FRAGE zur "Amulanz" einer Tagesklinik

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Selea

FRAGE zur "Amulanz" einer Tagesklinik

Beitrag von Selea »

Hallo miteinander. :)

Alle, die mich schon länger lesen, wissen, dass ich immer wieder tageweise in richtig feste Tiefs gerate. So derzeit wieder.
Ich komme auch aus diesen Tiefs wieder heraus. Soviel ist sicher.

Derzeit google ich mal wieder nach Adressen/Anschriften von Psychotherapeuten hier in meiner Nähe.
Weil ich einfach meine, ich bräuchte jetzt nach langen Jahren doch mal wieder die Unterstützung für meine Seele.
(Begleitende Gespräche kann ich jederzeit durch die Hausärztin haben.)

Jetzt meine Frage: Hier in meiner Stadt eröffnet eine neue Private Tagesklinik.

Mit einer Ambulanz. Die für jeden offen sei. So bewerben sie die Ambulanz.
Es geht um Diagnostik, welche Therapie sinnvoll sei, etc. etc.
Kriseninterventionen würden sie machen, auch ambulante und medikamentöse Therapie würden sie anbieten. Geringe Wartezeiten.

Was ist eine Ambulanz?

Und sind die sauer, wenn ich mich dort vorstelle und dann dort vielleicht weder in der Ambulanz noch in der Tagesklinik Therapie machen will??
Sind die parteiisch, in dem Sinne, dass sie auf jeden Fall dann ihre eigene Einrichtung empfehlen???

Kann mir da jemand von euch weiterhelfen?

Boah, ich bin sowas von sau_unsicher.
Aber auch deswegen, weil ich schon ne ganze Ladung PT hinter mir habe, als jüngere Frau. Damals.


Selea
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: FRAGE zur "Amulanz" einer Tagesklinik

Beitrag von Zarra »

Liebe Selea,

wirklich weiterhelfen kann ich Dir da leider nicht. - Doch ich denke, daß Du am ehesten von denen selbst etwas erfährst - also anrufen oder sogar zumindest mal einen zwar kostenpflichtigen, aber ansonsten unverbindlichen Termin ausmachen.

P.S. Für mich heißt Ambulanz, daß dort Behandlungsmöglichkeiten "ohne Übernachtungsmöglichkeit" (=stationär) angeboten werden.
Selea hat geschrieben:Sind die parteiisch, in dem Sinne, dass sie auf jeden Fall dann ihre eigene Einrichtung empfehlen???
Ich schätze, daß das - bis auf in Spezialfällen - alle Einrichtungen mehr oder weniger sind. Private vielleicht noch etwas mehr, das muß aber auch nicht sein. Zu Gute halten muß man Ihnen wohl, daß sie selbst ja die "Vergleichskliniken" u.ä. nicht kennen.
Selea hat geschrieben:Und sind die sauer, wenn ich mich dort vorstelle und dann dort vielleicht weder in der Ambulanz noch in der Tagesklinik Therapie machen will??
... "depristrukturangehauchte" Frage ;) . Sprich: Was geht das Dich an, wenn die hinterher sauer wären?! Außerdem: Es ist ja gerade in dem Bereich normal, daß man erst schauen muß, daß es passen muß! - "Unfair", aber auch für Dich selbst unproduktiv fände ich nur, wenn Du einen Termin ausmachen würdest und schon genau wüßtest, daß Du - aus welchen Gründen auch immer - relativ sicher nicht hingehen würdest.

LG, Zarra
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: FRAGE zur "Amulanz" einer Tagesklinik

Beitrag von Sonnenblume14 »

Ich bin zur Zeit in Behandlung in einer psychiatrischen Ambulanz einer privaten (ist irreführend, bin Kassenpatientin) Klinik, daher kann ich mal versuchen, dir zu antworten.

Hingekommen bin ich über die Tagesklinik dieses Klinikums, wo ich 7 Wochen in Behandlung war. Da meine (ambulante) Therapeutin danach Urlaub hatte, übernahm die Ambulanz der Klinik die Behandlung in der Übergangszeit.
Es werden keine Notfälle aufgenommen und offenbar ist es abrechnungstechnisch so, dass sie nur behandeln dürfen, wenn man weder Psychotherapeuten noch Psychiater hat. Wenn man also nicht in Behandlung ist, kann man mit normaler Überweisung dorthin gehen und bekommt relativ kurzfristig einen Termin - meine Gespräche mit der Ärztin dauerten 30-45 Minuten.

Das kann natürlich bei Deiner Klinik anders sein, ich würde dort einfach mal anrufen und nachfragen, wie da die Behandlungsmöglichkeiten sind. Und mir vorher einen Zettel machen, die wichtigsten Fragen vergesse ich meist.
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

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Salvatore
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Re: FRAGE zur "Amulanz" einer Tagesklinik

Beitrag von Salvatore »

Hallo Selea,

ich gehe seit vier Jahren in die Ambulanz der TK, in der ich auch stationär war. Dort werden verschiedene ambulante Leistungen angeboten, z.B. Ergotherapie, Musiktherapie, Soziales Kompetenztraining, Psychotharapie, Pharmakotherapie. Ambulanz bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man eben nur zu (s)einem Termin erscheint und hinterher wieder geht.
Es ist eine eher kleine Einrichtung und die meisten Patienten waren erst ambulant da und lassen sich anschließend eben auch ambulant betreuen, aber ich glaube, es ist keine Bedingung. Habe aber schon gehört, dass einige Einrichtungen das zur Bedingung haben - einfach nachhaken. Was konkret angeboten wird, ist natürlich auch unterschiedlich, das variiert sicherlich stark von Klinik zu Klinik. Haben die schon eine Website? Vielleicht liefert die schon mal einen Hinweis.

Zur Abrechnung: Ich muss als Kassenpatientin pro Quartal eine Überweisung vom Hausarzt beibringen, das fiele bei dir als Privatpatient wohl weg. Die Psychotherapie dort war nicht auf eine bestimmte Stundenzahl begrenzt, auf Nachfrage sagte man mir, es werde "über Psychiatrie abgerechnet". Irgendwie wurde mein Therapeute jedenfalls bezahlt und ich hatte absolut nichts damit zu tun. Die Sitzungen dauerten die üblichen 50 min.
Weil mein Therapeut von dort in eigene Praxisräume umgesiedelt ist, bin ich mit ihm gegangen und habe die Therapie also nicht mehr in der TK, sondern in Hamburg gemacht. Das musste dann ganz normal beantragt werden und ich bekam eine bestimmte Anzahl Stunden bewilligt.
Während dieser Zeit war ich (und bin immer noch) aber trotzdem noch bei meiner Psychiaterin in der TK. Ich habe das gerüchteweise gehört, dass man nicht beides machen kann, also ambulant in die TK UND ambulant zu einem niedergelassenen Therapeuten - aber das scheint nicht immer zu stimmen, denn bei mir ging es ja schließlich auch. (Bin wie gesagt Kassenpatientin! Wie das privat ist weiß ich nicht.)

Die Ergotherapie dauerte 1,5 h, hatte aber eine begrenzte Stundenzahl, ich glaube zehn. Da ich wegen eines vollstationären Aufenthaltes unterbrechen musste, konnte ich die nicht "aufbrauchen" und anschließend war mir nicht mehr danach. (Der Weg ist für mich auch recht weit und soooo toll war die nun auch wieder nicht, ehrlich gesagt.)

Die Ärzte dort nehmen sich jedenfalls (fast) alle sehr viel Zeit, was ich von niedergelassenen Psychiatern nicht so gehört habe. Meine Ärztin plant pro Patient eine halbe Stunde ein. Wenn nichts weiter anliegt, gehe ich nach zehn Minuten, wenn ich was auf dem Hezren habe, kann ich auch mal mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Ich kann auch als Notfall kommen, wurde schon mal zur Krisenintervention in die TK aufgenommen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sauer sind, wenn du dich gegen sie entscheidest. Warum? (Und, wie Zarra sagt: wen kratzt das?) Vorgespräche sind ja sowieso immer unverbindlich, für beide Seiten.

Ich kann das jedenfalls nur empfehlen und würde sagen, guck dir die Sache auf jeden Fall mal an und lass dich beraten von denen. Wenn es nichts ist, dann nicht - was gibt es denn zu verlieren? Ich fand es damals gut, dass sich mein Therapeut und meine Ärztin kannten und austauschen konnten (habe dazu beide von ihrer Schweigepflicht entbunden).
Letztendlich ist es ja immer auch eine Bauchentscheidung, gell? ;)

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Selea

Re: FRAGE zur "Amulanz" einer Tagesklinik

Beitrag von Selea »

Guten Morgen.

Salvatore :) Sonnenblume :) und Zarra :)

Danke für eure Erklärungen und Beschreibungen.
Das Beste ist natürlich, dort anzurufen und einen Termin auszumachen.

Herzlich
Selea
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