehmen können.

Was hindert Dich, derzeit gegen den "normalen" Alltag zu leben?
Gibt es ggf. die Möglichkeit einer räumlichen Trennung von Deiner Freundin?

Nur Ideen ... :)

Liebe Grüße,
Mim
saneu1955
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von saneu1955 »

Lieber Dieter, ich weis, wie furchtbar es ist, wenn man möchte und nicht kann. Ich werde auch mehr und mehr in diesen Sog gezogen und muss mich täglich aufs neue zwingen, etwas mit dem Tag anzufangen. Bei mir kommt dazu, niemand bemerkt es, mein Mann kennt das und sagt nichts mehr dazu und ansonsten interessiert es niemanden. Diese Einsamkeit macht mich fertig.
Mein Körper will nicht mehr, erst streikt, Schmerzen in den Gelenken, meine Fußkrankheit ist wieder ausgebrochen, macht das Laufen um so schwerer. Dazu kommt noch, dass mein Stoffwechsel (Verstopfung) nicht in Ordnung ist. Eine tägliche Qual aufs neue und warum?
Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich mich schon frage, was bleibt mir noch? Irgendwann ein Leben in einem Pflegeheim, was wird, wenn mein Mann mal krank wird, ich bin doch überhaupt nicht in der Lage, so für ihn da zu seine, wie es sein müsste, es ist sicherlich noch Zeit, aber was wenn?
Das Wochenende wird mal wieder furchtbar, Langeweile und nichts tun können warten auf mich.
So vergeht ein Tag nach dem anderen und doch wache ich jeden Tag wieder auf.

Liebe Grüße Saneu1955
Brummi59
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

Ich antworte später ausführlicher. Im Moment bin ich wieder ganz mies drauf und meine Freundin ist gerade aufs Forum eifersüchtig....
Liebe Grüße
Dieter

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Brummi59
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

payasa hat geschrieben:Moin Nachbar,

in diesem Fernweh spüre ich so eine Kraft!! Und ich bin mir fast sicher, DU schaffst das! Und dann will ich Postkarten von überall, wo es dich hintreibt!:)
Öhhhmmm, geht auch ein Mail???
Mim hat geschrieben:Kann Dir ein Freund bei dem Aquarium helfen? Ich finde, das klingt nicht nach angenehmer Arbeit, wenn es mir so schlecht ginge wie Dir, würde ich das wahrscheinlich auch nicht alles in Angriff nehmen können.

Was hindert Dich, derzeit gegen den "normalen" Alltag zu leben?
Gibt es ggf. die Möglichkeit einer räumlichen Trennung von Deiner Freundin?
Ich habe weder Freunde noch Bekannte. Außer ihrer Verwandschaft und meiner Tochter in der Pfalz gibt es Niemanden. Das weiß sie schon zu verhindern.
Die (nicht nur) räumliche Trennung werde ich während der Langzeit anleiern. Im Moment würde ich es wegen der Schmerzen + den Depris nicht schaffen. Da bekomme ich von den Sozialarbeitern sicher Unterstützung.

Danach inseriere ich hier: Depressiver sucht Depressive zum gegenseitigen deprimieren :o :roll:
saneu1955 hat geschrieben: Eine tägliche Qual aufs neue und warum?
Eine Frage die ich mir auch ständig stelle..... Antwort? Fehlanzeige, bis auf ein Egal.

Da hatte ich mit den Schmerzen in der Hüfte schon gedacht, es bessert sich. Zwei Tage ging es ganz gut. Und dann war es gestern so arg wie noch nie. Neben meinen BTM hab ich noch 4 Novalgin 500 eingeschmissen und trotzdem war an Bewegung nicht zu denken. Hoffentlich ist es heute Mittag besser. Ich muß unbedingt das Aquarium reinigen. Zumindest habe ich mir heute eine Shisha gegönnt.
Euch Allen einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Dieter

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FrauRossi
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Brummi,

Dieser veränderte Schlafrythmus ist das erste was du angehen solltest. Richtiger Schlaf zu den richtigen Uhrzeiten ist Goldwert fürs Befinden.

Es wird vermutlich nervig und ätzend aber probiere es mal. Zunächst würd ich es mit wachbleiben versuchen. Also du suchst dir einen Tag x dafür aus und gehst erst am nächsten Tag Abends um 22:00 Uhr zu Bett. Dann stellst du dir den Wecker für 6:00 Uhr. Von da an bist du immer von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr im Bett. Tagsüber schlafen ist verboten. Damit du im Bett gegen die Unruhe kämpfen kannst und das Gedankenkarrussel stoppen kannst, besorg dir Meditations CD's die hörst du zum einschlafen und auch jedesmal wenn du wach wirst.

Die Arthrose ist noch im Anfangsstadium schreibst du, dann besorg dir aus der Apotheke Grünlippmuschelpulver kapseln. Die Kosten nicht die Welt. Eine Belannte mit MS nimmt sie und erzielt gute Erfolge. Ich selbst nehme sie seit zwei Monaten. Bis eine Wirkung (anregung von Bildung von Gelenkschmiere) Vergehen etliche Wochen.

Und dann, so schmerzhaft es auch anfänglich ist: es hilft nur Bewegung dagegen. Ich selbst habe Beginnende Arthrose im Knie und im Fuß. Aber so lange ich in Bewwgung bleibe geht es wesentlich besser. Leichte Bewegungen, wie Radfahren oder Wassergymnastik, sind Gelenkschonend und wirken wirklich Wunder.

Ich finde das sind die zwei wichtigsten Sachen im Moment. Denn wenn du erstmal wieder besser schläfst und durch die Bewegung wird das auch leichter, und sich die Schmerzen lindern, wird sich dein Allgemeinzustand verbessern und dann kann man weiter machen an anderen Baustellen.

Aber zuviele Dinge aufeinmal kann ein Mensch nun auch nicht bewältigen. Also fang mit diesen zwei Dingen an.

Beim Therapiethema: vielleicht wäre ja auch tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie was für dich? Es enthält Anteile aus der Analyse aber auch Gesprächstherapie. Musst du natürlich selber wissen.

Die Fernweh, erinnert mich an mich. Schon als Kind hatte ich Fernweh und war lieber woanders als zu Hause. Dann kam der Zusammenbruch und seitdem will ich nichts mehr als zu Hause zu sein. Komisch oder? Bin auch ganz schön rum gekommen in der Welt, meist beruflich.
Aber da du auch von einem Trauma sprichst (ist bei mir auch so)...

Ich sage einfach wie es bei mir war (denke ich heute):

Ich schätze ich bin irgendwann losgelaufen und war 42 Jahre auf der Flucht. Bis ich hingefallen bin und nicht mehr weiter konnte. Als ich stehen bleiben musste, hab ich mich irgendwann (mit Hilfe meines Therapeuten) umgedreht und meiner Vergangenheit ins Gesicht geblickt. War schwer, aber heute gehts mir besser, ich fühle mich nicht mehr so getrieben.

Vielleicht ist es bei dir ganz ähnlich? Ist nur ein Gedanke, wenn er nicht passt, ignorier ihn.

Zur Partnerschaft sag ich jetzt mal nicht so viel, aber ich denke es ist ok an einem gewissen Punkt mal zu schauen ob man sich von energiesaugenden Beziehungen löst, oder sie so verändert dass sie nicht mehr ungut für uns sind. Ich finde auf der anderen Seite heutzutage wird sich zu schnell getrennt, aber was nicht geht geht halt nicht, aber vielleicht ist eine räumliche Trennung eine Option? Ohne gleich das ganze Beziehungsgerüst aufzugeben. Das sind natürlich hypothetische Fragen, ich kenne deine Situation und dich nicht und deine Frau hat sicher auch ne Meinung zu dem Thema. Ich denke es ist gut wenn du es in der Therapie für dich herausfindest.

LG FrauRossi
Brummi59
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

Vielen Dank liebe FrauRossi.
FrauRossi hat geschrieben:Hallo Brummi,

Dieser veränderte Schlafrythmus ist das erste was du angehen solltest. Richtiger Schlaf zu den richtigen Uhrzeiten ist Goldwert fürs Befinden.

Es wird vermutlich nervig und ätzend aber probiere es mal. besorg dir Meditations CD's die hörst du zum einschlafen und auch jedesmal wenn du wach wirst.

Das habe ich schon mehrmals probiert. Es funktioniert für zwei, drei Tage und dann gehr es von vorne los. Selbst bei Schlafentzug (35 Stunden s.O.) war zwei Tage später dieser unnormale Rhytmus wieder da. Auch die Beim Tai Chi gelernte Meditation hift nicht mehr.

Und dann, so schmerzhaft es auch anfänglich ist: es hilft nur Bewegung dagegen. Ich selbst habe Beginnende Arthrose im Knie und im Fuß. Aber so lange ich in Bewwgung bleibe geht es wesentlich besser. Leichte Bewegungen, wie Radfahren oder Wassergymnastik, sind Gelenkschonend und wirken wirklich Wunder.

Das gestaltet sich bei mir ziemlich problematisch. Selbst mit Gehilfe gehen nach 500 Metern die Schmerzen los und werden mit jedem Meter schlimmer. Es ist aber so schnell als möglich eine stationäre Schmerztherapie geplant.

Beim Therapiethema: vielleicht wäre ja auch tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie was für dich? Es enthält Anteile aus der Analyse aber auch Gesprächstherapie. Musst du natürlich selber wissen.

Auf alle Fälle. Ich werde versuchen meine Langzeit mit einer tiefenpsychologischen Therapie zu machen. Klinikvorschläge nehme ich dankend an.

Die Fernweh, erinnert mich an mich. Schon als Kind hatte ich Fernweh und war lieber woanders als zu Hause. Dann kam der Zusammenbruch und seitdem will ich nichts mehr als zu Hause zu sein. Komisch oder? Bin auch ganz schön rum gekommen in der Welt, meist beruflich.
Aber da du auch von einem Trauma sprichst (ist bei mir auch so)...

Der Analytiker in mir sagt, das ich mein ganzes Leben auf der Flucht bin/ war. Ich komme einfach nicht "zu Hause" an.
Einen kleinen Erfolg hatte ich dennoch. Gestern habe ich es endlich geschafft, mit Hilfe meiner Lebensgefährtin, die Aquarien zu reinigen und gegen Mitternacht sogar noch geduscht.
Liebe Grüße
Dieter

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JanetWeiss
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von JanetWeiss »

Lieber Brummi-Dieter,

ich bin neu, habe aber sehr viele v.a. deiner letzten Beiträge gelesen. Es macht mich "froh" (sofern ich zu einem positiven Gefühl fähig bin) zu lesen, dass du dein Vorhaben, die Aquarien zu putzen, nun in die Tat umgesetzt hast! Dein Tagesablauf (oder eher Nachtablauf?) erinnerte mich sehr an den meines Ex-Freunds - keine gute Erinnerung. Ein Rezept dagegen kann ich dir leider überhaupt nicht geben.
Aber das Flucht-Gefühl, das kenne ich sehr gut von mir selbst. Ich träume auch sehr häufig davon. Gerade "musste" ich auch wieder etwas Neues anfangen: noch ein Studium (nachdem es mit den neuen Jobs doch nicht klappte...), eine neue Stadt, neue WG... Bei mir muss es mindestens alle zwei Jahre einen grundlegenden Wechsel, auch gern ins Ausland, geben, sonst geht es mir immer schneller noch schlechter. Vielleicht lässt sich das in der Therapie irgendwie klären oder wenigstens reduzieren, ganz weg wäre schade. Bin übrigens bei einer Tiefenpsychologin (heißt das so? :roll: ) und hatte mich bewusst gegen eine Verhaltenstherapie entschieden, weil das für mich erst "später" kommt.
Liebe Grüße
Janet
J a n e t

Ever tried...Ever failed...No matter...Try again...Fail again...Fail better. Samuel Beckett
Brummi59
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

Hallo liebe Janet,

sicher hat dieser Drang nach der weiten Welt auch seine Vorteile. Ich habe bereits alle Steine zwischen Luxor und Assuan angefaßt und fotografiert (bildlich gesehen). In Sri Lanka eine hochinteressante stundenlange Tempelführung mit einem buddhistischen Mönch genossen und und und....
Was mir aber mit Sicherheit fehlt ist ein Ankommen. Diese ganzen Eindrücke verarbeite ich mit mir selbst und bin nie so richtig zufrieden. Vielleicht ist es dieser Zwang zum Perfektionismus, der mich nicht abschalten lässt. Obwohl ich z.B. bei der Fähreinfahrt in den Oslofjord alles fallen lassen kann. Norwegen ist das einzigste Land in dem ich nicht perfekt sein muß. Dazu müsste ich die grandiose Natur übertreffen.
Wie gesagt: Auch ich muß bei mir in der Tiefe forschen um zu wissen wie ich warum so ticke, wie ich gerade ticke.
Denn, wie Du so lustig schreibst "Nachtablauf", sehe ich nicht als die Erfüllung. M.E. ist auch dies eine Art Flucht. Eine Flucht vor der Tageshektik und den vielen Menschen. Nachts ist es ruhig und ich bin allein. Nicht schön aber im Moment die einzigste Chance nicht durchzudrehen.
JanetWeiss hat geschrieben:Bei mir muss es mindestens alle zwei Jahre einen grundlegenden Wechsel, auch gern ins Ausland, geben, sonst geht es mir immer schneller noch schlechter.
Ich war bis zu dieser Minute im web unterwegs und habe irgendwas im Ausland gesucht. Einen Job für und mit Tieren und so einsam wie möglich.
In Kambodscha bin ich hängen geblieben. Bis dann der "Wecker" kam. Ich bin zu alt und mein Urlaubsenglisch ist zu wenig. Shitkram.....
Liebe Grüße
Dieter

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JanetWeiss
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von JanetWeiss »

Lieber Dieter,
bei mir ist es oft so gewesen, dass ich am Anfang immer enthusiastisch ohne Ende war, doch irgendwie ging es immer bergab und irgendwann, früher oder später "musste" ich weg. Da hat mir dann nichts mehr gefallen - der Job nicht, die Wohnung nicht, die Leute nicht... Eigentlich sollte ich auch jetzt nicht in D sein, sondern wieder in einem Land mit langer warmer und einer krassen, aber sehr kurzen kalten Jahreszeit. Dieses Jahr hatte ich mehrere Möglichkeiten, ich konnte mir den Job und das Land aussuchen, das erste Mal in meinem Leben. Aber egal, wie ich mich entschieden hätte, alle drei hätten am Ende nicht hingehauen. So bleibt mir hier die Notlösung mit dem erneuten Studium. Nur wenige wissen Bescheid, wo ich bin. Andererseits, denke ich jetzt, hätte ich nicht den Schritt zur Therapie gemacht. Heißt aber auch, dass ich erstmal nicht abhauen kann, wenn ich das jetzt "ordentlich" machen will... :shock:
Übrigens habe ich viele getroffen, die mit über 50 und sogar über 60 im Ausland noch einmal neu angefangen haben, auch die waren z.T. fremdsprachenmäßig etwas unsicher. Eine Sprache lernt man sowieso am besten im Zielland, wenn man sie die ganze Zeit um sich hat. Und was wäre denn mit Norwegen? Zu teuer? Die germanischen skandinavischen Sprachen kann man verhältnismäßig leicht lernen. Vielleicht ist das eine Aussicht?
Aber erstmal wird geforscht...sagt sich so leicht.
Hab einen guten Tag!
Janet
J a n e t

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sam1960
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von sam1960 »

Ich habe Den text nur kurz überflogen, aber dabei sind mir drei entscheidende Punkte aufgefallen:
Brummi59 hat geschrieben: Mit ihrer krankhaften Eifersucht hat sie mich immermehr ins Abseits und in ihren goldenen Käfig gesperrt. Sollte ich eine Langzeittherapie bekommen, wird sie und eine eventuelle Trennung von ihr ein Schwerpunkt sein.
Brummi59 hat geschrieben: Im Moment bin ich wieder ganz mies drauf und meine Freundin ist gerade aufs Forum eifersüchtig....
Brummi59 hat geschrieben:Ich habe weder Freunde noch Bekannte. Außer ihrer Verwandschaft und meiner Tochter in der Pfalz gibt es Niemanden. Das weiß sie schon zu verhindern.
Du scheinst einen Grund deiner "Mißstimmung" bereits herausgefunden zu haben.
Ich glaube hier wäre erst einmal eine Paartherapie angebracht, in der auch Deine Freundin ihren Beitrag zu eurer Beziehung klarstellen muss.
Kann Sie mit Dir, mit Deiner Kranheit umgehen, kann sie sich anpassen, könnt ihr einen gemeinsamen Nenner für die Zukunft finden?
Du solltest auf jeden Fall die Beziehung nicht einfach "wegwerfen" bevor ihr herausgefunden habt, was euch verbindet und ob das "Band" noch stabil genug ist.

Hier wäre, meiner Meinung nach(ich bin kein Spezialist), eine SCHNELLSTMÖGLICHE Klärung für deinen weiteren Therapieerfolg entscheident.
Auf jeden Fall müsste sie erst einmal ihre Eifersucht in den Griff kriegen.

MIT ihr oder OHNE sie, das kling zwar jetzt hart, aber wenn sie dich weiter runterzieht, anstatt hinter dir zu stehen und dich aufzubauen, dann sehe ich den Fortbestand der Beziehung kritisch.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Brummi59
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

@all
ich habe Eure Antworten gelesen. Antworten werde ich vielleicht morgen. Ich bin heute wiedermal ganz unten im Keller. Sry dafür.
Liebe Grüße
Dieter

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JanetWeiss
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von JanetWeiss »

Lieber Dieter,
dafür brauchst du dich hier wohl nicht zu entschuldigen...
Dann "sehen" wir uns hoffentlich morgen.
Bis denn
Janet
J a n e t

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Brummi59
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

Dann buddel ich mich nochmal raus.
1,5 Wochen sind vergangen und ich habe keine Ahnung wie lange es her ist. Ich kann das irgendwie schlecht beschreiben. Vielleicht so, ich habe keinerlei Zeitgefühl mehr.
Als ich alle Beiträge nochmals gelesen habe ist mir aber mein altes Muster aufgefallen. Ich bin weiterhin hinter einer dicken Mauer. Mit Eröffnung des Threads habe ich einen Stein aus der Mauer gezogen und laut um Hilfe gerufen. Sofort danach habe ich diesen Stein wieder an seinen alten Platz gesteckt und für alle Antworten ein "Ja aber" parat.
Alle guten Tipps und Wünsche verwirbeln in meiner Gedankensuppe. Zeit, Gedanken, Vorsätze, alles verschwindet in dieser Suppe um irgendwann mal hochgespült zu werden. Die restliche Zeit vergeht in einer totalen Gleichgültigkeit.
Heute hatte ich nachmittags mal urplötzlich eine sehr schlechte Laune. Warum weiß ich nicht. Völlig unklar. Ich war allein und hab die DTM geschaut. Die Gereiztheit war knapp vor Aggression. Jetzt ist wieder die Gleichgültigkeit im Vordergrund. Gut so, den heute Nachmittag hatte ich teilweise Angst vor mir selbst.
Kurzum, ich versteh mich selbst nicht mehr. Keine Ahnung was das soll.
Liebe Grüße
Dieter

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FrauRossi
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Brummi,

Du schreibst: "ich komme einfach nicht zu Hause an"

Vielleicht ist das der falsche Gedanke?

Ich war auch "auf der Flucht" aber vor "zu Hause" das war in meinen Unterbewustsein nämlich eng mit akuter Gefahr verknüpft.

Erst als auch mein Unterbrwustsein begriffen hat, dass keine Gefahr mehr besteht. Konnte ich es zu Hause aushalten und gut finden.

Wenn dir das Gehen solche Mühe bereitet, dann geh schwimmen, das ist an schonensten. In quasi jeden Schwimmbad gibts heutzutage Wassergymnastik Kurse. Und hier im Dorf sind auch Männer dabei, falls du denkst da gehen nur Frauen hin.

Norwegen finde ich auch fantastisch, es ist einfach grandios dort. Und auch wenn ich jede fremde Landschaft wunderschön finde, in Norwegen ist alles irgendwie von einer Klarheit durchzogen, selbst an Regentagen. Als Auswanderland wärs für mich dennoch nix, die Winter sind zu lang und dunkel.

Überhaupt Auswandern? Gerade wenn man krank ist? Die Probleme wandern mit aus und hier ist die Medizinische Versorgung schon sehr gut.

Mein "Flieh-Rhytmus" war 5 Jahre. Bin gespannt ob das jetzt wirklich vorbei ist. Mache meinen neuen Job erst seit zwei Monaten.

Wobei ich gestern plötzlich einen Anflug hatte von: " oh Gott das ist jetzt dein Job, das wirst du jetzt tagein tagaus machen. Seltsam

LG FrauRossi
Mim
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Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Mim »

Hallo Brummi,

auch ich kenne die Hilferufe und dann das "nicht mehr darum kümmern". Vielleicht - ja, was vielleicht? Oft melde ich micht nicht mehr, wenn ich weiß, dass ich das Thema nicht mehr richtig greifen kann. Oder wenn ich weiß, dass ich die Hilfsangebote nicht umgesetzt habe. Oder wenn ich nichtformulieren kann, ob sich was geändert hat. Oder mir eine schnelle Änderung erhofft habe, die nicht eingetreten ist - und dann bin ich erstmal konfus, aus dem Konzept und weiß nicht mehr weiter. Lande in meinem alten Trott.

In Aktion bleiben, nach innen schauen, aber nur soweit Du es ertragen kannst. Versuch, nicht den Kontakt nach außen zu verlieren.

Liebe Grüße,
Mim
JanetWeiss
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Registriert: 12. Okt 2014, 11:17

Re: Was ist noch normal???

Beitrag von JanetWeiss »

Lieber Brummi,
ich habe immer "ja, abers" parat, wenn meist auch nur gedacht, weil ja eh keiner nachvollziehen kann, wie es eigentlich ist, nech? Vielleicht gehört das einfach dazu... :(
Frau Rossi hat natürlich recht. Krank auswandern ist bescheuert. Eigentlich ist die Therapie bzw. meine Überwindung, das jetzt zu machen, das einzige, was mich gerade hierhält. Wahrscheinlich ist die medizinische Versorgung hier wirklich eine der besten in Europa und sonst hat man ja immer noch die Sprachbarriere, was nun grad bei unseren Problemen nicht unbedingt heilungsfördernd ist. Trotzdem seh ich mich nach den zwei Jahren Studium auch wieder abhauen. Falls ich es überhaupt zuende mache.
Ach, irgendwie kann ich heut nicht richtig schreiben...alles doof. :|
J a n e t

Ever tried...Ever failed...No matter...Try again...Fail again...Fail better. Samuel Beckett
Brummi59
Beiträge: 975
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Was ist noch normal???

Beitrag von Brummi59 »

Vielen Dank für Eure Antworten. Ausreisen will ich jetzt auch nicht mehr. Es ist und bleibt ein Traum. Vor 25 Jahren hatte ich ein Angebot auf Sri Lanka. Da hätte ich zuschlagen sollen. Aber da wollte meine Ex wgen der Kinder nicht.
Ansonsten, ich habe die ganze Nacht durchgemacht, um nicht den Arzttermin zu verschlafen. Fein in Schale (Maske) geschmissen und erstmal sicherheitshalber den Hausarzt angerufen ob denn nun endlich mein Arztbericht vom Krankenhaus da ist. Nö, ist er nicht. Also, KH angerufen. Erst hatten die vergessen den Bericht zu tippseln und jetzt finden sie nicht mehr raus welcher Arzt mich vor drei Wochen untersucht hat. Jetzt kann ich morgen früh nochmal zur Untersuchung ins Krankenhaus. Da sollst Du nicht depressiv werden.

Liebe FrauRossi,
ich weiß das Schwimmen gut für mich wäre. Aber wie soll ich in diesem Zustand es ins Schwimmbad schaffen??? Ich schaffe kaum die 20 Meter zum Hausarzt. Ansonsten lunger ich den ganzen Tag rum. Diese verdammten Depris nerven nur noch.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
payasa
Beiträge: 419
Registriert: 3. Sep 2014, 22:15

Re: Was ist noch normal???

Beitrag von payasa »

Wie witzig, dass es hier so viele Gedanken zum Auswandern gibt!! Mein Auswanderland wäre Irland - aber ihr habt alle völlig recht - man würde seinen Rucksack auch dahin mitnehmen - und dann? Hockt man auf der grünen Insel mit all den Depris...

Dieter - ich muss dir virtuell mal in den Allerwertesten treten!! (sorry dafür :) ) Nur jammern giltet nicht, auch wenn du Schmerzen hast, steh auf, hol dir ein Taxi, wenn es sein muss und tu was für dich. FrauRossi hat absolut recht: Schwimmen ist richtig gut, wenns überall weh tut, ich rheumageplagte weiß das. Ich lass jetzt mal virtuell dein "ja... aber" nicht zu! So! *strengguck... ;)
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

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