Das Ende der Geschichte

Odeon2084
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Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Hallo zusammen,

das hier wird wahrscheinlich mein letzter Beitrag hier sein. Für alle, die meine Geschichte evtl. etwas verfolgt haben:

Ich habe gestern mir zuliebe die Reißleine gezogen und die Beziehung zu meiner Freundin beendet. Nachdem ich mehrere SMS von ihrem "neuen" bekam, ich würde nur noch im Weg stehen und er mir sehr persönliche SMS von ihr weitergeleitet hat (mit eindeutigem Inhalt), die auch noch ein wenig dem widersprechen, was sie mir gesagt hat, stand sie mehr hinter ihm als hinter mir und stellt mich nun als denjenigen hin, der ihre Nachrichten abfangen würde. Er ist nun also der arme, dem übel mitgespielt wird und der im Endeffekt gewonnen und mit seinen SMS erreicht hat, was er wollte.

Im Gespräch war sie sehr verletzt und hat kaum noch einen Ton herausbekommen, aber das legte sich anschließend wohl auch sehr schnell wieder. Sie sagte sie wolle mich nicht loslassen, aber ich habe ihr glaube ich klar gemacht, dass ich im Moment halt einfach ihre gesamte Existenz bin.

Ich verstehe nichts mehr, bin total am Boden und fühle mich grausam. Zumal ich weiß, dass es bei den Beiden niemals zu etwas langfristigem führt, sie dann ohne irgendetwas da steht und in ein unglaublich tiefes Loch fallen wird. Ich kann sie nicht davor beschützen - sie ist einfach komplett in einer Welt, die sich nur um ihn dreht.
Wie sie sagt nimmt er sie "vollkommen ein".

Das tut unbeschreiblich weh, wenn man einen Menschen so wahnsinnig liebt und 4,5 Jahre für alles gemeinsame kämpfen musste und sich endlich eine Perspektive und Zukunft aufgebaut hat.

Ich muss sie morgen von der Klinik abholen, sonst hat sie keine Möglichkeit dort wegzukommen. Sie holt dann ein paar Sachen und zieht erstmal zu einer Freundin in 65km Entfernung.

Ich hatte gehofft, dass es mir nach dem Ende etwas besser gehen würde oder ich mir zumindest weniger Gedanken machen würde, weil ich nicht mehr in der Schwebe bin, aber es ist das Gegenteil der Fall. Ich mache mir unglaublich große Sorgen um sie und ihre Zukunft.

Ich weiß genauso wenig, wie ich mich morgen verhalten soll, wenn ich sie abhole...

Ich bin geschlagen, verraten und am Boden.
missBU
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von missBU »

Lieber Odeon,

das hätte ich am Anfang als du hier erzählt hast nicht gedacht! Ich denke sie macht da einen Riesenfehler, den sie sicher bereuen wird. Denn so wie du sie beschreibst ist sie noch immer in einem Ausnahmezustand und dieser "Neue" zieht da ganz miese Register! Aber ob das eine Art ist eine neue Beziehung aufzubauen? Nicht wirklich.

Trotzdem musst du nun mit der neuen Situation klarkommen und den Abstand einhalten. Tut mir ehrlich leid für Dich. Du hast so viel für sie getan und tust es ja noch immer. Finde ich übrigens toll.

Ich hoffe für Dich oder Euch, daß ihr euren Weg gehen werdet und sie vielleicht bei ihrer Freundin wieder zurückfindet, so du das überhaupt willst. Denn jetzt sind leider Verletzungen entstanden die erst einmal heilen müssen.

ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft, die richtigen Entscheidungen und gute Gedanken.

Liebe Grüße, Bedi
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Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Hallo Bedi,

gedacht hat das keiner und ja, sie ist in einer Ausnahmesituation - ohne Frage. Als ich gestern gefragt wurde, ob ich sie zurücknehmen würde habe ich gesagt: "Die Tür ist zu, aber nicht abgeschlossen. Sie muss es nur schaffen, die Klinke zu drücken."

Ich hoffe auf so sehr, dass sie wieder zu sich findet in den Tagen und vor allem, dass sie sich auch von ihm fernhält. Immerhin liegen 100km dazwischen und Geld für viel Fahrerei haben beide nicht.

Miese Register - definitiv. Warum ich jedoch der A** bin, kann mir bislang keiner erklären. Ich habe ihr gestern mehrfach gesagt, dass die Basis der Beiden die gleichen Probleme sind. Sie hört es, sagt, sie versteht es und ignoriert es.

Das ganze hat mich viel Kraft, Würde und bereits 14 Kilo in etwas über 2 Wochen gekostet. Dennoch kann ich es nicht auf sich beruhen lassen.

PS: Sogar heute morgen habe ich noch eine SMS von ihm bekommen.
missBU
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von missBU »

Hallo Odeon,
man sollte glauben (damit meine ich diesen vermeintlichen neuen Partner) daß er genug Probleme und Baustellen hat, aber in der Not haben sich die beiden wohl stützen können. Anders kann ich mir das nicht erklären. Der Alltag sieht dann aber anders aus.

Oje Odeon 14 Kg ... so schnell abnehmen, das ist nicht gut. Aber klar, daß einem da der Appetit vergeht.

JEdenfalls spielt der ein nicht faires Spiel, wenn ich das aus der Entfernung so beurteilen darf. Wieso schreibt er dir denn SMSen. Was will er damit bezwecken und loswerden? Musst darauf nicht antworten. Diese Frage stelle ich mir gerade (laut).

Wenn dann habt ihr zwei (deine Freundin und du) etwas zu klären, ohne IHN!!!!

Ich wünsche dir nochmal ganz viel Kraft und verliere den Glauben an Dich nicht!

Bedi
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Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Was er bezwecken will? Keine Ahnung - wahrscheinlich genau das, was er geschafft hat. Das ich aufgebe und ihm den Weg freimache, damit er tun und lassen kann es er will. Anscheinend ja sogar ohne folgen für ihn. Inhaltlich ging es darum, dass ich nur stören würde und endlich abhauen soll. Die andere war wohl nur dafür da, um mir noch etwas mehr weh zu tun. Die heute Morgen war ein total sinnbefreites "Muaaaah...".

Ich bleibe dabei: Er nutzt ihre aktuelle Schwäche aus um ein wenig Spaß zu haben. Mehr ist es nicht.
Quappe
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Quappe »

Und DEINE Handynummer hat ihm Deine Ex-Freundin gegeben?.... Das gibt mir zu denken falls es so sein sollte. Wie kommt das zustande?
Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Nein, hat sie nicht. Ich habe beruflich eine Internetseite, auf der die Mobilfunknummer steht. Wenn man meinen Namen kennt, findet man die sehr schnell und einfach.
Quappe
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Quappe »

Nun gut, daran kann man nicht viel machen. Aber die Aktion ist schon wirklich schäbig.

Du wirst sie gehen lassen müssen und sie wird selbst feststellen müssen wie dieser Mensch tickt. Leider kann man hier nicht viel tun - außer gut auf sich aufzupassen. Tu das bitte!
engel1
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von engel1 »

Hallo odeon ,

Das ist ja echt der Hammer von diesem Typen ! Sowas geht doch gar nicht ...
Zu deiner Freundin : ich denke , dass sie zur Zeit zwischen den Stühlen steht und gar nicht weiß wohin sie gehen soll ! Denn in der Klinik hat sie sich wahrscheinlich allein gefühlt und dort braucht man auch irgendeine Bezugsperson .. Sonst geht man unter u d der Aufenthalt kann seeehhr lang werden ... Dennoch hat er die Situation wohl schon ausgenutzt . Aber Zukunft wird das wohl nicht haben .. Die hatten doch noch gar keinen Alltag u d wissen nicht wie es im richtigen Leben funktionieren soll ... Vorallem wenn sie beide Betroffene sind ?!
Du hast nun das Ende ausgesprochen und vielleicht ist das auch erstmal das richtige ... Bei ihrer Freundin wird sie vielleicht merken, wer oder was ihr fehlt? Allerdings ist das nach dem Klinik Aufenthalt auch ne schwere Situation für sie denke ich ... Nicht nach Hause zu kommen . Naja , die Zeit wird es zeigen ...
Ich wünsche dir heute viel sehr viel Kraft und Stärke ! Wenn du sie aber noch immer liebst , würde ich das auch nochmal ausdrücken ..

Lg Engel
Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Danke für Eure Unterstützung.

Ich teile Eure Meinung in allem. Es wird keine Zukunft haben.

Ich vergleiche das für mich immer mit der bekannten Urlaubssituation: Man ist im Urlaub, trinkt was neues, findet es unglaublich toll und lecker, kommt nach Hause, kauft es sich und es schmeckt einem nicht mehr so toll.

Ich habe alles getan was ich konnte und ich bin sehr ängstlich vor dem heutigen Treffen. Ich fühle mich, als hätte man mich an eine Steckdose angeschlossen. Meine Muskeln zucken recht willkürlich und ich bin unglaublich angespannt. Ich würde mir wünschen, sie kommt wieder zu Verstand, werde allerdings auch nicht ewig auf sie warte - auch wenn ich sie noch immer mehr Liebe als mein Leben. Ich werde versuchen ihr das heute nochmal irgendwie plausibel zu machen. Sie ist im Moment immun gegen die Wahrheit und will eigentlich auch gar nicht weg von der Klinik...

Ich bete dafür, dass das heute alles vernünftig läuft und sie beim Packen ihrer Sachen merkt, was soeben passiert, auch wenn ich da nicht dran glaube. Ich hoffe die räumliche Trennung (65km zu mir, 100km zu ihm) hilft. Ich kann und will sie nicht los- und schon gar nicht gehenlassen
Teufelinchen
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Teufelinchen »

Wenn ich das hier gerade lese, erinnert mich das an meine eigene Geschichte

Auch ich habe gehofft und ehrlich, ich tu es immer noch. Ich kann mir nicht vorstellen, das es bei meinem Mann auf Dauer was werden wird, mit seiner neuen. Im Moment ist er ja nur auf stänkern aus. Gestern gabs Post von seinem Anwalt, das er jetzt nun doch die Scheidung will. Ich kann (will) mir nicht vorstellen, das er diesen Schritt NIE bereuen wird...
Gerbera
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Gerbera »

Hallo Odeon,

tut mir sehr leid für Dich, dass das nun so abgelaufen ist, und ich gebe meinen sämtlichen Vorschreibern/-innen Recht: der "Andere" spielt ein ganz mieses Spiel. Nur kannst Du daran leider nichts ändern.

Um es mit den Worten meiner Therapeutin zu sagen: vielleicht braucht Deine (Ex-)Freundin die Erfahrung, die sie gerade macht, um sich weiterentwickeln zu können - und Du auch.

Es geht Euch Beiden nicht gut. 14 Kilo Gewichtsverlust in nur zwei Wochen sprechen Bände. Ich denke, Dein Weg, die Trennung auszusprechen, ist der richtige, zumindest für Dich - und das ist im Augenblick alles, was zählt. Nun musst Du sehen, dass DU wieder auf die Beine kommst. Dafür wünsche ich Dir alle Kraft und Energie, die Du brauchst.

Viele Grüße,
Gerbera
Gromit
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Gromit »

Hallo Odeon,

ich war u.a. aus Zeitgründen schon länger nicht mehr aktiv in diesem Forum (als Betroffener), lese im Augenblick aber gelegentlich noch mit und habe dein Thema ein bisschen verfolgt. Nun fühle ich mich fast genötigt hierzu auch etwas anzumerken, wenn Du erlaubst. Ich will ganz offen sein und ohne Anspruch auf die Richtigkeit meiner Einschätzung.

Ich kann Dich verdammt gut verstehen und das tut wohl jeder der so eine Verlusterfahrung schon gemacht hat. Eines aber in der Behandlung Dieses Themas gefällt mir nicht ganz daran: Man bekomt bei vielen der Kommentare (welche natürlich gut gemeint sind, keine Frage!) immer so ein bisschen den Eindruck dass das Verhalten Deiner Freundin, der Rückzug und die Abkehr von Dir so etwas wie eine Begleiterscheinung der soeben behandelten Depressionen (oder wie auch immer bei ihr die genaue Diagnose lautet) sein könnte. Ich finde das wäre etwas zu einfach und könnte Dich auf eine falsche Fährte führen. Bei mir selbst steht in gut 2 Wochen nach langjähriger ambulanter Therapie (Diagnose Dysthymie und Angststörungen) ein stationärer Aufenthalt an. Und hierzu habe ich mich entschlossen um mich intensiv mit mir selbst zu beschäftigen, Ängste abzubauen, Selbstzweifel zu zerstreuen, mich von Abhängigkeiten (Innere und Äußere)und Blockaden zu lösen, falsche Überzeugungen aufzudecken, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen (wo nötig), mich selbst, meine Bedürfnisse, Ziele und Wünsche besser kennen zu lernen. So ein Aufenthalt dient dazu bessere, bewusstere und freiere Entscheidungen treffen zu können - im Idealfall - und nicht um zum fremdgesteuerten, abhängigen und willenlosen Borg zu mutieren. Ich hoffe doch zumindest sehr dass das so ist! Wenn man einige Kommentare hier so liest könnte man zu der Schlussfolgerung gelangen, dass man dort unter dem Eindruck des geschützten Raumes einen Verlust des Realitätsbezuges erleidet, sich in der Dunstglocke einer unechten, künstlichen Atmosphäre befindet. Wenn es das Therapiekonzept wäre in Watte gepackt zu werden, könnte man einen genauso gut mit Tranquilizern ruhig stellen. Ziel kann und muss es doch sein die reale Wahrnehmung seiner Selbst und Andere, die soziale Interaktion befreit von irrigen Überzeugungen und Gedankenblockaden zu stärken und nicht zu minimieren. Wenn ich irre, werde ich meinen Klinikaufenthalt abblasen und dann hat auch das Folgende keine Relevanz..

Ich gehe also davon aus dass die Abkehr Deiner Partnerin von Dir eine willentliche Entscheidung ist und es wäre ja möglich, dass erst durch eine Bewusstwerdung in der Klinik bei ihr Unstimmigkeiten aufgedeckt wurden, welche Sie vielleicht zuvor nicht richtig wahrgenommen hat. Dass man sich verliebt kann ja überall passieren, auf Geschäftsreisen, im Urlaub, auf Seminaren oder sonst wo. Aber eine scheinbar intakte und langjährige Beziehung von heute auf morgen dann gleich dafür aufzugeben, das erscheint mir nicht schlüssig. Auch hier im Forum hört man ja immer wieder dass Therapien einer bestehenden Partnerschaft eher zudienlich sind. Und das macht ja auch Sinn!

Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich kann absolut nachvollziehen dass Du leidest wie ein Hund, das würde ich auch und ich wünsche Dir auch unbekannter Weise nichts mehr als dass es Dir gelingt wieder Zugang und mehr zu Deiner Freundin zu erlangen. Ich persönlich glaube nur nicht daran dass Dir dieses Forum bei der Ursachenforschung allzu sehr weiterhelfen kann, da ich eben nicht davon überzeugt bin, dass irgendwelche klinik- bzw. therapiespezifischen Begleitumstände die eigentliche Ursache sind für die Trennung sondern dass es tieferliegendere Ursachen dafür gibt. Dass man sich womöglich verliebt kann schon sein, die Gelegenheit bietet sich bekannter Maßen oft aber auch im Urlaub o.ä., auch dort ist der Alltag weit weg und unter einer Sommersonne der Pegel an Endorphinen höher. Wenn das dann ausreichend ist für die Zerstörung einer scheinbar intakten Beziehung, dann lief auch vorher schon einiges nicht rund.

Also entweder ist das Ganze bei ihr nur ein Strohfeuer auf welches schnelle Ernüchterung folgt und sie ihre Entscheidung im Idealfall zu Deinen Gunsten bereut oder es gab auch schon vorher unausgesprochene oder gar unentdeckte entscheidende Unstimmigkeiten. Zu Letzterem wird Dir aber nur jemand der euch beide gut kennt eventuell eine Einschätzung geben können.

Ich würde Dir in jedem Fall raten alles zu tun um sie zurück zu gewinnen wenn Du das Gefühl hast dass es Sinn machen könnte. Wenn Sie wirklich keine ausreichenden Gefühle mehr hat für Dich, dann ist der Kampf wahrscheinlich vergebens und zwar egal ob sie Depressionen hat oder nicht. Und fals sie eine affektive Störung hat welche Gefühle wie Zuneigung, Vertrauen oder Liebe stark beeinträchtigen, dann könnte sie vermutlich auch zu Anderen nicht so ohne Weiteres eine Beziehung aufbauen.

Und ich hoffe im Übrigen sehr, dass sie dieses mit diesem Affen auch nicht tut! Ich würde mal gerne wissen mit welcher Diagnose er in der Klinik war. Depressive Menschen gelten in der Regel eher als sensibel, mitfühlend, verständnisvoll oder gar sehr zurückhaltend. Aber die von Dir beschriebene Vorgehensweise hat ja schon eher psychopathische Züge. Das ist wirkllich sehr seltsam. Weiß Deine (Ex-)Freundin davon? So sehr können doch ihre Gefühle für Dich gar nicht entglitten sein, als dass sie so ein Verhalten gutheißen würde!? Also ich persönlich würde den Typen für diese Grenzüberschreitung um die halbe Welt jagen. Wahrscheinlich will er austesten wie sehr Du um sie kämpfst oder ob er leichtes Spiel hat. Und auch wenn ich hier für diesen Rat womöglich Prügel beziehe... Du bist doch offenbar derjenige von allen Dreien mit der gesundesten Psyche, dann zeige ihm doch mal "wo der Papa den Most holt" (kennt man die Redewendung außerhalb meiner Region

Ich selbst mache, natürlich auch aufgrund meiner seelischen Disposition, immer noch viel zu viele und viel zu oft theoretische Schwenks in alle möglichen Richtungen anstatt zur Tat zu schreiten. Zeig wer Du bist, zeig was Du willst und bleib trotzdem möglichst fair dabei! Ich wünsche Dir dazu, sozusagen von Mann zu Mann, die Kraft dazu, auch wenn das unter dem Eindruck der momentanen Situation sicher verdammt schwer ist.

Viel Glück!

Gromit
Schweigen ist Silber - Reden ist GOLD
Gromit
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Gromit »

Hallo nochmal!

Noch ein kleiner Nachtrag. Ich habe soeben nochmal Dein Eingangsposting gelesen, und dabei ist mir erst richtig die Äußerung Deiner Freundin aufgefallen, dass dieser Typ sie "vollkommen einnehme". Da schrillen bei mir alle Alarmglocken, insbesondere vor dem Hintergrund seiner perfiden Mitteilungen an Dich. Ich will ja nichts überinterpretieren, aber es ist ein riesen Unterschied z.B. zu sagen dass man sich "wahnsinnig zu jemandem hingezogen fühlt" oder ob man von jemandem "vereinnahmt" wird. Ersteres wäre eine an und für sich noch willentlich steuerbare Tendenz, Letzteres klingt aber fast schon nach Abhängigkeit wenn nicht sogar Unterwürfigkeit. Darf ich nochmal fragen wie sie diagnostiziert ist und wie alt sie ist?

Ich habe einige wenige Frauen in meinem Bekanntenkreis die schon ähnliche Kommentare abgelassen haben und die allesamt mit traumwandlerischer Sicherheit immer wieder an Blender und Narzissten geraten, dies dann früher oder später bereuen und einem die Ohren volljammern um bei der nächsten Gelegenheit wieder in die gleiche Falle zu tappen.

Ich werde da nicht so ganz schlau daraus und vielleicht ist es ja auch eine Projektion von mir, aber depressive Menschen haben in der Regel eher selten ein so raumgreifendes Ego, als dass sie parallel zu einer stationären Therapie mal eben noch andere Menschen voll für sich vereinnahmen könnten...!?

Also, ich finde das seltsam. Wenn sie Dir Ihretwegen am Herzen liegt und es Dir gelingt Deine (völlig legitime) opportune Absicht ein wenig hinten an zu stellen, dann würde ich vielleicht mal mit jemandem reden der noch Einfluss hat auf sie, bevor sie an jemanden gerät, der Ihrer seelischen und emotionalen Weiterentwicklung nicht wirklich zuträglich ist.

Eine Einschätzung aufgrund spärlicher Informationen so aus der Distanz ist zugegebener Maßen natürlich sehr spekulativ, aber es gibt einfach so manche Stichwörter bei denen sich mir alle Nackenhaare aufstellen, lebensgeschichtlich bedingt aber eben auch aufgrund von Erfahrungen in meinem Umfeld.

Gruß, Gromit
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missBU
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von missBU »

Lieber Gromit,

ich gebe dir Recht, daß die Meinung hier zu sehr erscheint, daß alle die sich in Therapie begeben unter diesem Schutzmantel nicht mehr wüssten was sie tun.
ich glaube so sollte man das nicht verstehen.
Es sollte wohl eher heißen, daß man in dieser Zeit eben oft viel Vergangenes vorholt, aufbricht und auch zu verarbeiten hat. Und das eben auch weh tun kann und wenn dann in dieser Zeit jemand zu Seite steht, der einen versteht und immer da ist, können auch dort Gefühle missverstanden werden. Das kann natürlich auch so passieren nicht nur in einer Therapie.
DAs sollte es zumindest von meiner Seite aus nicht heissen, daß alle Entscheidungen die dort getroffen werden nicht für bar genommen werden sollten. Das wäre ja nicht der Sinn einer Therapie.

Was ich auch gerne bestätigen möchte, ist daß aus meiner Erfahrung raus, Depressive eher sensible sehr feinfühlige und ehrliche Menschen sind und das widerum nicht in das Muster diese Typen passt, der sich total daneben aufführt indem er dir lieber OREON, diese SMSen schreibt.
Auf so einen Typen sollte man gar nicht eingehen, da er sich sonst nur in seiner Tat bestätigt fühlen könnte.

Liebe Grüße, Bedi
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Gromit
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Gromit »

Hi Bedi,

das habe ich durchaus auch so verstanden. Klar fühlt man sich immer jemandem nahe der einen versteht und einem beisteht in einer Krise. Das tut z.B. meine Therapeutin ebenso wie meine beste Freundin auch, deswegen alleine entwickle ich aber noch lange keine Verliebtheitsgefühle für diese, dazu gehört schon etwas mehr. Aber selbst wenn dem so wäre und es entwickelt sich eine Beziehung daraus für welche ich die alte aufgebe, dann ist das in der Regel doch so, dass mir die neue Beziehung eben irgendwas gibt (oder zu geben scheint) das mir enorm wichtig ist und das die alte nicht bzw. nicht mehr zu leisten in der Lage ist. Nur ist das bei Partnerwechseln wohl immer so und zwar auch jenseits von Depressionen. Die Erkenntnisse einer Therapie können jedoch die Bereitschaft für einen Perspektivenwechsel fördern und sollen das sogar. Aber es findet ja keine Gehirnwäsche wie bei Scientology statt, welche einen dazu veranlasst Alles, also auch gute und stabile Brücken, hinter einem abzubrechen. Im Gegenteil! Wenn sie doch einbricht war sie möglicher Weise dann schon vorher nicht mehr ganz tragfähig für die individuellen Bedürfnisse und die neu gewonnene Perspektive hat das lediglich sichtbar gemacht. Ich denke wir meinen schon das Gleiche, Bedi.

Was jedoch diesen Typ angeht, offenbar hat der rhetorisch ganz unelegant ausgedrückt selbst nach der soeben abgeschlossenen stationären Therapie nicht mehr alle Latten am Zaun. Und genauso offensichtlich versucht er zu sabotieren und zu manipulieren. Eine Bestätigung erfährt er imho eher dann wenn ihm Odeon kampflos das Feld räumt. Mag sein dass das eher eine männliche Sichtweise ist. Aber von einem geliebten Menschen verlassen zu werden ist schon hart genug, aber diesen dann in den Händen so eines Charakterschweines zu wissen (und allein für diese Aktion hat er meines Erachtens diesen Titel schon verdient) wäre für mich auch unerträglich. Dabei unterstelle ich allerdings dass er seine (Ex-)Freundin tatsächlich eingelullt hat und das hat mit authentischer Herzlichkeit nicht viel zu tun. Vielleicht missinterpretiere ich das ja, aber "voll vereinnahmt" klingt mir jetzt wirklich nicht nach einem Verhältnis auf Augenhöhe.

Lieben Gruß
Gromit
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Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Ui, sorry, ich musste erstmal ein wenig das geschehene gestern und heute verarbeiten und habe deswegen erst jetzt wieder gelesen und ehrlich gesagt nicht alles verstanden.

Ich habe ihr gestern die SMS gezeigt nachdem sie bis gestern nicht wusste wem von uns sie glauben soll und sie war auch sehr enttäuscht und sauer - habe aber mittlerweile das Gefühl, dass das bereits verflogen ist. Der Kontakt zwischen beiden scheint weiterhin zu bestehen und immernoch gut zu sein. Gutheißen tut sie es auch nicht und sie hat sie nach seiner ersten SMS schon entschuldigt, meinte aber auch, dass sie ja nichts dafür kann.

Ich habe ein wenig Kontakt zu der Freundin, bei der sie im Moment wohnt. Es ist halt schwer, weil sie natürlich auch nicht alles sagen will, aber jedem erzählt sie, dass ich "ihr nicht egal bin". Ob mich das jetzt glücklich stimmt oder nicht weiß ich nicht.

Meine (Ex?)Freundin schmiss mich auch sehr schnell aus ihrer Facebook Freundesliste - wie sie mir gestern sagte um mir nicht weiter weh zu tun mit den Dingen die sie postet, wei l sie im Moment alles postet was ihr einfällt. Mitlesen kann ich dennoch, meine ganze Familie ist noch Bestandteil ihrer Freundesliste. Ich denke ihr geht es eher darum, dass sie nicht lesen will, was ich schreibe.

Wir haben gestern nochmal über diese SMS Geschichte gesprochen. Inwieweit sie das Bild von ihm geändert hat mag ich nicht zu sagen. Habe ihre Freundin jetzt nochmal auf das Thema angesetzt. Wir haben uns gestern recht herzlich verabschiedet und konnten uns beide nicht recht loslassen, aber sie scheint wirklich in irgendeiner Form abhängig von ohm oder seiner Bestätigung zu sein. Meine (Ex)Freundin ist 34, diagnostiziert waren zuletzt Panikstörungen und eine schwere depressive Episode - viel mehr Informationen habe ich leider nicht.

Ich könnte den Kerl unangespitzt in den Boden rammen sollte er mir begegnen. Sie scheint weniger emotional als mehr in sexueller Hinsicht an ihm zu hängen, was ich ihrer SMS entnehme, die er mir weitergeleitet hat.

Wir hatten hier jedoch nie Probleme!

Charakterschwein finde ich eine absolut passende Bezeichnung. ICh habe mich mit ihm bei Facebook mal in den Haaren gehabt, weil er meinte, sie würde "Nur die Menschen verletzen, die sie nicht verstehen". Solche leeren Phrasen werden es sein, mit der er sie an sich gebunden hat. Absolut manipulativ und ihren Zustand ausnutzend. Eine sacheliche Diskussion mit ihm war NICHT möglich.

Hatte ihr zwar gestern gesagt, dass ich sie erstmal in Ruhe lasse und mich nicht bei ihr melde, aber das habe ich vorhin verworfen, da mir bekannt wurde, dass sie auch Kontakt zu ihm pflegt. Ich halte es erstmal auf "Small Talk" Ebene, nicht zuviel und nur recht oberflächlich, aber sie soll mich im Kopf behalten und sich meiner bewusst sein - auch wenn sie 65 Kilometer weg ist.

Ich hatte sie darum gebeten sich zu melden, wenn sie mal an mich denken sollte - kam nichts. Deswegen meine Meinungsänderung...

Ich kann nicht tatenlos danebenstehen und zusehen, wie er sie mir mit seinen ätzenden Mitteln wegnimmt - das tut mir zu sehr weh und dafür liebe ich sie einfach viel zu sehr. Wahrscheinlich werde ich sie Montag wiedersehen. Sie wollte noch ein paar Sachen holen und muss zum Arbeitsamt hier in der Stadt. Sie meinte sie wäre noch da, wenn ich Feierabend mache.

Ich weiß nicht, was ich von einem "Du bist mir nicht egal" halten soll, ob es einen weiteren Kampf rechtfertigt. Sie sagt immer, sie weiß selber im Moment nicht was sie will und mit ihm würde nichts laufen außer Nachrichten. Ich glaube ihr das, dafür sind sie zu weit auseinander.

Er hat es sogar geschafft ihr einzureden ich würde ihre Nachrichten abfangen und wüsste daher was darin steht. Das ist so unglaublich manipulativ... und ich weiß nicht, wie ich ihre Abhängigkeit brechen kann.


LG
Gromit
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Gromit »

Hallo Odeon,

dass jeder hier wohl gut nachvollziehen kann wie elend Dir zumute sein dürfte muss kaum erwähnt werden. Ich habe jetzt mal Dein allererstes Posting gelesen und natürlich Dein letztes Status-Update hier und fasse mal zusammen: Du hast Dich offenbar sehr aufopferungsvoll und im Rahmen der Möglichkeiten bemüht ihr in der scheinbar besonders schweren Phase nach Eurem Umzug beizustehen. Ihr seid seit 4,5 Jahren ein Paar, lebt zusammen, ihr seid umgezogen gemeinsam in eine neue Umgebung, Du gehst offenbar einem guten und geregelten Job nach und finanzierst damit vermutlich zum Großteil Euer beider Lebensunterhalt. Von irgendwelchen schon vorher bestehenden Differenzen zwischen Euch berichtest Du nichts, mal abgesehen natürlich von der enormen Belastung durch ihre seelischen Probleme, die sich fast zwangsläufig auch auf Dich übertragen hat. Sie geht dann wegen Depressionen und Angststörungen in eine Klinik, kommt nach rund 6 Wochen zurück und verlässt Dich Knall auf Fall für einen Typen von dem sie wahrscheinlich trotz der gemeinsamen Zeit in der Klinik nicht viel weiß und der bei der ersten Gelegenheit aktiv und manipulativ in Eure Beziehung zersetzend hineinwirkt und sich dabei noch nicht mal scheut mit Dir direkt in Kontakt zu treten um seine Spielchen zu treiben? Sie fühlt sich von ihm vereinnahmt, wiegelt die absoluten No-Go's ab, welche er sich bislang geleistet hat und weiß nicht wem sie glauben (also vertrauen) soll? Nach 4,5 Jahren zu wenigen Wochen? Das sind für meinen Geschmack alles recht mysteriöse Umstände. Zudem ist sie nicht 18 oder 19 Jahre alt, sondern mit 34 Jahren eine "gestandene Frau", sollte man jedenfalls meinen...

Also ich werde den Eindruck überhaupt nicht los, dass an der ganzen Sache irgendwas oberfaul ist. Ich bin ein ziemlicher Kopfmensch und versuche immer Informationen zu einem schlüssigen Gesamtbild zu formen. Was genau da bei Euch passiert ist, entzieht sich leider weitgehend meiner Vorstellungskraft. Der sinnstiftende Moment des Verhaltens Deiner Freundin fehlt mir irgendwie. Meine Therapeutin sagt mir immer ich würde die Menschen allgemein überschätzen und ich glaube sie meint damit, dass nicht jeder sein Tun ständig selbst reflektiert. Was genau sich da auf der Gefühlsebene Deiner Freundin abspielen mag, dazu können Dir hoffentlich Andere, besonders Frauen, noch einen besseren Einblick geben! Rein (laienhaft wohlgemerkt) analytisch betrachtet drängt sich mir auf, dass dieser Kerl eventuell ein Persönlichkeitsmuster hat, welches mehr oder weniger von der sogenannten "dunklen Triade" geprägt ist, während Deine Freundin anhand Deiner Schilderungen etwas den Eindruck erweckt übermäßig abhängig und bedürftig zu sein, also vergleichsweise unselbstständig.

Du schreibst auch dass sie zum Mobbingopfer geworden ist. Das ist eine schreckliche Erfahrung, welche ich kaum meinem ärgsten Feind wünsche. Mobber suchen sich tendenziell Opfer aus, die u.a. über ein eher geringes Selbstwertgefühl verfügen, konfliktscheu sind und sehr abhängig sind von äußerer Anerkennung und Bestätigung.

Wie bereits erwähnt habe ich auch Menschen in meinem Umfeld die immer wieder versuchen die eigene Leere mit der tatsächlichen oder vermeintlichen Stärke Anderer zu füllen, sich ständige Bestätigung ihrer Wertigkeit suchen, oft auch nur durch häufig wechselnde Sexualpartner, und letztlich destruktive Beziehungen eingehen, die nicht auf gegenseitigem Respekt, einem konstruktiven Miteinander und einem ausgewogenen Geben und Nehmen basieren, sondern eher einem ungesunden Ungleichgewicht. Das folgt meistens einem schon früh konditionierten Muster.

Das hilft Dir jetzt zunächst natürlich auch nicht weiter und es wäre auch vermessen von mir, Deiner mir völlig unbekannten Freundin diese Eigenschaften auf den Leib zu schreiben, ein gewisser Verdacht liegt aber nahe. Ich finde dass man die Dinge viel klarer sieht, wenn man die Hintergründe und Motivationen bestimmter Verhaltensweisen erkannt hat und kann dann auch lösungsorientierter agieren. Das ist ja gemeinhin Sinn und Zweck jeder analytischen Therapie und was hilft sich selbst besser zu erkennen, sollte doch auch nützlich sein in der Interaktion mit Anderen. Ganz so einfach ist es zwar nicht, da es noch viel schwerer, wenn nicht unmöglich, ist die intrapersonelle "Black Box" Anderer zu erfassen als die Eigene, aber eine Tendenz der Persönlichkeitsstruktur kann schon erkennbar werden wenn man genauer hinschaut.

Mir ist da noch aufgefallen, dass Du in Deinem ersten Posting davon berichtest, Dich tunlichst zu bemühen Deine eigenen Gefühle und Ängste vor ihr zu verbergen. Tu das nicht! Damit erhältst Du einen Scheinzustand aufrecht, der früher oder später zerbröckelt und so war es ja eigentlich auch. Darin bin ich auch meisterhaft und genau das hat mich schon wie oft Kopf und Kragen gekostet! Mit ein Grund für meinen anstehenden Gang in die Klinik. Du wünscht Dir doch selbst einen emotionalen Zugang zu Deiner Freundin, wie soll sie den denn aber zu Dir bekommen wenn Du eine künstliche Atmosphäre aufrecht zu erhalten versuchst? Klar, dass Du sie nicht belasten wolltest mit Deinen eigenen Ängsten, ich glaube aber nicht dass das richtig ist.

Eines noch verstehe ich nicht ganz. Du sagst dieser Typ hätte über Deinen Namen Deine Mobilnummer ergoogelt um Dir dann diese Nachrichten zu schicken. Wozu, wenn ihr doch offenbar schon vorher über Facebook in Kontakt standet? (was ich ehrlich gesagt ohnehin etwas merkwürdig finde). Nebenbei bemerkt finde ich das ganze System Facebook sehr merkwürdig, obgleich ich absolut technologie-affin bin. Aber das kann ja jeder halten wie er will. Ich beobachte bei Freunden immer wieder wie sich der Umgang oder die Einstellung und Meinung zu Anderen zunehmend aus Informationen oder Vorgängen in Social Networks ableitet anstatt durch den persönlichen Kontakt. Ich halte das für eine fatale Fehlentwicklung. Aber das nur am Rande.

Wenn das noch machbar ist, dann lasse Deine Freundin vielleicht mal ein paar Tage in Ruhe, setze Dich dann mit ihr zusammen und sprich mit ihr so offen wie nur eben möglich über ihre UND Deine Wünsche, Ängste und Bedürfnisse. Ich drück Dir die Daumen!

Gruß, Gromit
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balsamico
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von balsamico »

.
Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 09:06, insgesamt 1-mal geändert.
Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Uiuiui, soviel Input, den muss ich erstmal verarbeiten.

Aber ein paar Dinge klarstellen möchte ich auf jeden Fall schonmal: Ich hatte keinen Kontakt zu ihm via Facebook, habe ihm nur einmal unter einem BEitrag meine Meinung gesagt.

2.
Ich lasse ihr im Moment viel Ruhe und Zeit. Klar kämpfe ich noch, aber davon kriegt sie nicht viel mit, wei lich im Moment nicht viel tun kann. Ich schreibe ihr eine Nachricht am Tag, eher oberflächlich, einfach um im Kopf zu bleiben.

Ich traue ihr sehr wohl zu, dass sie den für sich richtigen Weg beschreitet, aber ich will halt nicht, dass dies der Weg ohne mich ist.

3.
Meine Gefühle und Ängste kennt sie, da haben wir lange drüber gesprochen. Die Maske habe ich nicht lange aufrecht halten können.

Ansonsten finde ich viele Ansätze aus Gromits Post sehr interessant - wenn auch vielleicht nicht zu 100% zutreffend (wie auch!). Gerade das mit der Triade finde ich sehr interessant und meine Freundin hatte bislang immer das Problem sehr abhängig zu sein - das hat sich durch die Therapie aber eigentlich deutlich gebessert ...

LG
Gromit
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Gromit »

Hi Odeon,

sorry dann hatte ich das mit FB falsch verstanden da Du geschrieben hast:

"...ICh habe mich mit ihm bei Facebook mal in den Haaren gehabt"

Das klang für mich eben danach.

Das Eine oder Andere würde mir ansonsten noch einfallen, aber ich glaube das würde Dich jetzt alles auch nicht weiterbringen. Wie balsamico schon im Grunde gesagt hat, bleibt zu hoffen dass sie etwas zur Ruhe kommt und den für sie richtigen Weg beschreiten wird. Wenn ich an Ihrer Stelle wäre würden mich ehrlich gesagt allerdings tägliche, oberflächliche SMS dabei gewaltig nerven. Ich verstehe zwar Deine Intension dabei, bin mir aber sicher sie wird Dich nach so langer gemeinsamer Zeit bestimmt nicht so schnell vergessen haben. Wenn Sie Abstand möchte, respektiere das. Lass sie an der langen Leine, oder noch besser gar nicht an der Leine. Wenn sie das als Desinteresse missinterpretiert, dürfte sie Dich sehr schlecht kennen. Aber das glaube ich wohl kaum nach so viel gemeinsamer Zeit.

Viel Glück!

Gromit
Schweigen ist Silber - Reden ist GOLD
Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

Ich habe gestern noch einige Zeit mit ihr Kontakt gehabt und sie hat mir wirklich alle Ängste und Sorgen gestanden, die sie im Moment hat.

Sie hat Angst vor allen 3 Wegen, die ihr offen stehen: Allein sein, etwas neues zu beginnen und zu mir zurückzukehren. Hierzu erklärte sie mir, dass sie Angst hätte ihre Gefühle für mich nicht wiederzufinden wenn sie zurückkommt und mich nochmal mit Füßen treten zu müssen. Sie will nicht tun, was sie irgendwann mal bereuen würde.

Sie sagt, sie warte auf ein Zeichen oder Wunder, welches ihr den richtigen Weg zeigt... sollte das nicht kommen, so will sie lieber erstmal alleine bleiben. Die Zeit arbeitet also in gewissem Maße auch gegen mich - und er ist trotz dem ganzen Sch* den er mit den SMS angefangen hat immernoch nicht unten durch bei ihr - und das verstehe ich immernoch nicht.

Wir haben uns erstmal gestern drauf "geeinigt", dass wir evtl. einfach so und ganz unverbindlich mal wieder was zusammen unternehmen wollen - Kino, Zoo, was trinken gehen - um uns wieder kennenzulernen und vielleicht etwas anzunähern. Sie versucht im Moment krampfhaft ihre Gefühle für mich wiederzufinden, aber das wird sie nur durch rumsitzen nicht schaffen - schon gar nicht, wenn sie sich zwingt, oder?

Vielleicht gehen wir also nächste Wochenende ins Kino. Sie wollte sich dazu aber nochmal melden im Laufe der Woche, je nachdem wie ihre Woche so verläuft.

Heute werden wir uns wohl kurz sehen, wenn sie ein paar Sachen holt. Danach werde ich sie dann wieder ziehen lassen. Ich halte die Leine ja sehr lang, aber loslassen kann ich die Leine leider noch nicht...
balsamico
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von balsamico »

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Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
Odeon2084
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von Odeon2084 »

"geeinigt" bedeutet, dass ich den Vorschalg gemacht habe und sie erstmal zugestimmt hat. Habe ihr aber auch gesagt, dass sie es auch wollen muss und es nicht gezwungernermaßen tun soll...

Für mich das das alles total irrational.
Noch während der Reha und zu Beginn der Klinikaufenthaltes haben wir erstmals ernsthaft unsere Hochzeit geplant, wir versuchten Kinder zu kriegen - und das alles ist von jetzt auf gleich weg, ohne Erklärung, ohne Grund? Weil irgendjemand ankommt und versteht sie zu "manipulieren"? Und sie fällt noch drauf rein und läuft ihm weiterhin hinterher?

Wie soll ich da zur Ruhe kommen? Das ruiniert alles, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben und wir für die Zukunft geplant hatten!

In manchen kleinen Momenten bin ich positiv und glaube, dass das alles irgendwann wieder wird, nicht zuletzt durch den Zuspruch ihrer Familie und unserer Freunde, aber mittlerweile überwiegen die Zweifel und das ist unglaublich schmerzhaft. Am meisten schmerzt mich immernoch, dass sie mich von jetzt auf gleich komplett aus ihrem Alltag und Leben verbannt hat, ihn aber nicht. ICh weiß nicht, wie Zeit das regeln soll (auch wenn mir immer wieder gesagt wird, ich solle ihr Zeit geben...)

Klar, sie soll die für sich richtige Entscheidung treffen und will keine treffen, die sie später bereuen wird und es ist alles viel und schwer für sie. Das weiß ich, das habe ich verstanden. Die Situation ist belastend und beängstigend auch für sie, aber mindestens in genauso großem Maße für mich. Ich will nicht rumsitzen und auf sie warten. Ich weiß ja nichteinmal wie lange das dauern wird/könnte - aber ich kann nicht anders. Das frisst mich mittlerweile wirklich auf. Es geht mir immer so lange gut, bis ich alleine in unserem Bett liege, dann ist es vorbei. Es rattert im Kopf, ich mal mit Szenarien aus und frage mich, wohin die Zukunft führt. Ob das alles Sinn macht, ob ich überhaupt eine Chance habe, woher das alles kommt, was passiert ist, was ich falsch gemacht habe, was ich tun kann, was ich lassen sollte, was richtig ist und was falsch ... Ich warte darauf, dass sie vielleicht eine Nachricht schickt, in der steht, dass sie grad an mich denkt, mich vermisst oder mir einfach nur eine gute Nacht wünscht.

Damit vertreibe ich mir die meiste Zeit der Nacht und wenn ich Glück habe schlafe ich irgendwann ein, damit es morgens nach dem Aufwachen direkt weitergeht. Ich kann im Moment nicht abschalten. Ich mache mir Sorgen. Um sie, um mich, um uns und um die Zukunft.
bigappel
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Re: Das Ende der Geschichte

Beitrag von bigappel »

Hallo Odeon,

sehr häufig stolpere ich persönlich hier bei den Angehörigen über folgenden Satz, der auch aus Deiner Feder stammt:

"aber ich will halt nicht, dass dies der Weg ohne mich ist."


Was ich dabei nicht verstehe ist die Tatsache, was daran für den Einzelnen Liebe ist.

Ich kann verstehen, dass man für eine Beziehung kämpfen will; soweit so gut,
aber: wenn doch eine Person Abstand wünscht, warum man diesen nicht zugestehen kann?

Ich "kämpfe" auch seit geraumer Zeit um den Erhalt der "Beziehung" zu meinem Mann,
eher erfolglos...... aber auch nur deshalb,
weil mein Mann bisher niemals auch nur ansatzweise den Wunsch hatte, ihm mehr Raum zu geben.

Würde er dies äußern, geschweige denn, die Beziehung beenden, so würde ich persönlich diesem Wunsch nachkommen und so bekloppt sich das anhört, aus Liebe.

Vielleicht bin ich ein romantisches Fossil, was das angeht, aber dem Partner Raum zu geben, macht doch oft erst das aufeinander zugehen erst wieder möglich.

Du schreibst jeden Tag eine SMS, um im Kopf zu bleiben.

Was für Ängste treiben Dich dazu?

Du schreibst: Du sorgst Dich die ganze Nacht, um sie, um Euch......

Warum kannst Du nicht vertrauen?
Vertrauen darauf, dass eine 34 Jahre alte Frau ihren Weg findet..... vielleicht ohne Dich; was nicht gesagt ist.

Was ich nicht verstehe, aber oft hier lese und einfach als Denkanstoss mal weitergeben möchte ist: natürlich ist es hart, wenn eine Beziehung beendet wird, tut weh; ist eigentlich das Letzte, was man so braucht;
gehört aber einfach zum Leben (was nicht heisst, dass ich dies persönlich auch so wegstecken würde; Schmerzverarbeitung ist absolut notwendig).

Aber diese Konzentration auf eine Person unter dem Deckmäntelchen "der Liebe" finde ich schwierig.

Es passiert doch leider, dass aus welchen Gründen auch immer, ein Partner sich in eine ganz andere Richtung entwickelt.
Das ist ja nicht einem psychisch kranken Menschen vorbehalten.

Heute noch gemeinsame Zukunft, Kinder: morgen das Gegenteil:
warum hälst Du trotzdem fest?

Warum bist Du Dir nicht mehr wert, wenn der andere nicht mehr kann oder will?

Nur als Denkanstoss gemeint......
Nicht als Besserwissen oder sonstigen "Diagnosen", die ich bei fremden Menschen anstellen würde......

VG
Pia

VG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
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