Welche Informationen zum Umgang mit Depris geben?

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Tini 28
Beiträge: 32
Registriert: 26. Aug 2014, 13:20

Welche Informationen zum Umgang mit Depris geben?

Beitrag von Tini 28 »

Hallo liebe Angehörige,
meine leider sehr lange gemachten Erfahrungen einer Erkrankten, kann Euch vielleicht im Umgang mit einem Erkrankten helfen! Nach der ersten Diagnose kommt erst einmal der Schock.
Doch dann kommt die Frage, was mache ich nun mit meinem Erkrankten. Wie gehe ich damit um. Wo bekommen wir Hilfe, was wird mit Arbeitsplatz und evtl. Kindern. Welche Therapien gibt es.

Wir Erkrankten können sicherlich manches Hilfreiches dazu beitragen.

Ich bin dabei

Tini
Pia again
Beiträge: 106
Registriert: 14. Aug 2014, 07:39

Re: Welche Informationen zum Umgang mit Depris geben?

Beitrag von Pia again »

Hallo Tini,

tolles Angebot von Dir!

Auch mein Mann ist Langzeitbetroffener - weit über 30 Jahre; er ist Ende 40 - und ich kenne ihn seit 31 Jahren, also nur mit Depression.......... und es war wirklich ein totales Umdenken für mich, als wir aus Freunden zum Paar wurden vor 5 Jahren und ich somit ganz anders mit dieser Erkrankung konfrontiert wurde.

Schon sehr oft wurde hier in den letzten Jahren,
gerade von den sich äußernden Betroffenes sehr vieles viel klarer, verständlicher für den ein oder anderen Angehörigen.

Da wir hier im Angehörigenforum sind, würde ich Dein Angebot gerne nutzen, wenn Du magst, und würde gerne ein Thema zur Diskussion stellen, welches auch immer wieder schwierig ist für die Angehörigen Lanzeiterkrankter:

inwieweit ist es dem Erkrankten - mal von Akutphasen abgesehen - möglich, Verständnis aus Sicht des jeweilig Betroffenen für die Situation des Angehörigen aufzubringen?

Inwieweit betrifft die Erkrankung die Möglichkeit wertfrei anzuerkennen, dass das Leben mit einem Betroffen wertfrei sehr anstrengend ist und der Angehörige sich auch in der Dauersituation befindet, gut auf sich aufpassen zu müssen, damit die schwarze Dame einen selbst nicht auch ergreift?

Wie ist es um die Empathiefähigkeit gestellt?

Hier wurde schon sehr viel und oft darüber diskutiert, dass die Depression egoistisch ist (bitte genau lesen: nicht die erkrankte Person).

Was sagen speziell die Langzeiterkrankten dazu?

Wie sind da die Meinungen der Betroffenen.

VG
Pia
Tini 28
Beiträge: 32
Registriert: 26. Aug 2014, 13:20

Beitrag von Tini 28 »

Hallo Pia,
gerne versuche ich , auf Deine Fragen einzugehen.
In Episoden kann man seine Umgebung überhaupt nicht realistisch wahrnehmen. Man kann noch vorher klar und strukturiert gedacht haben, dann kommt das Monster, macht sich an der kleinsten Gelegenheit fest und schwupp wird der Schalter umgelegt. Dann greifen bei mir nur bestimmte Rituale - mein Mann erkennt es meistens schon vorher an meinen Augen - dazu gehört Abstand von allem, viel Bewegung ( ich habe in solch einer Episode 3 Tage lang jeden Tag die Insel Amrum zu Fuß umrundet), nachts ,wenn ich dann nicht schlafen kann ,bearbeite ich meine Fotos am PC ( verhindert das obligatorische Grübeln)
Tini
Zuletzt geändert von Tini 28 am 21. Sep 2014, 01:31, insgesamt 3-mal geändert.
Pia again
Beiträge: 106
Registriert: 14. Aug 2014, 07:39

Re: Welche Informationen zum Umgang mit Depris geben?

Beitrag von Pia again »

Hallo Tini,

danke für Dein Posting und den kurzen Einblick in Deine Erfahrungen.

Ja, da muss wohl jeder Betroffene seine Erfahrungen machen mit Medikamenten und Kliniken.

Medikamentös hat mein Mann wohl nach vielen Jahren jetzt ein Mittel, mit dem er sich besser fühlt; die Klinikaufenthalte, die ich miterleben durfte, so kam es mir vor, aber vor allem hat mein Mann sich so geäußert, haben ihn leider nicht weitergebracht.

Aber da gibt es auch immer wieder unterschiedliche Erfahrungen umso besser, wenn diese hilfreich waren.

Wir sind zwar hier bei den Angehörigen, aber es lesen natürlich ganz viele Betroffene mit und ich wollte sehr freundlich mal auf die Triggergefahr bei bestimmten Themen, besonders der mit dramatischem Ausgang hinweisen und auf die Forenbestimmungen dazu :hello:

LG
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