Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Tabarka1
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Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Hallo Ihr Lieben,

Ich verliere mich gerne im beschreiben dessen, was mein Liebster mir an Herausforderungen liefert. Dann bin ich ganz schnell im Klagemodus, bevor ich meinen Schopf packen kann, um mich aus dem Sumpf zu ziehen.

Und ich merke, wie schwer es mir (vor allem im Alltag) fällt den Blick auch auf das Positive zu lenken. Ich erhoffe mir von Euch viele Anregungen, wohin ich noch schauen kann, wenn ich auf der Suche nach meinem Schatz bin.

Macht ihr mit?

Gut, ich fange an:

Was ich an meinem Mann schätze ist, dass er mir ganz viel Freiraum lässt. Es gibt bei uns keine Diskussionen, wenn ich z.B. alleine tanzen gehe und das mag ich sehr.

Was ist es bei Euch? Findet ihr vielleicht sogar was, was ihr der Depression abgewinnen könnt?

Ein positives Wochenende

Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
retrox
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von retrox »

Hört sich seltsam an, doch ich lerne dadurch mehr Geduld zu haben und durchzuhalten was mir vorher immer schwer fiel.


Kleiner Nachtrag:

Was ich an ihr besonders mag ist ihr sanftmütiges und liebevolles Wesen wenn es ihr nicht so gut geht und seltsamerweise geht es ihr immer gut wenn ich bei ihr, oder sie bei mir ist. Sind wir voneinander getrennt kommt ihre distanzierte Art, ihre Depression zum vorschein.
medusa
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von medusa »

liebe tabarka,

da klinke ich mich jetzt einfach mal ein!

was ich der depression meines mannes abgewinnen kann??

meine tochter steht mitten im abi - überall liegen bücher, aufzeichnungen, hefte, zettel, stifte etc. rum - wäre er hier, es würde ihn verrückt machen.

da er in der klinik ist, ist diese ausnahmesituation für meine tochter und mich deutlich entspannter.

und dennoch - was ich an meinem partner mag?

ganz subtile dinge: seinen geruch, seine augen, seine großzügigkeit, sein da - sein - momentan alles nicht vorhanden - aber in ihm!

glaube daran! an uns! er auch???

lg
eiskristall
Ulysses
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Ulysses »

Liebe Tabarka,

was für ein wunderschöner Thread. Danke dafür.

Einiges von dem, was ich hier schreibe, ist (phasenweise oder vorübergehend anhaltend) von der schweren Episode überdeckt und blockiert. Aber vieles ist trotzdem im Alltag wirklich da.

Ich mag an meiner Freundin
dass sie absolut unbestechlich und ehrlich ist,
dass sie einen (für mich) unwiderstehlichen rabenschwarzen Humor hat,
dass wir, wenn wir lachen können, über ähnliche Dinge lachen,
dass sie genauso schnell denkt wie ich,
dass sie zu keinem Zeitpunkt versucht hat, mich emotional zu "retten", auch wenn mir das manchmal noch so sehr weh getan hat,
dass wir ähnliche Interessen haben
und dass wir trotz heftigster Phasen meistens ohne Worte als super Team im Umgang mit den Hunden funktionieren.

Sie ist für mich (trotz des durch die Krankheit erzwungenen Abstands) the sexiest woman alive.

Der Depression positiv abgewinnen kann ich eigentlich nur, dass diese Konstellation mich persönlich immer wieder mit eigenen Themen konfrontiert und mir viel beibringt. Und dass ich durch die Krankheit viel zeit für mich habe, diesen Themen auch nachzugehen.

Ich hoffe, dass hier auf die Dauer noch viel dazukommt. Denn meiner Meinung nach wächst das, worauf ich viel Aufmerksamkeit verwende. Was dafür spricht, sich mehr mit den Dingen zu beschäftigen, die man am anderen mag.

Herzliche Grüße

Ulysses
Lerana
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Lerana »

Juhu, toller Thread, da mache ich mit!

Was ich an meinem Mann mag:

- seine Loyalität
- seine Treue
- seine Klugheit
- seine Art quer zu denken
- seine Krativität
- seinen Humor
- dass ich bei ihm auch mal klein sein darf
- seine Art Vater zu sein
- seinen Körper
- seine Liebe zum Detaill
- seine Eloquenz
- seine politische Haltung
- sein Menschenbild
- die Art wie er sich für Kinder in seinem Job einsetzt
- dass wir in Krisensituationen unfassbar gut zusammen agieren
- dass er mich eigen sein lässt
....

Danke, dass ich mir das jetzt immer wieder angucken kann. Denn im Zorn und der Enttäuschung verliert man es doch mal aus den Augen.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Tabarka1
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Boah! Ich bin ganz berührt...
Von Euch, Eurer Liebe, Eurer Warmherzigkeit und meine das eine oder andere Lächeln in meiner Küche zu spüren.

Was ich wirklich als Geschenk sehen kann, ist, dass diese Krankheit mich näher zu mir gebracht hat und stimmt Ulysses ich habe auch die Zeit dazu (das hatte ich noch nicht auf dem Schirm)

Und ich möchte mir auch vornehmen mir auch die freudigen Seiten meines Mannes zu gönnen und zu sehen.

Seinen Körper mag ich auch sehr, danke für eure Anregung.

Und seinen schwarzen Humor liebe ich auch.

Dass er den Mut hatte mit mir ein Kind zu haben, finde ich noch immer toll.

Und ich möchte morgen weiter schreiben und vielleicht auch Dinge nur für diesen Tag entdecken und euch schreiben.

Ich danke euch so, ich bin echt überwältigt.

Eine gute Nacht

Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
bigappel
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von bigappel »

Hallo Ihr Lieben,

der Depression - im Grundsatz - kann ich erstmal rein gar nichts abgewinnen, weil es nicht "meine" ist.

In erster Linie sollte mein Mann dieser etwas "abgewinnen" können, denn diese möchte ihm wohl zeigen: "das ist kein guter Weg, wie Du Dich behandelst", nicht mir.

Zugegebenermaßen in den Zeiten, in denen mein Mann nur körperlich anwesend ist / war auch für mich die Zeit, zu reflektieren.
Aber vielleicht auch eher meine eigenen Erkrankung.... wie auch immer.

Liebe Tabarka,
zu Deiner Headline könnte ich auch ganz sicher viele einzelne Dinge nennen, warum mein Mann für mich genau der Mann ist, den ich möchte, aber das für mich Wichtigste an meinem Mann neben seinen 1000 anderen Qualitäten ist:

er nimmt mich genau so, wie ich bin.
Ohne wenn und aber.

Das heisst nicht, dass er abhängig hinter mir herkriecht und tut, was ich sage (grauenhafte Vorstellung).

Nein, was ich meine ist:

Er akzeptiert all meine Macken, Blödheiten, meine unbändige Liebe zu Tieren, er läßt mich sein.......

Das gelingt mir in Bezug auf ihn, leider nicht immer.

Vielleicht ist das meine Herausforderung?

LG
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
flora80
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen,

ich will nur kurz loswerden, dass ich das hier einen ganz wunderbaren, positiven Thread finde! Toll!

Mitreden kann ich gerade nicht, weil partnerlos...

LG, Flora
Tabarka1
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Hallo Ihr Lieben!
Also für heute:

Ich finde toll,
• dass er für die Mathearbeit mit unserer Tochter übt
• dass er über sich selbst gelacht hat
• dass er eben die Küche aufgeräumt hat

Und es geht mir schon besser während ich das schreibe.

Liebe Pia,
Ja es ist seine Depression UND durch das verstörende, was ich damit im Alltag erlebe, werde ich klarer. Bin dazu quasi gezwungen. Es fällt mir besonders auf bei Paaren, die ohne diese Herausforderung unterwegs sind. Da habe ich schon Sätze gehört wie:
Wir wollen doch jetzt gehen Schatzi, nicht?

Das geht bei uns von beiden Seiten gar nicht mehr und manchmal bin ich sogar dankbar dafür.

Ich bleibe am Ball und sammele gerne weiter.

Euch Morgen einen guten Wochenstart und danke für eure Anregungen

Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
retrox
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von retrox »

Da ich heute gut drauf bin und mir mal zusammengeschrieben habe was mir spontan positives bei ihr einfällt, hier die Liste.

- Ihre sanfte Stimme
- Ihre liebevolle Art
- Ihren Mut
- Ihre Stärke
- Ihren Ergeiz
- Ihre Lernbereitschaft
- Unsere sehr vielen gemeinsamen Interessen
- Ihr gutes Essen
- Ihre Kuchen
- Ihre Augen
- Ihr Lächeln
- Ihren Körper
- Ihren Geruch
- Ihre langen Haare
- Ihre Begeisterungsfähigkeit
- Ihre art mich zu begeistern
- Ihre Zielstrebigkeit
- Ihre kleinen liebevollen Aufmerksamkeiten wenn es ihr gut geht.
- Ihre Nähe
- Ihren Musikgeschmack
- Unsere gemeinsamen Unternehmungen zu dritt
- Ihre Ruhe die sie ausstrahlt wenn es ihr gut geht.

....und noch einiges mehr.

Die Negative Seite hängt fast ausschließlich mit ihrer Krankheit zusammen. Dafür stehen da nur 7 Dinge, mehr fiel mir nicht ein.

Das ist doch mal was und darum würde ich sie nie im Stich lassen, auch wenn es noch so hart ist für mich momentan!
Tabarka1
Beiträge: 267
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Auch für heute meine Positivliste:
• dass er mit mir zusammen danach gesucht hat, was denn in unserem Gespräch schief gelaufen sein könnte
• dass er seinem Neffen zum Geburtstag gratuliert hat.
• dass er die Kaffeemaschine zu Reparatur gebracht hat.

Vor dem Schreiben hätte ich nicht gedacht, dass mir 3 Dinge einfallen und jetzt stehen sie da, ich lese sie und lächele..

Gute Nacht
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
Prototyp1.0
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Prototyp1.0 »

Was ich an meinem Freund mag:
- Das er immer erlich seine Meinung sagt, auch wenn es manchmal unangenehm ist.
- Das er mich so liebt, wie ich bin (Auch mit meiner Depression)
- Das er gut zuhören kann
- Den unbeschreiblich guten Sex :P
- Sein sympathisches lachen
- Seine Unterstützung in den schwierigsten Zeiten
- Seinen besonderen Humor, den sonst niemand mit mir zu teilen scheint
-Das er auf dieser Welt ist
chrigu
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von chrigu »

Ihr Lieben,

mir geht es wie Flora ( ): Es ist so schön, diese Postings hier zu lesen!

Viele Grüße an Euch alle
Chrigu
Tabarka1
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Hallo Ihr Lieben,
DANKE!

Wie schön, dass es auch Gutes gibt!

Für heute Morgen:

Toll ist,
• dass er am Feiertag schon kurz nach Acht aufgestanden ist
• dass er den Frühstückstisch mit gedeckt hat
• dass er gleich mit uns schwimmen geht

Und mir fällt gerade auf, dass ich ja auch schreiben könnte, was ich an mir toll finde, aber ich glaube so wagemutig bin ich noch nicht Naja, auf der anderen Seite habe ich ja dann noch mal ein richtig gutes Ziel

LG
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
Tabarka1
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Hallo Ihr Lieben,
Also ich glaube heute trau ich mich mal ganz vorsichtig:
Was ich heute an mir mag:
• dass ich mir eine orange Jacke gekauft habe, die jetzt fast jeden Tag trage
• dass ich Lachfältchen habe
• dass ich heute nur für mich einkaufen war und der Kühlschrank voll ist mit Leckereien, die mich glücklich machen

Traut sich noch wer?
LG
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
Ulysses
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Ulysses »

Schöne Idee, Tabarka.

Ich habe festgestellt, dass ich diesen Thread hier grundsätzlich total schön finde, mich aber damit schwer tue, regelmäßig etwas zu ergänzen. Das fühlt sich eher nach "Ich beobachte, was sich an ihr heute getan hat" an, und das passt gar nicht für mich.

Vor allem ihre extreme Freiheitsliebe hat es mir so angetan, und das passt einfach nicht in einen regelmäßigen "Update-Rahmen".

Aber ich finde es lohnend, mit einem "Resümee"-Gedanken auf mich und meinen Tag zu gucken:

Ich finde an mir gut, dass ich heute bei Job und Einkaufen trotz Stress, vieler Menschen und Überforderung immer wieder zu mir zurückgekehrt bin. Dass ich gelassen geblieben bin. Dass ich im richtigen Moment kurze innere Auszeiten genommen habe.

Lieben Gruß

Ulysses

P.S.: Ich mag orange total! Sieht sicher gut aus, Deine Jacke.
Tabarka1
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Liebe Ulysses,
Danke für die Blumen!
Es ist schön für mich zu lesen, wie Du Dir gut tust. Ist es Dir denn auch schwer gefallen was aufzuschreiben? Ich hatte da echt Mühe und merke einen Unterschied. Es fällt mir bei meinem Mann leichter und ich denke o.k. da habe ich wohl noch ne Baustelle. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.
Also weiter im Trainingslager:
Heute für mich:
• dass ich heute viel gearbeitet habe, ohne mich anzustrengen
• dass ich mein Zimmer aufgeräumt habe
• dass ich meinen Mann mit meinen Bedürfnissen konfrontiert habe

Wow was für ein toller Tag. Ich finde echt, es verändert bei mir das Erleben und doch muss ich mich echt überwinden.

Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
Ulysses
Beiträge: 594
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Ulysses »

Liebe Tabarka,

nein, es ist mir nicht so sehr schwer gefallen, das zu schreiben. Vermutlich, weil die Selbstfürsorge schon seit so langer Zeit ein existentieller Therapie-Bestandteil für mich ist.

Ich habe sehr weise Therapeuten und Lehrerinnen kennengelernt, die mir Gedanken in diese Richtung vermitteln konnten, ohne das "rosa-Wattebäuschchen-wir-lieben-uns-selber"-Getue zu verwenden.

(Damit trete ich hoffentlich niemandem zu Nahe, ich meine damit niemand hier im Forum, sondern das allgemeine Selbstliebe-Gesäusel, mit dem man mich in kürzester Zeit innerlich in die Flucht schlagen kann... Vielleicht kennt der/die ein oder andere das auch.)

Ich brauche einfach bodenständiges "okay-sein, so wie ich bin", als Idee zur Selbstfürsorge. Dann klappt das auch (immer besser).

Vielleicht sollten wir einen "Ich finde gut an mir" Thread eröffnen? Oder diesen hier erweitern?

Ich freue mich auch sehr, zu lesen, was Du an Dir gut findest. Das tut mir selber gut.

Herzliche Grüße

Ulysses
Brassner
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Registriert: 7. Mär 2013, 22:10

Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Brassner »

Ich liebe Ihre Augen, besonders weil sie in letzter Zeit wieder etwas heller leuchten.
Und ich liebe Ihr Lächeln...das fehlt mir am Meisten!
bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von bigappel »

Liebe Ulysses,

das wird mein Spruch des Tages!

Du bist klasse!
Immer diese Bilder im Kopf......
erst das super geniale Absperrband, jetzt die
Wattebäuschen..... ich lach mich weg.

Ich weiß, es ist aus den verschiedensten Gründen nicht gewollt, aber am Liebsten würde ich einen Thread eröffnen: was ich so an den anderen Forenteilnehmerinnen so schätze!

Da würden mir so viele Dinge einfallen.....

grinsend
Pia, auf der Flucht...... .
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Tabarka1
Beiträge: 267
Registriert: 10. Feb 2013, 13:34

Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Hallo Ihr Lieben,
Also jetzt müssen wir alle mal so richtig liep haben!
Ist rosa Wattebäuschchen Getue? Mag ich auch nicht.

Das Thema erweitern, gerne - ich halte mich ja selbst nicht mehr wirklich dran.

Und manche Sachen brauchen bei mir auch Zeit. So hat Deinen Bemerkung mit der Partnerin unter dem Mikroskop noch sehr bei mir gewirkt. Ja ich mache das, ich beobachte meinen Mann genau und das ist wahrscheinlich auch genau der Auslöser für dieses Thema. Weil mir nämlich auffiel, dass ich in der Beobachtung dessen, was er nicht tut, kann, will... sehr gut bin. Aber die positiven Veränderungen fast ignoriere. War bei Dir Pia ja auch ein Thema, oder?

Und ich merke auch, dass genau da meine Angst und Herausforderung liegt. Es ist zumindest bei uns nicht so, dass er in die Depression geht, danach wieder da ist und alles ist wie früher. Jede Episode bringt bei ihm und inzwischen auch bei mir sehr deutliche Veränderungen zu Tage. Und es sind Dinge, die ich mit Abstand grundsätzlich positiv sehen könnte. (Nein, ich möchte dich jetzt nicht in den Arm nehmen). Und es ist für mich so schwer, mir nicht zu wünschen, dass er mich anlügt.

Und diese Seite dann zu mögen, dass er jetzt mehr seine Gefühle wahrnimmt und mehr dazu steht. Da hab ich noch echt was zu tun.

Aber jetzt noch mal zu mir
Für heute mag ich an mir:
• dass ich mich dieser Angst stelle s.o.
• dass ich meinem Mann auch dankbar sein kann
• dass ich jetzt mit meinen Kaffee nach draußen gehe und die Seele baumeln lasse

Einen guten Sonntag, euch allen!
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
Ulysses
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Ulysses »

Liebe Pia,

danke für diese wunderschönen Blumen zum Sonntag.

Auch mir würde zum Thema "Was ich an anderen Teilnehmern hier schätze" viel einfallen. Aber ich kann es gut verstehen, dass Threads dieser Art nicht erwünscht sind. Ich glaube, die braucht es auch nicht. Es gibt in so vielen Threads so tolle Rückmeldung, und mir tut es jedesmal gut, wenn ich mit dabei bin. Insofern wirklich danke.

Mir geht es übrigens allgemein viel besser, seit ich mir zugestehen kann, vor Dingen innerlich auf der Flucht zu sein, die anderen vielleicht durchaus helfen mögen. Es ist eben jeder anders.

(Dabei drängt sich schon wieder ein von Dir angeregtes Bild auf: Innerlich gemeinsam mit Freunden grinsend auf der Flucht... Könnte in so manchen Situationen für mich sehr entspannend und erheiternd sein, vor allem dann, wenn ich das "außen" gerade nicht ändern kann. Werde mal dieses Bild erproben. *gg)



Liebe Tabarka,

ja genau, das trifft total mein Gefühl: Der Blick wie durchs Mikroskop. Der tut mir nicht gut, und dem beobachteten "Objekt" auch nicht.

Generell finde ich das Bild auch sehr hilfreich. Denn ein Mikroskop zeigt nur einen Bildausschnitt, den dafür aber in völlig anderem Maßstab. Außerdem kann man unterschiedliche Lichtfilter & Co. einlegen, so dass man die "Realität" in anderem Licht oder anderen Farben usw. abgebildet sieht.

Mit diesem System habe ich immer wieder Tage ganz besonderer Art erlebt: Eigenen Depressions-Filter (oder Filter persönlicher Verletztheit) einlegen, Focus auf einen Einzelaspekt (wie z.B. "Was hab ich wieder falsch gemacht?" oder "Warum redet sie jetzt nicht mit mir?") und dann Maßstab extreme Vergrößerung einstellen.

Und sich dann wundern, warum im Kontakt gar nichts mehr funktioniert und man sich nur noch miserabel fühlt, obwohl man es doch so gut gemacht hat und ganz besonders genau hinschauen wollte...

Ich erprobe mich gerade im Alltag im "Nicht-Analysieren". (Klingt vielleicht paradox, weil ich mich hier schon phasenweise viel sortiere und analysiere. Aber im Live-Leben eben sehr viel weniger.) Bisherige Erfahrung damit: Tut mir gut. Wird weiterverfolgt.

In diesem Sinne habe ich heute einen Beitrag zum Thema
"Das fand ich heute an uns beiden gemeinsam gut":

Dass wir eine extrem schwierige Situation einfach haben stehen lassen, dass ich keinen angst-motivierten Klärungsversuch gestartet habe, dass ich im gemeinsamen Schweigen nicht in Panik geraten bin sondern meine Unsicherheit einfach akzeptiert habe, dass ich kurz darauf ein Friedensangebot bekommen habe, das zwar völlig anders war, als ich es ausgedrückt hätte, aber es war für mich klar als solches zu erkennen und ich konnte es auch annehmen.

Ganz herzliche Grüße an euch beide,
und an alle anderen hier,

Ulysses
Tabarka1
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Tabarka1 »

Guten Morgen,

Es kann wie das Warten des Kaninchens vor der Schlange sein - das Mikroskopieren, oder? Das wäre sicher wenig hilfreich.

Ich merke nur, wie fast die Depression auch an mir klebt, diese Erwartung des Negativen. Er macht gleich bestimmt wieder... Er kommt bestimmt zu spät... Er schafft das sowieso nicht... Und ich bin sicher das wirkt auch - leider nicht so positiv.

Und ich versuche gerade den Gegenentwurf zu leben. Die Veränderung wirklich zu sehen. Und auch da merke ich, wie die Depression wirkt. Das Positive fällt meinem Mann nur nach Aufmerksam machen auf. Es ist so, als ob er in eine bestimmte Richtung schaut und genau da die Veränderung erwartet (Mikroskop) und sie dadurch an den anderen Stellen übersieht. Und gleichzeitig sich die Bestätigung abholt - passiert ja eh nix.

Letztes geniales Beispiel von positiv - beide toll:

Wir fahren zu dritt aufs Land (große Ausnahme - mein Mann und ich in einem Auto!). Ich schließe das Auto ab, Kofferraum ist auf. Meine Freundin kommt auf mich zu, ich freu mich! Schlüssel weggelegt (in den Kofferraum), Tochter macht den Kofferraum zu.
.... Und ich lach mich weg ... Und mein Mann sagt: das ist mir auch schon mal passiert. Kein Gemecker, keine sarkastischen Bemerkungen über den Riesenaufwand an den Reserveschlüssel zu kommen.

Und es fällt mir so bewusst erst auf, als ich in Ruhe zu Hause nachdenke, was ist denn heute gut gelaufen? Ihm selbst ist es nicht aufgefallen. Als ich mich bei ihm für die Reaktion bedankt habe, weil sie mir gut getan hat, wurde er erst darauf aufmerksam. Sein Satz: "es geht ja doch vorwärts" lässt mich zweifeln.

Übernehme ich da wieder Verantwortung - für seine Heilung? Oder ist dieses mich aktiv von dem depressiven Muster loslagen meins?

Mit Knoten im Kopf grüßt Euch
Tabarka
Wann, wenn nicht heute... ?
bigappel
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von bigappel »

Sinngemäß hab ich es ja schon geschrieben,
aber ich möchte es nochmal betonen:

Ich liebe sosehr an meinem Mann, dass er mich "sein" lässt und sogar dabei noch unterstützt (der ein oder andere hätte sich wohl gesorgt.... über meinen Geisteszustand):

Beispiel:

Ich liebe ihn dafür, dass er jeden Abend unsere "gestörte" Katze, die sich nicht alleine nach Hause traut, mitabholt oder sogar alleine abholt (sie ist gestern übrigens erstmalig 2 Mal alleine nach Hause gekommen; wenn das so bleibt, was machen wir denn dann abends ??? ,

Ich liebe ihn dafür, dass er mir hilft, wenn unser samtpfotiges Sorgenkind nach richtig schwerer Krankheit die erste Beute stolz nach Hause bringt, damit wir endlich "mal was richtiges" zwischen die Kiemen bekommen, das Präsent aber in unseren derzeitigen Burggraben plumst, unsere "Maus" völlig elend daneben sitzt (die Lebendige, nicht das Präsent ) und an diese nicht herankommt, eine Katzenleiter in den Burggraben zu stellen, damit das Tierchen sein Seelenheil hat (und oder ich ),

er auch zuständig ist, zum 1000 Mal Spucküberreste, selbverständlich auf dem einzigen Teppich des Hauses ohne Aufforderung zu entfernen....

Einige der wenigen Eigenschaften, die ich so sehr schätze und von denen ich nicht hoffe, dass er diese verliert im Laufe der Gesundung....

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Ulysses
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Re: Was ich an meiner/ meinem PartnerIN mag

Beitrag von Ulysses »

Hallo Ihr Lieben,

Tabarka, Dein Beispiel ist so genial. Und ich freue mich, dass es so gelaufen ist.

Deine Geschichte berührt mich gerade deshalb im Moment so, weil wir neulich unterwegs waren und mir beinahe genau das passiert wäre. (den Schlüssel im Kofferraum einsperren) Und mir in dem Moment klar wurde, was für eine Katastrophe vermutlich darauf folgen würde und wie sehr ich erschrocken bin.


Pia, auch Deine Leitergeschichte, so cool.

Bei den Worten "lässt mich so, wie ich bin" erinnere ich mich dunkel, dass es bei uns auch so war. Inkl. vieler "Spinnereien" und Eigenarten meinerseits.

Und ich will in Ruhe nachdenken, ob ich nicht einen großen Teil dazu beigetragen habe, dass es aktuell nicht mehr so ist. Weil ich - vor lauter Angst, noch mehr Stress zu bekommen - mich selber immer stärker verbogen habe, also in Kleinigkeiten des Alltags.

Es lohnt sich mit Sicherheit, dieser Spur wieder nachzugehen und wieder authentisch zu werden. Vor allem in den kleinen Eigenheiten, auch wenn es vielleicht oft ein "mehr" an Stress bedeutet. (Aber eigentlich eher dann, wenn ich selber nicht wirklich dahinterstehe... Das geht mir aber jetzt zu weit, das greife ich demnächst nochmal auf.)

Herzliche Grüße an euch,

Ulysses
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